Kategorie-Archiv: Kriegstreiber

Krieg und Frieden: Die neue Weltordnung oder ihre Gefährdung durch Naivität

Markige Sprüche kommen von der NATO. Sie will weitere »Abschreckungsmaßnahmen« gegen Russland und ihre Präsenz im Osten vor den Grenzen Russlands verstärken. Es deutet sich auch eine Trendumkehr zu mehr Nuklearwaffen an. Das, was an Abrüstung nach dem Ende des Kalten Krieges erreicht wurde, wird offenbar wieder in sein Gegenteil verkehrt. Alte Vorbehalte gegenüber Staaten werden wieder wach, nukleare Fähigkeiten sollen wieder aufgerüstet werden.

Das bereitet unter anderem einen Mann Sorgen, der es wissen muss: Ralf Thiele, saß früher im NATO Hauptquartier am berühmten roten Knopf, mit dem die Atomraketen gestartet werden konnten. Doch er sieht, dass es zumindest von westlicher Seite nicht aus einer tieferen Absicht heraus geschieht, sondern – wie so häufig in der heutigen Verteidigungspolitik – ohne dass diese Politik hinreichend gründlich reflektiert ist. Wissen sie, was sie tun? Diese Frage muss man stellen, wenn man sich die politisch Handelnden ansieht. Welche Rolle spielen Amerika und Putin? Ein ausführliches Gespräch von Krieg und Frieden und der neuen Weltordnung besser: Weltunordnung.

Holger Douglas: In der Bundeswehr soll alles neu und besser werden. Die Rüstungsstaatsekretärin Suder sollte das Thema Rüstungsbeschaffung untersuchen und ein neues Konzept vorlegen. Wie erfolgreich war sie denn bei ihrer kritischen Analyse in Sachen Rüstung und den neuen Konzepten? Wobei eines sicher ist: Die Folgen ihrer Tätigkeit muss sie vermutlich nicht mehr verantworten. Zusammen mit ihrer Lebensgefährtin bekommt sie ein Kind und taucht in den Mutterschutz ab.

Ralph Thiele: Ich halte es für problematisch, wie sie das Thema Rüstung angegangen ist. Sie hat zwar gesagt: Lasst uns mal alles umkrempeln und auf den Tisch legen, was in der Planung ist. Aber sie hat in der Rüstung nur im eigenen Hause geprüft. Nun weiß ja jeder, dass Panzer, Flugzeuge und Schiffe nicht in der Bundeswehr gebaut werden, sondern sie werden in der Industrie gebaut.

Wenn ich also wirklich eine Problemlösung anstrebe, dann muss ich natürlich alle zugehörigen Problemfelder betrachten, d.h., man muss in der Bundeswehr schauen. Man muss aber auch in der Industrie schauen und muss dann analysieren: Was lehrt mich das eigentlich? Wo muss etwas besser gemacht werden? Nur die Hausaufgaben in der Bundeswehr anzugehen, das war notwendig – aber nicht hinreichend. Da hat sie zu kurz gegriffen. Hinzu kommt – wie das so häufig ist – wird sie die Folgen ihrer Eingriffe vielleicht gar nicht mehr erleben, weil sie dann schon wieder eine neue Arbeitsstelle hat.

Holger Douglas: Ein anderes Minenfeld ist zum Beispiel das G 36, das Gewehr von Heckler und Koch, das – so der Vorwurf – bei Dauerfeuer zu heiß werde. Wo liegen da die Ursachen? Ist das eine falsche Auftragsbeschreibung? Oder ist das ein Fehler in der Produktion bei Heckler und Koch, die immerhin herausragende Gewehre produzieren, die sogar amerikanische Elitetruppen benutzen?

Ralph Thiele: Grundsätzlich würde ich tatsächlich erst einmal ausschließen, dass Heckler und Koch nicht das gemacht hat, was sie tun sollten. Wir sind am Ende des Kalten Krieges, als der Auftrag vergeben wurde. Wir erinnern uns an Francis Fukayamas „Ende der Geschichte“ aus dem Jahr 1992 und der Einschätzung: Der ewige Frieden bricht aus! Warum dann noch für große „Vaterländische Kriege“ vorbereiten einschließlich der zugehörigen Rüstung.

Vor diesem Hintergrund vier Anmerkungen:

Erstens: Der Soldat schleppt häufig bis zu 25 Kilo Ausrüstung mit sich rum. Deswegen ist alles, was das Gewicht leichter machen kann, sicherlich von Bedeutung.

Zweitens: Da man also ein leichtes Gewehr haben wollte, wollte man für das Gewehr auch Munition ohne Geschosshülsen haben, damit auch die Munition leichter wird.

Zum Dritten: Man wollte auch sparen. Heckler und Koch hatte damals bestimmte Verstärkungen zur weiteren Stabilisierung des Gewehrs angeboten, die nur wenig Geld – im einstelligen Eurobereich – mehr gekostet hätten. Aber das Geld wollte man im Ministerium nicht ausgeben.

Und zum Vierten: Es sind ja im Zuge der Untersuchungen auch die Soldaten im Einsatz befragt worden. Nicht einer konnte belegen, dass das Gewehr nicht trifft.

Also: Wir haben ein komplexes Gebinde. Die Bundeswehr hat ein Gewehr bestellt und hat das Gewehr bekommen, das sie bestellt hat. Und jetzt ist sie unzufrieden damit. Dem Hersteller den Vorwurf zu machen, halte ich für problematisch.

Holger Douglas: Nun also ist der ewige Friede ausgebrochen. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes war die Euphorie groß. In der Bundeswehr konnte man sich zuletzt um Flachbildschirme, kindersichere Arbeitsplätze und feste Arbeitszeiten kümmern. Sind wir damit der Lösung ein gutes Stück nähergekommen? Haben wir jetzt die Armee, die wir brauchen?

Ralph Thiele: Dass sie das nicht ist, wissen wir schon seit Anfang der Neunzigerjahre. Der ewige Friede brach im Grunde genommen ‘89,‘90 aus, und wenige Jahre später – ich darf an den Golfkrieg erinnern – ging es schon wieder neu los. Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich Anfang der Neunzigerjahre bei einem Besuch von Soldaten im NATO-Hauptquartier hatte: Da sagte ich, wenn die Dänen mehr als 2.000 Soldaten im Jahr für internationale Einsätze stellen, wer möchte sich dann vorstellen, dass die Bundesrepublik Deutschland weniger Soldaten international bereitstellen muss, ein Land, das jetzt souverän ist. Also: Es ist im Grunde genommen seit Anfang der Neunzigerjahre erkennbar, dass Deutschland internationale Aufgaben hat, die sicherlich 5.000 und mehr Soldaten jährlich im internationalen Einsatz bedeuten.

Auch die asymmetrischen Kriege von heute zeichneten sich schon vor langer Zeit ab, die Gleichzeitigkeit von Entwicklungshilfe, Stabilitätssicherung, Aufstandsbekämpfung, und Eingriffen von anderen, dritten Staaten. Die Soldaten mögen das damals schon gewusst, aber anerkannt haben: Die Politik will die Friedensdividende. Das ist durchaus auch nachvollziehbar nach den langen Jahrzehnten des Kalten Krieges. Nichtsdestotrotz hätte man von vornherein auch kleinere Streitkräfte auf Leistungsfähigkeit trimmen können.

Das ist versäumt worden. Ich will das auch so deutlich sagen: Das ist letztlich lebensgefährlich für die betroffenen Soldaten! Die Intention ist ja ehrenwert, dass man deutsche Soldaten nicht mehr in Krisengebiete schicken will. Wenn ich diese politische Position aber nicht durchhalte und den Soldaten deshalb für solche Einsätze nicht vorbereite, und dann ungenügend ausgerüstet und ausgebildet in diese Einsätze schicke, dann hat das etwas von Fahrlässigkeit bis hin zu grober Fahrlässigkeit an sich. Letztlich zahlt der Soldat, den ich in einen gefährlichen Einsatz schicke, mit seinem Leben oder seiner Gesundheit für ungenügende Ausrüstung und Ausbildung. Beides ist aus meiner Sicht gleich schlimm.

Das hält nun schon seit Anfang der Neunzigerjahre an. In einem Vierteljahrhundert haben wir noch immer nicht gelernt, dass wir unsere Soldaten für diese Aufgaben, die wir kennen und die auch weiter fortbestehen werden, entsprechend ausrüsten und ausbilden müssen.

Noch schlimmer, dem wird leider häufig widersprochen. Ich will deshalb plakativ deutlich machen, wie unzulänglich dieser Widerspruch ist. So wurde auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages gefragt, ob die bestehenden Ausrüstungs- und Ausbildungsmängel für die Soldaten im Einsatz gefährlich sind? Die Antwort lautet dann: Die Ausrüstung sei angemessen und die Ausbildung im Ausbildungszentrum in Hammelburg erstklassig – das gebe es in der ganzen Welt nicht.

Betrachtet man nun beispielsweise den Schutz eines Konvois in Afghanistan, ist diese Aussage richtig, wenn man die Anforderungen in einem Bereich von rund 25 Meter um den Konvoi zugrunde legt. Kaum ein Soldat hat diese exzellente Ausbildung. Dummerweise halten sich Terroristen nicht an diese 25-m-Grenze. Die schießen aus größerer Distanz. Und dann ist es fahrlässig, dass man die Soldaten jahrelang ohne die erforderliche Luftaufklärung, ohne Drohnen, in den Einsatz geschickt hat. Die Heron-Drohnen, die wir seit ein paar Jahren benutzen, sind Technologie der achtziger Jahre. Da braucht man einen zusätzlichen Bildauswerter, um zu erkennen, was auf den Videos zu sehen ist, während zeitgleich bereits seit über einem Jahrzehnt Kameras in HD verfügbar sind, die den Soldaten aufgrund exzellenter Auflösung sogar sagen können, ob die Waffe, die auf sie gerichtet wird, gesichert ist oder nicht.

Ralph Thiele: Also hier gibt es eine Reihe von Fahrlässigkeiten, um die wir herumkommen müssen. Diese Fahrlässigkeiten gibt es an der Spitze der Streitkräfte, in der Politik aber auch im Parlament, insbesondere bei Akteuren, die durch strukturelle Maßnahmen verhindern wollen, dass die Bundeswehr insbesondere international wirksam eingesetzt werden kann, da man den deutschen Soldaten gerade vor dem Hintergrund der schrecklichen Geschichte der Jahre ‘33-‘45 des letzten Jahrhunderts nicht wieder in solchen Rollen sehen will.

Aber wenn ich ihn dann doch in einen Einsatz schicke, dann darf ich ihn nicht einfach zum Opfer von Dritten machen. Hier braucht es mehr Verantwortungsbewusstsein. Und dieses muss sich eben auch in Ausrüstung und Geld widerspiegeln. Wenn ich die Bundeswehr in der Größe, in der sie ist, mit dem Geld, das wir haben, nicht vernünftig ausrüsten kann, dann muss ich sie eben kleiner machen. Oder ich muss ihr mehr Geld geben, damit man die Soldaten auch vernünftig ausrüsten kann.

Einer dieser beiden Punkte geht. Beide gleichzeitig – „große Bundeswehr“ und „kleines Geld“ gehen nicht.

Holger Douglas: Wie gefährlich ist es für ein Staatsgebilde, das praktisch ohne Verteidigung dasteht? Oder umgekehrt: Ist es denkbar, dass ein Staat ohne aktive Verteidigung existiert?

Ralph Thiele: Im Grunde genommen gibt es eine Art Staatsvertrag zwischen dem Bürger und seinem Staat. Der Bürger, der früher Waffen hatte, tötete und verletzte sich zu häufig im Duell. Es kam dazu, dass man dem Bürger die Waffen abnahm, und der Staat versprach, Sicherheitsaufgaben nehme ich für dich wahr.

Dieser Vertrag auf Gegenseitigkeit ist durchaus bedeutsam. Der Staat hat das Gewaltmonopol, und das muss er auch kompetent ausfüllen. Ansonsten wächst die Unzufriedenheit in der Bevölkerung, auch ein Hang zur Selbstjustiz. Wir erleben das am Beispiel der inneren Sicherheit, wenn die Polizei immer mehr ausgedünnt wird.

Nun hat sich die an sich gute Absicht, mit der früheren Kleinstaaterei aufzuhören und uns im Verbund von NATO und Europäischer Union zusammenzuschließen zu einer gewissen Verwirrung geführt, mit deren Folgen wir heute zu kämpfen haben. Im Grunde genommen hat sich Deutschland gerne darauf verlassen, das andere Staaten wie England, Frankreich und Amerika mehr und größere Ambitionen hatten. Unsere bevorzugte Rollenteilung war: Wir lassen die kämpfen, und wir geben das Geld und stellen die Reserve. Nachdem aber schon seit Jahren das Geld knapp wird, insbesondere bei Franzosen und Engländern, ist es so, dass diese Fähigkeiten, die wir europäisch beistellen können, sowohl im NATO-Kontext wie auch im europäischen Kontext, in Richtung Lächerlichkeit degenerieren.

Das ist problematisch. Denn natürlich verliert so der Staatsbürger das Zutrauen, dass sich sein Staat um ihn kümmert. Es ist aber auch für den Soldaten schwierig. Mit welcher Motivation soll er sich in Kampfeinsätze begeben, wenn er weiß, dass er unzulänglich ausgestattet ist?

Allein das Beispiel Libyen ist unglaublich. So fragwürdig der Einsatz ohnehin war, die europäischen beteiligten Staaten mussten sich 300 Zielplaner in Amerika ausleihen, damit sie die wenigen Lufteinsätze dort überhaupt fliegen konnten. Wenn man sich vorstellt, dass wir im Kalten Krieg viele tausend Einsätze am Tag planen konnten und nun mit einer kleinen Zahl planerisch überfordert sind, dann wird deutlich, wie begrenzt – wie Schweizer Käse löchrig – unsere Verteidigung heute ist.

Und das macht auch wieder das Steinmeier Säbelrassel-Zitat so relevant. Wenn wir mit unserem Schweizer Käse Putin drohen, was erwarten wir eigentlich? Dass er zurückweicht? Oder das er sagt: Diese Dummheit muss ich bestrafen?

Holger Douglas: Wie sehen Sie die Fähigkeiten von Putin?

Ralph Thiele: Auch durchwachsen. Er ist ja wirtschaftlich viel schwächer als wir aufgestellt. Aber er weiß, was er will und organisiert das, was er kann. Das kann man bei uns leider nicht sagen. Wir wissen nicht genau, was wir wollen, und organisieren nicht das, was wir können wollen. Von daher muss man sich Sorgen machen. Um uns.

Holger Douglas: Die russische Armee hat ein völlig neues Konzept ausgearbeitet, ein hybrides Armeekonzept. Wie sieht das aus?

Ralph Thiele: Das ist eine wunderschöne Frage. Ich liebe sie deshalb, weil ich vor einem knappen Jahrzehnt einmal im Planungsstab des Auswärtigen Amtes eingeladen war, um über die Bedeutung vernetzter Sicherheit zu diskutieren, und man war dort skeptisch gegenüber der strategisch-politischen Bedeutung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Einer fragte mich: Ist das so etwas wie levé en masse? Was er von mir hören wollte, war ein „Nein“. Nur wenn es eine neue weltbewegende Idee ist, wollte er sich damit befassen. Und Technologie kann nicht groß sein. Aber ich habe „Ja“ geantwortet.

Hybride Kriegsführung ist so etwas wie levé en masse. Was hat Napoleon anfangs des 19. Jahrhunderts getan? Er hatte nicht genug Berufssoldaten und hat deswegen Wehrpflichtige einberufen. Die Soldaten haben sich nicht mehr tapfer in den Kugelhagel gestellt, sondern haben sich geduckt, hinter Hecken und Hügeln versteckt, haben die Kugeln vorbeifliegen lassen und sind dann mit ihren Bajonetten auf die braven Formationssoldaten losgerannt, nachdem sie diese zuvor noch ordentlich mit Artillerie beschossen haben. Man hat Ingenieure in die Truppe einbezogen, damit moderne Technologie in die Streitkräfte kommt.

Putin macht das heute auch – nur noch viel breiter, in allen Dimensionen, unterstützt von moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. D.h.: Er lässt seine Soldaten in Simulationszentren üben und dann live an unseren Grenzen, in unserem Luft- und Seeraum.

