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Sexualmord in Freiburg an Maria: Die verschwiegenen Fakten / Germany Totally Cucked
Germany Totally Cucked
After a 19 year old woman is raped and murdered, allegedly by a refugee, the victims are preaching for tolerance.
Rainer Wendt: „Dieses und viele andere Opfer würde es nicht geben, wäre unser Land auf die Gefahren vorbereitet gewesen, die mit massenhafter Zuwanderung immer verbunden sind“. Wo Angehörige trauerten, schwiegen Vertreter der „Willkommenskultur“.
Freiburger Sexualmord: die verräterische Sprache der Medien
Seit Samstagnachmittag ist es öffentlich-amtlich: im Freiburger Sexualmordfall Maria L. hat die Polizei einen 17jährigen illegal eingereisten afghanischen Flüchtling als dringend tatverdächtig ermittelt. Die genetischen Spuren lassen keinen Zweifel am Tatzusammenhang aufkommen. Es ist der erste (mutmaßliche) Sexualmord an einer einheimischen deutschen Frau, der nach der Merkelschen Grenzöffnung zweifelsfrei nachweisbar durch einen Flüchtling verübt wurde. Diesmal hat die Polizei vorbildlich alles richtig gemacht, die tonangebenden „Qualitätsmedien“ konnten wie in Köln nichts unter den Teppich kehren. Aber es ist deren verräterische Sprache, die klammheimlich ihre weiter vorhandene Kölner Denke entlarvt.
Wir nehmen zur Kenntnis, dass die überregionalen öffentlich-rechtlichen TV-Sender die Aufklärung des Freiburger Verbrechens als einen Fall von allenfalls regionaler Wichtigkeit einstuften und vor allem die privaten Nachrichtensender per livestream über die Pressekonferenz berichteten. Der gebührenfinanzierten Tagesschau war der Name Freiburg in den Samstagabendnachrichten nur eine Meldung im Zusammenhang mit den Bundesliganotizen wert. Der Jugendschutz habe Vorrang, sagt die Tagesschau zur unterdrückten Meldung, obwohl unklar ist, ob der Tatverdächtige nicht älter als 17 Jahre ist. Für wie deppert hält die ARD eigentlich ihre Gebührenzahler, wenn sie nicht über wichtiges Geschehen berichtet, sondern erklärt, warum sie nicht darüber berichtet?
Wir registrieren, dass einige der großen Presse-Onlineportale auffällig zeitlich schleppend über die Pressekonferenz berichteten und die politische Topnachricht möglichst politikfern u.a. auf ihren Panorama-Seiten u.ä. „versteckten“. Hätte jemand, der schon länger hier lebt, die Tat begangen, hätte es die Meldung sofort in die Topspalten und Startseiten der Medien geschafft, darf man aus leidvoller Erfahrung schlussfolgern.
Nein, es war und ist die Diktion in Wort und Tun, die zwischen den Zeilen erkennbar wird, die insbesondere nach Köln gleichermaßen abstößt und sichtbar macht, dass die Relativierer, Verharmloser, Abwiegler, Kleinredner, Differenzierer und Sprachverschlichter in manchen Redaktionsstuben weiterhin fröhliche Urständ feiern. Es galt, so darf man mutmaßen, das bislang Unaussprechliche möglichst herunterzuzonen, den Ball flach zu halten, nachdem die Kanzlerin kurz zuvor noch jenen, die noch nicht so lange hier leben, medienwirksam die Hände geschüttelt und den Kopf getätschelt hatte. Vielleicht hat auch die Schere im Kopf Regie geführt, dass in Österreich und Italien übers Wochenende flüchtlingsrelevante Entscheidungen anstanden, die politisch korrekt nicht „angeheizt“ werden durften.
So schrieb die Welt den absonderlichen Satz: „Dem Verdächtigen wurden zwei Dinge zum Verhängnis“. Wie bitte? Ist der Täter jetzt Opfer, wenn ihm etwas „zum Verhängnis“ werden kann?
Man mag solche fahrlässigen Formulierungen als Petitesse abtun, in der Eile so geschrieben, doch Vorsicht, sie wiederholen sich. Die FAZ als Gralshüterin der deutschen Sprache äußerte sich ebenso verniedlichend, wenn sie schreibt, man sei dem Tatverdächtigen „auf die Schliche gekommen“, als wenn es sich um einen jugendlichen Apfeldieb und nicht um einen mutmaßlichen Mörder handelt. Erst die Süddeutsche spricht sprachlich angemessen von „auf die Spur gekommen“.
Bei der Bild war online ein Kommentator am Werk, der den traumatisierten Flüchtlingen und der Kanzlerin und ihren Anker-Kindern verständnisvoll das Wort redete. Auch ihm ist wohl klar, dass es das Freiburger Verbrechen ohne Merkels Grenzöffnung nicht gegeben hätte. Also schert er Einheimische wie Fremde über den Multikultikamm. Die vielen Traumatisierten, damit meinte er zweifelsfrei auch den Freiburger mutmaßlichen Mörder, seien Menschen wie wir: „Genauso ehrlich, genauso verlogen, genauso friedlich, genauso gewalttätig.“ Und Merkel habe recht, dass sie die Grenzen auch für Mörder geöffnet habe, darf man die Worte des Bild-Mannes interpretieren. Soll suggerieren: Wir sind alles kleine Sünderlein, s´war immer so.
Spiegel online ließ sich Zeit mit der Berichterstattung über die Pressekonferenz und komplettierte das Geschehen später mit einer Freiburger Homestory; getrieben von der Qual, der Mordfall könne „die Rechten“ stärken: Ja, ja, alles unbestreitbar schlimm, aber Morde und Drogendeal durch Deutsche gab es schließlich schon früher jede Menge, also mal halblang. Immerhin seien Dutzende Freiburger Familien nach wie vor glücklich, einen minderjährigen Flüchtling aufgenommen zu haben, nur eben diese eine des Tatverdächtigen nicht. C`est la vie!
