Antisemitismus in deutscher Psychoanalyse / Anti-Semitism in German psychoanalysis (german-english)

Antisemitismus in deutscher Psychoanalyse

Deutsche Psychoanalyse hat jedes Thema x-Mal hin und her gewendet – nur dieses kein einziges Mal.

 

 German Leftist selfie 2014

Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.

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Aus meiner Email an einen deutschen Professor für Psychoanalyse:

Lieber Herr Professor,

danke für Ihre offenherzigen Zeilen. Ich bin immer daran interessiert, zu erfahren wie es wirklich ist, deswegen bin ich für Ihre Mitteilung dankbar und möchte Ihnen ebenso offen antworten:

1)           Sie schreiben: „Was ich am allerwenigsten verstehe: Ich bilde mir ein die Forschungsliteratur zum Antisemitismus ganz gut zu überblicken. Aber es wird nie wirklich thematisiert was es damit auf sich hat dass ein „Volk“ oder wie auch immer über mittlerweile 5000 Jahre es schafft die Nachbarn immer und immer wieder gegen sich aufzubringen, und wenn diese sie nicht ins Ghetto bringen, dann sich selber einzumauern.“ Dieser Satz hat die gleiche Qualität wie wenn Sie schreiben würden: „: „Was ich am allerwenigsten verstehe: Ich bilde mir ein die Forschungsliteratur zur Gewalt gegen Frauen ganz gut zu überblicken. Aber es wird nie wirklich thematisiert was es damit auf sich hat dass die Frauen, oder wie auch immer über mittlerweile 5000 Jahre es schaffen, daß die Männer immer und immer wieder sie vergewaltigen.“ Daß Sie dabei den Begriff „Volk“ in Anführungszeichen setzen, ist bedeutsam.

2)  Sie schreiben: „Ich habe nie das Bedürfnis gehabt an Israel irgendwas „gut machen zu müssen“. Ich kann nichts dafür was vorige Generationen   angerichtet haben. Ich fühle insofern auch keine „Schuld“.“ Das höre ich oft und frage, ob derjenige sich freut, wenn die Deutsche Fußballmannschaft ein Spiel gewinnt, und wenn derjenige „ja“ sagt, erkläre ich, daß ein „wir“ nicht selektiv sein darf, „wir haben im Fußball gewonnen“ aber „ich habe mit dem Judenmord nichts zu tun.“ Das ist nicht die Frage der Schuld, sondern der Verantwortung.

3)    Sie schreiben: „Für mich ist Israel ein Postkolonialstaat wie so viele andere, deren Grenzen aktuell neu verhandelt werden.“. Jeder Staat ist ein Postkolonialstaat, auch Deutschland geschaffen durch Karl den Großen, Otto I den Großen und weitere Herrscher. Und es geht nicht um „Verhandlungen“, sondern um permanente Bedrohung und Ermordung von Juden. Denn die Hamas nennt die Ermordung von Juden (nicht nur Israelis) explizit als ihr Ziel in ihrer Charta.

4)  Sie schreiben: „Ich vermute mal Israel verkürzt seine Lebensdauer durch die jetzigen Aktivitäten auf max. 10 – 15 Jahre.“. Nun, das wird sich noch zeigen, ich hoffe daß Sie und Ihre Frau länger als 10-15 Jahre noch gesund leben. Und falls Israel eines Tages nicht mehr existiert, dann haben Palästinenser, Iran und andere in der Antijüdischen Allianz das Werk vollbracht, das Ihr Großvater und seinesgleichen nicht zu Ende führen konnten.

Ich definiere Dummheit als Zustand, in dem jemand nicht weiß, was er wissen könnte. Was ich Ihnen heute schreibe, hätten Sie wissen können. Aber Sie wissen es nicht.

Sie geben in Ihrer Email platte antisemitische Klischees wieder. Sie sind ein Antisemit.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau alles Gute, vor allem Gesundheit, ich möchte mit Ihnen jedoch nichts mehr zu tun haben, ich will mit dummen Menschen nicht kommunizieren. Antisemitismus ist keine Meinung, es ist ein Verbrechen.

Bitte antworten Sie mir nicht und schreiben Sie mir nicht mehr, nicht weil es Böse wäre, was Sie schreiben, sondern weil es dumm ist, was Sie schreiben.. Ihre Familiengeschichte, Deutschland, Juden und Israel ist Ihr Problem, nicht meins, ich will mich mit Ihren Problemen nicht befassen. Angedachte gemeinsame Projekte sind hiermit hinfällig, Sie werden keine Emails mehr von mir erhalten.

Ihnen alles Gute und beste Grüße!

Julian S. Bielicki

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Frau Prof. Dr. med. Annemarie Duehrssen, eine Koryphäe der deutschen Psychoanalyse, gelangte vor allem deshalb zu Berühmtheit, weil sie dazu beitrug, die Psychoanalyse krankenkassenwürdig zu machen, schreibt in ihrem 1994 erschienenen Buch „Hundert Jahre Psychoanalyse in Deutschland“, die Zerschlagung der Psychoanalyse durch den Nationalsozialismus entspreche lediglich dem „Wunschdenkender aus Deutschland emigrierten Psychoanalytiker“. Es sei ein „Mythos, wenn die rückblickende Geschichtsschreibung die Vorstellung erweckt, daß eine blühende und durchsetzungskräftige Psychoanalytische Gruppe unvermutet vom Nationalsozialismus überfallen“ wurde. Statt dessen habe der Nationalsozialismus im „Geist der Aufklärung“ (sic!) dafür gesorgt, daß „der patriarchalische Zug, der die Psychoanalytische Gruppe so lange beherrscht hatte“, zurückging, und daß sich die Psychoanalyse von einer „kleinen elitären, verschworenen Sekte“ mit einer „spezifisch jüdischen Eigenart“ (sic!) befreien (!) konnte.
Duehrssen konstruiert die Freudsche Psychoanalyse als Wissenschaft der „jüdischen Stammesgenossen“, deren „talmudische Denkweise“ und „Gruppendynamik sich auf die Fortentwicklung der psychoanalytischen Wissenschaft noch immer nachteilig auswirkt.“ Aber nicht nur ein fortwirkender Schaden für den „Grundbestand psychoanalytischen Wissens“ sei auf „Freud und seine Anhänger“ zurückzuführen, sondern letztlich auch die Judenfeindlichkeit, die jene zur Emigration zwang. Deutsche Psychoanalytiker seien zuvor „von der jüdischen Gruppe beeinträchtigt“ worden. Die „im tiefsten Kern abschätzige Einstellung der Juden den Nicht-Juden gegenüber setzte sich im allgemeinen vor allem in jenen Gruppen durch, in denen die Juden an Zahl überlegen waren. Aus der Berliner psychoanalytischen Gruppe stammen jedenfalls einige Berichte von nicht jüdischen Mitgliedern, die diese Form von herablassender Beurteilung gespürt haben wollen.“ Solche von den Juden ausgehenden „Spannungen zwischen den Juden und den Gojim“ seien heute „keine bewußt reflektierte oder auch nur gekannte Erscheinung mehr“. Aber „in den Jahren, in denen Freud (. . .) sein Reich ausbaute, waren sie existent und wirksam.“ Duehrssens Schrift gegen das vermeintliche jüdische „Establishment unter den Psychoanalytikern“ und den „einheitlichen Judentypus“, der „auf sein tausendjähriges Reich“ hoffte, „das den Juden die Herrschaft über die Erde“ bringen würde, erschien bei Vandenhoeck und Ruprecht.  Es ist mir nicht gelungen, trotz vieler Versuche, irgendeine Diskussion darüber bei Psychoanalytikern zu entfachen, ich erhielt von keinem der von mir angeschriebenen Psychoanalytikern je eine Antwort, auch nicht in den Internetforen, in denen sie sich ansonsten sehr angeregt über Honorarfragen aufregen. Antisemitismus ist unter deutschen Psychoanalytikern und Psychotherapeuten ein Tabu und ihre Psychoanalyse ein totes Totem, außer wenn sie sich mit Vorliebe und Enthusiasmus lebhaft der sogenannten „Israelkritik“ widmen.

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Der Psychoanalytiker Dr.Michael Schroeter schreibt in der angesehenen
psychoanalytischen Zeitschrift „Psyche“:

„Das ‚Hier stehe ich, ich kann nicht anders‘ (…) bezeugt die protestantische Tradition (von C.G.Jung und den Seinen Anm.JSB) einer mehr individualistischen Gewissensbildung, zum Unterschied von einer mehr solidarischen, die für Juden typisch sein mag (von Freud und den Seinen. Anm.JSB). In alledem liegt eine soziologische Frage, die durch den mörderischen Mißbrauch, der mit ihr getrieben wurde, nicht eo ipso diskreditiert ist.
(Schroeter, Michael In:Freuds Komitee 1912-1914, PSYCHE 6, 1995, S.533)

Damit sagt Schroeter, daß Freud und andere Juden eigentlich kein Gewissen haetten, sondern sich opportun nach ihren jüdischen Gruppeninteressen verhalten hätten, dagegen steht C.G.Jung für den ehrlichen Arier. Hier finden wir das antisemitische Schema wieder, des verschlagenen Juden und des ehrlichen Ariers.

In alledem liegt eine soziologische Frage nach dem latenten Antisemitismus deutscher Psychoanalytiker, die ebenfalls nicht eo ipso diskreditiert ist.

„Bei all ihrer Fixierung auf die äuße­ren Determinanten der Rasse glaubten die Nazis, daß der Arier sich nicht nur durch Blut, Knochenbau und Hautfarbe auszeichne, sondern auch durch die inneren und ungreifbaren Qualitäten seines Charakters.“ – Geoffrey C. Cocks, In: Psyche 37 (12), 1983, S.1068

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Bernd Nitschke ist ein einflußreicher Lehranalytiker, Supervisor und Dozent, Herausgeber und Publizist, eine linkische Koryphäe unter Psychoanalytikern in Deutschland.

gefunden in einem Text von

Dr. phil. Bernd Nitzschke
Diplom-Psychologe – Psychoanalytiker (DGPT)
Psychologischer Psychotherapeut

so stellt sich der Herr auf seiner Homepage vor. Er war mir bis heute voellig unbekannt. Als ich fuer Sandmonkey nach dem deutschen Text des Freud-Briefes an Chaim Koffler suchte, bin ich auf seinen Text gestossen: “Versoehnung – diesseits von Gut und Boese, Siegmund Freuds transkulturelles Erbe”. Die Lektuere irritierte mich so, dass ich mir den Text ausdruckte und etwas genauer anschaute.

Die Grundlage dieses Textes wurde nach den Angaben des Autors auf S. 22 in den ersten Tagen nach dem Attentat vom 11. September verfasst. Offensichtlich handelt es sich um einen weltanschaulichen Artikel und nicht um einen psychologischen Fachtext.

Schon in der Zusammenfassung wird Triebverzicht als Verzicht auf Rache spezifiziert. Dass die historischen Beispiele dafuer ausser in Freuds Lebensgeschichte ausgerechnet im “juedisch-palaestinensischen” Konflikt gesucht werden, scheint ein Verweis auf den angeblichen juedischen Rachegott zu sein, der spaetestens seit Martin Luther zum antisemitischen Repertoire gehoert.

Auffallend ahistorisch ist, dass Nitzschke das Begriffspaar “juedisch-palaestinensich” waehlt. Das Adjektiv “juedisch” wuerde eigentlich nach “arabisch” als Komplement verlangen. “Palaestinenser” war bis 1964 kein gebraeuchlicher Begriff fuer die arabischen Bewohner des britischen Mandatgebiets Palaestina. Im Gegenteil beanspruchten sie fuer sich “Araber” zu sein oder allenfalls “Syrer”, so dass “Palestinian” damals gerade signalisierte, dass Juden im Mandatsgebiet gemeint waren. Zum Beispiel wurde die heutige Jerusalem Post 1932 als Palestine Post gegruendet und erst 1950 umbenannt. Das Adjektiv “palaestinensisch” dagegen verlangt als Ergaenzung nach “israelisch”, da es den Staat Israel zum Zeitpunkt der PLO-Gruendung gab und die PLO ganz bewusst einen nationalen Konflikt als Kernpunkt ihrer Agenda ansetzte, vgl. die PLO Charter, im Besonderen Art. 6. Es waere interessant zu erfahren, aus welchem Grund Nitzschke gerade diese Kombination waehlt. Koennte es darum gehen, Juden allgemein (also auch Nicht-Israelis) in diesem Konflikt verwickelt zu sehen, aber andererseits die Beteilung der arabischen Staaten und Muslime weltweit am Konflikt auszublenden? Auf diese Weise boete sich zahlenmaessig ein ausgewogeneres Verhaeltnis dar, bei dem die Juden tendenziell in der Uebermacht waeren.

Auf Seite 2 stossen wir auf diese als absolute Wahrheiten formulierten Saetze:

Im wirklichen Leben denken Erniedrigte immer an Rache. Und wenn sie sich nicht selbst raechen – dann reichen sie ihr Gedaechtnis an die naechste Generation weiter.

Mir scheint, hier haben wir die Grundlage der negativen Erwartungshaltung von Deutschen gegenueber Israelis, auf die ich hier schon zu sprechen kam.

Wenn Erniedrigte gar nicht anders koennen, als an Rache zu planen oder die Rachegedanken an ihre Kinder zu uebergeben, dann muss das auch fuer die von Opfer der Nazi-Judenverfolgung gelten. Mindestens die Nachkommen von europaeischen Juden in Israel und anderswo muessten dann von Rachegedanken vor allem gegenueber Deutschen beseelt sein, also auch gegenueber von Dr. Nitzschke.

Angesichts all dessen, was ich bei Pat Santy (alias Dr. Sanity) ueber die verschiedenen psychischen Abwehrmechanismen gelernt habe, scheint es mir geradezu lachhaft, dass hier ein diplomierter Psychologe nur eine Reaktion auf Erniedrigung, aber die immer und bei jedem wirksam, kennen will. Ohne, dass ich wirklich etwas davon verstuende, scheint mir, dass das Beduerfnis nach Rache vor allem bei narzisstischen Stoerungen zu erwarten waere:

(…)

Some societies like what the Palestinians have currently, mostly view each child as a soldier of the Jihad–without individual goals or ambitions– and from an early age route the child into service to the state. By the time the child has grown up, they have little ambition but to do the will of the omnipotent state and/or Allah. In this case, the grandiose self is not eliminated, but purposefully subjugated to act out the violent priorities of the state. The narcissistic defect is perpetuated when these children grow up and, those who do not blow themselves up in an act of ultimate union with an evil god, go on to mother and father more fragmented and horribly impaired individuals.

In fact, throughout most of history, it has been the grandiose self that society has most tried to control. Either by eliminating it entirely; or chaining the energy it brings to the achievement of union with the omnipotent other.

(…)

Dr. Santy schreibt hier ueber die palaestinensische Gesellschaft. Ich halte dafuer, dass die psychischen Mechanismen in Nazideutschland nicht viel anders waren. Das Aufgehen in und das Einswerden mit dem allmaechtigen Staat, der Herrenrasse, dem Fuehrer, das passt doch alles auch. Und dann koennte auch das Weitergeben des narzisstischen Defekts an die naechste Generation vorgekommen sein. Vielleicht liegt hier eine Projektion von Nitzschke vor: Ein Rachebeduerfnis, das ihm vermittelt wurde, wird der gesamten Menschheit unterstellt.

Auf den Umgang von Nitzschke mit der Person Freuds gehe ich nicht ein, obwohl es auch da einiges zu sagen gaebe. Ich springe gleich zu “3 Versoehnung – diesseits von Gut und Boese”. Da dieser Ueberschrift auch dem gesamten Text vorangestellt ist, gehe ich wohl nicht fehl darin, hier die zentralen Aussage zu suchen.

Vorangestellt sind zwei Zitate, das erste davon:

“Bis zur Gruendung Israels 1948 waren die Palaestinenser, die Juden und die Christen Gleiche in einem Land.” Daniel Barenboim

Diese Aussage ist historisch voellig falsch, wie Nitzschke selber auf p. 15 belegt, als er auf das Massaker von Hebron 1929 zu sprechen kommt. Nun ist ein Musiker natuerlich nicht gerade die Quelle fuer historisch saubere Analysen. Barenboim hat fuer Nitzschke vor allem wohl den Vorteil, dass er Jude ist. Auf p. 18 betont Nitzschke ausdruecklich, dass Bernard Wasserstein ein juedischer Historiker ist. Nach meinem Empfinden handelt es sich hier um die Verwendung von Alibijuden, die selber ein Indiz fuer Antisemitismus ist.

Die Quellenangaben am Ende des Textes legen davon weiter Zeugnis ab:

Norman Finkelstein wird als Gewaehrsmann fuer den Konflikt im Nahen Osten und die 1. Intifada angegeben. Waehrend bei allen anderen Namen der Vorname ausgeschrieben wird, wird Finkelstein nur mit den Initialen N.G. identifisiert. Ich vermute, dass damit der Wiedererkennungseffekt etwas behindert werden sollte, denn Finkelstein kann unmoeglich als ernsthafter Historiker gehandelt werden, dagegen hat er einen eindeutigen Ruf als antisemitischer Alibijude.

An modernen, israelischen Historikern finden wir Moshe Zuckermann, Tom Segev und Benny Morris. Die beiden ersteren sind ebenfalls beliebte Kronzeugen fuer Antizionisten und Antisemiten, wenn auch weniger anruechig als Finkelstein. Morris dagegen wird von Nitzschke in die rechtsradikale Ecke gestellt, weil er sich unter dem Eindruck der sog. Al-Aksa-Intifada von solchen Positionen distanzierte, nachdem er lange ebenfalls Kronzeuge fuer sog. Pro-Palaestinenser war. Nitzschke unterteilt also in solche Juden, die seine Auffassung bestaetigen einerseits und rechtsradikale Juden andererseits… Ueber diese eigenartige Verschiebung der politischen Masstaebe, sobald sie auf Israel angewendet werden, schrieb ich hier schon.

Die Vorstellung, dass Juden aufgrund ihrer juedischen Abstammung unmoeglich in der Lage sein koennten, antisemitisches Gedankengut zu vertreten, ist tendenziell rassistisch. Antisemitismus ist nicht genetisch verankert, sondern wird kulturell weitergegeben. Bei Kenneth Levin “The Oslo Syndrome” habe ich genuegend Beispiele und Erklaerungen fuer Juden gefunden, die sich einer von Antisemitismus gepraegten Kultur nicht entziehen konnten oder wollten. Vor guten vier Jahren habe ich hier uebrigens ein Buch von Bernard Wasserstein besprochen.

Das zweite Zitat aus dem Kaufmann von Venedig

“Du nanntest mich einen Hund, bevor ich einer war; jetzt, da ich einer bin, nimm Dich in Acht vor meinen Krallen!”

verliert durch die Kombination mit Barenboims Zitat den urspruenglichen Sinn: Wenn es den Juden vor der Staatsgruendung genauso gut ging wie allen anderen, dann kann sich die “Hundwerdung” nur auf die Palaestinenser beziehen.

Nitzschke beginnt damit, dass er Religion an sich als regressive und latent faschistische Fiktion darstellt. Absolut-gut und absolut-boese gibt es nicht, wie er Freud sagen laesst und geht gleich einen Schritt weiter: Gut und boese sind auch als nicht-absolute Beurteilungen obsolet und zwar (die Oberflaechlichkeit ist atemberaubend!) wegen der ungleichen Vermoegensverteilung auf der Welt!

