

Samuel Salzborn & Sebastian Voigt
Antisemiten als Koalitionspartner?
Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemitismus und dem
Streben nach Regierungsfähigkeit*[i]
Die in diesem Aufsatz formulierte These kratzt an einem Tabu: dem des linken Antisemitismus. Obgleich in zahlreichen Studien historische Ausprägungen von linkem Antisemitismus bis in die 1990er Jahre untersucht worden sind,1[ii] scheint die Affinität zu antisemitischen Positionen im rechten und rechtsextremen Spektrum offenkundig, die im linken und linksextremen wirkt hingegen eher als Rand oder Ausnahmeerscheinung.2 [iii]Angesichts der jüngeren Entwicklungen innerhalb der Partei »Die Linke« wollen wir hier exemplarisch zeigen, dass linke Selbstimprägnierungsstrategien darüber hinwegtäuschen, dass sich sogar im parlamentarischen Spektrum der bundesdeutschen Linken inzwischen eine Kraft etabliert hat, die — obgleich sie nach Regierungsfähigkeit strebt —antisemitische Positionen in ihren Reihen toleriert. Hinsichtlich konkreter policies, insbesondere der internationalen Politik, scheinen diese innerparteilich immer dominanter zu werden und prägen inzwischen die äußere Wahrnehmbarkeit der Partei.
Denn die parteiinternen Kontroversen über die Haltung der »Linken« zum Nahostkonflikt, die verbunden ist mit einer Dämonisierung der Politik Israels und einer einseitigen Parteinahme zugunsten der Palästinenser, bis hin zu einer offenen Solidarisierung mit den terroristischen Kräften innerhalb dieses Spektrums,3[iv] dominiert seit Anfang des Jahres 2010 zunehmend die öffentliche Wahrnehmung der Bundespartei.4[v] Kritische Stimmen — die sich auf einen Dialog und eine ausgewogene Auseinandersetzung mit dem Thema hin orientieren5[vi] — verlieren immer mehr an Bedeutung, wobei eine Intervention des Fraktionsvorstandes aus dem Juni diesen Jahres auch den Auftakt für eine Umorientierung der Partei bilden könnte.6[vii]
Nun ist das Themenfeld des Antisemitismus, zumal in seiner antizionistischen bzw. antiisraelischen Spielart stets ein vermintes Gelände, da neben der inhaltlichen Diskussion immer auch eine Form von politische Skandalisierung mitschwingt;7[viii] gleichwohl kann inzwischen davon ausgegangen werden, dass ein antizionistischer Antisemitismus die öffentlichkeitswirksamen Positionierungen der Partei »Die Linke« seit dem Jahr 2010 dominiert. Diese Haltung ist zugleich in der sozialwissenschaftlichen Forschung deutlich zu wenig reflektiert worden. Dies ist von exponierter Bedeutung, als gerade unter dem Blickwinkel einer kritischen Extremismusforschung diese Wende in der Partei »Die Linke« deshalb Beachtung verdient, weil sie damit letztlich ihr Ziel, politische Verantwortung in der Bundesrepublik zu übernehmen, fundamental in Frage stellt:8[ix] eine Partei, die sich explizit zu einer Artikulationsform des Antisemitismus bekennt, hat in der bisherigen Geschichte der Bundesrepublik noch nie auf Bundesebene in Regierungsverantwortung gestanden.9[x]
Dass die Extremismusforschung dieser Entwicklung in der Partei »Die Linke«, die wir im folgenden genauer analysieren wollen, noch so gut wie keine Aufmerksamkeit gewidmet hat, ist letztlich der Sache selbst geschuldet: wir haben es mit einem sehr jungen Phänomen zu tun. Die zentralen politischen Verlautbarungen und Beschlüsse datieren auf das Jahr 2010. Von den jüngeren Studien über die Partei »Die Linke«10[xi] hat lediglich Viola Neu den antisemitischen Tendenzen größere Aufmerksamkeit gewidmet,11[xii] allerdings datiert ihre Studie noch vor den Schlüsselereignissen des Jahres 2010 und analysiert vor allem die Ambivalenzen innerhalb der »Linken« mit Blick auf den Nahostkonflikt, die — letztlich im Kontext der so genannten Gaza-Flottille des Frühsommers 2010 — sich mehr und mehr zu Eindeutigkeiten gewandelt haben. Die Anfänge der antisemitischen Entwicklungen in der Partei »Die Linke« hat überdies auch Peter Ullrich in den Blick genommen, der bereits erste Nuancen einer Radikalisierung in Richtung eines antizionistischen Antisemitismus aufgrund einzelner Äußerungen von Funktionsträger(inne)n der Partei beschreibt.12[xiii]
Dieser Wandlungsprozess soll Thema unseres Beitrags sein. Zunächst wird es darum gehen, eine knappe Skizze über Begriff und Geschichte des linken Antisemitismus in der Arbeiterbewegung und vor allem in den beiden deutschen Staaten seit 1945 zu formulieren, um so die historischen Kontexte der Entwicklungen innerhalb der Partei »Die Linke« kenntlich zu machen. Daran anknüpfend sollen die programmatischen und konzeptionellen Entwicklungen innerhalb der Partei »Die Linke« dargestellt und diskutiert werden, die uns zu der These Anlass geben, dass der antizionistische Antisemitismus nicht mehr nur eine marginale Strömung innerhalb der Partei ist, sondern sich auf Bundesebene (mindestens bis Ende Mai 2011) zunehmend zur außenpolitisch dominante Positionierung verdichtet hat — auf der einen Seite, weil Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Partei »Die Linke«, die sich antizionistisch äußern, die öffentliche Wahrnehmung dominieren, andererseits, weil eventuelle Gegner dieser Position sich entweder
gar nicht oder nur sehr zurückhaltend zum Problem geäußert haben.12a[xiv] Mit dieser These ist explizit keine Aussage über die Verankerung des antizionistischen Antisemitismus in der Parteibasis getroffen, da unser methodisches Vorgehen hierüber keine Erkenntnisse ermöglicht.13[xv] (Ha, ha! Ich sehe die Äpfel am Baum, ich weiß aber nicht, was für ein Baum es ist? Anm.JSB)
Der Begriff des antizionistischen bzw. antiisraelischen Antisemitismus ist innerhalb
der sozialwissenschaftlichen Antisemitismusforschung vielfältig diskutiert worden14[xvi] und gilt als eine der wesentlichen Spielarten des linken Antisemitismus.15[xvii] In der Arbeitsdefinition der Europäischen Union sind dabei die zentralen Charakteristika als Elemente eines antizionistischen bzw. antiisraelischen Antisemitismus zusammengefasst, die sozialwissenschaftlich als gegenwärtiger Minimalkonsens innerhalb der Antisemitismusforschung angesehen werden können. Als Kernbestandteile eines antizionistischen Antisemitismus werden hier genannt:
- »Das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen. (Delegitimierung. Anm.JSB)
- Die Anwendung doppelter Standards, indem man von Israel ein Verhalten fordert, das von keinem anderen demokratischen Staat erwartet und verlangt wird. (Doppelte Standards Anm. JSB)
- Das Verwenden von Symbolen und Bildern, die mit traditionellem Antisemitismus in Verbindung stehen (z.B. der Vorwurf des Christusmordes oder die Ritualmord-legende), um Israel oder die Israelis zu beschreiben. (Diffamierung. Anm.JSB)
- Vergleiche (und Gleichsetzung. Anm. JSB) der aktuellen israelischen Politik mit der Politik der Nationalsozialisten. (Diffamierung. Anm.JSB)
- Das Bestreben, alle Juden kollektiv für Handlungen des Staates Israel verantwortlich zu machen. «16[xviii]
Obgleich gerade in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht noch weiterer Spezifizierungsbedarf dieser Arbeitsdefinition besteht,17[xix] soll sie für unsere Analyse des antizionistischen bzw. antiisraelischen Antisemitismus in der Partei »Die Linke« zu Grunde gelegt werden.
- Historischer Hintergrund
Die Frage nach der historischen Existenz eines genuin linken Antisemitismus stellt sich im Kontext dieses Beitrags als die nach der Grundlage für den heutigen antizionistischen Antisemitismus in der Partei »Die Linke«. Unabhängig von den aktuellen parteiinternen Auseinandersetzungen über deren grundsätzliche Ausrichtung lassen sich zwei geschichtliche Traditionen benennen, die ihren Ursprung bilden und die in den beiden Parteien »Partei des Demokratischen Sozialismus« (PDS) und der »Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit« (WASG) manifest werden, deren Fusion zur Gründung der Partei »Die Linke« führte: die DDR[xx] und die westdeutsche Linke. Beide wiederum hatten in der deutschen Arbeiterbewegung ihren historisch-theoretischen Referenzpunkt.18[xxi]
- 1, Theoretische Referenzpunkte: Marx und Kautsky
Die Frage der Judenemanzipation war bereits im Vormärz eine heftig diskutierte Thematik. Die sozialistische Diskussion beginnt 1844 mit der Schrift Zur Judenfrage von Karl Marx. Marx befürwortete im Gegensatz zu vielen anderen die politische Emanzipation der Juden, merkte aber an, dass diese nicht mit der allgemein menschlichen Emanzipation verwechselt werden dürfe. Die Judenfrage sei zu einer wirklich weltlichen Frage geworden, deren gesellschaftlichen Grundlagen offen gelegt werden müssten. Marx schrieb: »Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist seinweltlicher Gott? Das Geld.«19[xxii] ( L Anm. JSB) Die Lösung bestehe folglich in der Aufhebung der säkularen Basis des Judentums. Es bedürfe dazu einer vollständigen Umwälzung der Gesellschaftsordnung, also der Abschaffung des Privateigentums. In der sozialistischen Diskussion wurde die Marxsche Position jahrzehntelang unkritisch rezipiert und als erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Judenfrage gesehen.20[xxiii] Andererseits wurde Marx offener Antisemitismus vorgeworfen.21[xxiv] Die Schrift blieb lange Zeit der kanonische Bezugspunkt für die Debatte über die Judenfrage in der Arbeiterbewegung und ist es zum Teil bis heute.
Die Schrift Rasse und Judentum von Karl Kautsky stellte den zweiten wichtigen theoretischen Referenzpunkt innerhalb linker Selbstverständigungsdiskussionen dar und markierte historisch den Abschluss der Diskussion der Zweiten Internationale, da der Erste Weltkrieg die Bedingungen der sozialistischen Bewegung völlig verändert hatte.
Lange Zeit war Kautsky der wichtigste Theoretiker des Marxismus. Seine Position zur
Judenfrage ist nur vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Entwicklungen zu verstehen. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Antisemitismus qualitativ.
Der traditionelle christliche Antijudaismus wurde von einem rassisch geprägten Antisemitismus abgelöst. Auch die antisemitische Bewegung wurde immer stärker. Im Jahre 1894 kam es in Frankreich zur Dreyfus-Affäre.22[xxv] Nachdem die internationale Arbeiterbewegung zuerst eine abwartende Haltung eingenommen hatte, weil sie die Affäre als eine Auseinandersetzung innerhalb der Bourgeoisie interpretierte, verurteilten schließlich einige namhafte Führer der Arbeiterbewegung den Antisemitismus. Im Jahre 1896 veröffentlichte Theodor Herzl auch als Konsequenz aus der Affäre das Buch Der Judenstaat, das die theoretische Begründung des Zionismus darstellte.23[xxvi] Für Herzl war die Assimilation der Juden in Europa gescheitert, weil selbst im Land der bürgerlichen Revolution von 1789 der Antisemitismus derart stark war.
Der Gegensatz zwischen Zionismus und Assimilation, die Frage, ob die Juden ein Volk seien oder nicht, und das Verhältnis von Marxismus und nationaler Frage wurden in der internationalen Arbeiterbewegung intensiv diskutiert.24[xxvii] In diesem Kontext ist auch die einflussreiche Schrift von Kautsky zu verorten. Er sah die Juden nicht als Rasse, sondern als erbliche Kaste, deren Sonderstellung durch die ökonomische Rolle bedingt sei. Diese habe die Juden zum Wucher und Hausierhandel gezwungen. Erst die Entstehung des “Kapitalismus habe eine günstigere Situation geschaffen. Das Streben nach Emanzipation der Juden in den industrialisierten Ländern sei also das notwendige Nebenprodukt des Aufkommens der demokratischen Staatsform und der kapitalistischen Gesellschaftsformation. Durch Mischehen und eine zunehmende Abkehr von religiösen Traditionen zeige das Judentum als Religion Auflösungserscheinungen. Dieser Entwicklung stehe aber der Antisemitismus entgegen, den Kautsky ökonomistisch erklärt.
In Osteuropa sei die Situation anders. Dort hätten sich die Juden nicht assimiliert, sondern ihre kulturelle Identität bewahrt (stimmt nicht. Anm. JSB). Durch die Migration von Ostjuden in den Westen werde einerseits der Antisemitismus angeheizt, andererseits entstehe eine zunehmende Kluft innerhalb des Judentums und die Klassengegensätze träten klar zutage. Deshalb sei eine Instrumentalisierung des Antisemitismus für sozialistische Ziele nicht mehr möglich, wie von vielen sozialistischen Theoretikern angenommen wurde. Der Antisemitismus sei »eine Abart des Kampfes gegen das Proletariat, die feigste und brutalste seiner Abarten, er ist die Sozialistenfresserei des dummen Kerls von Wien geworden.«25[xxviii]
Die Juden hätten nun verschieden auf die neue Situation reagiert. Der eine Teil habe sich dem Sozialismus zugewandt, der andere dem Zionismus.26[xxix] Kautsky sieht den Zionismus jedoch als Komplizen des Antisemitismus, da beide eine Absonderung der jüdischen Bevölkerung anstrebten. Die Ideen des Zionismus hielt er für utopisch. Somit könne der Zionismus die Probleme nicht lösen, sondern verlagere sie nur in den Nahen Osten. Er brächte in Palästina lediglich ein »Weltgetto« hervor und schade letztendlich dem Sozialismus, da er die Juden an der Teilnahme am Klassenkampf hindere.27[xxx] Allein der Sieg des Proletariats sei der Weg zur wahren Emanzipation der Juden.