Welchen Stellenwert das Freiburger Geschehen in der Leserschaft tatsächlich einnimmt, kann man in der
Süddeutschen nachlesen, wo der entsprechende SZ-Artikel die absolut höchste Leserempfehlung bekam. Allerdings relativiert auch die SZ, dass „die Herkunft niemanden zum Gewaltverbrecher macht“. Das sieht der frühere Berlin-Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky (SPD) anders: „Die Täter stammen aus brutalo-patriachalischen Gesellschaften und verhalten sich gegenüber Frauen, als stünden sie zur Verfügung. Es werde Generationen brauchen, bis sie in der mitteleuropäischen Wertewelt ankämen“.Bei der Pressekonferenz am Samstag fiel die Harmlosigkeit von Journalistenfragen auf. Ohne der Polizei, die einen ausgezeichneten und aufgeräumten Eindruck machte, nahe treten zu wollen, hätten doch folgende Einlassungen hartnäckiger hinterfragt werden müssen: „Tod durch Ertrinken“ hieß es und „Ob sich Täter und Opfer kannten, wird noch überprüft“. Das klingt – gewollt oder ungewollt – nach einer Steilvorlage für den Tatverdächtigen und seine Anwälte. Die im Gewande der Sachlichkeit daherkommenden Feststellungen implizieren, dass dem Täter u.U. kein Tatvorsatz und damit Mord anzulasten oder u.U. mildernde Umstände zu attestieren sind. Wohl wissend, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, hätten die Journalisten hier noch gezielter nachfragen können, um insbesondere mehr Licht in die Frage des Ertrinkens zu bringen.
Begierig wurden dagegen von den Medien die politischen Relativierer zitiert. So mahnte OB Dieter Salomon (Grüne), dessen kulturverwöhntes Musterstädtle kürzlich die Welt zur Verbrechenshochburg runterschrieb, maasvoll zur Besonnenheit und rief dazu auf, „die Herkunft des Täters nicht für Pauschalurteile heranzuziehen, sondern den Einzelfall zu betrachten“. Und BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) meinte extrem nichtssagend: „Der mutmaßliche Täter muss sich jetzt – ungeachtet seiner Nationalität, ungeachtet der Frage, seit wann er in Deutschland lebt – vor Gericht und vor dem Gesetz verantworten.“ Hoffentlich hat sich der bekennende Merkel-Fan mit dieser Selbstverständlichkeit nicht schon zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Andere Gutmenschen dagegen sind total abgetaucht. Der Polizeigewerkschaftler Rainer Wendt kritisiert das dröhnende Schweigen in der Bild: „Dieses und viele andere Opfer würde es nicht geben, wäre unser Land auf die Gefahren vorbereitet gewesen, die mit massenhafter Zuwanderung immer verbunden sind“. Während Angehörige trauerten, würden Vertreter der „Willkommenskultur“ schweigen.
Tatsächlich scheint doch irgendwann dieser point of no return erreicht, der Moment, wo man einfach keine Lust mehr hat aufzuschreiben, was man hört, weil das, was erzählt wird, der einhundertste Durchgang des immer selben Vortrages ist, den man doch schon in den vergangenen zwölf Monaten analysiert und seziert hat mit dem in den allermeisten Fällen immer gleichen Ergebnis: Die Fakten laufen vor der Willenserklärung davon.
Vom Gutmensch zum Gutmeiner
Eine erste Erkenntnis: Die so geschmähten Gutmenschen sind in Wahrheit Gutmeiner. Sie meinen es immer nur gut. Alle haben es ja nur gut gemeint. Von der gut meinenden Kanzlerin über die Gäste bei Maischberger bis hin zu irgendeinem Paul und seiner Paula von nebenan, die sich so herzzerreißend in der Asylantenhilfe engagieren und doch immer nur weiter mit diesem Grummeln im Bauch herumlaufen, weil es täglich schwerer fällt, schön zu reden, was sich im realen Leben oft so kaltrealistisch unschön anfühlt.
Maischberger sieht man es auch schon an. Abgespannt. Offensichtlich gar nicht mehr so überzeugt von ihrer Mission, wie noch im letzten Dutzend ihrer Sendungen zuvor. Immer öfter schon selbst intervenierend, wenn ihre Gäste nicht schnell genug ans gesteckte Ziel kommen mögen. Gut, auch das kann am neuen HD-TV liegen, der kaum eine neue Falte verschweigt im Glattgebügelten, aber am Eindruck ändert das ja nichts.
Biodeutsche – der neue Rassismus
Worum gings? Um die Steigerung von Köln, um den Freiburger Mord an einer „Biodeutschen“, wie Gesine Schwan alle Nicht-Ausländer oder Migranten nennt, begangen von einem 17-Jährigen Asylbewerber, der wohl schon ein Jahr hier in Deutschland weilt. Redaktionelles Ziel des Abends, die Empörung in der Bevölkerung in die richtigen Kanäle zu lenken: gegen sich selbst, na klar, gegen das Schwan’sche Biodeutsche. Was für eine böse Frau das eigentlich ist. Wer in so einem Alter so selbstgefällig mit dem Herausforderungen der Zukunft umgeht, Herausforderungen, die nicht mehr die eigenen sein werden, der wirkt einfach unsympathisch, besserwisserisch, belehrend, der nervt nur noch in x-ter Wiederholung. Biodeutscher – das ist ein neuer Rassismus, weil er ein biologische Prägung vorgibt, die es halt nicht gibt. Aber Rassisten sind eben immer nur die anderen.
Und wenn die Redaktion von Maischberger dann auch noch mit Hintersinn einen Ranga Yogeshwar auf ein viel zu enges Sofa neben eine Alice Weidel von der AfD setzt, dann kann einem die großäugige Rechte schon leid tun, wer möchte so zu Tode gelächelt werden, noch dazu auf wenigen Zentimetern Abstand und immer der Dame zugewandt, dass man hier schon den Straftatbestand ahnen möchte, aber Weidel könnte ja einfach aufstehen, tut sie aber nicht. Stattdessen stellt sie die These auf, das Angela Merkel in Freiburg mitgemordet hätte, weil sie ja die Ausländer alle rein gelassen hat. Ja, das ist dann eine ähnliche Logik wie die, dass wir diesem mythischen Riesenkometen die Schuld dafür geben könnten, dass wir heute kein frisches Dinosauriersteak mehr zu essen bekommen. Der Komet hat nun mal eingeschlagen.