Er nutzt Finanzgeschäfte, Medien und organisierte Kriminalität, um auf unsere Politik und Gesellschaft einzuwirken. Er nutzt den Cyberraum, um Banken, Medien, Individuen und kritische Infrastrukturen anzugreifen und verbindet all diese Ansätze miteinander in einem durchdachten Plan. Also ein levé en masse eines viel breiteren, komplexeren Zuschnitts, als sich das damals Napoleon ausgedacht hat. Dem haben wir im Augenblick nichts Nachhaltiges entgegenzusetzen.

Man muss allerdings sagen, dass die Europäische Union und die NATO gerade – aufgewacht sind, ist übertrieben – beginnen zu erwachen und erste Konzepte zu erarbeiten, mit denen sie ihre Resilienz im engen Verbund verbessern wollen.

Holger Douglas: Aber ein grundsätzlicher Fehler war es doch, NATO Truppen unmittelbar vor russischen Grenzen zu platzieren?

Ralph Thiele: Ja, man muss das nicht unbedingt legalistisch betrachten. Man kann ja jedes Thema rechtlich begründen – allzu häufig folgt das Recht der Fahne.

Ich darf noch mal erinnern, dass im Kontext des zerfallenden Jugoslawien im Jahr 1991 unsere westlichen Verbündeten extrem erbost waren über die aus ihrer Sicht voreilige deutsche Anerkennung der Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens. Sie sahen darin im Grunde genommen eine deutsche wirtschaftliche Machtergreifung mittels der D-Mark und waren auch völkerrechtlich sehr im Zweifel, ob das alles so in Ordnung ist.

Wir westlichen Staaten finden uns gesinnungsethisch häufig an vorderster Stelle, wenn es darum geht, Diktatoren zu beseitigen. Wir haben gerne Gaddafi in die Wüste geschickt, wir haben gerne Saddam Hussein überwältigen lassen. Wir hielten die Maßnahmen, die das unterstützt haben, für richtig, ob das nun NGOs waren, die sich gelegentlich unter Durchmischung mit nachrichtendienstlichen Mitarbeitern daran beteiligt haben, ob das staatliche Boykottmaßnahmen waren oder auch die ideelle, politische und finanzielle Unterstützung von Demonstranten.

Dass Putin in der Ukraine aus seiner Sicht vergleichbare Maßstäbe angewendet hat wie wir, ist uns nicht recht. Man tut sich wirklich schwer damit, wenn man unparteiisch auf dieses Thema schaut, wie einseitig wir im Grunde genommen diese Entwicklungen betrachten. Hier wäre ein bisschen mehr Unparteilichkeit sicher angemessen.

Ein zweiter Punkt, der mir schon seit 25 Jahren Sorge bereitet: Als der Kalte Krieg zu Ende ging, konnten wir sofort westliche, insbesondere amerikanische Spezialkräfte an russischen Grenzen sehen – z.B. in Georgien. Sie können das auch in der Ukraine sehen. Auf einmal machen sich dort amerikanische Schiffe in Häfen und Gewässern von strategischer Bedeutung für Russland breit. Auf einmal halten wir dort Truppenmanöver ab, also in Gebieten, in denen NATO-Truppen nie zuvor seit Gründung der NATO gewesen sind.

Man müsste sich einmal vorstellen, Russland würde sich mit Mexiko für Übungen vor der amerikanischen Küste verabreden. Was für ein Geschrei das wäre! Man darf an Kuba erinnern, wo die beabsichtigte Raketenstationierung fast zu einem Weltkrieg geführt hatte. Also hier gibt es eine Reihe von Entwicklungen, die Putin durchaus besorgt sein lassen können. Dazu zählt auch die ballistische Raketenabwehr, mit deren Diskussion wir zu Zeiten begonnen haben, als wir mit Russland noch gut konnten.

Man mag sich auf die Schenkel klatschen über die Kraft dieses Argumentes: Wir wollen uns vor iranischen Raketen dadurch schützen, dass wir an der russischen Grenze ballistische Abwehrraketen aufbauen. Das hat keiner begriffen außer uns selbst. Auch in anderen Teilen der Welt nicht, wenn ich an Diskussionen mit Think Tanks in Malaysia oder in Indonesien denke.

Es ist also nicht allein Putin, der das nicht versteht. Vor diesem Hintergrund hat Steinmeier recht, wenn er auffordert, Maß zu halten. Auch Genscher riet dazu, sich gelegentlich in die Schuhe des anderen zu stellen.

Damit möchte ich Putin keineswegs das Wort reden. Das wäre das Letzte, was mir am Herzen liegt. Auf der anderen Seite: Ich habe als Soldat lange genug im Kalten Krieg gedient, als dass ich mir wünschen würde, dass wir vergleichbare Zustände jetzt wieder durch Naivität zustande bringen.

Merkel schürt den anatolischen Bürgerkrieg

Foto: Wolfgang PrabelVor Jahren hat PEGIDA vor Religions- und Bürgerkriegen in Europa gewarnt und ist damals nur verlacht und geschmäht worden. Dabei bekämpfen sich ausländische Bürgerkriegsparteien schon seit geraumer Zeit in deutschen Städten.

Der Bürgerkrieg zwischen Türken und Kurden währt seit Menschengedenken, in Deutschland sind die Auswirkungen schon seit Jahrzehnten spürbar. Er ist nicht vordergründig religiös begründet, sondern speist sich aus dem Sprachenstreit und aus ideologischen Motiven. Die Kurden haben früher zum Stalinismus tendiert, im Gegensatz zu den Türken. Damit hatten sie in Deutschland alle politischen Parteien gegen sich. Heute nähern sich die Kurden PC-Positionen an und machen einen auf multikulti, vermutlich um westliche Unterstützergruppen wie Grüne und Linke sowie die Lügenpresse auf ihre Seite zu ziehen.

Teilweise mit dem Kurdenkonflikt verschränkt, teilweise unabhängig davon gibt es den religiösen Streit zwischen der türkischen Mehrheitsgesellschaft und den Alewiten. Dieser vielgestaltigen Sekte gehören in der Türkei 15 % der Bevölkerung an, davon ein Drittel Kurden, ansässig vor allem in Anatolien und im Umkreis der Städte Sivas und Tunceli. Aleviten haben ihre eigenen religiösen Feste, gehen zum Beten nicht in die Moschee und fasten während des Ramadans nicht. Einige von ihnen verteidigen die Laizität des Staates und befinden sich damit im Gegensatz zur sunnitischen Mehrheit. Sie werden von vielen Türken nicht als Moslems anerkannt. Einige Aleviten fühlen sich als Schiiten und werden vom Iran protegiert.

In Syrien und im Irak ist vieles ähnlich gelagert. Die Konflikte zwischen Kurden und Sunniten sowie zwischen Schiiten und Sunniten sind genauso ausufernd wie in der Türkei. Im Irak bewohnen Schiiten den Süden, Sunniten und Kurden den Norden. In Syrien leben in Küstennähe die Alawiten, die von den Sunniten als Ungläubige verfolgt werden, die aber ihrerseits die sunnitische Mehrheitsgesellschaft dominieren. Im Süden kommen noch die ebenfalls als Ketzer verschrienen Drusen dazu, und überall gibt es kleine christliche Inseln. Der derzeitige Syrien- und auch der Irakkrieg sind überwiegend Auseinandersetzungen mit religiösem Hintergrund.

In jedem deutschen Asyllager finden diese Kämpfe zwischen den Religionen und Völkern im Kleinen statt, der Konflikt zwischen Kurden und Türken wird durch die aktuellen Kämpfe in der Türkei angeheizt.

Die deutsche Regierungspolitik spielt in der Türkei eine ganz miese Rolle. Frau Dr. Merkel betont bei ihren Reden zum Fenster heraus immer, daß sie die Fluchtursachen bekämpfen will. In der politischen Realität goß sie statt dessen Benzin ins anatolische Feuer.

Frau Dr. Merkel hat den Bürgerkrieg mit ihrem verhängnisvollen und selbstherrlichen Interwiev am 7. Oktober 2015 bei Anne Will nach Kräften angefacht. Gerade war die Macht von Präsident Erdogan nach der Juniwahl von 2015 leicht ins Wanken geraten. Die Kurdenpartei war ins Parlament eingezogen und die dauerregierende Fortschrittspartei AKP hatte ihre Mehrheit verloren. Alles lief auf Neuwahlen hinaus und die Umfragen deuteten auf eine Wiederholung des Wahlergebnisses vom Juni hin, was letztendlich auf einen Kompromiß zwischen Erdogan und anderen moderateren Kräften hinausgelaufen wäre. In dieser fragilen Situation brach das eigensüchtige märkische Trampeltier in den türkischen Porzellanladen ein. Mitten im Wahlkampf fuhr Frau Dr. Merkel zu Erdogan und bescherte ihm durch Ihren geäußerten Wunsch, die Außengrenze der EU quasi in die Türkei zu verlegen medienwirksame Wahlkampfhilfe. Sie stellte wieder einmal lauter Dinge in Aussicht, die in der EU nicht abgesprochen waren. Visumfreiheit, weitere Verhandlungen über den EU-Beitritt und 3 Milliarden €. Erdogan gewann mit Merkels Hilfe die Wahl im November glanzvoll und seitdem tobt der Bürgerkrieg mit den Kurden.

Frau Dr. Merkel hatte im Wahlkampf einseitig Partei für die Türken und gegen die Kurden ergriffen. Diese Parteinahme gibt es auch in Deutschland. Eine antikurdische Demonstration von Türken, die unter dem Deckmantel des Kampfs gegen Terrorismus in Aschaffenburg angemeldet worden war, wurde genehmigt und durchgeführt. Wo bleibt die deutsche Neutralität in einem Krieg, der von beiden Seiten mit nahöstlicher Brutalität geführt wird? Wenn die Kurden halb Ankara in die Luft jagen können, werden sie diese Fähigkeiten in Deutschland auch entwickeln. Die Merkelsche Politik schreit geradezu nach Vergeltung.

Dem für den militanten Islam eifernden Türkensultan ist die Kontrolle über die Religion inzwischen entglitten. Es explodieren nicht nur kurdische, sondern auch fromme Bomben in der Türkei. Jahrelang hatte er sunnitische Araber gegen alawitische, jesidische und christliche Araber sowie gegen die Kurden in Syrien unterstützt. Die Unterstützung erfolgte passiv, aber sehr effizient durch Tolerierung eines ungestörten Grenzverkehrs. Die Sunniten konnten täglich hunderte Transporte mit Rohöl in die Türkei senden und die aus Europa anreisenden Kämpfer des IS hatten keine Schwierigkeiten, das syrische Kampfgebiet über die Türkei zu erreichen. In voller Montur. Frau Dr. Merkel hat diese Aktivitäten gefördert und geduldet. Geduldet, indem sie Deutschland vom Wohlwollen Erdogans abhängig gemacht hat und sich der Möglichkeiten von Kritik und Boykott beraubt hat. Gefördert, indem sie die Reiseaktivitäten von mit Gut und Blut eifernden Gläubigen nicht eingeschränkt hat. Die Flughäfen Frankfurt und München sind von dieser Kriegskanzlerin, die angeblich Fluchtursachen bekämpfen will, wie große Dreckschleudern des Terrors betrieben worden. „Es kann nicht sein, daß irgendetwas dicht ist,“ so ein Kanzlerzitat zum Grenzschutz.

Ein weiteres Versagen der Kanzlerin zeigt sich in den Asyllagern. Die Bürgerkriegsparteien werden nicht getrennt untergebracht, wodurch es immer wieder zur Diskriminierung von Asylbewerbern kommt. Ein Gewaltausbruch wie in Suhl mit den gesundheitlichen und finanziellen Folgen für die fränkische Urbevölkerung, wie für die Asylanten selbst wäre vermeidbar gewesen. Es werden keine Folgerungen daraus gezogen, weil nach der Multikultitheorie angeblich nix mit nix zu tun hat. Die Kausalität zwischen der Ursache Islam und der Wirkung Gewalt gibt es in der Politik nicht mehr. Der Wille als solcher triumphiert über die Wissenschaft als systematisches Erkennen. „Schicksal, ich zwinge dich“, ist wieder Trumpf.  Solange es keine Zusammenhänge gibt, müssen wir weiterhin mit der Diktatur von Dilettanten über Wissenschaftler rechnen. Sie ist das Markenzeichen der Merkelismus.

Die Konflikte in Asien greifen auf Europa über. Noch sind es nur harmlose Prügeleien, Schießereien und Attentate zwischen verfeindeten Familien, bald werden es Scharmützel und Schlachten zwischen Völkern sein, garniert mit blutigen Anschlägen und abstrusen Propagandadelikten. Schöne neue Welt, in die Frau Merkel uns Schritt für Schritt hineinschlittern läßt…

Die Völkerfreundschaft war natürlich auch in der russischen Anekdote ein Thema: „Die Esten, Letten und Litauer lieben wir nicht, es ist bekannt warum. Die Georgier und Armenier lieben wir nicht, es ist unbekannt warum. Die Ukrainer lieben wir nicht, weil sie die Krim haben. Die Jakuten lieben wir nicht, weil sie unsere Diamanten stehlen. Die Tartaren lieben wir nicht, weil sie uns nicht lieben. Die Juden lieben wir wegen ihren Anekdoten nicht. Die Weißrussen lieben wir nicht, weil sie so sind wie wir“

Das Schlachten von Syrien

Bei der Vorbereitung zu diesem Aufsatz ist mir ein Juwel in die Hände gefallen. Es ist eine Meldung aus dem Webportal von Schweizer Christen:

Syriens Christen sind über Anschuldigungen der USA besorgt. Syriens Christen – etwa 10 Prozent der Bevölkerung – sind besorgt über die schweren Anschuldigungen der US-amerikanischen Regierung, Syrien verfüge über Massenvernichtungswaffen und unterstütze das gestürzte irakische Regime. Wie ihre muslimischen Landsleute befürchten auch Syriens Christen, dass Washington mit „Lügen“ das Terrain für ein militärisches Eingreifen in Syrien vorbereitet. „Die einen von uns haben Angst, die anderen sind der Ansicht, dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Dass die USA etwas im Schilde führen, ist aber durchaus möglich, und wir müssen uns darauf vorbereiten, denn sie betreiben Desinformation“. Diese Aussage machte Erzbischof Jean-Clément Jeanbart.

Das besondere ist nicht der Inhalt, wenn man von der Formulierung „dass die USA etwas im Schilde führen“ absieht, sondern der Zeitstempel dieser Meldung: 19. April 2003!! Möge das als Indiz gelten, wie der Umsturz langfristig vorbereitet wurde. Hier ist auch ein diesbezügliches Regierungsdokument, das  – diplomatisch formuliert – notfalls eine militärische Lösung empfiehlt.

Auch Herbert Masslau, hat im April 2003 visionär das Schlachten von Syrien vorausgesehen. Seine geostrategische Analyse ist zur Erklärung der „Syrienkrise“ bestens geeignet (hier auch noch eine Quelle aus der AG Friedensforschung, die auch Hintergründiges enthält). Für die Leute an den Volksempfängern wird das Märchen erzählt, dass Assad einen Studentenprotest blutig niedergeschlagen hat. An diesem Märchen haben schon die gezweifelt, die vor Ort waren, wie Ulrike Mitter im DLF. Das war von außen eine gezielte Destabilisierung unter der Leitung der üblichen Verdächtigen. Ganz am Anfang waren es immer die nebulösen „Deserteure„, die schwerbewaffnet gegen den Schlächter Assad kämpften. Dann ein Meer von Tausenden von Fahnen und ein Assad, der einfach so durch die Menge ging (Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4). Das Syrische Fernsehen brachte das und die Stimmung war Pro-Assad und in dieser Menge unmöglich zu faken. Die Diskrepanz zwischen unseren Medienberichten und den Bildern dort, das passte nicht. Das hatte mich stutzig gemacht. Dann begann ich zu merken, wie die Verarsche begann. Wer mir nicht glaubt, kann selbst den Test machen. Sucht mal Bilder mit der syrischen Oppositionsfahne (grün, weiß schwarz). Es gibt sie auch, aber Massen sehen da anders aus, oder sie sind aus dem Ausland.

Wie eine Studie der Katar Foundation in 2012 ergab, hat Assad in der Bevölkerung eine Mehrheit von 55%. Auch diese Studie von 2015 untermauert das. Von den marodierenden Desperados wollen die Syrer mehrheitlich nichts wissen. Immer das gleiche Strickmuster, die gleichen Lügen mit dem Oberbegriff „Assad muss weg“. Was erlauben Merkel? Sagt Assad vielleicht „Merkel muss weg“? (warum eigentlich nicht?)