Die gesamte Diskussion zur Judenfrage in der Arbeiterbewegung zeichnet sich dadurch aus, dass rein ökonomistisch argumentiert und die Gefährlichkeit des Antisemitismus stark unterschätzt wurde. Nicht selten wurde argumentiert, dass der Antisemitismus ungewollt den Sozialisten in die Hände spiele, weil er die Feindschaft der Massen gegen Auswüchse des Kapitalismus, wie Geld und Finanzkapital, anstachle. Der Zionismus als politische Emanzipationsbewegung der Juden wurde abgelehnt, weil nur die sozialistische Revolution zur Lösung der Judenfrage führen könne.
- Linker Antisemitismus in Ost- und Westdeutschland
Der Massenmord an den europäischen Juden hat die Positionen der sozialistischen Theoretiker auf grausame Weise widerlegt. Dennoch wirken sie in der linken Diskussion bis heute fort und vor allem die antizionistische Haltung ist lange Zeit ein integraler Bestandteil linker Identität gewesen und ist dies teilweise bis heute. Während Kautsky seine Kritik am Zionismus noch mit der Perspektive einer universellen Aufhebung der Diskriminierung und Unterdrückung verband, ist der Antizionismus gerade in Teilen der Partei »Die Linke« zu einem Ressentiment geworden, das häufig antisemitische Züge aufweist.
Die Vorzeichen der Diskussion in der politischen Linken und der Arbeiterbewegung haben sich dabei nach dem Nationalsozialismus und Auschwitz vollkommen verändert.
Während ein kleiner Teil der linken Intellektuellen aus dem Kreis der Kritischen Theorie den Zivilisationsbruch in den Mittelpunkt der Reflexion stellte und eine Neubestimmung der Gesellschaftsanalyse vornahm,28[xxxi] hielt die Mehrheit der traditionellen Linken an ihrem Weltbild fest und beurteilte die neue gesellschaftliche Situation mit den Kategorien der Arbeiterbewegung. Die Judenfrage, die nach dem Massenmord tabuisiert war, wurde bald durch die Frage nach dem Verhältnis zum jüdischen Staat Israel abgelöst, das bis heute für ständige Kontroversen sorgt.
Die Anfangs positive Haltung in der westdeutschen Linken nach 1945 gegenüber Israel kippte mit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 in ihr Gegenteil.29[xxxii] Das Existenzrecht Israels wurde negiert und Israel als ‚zionistisches Staatengebilde‘ bezeichnet. Dieser nurschwach als Antizionismus kaschierte Antisemitismus wurde in einigen Fällen auch in die Tat umgesetzt. Die Tupamaros Westberlin verübten am 9. November 1969, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, einen Brandanschlag auf das jüdische Gemeindehaus in Westberlin30[xxxiii] Diese Aktion sollte Solidarität mit dem als Speerspitze der antiimperialistischen Revolution bewerteten Kampf der Palästinenser demonstrieren. Von den zahlreichen antisemitische Aktionen der westdeutschen Linken seien hier lediglich noch zwei weitere erwähnt: 1976 entführte ein palästinensisch-deutsches Kommando ein Flugzeug nach Entebbe und selektierte die Passagiere in Juden und Nicht-Juden. 1983 erschien ein »Grüner Kalender« mit der Überschrift: »Israel die Mörderbande«, unter der es hieß:
»Angesichts der zionistischen Gräueltaten verblassen jedoch die Nazigräuel und die
neonazistischen Schmierereien, und nicht nur ich frage mich, wann den Juden ein Denkzettel verpasst wird, der sie aufhören lässt, ihre Mitmenschen zu ermorden […].«31[xxxiv]
In der DDR gestaltete sich die Situation anders.32[xxxv] Aufgrund des Selbstverständnisses als antifaschistischer Staat und der orthodox-kommunistischen Auffassung vom Charakter des Nationalsozialismus stand die Ermordung der europäischen Juden nie im Zentrum der Erinnerungspolitik,33[xxxvi] gedacht wurde primär der kommunistischen Widerstandskämpfer. Einer der Hauptgründe für diese Haltung war die hegemoniale Faschismusanalyse in der DDR. Sie basierte auf der Definition des XIII. Plenums des Exekutivkommitees der Komintern vom Dezember 1933. Darin heißt es, der Faschismus sei »die offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.«34[xxxvii] Der Nationalsozialismus erschien in dieser Analyse als die Verschwörung einer kleinen Gruppe von Finanzkapitalisten. Dadurch werden die Massenunterstützung für das System und die aktive Teilnahme großer Teile der deutschen Bevölkerung an den Verbrechen ausgeblendet. Des Weiteren wird der Antisemitismus nicht als zentrale Ideologie des NS-Staates verstanden, die eine auf Vernichtung zielende Eigendynamik entfaltete. Vielmehr wurde er als ,Überbauphänomen‘ abgetan, das der Bourgeoisie dazu diene, das Proletariat zu spalten. Als angemessene Konsequenz aus dem Nationalsozialismus erschienen somit die Verstaatlichung der Produktionsmittel und eine Bodenreform. In dieser Hinsicht war das antifaschistische Selbstverständnis der DDR eine staatliche Legitimationsideologie, die zur Feindschaft gegen Israel und zur Unterstützung arabischer Diktatur als Verbündete im antiimperialistischen Kampf diente.
Die vehement antiisraelische und pro-arabische Außenpolitik ist zum einen dem Kontext des Kalten Krieges geschuldet, in dem die DDR sich den Maßgaben der Sowjetunion unterzuordnen hatte.35[xxxviii] Die DDR zielte zugleich darauf, die diplomatische Isolierung zu durchbrechen und den Alleinvertretungsanspruch der BRD zu unterminieren. Die machtpolitische Konstellation der Blockkonfrontation stellt jedoch keine ausreichende Erklärung für die Feindschaft der DDR gegen Israel dar. Der antisemitische Antizionismus resultierte vielmehr aus einer Ideologie, die in enger Verbindung zur nationalsozialistischen Vergangenheit stand. Nur so ist die Vehemenz des Antizionismus und die Gleichsetzung von Israel mit Nazi-Deutschland zu verstehen, die deutlich über eine politisch motivierte Kritik an Israel hinausging.36[xxxix]
- Der antizionistische Antisemitismus der Partei »Die Linke«
Die grundlegenden Prinzipien eines großen Teils der Partei »Die Linke« sind der Antiimperialismus und damit einhergehend die radikale Gegnerschaft zum Staat Israel, die bisweilen verdeckt, aber nicht selten auch offen antisemitisch formuliert wird. Das aktuellste Beispiel dafür sind die Vorfälle rund um das Gaza-Solidaritätsschiff »Marmara«. Diese könnten sich langfristig als entscheidend für die weitere Entwicklung der Partei »Die Linke« erweisen, so dass der Journalist Ivo Bozic sogar schon von der Entstehung einer »Mavi-Marmara-Linken« sprach und vor einer »links-jihadistischen Querfront« warnte.37[xl]
2.1. Die Gaza-Flotille
Ende Mai 2010 setzte sich ein Schiffskonvoi in Richtung Gaza in Bewegung. Maßgeblich wurde er von der türkischen Organisation »Ins an Hak ve Hürriyetleri ve insani Yardim Valdi« (IHH) organisiert, die in engem Kontakt zu islamistischen Organisationen steht und Teil eines weltweit agierenden Netzwerks ist. Nach Untersuchungen von Evan Kohlmann, der für das »Danish Institute for International Studies« einen Bericht verfasste, ließ die IHH radikalen Islamisten in Afghanistan, Bosnien und Tschetschenien logistische und finanzielle Unterstützung zukommen.38[xli] Wie Kohlmann ausführt, finden sich nach einem Bericht des französischen Geheimdienstes Terroristen in den obersten Rängen der IHH und Mitglieder der Organisation haben sich islamistischen Terrororganisationen angeschlossen.
Bereits beim Auslaufen der Gaza-Solidaritätsschiffe aus dem Hafen von Istanbul wurden von einer Menge, die die Flottille verabschiedete, antisemitische Gesänge angestimmt. Gerufen wurde unter anderem »Erinnert Euch an Khaibar, Khaibar, oh Juden! Die Armee Mohammeds wird zurückkehren! «39[xlii] Damit sollte an das Niedermetzeln eines jüdischen Stammes durch die Armee Mohammeds erinnert werden. An Bord der Schiffe waren rund 70 Prominente, darunter etwa der schwedische Autor Henning Mankell und die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Corrigan. Auch zwei aktuelle und ein früherer Parlamentarier des Deutschen Bundestages befanden sich an Bord der Mavi Marmara, alle drei gehören der Partei »Die Linke« an: Annette Groth, Inge Höger und Norman Paech.
Die israelische Regierung hatte schon im Vorfeld der Flottille angekündigt, dass sie
eine Durchbrechung der Blockade nicht zulassen und dies, wenn nötig, mit allen Mitteln verhindern werde. Stattdessen wurde von ihr das Angebot unterbreitet, die Hilfsgüter im israelischen Hafen Aschdod zu entladen und nach einer Sicherheitsüberprüfung auf dem Landweg nach Gaza zu bringen40[xliii] Dies wurde von den Organisatoren des Free-Gaza-Movements zurückgewiesen. Auf die Warnungen der israelischen Marine, die per Funk übermittelt wurden, antwortete ein Aktivist auf den Schiff mit »Geht zurück nach Auschwitz« und »Wir helfen den Arabern gegen die USA. Vergesst,9/1 1 ‚ nicht, Jungs. «41[xliv]
Am 31. Mai 2010 eskalierte die Situation, als ein Kommando der israelischen Armee das Schiff Mavi Marmara stürmte. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen neun türkische Passagiere das Leben verloren. Über den genauen Ablauf existieren sehr unterschiedliche Schilderungen, allerdings kann als sicher gelten, dass Aktivisten auf den Schiffen die israelischen Soldaten mit Messern, Eisenstangen, Zwillen und Stöcken angriffen. Vier Soldaten wurden überwältigt, gefangen genommen und unter Deck gebracht. Einige Bilder davon wurden später von der Zeitung Hiirriyet veröffentlicht.42[xlv] Zugleich existieren Aufnahmen vom israelischen Militär, die den brutalen Angriff auf die Soldaten dokumentieren.43[xlvi] Die Authentizität dieser Bilder und des Audiomaterials wird bis heute von den Unterstützern des Konvois in Frage gestellt und als israelische Propaganda abgetan.
2.2. Die Reaktion der Partei »Die Linke«
Die deutschen Parlamentarier wurden von der israelischen Armee festgenommen, aber kurz danach wieder freigelassen. Es ist interessant zu fragen, was nach ihrer Rückkehr nach Deutschland passierte. Die Abgeordneten mussten sich keineswegs innerhalb ihrer Partei dafür rechtfertigen, dass sie mit radikalen Islamisten und proto-faschistischen Organisationen zusammen gearbeitet haben, die die fundamentalsten Menschenrechte missachten.
Nach ihrer Rückkehr wurde vielmehr eine Pressekonferenz einberufen, auf der eine
der Vorsitzenden der Partei »Die Linke«, Gesine Lötzsch, ihren Stolz über die Aktion
zum Ausdruck brachte und den Einsatz der israelischen Armee als »Verbrechen« bezeichnete.44[xlvii] Inge Höger sagte auf der Pressekonferenz, sie habe sich wie im Krieg gefühlt, allerdings nichts von dem Angriff mitbekommen, weil sie auf dem Frauendeck eingeschlossen war. Dies sei aber wohl zu ihrem Schutz geschehen. Annette Groth sprach von einem »geplanten killing« der israelischen Armee und merkt an, dass »der vergessene Krieg« in Gaza nun wieder auf der internationalen Agenda stehe. Sie fügt hinzu, dass »vielleicht erst so viele Leute sterben mussten«, damit das geschehe. Der ehemalige außenpolitische Sprecher der Partei und emeritierte Professor für Völkerrecht, Norman Paech nennt den israelischen Einsatz einen »Akt der Piraterie«, der »vollkommen unverhältnismäßig« sei. Die israelischen Soldaten seien nur leicht verletzt worden und es habe auch keine Messer oder Eisenstangen an Bord gegeben. Wörtlich sagt er, dass er persönlich »nur zweieinhalb Holzstöcke« gesehen habe, eine Position, die er in zahlreichen Interviews wiederholte.45[xlviii]
Die einzige wahrnehmbare Stimme innerhalb der Linkspartei, die ihre Kollegen kritisierte, war Petra Pau, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Sie verfasste einen Brief an die jüdische Gemeinde in Bremen, in dem sie ihre Position zur Gaza-Flottille darlegte.46[xlix] Die Aktion habe die Hamas gestärkt und sei einem Frieden im Nahen Osten nicht dienlich gewesen. Außerdem sei mindestens eine türkische Organisation beteiligt gewesen, die in einem »pro-faschistischen Ruch« stehe. Eine Teilnahme sei deshalb für Linke inakzeptabel. Pau selbst sah sich danach einem Ansturm der Kritik aus den Reihen der Partei »Die Linke« ausgesetzt. Höger, Groth und Paech schrieben ihr einen Offenen Brief, in dem sie ihre Beteiligung rechtfertigten und alle Kritikpunkte von Pau zurückwiesen.47[l] Außerdem reisten die drei Parlamentarier in viele Städte, um ihre Erlebnisse aus erster Hand zu schildern. Nicht selten wurden diese Veranstaltungen für antisemitische und antiisraelische Propaganda genutzt. In einer Diskussion in Hamburg, die von dem Linken MdB Jan van Aken organisiert wurde, machte ein Zuhörer unter dem Gejohle des Publikums den Vorschlag, dass der nächste Konvoi doch von der türkischen Armee geschützt werden und so dem »faschistischen Regime in Israel eins vor den Latz geknallt« werde könne. Norman Paech nannte dies »eine Idee« und ging so weit vorzuschlagen, dass das nächste Gaza-Schiff von der deutschen Marine begleitet werden könnte, die an der libanesischen Küste patrouilliert. Dies würde faktisch, das muss hervorgehoben werden, den Einsatz des deutschen Militärs gegen Israel bedeuten. Die Veranstaltung wurde von Radiojournalisten des Freies Sender Kombinat (FSK) in Hamburg aufgezeichnet.48[li] Trotz mehrmaliger Nachfragen wollte Aken zur mitgeschnittenen Veranstaltung nicht Stellung nehmen.