Noch dabei neben Schwan, Yogeshwar und Weidel sind der Tübinger Grüne Boris Palmer und Paul Ziemiak, Vorsitzender der Jungen Union. Ersterer ist mittlerweile ein weiteres Brückenglied in seiner Partei hin zu einer Annäherung an eine 2017er Koalition mit der Union, der zweite ist Teil dieser Union, was es aber auch nicht besser macht, wenn man irgendwo zwischen Essener Parteitagsentscheidungen und diesem inneren Kanzlerinnen-Veto gefangen bleibt.
Und immer wieder die Statistik, die keine ist
Und dann wird die Leiermühle auch schon angeschoben: Ausländer seien nicht krimineller als Bio-Deutsche. Asylsuchende sind im selben Maße mehr oder weniger straffällig, weiß der, der versucht seine Nachbarin in Grund und Boden zu lächeln, die wahrscheinlich sanfteste massive Belästigung der deutschen Fernsehgeschichte noch vor Florian Silbereisen am Wochenende.
Ausgerechnet ein Braunschweiger wird dann noch als Beleg gebracht, dafür, dass es keine höhere Kriminalität unter denen gibt, von denen eine nicht geringe Zahl vor Krieg, Folter und Verfolgung geflüchtet sind. Nun bin ich auch Braunschweiger, wie käme ich dazu, unserem viel gelobten Kripo-Chef Ulf Küch in die Parade zu fahren? Da bin ich nibelungentreu, wenn es um meine Geburtsstadt geht, aber es nervt schon sehr, wenn man im Nachbarn dann ebenfalls einen Gutmeiner erkennt, der mit dehnbaren Statistiken wedelt, anstatt einfach mal seine Leute zu befragen, wie es denn wirklich aussah und aussieht auf der Straße. Die würden doch auf Befragungen basieren? Wie immer wird unterschlagen, dass seit einem Erlass des Bundesinnenministers seit 2009 die ethnische Herkunft von Tätern nur noch in Einzelfällen zugelassen wird. Die Statistik zeigt keine ethnischen Täter, also gibt es sie nicht, stöhnt der Gutmeiner. Wenn ich mir die Hand vor die Augen halte, dann sehe ich nichts und dann ist da nichts. Wir sind längst wie Kinder. Das Entsetzliche verschwindet, wenn wir nur die Augen fest genug zudrücken.
Immer weiter gutmeinen
Merkwürdig. Denn da zeichnet sich ein ganz anderes Bild. Eines, das wir hier bei Tichys Einblick im letzten Jahr oft genug gespiegelt haben. Das in Teilen sogar beim CDU-Parteitag in Essen angekommen zu sein scheint, aber eben immer noch nicht bei Sandra Maischberger. Da wird weiter tapfer gut gemeint. Also wiederholen wir es mal am Beispiel Braunschweigs noch ein letztes Mal. Wiederholen, was wir täglich hören, erzählt bekommen, erlebt haben und noch erleben im Rahmen der so genannten Flüchtlingskrise. So berichtete der Verkäufer bei Aldi eben, dass man Diebstähle nicht mehr zur Anzeige bringen würde, der Aufwand wäre zu groß. Taucht dann nicht mehr auf in den Statistiken. Ebenso wenig übrigens, wie Hunderttausende aus dem Familiennachzug, die einfach nirgends registriert werden, wie ein Kollege ebenfalls hier bei Tichy herausgefunden hat.
Und klar, Herr Yogeshwar findet das Aldi-Geklaue auch völlig ok, denn hier wäre ja nicht die Herkunft der Grund für allzu lange Finger, sondern Armut. Was für eine Unverschämtheit, so als wäre Armut automatisch ein Indiz für Kriminalität. Dafür gibt es dann natürlich auch Statistiken, die das belegen können, aber die hat er wohl gerade nicht dabei und der Zuschauer vor dem Fernseher erinnert sich indes vielleicht gerade an die neusten Fälle von Wirtschaftskriminalität, an die Finanzkrise, an Dieselgate und an all diese gigantischen Betrügereien begangen aus – ähm – Armut der Eliten …
Nein, es ist eine geistige Armut, eine elitäre Asozialität, welche die Hand ausstreckt nach dem Vermögen der Bevölkerung. Ihr habt kein Brot? Dann klauen wir euch den Kuchen!
Aber zurück in meine Heimatstadt und von Aldi hin zu den Statistiken, die überhaupt nicht mehr geführt werden, hin zu dem Gespräch mit der Reinigungskraft der Asylkaserne, die über Zustände berichtet, die Gesine Schwans gut gemeinte Ätzarroganz mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unbeschadet überstehen würde. Wer möchte das hören, dass Schwarzafrikaner ihre Duschen zu Toiletten umfunktionieren, einfach, weil es ja eine arme nichtkriminelle Biodeutsche am Ende des Tages für einen Hungerlohn wieder wegmacht?
Kommen wir zum Kollegen mit Hund, den ich auf der Hunderunde treffe, der diese ganzen Krankenwageneinsätze koordinierte, der die Einsatzprotokolle zu lesen bekam und unter vorgehaltener Hand von Fahrten zu berichten wusste, die niemand bei Maischberger so genau erzählt bekommen möchte. Ja, es fühlt sich auf der Straße, da wo es passiert, deutlich anders an. Das haben auch die immer wieder zitierten hunderte von Frauen erfahren, die in Köln Silvester feierten, auch der Vorfall kommt bei Maischberger zur Sprache.
Und es fühlt sich bei Maischberger dann wieder so an wie bei Augstein auf Twitter: Es war doch alles nur Gegrabsche!
Es war doch alles nur Gegrabsche
Alles nur gut gemeint. Und diese so wunderschöne Willkommenskultur sei ja auch da gewesen! Man hätte doch winkend an den Bahnhöfen gestanden und helfen wollen, da wären doch die Familien im Fernsehen interviewt worden im besten Englisch. Akademikerfamilien aus Damaskus, die wir hier doch so dringend gebraucht hätten!