In der Ukraine haben die Amis 5 Mrd. Dollars in den Umsturz investiert und das hat auch eine Zeit gedauert, bis die Saat aufging, die allerdings nicht erblühen wird (darüber demnächst mehr).

Der oben erwähnte Bischof Jeanbart von Aleppo ruft vergeblich seine Glaubensbrüder auf: „Warum schweigen die europäischen Bischöfe. Wacht endlich auf!“ Ein Armutszeugnis der Christen, die unsolidarisch dem Töten ihrer Glaubensbrüder zusehen. Deren Heldentaten reduzieren sich auf das „Licht ausmachen“ und das Gutmenschsein dieser Pharisäer ist schnell am Ende, wenn ein geschiedener Rektor zum zweiten Mal heiratet. Armselig hat schon „unser Papst“ die Delegation nach Syrien im November 2012 abgesagt. Vielleicht hat ihm der weltliche Herrscher zu dieser Entscheidung geraten?

Überhaupt hat dieser Jeanbart eine Meinung, die den Guten nicht passt. Er hat die russische Militärintervention als „neue Hoffnung“ für die syrischen Christen bezeichnet.  Für einen jungen Reporter (der Sohn vom Alten) scheint das Karriereende greifbar. Wer gegen den Strom der Qualitätsmedien schwimmt, der bekommt keine Goldene Kamera oder einen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis.

Da wird ein syrisches Krankenhaus beschossen und keiner will es gewesen sei. Da werden die Kurden von den Amis unterstützt und ausgerüstet und der Erdogan ballert auf diese. Verlogenheit ist Trumpf.

Da wird eine Syrienkonferenz veranstaltet, wo 17(!!) Länder (Russland, Ägypten, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Iran, Irak, Jordanien, Libanon, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Türkei, Vereinigte Emitate, USA), die UN und die EU, über Syrien reden, aber kein Syrer dabei ist. Das ist Kolonialpolitik alter Schule, wo Sykes-Picot vor hundert Jahren mit dem Lineal die Grenzen zog. Das sind die vielen Köche, die den Brei verderben. Jetzt soll mir irgendjemand mit Selbstbestimmungsrecht und Demokratie kommen. Syrien liegt blutig im Raubtierkäfig und die Hyänen fleddern das geschundene Land. Die Leute fragt keiner – aber dann die Krokodilstränen über die Flüchtlinge heulen, die von denen zu verantworten sind, die über die Zukunft dieses Landes mitbestimmen! Oh, welche Heuchler. Im Rest der Welt wird diese verlogene westliche Politik als Double Standards bezeichnet.

Aber der Preis für die idiotischste Aussage geht an den Qualitätspolitiker Röttgen: „Russland geht es um das bewusste Töten von Menschen„. Mann o Mann, solche Leute vertreten die Bundesrepublik Deutschland! Liebe Russen, ich schäme mich für diesen Mann.

WikiLeaks: Turkey Planned Su-24 Downing Six Weeks Before the Incident

WikiLeaks: Turkey Planned Su-24 Downing Six Weeks Before the Incident

WikiLeaks retweeted an article that mentions Fuat Avni’s exposé, asking, „Did Turkish ‚deep throat‘ reveal Russian jet shootdown plan six weeks ago“