In einer Sendung von Report Mainz wurde Annette Groth von Journalisten damit konfrontiert, dass sie mit faschistischen und islamistischen Organisationen zusammengearbeitet habe. Einige Passagiere auf dem Schiff seien Mitglieder der rechtsextremen »Büyük Birlik Partisi« (BBP) gewesen.49[lii] Diese Organisation steht den faschistischen »Grauen Wölfen« nahe. Als Beleg dafür führten die Journalisten eine Kleine Anfrage der Fraktion »Die Linke« aus dem Jahr 2007 an – also ein Dokument aus der eigenen Partei, in dem Groths Parteigenossen Ursula Jelpke, Sevim Dagdelen und Wolfgang Neskovic die Weltanschauung der aktuellen Bündnispartner der »Linken« folgendermaßen charakterisiert hatten: als »eine rassistisch-nationalistische Orientierung, Antisemitismus, Antikommunismus, eine stark islamisch gefärbte Ideologie, Gewaltbereitschaft und am Führerprinzip ausgerichtete totalitäre Strukturen«50[liii] Groth antwortete darauf ausweichend. Im gleichen Beitrag kam Inge Höger zu Wort, die sagte, dass vielleicht islamische, aber keine islamistischen Organisationen an der Flottille teilgenommen hätten und Norman Paech sprach lediglich von humanitären Gruppen, die sich auf die Gewaltlosigkeit als Konsens geeinigt hätten. Alle hätten ihre »gewalttätigen Phantasien« an Land gelassen. Die israelische Darstellung wurde von den drei Parlamentariern immer wieder als Propaganda abgeta51[liv] Sie inszenierten sich selbst als Opfer, die für eine gute Sache stritten. Im besten Falle sind ihre Äußerungen Ausdruck einer Haltung, die mit gutem Gewissens und aus voller Überzeugung meint, für eine bessere Welt und gegen Unterdrückung zu kämpfen. Dies wäre angesichts der Zusammensetzung der Flottille zwar naiv und wirklichkeitsfremd, allerdings wäre es etwas anderes als eine Handlung, die aus ideologischer Überzeugung resultiert. Es steht allerdings zu vermuten, dass die Zusammenarbeit der Partei »Die Linke« und anderer orthodoxer Linksradikaler mit islamistischen Kräften nicht auf Naivität zurückzuführen ist, sondern auf eine Veränderung der linken Ideologie nach dem Ende des Kalten Krieges hindeutet. Dies führte zu einer Zerstörung des linken Weltbildes und brachte die Notwendigkeit einer ideologischen Neuausrichtung hervor. Dies wird auch dadurch nahe gelegt, dass derartige Positionierungen lediglich den Höhepunkt einer längeren Entwicklung in der Partei »Die Linke« darstellen, die sich immer weiter zuzuspitzen scheint.
2.3. Die Vorgeschichte
Bereits im Jahre 2006 wollte der MdB der »Linken«, Wolfgang Gehrcke, Repräsentanten der Hamas zu einer Konferenz nach Deutschland einladen. Letztlich wurde ihnen die Einreisevisa verweigert.52[lv] Viele Anhänger der Linken sehen in der Hamas die legitime, demokratisch gewählte Regierung der Palästinenser. Die ideologische und zutiefst anti-demokratische Struktur der Hamas wird ausgeblendet und der virulente Antisemitismus geflissentlich ignoriert.53[lvi]
Während des Libanon-Kriegs im Jahr 2006 nannte die ehemalige Ideologin der trotzkistischen Gruppierung Linksruck, Christine Buchholz, die heute für die Partei »Die Linke« im Bundestag sitzt, in einem Interview mit der orthodox kommunistischen Tageszeitung „Junge Welt“ Israel und die USA kriegshetzerische Staaten. Sie fuhr fort: »Auf der anderen Seite stehen in diesem Konflikt die Hisbollah, die Friedensbewegung in Israel und die internationale Antikriegsbewegung. Das ist die Seite, auf der auch ich stehe.«54[lvii] Dass eine Politikerin der Linken sich ganz offen auf die Seiten der terroristischen, antisemitischen Hisbollah schlägt, verweist auf eine grundlegende Verschiebung in der linken Ideologie und Politik.
Diese Positionierung sollte kein Einzelfall bleiben, sondern sich weiter radikalisieren: Der am 4.11.2008 angesichts des 70. Jahrestages der Reichpogromnacht im Deutschen Bundestag verabschiedeten Resolution »Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern« (der — bei einem Gegenantrag der Linkspartei — ansonsten interfraktionell eingebracht worden war) konnten elf Abgeordnete der »Linken« nicht zustimmen, darunter neben Wolfgang Gehrke, Inge Höger und Norman Paech auch die innenpolitische Sprecherin der Partei, Ursula (Ulla) Jelpke, der europapolitische Sprecher Dieter Dehm, die migrationspolitische Sprecherin Sevim Dagdelen und die bildungspolitische Sprecherin Cornelia (Nele) Hirsch.55[lviii] Explizit lehnten die »Linken«, wie sie in einer Erklärung feststellten, »die deklaratorische Feststellung, die Solidarität mit Israel entspreche der deutschen Staatsräson« ab, da mit dieser »nicht nur das Existenzrecht Israels« bestätigt werden solle, sondern sie dazu vielmehr dazu diene, »jegliche Kritik an der israelischen Politik für illegitim zu erklären.56[lix] In der Erklärung des Deutschen Bundestages war unter anderem die Solidarität mit Israel als »unaufgebbarer Teil der deutschen Staatsräson« beschrieben, das Verbrennen israelischer Fahnen auf Demonstrationen abgelehnt und die Solidarisierung mit »terroristischen und antisemitischen Gruppen wie der Hamas und der Hisbollah« scharf kritisiert worden.
Wer sich mit diesen Kräften solidarisiere — so die einhellige Auffassung des Deutschen — »sprengt den Rahmen zulässiger Kritik an der israelischen Politik.57[lx]
Kurze Zeit später veröffentlichte der ehemalige DKP-Funktionär Gehrcke, der zusammen mit Paech einer der federführenden Köpfe bei der antizionistischen Neuausrichtung seiner Partei ist (beide nicht zuletzt in ihrer aktuellen bzw. ehemaligen Funktion als außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion), zusammen mit Jutta von Freyberg
Harri Grünberg ein Buch mit dem Titel „Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt“ (2009) im Kölner PapyRossa Verlag, das nicht nur israelfeindliche Positionierungen reproduzierte, sondern auch mit einer erstaunlichen Referenz aufwartete: im Kapitel V mit dem Titel »Antizionismus, Antisemitismus, Wiedergutmachung« findet sich als Beleg zu den von der Bundesrepublik an Israel geleisteten Zahlungen in den 1950er Jahren der Verweis auf eine Arbeit mit dem Titel »Die Wiedergutmachung als Plan und Wirklichkeit. Die westdeutschen Zahlungen an Israel und das Weltjudentum«, veröffentlicht in der rechtsextremen Zeitschrift Deutschland in Geschichte und Gegenwart (DGG) von Mark Weber. Man muss Weber, der Leiter des pseudowissenschaftlichen »Institute for Historical Review« in den USA und ein weltweit agierender Geschichtsrevisionist und Holocaust-Leugner ist, sicher nicht kennen, aber wenn man nur einmal einen Blick in eine Ausgabe der DGG im Original geworfen hätte, würde man unzweifelhaft deren Lokalisierung im geschichtsrevisionistischen und NS-verherrlichenden Milieu erkennen. Nicht umsonst wird die DGG regelmäßig im deutschen Verfassungsschutzbericht erwähnt. Auch der Begriff »Weltjudentum« sollte — sofern ein Minimum an Sensibilität für das Thema vorhanden ist — stutzig machen, da es sich bei ihm offensichtlich um eine antisemitische Vokabel aus dem Jargon des Nationalsozialismus handelt.58[lxi]
Die Sympathien für terroristische Organisationen, wie sie Buchholz bereits 2006 bekundet hatte, führten wenig später auch zu einer Amalgamierung des antiisraelischen und antizionistischen Ressentiments mit einer ähnlichem erinnerungspolitischen Affront, wie er bereits in der Ablehnung der Bundestagsresolution gegen Antisemitismus bestand: In der Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2010 sprach der israelische Staatspräsident Schimon Peres. Demonstrativ blieben mehrere Abgeordnete der Linkspartei nach der Ansprache von Peres, dessen Großvater von den Nazis ermordet wurde, sitzen, während sich das übrige Parlament erhob. Unter den Sitzenbleibern: wieder Dagdelen, die Peres nicht glauben wollte, dass der Iran Atomraketen besitze, die »angeblich« die Welt bedrohen und ihm außerdem unterstellte, seine Rede zur »ideologischen Vorbereitung auf einen Krieg gegen den Iran« genutzt zu haben,59[lxii] wieder Buchholz, die sich ebenfalls für den Iran stark machte und in warnenden Hinweisen von Peres eine »Kriegsdrohung des Westens« sah,60[lxiii] und Sahra Wagenknecht. Wagenknecht, immerhin stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei, rechtfertigte ihr Verhalten im Nachhinein damit, nicht den Opfern der Shoa das Gedenken zu verweigern, sondern gegen einen Staatsmann zu protestieren, der »selbst für Krieg mitverantwortlich« sei».61[lxiv]
Noch vor der Gaza-Flottille verabschiedete die Bundestagsfraktion der Partei »Die Linke« einen Beschluss, der den antizionistischen Kräften nachhaltig den Rücken stärkte und zugleich die wenigen parteiinternen Kritiker (wie etwa Petra Pau oder den Bundesarbeitskreis Shalom innerhalb der Jugendorganisation der Partei) in ihre Schranken wies.
Der am 20. April 2010 von der BundeStagsfraktion mit nur einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen verabschiedete Beschluss zum Nahost-Konflikt trug den Titel »Position der Fraktion Die Linke zum Nahost-Konflikt« und blieb in den überregionalen Medien weitgehend unbeachtet.62[lxv] Darin bekannte man sich zwar zu einem Existenzrecht Israels, das allerdings mit einer Fülle propalästinensischer Forderungen flankiert wurde, die faktisch Israels Existenz infrage stellen:63[lxvi] Denn wie ließe sich die Forderung nach einem souveränen palästinensischen Staat mit der Freilassung aller »politischen Gefangenen«, dem Abbau der israelischen Grenzsicherungsanlangen und der sofortigen Öffnung des Gazastreifens interpretieren, wenn nicht als fundamentale Infragestellung des israelischen Selbstverteidigungsrechtes ?
Den Gipfel bildete allerdings die Forderung der Linkspartei, die Hamas in politische
Gespräche einzubeziehen. Denn in der Charta der Hamas ist die Vernichtung Israels ein ausgewiesenes Ziel, den ideologischen Kern der Organisation bilden Islamismus und Antisemitismus. Auch hier wurde erneut der offene Pakt mit einer antisemitischen Terrororganisation beschworen.
2.4. Die Nachgeschichte
Während die Entwicklungen innerhalb der Partei »Die Linke« vor der Teilnahme von
zwei aktuellen und einem ehemaligen Bundestagsabgeordneten an der Gaza-Flottille auf eine Zuspitzung der Positionen innerhalb der Partei hindeuten, hat der antizionistische Antisemitismus der Partei seit der antiisraelischen Aktion auch eine zusätzliche innenpolitische Radikalisierung erfahren.