Nein, junge kriminelle Männer, Analphabeten wurden nicht interviewt, wie auch, wenn der Übersetzer gerade Dringenderes zu tun hat, und diese exotischen Familien sind ja sowieso TV-kompatibler. Warum wir Ihnen das hier wieder und wieder erzählen? Weil es unsere leidige Aufgabe bleibt, diesem ewig grüßenden Murmeltierschwachsinn immer wieder etwas entgegenzusetzen, einfach um klar zu stellen, dass wir noch da sind. Dass wir aufpassen und weiter zuschauen, auch wenn es manches Mal so entsetzlich schwer fällt. Und Maischberger dafür keinen Platz hat.
Erdogan betreibt systematisch die offene islamofaschistische Missionierung Deutschlands. „Die Türkei steuert auf ein Gestapo-Regime zu“, warnt der Ex-Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“

Erdogan investiert systematisch in die offene Missionierung Deutschlands
Linkspopulisten sorgen entgegen ihrer vorgeblichen Ideale für Unfreiheit, Hass, Rückschritt, Demokratiefeindlichkeit und Werteverlust und betätigen sich im Namen der Freiheit als Türöffner für eine menschenverachtende und gewaltbereite Ideologie.
Das Dritte Reich und die DDR waren Wertegemeinschaften – wir sollen uns tunlichst davon fernhalten
Von Giuseppe Gracia. Politiker reden im Moment gern von „Wertegemeinschaft“ oder „Leitkultur“. Als wolle man uns in bewegten Zeiten mit harmonisierenden Werten und Ansichten beglücken. Was bedeutet der Versuch, politische Programme mit Verweis auf höhere Werte verbindlich ans Gewissen der Bürger zu binden und Alternativen als ethisch minderwertig abzukanzeln?
Die Linken und Grünen sind heute der Staat, sie feiern sich selbst und ihre Politik unter den knatternden Fahnen. Der Protest der Jugend kommt deswegen von Rechts.
Was, wenn die Neue Rechte die bislang geduldeten und tolerierten Protestmethoden der Linken und Grünen übernimmt? Was, wenn Greenpeace und ziviler Ungehorsam oder Protest von der anderen Seite spiegelbildlich übernommen wird?
Die Identitären auf dem Brandenburger Tor: So eine Aktion muss man erst einmal planen und durchführen. Das wichtigste nationale Symbol Deutschlands, Symbol auch der deutschen Teilung und ihrer Überwindung, geschützt und überwacht, für seine Sache zu vereinnahmen, ist so etwas wie die Kür des politischen Ungehorsams.
Aber wie geht das weiter? Was, wenn die Neue Rechte die bislang geduldeten und tolerierten Protestmethoden der Linken und Grünen übernimmt? Was, wenn Greenpeace und ziviler Ungehorsam oder Protest von der anderen Seite spiegelbildlich übernommen wird? Ja, die Identitären wollen die Spaltung auf die Spitze treiben. Demnächst Schottern mit dem Klappspaten in akkurat gebügelten Oberhemden?
Greenpeace hat es vorgemacht. Die Besetzungen und Beflaggungen von Schornsteinen von Kohlekraftwerken oder von Atomreaktormeilern sind immer echte Husarenstücke – methodisch jedenfalls. Die Whalewatcher, engagierte Tierschützer, die mit allen Mitteln japanische Walkillerflotten beim Töten dieser einzigartigen Säugetiere behindern, haben es sogar zu einer viel beachteten TV-Serie gebracht. http://www.dmax.de/programme/whale-wars/
Diese Identitären bewegen sich hier zunächst einmal in der Tradition dieser Aktivisten. Ziviler Ungehorsam vor Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele. Jakob Augstein, einer der Vordenker dieser Neuen Linken, dieser Merkel-kompatiblen linkserschobenen Mitte der Gesellschaft, ging in seinem Buch „Sabotage“ wie der Titel schon vorgibt, sogar noch einen Schritt weiter. Sein Buch versuchte im Schatten der Finanzkrise noch einmal eine moralische Legitimation des elend überstrapazierten Slogans „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“. Damals schrieb der Journalist: „„Wir müssen unsere Sache selber in die Hand nehmen. (…) Wir müssen den Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit finden. Aber ohne Mut zur Radikalität wird das schwer.“
Für diese Identitäre Bewegung hatte gerade erst der Vordenker der Neuen Rechten, Götz Kubitschek aus Schnellroda zu einer Verteidigungsrede angehoben, als er behauptete, „Widerkäuer wie Heiko Maas“ würden versuchen, an den Identitären ein Exempel zu statuieren.
Unangenehm. Denn wer dieser identitären Chimäre das Wasser trägt, der zeigt Gesinnung, wer mit einer Bewegung sympathisiert, die schon so ungeschickt ihre Symbolik platziert – dieses gelbe Lamda, nein, kein Hakenkreuz, aber auch irgend so ein Gekreuze noch dazu im Kreisrund – das so viel mehr raunt, als das es eigentlich schon erklärt. Und warum identitär, wo es doch viel einfacher wäre, gleich völkisch zu sagen. Klar, die Vokabel ist verbrannt, aber jeder denkt sie doch automatisch mit, wenn man die Thesen, Themen und öffentlichen Auftritte dieser jungen Freischärler mit Schaudern betrachtet, sich abwendet und froh ist, das man sich nicht auseinandersetzen muss und also auch wegschaut, wenn das Establishment ein „Exempel statuiert“.
Es ist nun bei Kubitschek wie bei den Identitären. Bei aller Neugier, bei allem erstaunlichen Interesse diesem rechten Outlaw gegenüber, wer die Regeln so wenig einhält, wird immer öfter gemieden werden – oder ist das Medien in ihrer Sensationsmanie schon egal? Der Verfassungsschutz droht mittlerweile beiden mit seiner ungeteilten Aufmerksamkeit.