Syrien: The Day After

Jörg Kronauer
The Day After
Im syrischen Bürgerkrieg mischen sie alle mit: westliche Geheimdienste und Strategiegruppen der Bundesregierung, Al Qaida und Qatar, das kleine Emirat am Golf, das deutsche Panzer kauft und die radikalen Islamisten der gesamten Region unterstützt.
Den »Tag danach« in den Blick zu nehmen, »den Tag nach dem Sturz des Regimes«, das sei für Syrien nun der nächste Schritt, verkündete US-Außenministerin Hillary Clinton am 7. August. Die Schlacht um Aleppo war in vollem Gange; Aufständische hatten das Gebiet zwischen der nordsyrischen Metropole und der türkischen Grenze weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht und versuchten nun, sich in der Stadt selbst festzusetzen. Zwar sei nicht auszuschließen, daß Bashar al Assad noch eine Weile durchhalten könne, räumte Clinton ein. Doch sobald er besiegt sei, müsse man so schnell wie möglich eine neue staatliche Ordnung erzwingen. Ansonsten drohe in Syrien ein Chaos wie im Irak. »Wir müssen sicherstellen, daß die staatlichen Institutionen intakt bleiben«, forderte die US-Außenministerin: »Wir müssen herausfinden, wie wir die Wiederkehr öffentlicher Sicherheit unterstützen können.« Zudem gelte es zu klären, wie sich die syrische Wirtschaft wieder in Gang bringen lasse, um die neue Ordnung im Land zu stabilisieren. Ein Machtvakuum, warnte Clinton, müsse um jeden Preis verhindert werden.
Um den »Tag danach« kümmere er sich schon lange, teilte ebenfalls am 7. August Steven Heydemann mit, der Syrien-Experte des United States Institute of Peace (USIP). Kurz nach Beginn des Aufstands in Syrien habe das USIP gemeinsam mit der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) – beide Institutionen sind unmittelbar an ihre jeweiligen Regierungen angebunden – das Projekt »The Day After« lanciert. Man entwickle Konzeptionen für den Umbau Syriens nach einem möglichen Sturz des Regimes. Rund 45 syrische Oppositionelle nähmen teil, wird berichtet, darunter Radwan Ziadeh, »Senior Fellow« des USIP und »Direktor für auswärtige Beziehungen« der Exilorganisation »Syrian National Council« (SNC), die im Land selbst kaum verankert, vom Westen aber lange als wichtigster syrischer Kooperationspartner eingestuft wurde. Im Juli 2011 verhandelte Ziadeh erstmals im deutschen Außenministerium, seit Januar 2012 treffen sich die Mitarbeiter von »The Day After« regelmäßig bei der SWP in Berlin, um ihre Planungen voranzutreiben. Ihr Projekt sei »ein wichtiges Werkzeug« für die Neugestaltung Syriens, lobt Ziadeh.
»The Day After«, der Umbau Syriens am »Tag danach« – das ist das Vorhaben, bei dem im Rahmen der innerwestlichen Arbeitsteilung Deutschland schwerpunktmäßig mitmischt. Berlin bereitet sich systematisch darauf vor. Zusätzlich zu den Aktivitäten im Rahmen des »The Day After«-Projekts arbeitet Deutschland in der »Friends of Syria«-Gruppe mit, einem Ad-Hoc-Bündnis von mehr als 90 Staaten und internationalen Organisationen, das sich erstmals Ende Februar in Tunis getroffen hat und die westlichen Syrien-Aktivitäten koordiniert. Die Bundesrepublik führt darin eine Arbeitsgruppe an, die den Umbau der syrischen Ökonomie zur Marktwirtschaft vorbereiten soll. Dafür ist in Berlin eigens ein Büro eingerichtet worden, das von einem Deutschen geleitet wird – dem bisherigen Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Afghanistan.
Zusätzlich hat das Auswärtige Amt Anfang August eine ressortübergreifende »Task Force Syrien« eingerichtet, die auf seiten der deutschen Regierung alle nationalen Syrien-Aktivitäten bündeln soll. Es sei »anzunehmen«, daß in Syrien »Oppositionselemente dauerhaft die Kontrolle in Teilen des Landes übernehmen könnten«, heißt es im Außenministerium mit Blick auf die Situation nördlich von Aleppo. Man müsse daher schon jetzt »die Planungen für den Wiederaufbau des Landes in der Post-Assad-Zeit« organisiert zusammenführen. »Natürlich wird Deutschland eine wichtige Rolle bei dem Wiederaufbau der Wirtschaft nach dem Assad-Regime spielen«, bekräftigte Ziadeh Anfang August im Gespräch mit der »Taz«. Sein SNC ist der maßgebliche syrische Ansprechpartner der »Friends of Syria« und damit auch von deren Berliner Wirtschaftsbüro.
Vor dem »Tag danach« kommt jedoch der »Tag davor«: das Befeuern des Bürgerkriegs bis zu Assads Sturz, und damit sind – das hat im Juli Heydemann betont – andere befaßt. Daß US-Präsident Obama die CIA beauftragt hat, die bewaffneten Aufständischen zu unterstützen, haben Regierungsstellen inzwischen bestätigt. Auch die britische Regierung stellt den syrischen Rebellen allerlei Gerätschaften zur Verfügung – »nichttödliche«, heißt es in London; zuletzt war offiziell von Lieferungen im Wert von fünf Millionen Pfund die Rede. Die Türkei bietet den Aufständischen darüber hinaus Rückzugsraum. Zahlreiche Milizionäre aus Libyen – Schätzungen gehen von immerhin 3.000 aus – beteiligen sich schon seit Monaten aktiv am Krieg gegen das Damaszener Regime. Besondere Aktivitäten entfalten aber Saudi-Arabien und Qatar. Bereits im letzten Jahr berichteten Beobachter einhellig, Qatar habe sich nicht nur diplomatisch an die Spitze der Assad- Gegner gesetzt und helfe den Aufständischen durch die Berichterstattung von Al Jazeera, sondern stelle darüber hinaus auch Geld für Waffenkäufe bereit. Das kleine Emirat von der Arabischen Halbinsel, kaum halb so groß wie Hessen und bis vor kurzem weithin unbekannt, ist fraglos eine der zentralen Kräfte am »Tag davor«, im syrischen Bürgerkrieg vor Assads Sturz. Damit kommt ihm allerdings auch eine besondere Bedeutung zu: Mit der Auswahl der Kräfte, die es fördert, schafft es Fakten für den »Tag danach«. Anlaß genug, den diktatorisch regierten Staat am Persischen Golf einmal näher zu betrachten, der im Kampf des Westens und seiner Verbündeten gegen Assad eine zentrale Rolle spielt.
Qatars Politik wird seit je vom Bemühen bestimmt, gegen den übermächtigen Nachbarstaat Saudi-Arabien zu bestehen. Dabei spielte zeitweise sogar die Furcht, annektiert zu werden, eine bedeutende Rolle. Die qatarische Herrscherfamilie Al Thani sieht sich bis heute immer wieder saudischen Einmischungsversuchen ausgesetzt; 1996 soll Riad sogar einen Putschversuch in dem Emirat unterstützt haben. Um sich abzusichern, hat Qatar stets Rükkendeckung bei westlichen Mächten gesucht. Als es im Jahr 1916 unter britische Protektoratsherrschaft geraten war, stimmten die Al Thani dem auch deshalb zu, »um saudischem Annektierungsverlangen entgegenzuwirken«, erläutert die Mittelost-Expertin Katja Niethammer. Emir Hamad bin Khalifa al Thani, der sich 1995 an die Macht putschte und bis heute herrscht, hat – ebenfalls um sich gegen saudische Aggressionen zu schützen – sein seit 1971 formell von Großbritannien unabhängiges Land den Vereinigten Staaten angenähert. 1996 begann der Bau der US-Air Base Al Udaid in Qatar, die 2003 in Betrieb genommen wurde und zu den wichtigsten US-Militärstützpunkten im Mittleren Osten gehört. Sie war eine wichtige Schaltstelle für die Kriege in Afghanistan und im Irak. Aus Sicht Qatars ist die US-Luftwaffenpräsenz die wohl zuverlässigste Versicherung gegen saudische Aufdringlichkeiten.
Hamad bin Khalifa al Thani hat seit seinem Putsch bemerkenswerte Aktivitäten unternommen. Neben der engen Bindung an die Vereinigten Staaten bemühte er sich stets auch um die Basis für ein eigenständiges internationales Auftreten des Emirats – etwa durch die Gründung des Nachrichtensenders Al Jazeera im Jahr 1996. Al Jazeera machte schon bald mit einer Berichterstattung von sich reden, die die sonst auf der Arabischen Halbinsel üblichen Zensurschranken durchbrach und auch Kritik an den arabischen Regimen beinhaltete – allerdings nicht unbedingt Kritik am eigenen Herrscherclan, den Al Thani. Al Jazeeras Sticheleien, etwa gegen die Al Saud, führten zwar zu diplomatischen Streitigkeiten zwischen Doha und Riad, verschafften Qatar allerdings in der arabischen Welt ein ungeahntes Prestige und rückten das Emirat aus dem Schatten seines übermächtigen Nachbarn. Al Jazeera selbst hat sich mit seinem Auftreten binnen weniger Jahre große Popularität erarbeitet; der Sender wird rezipiert, seine Botschaften erreichen in der arabischen Welt Massen. Seit November 2006 verfügt er mit Al Jazeera English über einen Kanal, der nicht nur in den islamisch geprägten Ländern Süd- und Südostasiens, sondern auch im Westen wahrgenommen wird. Dabei weicht die Berichterstattung auf Al Jazeera English deutlich von derjenigen auf dem arabischen Kanal ab: Im Westen gibt Al Jazeera sich eher modern, in der arabischen Welt stärker religiös-traditionalistisch. Das entspreche lediglich den Vorlieben des Publikums, heißt es in Doha zur Begründung.
Um 2005 hat Qatar darüber hinaus begonnen, sich als Vermittler in Konflikten in der arabischen Welt in Szene zu setzen. Es verfügte über recht günstige Voraussetzungen dafür. Einerseits ist das Emirat Mitglied im Gulf Cooperation Council (GCC), dem Zusammenschluß der sechs prowestlichen Diktaturen auf der Arabischen Halbinsel um Saudi-Arabien. Andererseits teilt es sich mit Iran das unter dem Persischen Golf befindliche größte Erdgasfeld der Welt (»North Field« in Qatar, »South Pars« in Iran), dem es seinen ungeheuren Reichtum verdankt – und deshalb ist es auf eine gewisse Kooperation mit Teheran angewiesen. Das Emirat hatte sich zu diesem Zweck Kom-munikationskanäle zur iranischen Regierung offengehalten. Eine Folge war, daß es zwischen prowestlichen und proiranischen Kräften auch dort vermitteln konnte, wo sonst niemand mehr dazu in der Lage war. So konnte Qatar etwa das Doha-Abkommen vom Mai 2008 aushandeln, in dem die verfeindeten politischen Spektren im Libanon die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit beschlossen. Ohne spezielle Zugänge zur Hizbullah, die durch Dohas Kontakte zu Teheran begünstigt wurden, wäre das kaum möglich gewesen. Daß Qatar seine Verhandlungen gewöhnlich auch vorantrieb, indem es für den Fall einer Einigung die eine oder andere Finanzspritze aus seinem Staatsschatz in Aussicht stellte, ist ein offenes Geheimnis.
War es Hamad bin Khalifa al Thani im Lauf der Jahre gelungen, Qatar zu einem ernstgenommenen Verbündeten des Westens zu machen und dem Emirat außenpolitisch be- trächtliche Spielräume zu öffnen, so mußte er ab 2008 einen partiellen Kurswechsel einleiten. Ursache war, daß der Westen wegen der Verhärtungen im Hegemonialkonflikt mit Iran auf einen engen Schulterschluß seiner Verbündeten am Persischen Golf drang. Doha mußte seine Sticheleien gegenüber Riad beenden, und das hatte spürbare Konsequenzen: »Sofort hatten es Kritiker Saudi-Arabiens deutlich schwerer, sich auf al-Jazeera zu äußern«, berichtet Guido Steinberg, Mittelost-Experte der SWP. Gleichzeitig nahmen übrigens die Rüstungsimporte der GCC-Staaten aus Deutschland dramatisch zu. Genehmigte die Bundesregierung im Jahr 2007 noch die Lieferung von Kriegsgerät im Wert von rund 129 Millionen Euro, so belief sich der Wert der deutschen Rüstungsexporte in die Golfdiktaturen im Jahr 2008 bereits auf 358 Millionen Euro, 2009 stieg er auf fast 800 Millionen Euro an. 2010 sank er kräftig, erreichte aber immer noch 475 Millionen Euro. Inzwischen wird auch Qatar in zunehmendem Maß aus Deutschland beliefert. Genehmigte der Bundessicherheitsrat 2009 die Ausfuhr von zunächst 36 Kampfpanzern Modell Leopard 2 und von 24 Panzerhaubitzen 2000, so ist mittlerweile vom Export von bis zu 200 Leopard-Panzern nach Qatar die Rede. Qatar wird diktatorisch regiert, es hat sich im letzten Jahr an der blutigen Niederschlagung von Massenprotesten in Bahrain beteiligt und liegt in einem der gefährlichsten Spannungsgebiete der Welt. Qatar aufrüsten? Aber sicher. Deutschland tut stets, was es kann.
Dabei ist Qatar nicht nur eine Diktatur, sondern auch ein Staat, in dem – wie in Saudi- Arabien – der Wahhabismus den Ton angibt, eine der rigidesten Formen des Islam. Deutsche Medien bilden, wenn sie über das Emirat berichten, gern den Alleinherrscher gemeinsam mit seiner modern auftretenden Ehefrau Mozah bint Nasser al Missned ab. Scheicha Mozah, die zweite von drei Frauen des Emirs, soll dabei den Eindruck vermitteln, in Qatar habe die Emanzipation unwiderruflich Einzug gehalten. Hat der Emir nicht sogar das Frauenwahlrecht eingeführt? Hat er. Schade nur, daß auf nationaler Ebene überhaupt nicht gewählt werden darf – es existiert lediglich ein Beratergremium, das der Alleinherrscher persönlich eingesetzt hat, allerdings ohne dabei auch nur eine einzige Frau zu berücksichtigen. Wie sich Qatar im Innern weiterentwickeln wird, ist keineswegs ausgemacht. Bis heute werden Körperstrafen verhängt, und im Herrscherclan gibt es Kräfte, die sich innenpolitisch Saudi-Arabien zum Vorbild nehmen. Anfang 2012 hat das Verbot, in den Luxusrestaurants eines westlich geprägten Nobelviertels der Hauptstadt weiterhin Alkohol auszuschenken, beträchtlichen Medienrummel ausgelöst: Beginnt die Reaktion in Doha das ohnehin langsame Rad einer extrem vorsichtigen Modernisierung Qatars nun wieder zurückzudrehen?
Außenpolitisch treibt Qatar die islamistische Reaktion jedenfalls längst voran. Schon in den neunziger Jahren habe das Emirat diversen »Islamisten aus aller Herren Länder Zuflucht gewährt«, berichtet Steinberg. Wieso? Nun – Doha bemühte sich ja, außenpolitisch Spielräume zu gewinnen, und da konnte es durchaus helfen, mögliche Kooperationspartner um sich zu scharen. Islamisten aber gälten in Doha ideologisch als potentielle Verbündete, schreibt Steinberg: Man sei überzeugt, »daß die Muslimbruderschaft und viele Salafisten eine Islaminterpretation vertreten, die mit der in Qatar vorherrschenden Wahhabiya vereinbar ist«. Die nach Doha übergesiedelten Islamisten kamen zudem gewöhnlich aus Staaten, die eher säkular orientiert waren und nicht die besten Beziehungen zu den Golfdiktaturen unterhielten – Gaddafis Libyen, Ben Alis Tunesien oder Assads Syrien etwa. Qatar sammelte also mit den Islamisten aus dem arabischen Ausland oft genug Gegner rivalisierender Regime ein.
Das Musterbeispiel schlechthin für Dohas Strategie ist Yusuf al Qaradawi. Qaradawi entstammt der ägyptischen Muslimbruderschaft und war in Ägypten mehrmals inhaftiert, bevor er nach Qatar übersiedelte. Dort hat er sich zum vielleicht einflußreichsten islamistischen Prediger der Gegenwart entwickelt. Jahrelang begeisterte er mit seiner Sendung »Die Scharia und das Leben« auf Al Jazeera zahllose Anhängerinnen und Anhänger. Er war ein Gegner Mubaraks, und als dieser Anfang 2011 zu wanken begann, war Al Qaradawi zur Stelle. Seine Interventionen in Ägypten begünstigten die Muslimbruderschaft und die Salafisten, also diejenigen Kräfte, von denen sich Qatar eine größere Kooperationsbereitschaft erhoffte als von den bis dahin in Ägypten herrschenden Militärs. Die Richtung, in die Al Qaradawi die Revolte in Ägypten zu lenken versuchte, kam also Doha zugute.
Al Qaradawi war nicht der einzige, der in Qatar Zuflucht gefunden hatte und die Umbrüche in der arabischen Welt nutzte, um seine und Dohas Ziele zu realisieren. Um ihn herum hatte sich, schreibt Steinberg, im Laufe der Zeit »eine Gemeinde exilierter Muslimbrüder« gebildet, »von denen einige im Verlauf des Arabischen Frühlings Funktionen als Anführer, Finanziers, religiöse Autoritäten und Politiker übernahmen«. Auch Al Jazeera bot Islamisten aus dem arabischen Ausland Unterstützung, bis diese seit Anfang 2011 zurückkehren konnten. Rafiq Abdul Salam etwa, Schwiegersohn Rachid al Ghannouchis, des Vorsitzenden der islamistischen tunesischen Ennahda-Partei – er war einst Chef der Forschungs- und Studienabteilung bei Al Jazeera in Doha; heute ist er Außenminister Tunesiens. Oder Ali al Sallabi. Al Sallabi lebte einige Jahre in Doha; dort hielt er engen Kontakt zu Al Qaradawi. Heute gilt er als führender Islamist in Libyen mit beträchtlichem Einfluß; nebenbei: Er hat berichtet, er habe zu Beginn des libyschen Aufstands die qatarische Führung um Unterstützung gebeten.
Tatsächlich hat Qatar seit dem Beginn der arabischen Aufstände unterschiedliche islamistische Kräfte in einer ganzen Reihe von Staaten unterstützt – von Tunesien über Libyen und Ägypten bis Syrien. Französische Medien berichteten im Juni sogar, selbst die Islamisten, die den Norden Malis kontrollierten und ihn vom Rest des Landes abspalten wollten, würden aus Qatar unterstützt. Doha ist wirklich nicht zimperlich. In Libyen beinhaltete seine Unterstützung für die Aufständischen bekanntlich Geld und Rüstungslieferungen sowie die Entsendung von Kampfflugzeugen in den Luftkrieg der Nato gegen das Gaddafi-Regime. Dabei hätten die Al Thani ihre Unterstützung »vor allem islamistischen Rebellen zukommen« lassen; »nur ein kleiner Teil der Waffen und des Geldes« sei an den offiziellen »National Transitional Council« geflossen, berichtete im Mai die führende außenpolitische Fachzeitschrift Deutschlands, die »Internationale Politik«.
Was treibt die Al Thani bei alledem an? »Doha hat die Islamisten als die kommenden Kräfte in der Politik Nordafrikas und des Nahen Ostens identifiziert und sucht verstärkt den Schulterschluß mit ihnen«, meint SWP-Experte Steinberg. Vielleicht wollte das Emirat auch nur ganz pragmatisch die Gunst der Stunde nutzen und den Sturz repressiver säkular-arabischer Regimes sicherstellen, um Kräfte, die ihm näherstehen, in möglichst vielen arabischen Staaten an die Macht zu bringen. Tatsache ist: Nicht nur nach Qatar übergesiedelte Islamisten wie Al Qaradawi, Abdul Salam und Al Sallabi griffen auf der Seite der Aufständischen in die Rebellionen in ihren Herkunftsländern ein, auch Al Jazeera positionierte sich durchweg – die Golfdiktaturen natürlich ausgenommen – auf deren Seite. Oft ist moniert worden, daß Al Jazeera jeweils die islamistische Fraktion unter den Rebellen besonders begünstigte. Das gehört(e) allerdings zum – höchst erfolgreichen – Konzept.
Besonders deutlich zeigt sich Qatars Erfolg in der Arabischen Liga. Traditionelle Schwergewichte wie Ägypten, Syrien und Irak sind handlungsunfähig. Der neue Einfluß der Islamisten in Tunesien und Libyen schlägt für Qatar bereits sehr vorteilhaft zu Buche. Die Königshäuser in Jordanien und Marokko sind ohnehin dabei, ihre Staaten trotz räumlicher Entfernung in den GCC zu integrieren; die monarchistische Herrschaft bildet dabei das einigende Band. Qatar, das nicht nur islamistische Netzwerke geknüpft, sondern im Verlauf seiner Vermittlertätigkeit auch andere hilfreiche Kontakte hergestellt hat, hat deshalb im Jahr 2011 – gemeinsam mit Saudi-Arabien – die Führung in der Arabischen Liga übernehmen können. »Jetzt treiben die Golfstaaten die arabische Welt vor sich her«, urteilte im März 2012 der Mittelost- Kenner Rainer Hermann in der »FAZ«. Welche gesellschaftlichen Folgen es hat, wenn die reaktionärsten Mächte einer Region diese dominieren, kann man bei einem Blick auf die sozialen Qualitäten Qatars und seiner islamistischen Verbündeten erahnen. Nicht zu vergessen: Das Emirat kooperiert ungebrochen eng mit dem Westen. Der islamistische Umschwung der arabischen Welt, den es unterstützt, vollzieht sich also in Abstimmung unter anderem mit Washington und Berlin.
Kaum etwas zeigt dies deutlicher als die Entwicklung in Syrien. Dort zögerte Qatar zunächst, die Revolte offen zu unterstützen – den Bruch mit Syriens Partner Iran, den derartige Aktivitäten zur Folge haben mußten, wollte es nach Möglichkeit vermeiden. Im Frühsommer 2011 – kurz bevor Radwan Ziadeh sich nach Berlin aufmachte, um dort Kontakt zum Projekt »The Day After« aufzunehmen – wandte sich das Emirat jedoch an der Seite des Westens gegen Assad. Al Jazeera habe seine Berichterstattung über die syrische Revolte »zu einer regelrechten Propagandakampagne« gegen das Regime ausgebaut, berichtete im Mai 2012 die »Internationale Politik«. Im Juli 2011 habe Qatar »als erster Golfstaat seine Botschaft in Damaskus« geschlossen. Im Januar 2012 habe es dann sogar eine arabische Militärintervention in Syrien gefordert – all dies übrigens in enger Abstimmung mit Saudi-Arabien. Das wahhabitische Riad, das ebenfalls viel lieber islamistische Kräfte in arabischen Staaten an der Macht sieht als eher säkulare Regime, hat ein weiteres Motiv, sich gegen Syrien zu wenden: Es rivalisiert seit Jahrzehnten mit Teheran; die Revolte gegen Assad gibt ihm die Möglichkeit, dem regionalen Rivalen den einzigen staatlichen Verbündeten in der arabischen Welt, eben Syrien, zu nehmen. Die Chance, Iran zu schwächen, ist ein Motiv, das wiederum Saudi-Arabien und den Westen miteinander verbindet, der das antiiranische Bündnis mit Qatar und Saudi- Arabien seit Jahren systematisch vorantreibt.
Die Bedingungen, die in Syrien unter anderem von Qatar am »Tag vor« dem Sturz des Assad-Regimes geschaffen werden und die die Verhältnisse am »Tag danach« prägen, wenn Deutschland den Aufbau staatlicher und ökonomischer Strukturen vorantreiben will, lassen sich inzwischen in ersten Zügen erkennen. »Wer heute mit Qatar zusammenarbeitet«, hieß es im Mai in der »Internationalen Politik«, »muß sich bewußt sein, daß es zielstrebig Organisationen und Personen fördert, die keine Demokraten sind«. In Syrien werde es wohl »die in der Opposition ohnehin starken Muslimbrüder und die vor Ort operierenden salafistischen Gruppierungen bevorzugt behandeln«. Berichte aus den Gebieten nördlich von Aleppo, die inzwischen von Aufständischen beherrscht werden, zeigen, daß die Milizen, die sich dort die Macht erkämpft haben, zumindest teilweise solchen Milieus entstammen. In der nordsyrischen Stadt Azaz etwa herrscht inzwischen ein Rebellenkommandeur, auf dessen Schreibtisch ein Koran und ein silbernes Schwert liegen; darüber hängt eine schwarze Flagge mit religiösem Motto, wie sie auch Al Qaida nutzt. Der Kommandeur räumte Ende Juli gegenüber der »FAZ« mehr oder weniger offen ein, seine Milizionäre hätten die Regierungssoldaten, die sie im Kampf um Azaz gefangengenommen hatten, umstandslos exekutiert.
Daß die Lage in Syrien gänzlich außer Kontrolle geraten kann, geben selbst Mainstreammedien inzwischen unumwunden zu. Unter anderem macht sich Sorge breit, die syrischen Chemiewaffen könnten Islamisten in die Hände fallen. Der »Tagesspiegel« hat kürzlich in Erinnerung gerufen, daß Assads Syrien einst zu ihrer Herstellung zahlreiche Gerätschaften importieren mußte. Viele davon – säurefeste Kolben und Rohre, Hochtemperaturpumpen sowie teflonbeschichtete Edelstahlbehälter – wurden dem Bericht zufolge von bundesdeutschen Firmen geliefert, teilweise abgesichert durch staatliche Hermes-Bürgschaften. Die Bundesrepublik, die heute lieber Qatar mit Waffen bestückt, wird sich womöglich erneut mit den Chemiewaffen befassen müssen, denn in der innerwestlichen Arbeitsteilung fällt ihr ja schwerpunktmäßig die Beteiligung am Neuaufbau Syriens am »Tag danach« zu, also dann, wenn sich Kräfte wie der Rebellenkommandeur von Azaz im ganzen Land durchgesetzt haben. Schon bald geht’s los. Radwan Ziadeh vom Projekt »The Day After« hat Anfang August bestätigt: »Wir sprechen bereits mit dem Auswärtigen Amt in Berlin über die befreiten Zonen.«
Jörg Kronauer schrieb in KONKRET 8/12 über Libyen nach dem Sturz Gaddafis
Konkret 09/12, S. 12