Den wohl markantesten Einschnitt bildete dabei die Diskussion um die finanzielle
Unterstützung des Neubaus der Herforder Synagoge durch die Stadt Herford, über die der Stadtrat am 18.6.2010 zu befinden hatte. Die Herforder Linkspartei-Ratsfrau Erika Zemaitis stimmte als einzige gegen die Bezuschussung — ein für die Linkspartei bisher beispielloser Vorgang einer antisemitischen Positionierung. Nachdem das Verhalten der Parteifunktionärin nicht nur in der Lokalpresse Erwähnung gefunden hatte, sondern auch in einem Online-Portal, das sich kritisch mit Rechtsextremismus befasst, ausführlich darüber berichtet worden war,64 fühlte sich Inge Höger — seinerzeit auch Kreissprecherin der »Linken« in Herford — bemüßigt, ihrer Parteigenossin Zemaitis zu widersprechen.65[lxvii]
Die von der »Linken« eingeschlagene Strategie, die Ablehnung des Zuschusses zum Synagogenneubau nun offiziell als Ablehnung eines »undifferenzierten Sparkurses der Stadt« darzustellen, offenbart sich aber schnell als Lüge: denn in derselben Erklärung ist die Rede davon, dass es »vorerst keinen Platz für das Partikularinteresse einer Religionsgruppe« geben könne,66[lxviii] während wenige Wochen zuvor die »Linke« noch vehement die Yezidische Gemeinde bei ihrem Anliegen der Schaffung eines Kulturzentrums in Herford unterstützte: »Es darf nicht sein, dass Menschen sich in unserer Stadt nicht versammeln können, um ihren kulturellen oder religiösen Interessen nachzugehen. Diese Menschen leben und arbeiten hier unter uns und natürlich müssen sie auch einen geeigneten Treffpunkt haben.«67[lxix] Dies zeigt, dass die »Linke« hier — völlig unabhängig von Sparmaßnahmen der Stadt — explizit Partei ergriffen hat für eine Religionsgemeinschaft (die der Yeziden) und es somit um eine vorsätzliche und zielgerichtete Verweigerung der Unterstützung für eine jüdische Einrichtung ging.
Der damit zum Ausdruck kommende Antisemitismus bedient sich nun keiner Ka-schierung mehr, sondern wird offen vorgetragen und erst nach dem überregional wahrnehmbaren Protest mühsam zu kaschieren versucht. Die Bezugnahme bei dieser antisemitischen Aktion auf die Gaza-Flottille wird dabei bemerkenswerter Weise von der »Linken« selbst formuliert. Zemaitis wies ungefragt — darauf hin, dass ihre Ablehnung nicht in einem Zusammenhang mit der Beteiligung Högers an der Gaza-Flottille stehe und sie es insofern auch ablehne, dass »die Herforder Synagoge als pro-jüdisches ‚Gegenargument‘ instrumentalisiert« werde.68[lxx]
In eine ähnliche Richtung wies zudem eine Auseinandersetzung um eine linke Solidaritätsdemonstration in Bremen, die nach der Gaza-Flottille durchgeführt wurde. Während der Demonstration wurde unter anderem ein Transparent gezeigt, auf dem eine Karikatur zu sehen war, die einen Mann mit langem Bart und großer Nase zeigte, der mit einem bluttriefenden Messer einen Wal erlegt hatte, über dem das Wort »Hilfskonvoi« zu lesen war. Auf die Schiffermütze des Mannes war ein großer Davidstern gemalt. Während dies sogar für die Lokalpresse ein unmissverständlicher Fall einer Darstellung in »reinster Stürmer-Manier« und insofern die Analogiebildung zum nationalsozialistischen Antisemitismus offensichtlich war,69[lxxi] warfen die Organisatoren der Jüdischen Gemeinde Bremen und der Bremer Bürgermeisterin (die einige Tage nach der Demonstration bei einer Podiumsdiskussion über das Transparent und die Gefahren eines neuen Antisemitismus diskutierten) vor, sie hätten in »totalitärer« Weise darauf verzichtet, die Veranstalter der linken Demonstration mit an dem Podium zu beteiligen. Überdies sei der Hinweis auf den Antisemitismus und die Kritik an der Demonstration lediglich mit der Intention formuliert worden, von der »völker- und menschenrechtswidrigen Politik Israels« abzulenken.70[lxxii]
Noch deutlicher wurde die Artikulation von antizionistischen Ressentiments an der Parteibasis dadurch, dass nicht nur der Bremer Landesverband der Partei, sondern auch der Duisburger Kreisverband zu Boykottaktionen von israelischen Waren aufrief und auf der Homepage der Duisburger »Linken« Monate lang eine antisemitisches und im offen nazistischen Jargon verfasstes Flugblatt mit antiisraelischer Hetze zum Download angeboten wurde, dessen Kopfzeile ein mit einem Hakenkreuz verschlungener Davidstern zierte, das erst nach Erstattung mehrerer Strafanzeigen bei der zuständigen Staatsanwaltschaft entfernt wurde.71[lxxiii] Der dortige Ratsfraktionsvorsitzende der »Linken« wies mit der alten Mär einer Antisemitismusimmunität antifaschistischer Gruppen jeden Verdacht von sich, um anschließend gleich wieder den Boykott israelischer Waren zu rechtfertigen. Nur wenige Tage nach dem Bekanntwerden des Vorfalls in Duisburg trat dann wiederum die Bundestagsabgeordnete Inge Höger bei einer Palästina-Solidaritätskonferenz mit einem Schal auf, auf dem der Staat Israel unter dem Schriftzug »Palestine« auf
einer Landkarte des Nahen Ostens scheinbar ausradiert war.72[lxxiv] Noch im Januar 2011 hatte Höger in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Papier von Synagogen als »Symbolen der Besatzung« und von der »Judaisierung Jerusalems« gesprochen.73[lxxv]
- Resümee
Es ist anzunehmen, dass die Partei »Die Linke« ihre Position in der deutschen Parteienlandschaft festigen und in den kommenden Landtagswahlen weiter konsolidieren wird.
Die Linkspartei ist als Faktor der deutschen Politik nicht mehr wegzudenken. Die Partei ist dabei allerdings von internen Auseinandersetzungen zerrissen. Auf der einen Seite existiert ein pragmatisch orientierter Flügel, der sich vor allem aus ostdeutschen Abgeordneten zusammensetzt und sich im »Forum Demokratischer Sozialismus« (FDS) zusammengeschlossen hat. Angestrebt werden eine Übernahme politischer Verantwortung und eine linksreformerische Politik. Dies bedeutet eine Öffnung hin zur SPD und den Grünen und eine klare Absage an orthodox-kommunistische Positionen. Eine klare Kritik am Realsozialismus formuliert auch die Strömung der »Emanzipatorischen Linken« (Ema.li), die für radikaldemokratische und libertäre Grundsätze steht.
In den außenpolitischen Stellungnahmen der Partei »Die Linke« haben allerdings die
orthodox-kommunistischen Stimmen im letzten Jahr mehr und mehr die Oberhand gewonnen, wobei vor allem westdeutsche Abgeordnete aus dem vormals »antiimperialistischen« Spektrum federführend sind. Moderate Positionen aus der Partei waren in der Öffentlichkeit seit der Gaza-Flottille kaum noch wahrzunehmen, was sich vor allem hinsichtlich des Nahost-Konflikts zeigt. Auch von Bundestagsabgeordneten der Linkspartei wird ein antizionistischer Antisemitismus immer offensiver geäußert. Israel wird das Existenzrecht abgestritten und die Politik des jüdischen Staates mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Während die Heftigkeit der Kritik an Israel kaum zu übertreffen ist, wird zu unterdrückerischen Verhältnisse in arabischen Staaten geschwiegen und die Situation im Iran beschönigt. Die Anwendung doppelter Standards
wird durch die Forderung nach Zusammenarbeit mit radikalen Islamisten ergänzt. Auch wenn die offene Kooperation mit Islamisten und Terrororganisationen, wie sie bei der Gaza-Flottille 2010 geschah, noch die Ausnahme darstellt, könnte darin ein Trend manifest werden: der einer links-jihadistischen Querfront.
Aber auch ein anderes Szenario ist denkbar: nachdem die Frankfurter Rundschau Anfang Mai über einige Erkenntnisse, die im vorliegenden Aufsatz formuliert werden, exklusiv vorab berichtet hatte74[lxxvi] und das Thema über mehrere Tage nahezu alle bundesdeutschen und auch einige internationale Medien beschäftigte, wurde der Druck auf die Parteiführung so groß, dass sie sich — nach zunächst vordergründigen Abwehrversuchen in der Öffentlichkei75[lxxvii] — dem Problem des antizionistischen Antisemitismus in den eigenen Reihen annehmen musste. Während »Die Linke« noch bei einer in diesem Kontext eigens anberaumten »Aktuellen Stunde« des Deutschen Bundestages am 25.5.2011 die einzige Partei war, die keine selbstkritischen Töne in Sachen Antisemitismus fand und stattdessen die Kritik aller anderen Parteien und das offensichtliche Problem weit von sich wies,76[lxxviii] führten neuerliche Vorfälle (u.a. eine Vortragsveranstaltung mit Unterstützung der Partei »Die Linke« in Hamburg wenige Tage nach der »Aktuellen Stunde« des Bundestages, bei der laut Ankündigung einer palästinensischen »Einstaaten-Lösung« —also faktisch einer Vernichtung Israels — das Wort geredet werden sollte)77[lxxix] dazu, dass die Bundestagsfraktion der Partei einen einstimmigen Beschluss mit folgender Kernaussage fasste: »Wir werden uns weder an Initiativen zum Nahost-Konflikt, die eine Ein-Staaten Lösung für Palästina und Israel fordern, noch an Boykottaufrufen gegen israelische Produkte noch an der diesjährigen Fahrt einer ‚Gaza-Flottille‘ beteiligen. Wir erwarten von unseren persönlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Fraktionsmitarbeiterinnen und Fraktionsmitarbeitern, sich für diese Positionen einzusetzen.78[lxxx]
Die »Einstimmigkeit« kam jedoch nur dadurch zustande, dass mehr als zehn Abge-ordnete der Fraktion, darunter Ulla Jelpke und Annette Groth, direkt vor der Abstim-mung den Raum verlassen hatten79[lxxxi] — was zeigt, wie dominant die Israel feindliche Position in der Bundestagsfraktion der Partei inzwischen geworden ist, wenn schon ein solcher Minimalkonsens nicht mitgetragen wird, wobei sogar Petra Pau — eine der wenigen regelmäßigen Kritikerinnen des antizionistischen Antisemitismus innerhalb der eigenen Partei — darauf hinwies, dass dieser Beschluss lediglich bedeute, dass derartige Parolen künftig nicht mehr unter dem Label der Partei »Die Linke« geäußert werden sollen, was allerdings keineswegs ein »Maulkorb« für die betroffenen Personen sei.80[lxxxii]
Dass die Fraktionsführung einen solchen Beschluss herbeigeführt und durchgesetzt hat, zeigt nichts desto trotz, dass das Problem parteiintern seit kurzem anerkannt wird und der Konflikt, der zum Schlüsselkonflikt der Partei »Die Linke« werden könnte, zumindest nach Monaten des Schweigens nun doch geführt wird. Ob es sich bei der Erklärung der Bundestagsfraktion allerdings letztlich um eine folgenlose Proklamation handelt oder ob diese Erklärung im Falle von Zuwiderhandlungen auch zu Konsequenzen führt (z.B. zu Parteiausschlussverfahren), ist vollkommen offen.
Insofern sind die Auseinandersetzungen innerhalb der Linkspartei nicht entschieden, ja werden seit Anfang Juni 2011 überhaupt erstmals so geführt, dass eine innerparteiliche Kritik am antizionistischen Antisemitismus ernsthaft öffentlich artikuliert wird und das »dröhnende Schweigen« ein Ende hat.81[lxxxiii] Aufgrund der Relevanz der Linkspartei im europäischen Kontext könnte der Ausgang dieser Auseinandersetzung auch folgenschwer für die europäische Linke im Allgemeinen sein. Sollte der antizionistische Antisemitismus am Ende doch die Dominanz behalten, die er seit Mitte des Jahre 2010 hatte, bleibt zu hoffen, dass ein Grundsatz der bisherigen deutschen Politik gewahrt bleibt: Antisemiten können keine Koalitionspartner sein.
Zusammenfassung
In jüngerer Vergangenheit nehmen antisemitische Positionierungen innerhalb der Partei »Die Linke« deutlich zu. Diese Entwicklung, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Jahr 2010 hatte, wird nachgezeichnet und die Bedeutung eines vor allem antizionistisch ausgerichteten Antisemitismus herausgearbeitet. Die These ist, dass der antizionistische Antisemitismus innerhalb der »Linken« inzwischen zu einer die öffentliche Wahrnehmung dominierenden Position geworden ist. Die besondere Brisanz dieser Positionsverschiebungen innerhalb der PDS- und WASG–Nachfolgepartei besteht darin, dass die »Linke« immer mehr nach Regierungsbeteiligung strebt und so — aufgrund ihres Stimmenpotenzials vor allem im Osten Deutschlands — die Möglichkeit auf die Agenda tritt, dass erstmals in der bundesdeutschen Geschichte eine Partei in Regierungsverantwortung stehen könnte, in der sich eine einflussreiche Strömung affirmativ zum Antisemitismus positioniert.
Siehe auch:
Summary
Since decades the German Left has a problem with the Jewish state of Israel. The anti-Zionist and antisemitic tendencies of the Western German Left and the GDR merged in the party »Die Linke«, that has changed the political system in the last years. The discussion about the Middle East and Israel regularly causes a lot of uproar within the party. Especially after the Gaza Flotilla in May 2010 an antisemitic position seems to have become dominant. As the party has consolidated its position in the German party system and as it is an important political player, the discussion about »Die Linke« is not only interesting in Germany. The party might determine the development of the Left parties in whole Europe.
Samuel Salzborn and Sebastian Voigt, Antisemites as coalitions partners? The Left Party between anti-Zionist Antisemitism and the quest for the capacity to govern.