Auf S. 10f schafft es Nitzschke noch ein bisschen Bush-Bashing und Antiamerikanismus einzubauen. Auf S. 12 geht es dann weiter mit Anti-Zionismus. Nitzschke unterstellt, dass Israels Gruendung vor allem aufgrund biblischer Ansprueche erfolgt sei. Das ist natuerlich Bloedsinn, wie jede noch so oberflaechliche Beschaeftigung mit Herzl und der zionistischen Fruehzeit belegen kann. Nitzschke haelt fest: “Auf diesem politisch-religioesen Fundament laesst sich wohl ein Staat, aber keine Demokratie aufbauen.” Da Nitzschke von einer falschen Praemisse ausgeht, muss er nun wegdisputieren, dass Israel eine funktionierende Demokratie ist. Das tut er, indem er einen Artikel von Richard Chaim Schneider in der SZ vom September 2003 vorschiebt und darauf befindet, dass “die religioesen Fundamentalisten zunehmend die Politik bestimmen”. Die nach den Wahlen im Januar 2003 von Sharons gebildete Koalition enthielt zunaechst keine einzige religioese Partei, bis sich am 3. Maerz die Nationalreligioesen der Koalition anschlossen. Das widersprecht der angeblichen Verwandlung in einen Gottesstaat, aber Nitzschke geht es sichtlich nicht um Fakten, sondern um Untermauerung seiner vorgefassten Meinung.

Die Weltanschauung, die ich aus dem Text destilliere, entspricht auffallend dem gegenwaertigen Mainstraem in Deutschland:

Die USA als gefaehrlicher Staat wegen der “Verquickung von Religion und Politik” (p. 11). Der weisse Mann als Kolonialherr. Zivilisation und Barbarei als siamesische Zwillinge (alle Kulturen sind gleich gut, nur die Kultur des weissen Kolonialherren ist boese, weil sie ursaechlich fuer alles Schlimme in anderen Kulturen verantwortlich gemacht wird.) Israel als Produkt von religioeser Phantasie und nationalistischem Eifer, das in die Verantwortung fuer jede pal. Aktion traegt. Selbst das Massaker von Hebron haetten die Araber durchfuehren muessen, weil die zionistische “Betar”-Gruppe freien Zugang zur Klagemauer durch das muslimische Viertel gefordert hatte!

In all dieser Seichtheit besteht Nitzschke aber darauf, sein Gedankengebaeude gerade nicht auf den hohlen Fundamenten von “kompakten Majoritaeten” zu errichten… (p. 12)

Na dann!

https://beer7.wordpress.com/2008/03/04/sekundaerer-antisemitismus-dargestellt-an-einem-text-von-bernd-nitzschke/

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Und hier ein wahnhafter, psychotischer Text des umstrittenen deutschen Körperpsychotherapeuten Tilmann Moser, der offenbar mit diskursiven Denken Probleme hat:

>>Im Rausch der Karikaturen des Propheten
Zur Kommentierung des Terrors in Frankreich

Tilmann Moser (2015)

Der bindungslose Zyniker (eigene stolze Charakterisierung: “Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Auto, keine Schulden. Das klingt jetzt sicherlich ein bisschen schwülstig, aber ich sterbe lieber aufrecht, als auf Knien zu leben.”) hat keine noch so drohende und grausame Warnung mehr ernst genommen, im Gegenteil, sie hat seinen sich steigernden trotzigen Heldenmut noch gesteigert. Er scheint als 45-Jähriger Chef seine ehrgeizige und untereinander um Schärfe rivalisierende Crew so weit am Zügel gehalten zu haben, dass keine Bedenken und kein Widerspruch mehr aufkam.

Außerdem scheint das auf 30.000 Abonnenten abgesunkene Blatt unter ökonomischem Untergangsdruck gestanden zu haben. Wer die katholische Kirche in Frankreich und die zum Spott herausfordernden jüdischen Orthodoxen und auch satirisch längst ausgeweidete Politiker oder Parteien als vorletzte Gegner nutzen musste, um witzig zu bleiben, erzeugt gefährliche Langeweile.

Er muss sich den zum letzten globalen Schreckgespenst aufgeblasenen Propheten als letztes Tabu auswählen, um noch extremsatirische Wirkung zu erzielen. Er braucht sich nicht zu kümmern um das immer drohende Schicksal seiner Redaktion, nicht um die aufgeheizte und bedrohlich polarisierte Stimmung im Land, nicht um die noch demokratisch-freiheitliche Befindlichkeit der großen Mehrheit dem Terrorismus abgeneigten Muslime. Sie fürchten um ihre ökonomische Lage und die zunehmende Ausgegrenztheit ihrer Gemeinschaft.

Er muss sich steigern, um noch unterhaltsam zu bleiben und sich zunehmend als wagemutiger Held zu fühlen. Als Psychoanalytiker stehe ich nicht an, mir über die aufgeheizte Gruppendynamik in der Redaktion Gedanken zu machen, die einem Sog zu gleichen schien: immer provokanter, immer verächtlicher, immer verleumderischen zu werden. Es war kein Kampf mehr um Aufklärung, Diskussion und Wahrheitsfindung, auch wenn die Pressefreiheit jetzt in kultische Höhe gehoben wird als quasi letzter europäischen Wert.

Der schien den Ermordeten anvertraut, und den man dem Islam nur drastisch genug um die Ohren hauen müsste, im Glauben, die Terroristen hätten es als oberstes missionarisches Ziel ins Auge gefasst, die europäische Freiheit als Ganzes zu vernichten. Es war ein Anschlag auf eine verhasste Redaktion, nicht auf die französische Pressefreiheit im Ganzen. Charlie und die Missachtung der Drohungen haben die Verängstigung wie die Hysterisierung der Nation vorangetrieben und der lauernden Le Pen in die Arme getrieben, mit Folgen, über sie sich anscheinend in der Redaktion niemand Gedanken gemacht hat. Eine verantwortungsvolle Vorsicht und Zurückhaltung angesichts unübersehbarer politischer Spannungen ist noch keine innere Zensur und angstvolle Selbstkastrierung, sondern fordert menschliche wie politische Besonnenheit.

Der dänische Redakteur, der die Mohammet-Karikaturen zuerst abdruckte, wurde damals schon als Held gefeiert und mit Preisen überhäuft, er lebt inzwischen in eingeengtem und angstvollen Rückzug. Charlie hat sich verrannt, und ich nenne die Redaktion eine vom publizistischen Untergang bedrohte Gruppe von latent zu suizidalen Pseudohelden. Sie haben eine (echte?) Mission der Entlarvung und eine (echte?) Angstvision vor dem dämonisierten Propheten, der die Welt bedroht.

Es wäre interessant herauszufinden, welches schreckliche Bild von ihm im Unbewussten der Zeichner lebt, die das geneigte Publikum zunehmend (siehe Pediga) inzwischen dem Islam im Ganzen zuschiebt. Schon werden Rufe laut, den Helden posthum die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Die bestialischen Morde werden mit der wahrlich polarisierenden Jahrhundertkatastrophe der Dreyfus-Affäre verglichen. Es wird nicht lange dauern, bis die Umbettung der brutal im Dienst der Freiheit Ermordeten ins Pantheon gefordert wird. Frankreich hat endlich wieder, mitten im darnieder liegenden derzeitigen Selbstbewusstsein, Nationalhelden oder Idole, um die sich alle widerspruchslos und vereint scharen sollen.

Und sie machen grad so weiter!

Dr. Tilmann Moser, Psychoanalytiker<<

http://www.tilmannmoser.de/site/neue_texte/im-rausch-der-karikaturen-des-propheten.html

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Desweiteren schreibt Moser solchen Satz, wie: >>“Bernd Nitzschke rekapituliert einen Vortrag Freuds aus dem Ersten Weltkrieg (1915) und zitiert: „Sie verwundern sich darüber, daß es so leicht ist, Menschen für den Krieg zu begeistern,und vermuten, daß etwas in ihnen wirksam ist,ein Trieb zum Hassen und Vernichten, der solcher Verhetzung entgegen kommt.“ Der Satz könnte für die sogenannten Hassprediger und ihre aufgehetzte Gefolgschaft gelten, über deren Ausweisung aus Synagogen in Deutschland debattiert wird.<< (Sic! Hervorhebung durch JSB)

Zu lesen auf Web-Seiten des ehemaligen evangelischen Studentenpfarrers, der als Psychoanalytiker eine linkische Webseite und eine Mailliste mit angeblich 1000 bis 1500 Teilnehmern, Psychoanalytikern und Psychotherapeuten betreibt, und der selbst sehr vorsichtig Antisemtisches äußert, vorwiegend in allgemeine Kritik am Monotheismus verpackt, jedoch gerne Beiträge von Antisemiten publiziert, die für ihn die Drecksarbeit erledigen, wie z.B. wenn es um „den „Schwanz von Zion“ geht, Kritik dagegen jedoch zensiert, Kritiker im Akt des Meinungs-Lynch-Mobs herausekelt, ais seiner Mail-Lister (ohne es demjenigen mitzuteilen) ausschliesst und hauptsächlich nur rot-rot-grüne Meinungen publiziert. Die FAZ ist für ihn ein Schimpfwort und Meinungsfreiheit ein Greuel, er alleine bestimmt, wer und welche Meinung dort äußern darf. Diese Zensur nennt er „Moderation“. So ist die Psychoszene in Deutschland heute: rot-rot-grün versifft, andere Meinung als eigene aggressiv bekämpfend und unterdrückend, latent oder auch virulent antisemitisch, meistens unter dem Deckmantel der „Israelkritik“ oder der „Humanität“ gegen „barbarische mosaische Riten“. Barbarische islamische oder sonstige Riten werden natürlich nicht erwähnt. Diese rot-rot-grüne, eigentlich braune Psychoszene beherrscht in ihrem Drang eine immer größer werdende, bereits etablierte Betreuungsindustrie auf allen Gebieten der Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychologie weiter auszubauen und zu festigen und hat mit der aufklärerischen Absicht von Sigmund Freud soviel zu tun, wie Stalinismus mit Marxismus oder katholische Inquisition mit Evangelien. Es ist reines Geschäft geworden, korrupt, opportun und totalitär. Da kann sich mancher mit antisemitischen Seitenhieben des Beifalls der Psychogosse, in der er und ihm gleiche im Trüben fischen, sicher sein.

http://www.bbpp.de/moser-mordlust.htm

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Kontroverse
YIGAL BLUMENBERG UND WOLFGANG HEGENER

Geschichtsvergessenheit? – eine Antwort auf die Entgegnungen von Wolfgang Schmidbauer und Matthias Franz*

 

1. Aus den Entgegnungen auf unsere Glosse (Blumenberg & Hegener 2012) haben wir entnommen, dass Wolfgang Schmidbauer und Matthias Franz mit Erstaunen und Empörung auf unsere Kritik reagiert haben. Wie kommt es, dass sie eine deutliche und heftige Entgegnung nicht erwartet haben? Sollten sie sich tatsächlich über den tieferen Gehalt und die Konsequenzen ihrer Kritik an der traditionellen, religiös motivierten Beschneidung nicht bewusst gewesen sein? Für diese Vermutung spricht, dass sie in ihren Entgegnungen bereits vergessen haben, was sich in ihren ursprünglichen Texten finden lässt. Schmidbauer sieht sich nun durch »martialische Deutungen« (Schmidbauer 2013, S. 179) verfolgt und vergisst offenkundig, dass er aus einer Bibelpassage eine perfide und heimtückische »Kriegslist« der Juden meint herauslesen zu können und aus dieser, die jüdische Religion diffamierenden Lesart eine traumatisierende Tradition deutet. Franz, dem es gerade darum gegangen war, »religiöse oder kulturelle Tabus« öffentlich in Frage zu stellen und gegen eine »Angst vor möglichen Konflikten« anzuschreiben, fragt sich angesichts unserer Deutung seiner »Enttabuisierung«: »Geht es noch schlimmer? Oder geht es nicht doch eine Nummer kleiner?« (Franz 2013, S. 184). Wir fürchten, nein. Denn gibt es »Schlimmeres« als ein ganzes Kollektiv, nämlich das der jüdischen und moslemischen Eltern und Tradenten, eines »traumatisch bedingten Empathiebruch[es] « (Franz) zu zeihen und sie als gewalttätig zu denunzieren? Wir halten es nicht für eine »Kleinigkeit«, ein Kollektiv, das nicht unwesentlich die abendländische Ethik und Kultur mitgeprägt hat, der Misshandlung, des Missbrauchs und der Vernachlässigung oder Verletzung der »Achtung« der kindlichen Würde zu bezichtigen. Geht es denn noch »schlimmer«, als den jüdischen und moslemischen Tradenten ein Nachdenken und Einfühlen in ihr eigenes Handeln abzusprechen, wie Schmidbauer es tut: »Kein nachdenklicher und einfühlender Mensch wird es billigen, dass Säuglingen ein Teil ihres Körpers weggeschnitten wird«? Glauben Franz und Schmidbauer tatsächlich, dass die jüdischen und moslemischen Eltern, die sich mit ihrer Tradition identifizieren, sich nicht in den Säugling einfühlen und sich dessen nicht bewusst sind, dass die Beschneidung der Vorhaut auch schmerzlich ist? Wir haben den Eindruck, dass sich in ihrer Reaktion ein bemerkenswerter Mangel an (Kultur-)Geschichtsbewusstseins manifestiert.

2. Es geht hier um einen kulturgeschichtlichen Diskurs zwischen Kollektiven und konkreten Menschen, die sich in ihrer kollektiven Identität dem Leben sowie dem Schutz der menschlichen Integrität verpflichtet fühlen und in ihrer Tradition bzw. Identität selbst jene Menschenrechte verankert haben, deren Verletzung ihnen nun in einer kulturkolonialistischen Religionskritik vorgehalten wird. Und weil, so unsere Vermutung, dies nicht reflektiert wird, können Schmidbauer und Franz den Vollzug dieses Rituals nur noch als eine »Identifikation mit dem Angreifer« deuten (eine im Übrigen in diesem Kontext inflationär gewordene und falsch angewandte Deutung). An dieser Stelle wird überdeutlich, wie sehr es Schmidbauer und Franz aufgrund ihrer pathologisierenden und verurteilenden Haltung versäumt haben, sich mit den Augen des/der Anderen zu sehen, und nicht bereit sind, sich mit einer jahrhundertealten und von ihren Trägern gelebten Tradition wirklich auseinanderzusetzen. Wenn es um einen Ausweg aus dieser geschichtsvergessenen Haltung gehen soll, dann zum einen nur über die Reflexion der eigenen traditionellen (Ein-)Gebundenheit und zum anderen durch die Einnahme der Perspektive jener Tradenten, die diese kollektive Mentalität in sich tragen und leben, ohne sie dabei als eigene übernehmen zu müssen.
3. Wir haben hier nicht den Raum, dem Zusammenhang zwischen der überlieferten kollektiven Identifizierung und der (psychoanalytischen) Frage einer möglichen Traumatisierung durch die rituelle Beschneidung nachzugehen. Gleichwohl wollen wir dies in einer recht skizzenhaften und verdichteten Weise versuchen (vgl. hierzu ausführlich Blumenberg 2012). Der Kern der kollektiven Identifizierung, die zentrale Signatur jenes »Zeltes« (V. Volkan) der kollektiven Identität und des kulturellen Gedächtnisses, wird von Freud knapp und treffend charakterisiert: »Bewunderung, Ehrfurcht und Dankbarkeit dafür, dass man Gnade gefunden in seinen Augen – die Moses-Religion kennt keine anderen als diese positiven Gefühle gegen den Vatergott« (Freud 1939a, S. 242). Freud spricht hier also zum einen von einer Idealisierung, die qua Projektion den Narzissmus zu bewahren sucht, zum anderen von dem Gefühlskomplex der Ehrfurcht als einem Ausdruck der hohen Wertschätzung, die, aus einer Scheu vor einer Begegnung, zugleich eine Distanz wahren muss. Zum dritten lesen wir von der Dankbarkeit, die an einer einzigartigen, beständigen Beziehung festhält, liebevoll genährt und beschenkt worden zu sein (vgl. Klein 1957, S. 300). Levinas drückt diese jüdische Gefühlswelt und dieses einzigartige kulturelle Gedächtnis auf seine Weise aus: »Ein integraler und nüchterner Humanismus in Verbindung mit einer schwierigen Verehrung! Und umgekehrt eine Verehrung, die mit dem Hochgefühl des Menschen zusammenfällt« (1992, S. 113). Wie das jüdische Kollektiv diese Identifizierungen entwickelte, mag offen oder fraglich sein; dass es eine solche Identität hervorgebracht hat und beständig erneuert, scheint unstrittig. Ebenfalls scheint uns unbestritten, dass die (psychoanalytische) Frage nach dem Schutz vor einem verletzenden Eindringen in unsere innere Welt, dem Verlust der narzisstischen Integrität mit den mehr oder minder guten frühkindlichen Beziehungen beantwortet wird. In diesem Sinne sehen wir den Schutz der narzisstischen Integrität in der stabilen Befriedigung des schier unstillbaren Bedürfnisses, »geliebt zu werden« (Freud 1926d, S. 169). Ein stabiler Schutz vor einer Traumatisierung bedeutet mithin, die Selbstliebe in unseren stabilen Objektbeziehungen bewahren zu können. Wir sehen in der (stichwortartig benannten) kollektiven Identifizierung mit jener absoluten und idealen Instanz der monotheistischen Vater-Gestalt zugleich die Repräsentanz einer Quelle und Basis der hinreichend guten primären bemutternden Umwelt. Es handelt sich hier um überlieferte und in der kollektiven jüdischen Identität verankerte Vorstellungen, die das Selbstgefühl erhöhen, den Narzissmus bewahren und deswegen auch einer Traumatisierung entgegenzuwirken vermögen.
4. Die von uns benannte Kultur- und Geschichtsvergessenheit manifestiert sich auch darin, dass es für beide Diskutanten nur das sogenannte »Alte Testament« zu geben scheint, aus dem, meist sehr willkürlich, Texte herausgenommen und höchst tendenziös interpretiert werden, wie wir an dem bereits erwähnten Beispiel Schmidbauers gezeigt haben. Es handelt sich gerade auch hier im doppelten Sinne um eine christliche Projektion, die den notwendigen Diskurs um Spezifität und Differenz der jüdischen Religion nicht führen will. Zum einen wird das Judentum auf den biblischen Text und dessen wörtlichen Sinn reduziert und zum anderen durchgängig das christlich geprägte Bild eines alttestamentarischen strafenden und rächenden patriarchalen Gottes übernommen. So wird ein beliebiges Zitat aus der jüdischen Bibel pars pro toto genommen und – wohlwollend interpretiert – nicht reflektiert, dass die jüdische Tradition und kollektive Identifizierung sich gerade in der talmudischen Kommentierung kristallisiert und reflektiert (vgl. Blumenberg 1997).
In dieser talmudischen Überlieferung versuchte man ein den jeweiligen Lebensumständen angepasstes Gesetz zu formulieren – sprich: gleichsam das Recht fortgesetzt zu humanisieren und den tieferen Sinn u. a. des Beschneidungsrituals zu verstehen. »Das vorchristliche Judentum (war) vom nationalen Leben der allgemeinen Selbsterhaltung kaum geschiedener Glaube. Die Umformung des heidnischen Opferrituals […] bestimmte die Form des Arbeitsvorganges. Als dessen Schema […] ordnet [es] die Verwaltung in Krieg und Frieden, das Säen und Ernten, Speisebereitung und Schlächterei. Entspringen die Regeln auch nicht aus rationaler Überlegung, so entspringt doch aus ihnen Rationalität« (Horkheimer & Adorno 1969, S. 187; Hervorh. von uns).
Die Redaktion des mündlichen Gesetzes und seine schriftliche Fixierung im Talmud spiegelt die tiefe und einschneidende Auseinandersetzung mit den real-historischen und gesellschaftlichen Bedingungen und Grenzen wider. So ist die überlieferte Fassung des Gesetzes möglicherweise überhaupt nicht zu verstehen, ohne dass wir zugleich die Verallgemeinerung der christlichen Bewegung mitberücksichtigen. Diese Abgrenzung und Kontextualisierung, und nichts anderes bedeutet der Prozess der Identitätsbildung, macht die Verschränkung und gegenseitige Bestätigung von religiöser und historischer Überlieferung und realhistorischem Verlauf überaus deutlich.