Der Termin für das Entern des Tores war nicht zufällig gewählt: ausgerechnet heute, am heißesten Tag des Jahres 2016 veranstaltete die Bundesregierung ihren 18.ten Tag der offenen Türen in Berlin ausgerechnet unter dem Motto „Integration und Migration“. Die Bundesregierung schreibt und wirbt mit folgender Einladung: https://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Tag_der_offenen_Tuer/_node.html: „Interessierte können sich zu den Themen Integration und Migration informieren oder den Kanzlergarten entdecken. Und die Kleinsten können selbst experimentieren.“
Man hat sogar Jérome Boateng als Stargast gewonnen, der in der Debatte ja schon einmal ohne eigenes Zutun zum Thema gemacht wurde. Migration & Integration ist also das Masterthema der Bundesregierung. Das „Presse- und Informationsamt der Bundesregierung“ hat das alles vorbereitet. Eingeladen wird auch zu einem Podiumsgespräch zum Thema “Soziale Medien in der Flüchtlingskrise”. „Zwei syrische Flüchtlinge werden mit Journalisten der DW unter anderem besprechen, wie sich die teils hitzigen Flüchtlingsdebatten bei Twitter, Facebook und Co. auf ihr Leben auswirken.“
Die Identitären fürchten nun auch um Auswirkungen der Zuwanderung auf ihr Leben. Das immerhin teilen sie seriösen Umfragen zufolge mit einer großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Ihre Botschaft auf dem Banner am Tor: „Sichere Grenzen – Sichere Zukunft“. Können wohl viele unterschreiben. Das ist ja nicht einmal eine identitäre oder irgendwie rechtsradikale Forderung. Das ist sogar mehrheitsfähig. Also wozu werben? Indem man es mit dem Banner der Identitären Bewegung kombiniert! Indem man die Sorgen vereinnahmt. Die Linken und Grünen sind der Staat, sie feiern sich selbst und ihre Politik unter den knatternden Fahnen. Der Protest der Jugend kommt von Rechts – verkehrte Welt.
Die Franzosen haben ihren Eifelturm. In letzter Zeit war seine individuelle Ausleuchtung immer wieder Grußbotschaft in die Welt. Ganz gleich, ob zu einem traurigen Anlass oder zur Fußballweltmeisterschaft als Anerkennung für den Sieger einer wichtigen Partie.
Wir haben das Brandenburger Tor. Und am Tag der offenen Türen haben sich die Identitären diese Bühne zu eigenen gemacht. “Widerlich” nennt das der regierende Bürgermeister Müller, klar, viel widerlicher ist das als brennende Autos der Autonomen. Befürchten muss man bei dieser „friedlichen“ Aktion allerdings zunächst wenig. Höchstens vielleicht, dass die Bundesregierung sich davon beeindrucken lässt und dieses nationale Symbol demnächst ebenfalls für politische Verlautbarungen nutzt. Das wäre furchtbar. Dann wäre diese Aktion der Neuen Rechten gegen die Neue Linke kontraproduktiver als von ihr beabsichtigt. Dann trieben, wie eingangs erklärt, die Identitären die Spaltung auf die Spitze. Rechts oder Links – die Victoria mit ihren vier Gäulen samt Streitwagen hoch oben auf dem Friedenstor wird’s gelassen nehmen. Was bleibt Ihr auch anderes übrig? Dafür hat die „Hüterin des jungen Reichs“ in ihrer fast 225-jährigen Geschichte schon ganz andere Verwerfungen überstanden.
Damals wie heute: Merkels Neuer Staat 3.0
Intelligenz ist, Zusammenhänge zu erkennen.
Dummheit ist, wenn man nicht weiß, was man wissen könnte.
Wie hat sich Deutschland seit der faktischen Selbstabdankung der Regierung Merkel im Amt und der darauf folgenden Massenzuwanderung geändert? Wie kam es dazu und wie geht es weiter? Wie verändert sich Deutschland?
Die in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 25. Mai 1933 als Offener Brief von Gottfried Benn publizierte Antwort auf den an in privat gerichteten Brief von Klaus Mann leitet die Redaktion mit den perfiden Worten an: „Gottfried Benn, der Arzt und Dichter, hat von Berufsgenossen, die zu Beginn der deutschen Umwälzung ins Ausland gingen, verschiedene Zuschriften mit Vorwürfen wegen seiner politischen Haltung gegen den neuen deutschen Staat empfangen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei festgestellt, daß es sich um Briefschreiber nichtjüdischer Abstammung handelt. Er hat Mittwoch abend im Rundfunk auf diese Briefe geantwortet: wir geben hier seine Ausführungen, die er uns zur Verfügung gestellt hat, gerne wieder, da sie uns grundsätzlich wichtig erscheinen.“[1]
„Sie schreiben mir einen Brief aus der Nähe von Marseille. In den kleinen Badeorten am Golf de Lyon, in den Hotels von Zürich, Prag und Paris, schreiben Sie, säßen jetzt als Flüchtlinge die jungen Deutschen, die mich und meine Bücher einst so sehr verehrten. Durch Zeitungsnotizen müßten Sie erfahren, daß ich mich dem neuen Staat zur Verfügung hielte, öffentlich für ihn eintrete, mich als Akademiemitglied seinen kulturellen Plänen nicht entzöge.“
Während Klaus Mann die Entbehrungen des Exils, die Not der mittellosen Emigranten in den „kleinen Hotels“ anspricht, so schreibt Benn scheinheilig von den „kleinen Badeorten am Golf de Lyon“ und vom Leben „in den Hotels von Zürich, Prag und Paris“ – so, als ob die deutschen Flüchtlinge lediglich luxuriöse Ausflüge unternommen hätten. Über die Flüchtlinge schreibt Benn, mit den Flüchtlingen, die ins Ausland reisten, könne man nicht reden.[2]
Immer wieder verfälscht Benn die angeblichen Zitate aus dem Brief von Klaus Mann und wird offen höhnisch und beleidigend:
„In Ihrem Brief lautet die Stelle so: ‚Erst kommt das Bekenntnis zum Irrationalen, dann zur Barbarei, und schon ist man bei Adolf Hitler.‘ Das schreiben Sie in dem Augenblick, wo doch vor aller Augen Ihre opportunistische Fortschrittsauffassung vom Menschen für weiteste Strecken der Erde Bankerott gemacht hat, wo es sich herausstellt, daß es eine flache, leichtsinnige, genußsüchtige [!] Auffassung war, daß nie je in einer der wahrhaft großen Epochen der menschlichen Geschichte das Wesen des Menschen anders gedeutet wurde als irrational, irrational heißt schöpfungsnah und schöpfungsfähig. Verstehen Sie doch endlich dort an Ihrem lateinischen Meer, daß es sich bei den Vorgängen in Deutschland gar nicht um politische Kniffe handelt, […] sondern es handelt sich um das Hervortreten eines neuen biologischen Typs, die Geschichte mutiert [!] und ein Volk will sich züchten.“
Über die biologische Züchtung des deutschen Volkes und des Neuen (arischen) Deutschen Menschen veröffentlicht Benn einen ganzen Aufsatz, in dem er u.A. schreibt:
„Welches werden sonst seine (des Neuen Deutschen Menschen) Ziele sein? Halb aus Mutation und halb aus Züchtung hieß im vorigen Abschnitt, und wieviel Geist, mehr Zentaur (halb Stier, halb Mensch)oder mehr aus der Phiole (Reagenzglas), fragen wir uns, und wieder stoßen wir, und zwar in geistigen Reichen, auf das Wort Züchtung, von dem viele meinen, das es den neuen Menschen infolge eines gewissen legislativen (von der Gesetzgebung) von vernherein moralisch belaste und jeder inneren höhe beraube, wir müssen daher zur Verteidigung des neuen Menschen diesen Begriff genau und aus seiner eigenen Geschichte leiten.“[4]
[1] Benn, G. (1933, 25. Mai). Antwort an die literarischen Emigranten. Nr.242 S-1-3, wieder abgedruckt in: Der neue Staat und die Intellektuellen, Stuttgart, Berlin, S.22-34, Deutsche Allgemeine Zeitung, 25. Mai1933,S. 1-2.