Organ der Hochreh Politik München 58, Jahrgang Seite 241- 366
Gegründet im Jahre 1907 durch Adolf Grabowsky und Richard Schmidt
Herausgeber: Prof. Dr, Maurizio Bach, UniversItat Passau; Prof, Dr, Franz liniipfle, Universität Augsburg; Prof, Dr. Dr, h.c. Heinrich Oberroutere Universität Passau; Prof. Dr, Dr. Sabine von Schorlemer„Irechnische’ll,niversität Dresden; Prot. Dr. Theo Stummen, Universität Augsburg; Prof. Dr. Rupert Stettner, Universität der Bundeswehr München, Rektor der Hochschule für Politik Miirtche4Prof, Dr. Roland Sturm, Universität Erlangen-Menber Prof. Dr. Hans
ner, Universität München; Prof. Dr. Andreas Wirsehing, UniversitätM nchen; Prof,1Dr, W fdiether Zippel, Technische Universität München
Redaktion! 1.)r. Andreas Vierecke; Hochschule für Politik Münch n
Wissenschafdicher Be•at Prof. Dr, Ulrieh Belt; Prof. Dr, Alain Besanon; Prof. 1)r. Dry h,e. muh. Karl Dietrich eradler; Prof. Pr. Dr, hic. Werner Gummi; Prof. Dr. Dr, h.c. mult, Peter }Jäheric; Prof. Dr., Wilhelm Hennis3 Prof. Dr, Hans Mathias Kep,plinger.; Prof.. Dr, Peter _Graf Nelimosegg; Prof. Dr, Dr, h,c, Gottfried-Karl Kinder tann; Prof. Dr. Dr, h.c. Hermann Lübbe; Prof. Dr, Harvey C, Mansfielet., Prof. Dr. Julian Nida -RUinclinj Prof, Dr. Dr. kr, Dieter Oberndörfer; Prof, Dr, Dr, hic. Hans Jürgen Papier; lit.of, Dr. Fritz Piasser Prof, Roberto.
Raelnarn; Prof. Dr. Alois Riklin; Prof. Dr. Hans Heinrich; P . Manfred G.
Schmidt; Prof. Dr. Charles Taylor; Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig
Inhalt
Eckart Schütrumpf
Aristoteles‘ Essays zur Verfassung — politische Grundkonzeptionen in der
Politik in einer genetisch-analytischen Interpretation. Eine Erwiderung 243
Lucian Kern
Utopischer Utilitarismus
Bernard Bolzano und der Entwurf frühbürgerlicher Institutionen 268
Samuel Salzborn/Sebastian Voigt
Antisemiten als Koalitionspartner?
Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemitismus und dem Streben
nach Regierungsfähigkeit 290
Zum Thema: Wahlrechtsdebatte in Deutschland
Dieter Nohlen
Zur Reform von Wahlsystemen
Internationale Erfahrungen und der deutsche Fall 310
Stephan Klecha
Zum Zusammenhang von Wahlrechtsreformen und Parteiensystem
Eine Debatte um Henne und Ei 324
Literaturbericht
Robert Chr. van Ooyen
Das Politische der Verfassungsgerichtsbarkeit im Vergleich
Literaturbericht (Fortschreibung) 346
Buchbesprechungen mit Verzeichnis 360
[i] TY – JOUR
AU – Prof. Dr. Maurizio Bach
AU – Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker
AU – Prof. Dr. Nils Goldschmidt
AU – Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann
AU – Prof. Dr. Carlo Masala
AU – Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter
AU – Prof. Dr. Carsten Reinemann
AU – Prof. Dr. Joachim Scholtyseck
AU – Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer
AU – Prof. Dr. Roland Sturm
AU – Salzborn, Samuel
AU – Voigt, Sebastian
DO – 10.5771/0044-3360-2011-3-290
EP – 309
IS – 3
LA – de
PY – 2011
SN – 0044-3360
SP – 290
T1 – Antisemiten als Koalitionspartner? Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemitismus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit
UR – http://dx.doi.org/10.5771/0044-3360-2011-3-290
VL – 58
Y2 – 16.10.2015
T2 – ZfP Zeitschrift für Politik
ER –
[ii] 1 Vgl. exempl. Matthias Brosch/Michael Elm/Norman Geißler/Brigitta Elisa Simbürger/Oliver von Wrochem (Hg.), Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland. Vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung, Berlin 2006; Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses, 2. erw. Aufl., Frankfurt 1994; Thomas Haury, Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, Hamburg 2002; Andrei S. Markovits, Amerika, dich haßt sich’s besser: Antiamerikanismus und Antisemitismus in Europa, Hamburg 2004; Lars Rensmann, Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 2004.
[iii] 2 Vgl. hierzu ausführlicher Claudia Globisch, Gegenwärtige linke und rechte Semantiken: Zwischen Antisemitismus, antisemitischem Antizionismus und Israelfeindschaft, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hg.), Die Natur der Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006, CD-Rom-Anlage, Frankfurt/New York 2008, S. 55785592.
[iv] 3 Christine Buchholz, »Im Krieg muss sich Die Linke positionieren«. Interview in: junge Welt vom 15.8.2006.
[v] 4 Wolfgang Gehrcke / Jutta von Freyberg / Harri Grünberg, Die deutsche Linke, der Zionismus und der Nahost-Konflikt, Köln 2009; Marcus Hawel 1 Moritz Blanke, (Hg.), Der Nahostkonflikt. Befindlichkeiten der deutschen Linken, Berlin 2010.
[vi] 5 Gregor Gysi, »Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel. Vortrag von Gregor Gysi auf einer Veranstaltung >60 Jahre Israel< der Rosa-Luxemburg-Stiftung« (2008). Dokumentiert auf http://www.hagalii.com/arehiv/2008/04/gysi.htm (Stand: 12.1.2011).
[vii] 6 Das Manuskript dieses Beitrags wurde am 15.6.2011 abgeschlossen. Der weiter unten noch genauer vorgestellte Bundestagsfraktionsbeschluss der Partei »Die Linke« zum Thema Antisemitismus konnte mit Blick auf seine Auswirkungen hier noch nicht berücksichtigt werden, da nicht prognostizierbar ist, ob es sich lediglich um eine folgenlose Proklamation oder den Auftakt für eine substanzielle Auseinandersetzung der Linkspartei mit ihrem Antisemitismusproblem handelt.
[viii] 7 Lars Rensmann, Demokratie und Judenbild, aaO (FN 1).
[ix] 8 Dietmar Bartsch, »Linke will endlich regieren« Interview in: Berliner Zeitung v. 22.12,2010.
[x] 9 Davon unbenommen ist die Tatsache, dass sich in fast allen Parteien der Bundesrepublik in der Geschichte immer wieder auch antisemitische Äußerungen finden, die sich aber von der Situation in der Partei »Die Linke« einerseits dadurch unterscheiden, dass sie niemals zur dominanten Strömung geworden sind und andererseits dadurch, dass ihr Bedeutungszuwachs stets öffentlich diskutiert wurde.
[xi] 10 Vgl. exempl. Eckhard Jesse / Jürgen P. Lang, »Die Linke« — der smarte Extremismus einer deutschen Partei, München 2008; Uwe Jun 1 Henry Kreikenbom / Viola Neu, Kleine Parteien im Aufwind. Zur Veränderung der deutschen Parteienlandschaft, Frankfurt 2006; Andreas Malycha / Peter Jochen Winters, Geschichte der SED. Von der Gründung bis zur Linkspartei, ZfP 58. Jg. 3/2011
[xii] 11 Viola Neu, »Die Linke und Israel« in: Konrad-Adenauer-Stiftung (Hg.), Der Fall der Berliner Mauer: Die deutsche friedliche Revolution und die folgenden zwei, ahrzehnte, Jerusalem 2009, S. 60-75.
[xiii] 12 Peter Ullrich, »Neuer Antisemitismus von links? Nahostkonflikt, Antizionismus, Antiserni-tismus und Linke in Großbritannien und der Bundesrepublik« in: Berliner Debatte Initial 19, H. 1-2/2008, S. 57-69,
[xiv] 12a Gegen das Bündnis der Kriegstreiber von Linkspartei und Hamas! Solidarität mit Israel! Kundgebung vor dem Karl-Liebknecht-Haus am 12. Juni 2010. Eröffnungsrede von Tjark Kunstreich. In: Bahamas – Aktuell / http://www.redaktion-bahamas.org/aktuell/100612eroeffnungsrede.html
[xv] 13 Siehe hierzu demnächst: Maximilian Imhoff, Antisemitismus in der radikalen Linken. Ergebnisse einer quantitativen Befragung, Frankfurt 2011 (i.V.).
[xvi] 14 Phyllis Chesler, The new anti-Semitisrn. The current crisis and what we must do ahmt it, San Francisco 2003; Bernd Fechler / Gottfried Käßler / Astrid Messerschmidt / Barbara Schäuble, (Hg.), Neue Judenfeindschaft? Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit dem globali-sierten Antisemitismus, hgg. im Auftrag des Fritz Bauer Instituts und der Jugendbegegnungs-stätte Anne Frank, Frankfurt/New York 2006; Walter Laqueur, The changing Face of Antise-mitisrn. From Ancient Times to the Present Day, New York 2006; Doron Rabinovici / Ulrich Speck / Natan Sznaider, (Hg.), Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte, Frankfurt 2004.
[xvii] 15 Philipp Gessler, Der neue Antisemitismus. Hinter den Kulissen der Norrnalität, Freiburg/Basel/ Wien 2004, S. 83ff.; Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke, aaO (FN 1).
[xviii] 16 EUMC, »Working Definition of Antisemitism« (2004), in: http://w-vvw.fra.europa.eu/fraWeb-site/material/pub/AS/AS-WorkingDefinition-draft.pdf (deutsche Übersetzung: European Forum an Antisemitism).
[xix] 17 Samuel Salzborn, Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt/New York 2010.
[xx] Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in der DDR: auf: https://psychosputnik.wordpress.com/2015/07/24/antisemitismus-rassismus-und-neonazismus-in-der-ddr/
[xxi] 18 Klaus Kinner, »Die Linke« — Erbe und Tradition. Teil 1: Kommunistische und sozialdemokratische Wurzeln, Berlin 2010; ders., (Hg.), »Die Linke« — Erbe und Tradition. Teil 2: Wurzeln des Linkssozialismus, Berlin 2010. ZfP 58. Jg. 3/2011
[xxii] 19 Karl Marx, »Zur Judenfrage« (1844) in: MEW 1, Berlin 1970, S. 347-377, hier: S. 372.
[xxiii] 20 Otto Heller, Der Untergang des Judentums. Die Judenfrage, ihre Kritik, ihre Lösung durch den Sozialismus, Wien/Berlin 1931; Walter Mohrmann, Antisemitismus. Ideologie und Geschichte im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Berlin 1972.
[xxiv] 21 Vgl. exempl. Edmund Silberner, Kommunisten zur Judenfrage. Zur Geschichte von Theorie und Praxis des Kommunismus, Opladen 1983.
[xxv] 22 Eckhardt Fuchs / Günther Fuchs, faccusei Zur Affäre Dreyfus, Mainz 1994.
[xxvi] 23 Theodor Herzl, Der Judenstaat, Leipzig/Wien 1896.
[xxvii] 24 Michael Löwy, Internationalismus und Nationalismus. Kritische Essays zu Marxismus und »nationaler Frage«, Köln 1999.
[xxviii] 25 Karl Kautsky, »Rasse und Judentum« (1914) in: Iring Fetscher, (Hg.), Marxisten gegen Anti-semitismus, Hamburg 1974, S. 87-119, hier: S. 104.
[xxix] 26 Ebd.
[xxx] 27 Ebd., 5.114.
[xxxi] 28 Dan Diner, (Hg.), Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz, Frankfurt 1996; Theodor W. Adorno / Max Horkheimer, Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Amsterdam 1947,
[xxxii] 29 Vgl. hierzu ausführlicher Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke., aaO (FN 1).
[xxxiii] 30 Wolfgang Kraushaar, Die Bombe im jüdischen Gemeindehaus, Hamburg 2005.
[xxxiv] 31 Zit. n. Eike Geisel, Lastenausgleich, Umschuldung, Berlin 1984.
[xxxv] 32 Angelika Timm, Hammer, Zirkel, Davidstern. Das gestörte Verhältnis der DDR zu Zionismus und Staat Israel, Bonn 1997; Sebastian Voigt, »Das Verhältnis der DDR zu Israel« in: Bundeszentrale für politische Bildung, (Hg.), Dossier 60 Jahre Israel (2008) http://www.bpb.de/thernen/XEBFILO,O,DasVerh%E4ltnis_der_DDR_zu_lsrael.html (Stand: 12.1.2011); Anetta Kaliane / Heike Radvan / Anette Leo, »Das hat’s bei uns nicht gegeben!« Antisemitismus in der DDR: Das Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2010; aus linker Perspektive Kurt Pätzold, Die Mär vom Antisemitismus. Mit dem Begleitbuch zur Wanderausstellung »Das hat es bei uns nicht gegeben! — Antisemitismus in der DDR« beginnt ein neues Kapitel der Anti-DDR-Propaganda, Berlin 2010.
[xxxvi] 33 Kritisch hierzu Detlef Joseph, Die DDR und die Juden: Eine kritische Untersuchung — mit einer Bibliografie von Renate Kirchner, Berlin 2010.