Götter des Gemetzels

Jörg Kronauer
Götter des Gemetzels
Die internationale Empörung über die Massaker in Syrien wächst. Doch wer sind die Täter?
Er sei »erschüttert«, teilte Guido Westerwelle mit. Es sei »schockierend und empörend, daß das syrische Regime seine brutale Gewalt gegen das eigene Volk nicht einstellt «. Mehr als 100 Menschen, unter ihnen zahlreiche Kinder, waren am späten Abend des 25. Mai in der Stadt Hula brutal niedergemetzelt worden. Die Verantwortlichen, ließ sich der deutsche Außenminister vernehmen, dürften nicht ungestraft davonkommen. Die Bundesregierung reagierte rasch: Schon wenige Tage nach dem Massaker verwies Berlin den Botschafter Syriens des Landes.
»Syrische Oppositionelle«, schreibt Rainer Hermann am 7. Juni, hätten »in den vergangenen Tagen aufgrund glaubwürdiger Zeugenaussagen den wahrscheinlichen Tathergang in Hula « rekonstruiert. Hermann ist als Korrespondent der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« seit Jahren in zahlreichen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens unterwegs; er ist trotz des Bürgerkriegs nach Syrien gereist und berichtet von dort. Die Namen der Oppositionellen, die die barbarischen Geschehnisse in Hula recherchiert haben, darf er nicht nennen, denn Regimegegner, die Gewalt ablehnen, laufen Gefahr, von bewaffneten Aufständischen ermordet zu werden. Die Ergebnisse ihrer Recherchen aber sind präzise und stimmig.
Laut ihrer Rekonstruktion begannen die Kämpfe am 25. Mai nach dem Freitagsgebet mit Angriffen sunnitischer Rebellen auf drei Checkpoints der Armee bei Hula. »Die Kontrollpunkte haben die Aufgabe, die alawitischen Dörfer um das überwiegend sunnitische Hula vor Anschlägen zu schützen«, schreibt Hermann. Die Kämpfe eskalierten, es gab zahlreiche Tote auf beiden Seiten. Währenddessen kam es mitten in Hula zum Massaker. Es seien fast nur »Familien der alawitischen und schiitischen Minderheit Hulas« umgebracht worden, berichten laut Hermann die Oppositionellen: So seien »mehrere Dutzend Mitglieder einer Familie abgeschlachtet « worden, »die vom sunnitischen zum schiitischen Islam übergetreten sei«, außerdem »Mitglieder der alawitischen Familie Shomaliya« sowie »die Familie eines sunnitischen Parlamentsabgeordneten, der als Kollaborateur galt«. Nach dem Blutbad hätten die Täter »ihre Opfer gefilmt, sie als sunnitische Opfer ausgegeben und die Videos über Internet verbreitet «. Vertreter des Damaszener Regimes hätten die Ergebnisse der Recherche bestätigt.
Das Massaker von Hula zeigt: Der syrische Bürgerkrieg hat die Schwelle zum religiös motivierten Gemetzel überschritten; und es morden keineswegs nur das Regime und die ihm loyalen Shabiha-Banden. Die Kräfte, die im Frühjahr 2011 friedlich gegen das syrische Regime aufbegehrt haben, werden zwischen den bewaffneten Fronten aufgerieben – dem brutal zuschlagenden Regime auf der einen und diversen nicht minder brutal mordenden Milizen auf der anderen Seite. Einzelne Regionen, etwa Homs, werden mittlerweile von bewaffneten Aufständischen kontrolliert; in Homs wurden vor kurzem drei Kirchen niedergebrannt, rund 9.000 Christinnen und Christen aus der Region sind nach Damaskus geflohen. Wer den Konflikt ohne Gewalt und ohne Einmischung aus dem Westen lösen möchte – und das tun, anders als der vom Westen hofierte Exil-Club Syrian National Council (SNC), weiterhin viele Oppositionelle vor Ort – , steht auf verlorenem Posten.
Der deutsche Außenminister ist Anfang Juni auf Nah- und Mittelostreise gegangen. Er traf sich in Qatar mit dem Ministerpräsidenten und besuchte den Sender Al Jazeera. Das Auswärtige Amt war anschließend des Lobes voll. »Die Golfstaaten«, schreibt Hermann, einer der besten Kenner der Region und nicht dafür bekannt, Fundamentalopposition gegen Berlin und dessen Partner zu betreiben, gießen in Syrien »kräftig Öl ins Feuer, mit der Lieferung von Waffen und ihren Satellitensendern«. Über Al Jazeera rufe der berühmte Prediger Yusuf al Qaradawi zum »Jihad gegen die Alawiten« auf, Programme anderer Golf-Sender mit Titeln wie »Das sunnitische Blut ist vereint« könnten in Syrien empfangen werden. Und Berlin und Washington koordinieren ihre Syrien-Politik weiterhin mit den arabischen Golfdiktaturen, vor allem mit Qatar. Schließlich geht es dem Westen vordringlich nicht darum, den Bürgerkrieg zu beenden: Vorrang hat der Sturz des Assad-Regimes. Das hat Gründe. Assads Syrien ist der einzige mit Iran verbündete Staat in der arabischen Welt und daher integraler Bestandteil des mittelöstlichen Hegemonialkampfs. Weil die arabischen Golfdiktaturen ebenfalls mit Iran auf Kriegsfuß stehen, bieten sie sich als Verbündete gegen Assad an. Auch konkrete gemeinsame Planungen für die Zeit nach dem Regimesturz haben längst schon begonnen. Die selbsternannte »Gruppe der Freunde des syrischen Volkes «, ein Ad-hoc-Bündnis westlicher und prowestlicher Staaten, dessen syrischer Partner der im Land selbst überhaupt nicht verankerte SNC ist, hat am 1. April eine »Arbeitsgruppe« eingesetzt, die den Umbau der syrischen Ökonomie vorbereiten soll. Ende Mai ist die »Arbeitsgruppe « in Abu Dhabi zur konstituierenden Sitzung zusammengekommen – unter der Leitung des Berliner Diplomaten Clemens von Goetze und eines emiratischen Kollegen.
Von Goetze selbst hat darauf hingewiesen, daß die »Arbeitsgruppe« keineswegs nur Nothilfemaßnahmen plant. Sie soll »eine langfristige Perspektive für das Land« öffnen und hat dazu nun mehrere »Untergruppen« gebildet. Deutschland leitet die »Untergruppe« für »Wirtschaftspolitik und Reform«, die den Übergang Syriens »von einer zentral geleiteten Wirtschaft in eine Marktwirtschaft« gestalten soll, heißt es in Berichten. Dazu wird ein Sekretariat eingerichtet, das Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate gemeinsam finanzieren. Leiten soll es der Deutsche Gunnar Wälzholz. Er hat Erfahrung: Zuletzt war er Chef der Außenstelle der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Afghanistan.
Konkret 07/12, S. 33

Nur noch mit Schaum vorm Mund kommentieren deutsche Medien die Politik des russischen Präsidenten Putin.

NATO has become a de facto world army, accountable only to itself…

The single biggest threat to peace and prosperity in Europe and Eurasia today is NATO. Their insistence to further inflame the Ukraine crisis by directly arming non-NATO member Ukraine is not actually provided for in NATO’s charter. Rather, it’s a move designed to escalate tensions between NATO and Russia.

The North Atlantic Treat Organisation (NATO) was originally formed after WWII to offer a binding framework for mutual security in Western Europe in the face of Soviet expansion. It advertises itself as a collective, but in reality, it mainly financed and almost exclusively run by the United States, servings an extension arm to enforce American interests overseas. After the fall of of the Iron Curtain and the break-up of the Soviet Union in 1991, instead of rolling back its activities, NATO began to rapidly expand eastward and become hyper-active in both its political and military activities.

Besides reports of promises made to Mikhail Gorbachev, not to expand NATO “as much as a thumb’s width further to the East”, Spiegel Online reports of other assurances made during German reunification:

On Feb. 10, 1990, between 4 and 6:30 p.m., Genscher spoke with Shevardnadze. According to the German record of the conversation, which was only recently declassified, Genscher said: “We are aware that NATO membership for a unified Germany raises complicated questions. For us, however, one thing is certain: NATO will not expand to the east.”

Those promises were all broken.

http://theglobalelite.org/nato-oversteps-charter-running-guns-weapons-ukraine/

 

Vorwärtsverteidigung
Jörg Kronauer
Konkret 07/12, S. 25
Nur noch mit Schaum vorm Mund kommentieren (bzw. Diffamieren Anm.JSB)  deutsche Medien die Politik des russischen Präsidenten Putin. Sie haben Grund dazu: Sein Konzept einer Eurasischen Union konterkariert die deutscheuropäischen (und amerikanischen Anm.JSB) Ambitionen in der Region.
Moskau hat ausgedient, meint Sergei Schoigu. Die größte Stadt Europas platzt mit ihren rund zwölf Millionen Menschen aus allen Nähten; Verkehrschaos und Platzmangel sind in der dichtbesiedelten Metropole kaum noch in den Griff zu kriegen. Eine Ausdehnung des Stadtgebiets ins Umland ist seit geraumer Zeit im Gespräch. Auch Regierungsbehörden sollten aus dem Zentrum in die Moskauer Peripherie verschoben werden, um die Innenstadt zu entlasten, raten Fachleute. Da greift der langjährige Katastrophenschutzminister Schoigu, seit Mai 2012 Gouverneur der Oblast Moskau, in die Debatte ein. Anstatt die Staatsregierung an den Stadtrand zu verbannen, solle man die Hauptstadt lieber nach Sibirien verlegen, empfahl er im April in einem Rundfunkinterview: Das werde Moskau spürbar entlasten und überdies Sibirien zu einem gewaltigen Aufschwung verhelfen. Krasnojarsk zum Beispiel, verkehrsgünstig am Jenissei und der Transsibirischen Eisenbahn gelegen, ist inzwischen eine Millionenstadt; sogar eine U-Bahn wird dort gebaut. Und überhaupt: Krasnojarsk liegt viel näher am geographischen Mittelpunkt der eurasischen Macht Rußland als das allzu westliche Moskau. Sibirien, meint Schoigu, wäre als Standort einer künftigen russischen Hauptstadt bestens geeignet.
Rußland mangelt es zur Zeit sicherlich nicht an Problemen. Die Frage, ob es eine neue Hauptstadt braucht, gehört kaum zu den drängendsten. Daß aber ein erfahrener Politiker es in Betracht zieht, das traditionsreiche europäische Moskau ab- und das unbekannte asiatische Sibirien aufzuwerten, zeigt: In Rußland könnte einiges in Bewegung geraten. Dies hat viel mit den ökonomischen Schwierigkeiten zu tun, aus denen die einstige Weltmacht seit ihrem Zusammenbruch in den neunziger Jahren nicht herauskommt. Sie besitzt riesige Erdölvorräte, und sie ist der Staat mit den größten Erdgasreserven weltweit: Das reicht aus, um den Staatshaushalt in den kommenden Jahrzehnten mit erklecklichen Summen zu bedienen. Es reicht auch aus, um Deutschland und die EU in Lieferabhängigkeit zu halten. Es genügt allerdings nicht, um den weltpolitischen Einfluß auf lange Sicht zu stabilisieren. Rußland werde schwächer, ist nicht nur in US-amerikanischen, sondern auch in deutschen Think-Tanks immer häufiger zu hören. Fachleute von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) etwa beurteilen die Aussichten des Landes schlicht als »trüb«.
Wieso? Von zentraler Bedeutung sei, heißt es gewöhnlich, der Niedergang der russischen Industrie. Er wurde weltweit zum Gesprächsthema, als im Mai der neue Suchoi Superjet 100, ein Vorzeigeprojekt der russischen Luftfahrtindustrie, bei einem Demonstrationsflug in Indonesien an einem Vulkan zerschellte. Schon im Herbst hatte die SWP geurteilt, »besorgniserregende Zwischenfälle« etwa »in Wasserwerken, beim Brandschutz und bei der Flugsicherheit « zeigten, daß die Investitionen in die russische Industrie und die Infrastruktur seit vielen Jahren »weit unter dem notwendigen Niveau geblieben« seien. Technologische Rückstände, marode Betriebe – die Probleme seien gravierend, ganz besonders außerhalb der Metropolen: Schon seit Jahren, heißt es in einer Kurzanalyse des vom Kanzleramt finanzierten Think-Tanks, »vegetieren weite Teile der russischen Provinz vor sich hin«. In einigen Gebieten drohe sogar der Staatszerfall, warnt die SWP: »Mit Blick auf die prekäre Situation im Nordkaukasus « etwa kämen »Zweifel auf, inwieweit Rußland seine eigene territoriale Integrität auf Dauer wahren kann«. Ganze Regionen versänken im Chaos, und laut Meinungsumfragen stellten mittlerweile »immer mehr Russen die Zugehörigkeit der kaukasischen Föderationssubjekte zu ihrem Staat in Frage«.
Moskau versucht gegenzusteuern, nicht zuletzt in Sachen Industrie. Schon 2008 hat die russische Regierung eine »Modernisierungspartnerschaft « mit Berlin geschlossen. Der Grundgedanke ist simpel: Die deutsche Wirtschaft erhält in Rußland privilegierten Zugang, als Gegenleistung wird investiert; Deutschland gewährt dabei den dringend benötigten Technologietransfer. Als russisches Paradeprojekt gilt das »Innovationszentrum«, das in Skolkowo bei Moskau mit staatlicher Hilfe errichtet werden soll – nach dem Vorbild des Silicon Valley. Modernste Industrien und Wissenschaftseinrichtungen sollen dort zusammengeführt werden, etwa Firmen der Raumfahrt- und der Atomtechnologie. Auch deutsche Konzerne mischen mit, vor allem Siemens, und das lohnt sich zumindest für die deutsche Seite, denn es gibt umfangreiche Vergünstigungen bei Steuern und Verwaltungsverfahren. Ob Skolkowo funktioniert und die russische Industrie es wieder an die Weltspitze schafft, muß sich zeigen. Die »Modernisierungspartnerschaft« jedenfalls kann aus russischer Sicht als gescheitert gelten: Anstatt den Technologietransfer zu unterstützen, beharrt die deutsche Seite darauf, »Modernisierung« bestehe vor allem darin, in Rußland für deutsche Mittelständler günstige wirtschaftliche Bedingungen zu schaffen. Im Sinne des Moskauer Vorhabens ist das nicht.
Aus deutscher Sicht gibt es andere Gründe zur Sorge. Ein Beispiel: Rußland muß in großem Umfang Maschinen einführen; der eigene Maschinenbau gilt schlicht als »nicht weltmarktfähig «. Deutsche Maschinenbauer konnten ihren Anteil an den russischen Maschinenimporten zwischen 2006 und 2008 auf mehr als 25 Prozent steigern – ein weiterer Grund übrigens, wieso das deutsche Interesse am Technologietransfer nach Rußland nicht gerade gewaltig ist. Inzwischen allerdings stellt sich heraus, daß auch chinesische Unternehmen hochwertige Maschinen produzieren, und das viel billiger. Die Maschinenimporte aus China hätten sich »binnen der letzten Jahre vervierfacht«, klagte im April 2010 ein Vorstandsmitglied des Ost- Ausschusses der Deutschen Wirtschaft – und drang auf rasche Schritte zur Eindämmung der chinesischen Konkurrenz. Die Verschiebung der russischen Importstruktur ist in der Tat umfassend: 2010 kamen zwar 12,3 Prozent der russischen Einfuhren aus Deutschland, 15,8 Prozent jedoch bereits aus der Volksrepublik. Und Chinas Potential ist längst noch nicht ausgereizt.
Wie sehen die Perspektiven für Rußland aus, wenn es mit der Industrie weiter bergab geht und die ökonomische Konsolidierung nicht gelingt? Alexander Rahr hat die gängigen Szenarien in seinem jüngsten Rußland-Buch Der kalte Freund aufgezählt. Rahr ist einer der einflußreichsten Berliner Rußland-Experten und leitet das mit der GUS befaßte »Kompetenzzentrum « der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), das zu Ehren eines bekannten Pioniers bundesdeutsch-sowjetischer Nachkriegsgeschäfte »Berthold-Beitz- Zentrum« heißt. Läßt man die Szenarien außer Betracht, die Rahr als unwahrscheinlich einstuft – den Zerfall Rußlands oder seine Eingliederung in die EU »wie heute Frankreich oder Großbritannien« – , dann bleiben drei Optionen. Nummer eins: Rußland hält seine Stellung mit knapper Not, allerdings schrumpft sein Einfluß auf die Staaten der GUS, darunter die Ukraine, spürbar. Nummer zwei: Rußlands Position wird dramatisch schwächer; die Ukraine, Belarus und die südkaukasischen Staaten (Georgien, Armenien, Aserbaidschan) »werden Teil des Westens«, während Zentralasien »teils unter die Kontrolle von China« gerät. Rußland werde in diesem Falle »von seiner geopolitischen Bedeutung her in etwa die Rolle Brasiliens in Lateinamerika spielen«. Nummer drei: Rußland kann sich, gestützt auf seine Energiewirtschaft, einigermaßen konsolidieren, ihm gelingt die »teilweise Wiederherstellung seines Einflußgebiets « – und zwar mit Hilfe eines engen Zusammenschlusses mit seinen westlichen Nachbarstaaten (Belarus, Ukraine) und, wegen dessen umfangreicher Rohstoffvorräte, mit Kasachstan.
Nummer drei ist in etwa das, was Putin zum Programm seiner dritten Staatspräsidentschaft gemacht hat. Seine Aktivitäten werden in Deutschland genauestens beobachtet, von der SWP, aber etwa auch in den regelmäßig publizierten »Rußland-Analysen«, deren Herausgabe der Ost-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft unterstützt. Tatsächlich hat Moskau seit den neunziger Jahren mehrfach in verschiedensten Formaten versucht, die postsowjetischen Staaten geschlossen zu organisieren und sich als Zentrum einer handlungsfähigen GUS zu konstituieren. Gelungen ist das nicht. 2006 hat Putin einen neuen Anlauf gestartet und ältere Gespräche über eine Zollunion zwischen Rußland, Belarus und Kasachstan wieder aufgenommen; 2010 führten sie zu einer Einigung. Die Zollunion soll nun ausgebaut und gleichzeitig um neue Staaten erweitert werden. An sie sind außerdem Putins Planungen für eine Eurasische Union gebunden, die auf ökonomischer Integration aufbauen und auch politische Kooperation im engeren Sinne umfassen soll. Als Vorbild nennt Putin die EU. Zwar umfaßt die Ausgangsformation, die Zollunion, mit Rußland, Belarus und Kasachstan immerhin schon drei Viertel des postsowjetischen Territoriums und 165 Millionen Menschen. Dennoch führt aus Sicht Moskaus an der Integration weiterer Länder kein Weg vorbei. »Aus russischer Sicht«, so war im Mai in den »Rußland-Analysen « zu lesen, sei »Belarus der engste Partner im eurasischen Integrationsverbund und die Ukraine jenes Land, ohne das Integration im postsowjetischen Raum äußerst unvollständig wäre «. Diese Ansicht werde von einem Großteil der russischen Bevölkerung geteilt: »Laut einer Meinungsumfrage vom September 2011 betrachtet eine Mehrheit der Russen (60 Prozent) beide Staaten« – Belarus und die Ukraine – »nicht als Ausland.«
In Berlin ist man von Putins Eurasischer Union, gelinde gesagt, nicht angetan. Deutschland hat mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 große Teile seines traditionellen osteuropäischen Einflußgebiets seiner Hegemonialzone einverleibt und versucht seitdem verstärkt, weitere Teile Osteuropas fest anzubinden. Die deutsche Unterstützung für die Proteste gegen mutmaßliche Wahlfälschungen in der Ukraine Ende 2004, hierzulande als »Orangene Revolution« gefeiert, war ein erster entschlossener Schritt in diese Richtung. Die 2005 verschärfte Kampagne gegen die Regierung Lukaschenko in Belarus setzte diese Politik fort. Im Mai 2008 beschloß die EU ihre »Östliche Partnerschaft«. Offizielles Ziel des Vorhabens, das am 7. Mai 2009 in aller Form gestartet wurde, ist es, Belarus, die Ukraine und Moldawien sowie die drei südkaukasischen Länder Georgien, Armenien und Aserbaidschan an die EU »heranzuführen«. Damit ist faktisch die deutsch-europäische Dominanz über die genannten Staaten gemeint, allerdings – daran läßt in Berlin inoffiziell kaum jemand einen Zweifel – ohne jegliche Perspektive auf eine für Deutschland kostspielige EU-Vollmitgliedschaft. Ganz auf dieser Linie liegt auch das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine, das die EU Ende März dieses Jahres paraphiert hat. Daß Berlin Krach schlagen würde, sobald Moskau sich bemüht, sein eigenes Einflußgebiet mit einem Projekt wie der Eurasischen Union gegen das deutsch-europäische Vordringen zu verteidigen, war klar. Dmitri Medwedew hatte als Staatspräsident versucht, Rußland in Kooperation mit Deutschland zu konsolidieren – die »Modernisierungspartnerschaft« war das Mittel seiner Wahl. Da Berlin ihm keinerlei Zugeständnisse machte und den gewünschten Technologietransfer zur Stärkung der russischen Industrie schlicht verweigerte, war die Personalrochade im Kreml nur die logische Konsequenz: Putin, der einst den Zerfall der Sowjetunion als »größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts« bezeichnet hatte, kündigte schon im Wahlkampf den Aufbau einer Eurasischen Union an. Dabei ist er mit seinen Plänen sogar einige Schritte auf Berlin zugegangen. Zwar verlangt er, die Eurasische Union solle eine eigenständige »Stütze der heutigen Welt« werden, sprich: Moskau auf Augenhöhe mit Washington, Beijing und Berlin/ Brüssel bringen. Doch stellt er der EU zugleich eine »europäisch-eurasische Partnerschaft« in Aussicht – faktisch also ein Bündnis Rußlands mit der EU unter ihrer Vormacht Deutschland.
Berlin, das in Osteuropa seine eigenen Pläne verfolgt, reagiert trotz aller Kooperationsangebote verärgert. Uwe Halbach von der SWP etwa wettert über Putins »europäisch-eurasische Partnerschaft«: »Es handelt sich um einen weiteren Versuch, gegen die transatlantische Bindung Europas vorzugehen.« Tatsächlich sind nicht wenige in Berlin einer engen deutsch-russischen Kooperation prinzipiell sehr gewogen: Schließlich verschafft sie ein Gegengewicht zur Zusammenarbeit mit den USA und erweitert damit den weltpolitischen Spielraum Deutschlands ganz erheblich. Die Auseinandersetzungen um den Überfall auf den Irak im Jahr 2003, bei denen Berlin und Moskau gegen Washington standen, ließen erahnen, welche Machtperspektiven eine Achse Berlin-Moskau prinzipiell eröffnet. Allerdings ist dabei nicht vorgesehen, daß das Moskauer Ende der Achse stark genug ist, die Drehrichtung zu bestimmen; genau darauf jedoch zielt Putin mit der Eurasischen Union.
Kein Wunder daher, daß in Berlin, das bei Bedarf stets Menschenrechte und Demokratie zur Hand hat, plötzlich Fragen aufkommen: Ist Putin wirklich, wie Ex-Kanzler Schröder meint, ein »lupenreiner Demokrat«? Ist er nicht vielmehr ein skrupelloser Machtmensch – so etwas gibt es in Deutschland bekanntlich ja nicht – , der entschlossen bekämpft werden muß? Das Putin-Bashing, das Berlin seit letztem Herbst unter der üblichen menschenrechtlich-demokratischen Kostümierung betreibt, hat allerdings noch ein zweites Ziel: Es soll nicht nur den Vorkämpfer der Eurasischen Union schädigen, sondern auch die Sympathie der noch recht schwachen, aber an Umfang und Einfluß gewinnenden russischen Mittelschichten erkämpfen, die tendenziell am liberalen Westen orientiert sind und mit Macht nach oben streben – gegen Putin und seine autoritären Herrschaftsstrukturen. Mit seinen Hilfen für die neuen urbanen Mittelschichten möchte Berlin sich auf lange Sicht verläßliche Verbündete in Moskau schaffen.
Von erheblicher Bedeutung in puncto Eurasische Union ist natürlich die Ukraine. In Berlin ist mit Sorge vermerkt worden, daß Staatspräsident Janukowitsch bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2010 die Nutzungsgenehmigung für die russische Flottenbasis im ukrainischen Sewastopol um ganze 25 Jahre verlängert hat. Sewastopol ist der bedeutendste Standort der russischen Schwarzmeerflotte; Kiews prowestliche Vorgängerregierung hatte das Stationierungsabkommen beenden wollen. Auch weitere Maßnahmen der ukrainischen Regierung werden in Deutschland als prorussisch interpretiert, etwa das Vorhaben, das Russische zur offiziellen Amtssprache aufzuwerten. Eigentlich entspricht das nur den von Berlin meist gepriesenen Minderheitenrechten – schließlich geben rund 30 Prozent der ukrainischen Bevölkerung Russisch als ihre Muttersprache an. Aber wächst nicht Moskaus Einfluß, wenn das Russische in der Ukraine gestärkt wird? Viele Experten befürchteten, die Ukraine könne langfristig »geopolitisch abdriften«, bilanzierte im April Kai-Olaf Lang von der »Forschungsgruppe EU-Integration« der SWP. Entsprechend drischt Berlin nicht nur auf Putin, sondern auch auf die Regierung Janukowitsch ein, zumal die ukrainische Justiz mit Exministerpräsidentin Julia Timoschenko die wichtigste Parteigängerin des Westens außer Gefecht gesetzt hat. Auch im Falle der Ukraine sind Menschenrechte als Kampfmittel hilfreich. Zwar sind Hunderte Menschen wegen unzureichender medizinischer Versorgung in ukrainischer Haft ums Leben gekommen, als in Kiew noch Timoschenko regierte und die deutsche Journaille damit beschäftigt war, Polen (wegen der Kaczynskis) und China (zugunsten des Dalai Lama) als »Menschenrechtsfeinde« in Grund und Boden zu schreiben, aber Timoschenko kooperierte mit Berlin – da gab es keinen Anlaß, sich um lästige Beschwerden von Amnesty International zu kümmern.
Bei alledem gibt es einen Faktor, der die deutsche Machtpolitik in Osteuropa empfindlich stören könnte: China. Als der mutmaßlich nächste chinesische Ministerpräsident Li Keqiang Ende April Moskau besuchte, wies der Warschauer Think-Tank Osrodek Studiów Wschodnich (OSW, Zentrum für Oststudien) auf die sich rasch intensivierende Zusammenarbeit zwischen Moskau und Beijing hin. Demnach boomen nicht nur die allgemeinen Wirtschaftsbeziehungen; China bezieht mittlerweile über eine Pipeline auch Erdöl aus Rußland, Verhandlungen über Erdgaslieferungen sind ebenfalls im Gange. Lieferte Gazprom Gas in die Volksrepublik, dann wäre Europa wohl bald nicht mehr sein privilegierter Kunde; die russisch-chinesischen Beziehungen hingegen könnten weiter an Bedeutung gewinnen. Bereits jetzt, hielt das OSW fest, führten Rußland und China sogar gemeinsame Seemanöver durch.
Explizit wies das OSW auch auf ein Kooperationsformat hin, das größer ist als Putins Eurasische Union, im Gegensatz zu dieser auch schon funktioniert, aber nicht von Rußland beherrscht wird und künftig sogar von China dominiert werden könnte – die Shanghai Cooperation Organisation (SCO). Das Bündnis, 2001 gegründet, umfaßt neben politischer und ökonomischer Kooperation auch gemeinsame Militärmanöver und bindet Moskaus Aufmerksamkeit in wachsendem Maß. Es zeigt, wie sich Rußland immer stärker nach Ostasien orientiert – keineswegs nur ökonomisch, sondern auch strategisch. Wenn es mit Putins »europäischeurasischer Partnerschaft« nichts wird, weil Berlin seine eigenen Machtambitionen durchsetzen will, dann eröffnen sich für Moskau neue Chancen im Osten. Für diesen Fall aber mag es durchaus sinnvoll sein, eine Hauptstadt zu haben, die näher am Zentrum des Geschehens in Ostasien liegt und nicht so weit ab vom Schuß wie das allzu weit westliche Moskau. Zugegeben – Schoigus Vorschlag wird wohl kaum realisiert werden. Er zeigt aber, daß Rußland weiterhin ganz eigenen Kalkülen folgt.
Jörg Kronauer schrieb in KONKRET 6/12 über die syrische Opposition
Konkret 07/12, S. 25