[2] Benn, G. (1933, 25. Mai). Deutsche Allgemeine Zeitung, Antwort an die literarischen Emigranten. Nr.242 S-1.
[3] Benn, G. (1933, 25. Mai). Antwort an die literarischen Emigranten. Nr.242 S-1-3, wieder abgedruckt in: Der neue Staat und die Intellektuellen, Stuttgart, Berlin, S.22-34, Deutsche Allgemeine Zeitung, 25. Mai1933,S. 1-2.
[4] Benn, G. (1933). Züchtung. In G. Benn (Hrsg.), Der neue Staat und die Intellektuellen (S. 151-164). Stuttgart, Deutschland: Deutsche Verlagsanstalt. S.158.
Gottfried Benn, Profiteur der Nazizeit und überzeugter Nazi, erhält den Georg-Büchner-Preis 1951, den Bundesverdienstkreuz 1953, es erscheint zu seinen Ehren eine Briefmarke der Deutschen Bundespost 1956[1],
Ein Ehrengrab der Stadt Berlin 1956, während z.B. der politisch unbescholtene Wolfgang Koeppen kaum Absatz für seine Bücher findet. Viele Biographen entschuldigen Benn (und damit sich selbst, ihre Generation und ihrer Väter), daß Benn nur gezwungener Maßen ein Nazi war, weil ihm sonst Armut gedroht hätte.[2] (Wolfgang Koeppen wählte zur selben Zeit den Anstand und die Armut). Oder bringen zu seiner Entschuldigung, daß andere auch nicht besser waren, wie z.B. C.G.Jung.[3]
[1] Biographie zu Gottfried Benn. (2016, 11. August). Abgerufen am 11.08.2016 von http://lernarchiv.bildung.hessen.de/sek/deutsch/literatur/autoren/benn/edu_1276764384.html/show_info_for_tag/?info=Benn&tag=benn2] Dyck, J. (2009). Gottfried Benn. Berlin, Deutschland: De Gruyter. S.88.
[3] „Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung verteidigt im Januar-Heft 1934 des in Berlin erscheinenden, gleichgeschalteten Zentralblatts für Psychotherapie sogar „das arische Unbewußte“ gegen „den Juden Freud“, der „die germanische Seele nicht kannte, so wenig wie alle seine germanischen Nachbeter sie kannten“, und behauptet: „Das arische Unbewußte hat ein höheres Potential als das jüdische.“ In: Dyck, J. (2009). Gottfried Benn. Berlin, Deutschland: De Gruyter. S.94.
Merkels Neuer Staat 3.0
Am Anfang war das Wort. Das haben wir aus der Schöpfungsgeschichte gelernt. Aber wenn es falsch ist, dieses Wort, vergiftet?
Das falsche Wort I
Irgendwann im Frühjahr 2015 tauchte das Wort „Flüchtling“ auf, verbreitete sich und setze sich fest, erst in den Zeitungen, dann in den Hirnen. Es fühlt sich warm und menschlich an, und ist doch ein vergiftetes Wort, weil es als Propagandainstrument benutzt wird. Denn es überdeckte alle Gründe, warum Menschen den Ort wechseln: Asylbewerber wurden zum Flüchtling, Wirtschaftsflüchtlinge sowieso. Auswanderer, Einwanderer, reisende IS-Terroristen, syrische Bombenopfer und syrische Schergen, Legale, Illegale, Gastarbeiter. Und weil das immer noch nicht reicht, werden Klimaflüchtlinge erfunden und schließlich die Auflösung aller Grenzen propagiert: kein Mensch ist illegal. Nun ist nichts dagegen einzuwenden, Flüchtlingen zu helfen, Aufnahme zu gewähren, Verfolgte zu unterstützen. Aber die Unterschiedlosigkeit ist das Problem, wenn alle irgendwie zum Flüchtling gemacht werden.
Die intellektuell unredliche unterschiedlose Verwendung des Sammelbegriffs Flüchtlinge für alle Arten von Zuwanderern praktizieren nur die Medien in Deutschland und Österreich; in allen anderen europäischen Ländern von Spanien bis Schweden berichten die Medien von “illegalen Immigranten”. Wer aber Motive und Fluchtursachen begrifflich auflöst, löst jede Differenzierungsmöglichkeit, jede besondere Vorgehensweise, jede spezielle Notwendigkeit, Verpflichtung und Verantwortung in der Salzsäure des Willkürlichen auf.