5. Das Ritual der Beschneidung erscheint geradezu als Kristallisationspunkt einer historischen und kulturgeschichtlichen Abgrenzung, Auseinandersetzung und Verankerung der jüdischen Gesetze und Tradition. Dies ist der Hintergrund, warum das Gebot der Beschneidung – z.B. im Unterschied zur gesetzlichen Forderung einer Todesstrafe – keine andere Auslegung des schriftlichen Gesetzes hervorbrachte; es also in deutlicher Abgrenzung zum Christentum nicht in eine »Beschneidung der Herzen« uminterpretiert werden konnte, wollte man die kollektive Überlieferung nicht in toto angreifen. »Das Gebot der Beschneidung [steht] seinerseits pars pro toto für den ganzen Komplex der von Gott an den Menschen (bzw. an Israel) ergangenen Gebote. Der beschnittene Mann wird also gerade dadurch, dass die Vorhaut nicht natürlicherweise fehlt, sondern entfernt werden muss, zum wandelnden Zeichen der Pflicht des Menschen, Gottes Welt zu vervollständigen und sich an ihr läutern zu lassen« (Bodenheimer 2012, S. 35).1
In ihrer Fixierung auf ihr deutlich christlich geprägtes Verständnis vom Judentum gilt Schmidbauer und besonders Franz die Beschneidung ohne jeden Zweifel als reiner Akt der Kastration und der Unterwerfung, der nichts weiter ist als ein barbarischer Akt und eine Vergewaltigung (vgl. Franz 2013, S. 191). Das in der jüdischen Tradition entwickelte (Selbst-)Verständnis der Beschneidung wird als bloße Abwehr diffamiert: Die Juden können ihr durch die Beschneidung tradiertes und in ihrer Religion eingeschlossenes Gewaltverhältnis gar nicht mehr reflektieren, sie meinen es zwar subjektiv anders oder vielleicht sogar gut, »faktisch« aber verstümmeln sie ihre Kinder, was eben der überlegenen und missionierenden Deutungskunst Außenstehender bedarf, damit die Juden von ihrem fatalen Irrtum endlich lassen.
6. Franz betont unter Verweis auf Wolffsohn, dass die Zugehörigkeit zum Judentum nicht von der Vorhaut, sprich von der Beschneidung abhänge. Nach jüdischem Gesetz sei auch ein unbeschnittener Junge, wenn er Sohn einer jüdischen Mutter sei, ein Jude. Dieses Argument, das erkennbar die Beschneidung zu einem beiläufigen, ablösbaren und eben verhandelbaren Bestandteil der jüdischen Religion zu machen versucht, verfehlt das Wesentliche des jüdischen Beschneidungsrituals. Es geht hier eben nicht allein um die jüdische Mutter: Jeder Mann, der in das jüdische Kollektiv eintreten will, muss sich beschneiden lassen. Die jüdische Identität verankert sich sozusagen bereits im Anfang des Lebens vermittels der Mutter und des Vaters. Alfred Bodenheimer macht einsichtig, dass die rein gesetzliche Regelung der Beschneidung, abgesehen von den Fragen praktischer Anleitung und Durchführung (auf die sich nun aber die Beschneidungsgegner fixieren), nie den Kern der Beschneidung und der Debatte um sie ausgemacht habe. Es sei in dem Diskurs im Kern immer um etwas anderes gegangen, nämlich »um Spezifität und Differenz« (Bodenheimer 2012, S. 31).
Mit dem Ringen um Abgrenzung und Bewahrung der Identität gegenüber der Fremdherrschaft, die nicht zufällig gerade die Beschneidung angriff, erhielt dieses Ritual eine entscheidende identifikatorische und identitätsbildende Bedeutung im kulturellen Gedächtnis und wurde zum »unhintergehbaren Selbsterhalt schlechthin im Judentum« (S. 27). So konstituierte es sich als eine »defensive Religion« (Bodenheimer), die gerade aus den eigenen Erfahrungen sich weigerte, anderen religiösen Bewusstseinsformen das eigene Heil als Maßstab anzulegen. Die Geschichtsvergessenheit manifestiert sich gerade darin, dass Franz und Schmidbauer sich gegen die rituelle Beschneidung aus einer Mehrheitsgesellschaft heraus wenden, die kulturell von einer christlichen Identifizierung (mit-)geprägt ist. Sie vergessen, dass gerade die paulinische Aufhebung des Beschneidungsgebotes, die das Christentum in der Heidenmission zu einer Massenbewegung und Institutionalisierung führte, ein Spannungsverhältnis zur jüdischen Tradition konstituierte. Daher wiederholt und vergegenwärtigt sich an der Beschneidungsdebatte bzw. dem geforderten Verbot die traumatisierende Geschichte einer, wie Bodenheimer es auch ausdrückt, »Kolonisierung« des jüdischen Körpers, die zugleich die jüdische Identität mitkonstituiert hat. Dies ist die kulturhistorische und religiöse Matrix, die in der Argumentation der Diskutanten unreflektiert fortwirkt. Offenkundig wird gerne vergessen, dass die Aufklärung nicht einfach die Überwindung der (christlichen) Religion war, sondern auch deren judenfeindliches Erbe vollstreckt hat (Horkheimer & Adorno 1969, S. 185; vgl. auch Poliakov 1978, Bd. V).
7. Mehr noch als Schmidbauer scheint Franz diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund und damit die Fassungslosigkeit der jüdischen und moslemischen Tradenten nicht zu verstehen. Vor allem Franz vertritt einen Universalismus (der Menschen- und Kinderrechte), der sich einem nicht reflektierten christlichen Erbe verdankt und keine Differenz mehr duldet, die aber für die Existenz des Judentums und für den Fortbestand einer demokratischen Gesellschaft conditio sine qua non ist.
8. Juden und Muslime stehen nun gleichermaßen unter dem Verdacht, überkommene, archaische Praktiken auszuüben, ja überhaupt einer atavistischen (Gewalt-)Religion anzuhängen, die mit der europäischen Entwicklung unverträglich ist – auffällig ist dabei, dass das Christentum von diesem Verdikt ausgenommen ist, ja sogar integraler Bestandteil dieses Prozesses zu sein scheint.
War bislang immer wieder in euphemistischer Geschichtsklitterung vom »christlich-jüdischen Abendland« die Rede, in der der Islam, der mit der Scharia gleichgesetzt und tendenziös auf seine kriegerisch-arabischen Ursprünge reduziert wurde, ausgeschlossen war, so fällt jetzt auch das Judentum diesem Verdikt anheim. So meint Franz in seiner Entgegnung, so wenig wie die Scharia könne auch die Thora Grundlage der deutschen Rechtsprechung sein (Franz 2013, S. 188). Abgesehen davon, dass wir noch von keinem gehört oder gelesen haben, der die Thora oder eine wie auch immer verstandene Scharia zur Grundlage der deutschen Rechtsprechung machen will, spricht Franz hier in aller Klarheit aus: Juden und Muslime haben kein Recht auf Differenz. In vollständiger Verkehrung der Verhältnisse malt er gar das Schreckgespenst der »Beschädigung einer freiheitlichen staatlichen Grundordnung durch anachronistische religiöse Machtansprüche« (S. 183) an die Wand. Und weiter: Wenn Juden und Muslime das Recht auf Differenz trotzdem in einer für sie maßgeblichen Frage beanspruchen und sich nicht der Deutung von Franz anschließen, müssen sie eben die volle Härte des sie aus der zivilen Gesellschaft ausschließenden Strafrechts zu spüren bekommen.
9. Auch Schmidbauers und Franz‘ Inanspruchnahme der Psychoanalyse Freuds als Referenz scheint uns kaum weniger problematisch zu sein: Freud steht nach unserem Verständnis für eine Aufklärung, die sich über sich selbst aufklärt, indem sie sich als Teil eines kulturgeschichtlichen Prozesses reflektiert. »So wird das -Über-Ich des Kindes […] nach dem Vorbild […] des elterlichen -Über-Ichs aufgebaut; es erfüllt sich mit dem gleichen Inhalt, es wird zum Träger der Tradition […]. Die Menschheit lebt nie ganz in der Gegenwart, in den Ideologien des -Über-Ichs lebt die Vergangenheit, die Tradition der Rasse und des Volkes fort, die den Einflüssen der Gegenwart, neuen Veränderungen nur langsam weicht« (Freud 1933a, S. 73f.).
Vor allen Dingen vergessen beide Diskutanten, dass Freud an mehreren Stellen in einer listigen Umdeutung der gängigen und zu seiner Zeit vor allem rassistisch geprägten Pathologisierungsvorbehalte die Beschneidung gerade als das Problem der Nicht-Beschnittenen verstanden hat. Mehr noch: Freud hat den Antisemitismus zu einer »Krankheit der Unbeschnittenen« (Gilman 1994, S. 129) erklärt, der aus der Phantasie des nicht-jüdischen Knaben über den jüdischen Körper herrührt. So lesen wir in Freuds »Kleinem Hans«: »Der Kastrationskomplex ist die tiefste unbewußte Wurzel des Antisemitismus, denn schon in der Kinderstube hört der Knabe, dass dem Juden etwas am Penis – er meint, ein Stück des Penis – abgeschnitten werde, und dies gibt ihm das Recht, den Juden zu verachten« (1909b, S. 271; vgl. auch 1910c, S. 165). Auch im Mann Moses (1939a, S. 198 f.) sah Freud in der Beschneidung, die »einen unliebsamen, unheimlichen Eindruck [macht], eines der »tieferen Motive des Judenhasses«.
Es steht zu befürchten, dass Bodenheimer mit seiner Vermutung recht hat, mit der Beschneidungsdebatte werde eine »neopaulinische Wende« eingeleitet, durch die das Recht auf eigensinnige kulturelle Differenz und das Bedürfnis, nach eigenen Maßgaben eine Identität zu entwickeln und Geschlechtlichkeit zu bestimmen, massiv in Frage gestellt wird. Wir sind davon überzeugt, dass Psychoanalytiker nicht müde werden sollten, Einspruch gegen diese Entwicklung zu erheben.

Kontakt: Dr. phil. Yigal Blumenberg, Kadettenweg 7Z 12205 Berlin. E-Mail: yiblumenberg@mac.com; Dr. phil. Wolfgang Hegener, An der Stammbahn 67, 14532 Kleinmachnow. E-Mail: w.hegener@t-online.de

LITERATUR
Blumenberg, Y. (1997): Psychoanalyse — eine jüdische Wissenschaft? Forum Psychoanal 51, 156-178.
– (2012): »Der Auszug aus Ägypten bleibt unser Ausgangspunkt«. Die verborgene Tradition in Sigmund Freuds >Der Mann Moses und die monotheistische Religion<. Frankfurt/M. (Brandes & Apsel).
– & Hegener, W. (2012): Juristischer und psychoanalytischer Furor gegen die Beschneidung – oder das alte Lied vom ausgeschlossenen Dritten. Psyche – Z Psychoanal 66, 1118-1128.
Bodenheimer, A. (2012): Haut ab! Die Juden in der Beschneidungsdebatte. Göttingen (Wallstein).
Franz, M. (2013): Zur Verleugnung der Gewaltaspekte der rituellen Beschneidung kleiner Jungen – oder: Dürfen deutsche Nichtjuden deutsche Juden analysieren? Psyche -Z Psychoanal 67, 183-193.
Freud, S. (1909b): Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben (»Der kleine Hans«). GW 7 241-377
– (1910c): Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci. GW 8, 127-211.
– (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, 111-205.
– (1933a): Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. GW 15.
– (1939a): Der Mann Moses und die monotheistische Religion. GW 16, 103-246. Gilman, S. L. (1994): Freud, Identität und Geschlecht. Frankfurt/M. (Fischer). Hegener, W. (2001): Wege aus der vaterlosen Psychoanalyse. Vier Abhandlungen über
Freuds »Mann Moses«. Tübingen (edition diskord).
– (2004): Erlösung durch Vernichtung. Zur Psychoanalyse des christlichen Antisemitismus. Gießen (Psychosozial-Verlag).
Horkheimer, M. & Adorno, Th. W. (1969): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Frag-mente. Frankfurt/M. (Fischer).
Klein, M. (2000 [1957]): Neid und Dankbarkeit. In: Gesammelte Schriften. Bd. III: Schriften 1946-1963. Stuttgart (frommann-holzboog), 279-367
Uvinas, E. (1992): Schwierige Freiheit. Versuch über das Judentum. Übers. E. Moldenhauer. Frankfurt/M. (Jüdischer Verlag).
Poliakov, L. (1978): Geschichte des Antisemitismus. 8 Bände. Übers. R. Pfisterer. Worms (Heintz).
Schmidbauer, W. (2013): Deutung als Waffe. Eine Entgegnung. Psyche – Z Psychoanal 67, 178-182.

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 Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others

 

Anti-Semitism in German psychoanalysis

German psychoanalysis has turned every topic xtimes back and forth only this even once.

 

From my e-mail exchange with a German professor for psychoanalysis:

Dear professor,

I want to thank you for your open-hearted lines. I am always interested in knowing how things really are and am therefor grateful for your answer, which I will respond to like-minded:

1)         You write: “What I don’t understand: I believe I have a decent overview over the academic literature on Anti-Semitism. However, the fact that a “nation”, for meanwhile 5000 years, manages to continuously alienate its neighbors, and, should not they lock them up in ghettos, builds walls around itself, is hardly ever made the point of discussion.” This statement exhibits the same quality as if you had written: “What I don’t understand: I believe I have a decent overview over the academic literature on violence against women. However, the fact that women, for meanwhile 5000 years, manage to continuously fall victim to rape by males is hardly ever made the point of discussion.” Important to note that you use quotation marks, when you speak of “nation”.

2)         You write: “I have never felt the urge to “put things right” with Israel. I cannot help the actions of past generations and neither do I feel “guilt”.” I hear this often and ask, whether he who says this is happy when the German national team wins a soccer match. In case the answer is “yes”, I explain that “we” cannot be used selectively. “We won the match”, but “I have nothing to do with the Holocaust. That is not a question of guilt but of responsibility.

3)         You write: “In my eyes, Israel is a postcolonial state among many, in which national borders are currently re-negotiated.” Every state is postcolonial, even Germany, once raised by Karl the Great and Otto I. the Great, to name only a few. The issue at hand is not “re-negotiations” but the constant threatening and even murder of Jews. Eradication of Jewish community members (not only Israelis) is, in fact, an explicit goal of the Hamas Charter.

4)         You write: “I believe that Israel, as a result of their current actions, shortens its chances of survival to a maximum of 10 to 15 years.” Well, that remains to be seen. I hope that you and your wife will live healthily for longer than that. And should Israel one day cease to exist, it will be the Palestinians and Iranians in collaboration with the rest of the anti-Jewish alliance that finished, what your grandfather and the likes of him could not.

I define stupidity as the condition, in which someone does not know, what he could know. The essence of what I write you today, you could have known. But you don’t.

In your e-mail, you express anti-Semite stereotypes. You are an anti-Semite.

I wish you and your wife all the best, especially health, but I want nothing more to do with you from here on out. I do not wish to communicate with ignorant people. Anti-Semitism is a crime, not an opinion.

Please do not respond to this, and don’t write me anymore. Not because what you write is evil, but because it is dumb. Your family history, Germany, Jews and Israel are your problems, not mine, and I don’t want to bother with your problems. Any contemplated shared projects are hereby irrelevant. You will not receive any further e-mails from me.

All the best,

Julian S. Bielicki

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Ms. Prof. Ph. D. Annemarie Duehrssen, a luminary of German psychoanalysis, having acquired her reputation primarily by contributing to getting psychoanalysis recognized by the health insurance industry, writes in her book, released in 1994, titled „100 years psychoanalysis in Germany“, the divestiture of psychoanalysis by National Socialism corresponds with the “wishful thinking of psychoanalysts who emigrated from Germany”. According to her it is equal to a “myth, when the retrospective historiography makes it appears as if a prospering and assertive psychoanalytic group” was “hijacked by National Socialism”. Instead, she claims, that national National Socialism was, in the “spirit of enlightenment” (sic!), responsible for the decline of “the paternalistic trait which dominated the psychoanalytic group for so long”, as well as for the fact that psychoanalysis was able to break away(!) from a “small elitist, conspired sects” with a “particularly Jewish character” (sic!).

Duehrssen construes Freudian psychoanalysis as science of the “Jewish fellows”, whose “Talmudic way of thinking” and “group dynamics still negatively affect further development of the psychoanalytic science”. However, not only the lasting damage for the “base stock of psychoanalytic intelligence” was due to “Freud and his supporters”, but ultimately, so was the Antisemitism which forced those to emigrate. According to her, German psychoanalysts were “impaired by the Jewish group”. The “deep down depreciatory attitude of Jews towards non-Jews generally prevailed especially in those groups, in which Jews were the majority. In any case, several reports of non Jewish members claiming to have felt this type of condescending judgment have originated from the psychoanalytic groups out of Berlin.” Nowadays, such “frictions between the Jews and the gentiles are no longer an intentionally reflected or even known occurrence”, she says… But “in the years in which Freud (…) expanded his empire, they did exist and they were effective.” Duehrssen’s writings against the supposed Jewish “establishment among psychoanalysts” and the “uniformly Jewish type”, who hoped “for his thousand-year kingdom”, which would bring “Jewish dominion over the world” was released by Vandenhoeck and Ruprecht. Despite numerous attempts, I did not succeed in sparking any kind of discussion about it with psychoanalysts and never received an answer from any of the ones I wrote, not even in the internet forums, in which they usually love to get excitingly upset about questions regarding fees. Among German psychoanalysts and psychotherapists, Antisemitism is a taboo and their psychoanalysis is a dead totem, except for when they actively, affectionately and enthusiastically devote themselves to the so-called “Israel-Kritik” (criticism of Israel).

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In the reputable psychoanalytic magazine “Psyche”, psychoanalyst Dr. Michael Schroeter writes :

“The ‚Here I stand, I can’t do differently‘ (…) attests to the Protestant tradition (from C.G.Jung and his notes.JSB) of a more individualistic formation of conscience, in contrast to a more solidary formation, which may be typical for Jews (from Freud and his notes.JSB). A sociological questions arises from all this, which can’t simply be discredited by the murderous abuse that went on with it.

(Schroeter, Michael In:Freuds Komitee 1912-1914, PSYCHE 6, 1995, S.533)

Schroeter is thus saying that Freud and other Jews actually had no conscience, but opportunistically acted according to their Jewish group interests, while C.G.Jung represents the honest Aryan. Once again we’re confronted with the Antisemitic pattern of the devious Jew and the honest Aryan.

A sociological question regarding the latent Antisemitism of German psychoanalysts also arises from all this, and it, too, can’t simply be discredited.

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Bernd Nitzschke is an influential training analyst, supervisor and lecturer.
Editor and publisher, an awkward luminary among psychoanalysts in Germany

The mechanisms of secondary antisemitism
Posted by Ruth Bracha on March 4th at beer7.wordpress.com

Discovered in a text by:

> Dr. phil. Bernd Nitzschke
>  Qualified Psychologist – Psychoanalyst (DGPT)
>  Psychological Psychotherapist

That’s how this gentleman introduces himself on his website. Up until today, I had no idea who he is. While searching for Sandmonkey the German text of the Freud letter to Chaim Koffler, I came across his text titled “Reconciliation – the here and now of good and evil, Siegmund Freud’s trans-cultural legacy”. I found this lecture so irritating that I printed it out and took a closer look at it.

On page 22 the author indicates that this text’s basic principle was composed in the early days following the 9/11 attacks. Clearly it’s an ideological article, not a psychological specialized text.
The summary already specifies the act of suppressing one’s drives as abstaining from seeking revenge. The fact that the historic examples, with the exception of Freud’s life story, were sought in the “Jewish-Palestinian” conflict, of all things, seems to be a reference to the supposed Jewish god of vengeance, who has been a part of the antisemitic repertoire at least since the time of Martin Luther.
The fact that Nitzschke chose the term “Jewish-Palestinian” stands out for it is noticeably ahistorical. The adjective Jewish should in fact be craving to be complemented by the term “Arabic”. Up until 1964, “Palestinian” was not a common term for the Arabic population of the British mandated territory. To the contrary, they claimed the titles of “Arabs” or perhaps “Syrians”, so that back then “Palestinian” signalized that Jews within the mandated territory were meant. Today’s Jerusalem Post for example was founded as Palestine Post in 1932 and wasn’t renamed until 1950. The adjective “Palestinian”, on the other hand, craves to be complemented by the term “Israeli”, for the state of Israel was in existence at the time the PLO came to be and the PLO knowingly set a national conflict as the crucial issue of its agenda, compared to the PLO charter, in particular article 6. It would be interesting to learn for what reason Nitzschke chose this particular combination. Could it be a question of viewing Jews in general (i.e. non-Israelis as well) as involved in this conflict, yet shield the participation of worldwide Muslims and the Arabic states in this conflict? This would imply a numerically balanced ratio in which Jews tend to be superior.