[xxxvii] 34 Zit. n. Wolfgang Wippermann, Faschismustheorien. Die Entwicklung der Diskussion von den Anfängen bis heute, 7. überarb. Aufl., Darmstadt 1997, S. 21.
[xxxviii] 35 Arno Lustiger, Rotbuch: Stalin und die Juden, Die tragische Geschichte des Jüdischen Antifa-schistischen Komitees und der sowjetischen Juden, Berlin 1998.
[xxxix] 36 Thomas Haury, Antisemitismus von links, aa0 (FN 1).
[xl] 37 Ivo Bozic, »Die Entstehung der Mavi Marmara Linken« in: jungle World vom 5.8.2010.
[xli] 38 Evan F. Kohlmann, »The Role of Islamic Charities in International Terrorist Recruitment and Financing« DIIS Working Paper no 2006/7, Copenhagen 2006.
[xlii] 39 Palestinian Media Watch, Gaza flotillaparticipants created war atmosphere before confronting Israel. Participants chanted Islamic battle cry invoking killing of jews and called for Martyrdom, by Itamar Marcus and Nan Jacques Zilberdik (2010), http://palwatch.org/main.aspx? fi=1578zdoc_ic1=2323 (Stand: 12.1.2011).
[xliii] 40 MFA, Israel invites the international flotilla to unload its cargo in Ashdod port, Press release, Jerusalem 2010, http://w-vvw.mf a.gov.il/MFA/About+the+Ministry/MFA+Spokesni an/2010/ Israel-invites-the-international-flotilla-to-unload-its-cargo-in-Ashdod-port-27- May-2010.htm?88f3ee40 (Stand: 12.1.2011).
[xliv] 41 Michael Borgstede, »Die Brutalität der Blockadebrecher. Immer mehr Details über Ereignisse auf der Gaza-Flottille — Internationale Untersuchungskommission wahrscheinlich« in: Die Welt vom 7.6.2010.
[xlv] 42 Hürriyet, Recovered photos show scenes from Israeli raid an Gaza aid ship (2010), http:// http://www.hurriyetdailynews.com/g.php?g,–558zp=8#gallerytop.
[xlvi] 43 IDF, Close-Up Footage of Mavi Marmara Passengers Attacking IDF Soldiers (2010), http:// http://www.youtube.com/watch?v=gYjkLUcbJWo (Stand: 12.1.2011).
[xlvii] 44 Die Linke, »Pressekonferenz nach der Rückkehr von Inge Höger und Annette Groth aus Israel« (2010), http://w-w-w.youtube.comtwatch?v=uY0c6CZ0MoM (Stand: 12.01.011); kritisch dazu Thomas Vitzthum / Miriam Hallstein / Fabian Wolff, »Wir sind stolz auf Ihren Einsatz. Nach der Kommandoaktion im Mittelmeer dürften sich in der Linken endgültig die radikalen Israel-Kritiker durchsetzen« in: Die Welt vom 2.6.2010.
[xlviii] 45 Andrasch Neunert, »Gekidnappt: Ex-MdB Paech über Israels Überfall« (2010), LORA Mün-chen, in: Audioportal Freie Radios, http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=34420 (Stand: 12.1.2011).
[xlix] 46 Petra Pau, Brief an die jüdische Gemeinde Bremen vorn 23.6.2010.
[l] 47 Inge Höger / Annette Groth / Norman Paech, Offene Antwort an Petra Pau auf ihren Brief an die Bremer Jüdische Gemeinde, Schreiben vom 14.7.2010.
[li] 48 Freies Sender Kombinat Hamburg (FSK), »Wie antisemitisch ist die Linkspartei?« (2010), in: Audioportal Freie Radios, http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=35000 (Stand: 12.1.2011).
[lii] 49 Report Mainz, Deutsche Linke in einem Boot mit türkischen Islamisten und Rechtsextremisten, Sendung vorn 7.6.2010, Mitschnitt und Teiltranskript unter http://3m.swr.de/report/-/ id=233454/nid=233454/did=6324366/1deci0w/ (Stand: 12.1.2011.).
[liii] 50 BT-Drs. 16/7455.
[liv] 51 Report Mainz 2010, Deutsche Linke in einem Boot mit türkischen Islamisten und Rechtsextremisten, aa0 (FN 49).
[lv] 52 Ulrich W. Sahm, »Nahostkonferenz im Berliner Reichstag: Halms-Sprecher erhält kein deutsches Visum« in hagalil,com vom 23.10.2006, h t tp ://w wvv.ha galil.c om/0 1 ide/ind ex.php ? itemid=23 (Stand: 12.1.2011).
[lvi] 53 Vgl. »Charta der Hamas« (1988), übersetzt von Matthias Küntzel und R.R.C., in: Jungle World vom 27.11.2002.
[lvii] 54 Christine Buchholz, »Im Krieg muss sich Die Linke positionieren« Interview in: junge Welt vom 15.8.2006.
[lviii] 55 Plenarprotokoll 16/185, S. 19768 D u. 19792 B.
[lix] 56 Plenarprotokoll 16/185, 5. 19792 B. Bundestages, der die elf Linkspartei-Abgeordneten nicht zustimmten
[lx] 57 BT-Drs. 16/10775 (neu).
[lxi] 58 Armin Pfahl-Traughber, »Eklatanter Fehlgriff. Politiker der Partei Die Linke beruft sich auf rechtsextreme Publikation« in: blick nach rechts vom 31.5.2010.
[lxii] 59 Sevim Dagdelen, Sie wissen, dass es nicht stimmt. Stellungnahme zum offenen Brief der Pfr. Barbara von Bremen, Pfr. Thomas Sches und Pfr. Thomas Nessel vom 4.2.2010, Pressemit-teilung vorn 5.2.2010; dies., Erklärung zur Rede von Shimon Peres im Bundestag am 27. Januar 2010, Pressemitteilung vom 5.2.2010.
[lxiii] 60 Christine Buchholz, Ich klatsche nicht für ideologische Kriegsvorbereitungen, Pressemitteilung vom 2.2,2010.
[lxiv] 61 Sahra Wagenknecht, Erklärung zur Rede des israelischen Staatspräsidenten Shimon. Peres im Bundestag am 27. Januar 2010, Pressemitteilung vom 1.2.2010.
[lxv] 62 Matthias Meisner, »Linke bekennt sich zum Existenzrecht Israels« in: Der Tagesspiegel vom 21.4.2010.
[lxvi] 63 Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag, Position der Fraktion Die Linke zum Nahost-Konflikt vom 20.4.2010.
[lxvii] 65 Hartmut Braun, »Die Linkspartei im Dauerstreit« in: Neue Westfälische vom 30.6.2010.
[lxviii] 66 Erika Zernaitis, Für kulturelle Vielfalt und Gleichbehandlung. Kommentar zum Artikel in der NW am 30.6.2010 zu Abstimmung über zusätzlichen Zuschuss zur Synagoge, Pressemitteilung vom 2.7.2010.
[lxix] 67 Erika Zernaitis, zit. n. Die Linke Herford, Die Linke Herford für ein yesidisches Kulturzentrum, Pressemitteilung vorn 11.4.2010.
[lxx] 68 Erika Zemaitis, Für kulturelle Vielfalt und Gleichbehandlung, aaO (FN 67).
[lxxi] 69 Norbert Holst, »Ein Transparent macht sprachlos. Angst vor Antisemitismus-Welle: Jüdische Gemeinde sucht Gespräch mit dem Senat«, in: Weser-Kurier vom 16.6.2010.
[lxxii] 70 Am Strohmeyer, »So viel Chuzpe macht sprachlos. Offener Brief auf den Weser-Kurier-Artikel vom 16. Juni 2010 über die Demonstration auf dem Bremer Marktplatz gegen Israels Überfall auf den Gaza Schiffskonvoi« (2010), http://www.dielinke-bremen.de/ncipoliük/ak-
tuell/detail/archiv/2010/juni/zurueck/archiv/artikel/heftige-diskussionen- antisemitismus-antiislamismus/ (Stand: 12.1.2011).
[lxxiii] 71 Pascal Beucker, »Antisemitismus bei Duisburger Linkspartei: >Wahrheit macht frei!<« die tageszeitung vom 28.4.2011; Matthias Meisner, »Studie sieht Zunahme von Antisemitismus bei der Linken« Der Tagesspiegel vom 20.5.2011.
[lxxiv] 72 Henryk M. Broder: »Das Problem einer Linken mit lebenden Juden« Welt Online vom 13.5.2011.
[lxxv] 73 Inge Höger, »Vertreibung, Flucht, Besetzung, Blockade — Die Politik Israels von der Nakba bis zur Mavi Marmara« Papier vom 25.1.2011, abrufbar unter http://www.inge–hoeger.de (Stand: 24,5,2011; inzwischen gelöscht),
[lxxvi] 74 Jan-Philipp Hein, »Ein verdrängtes Problem. In der Partei Die Linke äußern sich regelmäßig Antisemiten« in: Frankfurter Rundschau vom 19.5.2011.
[lxxvii] 75 Parteivorstand Die Linke, Linke weist Antisemitismus-Vorwürfe zurück, Pressemitteilung vom 22.5.2011.
[lxxviii] 76 Deutscher Bundestag, 110. Sitzung vom 25.5.2011, TOP ZP 1 Aktuelle Stunde: Untersuchun-gen zu möglichem Antisemitismus in der Partei Die Linke.
[lxxix] 77 Palästina Arbeitskreis mit Unterstützung von Die Linke und dem Hamburger Forum für Völ-kerverständigung und weltweite Abrüstung, Die Einstaatenlösung. Einladungsschreiben zu ei-ner Diskussions- und Informationsveranstaltung (Flugblatt), Hamburg 2011.
[lxxx] 78 Die Linke Bundestagsfraktion: Entschieden gegen Antisemitismus, Pressemitteilung vom 8.6.2011.
[lxxxi] 79 Jan-Philipp Hein, »Linke vor Spaltung?« in: Frankfurter Rundschau vom 10.6.2011.
[lxxxii] 80 Petra Pau: Linke und Antisemitismus. Klarstellung war überfällig, Pressemitteilung vom 11.6.2011.
[lxxxiii] 81 Philip Kuhn, »Studie enthüllt Antisemitismus in der Linkspartei« in: Die Welt vom 19.5.2011.

Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
What´s Left? Antisemitism!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm

DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They want 1984, we want 1776
They are on the run, we are on the march!
Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.


Die Kontrolle über die unkontrollierte Masseneinwanderung haben sich Einwanderer erkämpft.
Es gilt die Gesinnung, nicht die Realität«Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus.‘ Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus.» – Ignazio Silone
«Antifa ist die linke Ausprägung des Faschismus. Sie ist also selbst das, was sie vorgibt zu bekämpfen.»
Sklaven träumen nicht davon, freie Menschen, sondern Sklavenhalter zu werden.
„Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.“ – Norbert Bolz
„Die Sprache ist im Guten wie im Schlechten nicht mehr Medium der Erkenntnis, sondern der kulturellen Hegemonie. (..) Wo sich statt Antagonismen Spannungsfelder auftun, hat der Geist bereits kapituliert. (…) Eine Welt, in der alle einander wechselseitig als kompatibel anerkennen und stets »das Gemeinschaftliche im Auge behalten«, kann schwerlich etwas anderes als die Hölle auf Erden sein. (…) Die Beliebigkeit ist also nicht harmlos, sondern hat hier wie auch sonst ein bestimmtes Ziel: die Zerstörung individueller Urteilskraft zugunsten einer Logik der »Anerkennung«, in der jeder Lüge Recht gegeben und jede triftige Erkenntnis in die Schranken ihres »Standorts« verwiesen wird.“ – Magnus Klaue
„Hochverrat ist eine Frage des Datums“ – Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
Die Skandalisierung eines Skandals ist eine in deutschen Medien meisterhaft beherrschte Disziplin.
„Es ist eine alte Weisheit, dass Macht stets die Verführung mit sich bringt, sie zu missbrauchen.“ – Wolfgang Schmidbauer
„C.G.Jung war ein psychoanalytischer Faschist, ein faschistisch schäumender Psychoanalytiker. “ – Ernst Bloch
„Die tatsächlich bestehenden und einsichtigen Leuten schon längst bekannten Verschiedenheiten der germanischen und jüdischen Psychologie sollen nicht mehr verwischt werden, was der Wissenschaft nur förderlich sein kann“ (…) „Die Gesellschaft (die Internationale Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie (IAÄGP). Anm.JSB) setzt von allen ihren schriftstellerisch und rednerisch tätigen Mitgliedern voraus, daß sie Adolf Hitlers grundlegendes Buch ›Mein Kampf‹ mit allem wissenschaftlichen Ernst durchgearbeitet haben und als Grundlage anerkennen. Sie will mitarbeiten an dem Werke des Volkskanzlers, das deutsche Volk zu einer heroischen, opferfreudigen Gesinnung zu erziehen.“ C.G.Jung
„Ich weiß nicht, was passieren muss, bis endlich was passiert.“
„Ulrike Maria Stuart“ von Elfriede Jelinek
„Auch der sublimste erkenntnistheoretische Idealismus führt unweigerlich zum Solipsismus, zur Vergottung des Ichs, einer Elite, einer Rasse und endet schließlich im blutigsten Imperialismus.“ John F. Rottmeister
„Alles, was noch nicht gewesen ist, ist Zukunft, wenn es nicht gerade jetzt ist.“ – Angela Merkel
Psychoanalyse ist eine Erhebung über die Situation. Von oben hat man bessere Aussicht.