Das F-Wort ist die Falle, in die immer mehr Medien, Menschen und schließlich die sonst kühl kalkulierende Angela Merkel im Sommer 2015 liefen: Die Unterschiedslosigkeit der Begrifflichkeit führte zur Hilflosigkeit und Aufgabe jeder eigener Handlungsmöglichkeit. Weil alle Flüchtlinge genannt werden und damit alle Anspruch zumindest auf Überprüfung ihres Anspruchs auf Asyl haben, entstand eine Welle von Merkel-Flüchtlingen, der nicht standzuhalten war. Im Sommer 2015 gab Deutschland die Kontrolle über seine Außengrenzen auf, und wer wollte konnte anschließend frei einreisen, sich um Asyl bewerben, untertauchen oder wieder zurückkehren, seine Identität verschleiern und neu erfinden.
Das falsche Wort II
Seither perfektioniert die Regierung Merkel die Verwendung falscher Begriffe, statt durch richtige Benennung die Voraussetzung für Handeln zu schaffen: Monatelang behauptete Merkel, 3.600 Kilometer deutsche Grenze ließen sich nicht kontrollieren. Es ist die offenkundige Unwahrheit; es soll ja Länder geben, die schaffen das 10-fache. Und immer wurde verschwiegen, dass es nur um ein kurzes Stück entlang Österreichs ging; dass Flüchtlinge aus Polen, Tschechien, Holland oder Frankreich und der Schweiz nach Deutschland kommen war ja nicht die Bedrohung für die Grenzschützer. Sind vielleicht 200 Kilometer wirklich unkontrollierbar?
Und dann folgte die Debatte über „Obergrenzen“, die es nicht geben dürfe, könne, solle. Was spricht eigentlich dagegen, eine Grenze des Machbaren zu definieren und dann eben die notwendigen Gesetze und Maßnahmen zu ergreifen? Niemand verlangt eine punktgenau Einhaltung einer politisch definierten Größe. Aber dass Deutschland an seiner Belastungsgrenze angelangt war, ist unstrittig. Warum dann nicht stoppen? Kein Gesetz schreibt vor, dass eine Gesellschaft sich über alle Maßen belasten, über ihre Leistungsfähigkeitsgrenzen verstoßen muss, bis es gar nicht mehr helfen kann. Das Asylgesetz ist änderbar, zumal von einer Großen Koalition mit einer noch nie da gewesenen Parlamentsmehrheit; weit jenseits der verfassungsgemäßen Zwei-Drittel-Grenze. Es sind Wortgirlanden einer Regierung, die Handlungsunwilligkeit vertuschen will.
Andere Begrifflichkeiten wurden abgeschliffen: So forderten und fordern Ungarn und andere Osteuropäische Staaten die „Kontrolle“ über die Person der Flüchtlinge – wer ist und warum kommt diese Person? Erst danach könne über Einreise entschieden werden, so verlangt es auch das Abkommen von Dublin. Kontrolle heißt nicht automatisch „Ablehnung“. Aber im Neusprech der Regierung Merkel und der deutschen Medien wurde genau diese Unterscheidung aufgehoben: Wer nur für Kontrolle nach EU-Recht eintritt, war ein „Ablehner“ und damit inhuman, egoistisch und menschenfeindlich. Dabei widersetzt sich der, der Kontrolle fordert, nur der Auflösung und fordert Differenzierung nach Migrationsursachen. Wären die Begriffe Flüchtlinge und Asylbewerber, Kontrolle und Ablehnung genutzt, wäre die Massenflucht nicht in Gang gesetzt worden.
Wie ein falscher Tweet Europa verändert
Die organisierte Tatenlosigkeit und Begriffsverwirrung einer unfähigen
Regierung gipfelt in dieser fatalen Twittermeldung vom 25. August des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, in der neudeutschen Kleinkindsprache zu „BAMF“ verkürzt: „#Dublin-Verfahren syrischer Staatsangehöriger werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt von uns weitestgehend faktisch nicht weiter verfolgt.“
Das ist der eigentliche Wendepunkt in der Geschichte der Masseneinwanderung: Von dem Tag an weigerten sich Migranten, die in Ungarn und im Bahnhof von Budapest angekommen waren, sich weiterhin kontrollieren und registrieren zu lassen. Ab diesem Tag begann die Große Wegwerfe der Pässe: Seither haben sich Syrer sehr schnell vermehrt. Und wer sich nicht zum Syrer machen konnte oder wollte, tauchte unter im riesigen Treck, der nach Deutschland zog. Mit diesem Tag und diesem Tweet, der sich in kürzester Zeit und den mit Smartphones bewaffneten Zuwanderern ausbreitete, begann der unaufhörliche Strom nach Deutschland – dem sich dann Ungarn und Österreich nicht mehr widersetzten. Warum auch? Das Ziel war Deutschland. Warum sollte sich Victor Orban, Ungarns Ministerpräsident, weiterhin als herzloser Schlächter bezeichnen lassen, wenn doch die Durchreise zu den Ländern, aus denen die Schimpfkanonade kommt, mit Bussen so leicht zu bewerkstelligen ist?
Hier beginnt die Veränderung Deutschlands und der Riss innerhalb Europas, der zum Brexit beitrug und nicht nur die osteuropäischen Staaten zur Opposition gegen die einsamen Entscheidungen Deutschlands führte. Es ist nicht der 4. September, wie DIE ZEIT jetzt in Nr. 35 meint: „In Budapest stellt Mohammad Zatareih Flüchtlinge in Fünferreihen auf. Sie marschieren los.“ Der Auslöser ist die Erkenntnis der sogenannten Flüchtlinge, dass Deutschland die Grenzen bereits an jenem 25. August per Twitter faktisch geöffnet hat – und nur die ungarische Regierung nicht ebenfalls auf Tweets des BAMFs gehorsam alle europäischen Abkommen aufgibt.