On page 2 we encounter these sentences, which were expressed as absolute truths:

> In the real life, abased people always think of revenge. And if they don’t
> seek it themselves – then they pass on their memories to the next
> generation.

To me it seems that we have the basis of negative expectations from sides of Germans against Israelis, which I have previously discussed here.

 

When abased people can’t do anything else than to plan their revenge or pass their thoughts of vengeance on to their children, then this must also apply to victims of the Nazi persecution of Jews. Following that logic, at the very least the descendants of European Jews in Israel and other places must be ensouled with vengeful thoughts especially towards Germans, including Dr. Nitzschke.

 

In respect of all that I’ve learned from Pat Santy (alias Dr. Sanity) regarding the various psychological defense mechanisms , I find it rather hilarious, that a qualified psychologist claims to know only one reaction to abasement, which however applies to everybody at all times. While I lack true understanding thereof, it appears to me that the need for revenge would be predominant in the case of narcissistic disorders:

> (…)
> Some societies like what the Palestinians have currently, mostly view each
> child as a soldier of the Jihad–without individual goals or ambitions– and
> from an early age route the child into service to the state. By the time the
> child has grown up, they have little ambition but to do the will of the
> omnipotent state and/or Allah. In this case, the grandiose self is not
> eliminated, but purposefully subjugated to act out the violent priorities of
> the state. The narcissistic defect is perpetuated when these children grow up
> and, those who do not blow themselves up in an act of ultimate union with an
> evil god, go on to mother and father more fragmented and horribly impaired
> individuals.
> In fact, throughout most of history, it has been the grandiose self that
> society has most tried to control. Either by eliminating it entirely; or
> chaining the energy it brings to the achievement of union with the omnipotent
> other.
> (…)

Here, Dr. Santy writes about the Palestinian society. I opine that the psychological mechanisms in Nazi-Germany were not too different. The rise to and the unification with the almighty state, the master race, the Fuehrer – it all matches. And so the passing on of the narcissistic defect to the next generation could have taken place. Perhaps we’re dealing with a projection of Nitzschke: The whole of humanity is being accused with a need for vengeance, that he inherited.

I won’t go into Nitzschke’s handling of Freud’s person, although there’s plenty to see in that respect, as well. I’ll skip right to “3 Reconciliation – the here and now of good and evil”. Since this title also precedes the complete text, I can’t be wrong to seek the central message here.

Preceding are two quotes, the first being:

> “Up until the founding of Israel in 1948, the Palestinians, the Jews and the Christians
> were equals in one country.” Daniel Barenboim

This statement is completely wrong, as Nitzschke himself proves on p. 15 while discussing the 1929 massacre of Hebron. Of course a musician is not exactly the best source for historically spotless analyses. To Nitzschke, Barenboim is especially advantageous for he is a Jewish historian. In my opinion this is an example of the use of alibi-Jews, which in itself is an indication of antisemitism.

The source references at the end of the text further attest to that:

Norman Finkelstein is specified as the source of information for the conflict in the Middle East and the 1. intifada. While all other names have the full first name, Finkelstein is solely identified with the initials N.G. I assume that this serves to hinder the recognition factor, for Finkelstein cannot be taken as a serious historian, however, he does have a distinct reputation of being an antisemitic alibi-Jew.

Other modern Israeli historians cited are Moshe Zuckermann, Tom Segev and Benny Morris. The former two are also popular key witnesses for anti-Zionists and anti-Semites, although less objectionable than Finkelstein. However, Nitzschke places Morris in the right-wing corner due to the fact that, under the impression of the so-called Al-Aksa-Intifada, he distanced himself from such positions after also having been a key witness for so-called pro Palestinians. So on one hand Nitzschke classifies into Jews who support his views, and, on the other hand, right-wing Jews… I’ve previously reported on this odd shifting of political standards that occurs as soon as its applied to Israel.

The idea that Jews are incapable of representing antisemitic ideas due to their Jewish heritage is racist by trend. Antisemitism is not genetically anchored, but culturally passed on. I’ve given plento of examples and explanations for Jews who failed to or chose not to withdraw from a culture coined by antisemitism in response to Kenneth Levin’s “The Oslo Syndrome. It was about four years ago, by the way, that I discussed a book by Bernard Wasserstein here.

The second quote from the The Merchant of Venice

> “You called me a dog before you had any reason to. But since I’m a dog,
> beware my fangs!”

loses its original meaning when combined with Barenboim’s quote:
If the Jews were doing just as well prior to the founding of the state as everybody else, then the “turning into dogs” can only refer to the Palestinians.

Nitzschke begins by depicting religion as a generally regressive and latent fascistic fiction. There’s no absolute-good or absolute-evil, as he lets Freud say and immediately takes it one step further: Good and evil in the form of non-absolute judgments are obsolete, namely (the shallowness of this is mind boggling) due to the unequal distribution of wealth across the globe!

On p. 10f Nitzschke also succeeds in implementing a bit of Bush-Bashing and anti-Americanism. On p. 12 the anti-Zionism continues. Nitzschke presumes that the founding of Israel mostly occurred as a result of biblical entitlement. This, of course, is humbug, just as any occupation with Herzl and the early times of Zionism can prove, regardless of how superficial it may be. Nitzschke puts on record: “One might construct a state on this politically-religious foundation, but certainly no democracy.” Since Nitzschke operates on a flawed premise, he must now dispute that Israel is a functional democracy. He does this by presenting an article by Richard Chaim Schneider in the SZ from September 2003 and using it as a basis to determine that “the religious fundamentalist increasingly rule the policy”. Initially, the coalition founded by Sharon after the elections in January of 2003 didn’t contain a single religious party, until the national-religious party joined on March 3rd. This contradicts the supposed transformation into a god state, however, Nitzschke’s obviously not too concerned with facts, but instead with substantiating his preconceived opinion.

The ideology that I distill from the text is remarkably consistent with the current mainstream in Germany.

The USA as dangerous state due to the “combination of religion and politics” (p. 11). The white man as colonial ruler. Civilization and barbarism as siamese twins (all cultures are equally good, only the culture of the white colonial ruler is evil, for it is blamed for all the evil in other cultures.) Israel as a product of religious fantasy and nationalistic eagerness, responsible for every Palestinian action. Even with regards to the massacre of Hebron, the Arabs supposedly had no other choice, because the Zionist “Betar” group demanded free access to the Wailing Wall through the muslimic district!

Yet, even through all this shallowness Nitzschke insists that his construct of ideas is not built on the hollow fundaments of “compact majorities”… (p. 12)

Well then!

https://beer7.wordpress.com/

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And here a delusional, psychotic text by the controversial German body psychotherapist Tilmann Moser, who obviously struggles with discursive thinking:

>> Intoxicated by caricatures of the prophet
On the commenting on terror in France
Tilmann Moser (2015)

The commitment-free cynic (own proud characterization: “I have no children, no wife, no car, no debt. Surely this might sound a bit euphuistical right now, but I’d rather die upright than to live on my knees.”) has never taken an imminent and cruel warning as seriously. Quite the contrary: It has further increased his defiant valor. It seems that as a 45 year old boss, he controls his ambitious and internally competing crew to such an extent, that no further concerns and no objections emerged.

Furthermore it seems that the paper put down on 30,000 subscribers was under economic downfall pressure. Whomever has to use the catholic church in France, and the orthodox Jews who provoke mockery, and even satirically long disemboweled politicians or parties as next to last enemies to stay funny causes dangerous boredom.

He must choose the last globally inflated bogey, the prophet, as a final taboo, to continue to achieve extremely satirical effects. He doesn’t need to care about the continuously endangered fate of his editorial staff, nor about the heated and drastically polarized mood in the country, the democratic-liberal mental state of the large majority of muslims condoning terrorism. They fear for their economic position and increasing segregation of their community.

He must step it up a notch to remain entertaining and feel more and more like a daring hero. As a psychoanalyst I don’t line up to reflect on the heated group dynamic in the editorial office, which appeared to resemble a maelstrom: becoming ever more provocative, ever more disdainful and ever more slanderous. It was a struggle for more elucidation, discussion and establishment of truth, even if the freedom of the press has been elevated to iconic levels, as the last European virtue so to speak.

It appeared to be committed to the murder victims, which one would only have to keep rubbing in Islam’s face in a drastic enough manner while convinced the terrorists‘ top missionary goal is to entirely destroy Europe’s freedom as a whole. It was an attack on a hated editorial department, not on the French freedom of press per se. Charlie and the disregard for threats have furthered the nation’s fear and hysteria and driven it straight into the lurking arms of Le Pen, with consequences that no one in the editorial staff seems to have considered. A responsible caution and restraint in respect of highly visible political tensions is far from internal censorship and fearful self-castration, but instead stipulates human and political prudence.

 

The Danish editorial journalist who first printed the Mohammet caricatures was already celebrated as a hero and showered with awards. He now lives in constricted and fearful retreat. Charlie got on the wrong track and I consider the editorial department a group of latent to suicidal pseudo-heroes facing journalistic demise. They have a (real?) mission of exposure and a (real?) vision of fear of the demonized prophet who threatens the world.

It would be interesting to find out which horrible image of the prophet lingers in the subconscious mind of the illustrators, who by now increasingly drive the disposed audience toward Islam (refer to Pediga). Some people are already calling to posthumously award the heroes with honorary citizen status. The brutish murders are compared to the truly polarizing disaster of the century, the Dreyfus affair. It won’t be long before the move of the murder victims who died in the name of liberty to the pantheon will be demanded. Right in the middle of the currently sickened self-esteem, France finally has national heroes or idols again, whom everyone should care about in unity and without objection.

And they just continue down that path!

Dr. Tilmann Moser, Psychoanalyst<<

http://www.tilmannmoser.de/

Furthermore, Moser writes a sentence such as: >>“Bernd Nitzschke sums up a lecture of Freud from the first world war (1915) and quotes: “You wonder why it is so easy to enthuse humans for war and assume that there is something effective within, a drive for hatred and destruction, which will counter such incitement.” This sentence could apply to the so-called hate mongers and their incited followers, whose banishment from synagogues is being debated in Germany << (Sic accentuation by JSB)

This can be read on websites of the former evangelic student pastor, who, as a psychoanalyst, operates a leftish website and a mailing list with supposedly 1000-1500 subscribers, psychoanalysts and psychotherapists, and who himself expresses antisemitic things very carefully, mostly in the form of general criticism of monotheism, but who likes to publish articles by anti-Semites who do the dirty work for him, as was the case with the “Cock of Zion”, yet censors criticism, bullies out critics in the act of the opinion-lynch-mob, excludes them from his mailing list (without notification) and mainly publishes red-red-green opinions. To him, the FAZ is but a curse word and freedom of opinion a horror, he alone decides who gets to express which opinion there. He calls this censorship “moderation”. Thus today’s psycho-scene in Germany is red-red-green waste which aggressively battles and suppresses opinions other than its own, latent or even virulent antisemitic, usually under the cover of “Israel criticism” or “humanitarianism” against “barbaric mosaic rites”. Of course, barbaric Islamic rites or other rites are not mentioned. In its push, this red-red-green, in reality brown psycho-scene rules an ever increasing growth of an already mainstream care industry in all areas of psychoanalysis, psychotherapy and psychology and to further stabilize it and has about as much in common with the educational intentions of Sigmund Freud, as Stalinism has with Marxism or catholic inquisition with the Gospel. It has become all business, corrupt, opportune and totalitarian. With antisemitic side blows and the applause of the psycho gutter, in which some people fish in troubled waters, one may be sure of that.

http://www.bbpp.de/moser-

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Psychoanalyse und Nationalsozialismus
Verbot oder Anpassung? Bruch oder Kontinuität?

Bernd Nitzschke erzählt die Geschichte der Psychoanalyse im Nationalsozialismus als Geschichte des Bruchs mit dem Linksfreudianismus

In seiner Freud-Biographie hat Ernest Jones, der als Präsident der International Psychoanalytic Association (IPA) in der Zeit von 1933 bis 1945 an der institutionellen Absicherung der Psychoanalyse maßgeblich beteiligt war, das Schicksal der Psychoanalyse unter Hitler in einem Satz zusammengefasst: »Dieses Jahr (1934 – B. N.) brachte die Flucht der noch gebliebenen Analytiker aus Deutschland und die ›Liquidierung‹ der Psychoanalyse im Deutschen Reich, eine der wenigen Taten, die Hitler vollständig gelungen sind.«

 Die Aussage ist prägnant – und falsch. Dennoch hat sie das Geschichtsbild der Mehrheit der PsychoanalytikerInnen lange Zeit geprägt, zumal die nationalsozialistische Bücherverbrennung, der auch die Werke Freuds zum Opfer fielen, das von Jones vermittelte Bild zu bestätigen schien. Mit Beginn der 1980er Jahre setzte dann aber – angestoßen durch neuere Forschungsarbeiten – eine differenziertere Betrachtung ein. Und damit gewann auch eine Kontroverse internationale Beachtung, die bis dahin eher von lokaler Bedeutung war: Was geschah mit der Psychoanalyse unter Hitler? Wurde sie »gerettet« oder »zerstört«? Auf diese Fragen hatten die beiden deutschen Fachgesellschaften – die 1910 gegründete Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG), die bei den Kongressen in Zürich 1949 und Amsterdam 1951 nicht mehr als IPA-Zweigvereinigung anerkannt wurde, und die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV), die 1950 neu gegründet und 1951 anstelle der DPG in die IPA aufgenommen wurde – unterschiedliche Antworten gefunden.

Inzwischen hat diese Kontroverse eine Fortsetzung gefunden. Dabei geht es um die erweiterte Frage, ob die NS-Zeit einen Bruch in der Geschichte der Psychoanalyse darstellt oder ob sich über diese Zeit hinweg Kontinuitäten aufzeigen lassen. Nicht betroffen von diesem Streit ist die verbreitete Einschätzung, dass der psychoanalytischen Bewegung im Nationalsozialismus die Unabhängigkeit geraubt worden wäre. Dieser Interpretation soll mit diesem Artikel widersprochen werden.

Mein Einwand lautet: Noch bevor die Nazis in der Lage waren, die Unabhängigkeit der psychoanalytischen Bewegung zu »zerstören«, gaben die Repräsentanten der DPG (die in Absprache mit Jones und anderen Vertretern der IPA handelten) psychoanalytische Positionen so weitgehend auf, dass die Nazis psychoanalytische Institutionen zunächst tolerieren und später schrittweise übernehmen konnten. Ein Verbot der Psychoanalyse im eigentlichen Sinne hat es unter Hitler deshalb nicht gegeben.

Ich will diese These belegen, indem ich auf den Zeitraum zwischen 1933 und 1936 näher eingehe, für den sich dieser Prozess der Selbstpreisgabe deutlich nachzeichnen und anhand zweier markanter Ereignisse exemplarisch verdeutlichen lässt: Am Anfang stand der im Sommer 1933 beschlossene und zunächst geheim gehaltene Ausschluss Wilhelm Reichs aus der DPG (der damit nach den damals gültigen Statuten auch aus der IPA ausgeschlossen war); und am Ende stand im Sommer 1936 der Eintritt der DPG in das Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie, das so genannte Göring-Institut (nach Matthias Heinrich Göring, einem Vetter des Reichsmarschalls benannt). Zwei Jahre später, 1938, kam es dann zu der von den Nazis verlangten Selbstauflösung der DPG, die von nun an als »Arbeitsgruppe A« am Deutschen Institut geführt wurde.

Die DPG auf dem Weg zur Selbstgleichschaltung

Voraussetzung für den Beitritt der DPG in das nationalsozialistische Institut war der »freiwillige« Verzicht jener jüdischen PsychoanalytikerInnen, die noch bis Ende 1935 in der DPG verbliebenen waren, auf ihre DPG-Mitgliedschaft. Zu diesem Zweck hatte eine DPG-Mitgliederversammlung stattgefunden, an der auch der IPA-Präsident Jones teilnahm. Er berichtete darüber später in seiner Freud-Biographie: »Alsdann fuhr ich nach Berlin und präsidierte am 1. Dezember 1933 (richtig müsste es heißen: am 1. Dezember 1935 – B. N.) eine Sitzung, in der die wenigen zurückgebliebenen Juden freiwillig ihren Rücktritt nahmen, um die Vereinigung vor der Auflösung zu retten.«

 Dass es sich bei dem »freiwilligen« Ausscheiden der jüdischen Mitglieder um einen »Rettungsversuch« handelte, war eine durchaus weit verbreitete Deutung. So schrieb etwa auch Anna Freud 1936 in einem Brief an Jones, in dem sie von einem Treffen mit Felix Boehm, dem damaligen Vorsitzen der DPG, und über dessen Vorhaben, die DPG in das ›Göring-Institut‹ zu überführen, berichtete: »Mir scheint es begreiflich, dass er diesen Versuch machen will. Gelingt es nicht, so hat die Analyse nichts dabei verloren (…). Rettet er eine kleine Arbeitsgruppe in eine andere Zeit hinüber, so ist es gut.«

Als Erich Fromm, der zu dieser Zeit bereits in den USA lebte, erfuhr, dass er in Folge dieses »Rettungsversuches« aus der DPG ausgeschlossen worden sei, beschwerte er sich beim DPG-Vorstand. Der stellvertretende Vorsitzende Carl Müller-Braunschweig wies ihn daraufhin in einem Brief vom 21. März 1936 zurecht: Es sei »der freie Entschluss aller jüdischen Mitglieder« gewesen, aus der DPG auszutreten. »Also von Ausschluss kann keine Rede sein«

. Und am 25. März 1936 erhielt Fromm dann auch noch einen Brief vom IPA-Vorsitzenden Jones, der ihm kollegial mitteilte: »Dr. Müller-Braunschweig hat mir ihren Beschwerdebrief bezüglich des Austritts der jüdischen Mitglieder weitergeleitet. Es ist nicht im wortwörtlichen Sinne richtig, dass sie ausgeschlossen wurden (Sie benutzen das Wort ›ausgeschlossen‹), aber nach einer ausführlichen Diskussion in Berlin […], bei der auch ich anwesend war, wurde letztendlich entschieden, dass es im Interesse aller sei, wenn sie ihren Austritt verkündeten.« Als Ausgleich bot Jones Fromm die freie Mitgliedschaft in der IPA an. Dem Rettungsversuch des psychoanalytischen Verbands war ein Treffen zwischen dem »Arier« Boehm und Sigmund Freud vorausgegangen. Bei diesem Treffen im April 1933 in Wien hatte Boehm mit Sigmund Freud die Frage der Neubesetzung des DPG-Vorstands erörtert. Freud war damit einverstanden, dass Boehm gemeinsam mit Carl Müller-Braunschweig den DPG-Vorsitz übernahm. Allerdings hatte Boehm zwei Bedingungen zu erfüllen: Erstens sollte er Wilhelm Reich, den Freud als »bolschewistischen« Angreifer betrachtete, aus der DPG ausschließen lassen; und zweitens sollte Boehm verhindern, dass sich während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft »innere Gegner« wie Harald Schultz-Hencke, ein Kritiker der Freud’schen Libidotheorie, »des Instituts bemächtigen und ihren Absichten dienstbar machen« konnten. Freud hatte den Wunsch, Reich aus der DPG/IPA ausschließen zu lassen, auch in einem Brief vom 17. April 1933 an den DPG-Vorsitzenden Max Eitingon geäußert: »Ich wünsche es aus wissensch.(aftlichen) Gründen, habe nichts dagegen, wenn es aus politischen geschieht, gönne ihm jede Märtyrerrolle.«

 Die »wissenschaftlichen« Gründe bezogen sich auf Reichs Einwände gegen Freuds Todestriebtheorie, die mit Reichs politischer Schlussfolgerung einhergingen, die Psychoanalyse sei als Instrument der Aufklärung auch im Kampf gegen den Faschismus einzusetzen. Die politischen Gründe im engeren Sinne, die Freud meinte, hatten mit der Tatsache zu tun, dass die DPG mit Reich als prominentem Mitglied, der in Berlin als kommunistischer Psychoanalytiker bekannt war, von den Nazis verboten worden wäre.