Folter verbindet

Gremlizas Kolumne 2/2015 und 4/2015: La lutte obscure (Der obskure Kampf) und Vergangenheitsüberwältigung

Die Kolumne vom Februar trägt den Titel La lutte obscure und geht über Terror und gestärkte Hemden.

Ist der Islam in der Moderne angekommen? Nein, er ist nicht angekommen, ruft die türkischstämmige Zugehfrau in der Sendung „Tratsch bei Maischberger“ durchs Treppenhaus. Dass viele Moslems schon darum nicht in der Moderne ankommen können, weil das Wasser des Mittelmeers viel zu tief ist, bedenkt ihr Geschwätz nicht. Im Gegensatz zur Talkshow-Muslima Necla Kelek, die es den christlich-demokratischen Verteidigern des Abendlands schon immer gesagt hat, dass mit dem Islam etwas nicht stimmt, konnten die meisten islamischen Vereinsmeier in Europa bis gestern größte Rücksicht auf die Stimmung und Stimmen ihrer Aberglaubensmilieus nehmen und sind erst unterm Diktat der jüngsten Ereignisse auf Distanz zu ihren blutigen Glaubensbrüdern gegangen. Wie Ahmed Aboutaleb, der Bürgermeister von Rotterdam, der noch nach der Ermordung des Theo van Gogh den Appeasern eine Chance geben wollte, nun aber den Muslimen zurief, dass man es bis nach Wildbad Kreuth hören konnte „Wenn Ihr die Freiheit nicht wollt, packt um Himmels Willen eure Koffer, haut ab“. Auch Aboutalebs deutsche Glaubensgenossen hängten die Fahne des Propheten in den neuen Wind. Bei der Feier um die Toten von Paris suchten sie auf der Bühne engsten Körperkontakt mit der Kanzlerin und sogar die Ditib, die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V sparte keine Krokodilsträne. Alle hatten begriffen, dass das in Jahrzehnten an der Vergewaltigung der Vergangenheit geschulte politische und mediale Kunstgewerbe made in Germany, wenn es zu einer Manifestation antreten lässt, ob nun mit „Je suis Charlie“ Betroffenheit zu bekunden oder mit „So geht der Gaucho“-Besoffenheit, keinen Pardon gibt. Der hätte für wahr kein Herz im Leib, wer bei der Nachricht von den ermordeten Satirikern und jüdischen Geiseln nicht den spontanen Wunsch verspürte, die Täter und ihre ganze klammheimliche Mischpoke durch den Wolf gedreht zu sehen. Den Jihadisten zum Abendländler zu bekehren, gleicht dem Vorsatz, dem Bettler, der an einer Hauswand in Mumbai kauert, die Pressefreiheit als das Wertvollste aller Menschenrechte anzudrehen. Bei Seite, was die Aufklärung und Freiheit verstanden und sich nicht denken konnten, ohne den Zusammenhang mit Gleichheit und Brüderlichkeit, mag es eine kurze Zeitspanne vor und nach dem Ende des Absolutismus da und dort gegeben haben. Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts war damit Schluss. Heute wäre Pressefreiheit eines Aufhebens nur dann wert, wenn sie die Ächtung des Drecks bedeutete, der die Geschäftsidee von Bild, Bunte und all den anderen bildet. „Jeder Diekmann ein Voltaire“ hat Raul Zelik in desperaten Hohn in „Neues Deutschland“ angemerkt und wenn man denkt, es geht nicht mehr noch schlimmer, kommt von irgendwo das französische Hemdenmodell Bernard-Henri Lévy daher, der Welt vorzuführen, was für einen ideellen Fummel man im Spätherbst des Kapitalismus trägt. Es ist an der Zeit, schrieb er in der FAZ, ein für alle Mal mit dem beschwichtigenden Gerede aufzuhören, das uns so lange schon die nützlichen Idioten eines in die Soziologie des Elends und der Verzweiflung auflösbaren Islamismus vortragen. Wer Religion als Antwort auf die soziale Frage verstehe, sei ein nützlicher Idiot des Terrors, soll das heißen und dass die Armut in den Ruinen von Bagdad und in Banlieues von Paris von der Pauvreté (Armut) kommt. Eine Woche nach Lévys Auftritt wird gemeldet, dass ein Prozent der Menschen so viel Vermögen angehäuft hat, wie die restlichen 99 Prozent der Weltbevölkerung zusammen, 92 Milliardäre mehr besitzen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Einen Meisterdenker kann das nicht erschüttern, er zählt zur anderen Hälfte, wenn nicht zu dem einen Prozent. Es ist so platt wie wahr, dass es reiche Gläubige im christlichen Abendland nur am Sonntag gibt und nach dem ersten Schlaganfall. In Riad juckeln die Prinzen im Konvoi ihre Maybachs und Ferraris mit frisch eingeflogenen Huren zur Champagnerparty am Strand, während sie zur Festigung des Glaubens der Massen an Allah und das angestammte Herrscherhaus, Gotteslästerer öffentlich mit tausend Stockschlägen zu Tode prügeln und Homosexuelle vor der Moschee aufhängen lassen. Und seien die französischen Philosophen irritiert, dass die Saudis die Ersten waren, die zur Kondolenz für die Ermordeten von Paris anrückten und der von den USA geführten Koalition gegen den islamischen Staat beitraten, Folter verbindet. Das Königshaus, das bislang zwei von drei Terroristen in aller Welt finanziert hat, treibt nichts anderes, als den Bürgermeister von Rotterdam und die Ditib. Er will seine Haut und seine Herrschaft retten, wie die ihr Renommee und ihr Portemonnaie. Es ist leicht einzusehen, dass der Punkt, aus dem das Elend der Milliarden Moslems, Hindus, Katholiken usw. zu kurieren wäre, der Umsturz von Verhältnissen ist, unter denen eine Milliarde Menschen mit einem Euro am Tag zu vegetieren verurteilt ist. Und wenn schon nicht Umsturz, so doch eine Reform, die das Elend ein wenig mildert. Da trifft es sich unglücklich, dass der von allen Werten des Abend- und Morgenlands aller Werteste, der Mehrwert, in der Brenne ist wie nie zuvor in seiner Geschichte und das Rattenrennen um ihn alle menschliche Solidarität ersetzt. Die USA, heute die Partei, die immer Recht hat, sind dem Recht der freien Welt nicht allzu weit voraus. Thomas de Maiziere würde auch in Washington einen guten Polizeistaatsminister abgeben und so wird es immer weitergehen, der Überwachung folgt schärfere Überwachung, der Folter tödliche Folter, der rücksichtslosen Abschiebung brutalere, den Kriegen mehr Kriege. Ein paar Gläubige, die man als preiswerte Experten brauchen kann, werden zugekauft, der Rest soll auf seinem Mist verrecken und also wird es mehr und schlimmere Anschläge geben, die zu noch mehr und noch brutalerer Gewalt führen und auch an immer blöderen Reden wird kein Mangel sein. Der Außenminister der USA und Vietnamveteran John Kerry hat zuletzt in Paris gut vorgelegt, als er „la lutte contre le terrorisme“ (die Bekämpfung des Terrorismus) erklärte. Er meinte gewiss nicht die Teaparty, Fox News oder die eigene Haut. Obscure nämlich heißt dunkel, das bringt auf Gedanken.