„Kritische Theorien, wie die Freudsche, artikulieren eine Erfahrung, die mit den jeweils herrschenden Denk- und Wahrnehmungsweisen unvereinbar ist. Gerade in dem, was der Konvention als unbrauchbar, als Abfall gilt und wovon in Wissenschaft und Lebenspraxis methodisch abgesehen wird, entdecken die Revolutionäre der Denkart das Neue, das ei¬ne bestehende Einrichtung des Lebens in Frage stellt. Indem sie an das Ausgegrenzte und erfolgreich Vergessene erinnern, markieren sie den Mangel der Ordnung, die über dem Grab der verworfenen Alternativen triumphierend sich erhebt. Und das dem Status quo verschworene Kollektiv stempelt solche Alchimisten, die aus Dreck Gold zu machen schei¬nen, stets zu Außenseitern6 . Aus der Erfahrung dessen, was den vorherrschenden, institutionalisierten Zwecken widerstrebt, erschüttern die Neuerer deren fraglose Geltung.“ – Helmut Dahmer
Die Umwälzung nach 1945 führte nicht zur Überwindung des Nationalsozialismus als Ideologie der deutschen Volksgemeinschaft, sondern rief lediglich die eitle Illusion hervor, daß mit der Kritik am Nationalsozialismus das nationalsozialistische Dünken selbst und seine innere Konflikthaftigkeit mit dem Judentum überwunden sei.
„Wie es Tatbestände gibt, die die Sinne in die Irre führen, wie im Fall der optischen Täuschung, so gibt es welche, die die unangenehme Eigenschaft haben, dem Intellekt Schlüsse zu suggerieren, die gleichwohl falsch sind.“ – Christoph Türcke
Das Geschlecht ist ein sozialer Konstrukt? Berg, Tal, See und das Meer auch!
Bereits Marx diagnostizierte den Deutschen das Umkippen von Ideologie in Wahn und Lüge. Wie gegenwärtig der Fall ist, neigen die Deutschen zu Ausbrüchen des kollektiven Wahns, der Massenpsychose mit zunehmendem Realitätsverlust.
Der Wahn ist kurz, die Reue lang, pflegte meine Großmutter zu sagen.
Nach dem I. Psychosputnik-Gesetz verwandelt sich der frei florierende Zynismus ab gewissem Verdichtungsgrad seiner Intensität in hochprozentige Heuchelei, analog zu einer atomaren Kernschmelzereaktion. Diesen Prozess der zunehmenden Zynismuskonzentration mit anschliessender Explosion der Heuchelei kann man sehr deutlich gegenwärtig in Deutschland beobachten. Das Denken ist weggeblasen, pulverisiert, das (Hoch)Gefühl ist voll an seine Stelle getreten.
»Indem (der gesunde Menschenverstand) sich auf das Gefühl, sein inwendiges Orakel, beruft, ist er gegen den, der nicht übereinstimmt, fertig; er muß erklären, daß er dem weiter nichts zu sagen habe, der nicht dasselbe in sich finde und fühle; – mit anderen Worten, er tritt die Wurzel der Humanität mit Füßen. Denn die Natur dieser ist, auf die Übereinkunft mit anderen zu dringen, und ihre Existenz nur in der zustande gebrachten Einheit der Bewußtseine. Das Widermenschliche, das Tierische besteht darin, im Gefühle stehenzubleiben und nur durch dieses sich mitteilen zu können.« – G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes
„Die Verschleierung eigener Positionen durch Zitate und Zitatselektion dient dazu, eigene Positionen unkenntlich zu machen.“ – Ursula Kreuzer-Haustein
„Die Neurose ist das Wappen der Kultur.“ – Dr. Rudolf Urbantschitsch, Seelenarzt; „Sehr schön, aber es laufen derzeit schon weit mehr Heraldiker als Adelige herum.“ – Karl Kraus, Schriftsteller
„Zuerst verlieren die Menschen die Scham, dann den Verstand, hernach die Ruhe, hierauf die Haltung, an der vorletzten Station das Geld und zum Schluß die Freiheit.“ – Karl Kraus
„Ausbeutung heißt Beute machen, sich etwas durch Gewalt aneignen, was nicht durch eigene Arbeit geschaffen wurde, sich etwas nehmen, ohne Gleichwertiges zurückzugeben“ – Maria Mies
»Die Psychoanalyse ist eine Panne für die Hierarchie des Denksystems« – Pierre Legendre
Psychoanalyse entwickelt sich nicht weiter, weil sie nicht angewandt wird, es wird nur über sie gesprochen.
»Sie wissen, daß der Kampf des wissenschaftlichen Geistes gegen die religiöse Weltanschauung nicht zu Ende gekommen ist, er spielt sich noch in der Gegenwart unter unseren Augen ab … Die erste Einwendung, die man hört, lautet, … die Wissenschaft ist zur Beurteilung der Religion nicht zuständig. Sie sei sonst ganz brauchbar und schätzenswert, solange sie sich auf ihr Gebiet beschränkt, aber die Religion sei nicht ihr Gebiet, da habe sie nichts zu suchen … Die Religion darf nicht kritisch geprüft werden, weil sie das Höchste, Wertvollste, Erhabenste ist, was der menschliche Geist hervorgebracht hat, weil sie den tiefsten Gefühlen Ausdruck gibt, allein die Welt erträglich und das Leben lebenswürdig macht … Darauf braucht man nicht zu antworten, indem man die Einschätzung der Religion bestreitet, sondern indem man die Aufmerksamkeit auf einen anderen Sachverhalt richtet. Man betont, daß es sich gar nicht um einen Übergriff des wissenschaftlichen Geistes auf das Gebiet der Religion handelt, sondern um einen Übergriff der Religion auf die Sphäre des wissenschaftlichen Denkens. Was immer Wert und Bedeutung der Religion sein mögen, sie hat kein Recht, das Denken irgendwie zu beschränken, also auch nicht das Recht, sich selbst von der Anwendung des Denkens auszunehmen … Eine auf die Wissenschaft aufgebaute Weltanschauung hat außer der Betonung der realen Außenwelt wesentlich negative Züge, wie die Bescheidung zur Wahrheit, die Ablehnung der Illusionen« (Freud, 1933, S. 182 ff. und S. 197).
„Freuds »Religions«-Kritik galt den »Neurosen« genannten Privatreligionen (Heiraten, romantische Liebe, Gier, Ethik und Moral, etc. Anm. JSB) ebenso wie den kollektiven (Nation, Gutmenschen, Sport, etc. Anm. JSB);“ – Helmut Dahmer
Freud prognostizierte, die bestehende Gesellschaft werde an einem Übermaß nicht absorbierbarer Destruktivität zugrundegehen. (sofern nicht »Eros« interveniere (Eros ist nicht Ficken, sondern Caritas. Anm. JSB)).
„Wer dem Kult der »Werte« frönt, kann unsanft erwachen, wenn im Kampf der Klassen und Parteien, von dem er sich fernhält, Gruppen obsiegen, auf deren Programm eine »Umwertung der Werte«, z. B. die Aufwertung von »Unwerten« steht.“ – Helmut Dahmer
»Hinsichtlich der allgemeinen nervlichen Belastung wirkte die Lage im Dritten Reich auf den psychischen Zustand des Volkes ziemlich ambivalent. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß die Machtergreifung zu einer weitverbreiteten Verbesserung der emotionalen Gesundheit führte. Das war nicht nur ein Ergebnis des Wirtschaftsaufschwungs, sondern auch der Tatsache, daß sich viele Deutsche in erhöhtem Maße mit den nationalen Zielen identifizierten. Diese Wirkung ähnelte der, die Kriege normalerweise auf das Auftreten von Selbstmorden und Depressionen haben. (Das Deutschland der Nazizeit verzeichnete diese Erscheinung zweimal: nämlich 1933 und 1939.) Aber gleichzeitig führte das intensivere Lebensgefühl, das von der ständigen Stimulierung der Massenemotionen herrührte, auch zu einer größeren Schwäche gegenüber dem Trinken, Rauchen und Vergnügungen« – Richard Grunberger
Von Anfang an hatte Hitlers Regime auch den Anstrich der Rechtmäßigkeit
„Die psychiatrischen Truppen der »kaiserlichen deutschen Psychiatrie« (Alexander und Selesnick, 1966, S. 214) jedoch, die 1914 ins Feld zogen, bekriegten immer noch die Krankheit, den äußeren Eindringling in ein gesundes System, und nicht die Neurose, das innere Ungleichgewicht zwischen Psychodynamik, Umwelt und Geschichte.“ – Geoffrey C. Cocks (Diese Einstellung herrscht bis heute in der deutschen Psychotherapie und findet explosionsartige Vermehrung im KOnzept der sog. „Traumatisierung“. Anm- JSB)
Der Plural hat kein Geschlecht.
„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ -Albert Einstein
„Der psychoanalytische Beitrag zur Sozialpsychologie der jüngsten Vergangenheit (und Gegenwart Anm.JSB) und ihrer Verarbeitung ist heute ebenso unerwünscht wie die Libidotheorie zu Anfang des Jahrhunderts.“ – I.Kaminer
»Ein böses und nur durch Unkenntnis gerechtfertigtes Mißverständnis ist es, wenn man meint, die Psychoanalyse erwarte die Heilung neurotischer Beschwerden vom >freien Ausleben< der Sexualität. Das Bewußtmachen der verdrängten Sexualgelüste in der Analyse ermöglicht vielmehr eine Beherrschung derselben, die durch die vorgängige Verdrängung nicht zu erreichen war. Man kann mit mehr Recht sagen, daß die Analyse den Neurotiker von den Fesseln seiner Sexualität befreit.« – Sigmund Feud, Gesammelte Schriften«, Band XI, S. 201 ff.)
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Liebe: nur bestenfalls eine Mutter akzeptiert ihr Kind, so wie es ist, ansonsten muß man Erwartungen anderer erfüllen, um akzeptiert zu werden.
Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.
“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.
Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.
Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.
„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela
BILD: FAZ für Hauptschüler
Wer „ich will frei sein“ sagt, und es sagen viele, der ist ein Idiot. Denn das höchste was der Mensch als Freiheit haben kann, ist die Freiheit, seine Pflicht frei zu wählen.
“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton
Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein soziales Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein soziales Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;
kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,
um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.
Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly
Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.
Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.
Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.
Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.
Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, Rackets, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.
Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.
Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.
Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von Feiglingen.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen” ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.
Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel
Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe – George Orwell 2015
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.” – Ignazio Silone
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.
Romantik ist scheiße.
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Ein Wahn zeichnet sich durch zunehmenden Realitätsverlust, und das kann man den heute Regierenden in Deutschland und deren Massenmedien attestieren.
Realitätsverlust beschreibt den geistigen Zustand einer Person, welche nicht (mehr) in der Lage ist, die Situation, in der sie sich befindet, zu begreifen. Ihr werdet also von Wahnsinnigen regiert und durch deren Massenmedien manipuliert.
Der Totalitarismus kann nur besiegt werden kann, wenn man den Mut hat, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, so wie sie sind. Politischen Korrektheit verhindert es, fördert den Totalitarismus und ist politische Feigheit und politische Lüge.
Die Auslöschung: Islam ist wie die Sonne, wer ihm zu nahe kommt, der verbrennt darin selbst und fackelt den Rest der Welt mit ab.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Zeit braucht Zeit.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Es ist nicht die größte Angst, wenn man in einen Abgrund schaut, sondern zu merken, daß der Abgrund zurückschaut.
Ich ist anders.
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Global Governance – der politische Reparaturbetrieb, fängt an zu reparieren, bevor etwas entstanden ist.
Das extrem gesteigerte, angeblich kritische, tatsächlich dämonisierende, Interesse der Deutschen an Israel und Juden ist pervers.
Helden von heute wissen nichts, können nichts und wollen nichts. Sie schauen einfach wie Helden aus, das ist alles.
Mag sein, daß früher Väter ihre Kinder gefressen haben. Heute fressen die Mütter alles, Väter, Kinder und den Rest. Alles Mutti, irgendwie!
Das Patriarchat ist seit Jesus erledigt.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
Islamisierung bedeutet Verblödung.
Manche Menschen schauen in den Spiegel und sagen: „Die Welt ist schrecklich, die Welt ist böse“, und fangen an, dieses Böse in der Welt, aber nicht in sich, zu verfolgen, zu vernichten, auszumerzen. Also andere Menschen, das Andere menschliche, was sie nicht sein wollen, zu exterminieren, zu liquidieren.