Boehm machte sich gleich nach der Rückkehr aus Wien daran, die mit Freud abgesprochene Strategie in die Tat umzusetzen. Bereits am 6. Mai 1933 stellte er sich gemeinsam mit Müller-Braunschweig bei einer DPG-Vollversammlung zur Wahl – und erlitt Schiffbruch. Die Mehrheit der DPG-Mitglieder stimmte gegen die beiden Karrieristen und bestätigte (wenige Tage vor der nationalsozialistischen Bücherverbrennung) den jüdischen DPG-Vorsitzenden Max Eitingon noch einmal im Amt. Ein halbes Jahr später, am 18. November 1933, gelang es Boehm und Müller-Braunschweig dann aber in einem zweiten Anlauf, die Macht in der DPG zu übernehmen. Boehm leitete die Geschäfte als Vorsitzender, während Müller-Braunschweig zum Kassenwart gewählt wurde. Als Kassenwart forderte Müller-Braunschweig von geflohenen jüdischen KollegInnen alte (Stipendien-)Schulden zurück. Und als die nicht zahlten, schrieb er am 29. Dezember 1936 entrüstet an Jones: »Es scheint uns nun, dass es nicht allein wirtschaftliche Umstände sind, die den Schuldnern die Rückzahlung erschweren, sondern dass weitgehend ein Ressentiment gegen die nunmehr ausschließlich aus Nicht-Juden bestehende Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft an der Unwilligkeit zu zahlen beteiligt ist.«

 Jones half Müller-Braunschweig daraufhin bereitwillig bei der Eintreibung der Schulden.

Neben dem Ausschluss jüdischer Mitglieder und der Einsetzung eines regimefreundlichen Vorstandes hatte die DPG aber noch eine weitere Hürde zu meistern, um im NS-Regime bestehen zu können. Sie bedurfte des Nachweises der Vereinbarkeit von Psychoanalyse und NS-Ideologie. Zu diesem Zweck hatte Boehm bereits im Sommer 1933 Gespräche mit NS-Funktionären geführt, die geglaubt hatten, die Psychoanalyse sei eine »jüdisch-marxistische Schweinerei«, wie es in einem schriftlichem Bericht Boehms an Jones heißt. Boehm überzeugte seine Gesprächspartner vom Gegenteil, indem er sie darauf aufmerksam machte, dass Wilhelm Reich, der auf den Verhaftungslisten der Gestapo stand, nicht die Psychoanalyse repräsentiere, die Freud und die DPG verträten. »Bekanntlich war Reich häufig öffentlich als Kommunist und Psychoanalytiker aufgetreten, wobei er seine Ansichten als Ergebnisse der Psychoanalyse hingestellt hatte. Gegen dieses Vorurteil (Reichs Ansichten entsprächen den Auffassungen Freuds und der DPG – B. N.) hatte ich zu kämpfen.«

 Boehms Kampf war erfolgreich. Die NS-Funktionäre forderten ihn auf, die mündlich referierte Position schriftlich einzureichen, damit ein Verbot der Psychoanalyse im NS-Staat abzuwenden sei. Diesen Auftrag gab Boehm an Müller-Braunschweig weiter, der daraufhin ein Memorandum verfasste, das er am 1. Oktober 1933 Jones und einem weiteren Vertreter der IPA, Johan van Ophujisen, in Haag vorlegte, um den Text absegnen zu lassen. Über dieses Treffen wurde auch Anna Freud informiert, die sich daraufhin mit einem zustimmenden Brief bei Boehm meldete. Nach der Rückkehr aus Haag überarbeitete Müller-Braunschweig den Text des Memorandums geringfügig, um ihn sodann unter dem Titel Psychoanalyse und Weltanschauung im nationalsozialistischen Kampfblatt Reichswart zu publizieren.

Nach dem »freiwilligen« Verzicht der Juden und Jüdinnen auf die DPG-Mitgliedschaft Ende 1935 schien dem für den Sommer 1936 geplanten Eintritt der DPG in das Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie nichts mehr im Weg zu stehen. Oder doch? – Die DPG-Funktionäre glaubten, sie müssten den Status der DPG als IPA-Zweigvereinigung aufkündigen, um dem Göring-Institut beitreten zu können. Sie irrten sich. 1936, im Jahr der Olympiade, legten die Nazis Wert auf internationale Anerkennung. Außerdem wollten sie die internationale Bühne für ihre politische Propaganda nutzen. Dazu heißt es in einem Brief von offizieller Seite: »Die deutsche Gruppe muss unter allen Umständen bei der Internationalen Psychoanalytischen Gesellschaft bleiben, weil sie sich in Opposition zu der Freud’schen Lehre begeben hat. Sie hätte sonst nirgends Gelegenheit, vor einem internationalen Forum die Freud’sche Lehre abzutun und damit dem jüdischen Geiste der Psychoanalyse gegenüberzutreten. Wir dürfen den Kampfmöglichkeiten nicht aus dem Wege gehen, sondern müssen im Gegenteil jede Gelegenheit ergreifen, den Gegner zu stellen.«

So nahm die DPG auf den Wunsch der Nazis die bereits ausgesprochene Kündigung der IPA-Mitgliedschaft wieder zurück und blieb als »judenreine« und auf Hitlers Mein Kampf eingeschworene Truppe bis zur Selbstauflösung 1938 eine Zweigvereinigung der IPA.

Auch auf den Beitritt der DPG zum Deutschen Institut geht Jones in seiner Freud-Biographie ein, wenngleich er nur sehr lückenhaft und anekdotisch darüber berichtet: »Es nahm einige Zeit in Anspruch, die neue Organisation auf die Beine zu stellen, und am 19. Juli 1936 traf ich Göring, Boehm und Müller-Braunschweig zu einer Besprechung in Basel […]. Ich fand in Göring einen recht liebenswürdigen und zugänglichen Menschen.«

 Göring, den Jones als liebenswürdigen Menschen beschreibt, hatte in seiner programmatischen Rede, die er auf der ersten Mitgliederversammlung des Deutschen Instituts gehalten hatte, die Grundlagen der Kooperation der Therapieschulen am Deutschen Institut folgendermaßen beschrieben: »Wer heute im nationalsozialistischen Staate lebt, muss sich darüber klar sein, dass er unter ganz anderen Bedingungen zu arbeiten hat, als in einem liberalistischen Staate, wie er vor 1933 bei uns bestand und heute noch vielfach im Ausland besteht […]. Der Nationalsozialismus nimmt heute alles für sich in Anspruch, den ganzen Menschen, auch die Wissenschaft […]. Uns Psychotherapeuten sollte es nicht schwer fallen, die Wichtigkeit der Weltanschauung zu erfassen, da ohne Weltanschauung keine Psychotherapie getrieben werden kann.«

 Nachdem er so den Primat der Politik über die Psychotherapie betont hatte, ging Göring – durchaus lobend – auf die Psychoanalyse ein: »Leider hat niemand vor Freud die Erkenntnis des Unbewussten praktisch verwertet. Die Anwendungsmöglichkeit uns zu zeigen, ist das Verdienst Freuds. Seine Methode ist Allgemeingut aller Psychotherapeuten geworden.« Zum »Allgemeingut« gehörten außerdem: »Die Erhebung einer eingehenden Anamnese, die Stellung einer exakten Diagnose, die Anerkennung des Unbewussten und seiner Fixierung an lebenswichtige Situationen und Personen der Kindheit, die Therapie durch das Bewusstmachen und das Erleben der neu erkannten Inhalte.« Neben diesen Gemeinsamkeiten benannte Göring allerdings auch Unterschiede: »Es wird also unsere Aufgabe sein, in den Vorträgen, Vorlesungen und Kursen zu versuchen, eine Scheidung zwischen jüdischer und arisch-germanischer Weltanschauung herauszuarbeiten.«

Deutsche Seelenheilkunde.
Zur inhaltlichen Ausrichtung der Psychoanalyse im NS

Mit dem Eintritt ins Deutsche Institut war schließlich ein Prozess der Anpassung, Eingliederung und Unterwerfung vollendet, dessen Bedingungen Boehm in Gesprächen mit NS-Funktionären im Sommer 1933 ausgehandelt und dessen ideologisches Begleitprogramm Müller-Braunschweig im Reichswart formuliert hatte. Müller-Braunschweig, verweist in seinem Artikel Psychoanalyse und Weltanschauung einleitend auf die »gegenwärtige Gesamtlage«, aus der sich die Notwendigkeit einer »erneuten Einwertung« der Psychoanalyse ergeben habe. Dann beschreibt er in einer für Laien verständlichen Sprache die psychoanalytische Behandlungsmethode, die nicht »auflösend und zersetzend«, vielmehr »befreiend und aufbauend« wirke. Schließlich schildert er die Therapieziele der Psychoanalyse so, wie das der SA-Mann Gauger das ein halbes Jahr später fordern sollte – in Übereinstimmung mit der nationalsozialistischen Weltanschauung: Die Psychoanalyse bemühe sich darum, »unfähige Weichlinge zu lebenstüchtigen Menschen, lebensfremde Phantasten zu Menschen, die den Wirklichkeiten ins Auge zu sehen vermögen, ihren Triebimpulsen Ausgelieferte zu solche, die ihre Triebe zu beherrschen vermögen, liebesunfähige und egoistische Menschen zu liebes- und opferfähigen, am Ganzen des Lebens Uninteressierte zu Dienern des Ganzen umzuformen. Dadurch leistet sie eine hervorragende Erziehungsarbeit und vermag den gerade jetzt neu herausgestellten Linien einer heroischen, realitätszugewandten, aufbauenden Lebensauffassung wertvoll zu dienen.« In einem Nachsatz heißt es mit Verweis auf ungenannte Kollegen dann noch: »Wir geben zu, dass nicht bei allen Veröffentlichungen des psychoanalytischen Schrifttums diese positive und schöpferische Grundhaltung deutlich genug hervortritt.«

Der Grundstein für die zukünftige Ausrichtung der psychoanalytischen Therapie im Nationalsozialismus wurde auf dem Psychotherapeuten-Kongress im Frühjahr 1934 in Nauheim gelegt. Auf diesem Kongress sollte die künftige Organisation der Psychotherapie (Hochschulausbildung, Facharztausbildung, Einordnung der Psychotherapie in die medizinisch-psychologischen Fachschaften usw.) festgelegt werden. Deshalb fanden gleichzeitig die konstituierenden Versammlungen der Deutschen allgemeinen ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie und der Überstaatlichen allgemeinen ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie statt. Im Zentralblatt für Psychotherapie, das wissenschaftlich-publizistische Organ beider Gesellschaften, wurde die Aufgabe der Gesellschaften, in deren Dienst auch die Zeitung stand, von C.G. Jung wie folgt umrissen: »Es wird […] die vornehmste Aufgabe des Zentralblattes sein, unter unparteiischer Würdigung aller tatsächlichen Beiträge eine Gesamtanschauung zu schaffen, welche den Grundtatsachen der menschlichen Seele in höherem Maße gerecht wird, als es bisher der Fall war. Die tatsächlich bestehenden und einsichtigen Leuten schon längst bekannten Verschiedenheiten der germanischen und der jüdischen Psychologie sollen nicht mehr verwischt werden, was der Wissenschaft nur förderlich sein kann.«

Was auf den ersten Blick als Widerspruch erscheinen mag, ist bei genauerer Betrachtung als Konstruktionsprinzip der neuen »deutschen Seelenheilkunde« zu erkennen: Die Komposition dieser Seelenkunde beruhte auf Selektion. Das bedeutete im Hinblick auf die Psychoanalyse die Akzeptanz all dessen, was als therapeutisch effektiv von ihr übernommen werden konnte, so z.B. die Behandlungstechnik, und die Zurückweisung all dessen, was an ihr als »jüdisch« oder gar als »jüdisch-bolschewistisch« betrachtet wurde, d.h. Menschenbild und Kulturtheorie. In einem Referat mit dem Titel Psychotherapie und politisches Weltbild hatte der Psychotherapeut und SA-Mann Kurt Gauger auf dem Kongress in Nauheim die Koordinaten der »deutschen Seelenheilkunde« bestimmt. »Es geht nicht darum, durch Aufnahme nationalsozialistischer Ausdrücke in unserer Fachsprache die Existenz der Psychotherapie dem neuen Staat als Notwendigkeit zu offerieren. Es geht darum, ob die deutsche Psychotherapie und die deutschen Psychotherapeuten dem Totalitätsanspruch des neuen Staates inhaltlich, nicht bloß formell, genügen.«

Gauger stellte auch sein Bild der Psychoanalyse vor und führte dazu aus: »Der wissenschaftliche Materialismus der Freud’schen Psychoanalyse ist aufs engste verwandt mit dem ökonomischen Materialismus der Marxisten.« Das kam einer Verurteilung gleich. Doch Gauger ließ bei aller Kritik auch manch gutes Haar an der Psychoanalyse: »Wir bestreiten nicht den Wert der Physik und der Chemie. Wir bestreiten daher auch nicht den Wert einiger Thesen der Freud’schen Psychoanalyse, die auf Grund solcher quasi naturwissenschaftlicher Beobachtung des menschlichen Seelenlebens formuliert wurden. Weltanschauliche Feindschaft besteht erst in der Sinngebung solcher Forschungsergebnisse! Anders ausgedrückt: wir bekämpfen nicht die Astronomie. Aber wir würden jedem Astronomen das Handwerk legen, der etwa die astronomische Wissenschaft als Waffe für kommunistische antireligiöse Organisationen verwenden wollte.« Das hieß: Wer – wie Wilhelm Reich – die Psychoanalyse gegen den nationalsozialistischen Staat einsetzte, wurde rückhaltlos bekämpft. Im Übrigen gebe es weder »unpolitische« Menschen noch eine politisch »neutrale« Psychotherapie. Denn jeder Mensch habe Zielvorstellungen und jede Psychotherapie habe Behandlungsziele – und die seien nun einmal mit Wertfragen, also mit weltanschaulicher Orientierung verbunden. Es komme deshalb »bei der Frage Psychotherapie und politisches Weltbild nicht auf eine ›nationalsozialistische Methode der seelischen Krankenbehandlung‹ an«, vielmehr gehe es um die Behandlungsziele. »Wenn es aber zutrifft, dass die Frage nach der seelischen Gesundheit unseres Volkes die entscheidende Frage des Nationalsozialismus ist, so entscheidend, dass sie sogar die Außenpolitik bestimmt durch die Entschließung: lieber mit Ehren unterzugehen als sklavisch leben! – Dann wird es Sie nicht mehr überraschen, wenn ich vertrete: […] Die politischste Disziplin von allen Disziplinen aber ist die Psychotherapie!«

Auch Schultz-Henke hatte sich in einem 1934 unter dem Titel Die Tüchtigkeit als psychotherapeutisches Ziel erschienenen Artikel mit eben diesen Fragen der Übereinstimmung mit der NS-Weltanschauung befasst, auf die Müller-Braunschweig im Reichswart-Artikel und Gauger in seinem Vortrag von Nauheim Antworten suchten. Er befand nun – und anders als in einer vorausgegangenen Wortmeldung – in Übereinstimmung mit seinen neo-psychoanalytischen Anschauungen, dass NeurotikerInnen geschwächte Menschen seien, die man mit Hilfe einer Therapie von Hemmungen befreien müsse, um sie stark oder »tüchtig« zu machen. Schon Müller-Braunschweig hatte im Reichswart-Artikel klar gemacht, dass mit dieser therapeutischen Zielsetzung keine schrankenlose Enthemmung gemeint sei. Er belegte dies mit Hilfe eines Freud-Zitats: »Ein böses und nur durch Unkenntnis gerechtfertigtes Missverständnis ist es, wenn man meint, die Psychoanalyse erwarte die Heilung neurotischer Beschwerden vom ›freien Ausleben‹ der Sexualität. Das Bewusstmachen der verdrängten Sexualgelüste in der Analyse ermöglicht vielmehr eine Beherrschung derselben, die durch die vorgängige Verdrängung nicht zu erreichen war. Man kann mit mehr Recht sagen, dass die Analyse den Neurotikern von den Fesseln seiner Sexualität befreit.«

 In diese Richtung zielt auch die Argumentation von Schultz-Hencke: »Das Missverständnis, als handle es sich um Herstellung von Hemmungslosigkeit, konnte sich erhalten, weil zuviel Spekulation, Begriffsschiefheit und theoretische Abwegigkeit in das Lehrgebäude Freuds von ihm selbst und seinen Schülern hineingebracht wurde. So besonders die Libidotheorie, der ›Pansexualismus‹ […]. Die Libidotheorie wird also fallen müssen und mit ihr alle zusätzlichen Spekulationen und korrespondierenden Begriffsschiefheiten. Was dann noch an neuer, vertiefter Einsicht in die Neurosenstruktur bleibt, ist immer noch großartig und erstaunlich genug.«

 Es waren Aussagen wie diese, die später immer wieder zitiert und gegen Schultz-Hencke vorgebracht wurden.

Vor allem unter Kollegen, die mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus zur Emigration gezwungen wurden, lösten solche Stellungnahmen Empörung aus. Im Hinblick auf den Reichswart-Artikel aus dem Jahr 1933 schrieb Wilhelm Reich: »Als zur Emigration gezwungenes Mitglied der deutschen psa. Vereinigung erkläre ich hiermit, dass der genannte Artikel von Müller-Braunschweig eine Schande für die gesamte psychoanalytische Wissenschaft und Bewegung darstellt. Unter Führung des Vorstandes strebt die ›Deutsche Psa. Vereinigung‹ die Eingliederung in die Deutsche Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie an, deren Reichsführer in einem Geleitwort im ›Zentralblatt für Psychotherapie‹ vom Dezember 1933 erklärte: ›Die Gesellschaft setzt von allen schriftstellerisch und literarisch tätigen Mitgliedern voraus, dass sie Adolf Hitlers grundlegendes Buch Mein Kampf mit allem wissenschaftlichen Ernst durchgearbeitet haben und als Grundlage anerkennen.‹ […] Umso größer ist die Schande der Bestrebungen führender Analytiker, sich gleichschalten zu lassen.«

Die Geschichte des Vergessens

Noch auf einem 1938 in Paris abgehaltenden Kongress hatte Jones behauptet: »Die Deutsche Vereinigung […] hat sich bisher einer beträchtlichen Selbständigkeit erfreut, eine größere Anzahl Kandidaten wurde ausgebildet und neue Mitglieder wurden aufgenommen.«

 Nach dem Ende des »Tausendjährigen Reichs« veränderte sich die Diktion schlagartig. Nun nahmen sich die deutschen PsychoanalytikerInnen vornehmlich als Objekte von Unterdrückung und Verfolgung und kaum mehr als Subjekte mit Anpassungsbereitschaft und opportunistischem Karrierestreben wahr. In der neu gegründeten Zeitschrift für Psychoanalyse, von der nur zwei Heft erschienen sind, stellte Müller-Braunschweig nun die Frage: »Benötigt unser Unternehmen eine Rechtfertigung?« Er beantwortet die Frage gleich selbst mit Hinweis auf Kontinuitäten, die trotz Verbot und Verfolgung aufrechterhalten worden seien: »Uns bedeutet der Name Freud, die Erscheinung des Begründers der modernen Tiefenpsychologie und das Werk, das er hinterlassen hat, eine Verpflichtung. Diese Verpflichtung fordert um so stärker, als – bei uns in Deutschland – eine Zeit hinter uns liegt, in der sein Name und seine Schöpfung verfemt waren. Das Regime zwang eine große Reihe derer, die ihre Lebensaufgabe darin gesehen hatten, sich der psychoanalytischen Forschung in Wort und Schrift zu widmen, auszuwandern. Das ›Berliner Psychoanalytische Institut‹, 1920 von der ›Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft‹ gegründet, das eine reiche Forschungs- und Lehrtätigkeit entfaltet und sich einen internationalen Ruf erworben hatte, musste sich den Forderungen des Regimes beugen und sich 1936 der allgemeinen deutschen psychotherapeutischen Organisation des ›Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie‹ einordnen.«

 Kein Wort von den Schulden, die Müller-Braunschweig bei den Ausgewanderten einzutreiben versucht hatte; kein Wort mehr von den Maßnahmen, die gegen Juden und Jüdinnen durchgesetzt worden waren, damit die DPG ins Deutsche Institut eintreten konnte.