Und zum Schluss die Kolumne vom April unter dem Titel Vergangenheit zu Überwältigung, über die moralische Verkommenheit des postnazistischen Personals. Eine Karikatur, die sich Mitte Dezember 2014 ins Hamburger Abendblatt verirrt hatte: Mutter und Vater sitzen vorm Bildschirm, der Sohn fragt „Was ist das?“, die Mutter „Bilder vom Reichsparteitag 1958“, der Sohn „Alles Nazis?“, der Vater „Nein, die meisten waren besorgte Bürger“. Ein paar Wochen darauf eine Karikatur in der Athener Zeitung Syriza, die den deutschen Finanzminister in der Uniform eines Wehrmachtsoffiziers zeigt, der den Griechen droht, dass es ihnen ergehen könnte wie einst den Juden. Zitat: „Wir bestehen darauf, Seife aus eurem Fett zu machen“. Eine Unverschämtheit, der Wolfgang Schäuble nicht die Ehre einer Antwort erweisen wollte. Schade, so absurd, so weit hergeholt wie er und die deutschen Einheitsmedien glauben machen wollen, ist die Assoziation von Minister und Nazi keineswegs. Von Beginn seiner Karriere in der Jungen Union war Wolfgang Schäuble Protegier und Gesinnungsgenosse des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger, der als NS-Marinerichter mehrere Todesurteile beantragt, verfügt und sogar nach dem Krieg in britischer Gefangenschaft einen Matrosen hatte hinrichten lassen. Wozu „nichts Filbinger genötigt hat, als die Tatsache, dass er ein sadistischer Nazi war“, schrieb Rolf Hochhuth. Wie man darüber in der schwarz-braunen CDU des Ländle dachte und denkt, ließ sich zu Filbingers Tod an der Liste der Trauergäste ablesen. Neben Schäuble führte sie Volker Kauder, den Vorsitzenden der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Lothar Spät und Erwin Teufel, beide Filbingers Nachfolger im Amt und deren Nachfolger Günther Oettinger. Filbinger, sprach Oettinger, war kein Nationalsozialist, sondern Gegner des Naziregimes, der sich den damaligen Zwängen habe beugen müssen, halt so wie die um ihn trauernden sich in der Vergangenheit Zwängen gebeugt hätten und sich in der entsprechenden Zukunft sich und andere beugen würden. Ein Foto, das Wolfgang Schäuble vor dem Sarg in Münster als einsamen Hinterbliebenen im stillen Gedenken an seinen Förderer zeigte, fiel bei den deutschen Medien dem informationellen Sparprogramm zum Opfer. Damit nicht der falsche Eindruck entsteht, es gebe gar keine Nazis mehr, hat Wolfgang Schäuble gesagt, das Vorgehen Russland gegenüber der Ukraine erinnere ihn an den Expansionsdrang Nazi-Deutschlands. Zitat: „Solche Methoden hat schon der Hitler in dem Sudetenland übernommen“. Von Putin? Das kennen wir alle aus der Geschichte, in deren Überwältigung in hunderttausend Gedenk- und Feierstunden die deutschen Weltmeister so sicher sind wie sonst nur im Rodeln. In einem Punkt freilich blieben sie härter als Kruppstahl, zäher als Leder. Den letzten überlebenden Zwangsarbeitern, die ein wenig von dem vorenthaltenen Lohn einforderten, gab Kanzler Schröder die exemplarische Antwort: „Die Bundeskasse bleibt zu“. Erst als die New York Times ganz klare Anzeigen mit Texten wie „Mercedes Benz, Design, Performance, Slave Labor“ brachte, gab die Exportindustrie ihrem Kanzler die Weisung, den Preis für ein schnelles Ende dieser Kampagne auszuhandeln. Es ist freilich ein Unterschied, ob amerikanische Bourgeoisie mit ihrer New York Times droht oder irgendwelche Bauern aus dem griechischen Distomo oder dem italienischen Santana Distazema, die für die Zerstörung ihrer Dörfer und die Massaker an ihren Verwandten entschädigt werden wollen. Für solche Fälle hält sich das gut gewordene Deutschland mit Joachim Gauck zu, der die Opfer so heftig zu herzen und drücken weiß, bis ihnen bei der schäbigen Auskunft, finanziell sei, so Leid es ihm tue, der Rechtsweg ausgeschlossen, die Luft wegbleibt. Inzwischen ist die verlorene Sprachregelung so perfektioniert, dass sogar der Regierungssprecher sie fast unfallfrei vorzutragen vermag. Der neuen griechischen Regierung, der ersten seit Jahrzehnten, die nicht aus gut geschmierten Lakaien der CDU/CSU oder SPD besteht, antwortete deren Seibert auf das Verlangen, den Kredit zurückzuzahlen, den Deutschland der griechischen Staatsbank aufgezwungen hatte, vorne weg mit Prior: „Deutschland ist sich seiner historischen Verantwortung für das Leid, dass der Nationalsozialismus über viele Länder in Europa gebracht hat, absolut und ständig bewusst“ und daran den perfiden Schluss zu knüpfen, das ändert nichts an der Haltung und der festen Überzeugung, dass die Frage von Reparationen und Entschädigungszahlungen nach unserer Überzeugung abschließend und final geklärt ist, abgeschlossen ist. Tröstlich immerhin, dass in dieses Dokument moralischer Verkommenheit ein Wort geraten ist, das sonst nur in Debatten über den finalen Rettungsschuss vorkommt. Es ist ja wahr, bedeuten die Deutschen den Griechen, dass wir eure Eltern und Großeltern, 180.000 an der Zahl, massakriert und ausgeraubt haben, doch rückwärtsgewandte Vorwürfe seien angesichts der aktuellen Probleme überhaupt nicht hilfreich, ließ Schäuble ausrichten. Zitat: „Wir sollten jetzt gemeinsam nach vorne schauen. Wir haben schwierige Probleme gemeinsam zu lösen“, besonders die Endlösung der Enkelfrage. Der Ton in den deutsche Politiker und ihre Trabanten von Gauck über Schäuble, Gabriel, Steinmeier und die Herren von der Alternative für Deutschland bis zur Pegida und anderen Demokraten in Grün oder Magenta, die Griechen abfertigen, zeigt an, was man auch in den Fußballstadien und auf den Foren der Welt findet, dass die Deutschen das Volk geblieben sind, das sie waren. Ein Volk, dass es leichthin erträgt, dass Behörden der Strafverfolgung, die zehn Morde lang die Täter des NSU schützten, als wären es lauter Filbingers, gegen den Thüringer Ministerpräsidenten ermitteln, weil der sich 2010 an der Blockade eines Aufmarschs ihrer Freunde, der Dresdner Neonazis beteiligt haben soll. Ein Volk das von Bertelsmann gefragt zu 48 Prozent freimütig bekennt, keine gute Meinung über Israel zu haben und zu 35 Netanjahu statt Putin für den Hitler von heute hält. Ein Volk, dessen besorgte Bürger sich nirgends besser verstanden fühlen als beim bunten Abend des NPD-Parteitags der zur Primetime als „Mainz, wie es singt und lacht“ übertragen wird. Und eine Riege von Politikern, die zu jedem Prozess gegen einen befreundeten Steuerhinterzieher ihre Menschenrechtler loslässt, aber nichts dabei findet, dass aus der Hauptstadt eines ihrer liebsten Verbündeten gemeldet wird: „In Riga haben 1.500 Angehörige der lettischen Waffen-SS ihre jährliche Parade abgehalten. Die jüdische Gemeinschaft und die russische Minderheit in Lettland kritisierten den Aufmarsch„. Im zweiten Weltkrieg kämpften etwa 140.000 Letten in Einheiten der Waffen-SS gegen die Rote Armee. Wie bei den Litauern, den Kroaten, Slowenen, Kosovaren und natürlich den Ukrainern, den anderen Hilfsvölkern von gestern und heute. Doch wer muckt da auf typischerweise? Juden und Russen. Zu Zeiten von Schäubles Filbinger hätte man Klammer, Satzende, aus Platzgründen gekürzt.

 

Mod.: Hermann Gremliza, vielen Dank, las heute die ausstehenden zwei Kolumnen Februar und April des Herausgebers, der Konkret und die aktuelle Kolumne des Monats Mai des Heftes der Konkret, das jetzt frisch an den Kiosken liegt. Hermann, vielen Dank, ja?

Bitte sehr.

Mod.: Und wir werden uns vier Wochen dann wiederhören.

Okay.

Mod.: Vielen Dank und alles Gute.
Dankeschön.

Mod.: Bitteschön.

Tschüss.

Mod.: Tschüss.

 

Siehe auch:

 

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Von Raul Zelik 15.01.2015 www.neues-deutschland.de
Jeder Diekmann ein Voltaire …
Das Gerede von den »westlichen Werten« wird nicht richtiger, wenn man es endlos wiederholt

 

Wir leben in durchgeknallten Zeiten – wenn diese These noch einer Bestätigung bedurfte, dann wurde sie in diesen Tagen erbracht: Religiöse Fundamentalisten beantworten die US-Invasion in Irak und andere Demütigungen der muslimischen Welt, indem sie eine Satirezeitung in Paris – zweifelsohne eine der Schaltzentralen neoimperialer Macht – ausradieren.

Doch auch auf der Gegenseite beweist man Sinn für Humor: Die Führer der freien Welt, bekanntermaßen glühende Verteidiger der Freiheitsrechte (solange diese nicht in Widerspruch zu Weltmarkt, neoliberaler Marktkonformität und Migrationsbekämpfung stehen), bilden in Paris den ersten Black Block der Herrschenden. Mit Trauerflor und schwarzem Anzug haken sich die Globaleliten zu Demonstrationsketten unter. Noch launiger als dieser an den neulinken Straßenkampf der 1970er Jahre erinnernde Auftritt ist das Setting: Die Regierungschefs kommen weit entfernt von der angeblich von ihnen angeführten Demonstration zusammen. Aufnahmen aus der Höhe zeigen die Staatsmänner auf menschenleeren, abgeriegelten Straßen, umzingelt von Bodyguards.

Man hat den Eindruck, die ganze Welt sei nur noch eine einzige Titanic-Aktion, überall erblüht die Satire: Journalisten, die noch in jeden Arsch gekrochen sind, in den zu kriechen sich lohnte, erdichten sich als Freiheitskämpfer, die die zarte Waffe der Kritik gegen den Terror der Feuerwaffen in Stellung bringen und dafür ihr Leben riskieren. Wie Religiösen und Pegidas ermöglicht auch ihnen das neue Szenario unverhofften Sinngewinn: Nach Paris erstrahlt selbst das Geschmiere für Springer und Bertelsmann in neuem Glanz: Wenn die Meinungsfreiheit unter Beschuss ist, steht dann nicht jedes religionskritische Blaba in aufklärerischer Tradition? Jeder Diekmann ein Voltaire …

Man muss dem französischen Faschisten Jean-Marie Le Pen fast dankbar sein, dass wenigstens er sich dieser neuen Sinngemeinschaft verweigert: »Ich werde nicht kämpfen, um den Geist von Charlie zu verteidigen, der ein anarchisch-trotzkistischer Geist ist, der die politische Moral zersetzt.« Ganz so schlecht, wie französische Trotzkisten (die dieser Tage auf rassistische Stereotype in der »Charlie Hebdo« verwiesen) behaupteten, kann die Satirezeitung also nicht gewesen sein.

Doch was könnte man in Anbetracht dieser Kakophonie, mit der die Irren verschiedenster Couleur dem Sinnverlust im Spätkapitalismus (wie Slavoj Žižek sagen würde) zu entfliehen versuchen, Richtiges sagen?

Man könnte z.B. festhalten, dass es egal ist, ob »Charlie Hebdos« Witze gut oder schlecht, ausgewogen laizistisch oder doch eher islamophob waren. Auch schlechte Satiriker sollten nicht hingerichtet werden – schon gar nicht von religiösen Witzfiguren.

Man könnte zweitens darauf hinweisen, dass das Gerede von den »westlichen Werten« nicht richtiger wird, wenn man es endlos wiederholt. Die Geschichte des Westens bleibt auch nach Paris eine Geschichte von kolonialer Plünderung und unbegrenzter Inwertsetzung: eine Verbindung von ökonomischer Rationalität und religiösem Mythos, wie sich bei den Aufklärern Horkheimer/Adorno nachlesen ließe – würde man noch lesen. Kritik und Aufklärung haben kein geografisches Zuhause – so sehr sich das weiße Europa dies auch einzureden versucht. Die besten Denker waren fast immer Exilierte.

Drittens schließlich wäre es hilfreich, sich – anstatt in den Betroffenheits-Chor einzustimmen – zu überlegen, um was für eine Bewegung es sich beim islamischen Fundamentalismus eigentlich handelt. In Ermangelung einer klaren Definition wird der Begriff des Islamofaschismus auch unter Linken immer populärer. Das scheint auf der einen Seite ganz plausibel: Hinsichtlich Todeskult und Totalitätsanspruch trägt der Fundamentalismus faschistoide Züge. Und auch seinem Siegeszug geht, wie dem des Faschismus, das Scheitern revolutionärer Bewegungen voraus. Die irren, verschwörungstheoretischen Erklärungen für den täglichen Irrsinn globaler Inwertsetzung brechen sich dann ihre Bahn, wenn die emanzipatorischen Bewegungen gegen den Schrecken globaler ökonomischer Herrschaft politisch gescheitert sind.

Und trotzdem ist der Begriff des Islamofaschismus Quark.

Hannah Arendt hat Faschismus einst als einen Pakt von Mob und Eliten beschrieben, der die Gesellschaft mit Totalitätsanspruch durchdringt. Bis hierhin könnte man das vielleicht auch für manche islamistische Bewegung noch behaupten: Dass die prowestlichen Golfdespotien, allen voran der dekadente saudische Öl-Adel, militant-salafistische Gruppen finanziert, wird mittlerweile auch von den NATO-Staaten erkannt und halbherzig kritisiert.

Doch Hannah Arendt hat den Faschismus auch mit zwei spezifischen Erscheinungen der bürgerlichen Moderne erklärt: Rassismus und Imperialismus. Er sei, so Arendt, eine verspätete Wiederholung kolonialer Eroberungszüge, die wegen der Begrenztheit des geografischen Raums besonders aggressiv daherkomme. Das faschistische, ultrarassistische Projekt ist bei Arendt deshalb Ausdruck von kapitalistischer Krise und Imperialismus. Und zumindest, was diesen Aspekt angeht, teilt der islamische Fundamentalismus mit dem Faschismus weniger als der bürgerliche Liberalismus, den in diesen Tagen auch Linke so begeistert zu verteidigen müssen glauben. Der Fundamentalismus ist eben gerade kein ökonomisches Eroberungsprojekt, sondern eher eine irre Antwort auf dieses.

Durchgeknallte Zeiten präsentieren sich verzweifelt – so verrückt, dass man nur noch die Wahl zwischen unterschiedlichen Formen des Schwachsinns zu haben scheint. Aber wahrscheinlich ist auch diese Wahrnehmung nur Teil der allgemeinen Hysterie. Niemand zwingt uns, in die falschen Welterklärungsideologien – religiös, rassistisch, bürgerlich-imperial-liberal – mit einzustimmen. Wenn es so etwas wie eine Linie der Aufklärung gibt, dann die der linken Kritik von Religion und kapitalistischer Herrschaft.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/958458.jeder-diekmann-ein-voltaire.html

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Remember: Do X! Don´t do Y!

Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!

What´s Left? Antisemitism!

http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm

Psychoanalytische Arbeitsstation

DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/

They want 1984, we want 1776

They are on the run, we are on the march!

Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.
I think for food

molon labe

Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.

Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.

Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.

“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?

Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.

Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.

Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.

Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.

„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela

BILD: FAZ für Hauptschüler

Wer „ich will frei sein“ sagt, und es sagen viele, der ist ein Idiot. Denn das höchste was der Mensch als Freiheit haben kann, ist die Freiheit, seine Pflicht frei zu wählen.

“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton

Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat

Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein sozialer Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein sozialer Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.

Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.

„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .

Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.

„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.

Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.