…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)
Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte. (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit. (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7) (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert. (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann
„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer
„Die Demokratie ist nichts weiter als die Herrschaft des Knüppels über das Volk durch das Volk für das Volk. (…) Es gibt drei Arten von Despoten: den Despoten, der den Leib knechtet, den Despoten, der die Seele knechtet und den Despoten, der Leib und Seele zugleich knechtet. Der erste heißt Fürst. Der zweite heißt Papst. Der dritte heißt das Volk. (..) Wer das Volk führen will, ist gezwungen, dem Pöbel zu folgen“ (…) „Man hört immer wieder, der Schulmeister sterbe aus. Ich wünschte beileibe, dem wäre so. Aber der Menschentypus, von dem er nur ein und gewiss noch der harmloseste Vertreter ist, scheint mir wahrhaftig unser Leben zu beherrschen; und wie auf ethischem Gebiet der Philanthrop die größte Plage ist, so ist es im Bereich des Geistes derjenige, der so sehr damit beschäftigt ist, andere zu erziehen, dass er nie Zeit gehabt hat, an seine eigene Erziehung zu denken […] Wie schlimm aber, Ernest, ist es, neben einem Menschen zu sitzen, der sein Leben lang versucht hat, andere zu erziehen! Welch eine grausame Tortur! Was für eine entsetzliche Borniertheit, die unvermeidlich aus der fatalen Gewohnheit resultiert, anderen seine persönlichen Überzeugungen mitteilen zu wollen! Wie sehr dieser Mensch durch seine geistige Beschränktheit auffällt! Wie sehr er uns und fraglos auch sich selbst anödet mit seinen endlosen Wiederholungen und seiner krankhaften Besserwisserei! Wie sehr er jedes Anzeichen geistigen Wachstums vermissen lässt! Wie verhängnisvoll ist der Kreis, in dem er sich unablässig bewegt.“ – Oscar Wilde
„Was die Menschheitsbeglücker in Wahrheit bewirken, ist ihr eigener moralischer Selbstgenuss in der angemaßten oder tatsächlichen Herrschaft über andere, aber gerade nicht die praktische Lösung der Dinge, um die es ihnen vorgeblich so selbstlos zu tun ist: „In den Augen des Denkers allerdings liegt der wahre Schaden, den das moralische Mitgefühl anrichtet, darin, dass es unser Wissen begrenzt und so verhindert, dass wir auch nur eines unserer sozialen Probleme lösen.“ (Wilde) Das Selbstopfer fürs Kollektiv erweist sich nicht nur als die wahre Selbstsucht, sondern auch als gegen die Gattung gerichtet: „Denn die Entwicklung der Gattung hängt von der Entwicklung des Individuums ab, und wo die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit als Ideal abgedankt hat, ist das Absinken des intellektuellen Niveaus, wenn nicht gar dessen gänzliches Verschwinden die unmittelbare Folge.“ (Wilde) Und das vorgeblich so praktische und zielorientierte Tun erweist sich als in Wahrheit konfus und unpraktisch: denn es verlässt den Bannkreis des Notwendigen und Zwanghaften nicht, ja, es bestärkt dessen Macht umso mehr, je auftrumpfender und verblendeter es sich in seiner moralischen Selbstgerechtigkeit verhärtet und alle Selbstaufklärung abwehrt. Solange die Gesellschaft den Individuen als fremde äußere Macht entgegentritt, verkehrt sich die gute Intention regelmäßig in ihr Gegenteil und ist menschliches Handeln „nur blindes Tun, abhängig von äußeren Einflüssen und angetrieben von einem dunklen Impuls, von dem es selbst nichts weiß. Es ist seinem Wesen nach unvollkommen, weil es vom Zufall begrenzt wird, und unwissend über seine eigentliche Richtung, befindet es sich zu seinem Ziel stets im Widerspruch […] Jede unserer Taten speist die große Maschine des Lebens, die unsere Tugenden zu wertlosem Staub zermahlen oder aber unsere Sünden in Bausteine einer neuen Kultur verwandeln kann.“ (…) Die Misere des Sozialismus von seinen Anfängen bis heute war und ist stets zuverlässig abzulesen an seiner Verachtung aller autonomen, zweckfreien, in sich begründeten und eben darin gesellschaftlich bestimmten Kunst, weil sie die – prekäre und unvollständige – Emanzipation des Individuums von Blut, Scholle, Rasse, Kollektiv vorausträumt und ihr Ausdruck verleiht. Die Kunst, die sozialistische Bewegungen oder Regimes dann hervorbringen und fördern, eine Kunst, die „Partei ergreifen“, „Stellung beziehen“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ dokumentieren soll, zerstört jedoch sich selbst und ihre Voraussetzungen. (…) „Kunst ist Individualismus und der Individualismus ist eine verstörende und zersetzende Kraft. Gerade darin liegt sein unermesslicher Wert. Denn was er aufzubrechen versucht, ist die Einförmigkeit des Typischen, die Sklaverei der Konvention, die Tyrannei der Gewohnheit und die Erniedrigung des Menschen auf das Niveau einer Maschine. (…) alle Künste sind amoralisch, ausgenommen die niederen Formen der sinnlichen oder belehrenden Kunst, die uns zu guten oder schlechten Taten anstiften wollen“ (…) Selbstsucht strebt immer danach, der gesamten Umwelt ein Einheitsmaß aufzuzwingen“ „Selbstlosigkeit bedeutet, andere Leute in Ruhe zu lassen, sich nicht in ihr Leben einzumischen […] Die Selbstlosigkeit weiß die unendliche Vielfalt als etwas Kostbares zu schätzen, sie akzeptiert sie, lässt sie gewähren und erfreut sich an ihr.“ (…) „Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlich wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch unbekannt.“(Wilde)
Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Massen laufen zur Deutschen Ideologie über, wenn Politik und Staat ihnen diesen Weg nicht versperren (…) Der Vernünftige braucht keinen Dialog mit Leuten zu führen, die sich nicht von Grund auf von denjenigen distanzieren, die Juden oder, was dasselbe ist, den Zionismus für ihr und anderer Leute Unglück verantwortlich machen. Er denunziert desgleichen jede Verhandlungsbereitschaft denen gegenüber, die, bevor sie sich als Staatsbürger und Marktsubjekte definiert haben, als Angehörige einer Religions- oder Volksgemeinschaft anerkannt werden wollen. (…) Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Antideutsch denken und handeln heißt demzufolge, die politischen Vermittlungs- und Repräsentationsformen in Gesellschaft und Staat, die auf der Trennung von freien und gleichen Warenbesitzern einerseits und am Allgemeinwohl orientierten Staatsbürgern andererseits beruht, gegen die zu verteidigen, die diese Teilung zugunsten eines autoritären Volksstaates überwinden wollen, dessen Subjekte von nichts anderem als von seinen Wohlfahrtsleistungen abhängig sind. Wer in diesem Sinne das Etikett „antideutsch“ nicht auch auf sich bezieht, mißachtet zumindest die Gefährlichkeit der – selbstredend nicht auf Deutschland und deutsche Staatsbürger beschränkte, sondern immer schon weltweit grassierende – Deutschen Ideologie, deren historischer Kern darin besteht, daß auf ihr Konto nicht nur „normale“ kapitalbedingte Ausbeutung und Herrschaft, nicht nur die dem Kapital aus Prinzip immanenten Kriege und nicht nur der ihm in seinen Grund eingeschriebene Antisemitismus gehen, sondern fördert das Überleben einer Ideologie, der zudem noch die historisch und empirisch nicht zu leugnende Tatsache eingeschrieben ist, daß die deutsche Fassung der Beziehung von Staat und Gesellschaft die Auslöschung der Menschheit in zwei Weltkriegen im allgemeinen und den eliminatorischen Antisemitismus im besonderen beinahe total verwirklicht hätte. In der Existenz des Staates Israel manifestiert sich der Einspruch gegen den historisch bewiesenen Vernichtungswahn Deutscher Ideologie praktisch und empirisch. – Manfred Dahlmann
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.
— Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Eine Frau wird als Frau geboren. ein Mann muß erst ein Mann werden.
Keine Paternalisierung, sondern fortschreitende Maternalisierung. Die Feminisierung und Genderisierug marginalisiert und zerstört die Vaterposition in den modernen »Gesellschaften«, die Vaterrolle erlitt allgemeine Degradierung, die Kanonisierung der Homosexulität im Speziellen und der sexuellen Diversität im Allgemeinen tilgt die noch übriggebliebenen Spuren einer Männlichkeit restlos aus, die nur noch als Schimpfwort der angeblichen „Paternalisierung“ im Jargon der Medien herumgeistert.
„Es kommt in der Psychotherapie darauf an – mit temporärer Unterstützung – sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wer mit einem Selbstbild lebt, für das die temporär klärende Rolle des Therapeuten eine unerträgliche Kränkung ist, der muß eben versuchen, alleine zurechtzukommen.“ – Hans Ulrich Gumbrecht
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk
„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno
„Ich bin eine Feministin. Das bedeutet, daß ich extrem stark behaart bin und daß und ich alle Männer haße, sowohl einzelne als auch alle zusammen, ohne Ausnahmen.“– Bridget Christie
„Die Tragödie isolierter persönlicher Leidenschaften ist für unsere Zeit zu fade. Aber weshalb? Weil wir in einer Epoche der sozialen Leidenschaften leben. Die Tragödie unserer Epoche ist der Zusammenstoß der Persönlichkeit mit dem Kollektiv.“ – LeoTrotzki 1923

Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Love: only, and not always, a mother loves her child, just as it is, otherwise you have to meet the expectations of others, to be accepted.
Values without empathy are worth nothing
Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image
More and more feel, think less and less – Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.
Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way
Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.
If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.
If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.
Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.
You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.
Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell
The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.
If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.
“The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles”
-Mahatma Gandhi
“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi
Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.
It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?
Only the purity of the means justify the end.
Some people look in the mirror and say, „The world is terrible, the world is evil,“ and begin to pursue this evil in the world, but not in themselves, destroy, eradicate. So other people, the other humans, what they do not want to be, to exterminate, to liquidate.
„Reason and rationality are chance-less than ever in this totally mediatised world. An unpleasant type „Sniper“ terrorized society. His current weapon: The phobia accusation.“ – Bettina Röhl
„A Shitstorm has also its positive side. As politically correct manure it is usually thrown in the direction of originality, creativity and intelligence, she flies often to people who are really worth to read.“ – Evidenz-basierte Ansichten
A woman is born as a woman. a man has to become a man.
No paternalization but advancing maternalization. The feminization and genderization marginalized and destroyed the father position in the modern „societies,“ the father role suffered general degradation, the canonization of homosexuality in particular and the sexual diversity generally wipes out the still remaining traces of masculinity completely out, only as an insult haunts the alleged „paternalization“ in the jargon of mass media.
Post–Pop era: the triumph of fashion over the morals.
„We need damaged buildings, so you can see through their cracked walls to win at least one viewpoint to start to begin to think.“ – Victor Tausk
„What good is health if you are an idiot then?“ – Theodor Adorno
„What one must be judged by, scholar or no, is not particularised knowledge but one’s total harvest of thinking, feeling, living and observing human beings.“ (…) „While the practice of poetry need not in itself confer wisdom or accumulate knowledge, it ought at least to train the mind in one habit of universal value: that of analysing the meanings of words: of those that one employs oneself, as well as the words of others. (…) what we have is not democracy, but financial oligarchy. (…) Mr. Christopher Dawson considers that “what the non-dictatorial States stand for today is not Liberalism but Democracy,” and goes on to foretell the advent in these States of a kind of totalitarian democracy. I agree with his prediction. (…) That Liberalism is something which tends to release energy rather than accumulate it, to relax, rather than to fortify. (…) A good prose cannot be written by a people without convictions. (..) The fundamental objection to fascist doctrine, the one which we conceal from ourselves because it might condemn ourselves as well, is that it is pagan. (..) The tendency of unlimited industrialism is to create bodies of men and women—of all classes—detached from tradition, alienated from religion and susceptible to mass suggestion: in other words, a mob. And a mob will be no less a mob if it is well fed, well clothed, well housed, and well disciplined. (…) The rulers and would-be rulers of modern states may be divided into three kinds, in a classification which cuts across the division of fascism, communism and democracy. (…) Our preoccupation with foreign politics during the last few years has induced a surface complacency rather than a consistent attempt at self-examination of conscience. (…) What is more depressing still is the thought that only fear or jealousy of foreign success can alarm us about the health of our own nation; that only through this anxiety can we see such things as depopulation, malnutrition, moral deterioration, the decay of agriculture, as evils at all. And what is worst of all is to advocate Christianity, not because it is true, but because it might be beneficial. (…) To justify Christianity because it provides a foundation of morality, instead of showing the necessity of Christian morality from the truth of Christianity, is a very dangerous inversion; and we may reflect, that a good deal of the attention of totalitarian states has been devoted, with a steadiness of purpose not always found in democracies, to providing their national life with a foundation of morality—the wrong kind perhaps, but a good deal more of it. It is not enthusiasm, but dogma, that differentiates a Christian from a pagan society.“ (…) It would perhaps be more natural, as well as in better conformity with the Will of God, if there were more celibates and if those who were married had larger families. (…) We are being made aware that the organisation of society on the principle of private profit, as well as public destruction, is leading both to the deformation of humanity by unregulated industrialism, and to the exhaustion of natural resources, and that a good deal of our material progress is a progress for which succeeding generations may have to pay dearly. I need only mention, as an instance now very much before the public eye, the results of “soil-erosion”—the exploitation of the earth, on a vast scale for two generations, for commercial profit: immediate benefits leading to dearth and desert. I would not have it thought that I condemn a society because of its material ruin, for that would be to make its material success a sufficient test of its excellence; I mean only that a wrong attitude towards nature implies, somewhere, a wrong attitude towards God, and that the consequence is an inevitable doom. For a long enough time we have believed in nothing but the values arising in a mechanised, commercialised, urbanised way of life: it would be as well for us to face the permanent conditions upon which God allows us to live upon this planet. And without sentimentalising the life of the savage, we might practise the humility to observe, in some of the societies upon which we look down as primitive or backward, the operation of a social-religious-artistic complex which we should emulate upon a higher plane. We have been accustomed to regard “progress” as always integral; and have yet to learn that it is only by an effort and a discipline, greater than society has yet seen the need of imposing upon itself, that material knowledge and power is gained without loss of spiritual knowledge and power. “ – T.S.Eliot
“I am a feminist. All this means is that I am extremely hairy and hate all men, both as individuals and collectively, with noexceptions.” – Bridget Christie