Was aber geschah nach dem Ende des Hitler-Regimes mit Müller-Braunschweigs Aufsatz im Reichswart? Er wurde vergessen. Und er blieb vergessen – bis er von Helmut Dahmer 1983 erneut gefunden, re-publiziert und kommentiert wurde. Nach der Re-Publikation des Reichswart-Artikels sind vereinspolitisch motivierte Beiträge zur Geschichte der Psychoanalyse unter Hitler erschienen, in denen der Reichswart-Artikel entweder gar nicht erwähnt oder als Bestandteil einer Debatte um Psychoanalyse und Psychotherapie verharmlost wurde. So hieß es zum Beispiel, in Müller-Braunschweigs Reichswart-Artikel habe »die Politik« die Darstellung der »sachliche(n) Substanz« der Psychoanalyse »nicht beeinflusst«. Und soweit darin »die Psychoanalyse auf Psychotherapie reduziert« worden sei, sei dies »kein aktuelles Zugeständnis« an das NS-Regime gewesen, vielmehr habe es sich dabei um die Fortsetzung »einer älteren Berliner Linie« gehandelt.

 Auch Schultz-Hencke setzte seine Arbeit nach 1945 fort, als sei nichts geschehen. Beim 16. Internationalen Psychoanalytischen Kongress, der 1949 in Zürich stattfand, brachte er unter dem Titel Zur Entwicklung und Zukunft der psychoanalytischen Begriffswelt« einen Vortrag zu Gehör, in dem er den metaphorischen Gebrauch psychoanalytischer Begriffe und die Analogien kritisierte, die zwischen frühkindlichem Erleben und dem Erleben psychisch kranker Erwachsener gezogen wurden. Im Lehrbuch der psychoanalytischen Therapie von Thomä und Kächele heißt es dazu Jahrzehnte später zurückblickend: »Die von Schultz-Hencke beim ersten Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) nach dem Krieg in Zürich vorgetragene Kritik an der Libidotheorie und an der Metapsychologie würde […] heute kein Aufsehen mehr erregen und von vielen Analytikern geteilt werden.«

 In Zürich 1949 hatte das Müller-Braunschweig, der nach dem Krieg Vorsitzender der wiederbegründeten DPG geworden war, noch ganz anders gesehen. Er ergriff die günstige Gelegenheit, um in einem Vortrag Die Neoanalyse Schultz-Henckes von der Psychoanalyse aus gesehen zu kritisieren. Damit konnte Schultz-Hencke als der Prototyp des Psychoanalytikers erscheinen, der unter Hitler die Psychoanalyse preisgegeben hatte. Und Müller-Braunschweig konnte im Anschluss an seinen Vortrag von einem Verbündeten aus alten Tagen – vom immer noch amtierenden IPA-Präsidenten Jones – als einer der wenigen gelobt werden, die unter Hitler »true, real, genuine analysts« geblieben seien.

Diese Inszenierung hatte viele Vorteile: Müller-Braunschweig, der die Psychoanalyse schon einmal – damals noch gemeinsam mit Boehm – vor Wilhelm Reich »gerettet« hatte, konnte nun noch einmal als »Retter« der Psychoanalyse, diesmal vor Schultz-Hencke, gefeiert werden. Und nach den Leistungen, die Jones zur »Rettung« der Psychoanalyse unter Hitler beigetragen hatte, fragte nun in Zürich keiner mehr. Schließlich behielt auch Jones für sich, was er von seinem britischen Kollegen John Rickman, der 1946 nach Berlin gereist war, um in verdeckten Interviews die politische Einstellung deutscher PsychoanalytikerInnen zu ermitteln, über Müller-Braunschweig erfahren hatte. Rickman hatte Müller-Braunschweigs Einstellung als »dunkelgrau« eingestuft, geringfügig freundlicher als die Einstellung Boehms, die er als »dunkelgrau wenn nicht schwarz« bezeichnete. Er empfahl deshalb, beiden während der NS-Zeit tätigen Funktionären kein Amt in psychoanalytischen Organisationen mehr anzuvertrauen. Das teilte Jones dem in Zürich versammelten Kongresspublikum allerdings nicht mit. Stattdessen beauftragte er Müller-Braunschweig kurze Zeit später mit der Gründung einer neuen Gruppe, der DPV, deren 1. Vorsitzender Müller-Braunschweig wurde, nachdem er sein Amt als 1. Vorsitzender der DPG aufgegeben hatte, welches Boehm dankbar übernahm. Und so gab es nun zwei deutsche Fachgesellschaften, die jede auf ihre Weise beanspruchten, einiges zur »Rettung« der Psychoanalyse unter Hitler beigetragen zu haben. Und als dann ein halbes Jahrhundert später die DPG beim 42. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Nizza 2001 wieder als Provisional Society of Council in die IPA aufgenommen wurde, wurde das gespaltene Geschichtsbild ohne große historische Aussprache beiseite gelegt – so als sei nichts geschehen.

 Und so blieb der eigentliche Bruch in der Geschichte der Psychoanalyse, der mit Wilhelm Reichs Ausschluss aus der DPG/IPA begonnen und im Beitritt der DPG zum Göring-Institut einen ersten Höhepunkt erreicht hatte, der Bruch mit der von den LinksfreudianerInnen vertretenen »politischen Psychoanalyse« ,undiskutiert. Otto Fenichel hatte dieses Ende kommen sehen, als er kurz vor seinem Tod im letzten aus Los Angeles verschickten Rundbrief vom 14. Juli 1945 an die LinksfreudianerInnen schrieb: »Die Entwicklung der Psychoanalyse in der Welt und insbesondere in Deutschland hat eine Richtung eingeschlagen, die es notwendig macht zu kämpfen – nicht so sehr für die korrekte Anwendung in der Soziologie, sondern vielmehr für die Weiterexistenz der Freud’schen Psychoanalyse.«

Bernd Nitzschke

Der Autor ist in Düsseldorf als Psychoanalytiker niedergelassen, Mitbegründer des Periodikums Luzifer-Amor – Zeitschrift für die Geschichte der Psychoanalyse und korrespondierendes Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Psychoanalyse – Texte zur Sozialforschung.

Fußnoten

  1. Gekürzte und überarbeitete Fassung eines Beitrags, der unter dem Titel »gerettet« oder »zerstört«? – Psychoanalyse unter Hitler« Fassung 2003 in der Zeitschrift für Politische Psychologie (Jg. 11, Heft 1-3, 121-144) erschienen ist
  2. Ernest Jones, Sigmund Freud – Leben und Werk, Band 3, Bern 1962, 222.
  3. Ebd., 223.
  4. Zitiert nach: Regine Lockot, Die Reinigung der Psychoanalyse. Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft im Spiegel von Dokumenten und Zeitzeugen (1933-1951), Tübingen 1994, 47.
  5. Zitiert nach: Rainer Funk, Erich Fromm’s Role in the Foundation of the IFPS. Evidences from the Erich Fromm Archives in Tuebingen, Lecture presented at the Workshop on the Foundation and History of the IFPS. X. International Forum of Psychoanalysis, May 5-9, 1998, Madrid.
  6. Original in Englisch; Funk, Erich Fromm’s Role, 192.
  7. Freud am 21. März 1933 an Eitingon, zitiert nach: Karen Brecht u.a. (Hrsg.), »Hier geht das Leben auf eine sehr merkwürdige Weise weiter…« – Zur Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland, Hamburg 1985, 94.
  8. Brief an Max Eitingon vom 17.4.1933, in: Sigmund Freud, Max Eitingon. Briefwechsel, Band 2: 1906-1939, Tübingen 2004.
  9. Brecht u.a., Geschichte der Psychoanalyse, 69.
  10. Felix Boehm, Bericht vom 21.8.1934 über die Ereignisse 1933-1934. Zitiert nach: Faksimile-Abdruck in Brecht u.a. (Hrsg.), »Hier geht das Leben auf eine sehr merkwürdige Weise weiter…«, 103.
  11. Gudrun Zapp, Psychoanalyse und Nationalsozialismus. Untersuchungen zum Verhältnis Medizin/Psychoanalyse während des Nationalsozialismus, Kiel 1980, 66.
  12. Jones, Sigmund Freud, 224.
  13. Matthias Heinrich Göring, Weltanschauung und Psychotherapie, in: Zeitschrift für Psychotherapie 9/1936, 290f.
  14. Carl Gustav Jung, Geleitwort, in: Zeitschrift für Psychotherapie 6/1933, 139f.
  15. Kurt Gauger, Psychotherapie und politisches Weltbild, in: Zeitschrift für Psychotherapie 7/1934, 159.
  16. Sigmund Freud, Psychoanalyse und Libido, zitiert nach: C. Müller-Braunschweig, Psychoanalyse und Weltanschauung, in: Reichswart vom 22.10.1933, hier zitiert nach Wiederabdruck in: Hans-Martin Lohmann (Hrsg.), Psychoanalyse und Nationalsozialismus. Beiträge zur Bearbeitung eines unbewältigten Traumas, Frankfurt a.M. 1984, 110.
  17. Harald Schultz-Hencke, Die Tüchtigkeit als psychotherapeutisches Ziel, in: Zentralblatt für Psychotherapie 7/1934, 92.
  18. Wilhelm Reich, zitiert nach: Otto Fenichel, 119 Rundbriefe (1934–1945), Band I (hrsg. von Elke Mühlleitner und Johannes Reichmayr), Frankfurt a.M./Basel 1998, 103.
  19. Zitiert nach: Korrespondenzblatt – Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse 24/1939, 366.
  20. Carl Müller-Braunschweig, Geleitwort des Herausgebers, in: Zeitschrift für Psychoanalyse 1/1949, I.
  21. Michael Schröter, Manichäische Konstruktion. Kritik an zwei Studien über Wilhelm Reich und seine Konflikte mit der DPG/IPV (1933-34), in: Psyche 52/1998, 181.
  22. Helmut Thom und Horst Kächele, Lehrbuch der psychoanalytischen Therapie, Bd. 1. Berlin/Heidelberg/New York 1985, XII.
  23. Karl Fallend und Bernd Nitzschke (Hrsg.), Der »Fall« Wilhelm Reich. Beiträge zum Verhältnis von Psychoanalyse und Politik, Frankfurt a.M. 2002.
  24. Original in Englisch; Fenichel, Rundbriefe Band 2, 1945.

line-wordpress

Remember: Do X! Don´t do Y!

Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!

What´s Left? Antisemitism!

http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm

Psychoanalytische Arbeitsstation

Arrêtez la psychanalyse allemande! Vivez la psychanalyse freudienne à nouveau!

refuse-service

The best therapy is the knowledge

DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
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They want 1984, we want 1776

They are on the run, we are on the march!

Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.
I think for food

molon labe

„Die Wilden sind nicht bessere Menschen“ – Adorno

Der „autoritäre Charakter“ mit seiner narzisstischen Kränkung und seinem Sado-Masochismus, offenbart eine reaktionäre „Furcht vor der Freiheit“.

Ex Oriente Tenebris

Um Menschen zu verstehen, muß man den Sinn fürs Absurde haben.

Faschismus hat die Seiten gewechselt

„The only reason people do work for airlines is because the Nazi party is no longer hiring.“ –
Die beste Therapie ist das Wissen

Angela Merkel in BILD-Zeitung, 29. November 2004 auf die Frage, welche Empfindungen Deutschland in ihr weckt: „Ich denke an dichte Fenster! Kein anderes Land kann so dichte und so schöne Fenster bauen.“

„Wenn ein Truthahn nach tausend Tagen geschlachtet wird, erscheint der Todestag dem Truthahn als unvorhersehbar, nicht aber dem Metzger.“ – Nassim Nicholas Taleb

Schnick, Schnack, Schnuck – Schere, Stein, Papier – Extremistan, Mediokristan, Absurdistan

Die FAZ, das intellektuelle Flagschiff der Republik hat sich zu Merkel mit der Breitseite gewendet.
Dummköpfe, in Deutschland „Eliten“ genannt, werden diesen Ausdruck für eine freundliche Geste halten, für eine deutche Übersetzung des „Always Look on the Bright Side of Life“.
In den geistigen Anal-Phabetismus dieser „Eliten“ sind die „Flüchtlinge“ ohne Weiteres integrierbar, einer geht immer noch herein.
„Wart Pac pałaca, a pałac Paca“, sagen dazu die Polen, “ der eine taugt sowenig wie der andere“.
Steht doch diesem Staat eine Frau ohne Eigenschaften vor, die den von Robert Musil beschriebenen Zerfall kurz vor 1914 (huch, was war denn da?) repräsentiert und betreibt.

„Das deutsche Volk kann Revolution machen nur noch gegen sich selbst.“ – Ulrich Sonnemann

„Weil das Notwendige nicht getan werden will, eröffnet sich der Spielplatz der Selbstverwirklichung; wem Vernunft als dogmatisch gilt, der hat jedenfalls Verstand genug, seine Halluzinationen auf Punkt und Komma zum totalen System der Sozialreform auszuarbeiten. Die materialistische Kritik hatte zwar 1848 versucht, sich einen Überblick zu verschaffen, denn „Ökonomisten, Philantrophen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohltätigkeitsorganisierer, Abschaffer der Tierquälerei, Mäßigkeitsvereinsstifter“ wetteiferten schon damals darum, den „wahren“ deutschen Sozialismus (der besten, größten, stärksten in der Welt Philantropie, nämlich der deutschen, à la Merkel) auf Touren zu bringen.“ – Joachim Bruhn

»Kann sein«, fuhr er in seiner Schilderung der Zukunft Österreichs fort, »daß uns, wenn wir mit den Türken Krieg führen, die Deutschen in den Rücken falln, weil die Deutschen und die Türken zusammenhalten. Wir können uns aber mit Frankreich verbünden, das seit dem Jahr einundsiebzig auf Deutschland schlecht zu sprechen is. Und schon wirds gehn. Es wird Krieg geben, mehr sag ich euch nicht.« – sagte Schwejk.