Von der Kontrollaufgabe zum Kontrollverlust
Der BAMF-Tweet ist die Kapitulationsurkunde der Regierung Merkel, die seither nur noch eine amtierende „Regierung Ratlos“ ist; nicht einmal der von bitteren Briten geprägte Begriff von der deutschen „Hippie-Regierung” trifft es noch – es ist die Selbstaufgabe, die Abdankung im Amt: das Über-Bord-Werfen von Rechtsgrundsätzen und Verfahren, dass Kontrollmöglichkeiten gar nicht mehr versucht und die Grenzen geöffnet werden für alle, die sich Syrer nennen und auch für jene, die erkennbar keine sein können. Seither leben Hunderttausende ohne Kontrolle in einem Land, in dem sonst Kehrwoche, Mülltrennung und jedes Knöllchen penibel verfolgt werden.
Der Kontrollaufgabe an den Grenzen folgte der Kontrollverlust im Innern: Das Sex-Silvester von Köln, die Attentate von Würzburg und Ansbach, Übergriffe in vielen Freibädern, explodierende Gewalt und Kriminalität, eine Lawine von Kosten – menschlicher, wirtschaftlicher und politischer – überrollt Deutschland und schwächt in der Mitte Europas das bisherige wirtschaftliche und soziale Kraftwerk des Kontinents. Eigentlich kann man die Menschen, die aus unterschiedlichsten Motiven nach Deutschland kommen, nur mit einem Begriff fassen: Sie sind alle Merkel-Flüchtlinge, die die Scheunentür des falschen Wortes für sich nutzen – und Deutschland und Europa einer großen Umwälzung unterwerfen. Aus Sicht der Zuwanderer ist das verständlich, welche Enttäuschungen auf sie warten, hat ihnen niemand gesagt.
Das Narrenschiff Europas
Aber es wäre falsch, der Regierung Merkel/Gabriel die alleinige Schuld zuzuweisen, auch wenn sie unbestreitbar die Verantwortung trägt. Opposition und Medien verwandelten ein komplettes Land zum Narrenschiff. Statt die Regierung zu kontrollieren, applaudierte die Opposition; unvergessen Katrin Göring-Eckhardt von den Grünen, die davon faselte, wie sie sich über diese Veränderung freue und darüber, dass Deutschland „Menschen geschenkt“ bekomme. Die Eliten des Landes torkelten mit im Rausch, und selbst so kühle Manager wie Daimler-Chef Dieter Zetsche wirkten, als sprächen sie in einem Zustand der kompletten Verkehrsuntüchtigkeit in Fernsehkameras und Mikrophone: Zetsche sah in den weitgehend unausgebildeten, schwer integrierbaren und kaum integrationsbereiten Migranten ein neues Wirtschaftswunder. Forschungsinstitute wie das regierungsnahe DIW rechneten flugs neue Wachstumsraten aus. Die akademische Milchmädchen müssten sich heute schon schämen für ihren bedingungslosen Applaus für eine Regierung, die nicht weniger als ihre Selbstaufgabe vorgeführt hatte. Wie in einem kollektiven Rausch wurde die Grenzenlosigkeit zum Redaktionsprogramm aller wesentlichen Medien und hat an den Fehlentscheidungen und Folgen großen Anteil.
Flüchtlingsmädchen Reem und die Eiskönigin
Der große Rausch der veröffentlichten Meinung und das Flüchtlingsbesäufnis in den Medien begann spätestens mit der manipulierten Berichterstattung über Merkels Gespräch mit dem Flüchtlingsmädchen Reem. Ihm erklärt Merkel noch, dass nicht alle Flüchtlinge bleiben können. Ihre Worte werden von einem Team des NDR aufgezeichnet, geschnitten und gesendet, in einer manipulativen Zusammenfassung. „Über Filmschnitt, Rollenbilder und beflügelte Empörungskultur“, so lautete der Titel einer Analyse, wie die nüchterne Kanzlerin vom NDR zur herzlosen Eiskönigin manipuliert wurde. Dieser Film ist ein historisches Dokument – denn darauf und auf die rechten Pöbeleien in Heidenau reagiert die Kanzlerin mit einer beispielslosen Woge der Emotionalität, die letztlich zur Abdankung im Amt führte.
Als der Stern den Titel „Eiskönigin“ druckte, war die Krönungsmesse für Merkel als infantile Königin der Herzen schon angelaufen. Seither regiert die Gefallsucht, und der Gefallsucht haben sich die Medien verschrieben; sie gefallen sich in ihrer moralischen Überlegenheit, deren Rechnung andere bezahlen sollen. Wolfgang Herles hat den Begriff in Buchform gefasst; Gefallsucht regiert und redigiert, nicht mehr Recht, Gesetz, oder die Interessen der Bevölkerung. Gefallsüchtig vollführt Merkel ihre 180-Grad-Wende zur bedingungslosen Grenzöffnung und Masseneinwanderung. In der Folgezeit durfte sich die Kanzlerin im medialen Beifall suhlen. Die Medien titelten angesichts der Abdankung ein „Willkommen“ wie die ZEIT, die BILD „Refugees welcome“. Die Verantwortung der Medien ist gewaltig.Die reichweitenstarken Medien hatten sich das Motto der Bundeskanzlerin – „Wir schaffen das“ – unkritisch und wiederum völlig undifferenziert zu eigen gemacht, kritisiert im Sommer 2016 der Medienforscher Michael Haller nach Auswertung von über 34.000 Artikeln und TV-Beiträgen. Die Bürger spürten es schon früher, seither spukt das Wort von der „Lügenpresse“ herum. Haller hat es empirisch bestätigt. Er zitiert dazu beispielgebend DIE ZEIT, die im August 2015 mit „Willkommen!“ titelte; aber zur Ehrenrettung der ZEIT gilt: Es waren praktisch alle daran beteiligt. Und Giovanni di Lorenzo übt Selbstkritik.
Denn 82 % der Berichte in den tonangebenden Medien hätten zunächst „übersehen“, dass die Aufnahme von Zuwanderern in großer Zahl und die Politik der offenen Grenzen die Gesellschaft vor neue Probleme stellen würden, so Haller in der Studie. 82% der Berichterstattung zum Flüchtlingsthema muss man in der Abteilung “Jubelmeldung” ablegen; sachlich oder gar kritisch ging nur der verschwindende Rest damit um. Die Wörter wurden falsch.
Und bekanterweise, gibt es kein richtiges Leben im falschen.