„Es gibt doch tatsächlich eine verständige Definition der Widervernunft als solcher, statt den Massenmord als den irren Versuch scharfsinniger Rindviecher zu entziffern, die paradoxe, an sich selbst unbegreifliche Identität des Kapitals als automatisches Subjekt zu liquidieren und es als fixe Qualität zu verdinglichen, als Versuch daher des volksgemeinschaftlichen Mordkollektivs, das Kapital als naturale Eigenschaft sich einzuverleiben, d.h. das „Geldrätsel“ zu lösen, indem man G — G‘ (Geld macht Geld Anm.JSB) zum Wesen des Deutschtums erhob. Weil das Mordkollektiv vom Wahn inspiriert war, in der jüdischen „Gegenrasse“ sei das Geheimnis endlos gelingender Akkumulation quasi genetisch inkorporiert, so daß es des kollektiven Raubmords bedürfe, dieses Geheimnis den Juden aus dem Leib zu reißen und den Deutschen einzuverleiben, weil es ihre negative Utopie ausmacht, sich in den „Kapitalfetisch“ zu verwandeln und sich selbst als „reiner Automat“69 darzustellen: daher konnte der Versuch, das „Tausendjährige Reich“ der definitiven Abschaffung aller Vermittlung und der Selbstdarstellung des Deutschtums als des automatischen Fetischs schlechthin nur in der barbarischen Einheit von Verstandesdiktatur und Apokalypse münden.
Der Nationalsozialismus war in dieser Perspektive „nichts anderes als“ der Versuch des Subjekts, sich selbst zu rassifizieren, um das Kapital unmittelbar als natürliche „Eigenschaft“ sich anzueignen, d.h. sein „Naturrecht“ auf die so endlos wie krisenfrei gelingende Akkumulation zu verwirklichen : eben das ist der (ja, auch: Lust-) Gewinn, den das Kollektiv aus Verfolgungswahn und Massenmord einstrich. Das war die Geschichte des Nationalsozialismus als Produktionsverhältnis, das ist der Grund dafür, daß die Deutschen nie deutscher waren als am 9. Mai 1945, daß sie seitdem die absolute Transzendenz ihrer Geschichte niemals werden vergessen können, bis endlich die „Emanzipation der Deutschen zu Menschen“(Marx) doch noch revolutionär gelingen möge. Es ist diese Überbietung jedweder Vermittlung im Mord an den Juden, die seitdem „aufgearbeitet“, bzw. voller Sehnsucht rekapituliert wird. Der öffentliche ,Diskurs‘ über den NS gleicht nicht nur einer nicht enden wollenden Trauerrede — wenn etwa die FAZ jammert, Hitler habe „das Selbstbewußtsein der einfachen Menschen gestärkt und seine Arbeitsleistung gewürdigt. Der Sinn für das Allgemeinwohl, dessen Träger der Staat ist, wurde wieder geweckt.“ — , sondern dieser ‚Diskurs‘ ist nichts anders als die Selbstdressur in die doch noch gelingen mögende Erfüllung des Hitlerschen Vermächtnisses. Es ist sein „Politisches Testament“ vom 29. April 1945, das seitdem abgearbeitet wird, sein letzter Wille, dem „internationalen Judentum und seinen Helfern“ den totalen Krieg zu erklären und dafür immer wieder aufs Neue im deutschen Staat die so klassenübergreifende wie die Klassen in sich aufhebende Volksgemeinschaft zu verschweißen, d.h. das Mordkollektiv, daß in erlogener präventiver Notwehr dagegen sich erheben solle, daß „die Völker Europas wieder nur als Aktienpakete dieser internationalen Geld- und Finanzverschwörer angesehen werden.“ Die restlose Verschmelzung der Individuen als Körper mit ihrer gesellschaftlichen Subjektfunktion hat stattgefunden, die deutsche Utopie war schon einmal Wirklichkeit gewesen: das ist der Grund für das allseits festgestellte Ausbleiben einer jeden Panik und Hysterie in der größten Krise des Kapitals seit 1929, der Grund auch dafür, das die konformistischen Revolteure etwa der Bewegung gegen das Stuttgarter Bahnhofsgrab selig identisch und zur Melodie von „Freude, schöner Götterfunken“ singen können: „Wir sind das Volk, wir sind das Geld.“ Das Urvertrauen in den Souverän ist ungebrochen (wenn nur diese Regierung nicht wäre!). (…) Der Warenhüter, das (juristische) Subjekt, in die Antinomie von Bourgeois und Citoyen, deren Synthese der Souverän in der Gestalt negativer Versöhnung ist, wie sie zuerst in der Form des Soldaten erscheint: kasernierte Mordenergie, bedingungslose Bereitschaft zum Töten und Getötetwerden, damit die Dezision (Entscheidung Anm.JSB) über Leben und Tod in letzter Instanz. (…) Im Normalzustand der Akkumulation ist der Souverän als Bedingung der Möglichkeit der Existenz von Staatsapparaten unsichtbar. Aber die Souveränität als reines Verhältnis von Befehl und Kommando, als die bedingungslose Pflicht zum Opfer und als unbedingte Freiheit zum Morden, wie sie im allgemeinen Menschen präsent ist, tritt in der großen Krise hinter den Staatsapparaten hervor und aus ihnen heraus, hebt die Gewaltenteilung auf und setzt sich absolut als „frei aus sich selbst Anfangendes“, als so ableitungs- und begründungs- wie rechtfertigungsloses „Ich will.“ (Hegel)
Die Begriff des Nationalsozialismus ist demnach, d.h., wie ihn auch der Materialist Johann Georg Elser praktisch zu fassen suchte, in der Perspektive zu entwickeln, daß Hitler als Erscheinung des allgemeinen Deutschen, als der Souverän, hinter den Staatsapparaten hervortrat und als Person unmittelbar alles, was deutsch ist, verkörperte. Darin nun konvergieren die Kritik der politischen Ökonomie und gewisse Einsichten der Psychiatrie, denn eine barbarische Gesellschaft kann nur von einem Subjekt repräsentiert und ausagiert werden, das seiner psychischen Konstitution zufolge nichts anderes als ist als eben: die negative Aufhebung des Subjekts, d.h.: ein Barbar sondergleichen.  (…) Die Gestalt des unmittelbar allgemeinen Deutschen, der in einer Person inkarnierten Souveränität, ist der archimedische Punkt, zu dessen Begriff die materialistische Kritik dringend ihrer Belehrung durch Psychiatrie und Psychoanalyse bedarf. (…)
In der Konsequenz der unmittelbaren Erscheinung des allgemeinen Deutschen erblüht ein grandioses Verschmelzungserlebnis von Masse und Macht: das Glück vermittlungsloser Identität in der verkehrten Gesellschaft. Es ist, „als ob“ die Utopie des wahren deutschen Sozialismus, „man könne allen Waren den Stempel unmittelbarer Austauschbarkeit aufdrücken“, d.h. „alle Katholiken zu Päpsten machen‘, sich in der Volksgemeinschaft realisiert hat. Das Verhältnis von Volk und Führer mündet, je intensiver der Mordwille sich ausagiert, in zwar geborgter, gleichwohl fugenloser Identität, zumindest solange, wie auch nur ein Jude noch am Leben ist und die Jagd weitergehen darf bzw.: muß. (Darum ist Israel den Deutschen Verheißung und Schrecken zugleich, eben: „Das letzte Tabu deutscher Außenpolitik“90, d.h. Objekt von Angstlust par excellence.) Der Nazifaschismus war ein Traum — das ist der Profit, den Babi Jar und Treblinka den Deutschen abgeworfen haben, denn im Massenmord hatten sie sich die absolute Transzendenz einmal schon angeeignet. Die gern beschwatzte „Unfähigkeit zu trauern“ gründet darin, daß man die Verschmelzung niemals wird vergessen können und den Staat als den Garanten sine qua non ihrer möglichen Wiederkehr versteht, d.h. als Versprechen. Es ist die Hoffnung auf das organisierte Pogrom, was gegen Panik immun macht.
Das bedeutet nicht, daß dem System des erst pazifizierten, dann oberflächlich parlamentarisierten Wahns der deutschen Ideologie keine bemerkenswerten Einsichten in die Zukunft der Krise möglich sind, auch wenn dessen Lautsprecher nicht wissen, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen oder lesen, was sie schreiben — so der FAZ-Kolumnist Frank Schirrmacher, der, mutmaßlich den Einflüsterungen Dietmar Daths erlegen, dies zu bedenken gibt: „Wer meint, daß die aktuelle Vernichtung des Grundvertrauens in die Rationalität ökonomischen Handelns ohne Folgen bleibt, wird sich spätestens bei den nächsten Wahlen enttäuscht sehen. Über Nacht ist die Welt des Geldes fiktionalisiert worden. Die Flucht in die Verstaatlichung, die von den Banken selbst angeführt wird ist der Bankrott der Metaphysik des Marktes.“ So verständig schreibt kein „Neues Deutschland“. Und weiter: „Jetzt, da völlige Unklarheit darüber herrscht, was ist und was nicht ist, kann nur der Staat noch dezisionistisch darüber verfügen, daß etwas und nicht vielmehr nichts existiert.“ Noch ist nicht von Juden, sondern vom Geldwert die Rede, aber jeder weiß, was gemeint ist, nämlich die Erklärung des obersten Volkswirts in der Wolfsschanze. In derlei traumwandlerischen, aber zielsicheren Inszenierungen des Staatlichkeitswahns wird die sehnsüchtige Erinnerung an wie die tätige Hoffnung auf das (neuerliche) Erscheinen des unmittelbar allgemeinen Deutschen beschworen, denn wenn schon die aktuellen „Notstandsgesetze“ nichts weniger bedeuten als eine „Revolution von oben“ — wo ist dann der Kyffhäuser, wo wartet der authentisch deutsche Revolutionär? Es ist diese unheimliche Sehnsucht, die die Linkspartei mit der Rechtspartei trotz aller, oberflächlich betrachtet, verschiedener Terminologie lange schon eint, bevor sie nun, im sich warmlaufenden „Extremismus der Mitte“, zur Volksfront sich finden werden, zugleich der Grund dafür, warum ein ausgemachter Prä-Faschist wie der „Professor für BWL an der FH Worms“, Max Otte, den Horst Köhler und die Sarah Wagenknecht in einem Atemzug und fürs haarscharf Gleiche loben kann, für deren Programm „Werden Sie ,Volkskapitalist‘!“ und für ihren Appell: „Gebt das Geld in unsere Hände!„93 Denn wer, wenn nicht wir, ist das Geld? (…) Der Traum der deutschen Ideologie ist die Verwandlung der Volksgenossen in die lebendige Münze. In diesen Verschmelzungsphantasien läuft sich die neuerliche Transformation des bürgerlichen wie des proletarischen Besitzindividuums langsam warm in das, was Johann Most treffend die „Eigentumsbestie“94 genannt hat, d.h. die selbstbewußt zynische Verschmelzung der Individuen als homogene Subjekte mit der Akkumulation. Die gesellschaftliche Mitte, d.h. der Angelpunkt der falschen Gesellschaft wie der Nullpunkt ihres Bewußtseins zugleich, hat längst G — G‘ als ihr Naturrecht proklamiert und sinnt jetzt auf Rache dafür, daß niemand „den echten Wert der Bilanzen“‚ kennt. Denn, so Marx, „in dem zinstragenden Kapital ist die Vorstellung vom Kapitalfetisch vollendet, die Vorstellung, die dem … Geld die Kraft zuschreibt, durch eine eingeborene geheime Qualität, als reiner Automat, in geometrischer Progression Mehrwert zu erzeugen, so daß es … allen Reichtum dieser Welt für alle Zeiten als ihm von Rechts wegen gehörig und zufallend schon längst diskontiert hat.“96 Das ist die historische Mission der Eigentumsbestie, daß es den Fetischismus und die Naturalisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht länger, wie es der akademische Marxismus glauben machen möchte, als die nur historische „zweite Natur“, d.h. bloße Kulisse und Simulation des „als ob“ dulden mag, sondern als die erste, rassische Qualität des Deutschtums setzen und sich einverleiben will.
„Aller Reichtum dieser Welt für alle Zeiten“, und dies von Staats und „von Rechts wegen“, sagt Marx, d.h. eben: das tausendjährige Reich glücklich gelingender Akkumulation im endlich doch noch vollbrachten Endsieg vollendeter Selbstrassifizierung.  (…) Wo alle darum kämpfen, ein kleines Licht in einer großen Finsternis zu sein, wo ein jeder seine Utopie „vorlebt“, da treibt man sich gegenseitig in die allgemeine Umnachtung und hat sein Spaßvergnügen dabei 
“ – Joachim Bruhn

„Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv.“ – Max Horkheimer/Theodor W. Adorno

Der Mensch ist nur noch eine staatsnotwendige Fiktion und als solche ist er das natürliche Material des Staates, der homogenisierte Lehm, der gelehmte Homo, aus dem die Staatspyramiden entstehen.

Zum Lernen muß man alleine sein. Wer nicht alleine sein kann, kann nicht lernen. Beziehuhngssüchtige, die ständig in Gruppen sein wollen, die ständig Kontakte suchen, auch elektronisch, im Internet, Handy, Kneipe, in sonstigen Gemeinschaften, Communities, werden zu Loosern, wenn sie es nicht bereits sind. Der Mensch ist ein Idividuum, er will jedoch lieber wie ein Regenwurm in einem Wurmhaufen vegetieren. Wo ein Wir ist, verschwindet das Ich. Aber nur ein Ich kann denken, das Wir kann lediglich fühlen, wie Würmer, die nur aus Bäuchen bestehen. Dann gibt es eine Volksgemeinschaft, die nicht denken kann, aber auf ihr Bauchgefühl stolz ist. Die Folge vom Bauchgefühl ist, was hinten herauskommt. Und darauf, was hinten herauskommt sagt der Deutsche, kommt es ja an. Und hinten kommt bestenfalls nur heiße Luft und Scheiße heraus.

“I think it’s very healthy to spend time alone. You need to know how to be alone and not be defined by another person.” ― Oscar Wilde

Das Leben: zum Teil Freiheit, zum Teil Sicherheit
Totale Freiheit, totale Sicherheit bringen nur den Tod.

„Nie waren die Deutschen deutscher als am 9. Mai 1945, und deshalb war der Nazi-Fa­schismus keine Enthüllung und keine Offenbarung, sondern ein Produktionsverhältnis im durchschlagendsten Sinne: die Produktion der Barbarei als einer qualitativ neuen, dem Kapital im doppelten Sinne des Wortes entsprungenen Gesellschaftlichkeit. Der Antisemitismus er­schöpft sich keineswegs ,schon‘ darin, eine Verfolgungs- und Vernichtungspraxis zu initiieren, d.h. die sog. „Endlösung“, sondern er war zugleich die Produktion des Deutschen an und für sich, d.h. die Transformation der Bevölkerung in das deutsche Volk, d.h. dessen tatsächliche Enderlösung. Die entscheidende Frage ist also, was eigentlich das Mordkollektiv davon gehabt hat, was sein Movens war, die Tat zu begehen, und wie es sich selber begierig, lustvoll und lei­denschaftlich in der Verfolgung und Ermordung der Juden als etwas substantiell Neues konsti­tuiert hat — und wie das, was schließlich konstituiert worden ist, in der Gegenwart als die zum „Tausendjährigen Reich“ noch fehlenden 988 Jahre fortwest und die Bedingung der Möglich­keit dessen ist, daß die Krise, wie sie seit Jahren in den schwarzen Messen des nationalökono -mischen Okkultismus abgefeiert wird, von den Landsleuten so überaus gelassen, fast stoisch schon, hingenommen wurde und wird.“ – Joachim Bruhn

Die Kontrolle über die unkontrollierte Masseneinwanderung haben sich Einwanderer erkämpft.

Es gilt die Gesinnung, nicht die Realität«Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus.‘ Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus.» – Ignazio Silone
«Antifa ist die linke Ausprägung des Faschismus. Sie ist also selbst das, was sie vorgibt zu bekämpfen.»

Sklaven träumen nicht davon, freie Menschen, sondern Sklavenhalter zu werden.

„Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.“ – Norbert Bolz

„Die Sprache ist im Guten wie im Schlechten nicht mehr Medium der Erkenntnis, sondern der kulturellen Hegemonie. (..) Wo sich statt Antagonismen Spannungsfelder auftun, hat der Geist bereits kapituliert. (…) Eine Welt, in der alle einander wechselseitig als kompatibel anerkennen und stets »das Gemeinschaftliche im Auge behalten«, kann schwerlich etwas anderes als die Hölle auf Erden sein. (…) Die Beliebigkeit ist also nicht harmlos, sondern hat hier wie auch sonst ein bestimmtes Ziel: die Zerstörung individueller Urteilskraft zugunsten einer Logik der »Anerkennung«, in der jeder Lüge Recht gegeben und jede triftige Erkenntnis in die Schranken ihres »Standorts« verwiesen wird.“ – Magnus Klaue

„Hochverrat ist eine Frage des Datums“ – Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord

Die Skandalisierung eines Skandals ist eine in deutschen Medien meisterhaft beherrschte Disziplin.

„Es ist eine alte Weisheit, dass Macht stets die Verführung mit sich bringt, sie zu missbrauchen.“ – Wolfgang Schmidbauer

„C.G.Jung war ein psychoanalytischer Faschist, ein faschistisch schäumender Psychoanalytiker. “ – Ernst Bloch

„Die tatsächlich bestehenden und einsichtigen Leuten schon längst bekannten Verschiedenheiten der germanischen und jüdischen Psychologie sollen nicht mehr verwischt werden, was der Wissenschaft nur förderlich sein kann“ (…) „Die Gesellschaft (die Internationale Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie (IAÄGP). Anm.JSB) setzt von allen ihren schriftstellerisch und rednerisch tätigen Mitgliedern voraus, daß sie Adolf Hitlers grundlegendes Buch ›Mein Kampf‹ mit allem wissenschaftlichen Ernst durchgearbeitet haben und als Grundlage anerkennen. Sie will mitarbeiten an dem Werke des Volkskanzlers, das deutsche Volk zu einer heroischen, opferfreudigen Gesinnung zu erziehen.“ C.G.Jung

„Ich weiß nicht, was passieren muss, bis endlich was passiert.“
„Ulrike Maria Stuart“ von Elfriede Jelinek

„Auch der sublimste erkenntnistheoretische Idealismus führt unweigerlich zum Solipsismus, zur Vergottung des Ichs, einer Elite, einer Rasse und endet schließlich im blutigsten Imperialismus.“ John F. Rottmeister

„Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist.“ – Angela Merkel 

Psychoanalyse ist eine Erhebung über die Situation. Von oben hat man bessere Aussicht.

„Kritische Theorien, wie die Freudsche, artikulieren eine Erfahrung, die mit den jeweils herrschenden Denk- und Wahrnehmungsweisen unvereinbar ist. Gerade in dem, was der Konvention als unbrauchbar, als Abfall gilt und wovon in Wissenschaft und Lebenspraxis methodisch abgesehen wird, entdecken die Revolutionäre der Denkart das Neue, das ei¬ne bestehende Einrichtung des Lebens in Frage stellt. Indem sie an das Ausgegrenzte und erfolgreich Vergessene erinnern, markieren sie den Mangel der Ordnung, die über dem Grab der verworfenen Alternativen triumphierend sich erhebt. Und das dem Status quo verschworene Kollektiv stempelt solche Alchimisten, die aus Dreck Gold zu machen schei¬nen, stets zu Außenseitern6 . Aus der Erfahrung dessen, was den vorherrschenden, institutionalisierten Zwecken widerstrebt, erschüttern die Neuerer deren fraglose Geltung.“ – Helmut Dahmer

Die Umwälzung nach 1945  führte nicht zur Überwindung des Nationalsozialismus  als Ideologie der deutschen Volksgemeinschaft, sondern rief lediglich die eitle Illusion hervor, daß mit der Kritik am Nationalsozialismus das nationalsozialistische Dünken selbst und seine innere Konflikthaftigkeit mit dem Judentum überwunden sei.

„Wie es Tatbestände gibt, die die Sinne in die Irre führen, wie im Fall der optischen Täuschung, so gibt es welche, die die unangenehme Eigenschaft haben, dem Intellekt Schlüsse zu suggerieren, die gleichwohl falsch sind.“ – Christoph Türcke

Das Geschlecht ist ein sozialer Konstrukt? Berg, Tal, See und das Meer auch!

Bereits Marx diagnostizierte den Deutschen das Umkippen von Ideologie in Wahn und Lüge. Wie gegenwärtig der Fall ist, neigen die Deutschen zu Ausbrüchen des kollektiven Wahns, der Massenpsychose mit zunehmendem Realitätsverlust.
Der Wahn ist kurz, die Reue lang, pflegte meine Großmutter zu sagen.

Nach dem I. Psychosputnik-Gesetz verwandelt sich der frei florierende Zynismus ab gewissem Verdichtungsgrad seiner Intensität in hochprozentige Heuchelei, analog zu einer atomaren Kernschmelzereaktion. Diesen Prozess der zunehmenden Zynismuskonzentration mit anschliessender Explosion der Heuchelei kann man sehr deutlich gegenwärtig in Deutschland beobachten. Das Denken ist weggeblasen, pulverisiert, das (Hoch)Gefühl ist voll an seine Stelle getreten.

»Indem (der gesunde Menschenverstand) sich auf das Gefühl, sein inwendiges Orakel, beruft, ist er gegen den, der nicht übereinstimmt, fertig; er muß erklären, daß er dem weiter nichts zu sagen habe, der nicht dasselbe in sich finde und fühle; – mit anderen Worten, er tritt die Wurzel der Humanität mit Füßen. Denn die Natur dieser ist, auf die Übereinkunft mit anderen zu dringen, und ihre Existenz nur in der zustande gebrachten Einheit der Bewußtseine. Das Widermenschliche, das Tierische besteht darin, im Gefühle stehenzubleiben und nur durch dieses sich mitteilen zu können.« – G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes

„Die Verschleierung eigener Positionen durch Zitate und Zitatselektion dient dazu, eigene Positionen unkenntlich zu machen.“ – Ursula Kreuzer-Haustein

„Die Neurose ist das Wappen der Kultur.“ – Dr. Rudolf Urbantschitsch, Seelenarzt; „Sehr schön, aber es laufen derzeit schon weit mehr Heraldiker als Adelige herum.“ – Karl Kraus, Schriftsteller

„Zuerst verlieren die Menschen die Scham, dann den Verstand, hernach die Ruhe, hierauf die Haltung, an der vorletzten Station das Geld und zum Schluß die Freiheit.“ – Karl Kraus

„Ausbeutung heißt Beute machen, sich etwas durch Gewalt aneignen, was nicht durch eigene Arbeit geschaffen wurde, sich etwas nehmen, ohne Gleichwertiges zurückzugeben – Maria Mies

»Die Psychoanalyse ist eine Panne für die Hierarchie des Denksystems« – Pierre Legendre

Psychoanalyse entwickelt sich nicht weiter, weil sie nicht angewandt wird, es wird nur über sie gesprochen.

»Sie wissen, daß der Kampf des wissenschaftlichen Geistes gegen die religiöse Weltan­schauung nicht zu Ende gekommen ist, er spielt sich noch in der Gegenwart unter unseren Augen ab … Die erste Einwendung, die man hört, lautet, … die Wissenschaft ist zur Be­urteilung der Religion nicht zuständig. Sie sei sonst ganz brauchbar und schätzenswert, solange sie sich auf ihr Gebiet beschränkt, aber die Religion sei nicht ihr Gebiet, da habe sie nichts zu suchen … Die Religion darf nicht kritisch geprüft werden, weil sie das Höch­ste, Wertvollste, Erhabenste ist, was der menschliche Geist hervorgebracht hat, weil sie den tiefsten Gefühlen Ausdruck gibt, allein die Welt erträglich und das Leben lebenswür­dig macht … Darauf braucht man nicht zu antworten, indem man die Einschätzung der Religion bestreitet, sondern indem man die Aufmerksamkeit auf einen anderen Sachver­halt richtet. Man betont, daß es sich gar nicht um einen Übergriff des wissenschaftlichen Geistes auf das Gebiet der Religion handelt, sondern um einen Übergriff der Religion auf die Sphäre des wissenschaftlichen Denkens. Was immer Wert und Bedeutung der Religion sein mögen, sie hat kein Recht, das Denken irgendwie zu beschränken, also auch nicht das Recht, sich selbst von der Anwendung des Denkens auszunehmen … Eine auf die Wissen­schaft aufgebaute Weltanschauung hat außer der Betonung der realen Außenwelt wesent­lich negative Züge, wie die Bescheidung zur Wahrheit, die Ablehnung der Illusionen« (Freud, 1933, S. 182 ff. und S. 197).

„Freuds »Religions«-Kritik galt den »Neurosen« genannten Privatreligionen (Heiraten, romantische Liebe, Gier, Ethik und Moral, etc. Anm. JSB) ebenso wie den kollektiven (Nation, Gutmenschen, Sport, etc. Anm. JSB);“ – Helmut Dahmer

Freud prognostizierte, die bestehende Gesellschaft werde an einem Übermaß nicht absorbierba­rer Destruktivität zugrundegehen. (sofern nicht »Eros« interveniere (Eros ist nicht Ficken, sondern Caritas. Anm. JSB)).

„Wer dem Kult der »Werte« frönt, kann unsanft erwachen, wenn im Kampf der Klassen und Parteien, von dem er sich fernhält, Gruppen obsiegen, auf deren Pro­gramm eine »Umwertung der Werte«, z. B. die Aufwertung von »Un­werten« steht.“ – Helmut Dahmer

»Hinsichtlich der allgemeinen nervlichen Belastung wirkte die Lage im Dritten Reich auf den psychischen Zustand des Volkes ziemlich ambivalent. Es unterliegt kaum einem Zwei­fel, daß die Machtergreifung zu einer weitverbreiteten Verbesserung der emotionalen Ge­sundheit führte. Das war nicht nur ein Ergebnis des Wirtschaftsaufschwungs, sondern auch der Tatsache, daß sich viele Deutsche in erhöhtem Maße mit den nationalen Zielen identifizierten. Diese Wirkung ähnelte der, die Kriege normalerweise auf das Auftreten von Selbstmorden und Depressionen haben. (Das Deutschland der Nazizeit verzeichnete diese Erscheinung zweimal: nämlich 1933 und 1939.) Aber gleichzeitig führte das intensi­vere Lebensgefühl, das von der ständigen Stimulierung der Massenemotionen herrührte, auch zu einer größeren Schwäche gegenüber dem Trinken, Rauchen und Vergnügungen« – Richard Grunberger

Von Anfang an hat­te Hitlers Regime auch den Anstrich der Rechtmäßigkeit

„Die psychiatrischen Truppen der »kaiserlichen deutschen Psychiatrie« (Alexander und Selesnick, 1966, S. 214) jedoch, die 1914 ins Feld zogen, bekriegten immer noch die Krankheit, den äußeren Eindringling in ein gesundes System, und nicht die Neurose, das innere Ungleichgewicht zwischen Psychodynamik, Umwelt und Geschichte.“ – Geoffrey C. Cocks (Diese Einstellung herrscht bis heute in der deutschen Psychotherapie und findet explosionsartige Vermehrung im KOnzept der sog. „Traumatisierung“. Anm- JSB)

Der Plural hat kein Geschlecht.

„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ -Albert Einstein

„Der psychoanalytische Bei­trag zur Sozialpsychologie der jüngsten Vergangenheit (und Gegenwart Anm.JSB) und ihrer Verar­beitung ist heute ebenso unerwünscht wie die Libidotheorie zu Anfang des Jahrhunderts.“ – I.Kaminer

»Ein böses und nur durch Unkenntnis gerechtfertigtes Mißverständnis ist es, wenn man meint, die Psychoanalyse erwarte die Heilung neurotischer Beschwerden vom >freien Ausleben< der Sexualität. Das Bewußtmachen der verdrängten Sexualgelüste in der Analyse ermöglicht vielmehr eine Beherrschung derselben, die durch die vorgängige Verdrängung nicht zu erreichen war. Man kann mit mehr Recht sagen, daß die Analyse den Neurotiker von den Fesseln seiner Sexualität befreit.« – Sigmund Feud, Gesammelte Schriften«, Band XI, S. 201 ff.)

Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.

Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.

Liebe: nur bestenfalls eine Mutter akzeptiert ihr Kind, so wie es ist, ansonsten muß man Erwartungen anderer erfüllen, um akzeptiert zu werden.

Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.

“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?

Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.

Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.

Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.

Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.

„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela

BILD: FAZ für Hauptschüler

Wer „ich will frei sein“ sagt, und es sagen viele, der ist ein Idiot. Denn das höchste was der Mensch als Freiheit haben kann, ist die Freiheit, seine Pflicht frei zu wählen.

“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton

Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat

Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein soziales Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein soziales Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.

Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.

„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .

Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.

„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.

Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.

„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die

vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das

lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die

Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße

Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der

vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision

endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,

ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)

„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;

kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,

um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.

Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der

Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu

scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der

allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn

Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.

 Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst. 

Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.

Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.

Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly

Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.

Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel

Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.

Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.

Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,

Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.

Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.

Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.

Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.

Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.

Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.

Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.

Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.

Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!

Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.

Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann  lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.

Denken ist immer grenzüberschreitend.

Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.

Legal ist nicht immer legitim.

Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.

Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, Rackets, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.

Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.

Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.

Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von  Feiglingen.

Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.

Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.

Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.

Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.

Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.

Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.

Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.

Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.

Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.

>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein

Man muß Mut haben, um witzig zu sein.

Dumm und blöd geht meistens zusammen.

Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen”  ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.

Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“

Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.

“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel

Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.

Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.

Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.

Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe George Orwell 2015

Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.

Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.

Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.

Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.

Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.

“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald.
Philip Larkin, Gesammelte Gedichte

Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.

„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi

„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi

Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.”  – Ignazio Silone

Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.

Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.

Bunte Vielfalt, früher: Scheiße

Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.

Romantik ist scheiße.

Die Realität ist immer stärker als Illusionen.

Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國

Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.

Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.

Smart phones for stupid people.

Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.

Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?

Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.

Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.

Islamisierung bedeutet Verblödung.

…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)

Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es  muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat  die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte.  (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit.  (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7)  (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert.  (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann

„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer

„Die Demokratie ist nichts weiter als die Herrschaft des Knüppels über das Volk durch das Volk für das Volk. (…) Es gibt drei Arten von Despoten: den Despoten, der den Leib knechtet, den Despoten, der die Seele knechtet und den Despoten, der Leib und Seele zugleich knechtet. Der erste heißt Fürst. Der zweite heißt Papst. Der dritte heißt das Volk. (..) Wer das Volk führen will, ist gezwungen, dem Pöbel zu folgen“ (…) „Man hört immer wieder, der Schulmeister sterbe aus. Ich wünschte beileibe, dem wäre so. Aber der Menschentypus, von dem er nur ein und gewiss noch der harmloseste Vertreter ist, scheint mir wahrhaftig unser Leben zu beherrschen; und wie auf ethischem Gebiet der Philanthrop die größte Plage ist, so ist es im Bereich des Geistes derjenige, der so sehr damit beschäftigt ist, andere zu erziehen, dass er nie Zeit gehabt hat, an seine eigene Erziehung zu denken […] Wie schlimm aber, Ernest, ist es, neben einem Menschen zu sitzen, der sein Leben lang versucht hat, andere zu erziehen! Welch eine grausame Tortur! Was für eine entsetzliche Borniertheit, die unvermeidlich aus der fatalen Gewohnheit resultiert, anderen seine persönlichen Überzeugungen mitteilen zu wollen! Wie sehr dieser Mensch durch seine geistige Beschränktheit auffällt! Wie sehr er uns und fraglos auch sich selbst anödet mit seinen endlosen Wiederholungen und seiner krankhaften Besserwisserei! Wie sehr er jedes Anzeichen geistigen Wachstums vermissen lässt! Wie verhängnisvoll ist der Kreis, in dem er sich unablässig bewegt.“ – Oscar Wilde
„Was die Menschheitsbeglücker in Wahrheit bewirken, ist ihr eigener moralischer Selbstgenuss in der angemaßten oder tatsächlichen Herrschaft über andere, aber gerade nicht die praktische Lösung der Dinge, um die es ihnen vorgeblich so selbstlos zu tun ist: „In den Augen des Denkers allerdings liegt der wahre Schaden, den das moralische Mitgefühl anrichtet, darin, dass es unser Wissen begrenzt und so verhindert, dass wir auch nur eines unserer sozialen Probleme lösen.“ (Wilde) Das Selbstopfer fürs Kollektiv erweist sich nicht nur als die wahre Selbstsucht, sondern auch als gegen die Gattung gerichtet: „Denn die Entwicklung der Gattung hängt von der Entwicklung des Individuums ab, und wo die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit als Ideal abgedankt hat, ist das Absinken des intellektuellen Niveaus, wenn nicht gar dessen gänzliches Verschwinden die unmittelbare Folge.“ (Wilde) Und das vorgeblich so praktische und zielorientierte Tun erweist sich als in Wahrheit konfus und unpraktisch: denn es verlässt den Bannkreis des Notwendigen und Zwanghaften nicht, ja, es bestärkt dessen Macht umso mehr, je auftrumpfender und verblendeter es sich in seiner moralischen Selbstgerechtigkeit verhärtet und alle Selbstaufklärung abwehrt. Solange die Gesellschaft den Individuen als fremde äußere Macht entgegentritt, verkehrt sich die gute Intention regelmäßig in ihr Gegenteil und ist menschliches Handeln „nur blindes Tun, abhängig von äußeren Einflüssen und angetrieben von einem dunklen Impuls, von dem es selbst nichts weiß. Es ist seinem Wesen nach unvollkommen, weil es vom Zufall begrenzt wird, und unwissend über seine eigentliche Richtung, befindet es sich zu seinem Ziel stets im Widerspruch […] Jede unserer Taten speist die große Maschine des Lebens, die unsere Tugenden zu wertlosem Staub zermahlen oder aber unsere Sünden in Bausteine einer neuen Kultur verwandeln kann.“ (…) Die Misere des Sozialismus von seinen Anfängen bis heute war und ist stets zuverlässig abzulesen an seiner Verachtung aller autonomen, zweckfreien, in sich begründeten und eben darin gesellschaftlich bestimmten Kunst, weil sie die – prekäre und unvollständige – Emanzipation des Individuums von Blut, Scholle, Rasse, Kollektiv vorausträumt und ihr Ausdruck verleiht. Die Kunst, die sozialistische Bewegungen oder Regimes dann hervorbringen und fördern, eine Kunst, die „Partei ergreifen“, „Stellung beziehen“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ dokumentieren soll, zerstört jedoch sich selbst und ihre Voraussetzungen. (…) „Kunst ist Individualismus und der Individualismus ist eine verstörende und zersetzende Kraft. Gerade darin liegt sein unermesslicher Wert. Denn was er aufzubrechen versucht, ist die Einförmigkeit des Typischen, die Sklaverei der Konvention, die Tyrannei der Gewohnheit und die Erniedrigung des Menschen auf das Niveau einer Maschine. (…) alle Künste sind amoralisch, ausgenommen die niederen Formen der sinnlichen oder belehrenden Kunst, die uns zu guten oder schlechten Taten anstiften wollen“ (…) Selbstsucht strebt immer danach, der gesamten Umwelt ein Einheitsmaß aufzuzwingen“ „Selbstlosigkeit bedeutet, andere Leute in Ruhe zu lassen, sich nicht in ihr Leben einzumischen […] Die Selbstlosigkeit weiß die unendliche Vielfalt als etwas Kostbares zu schätzen, sie akzeptiert sie, lässt sie gewähren und erfreut sich an ihr.“ (…) „Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlich wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch unbekannt.“(Wilde)
Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus.  (…) Massen laufen zur Deutschen Ideologie über, wenn Politik und Staat ihnen diesen Weg nicht versperren (…) Der Vernünftige braucht keinen Dialog mit Leuten zu führen, die sich nicht von Grund auf von denjenigen distanzieren, die Juden oder, was dasselbe ist, den Zionismus für ihr und anderer Leute Unglück verantwortlich machen. Er denunziert desgleichen jede Verhandlungsbereitschaft denen gegenüber, die, bevor sie sich als Staatsbürger und Marktsubjekte definiert haben, als Angehörige einer Religions- oder Volksgemeinschaft anerkannt werden wollen. (…) Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Antideutsch denken und handeln heißt demzufolge, die politischen Vermittlungs- und Repräsentationsformen in Gesellschaft und Staat, die auf der Trennung von freien und gleichen Warenbesitzern einerseits und am Allgemeinwohl orientierten Staatsbürgern andererseits beruht, gegen die zu verteidigen, die diese Teilung zugunsten eines autoritären Volksstaates überwinden wollen, dessen Subjekte von nichts anderem als von seinen Wohlfahrtsleistungen abhängig sind. Wer in diesem Sinne das Etikett „antideutsch“ nicht auch auf sich bezieht, mißachtet zumindest die Gefährlichkeit der – selbstredend nicht auf Deutschland und deutsche Staatsbürger beschränkte, sondern immer schon weltweit grassierende – Deutschen Ideologie, deren historischer Kern darin besteht, daß auf ihr Konto nicht nur „normale“ kapitalbedingte Ausbeutung und Herrschaft, nicht nur die dem Kapital aus Prinzip immanenten Kriege und nicht nur der ihm in seinen Grund eingeschriebene Antisemitismus gehen, sondern fördert das Überleben einer Ideologie, der zudem noch die historisch und empirisch nicht zu leugnende Tatsache eingeschrieben ist, daß die deutsche Fassung der Beziehung von Staat und Gesellschaft die Auslöschung der Menschheit in zwei Weltkriegen im allgemeinen und den eliminatorischen Antisemitismus im besonderen beinahe total verwirklicht hätte. In der Existenz des Staates Israel manifestiert sich der Einspruch gegen den historisch bewiesenen Vernichtungswahn Deutscher Ideologie praktisch und empirisch. – Manfred Dahlmann

„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.

Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …

Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.

Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch

Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.

Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.

Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.

— Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.

Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)

Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –

 Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS

„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl

„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)

„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“  – Max Horkheimer

 

„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten

Eine Frau wird als Frau geboren. ein Mann muß erst ein Mann werden.
Keine Paternalisierung, sondern fortschreitende Maternalisierung. Die Feminisierung und Genderisierug marginalisiert und zerstört die Vaterposition in den modernen »Gesellschaften«, die Vaterrolle erlitt allgemeine Degradierung, die Kanonisierung der Homosexulität im Speziellen und der sexuellen Diversität im Allgemeinen tilgt die noch übriggebliebenen Spuren einer Männlichkeit restlos aus, die nur noch als Schimpfwort der angeblichen „Paternalisierung“ im Jargon der Medien herumgeistert.

„Es kommt in der Psychotherapie darauf an – mit temporärer Unterstützung – sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wer mit einem Selbstbild lebt, für das die temporär klärende Rolle des Therapeuten eine unerträgliche Kränkung ist, der muß eben versuchen, alleine zurechtzukommen.“ – Hans Ulrich Gumbrecht

Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.

„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch­ sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk

„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk

„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno

„Ich bin eine Feministin. Das bedeutet, daß ich extrem stark behaart bin und daß und ich alle Männer haße, sowohl einzelne als auch alle zusammen, ohne Ausnahmen.“Bridget Christie

„Die Tragödie isolierter persönlicher Leidenschaften ist für unsere Zeit zu fade. Aber weshalb? Weil wir in einer Epoche der sozialen Leidenschaften leben. Die Tragödie unserer Epoche ist der Zusammenstoß der Persönlichkeit mit dem Kollektiv.“ –  LeoTrotzki 1923

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“I think it’s very healthy to spend time alone. You need to know how to be alone and not be defined by another person.” ― Oscar Wilde

Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve

Stupidity manifests itself as outraged moralism

Love: only, and not always, a mother loves her child, just as it is, otherwise you have to meet the expectations of others, to be accepted.

Values without empathy are worth nothing

Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image

More and more feel, think less and less Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.

Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth

“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton

They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.

Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others

„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“

After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.

The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.

Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.

Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome

If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human

A man with roots should go for a pedicure

Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment

If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way

Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.

If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.

If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.

Happy slaves are the worst enemies of freedom.

Creativity is an intelligence having fun.

If working makes you sick, fuck off, leave the work!

If Germans talk about morality, they mean money.

A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.

Thinking is always trespassing.

The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.

Legal is not always legitimate.

Who can not do without, lives unhappy.

So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.

Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.

You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.

Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.

People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.

People are not equal, each single person is unique.

Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.

Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.

The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.

One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.

>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein

One has to be brave, to have a wit.

Stupid and dull belong mostly together.

Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.

Christopher Hitchens: In a free society, no one has the right not to be offended.

The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.

“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell

 The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.

What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.

Islamimus is Islam preaching violence.

Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.

War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015

Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.

Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.

If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.

The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles
-Mahatma Gandhi

“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi

Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.

It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!

Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow:

German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.

The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.

Smart phones for stupid people.

A leftist can, but do not have to be stupid.

If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?

Only the purity of the means justify the end.

A German is a person who can speak no lie, without actually believe Adorno

„Reason and rationality are chance-less than ever in this totally mediatised world. An unpleasant type Sniperterrorized society. His current weapon: The phobia accusation.“ – Bettina Röhl
„A Shitstorm has also its positive side. As politically correct manure it is usually thrown in the direction of originality, creativity and intelligence, she flies often to people who are really worth to read.“ Evidenz-basierte Ansichten
A woman is born as a woman. a man has to become a man.
No paternalization but advancing maternalization. The feminization and genderization marginalized and destroyed the father position in the modern „societies,“ the father role suffered general degradation, the canonization of homosexuality in particular and the sexual diversity generally wipes out the still remaining traces of masculinity completely out,  only as an insult haunts the alleged „paternalization“ in the jargon of mass media.
PostPop era: the triumph of fashion over the morals.
„We need damaged buildings, so you can see through their cracked walls to win at least one viewpoint to start to begin to think. Victor Tausk
„What good is health if you are an idiot then?“ – Theodor Adorno
„What one must be judged by, scholar or no, is not particularised knowledge but one’s total harvest of thinking, feeling, living and observing human beings.“ (…) „While the practice of poetry need not in itself confer wisdom or accumulate knowledge, it ought at least to train the mind in one habit of universal value: that of analysing the meanings of words: of those that one employs oneself, as well as the words of others. (…) what we have is not democracy, but financial oligarchy. (…) Mr. Christopher Dawson considers that “what the non-dictatorial States stand for today is not Liberalism but Democracy,” and goes on to foretell the advent in these States of a kind of totalitarian democracy. I agree with his prediction. (…) That Liberalism is something which tends to release energy rather than accumulate it, to relax, rather than to fortify. (…) A good prose cannot be written by a people without convictions. (..) The fundamental objection to fascist doctrine, the one which we conceal from ourselves because it might condemn ourselves as well, is that it is pagan. (..) The tendency of unlimited industrialism is to create bodies of men and women—of all classes—detached from tradition, alienated from religion and susceptible to mass suggestion: in other words, a mob. And a mob will be no less a mob if it is well fed, well clothed, well housed, and well disciplined. (…) The rulers and would-be rulers of modern states may be divided into three kinds, in a classification which cuts across the division of fascism, communism and democracy. (…) Our preoccupation with foreign politics during the last few years has induced a surface complacency rather than a consistent attempt at self-examination of conscience. (…) What is more depressing still is the thought that only fear or jealousy of foreign success can alarm us about the health of our own nation; that only through this anxiety can we see such things as depopulation, malnutrition, moral deterioration, the decay of agriculture, as evils at all. And what is worst of all is to advocate Christianity, not because it is true, but because it might be beneficial. (…) To justify Christianity because it provides a foundation of morality, instead of showing the necessity of Christian morality from the truth of Christianity, is a very dangerous inversion; and we may reflect, that a good deal of the attention of totalitarian states has been devoted, with a steadiness of purpose not always found in democracies, to providing their national life with a foundation of morality—the wrong kind perhaps, but a good deal more of it. It is not enthusiasm, but dogma, that differentiates a Christian from a pagan society.“ (…)  It would perhaps be more natural, as well as in better conformity with the Will of God, if there were more celibates and if those who were married had larger families. (…) We are being made aware that the organisation of society on the principle of private profit, as well as public destruction, is leading both to the deformation of humanity by unregulated industrialism, and to the exhaustion of natural resources, and that a good deal of our material progress is a progress for which succeeding generations may have to pay dearly. I need only mention, as an instance now very much before the public eye, the results of “soil-erosion”—the exploitation of the earth, on a vast scale for two generations, for commercial profit: immediate benefits leading to dearth and desert. I would not have it thought that I condemn a society because of its material ruin, for that would be to make its material success a sufficient test of its excellence; I mean only that a wrong attitude towards nature implies, somewhere, a wrong attitude towards God, and that the consequence is an inevitable doom. For a long enough time we have believed in nothing but the values arising in a mechanised, commercialised, urbanised way of life: it would be as well for us to face the permanent conditions upon which God allows us to live upon this planet. And without sentimentalising the life of the savage, we might practise the humility to observe, in some of the societies upon which we look down as primitive or backward, the operation of a social-religious-artistic complex which we should emulate upon a higher plane. We have been accustomed to regard “progress” as always integral; and have yet to learn that it is only by an effort and a discipline, greater than society has yet seen the need of imposing upon itself, that material knowledge and power is gained without loss of spiritual knowledge and power. “ – T.S.Eliot
“I am a feminist. All this means is that I am extremely hairy and hate all men, both as individuals and collectively, with noexceptions.” – Bridget Christie

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