„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die

vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das

lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die

Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße

Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der

vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision

endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,

ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)

„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;

kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,

um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.

Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der

Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu

scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der

allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn

Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.

 Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst. 

Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.

Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.

Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly

Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.

Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel

Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.

Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.

Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,

Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.

Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.

Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.

Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.

Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.

Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.

Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.

Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.

Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!

Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.

Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann  lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.

Denken ist immer grenzüberschreitend.

Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.

Legal ist nicht immer legitim.

Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.

Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, Rackets, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.

Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.

Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.

Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von  Feiglingen.

Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.

Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.

Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.

Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.

Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.

Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.

Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.

Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.

Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.

>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein

Man muß Mut haben, um witzig zu sein.

Dumm und blöd geht meistens zusammen.

Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen”  ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.

Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“

Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.

“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel

Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.

Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.

Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.

Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe George Orwell 2015

Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.

Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.

Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.

Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.

Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.

“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald.
Philip Larkin, Gesammelte Gedichte

Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.

„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi

„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi

Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.”  – Ignazio Silone

Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.

Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.

Bunte Vielfalt, früher: Scheiße

Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.

Romantik ist scheiße.

Die Realität ist immer stärker als Illusionen.

Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國

Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.

Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.

Smart phones for stupid people.

Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.

Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?

Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.

Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.

Islamisierung bedeutet Verblödung.

…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)

Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es  muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat  die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte.  (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit.  (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7)  (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert.  (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann

„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer

„Die Demokratie ist nichts weiter als die Herrschaft des Knüppels über das Volk durch das Volk für das Volk. (…) Es gibt drei Arten von Despoten: den Despoten, der den Leib knechtet, den Despoten, der die Seele knechtet und den Despoten, der Leib und Seele zugleich knechtet. Der erste heißt Fürst. Der zweite heißt Papst. Der dritte heißt das Volk. (..) Wer das Volk führen will, ist gezwungen, dem Pöbel zu folgen“ (…) „Man hört immer wieder, der Schulmeister sterbe aus. Ich wünschte beileibe, dem wäre so. Aber der Menschentypus, von dem er nur ein und gewiss noch der harmloseste Vertreter ist, scheint mir wahrhaftig unser Leben zu beherrschen; und wie auf ethischem Gebiet der Philanthrop die größte Plage ist, so ist es im Bereich des Geistes derjenige, der so sehr damit beschäftigt ist, andere zu erziehen, dass er nie Zeit gehabt hat, an seine eigene Erziehung zu denken […] Wie schlimm aber, Ernest, ist es, neben einem Menschen zu sitzen, der sein Leben lang versucht hat, andere zu erziehen! Welch eine grausame Tortur! Was für eine entsetzliche Borniertheit, die unvermeidlich aus der fatalen Gewohnheit resultiert, anderen seine persönlichen Überzeugungen mitteilen zu wollen! Wie sehr dieser Mensch durch seine geistige Beschränktheit auffällt! Wie sehr er uns und fraglos auch sich selbst anödet mit seinen endlosen Wiederholungen und seiner krankhaften Besserwisserei! Wie sehr er jedes Anzeichen geistigen Wachstums vermissen lässt! Wie verhängnisvoll ist der Kreis, in dem er sich unablässig bewegt.“ – Oscar Wilde
„Was die Menschheitsbeglücker in Wahrheit bewirken, ist ihr eigener moralischer Selbstgenuss in der angemaßten oder tatsächlichen Herrschaft über andere, aber gerade nicht die praktische Lösung der Dinge, um die es ihnen vorgeblich so selbstlos zu tun ist: „In den Augen des Denkers allerdings liegt der wahre Schaden, den das moralische Mitgefühl anrichtet, darin, dass es unser Wissen begrenzt und so verhindert, dass wir auch nur eines unserer sozialen Probleme lösen.“ (Wilde) Das Selbstopfer fürs Kollektiv erweist sich nicht nur als die wahre Selbstsucht, sondern auch als gegen die Gattung gerichtet: „Denn die Entwicklung der Gattung hängt von der Entwicklung des Individuums ab, und wo die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit als Ideal abgedankt hat, ist das Absinken des intellektuellen Niveaus, wenn nicht gar dessen gänzliches Verschwinden die unmittelbare Folge.“ (Wilde) Und das vorgeblich so praktische und zielorientierte Tun erweist sich als in Wahrheit konfus und unpraktisch: denn es verlässt den Bannkreis des Notwendigen und Zwanghaften nicht, ja, es bestärkt dessen Macht umso mehr, je auftrumpfender und verblendeter es sich in seiner moralischen Selbstgerechtigkeit verhärtet und alle Selbstaufklärung abwehrt. Solange die Gesellschaft den Individuen als fremde äußere Macht entgegentritt, verkehrt sich die gute Intention regelmäßig in ihr Gegenteil und ist menschliches Handeln „nur blindes Tun, abhängig von äußeren Einflüssen und angetrieben von einem dunklen Impuls, von dem es selbst nichts weiß. Es ist seinem Wesen nach unvollkommen, weil es vom Zufall begrenzt wird, und unwissend über seine eigentliche Richtung, befindet es sich zu seinem Ziel stets im Widerspruch […] Jede unserer Taten speist die große Maschine des Lebens, die unsere Tugenden zu wertlosem Staub zermahlen oder aber unsere Sünden in Bausteine einer neuen Kultur verwandeln kann.“ (…) Die Misere des Sozialismus von seinen Anfängen bis heute war und ist stets zuverlässig abzulesen an seiner Verachtung aller autonomen, zweckfreien, in sich begründeten und eben darin gesellschaftlich bestimmten Kunst, weil sie die – prekäre und unvollständige – Emanzipation des Individuums von Blut, Scholle, Rasse, Kollektiv vorausträumt und ihr Ausdruck verleiht. Die Kunst, die sozialistische Bewegungen oder Regimes dann hervorbringen und fördern, eine Kunst, die „Partei ergreifen“, „Stellung beziehen“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ dokumentieren soll, zerstört jedoch sich selbst und ihre Voraussetzungen. (…) „Kunst ist Individualismus und der Individualismus ist eine verstörende und zersetzende Kraft. Gerade darin liegt sein unermesslicher Wert. Denn was er aufzubrechen versucht, ist die Einförmigkeit des Typischen, die Sklaverei der Konvention, die Tyrannei der Gewohnheit und die Erniedrigung des Menschen auf das Niveau einer Maschine. (…) alle Künste sind amoralisch, ausgenommen die niederen Formen der sinnlichen oder belehrenden Kunst, die uns zu guten oder schlechten Taten anstiften wollen“ (…) Selbstsucht strebt immer danach, der gesamten Umwelt ein Einheitsmaß aufzuzwingen“ „Selbstlosigkeit bedeutet, andere Leute in Ruhe zu lassen, sich nicht in ihr Leben einzumischen […] Die Selbstlosigkeit weiß die unendliche Vielfalt als etwas Kostbares zu schätzen, sie akzeptiert sie, lässt sie gewähren und erfreut sich an ihr.“ (…) „Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlich wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch unbekannt.“(Wilde)
Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus.  (…) Massen laufen zur Deutschen Ideologie über, wenn Politik und Staat ihnen diesen Weg nicht versperren (…) Der Vernünftige braucht keinen Dialog mit Leuten zu führen, die sich nicht von Grund auf von denjenigen distanzieren, die Juden oder, was dasselbe ist, den Zionismus für ihr und anderer Leute Unglück verantwortlich machen. Er denunziert desgleichen jede Verhandlungsbereitschaft denen gegenüber, die, bevor sie sich als Staatsbürger und Marktsubjekte definiert haben, als Angehörige einer Religions- oder Volksgemeinschaft anerkannt werden wollen. (…) Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Antideutsch denken und handeln heißt demzufolge, die politischen Vermittlungs- und Repräsentationsformen in Gesellschaft und Staat, die auf der Trennung von freien und gleichen Warenbesitzern einerseits und am Allgemeinwohl orientierten Staatsbürgern andererseits beruht, gegen die zu verteidigen, die diese Teilung zugunsten eines autoritären Volksstaates überwinden wollen, dessen Subjekte von nichts anderem als von seinen Wohlfahrtsleistungen abhängig sind. Wer in diesem Sinne das Etikett „antideutsch“ nicht auch auf sich bezieht, mißachtet zumindest die Gefährlichkeit der – selbstredend nicht auf Deutschland und deutsche Staatsbürger beschränkte, sondern immer schon weltweit grassierende – Deutschen Ideologie, deren historischer Kern darin besteht, daß auf ihr Konto nicht nur „normale“ kapitalbedingte Ausbeutung und Herrschaft, nicht nur die dem Kapital aus Prinzip immanenten Kriege und nicht nur der ihm in seinen Grund eingeschriebene Antisemitismus gehen, sondern fördert das Überleben einer Ideologie, der zudem noch die historisch und empirisch nicht zu leugnende Tatsache eingeschrieben ist, daß die deutsche Fassung der Beziehung von Staat und Gesellschaft die Auslöschung der Menschheit in zwei Weltkriegen im allgemeinen und den eliminatorischen Antisemitismus im besonderen beinahe total verwirklicht hätte. In der Existenz des Staates Israel manifestiert sich der Einspruch gegen den historisch bewiesenen Vernichtungswahn Deutscher Ideologie praktisch und empirisch. – Manfred Dahlmann

„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.

Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …

Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.

Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch

Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.

Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.

Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.

— Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.

Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)

Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –

 Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS

„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl

„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)

„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“  – Max Horkheimer

 

„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten

Eine Frau wird als Frau geboren. ein Mann muß erst ein Mann werden.
Keine Paternalisierung, sondern fortschreitende Maternalisierung. Die Feminisierung und Genderisierug marginalisiert und zerstört die Vaterposition in den modernen »Gesellschaften«, die Vaterrolle erlitt allgemeine Degradierung, die Kanonisierung der Homosexulität im Speziellen und der sexuellen Diversität im Allgemeinen tilgt die noch übriggebliebenen Spuren einer Männlichkeit restlos aus, die nur noch als Schimpfwort der angeblichen „Paternalisierung“ im Jargon der Medien herumgeistert.

„Es kommt in der Psychotherapie darauf an – mit temporärer Unterstützung – sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wer mit einem Selbstbild lebt, für das die temporär klärende Rolle des Therapeuten eine unerträgliche Kränkung ist, der muß eben versuchen, alleine zurechtzukommen.“ – Hans Ulrich Gumbrecht

Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.

„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch­ sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk

„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk

„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno

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Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve

Stupidity manifests itself as outraged moralism

Values without empathy are worth nothing

Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image

More and more feel, think less and less Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.

Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth

“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton

They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.

Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others

„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“

After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.

The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.

Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.

Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome

If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human

A man with roots should go for a pedicure

Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment

If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way

Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.

If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.

If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.

Happy slaves are the worst enemies of freedom.

Creativity is an intelligence having fun.

If working makes you sick, fuck off, leave the work!

If Germans talk about morality, they mean money.

A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.

Thinking is always trespassing.

The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.

Legal is not always legitimate.

Who can not do without, lives unhappy.

So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.

Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.

You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.

Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.

People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.

People are not equal, each single person is unique.

Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.

Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.

The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.

One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.

>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein

One has to be brave, to have a wit.

Stupid and dull belong mostly together.

Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.

Christopher Hitchens: In a free society, no one has the right not to be offended.

The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.

“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell

 The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.

What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.

Islamimus is Islam preaching violence.

Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.

War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015

Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.

Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.

If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.

The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles
-Mahatma Gandhi

“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi

Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.

It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!

Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow:

German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.

The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.

Smart phones for stupid people.

A leftist can, but do not have to be stupid.

If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?

Only the purity of the means justify the end.

A German is a person who can speak no lie, without actually believe Adorno

„Reason and rationality are chance-less than ever in this totally mediatised world. An unpleasant type Sniperterrorized society. His current weapon: The phobia accusation.“ – Bettina Röhl
„A Shitstorm has also its positive side. As politically correct manure it is usually thrown in the direction of originality, creativity and intelligence, she flies often to people who are really worth to read.“ – Evidenz-basierte Ansichten
A woman is born as a woman. a man has to become a man.
No paternalization but advancing maternalization. The feminization and genderization marginalized and destroyed the father position in the modern „societies,“ the father role suffered general degradation, the canonization of homosexuality in particular and the sexual diversity generally wipes out the still remaining traces of masculinity completely out,  only as an insult haunts the alleged „paternalization“ in the jargon of mass media.
PostPop era: the triumph of fashion over the morals.
„We need damaged buildings, so you can see through their cracked walls to win at least one viewpoint to start to begin to think. Victor Tausk
„What good is health if you are an idiot then?“ – Theodor Adorno

Warum die Palästinenser keinen Frieden mit Israel schließen können / Why Palestinians Cannot Make Peace with Israel

  • Was Europäer und Amerikaner nicht begreifen, ist, dass politische Führer, um Frieden zu schließen, ihr Volk auf Kompromisse und Toleranz vorbereiten müssen. Wenn man Frieden mit Israel schließen will, dann sagt man nicht seinem Volk, die Westmauer [Klagemauer] habe für die Juden keine religiöse Bedeutung und sei in Wahrheit heiliger muslimischer Besitz. Die Führer der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Israel der „Kriegsverbrechen“ und des „Genozids“ bezichtigen, stellen ihr Volk ganz bestimmt nicht auf Frieden ein. Solche Behauptungen dienen dazu, die Palästinenser weiter gegen Israel aufzuhetzen.
  • Wenn Jassir Arafat nicht in der Lage war, das großzügige Angebot anzunehmen, welches der damalige Ministerpräsident Ehud Barak 2000 bei den Verhandlungen in Camp David unterbreitete, wer wäre dann Mahmoud Abbas, wenn er Israel irgendwelche Zugeständnisse machte? Arafat wurde damals mit den Worten zitiert, er wolle nicht Tee mit Anwar Sadat trinken, dem ersten arabischen Staatsmann, der einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete und dafür ermordet wurde.
  • Kein palästinensischer Führer hat das Mandat, ein dauerhaftes Friedensabkommen mit Israel zu schließen. Kein Führer in Ramallah oder dem Gazastreifen ist dazu ermächtigt, den Konflikt mit Israel zu beenden. Jeder Palästinenser, der es wagt, von Zugeständnissen an Israel zu sprechen, wird umgehend als Verräter stigmatisiert. Wer glaubt, dass wer auch immer Abbas nachfolgen wird, dazu in der Lage sein wird, Israel echte Zugeständnisse zu machen, lebt in einer Traumwelt.

Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Palästinenser niemals ein echtes und ernsthaftes Friedensabkommen mit Israel unterzeichnen werden – zumindest nicht in der näheren Zukunft.

Der erste ist der totale Mangel an Erziehung zum Frieden. Der zweite hängt damit zusammen, dass es keinen Führer gibt, der ermächtigt ist – oder den Mut dazu hat –, sich auf eine solch gefährliche Mission zu begeben.

Amerikaner und Europäer, die immer noch von der Notwendigkeit reden, den blockierten Friedensprozess im Nahen Osten wiederzubeleben, ignorieren diese beiden Faktoren. Sie beharren weiter darauf, dass Frieden immer noch möglich und der Ball bei Israel sei.

Was Europäer und Amerikaner nicht zur Kenntnis nehmen, ist, dass politische Führer, um Frieden zu schließen, ihr Volk auf Kompromisse und Toleranz vorbereiten müssen.

Tatsächlich ist es untertrieben zu sagen, die palästinensischen Führer hätten es versäumt, ihr Volk auf Frieden mit Israel einzustellen. Die Wahrheit ist, dass die palästinensische Führung ihr Volk seit langem gegen Israel aufgehetzt hat, bis zu einem Punkt, wo es fast unmöglich geworden ist, über irgendeine Art von Kompromiss zwischen Israelis und Palästinensern zu reden.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) den größten Teil ihrer Energie und Propaganda darauf verwandt, Israel zu delegitimieren und isolieren. Ironischerweise ging diese Hetze selbst dann noch weiter, als die PA mit Israel am Verhandlungstisch saß, um über ein Friedensabkommen zu sprechen.

Wenn man Frieden mit Israel schließen will, dann sagt man nicht seinem Volk immer wieder, die Westmauer [Klagemauer] habe für die Juden keine religiöse Bedeutung und sei in Wahrheit heiliger muslimischer Besitz.

Man kann keinen Frieden mit Israel schließen, wenn man weiterhin die jüdische Geschichte und die Verbindungen der Juden zu dem Land leugnet. Man nehme beispielsweise die Reaktion von Hanan Ashrawi von der PLO auf Äußerungen von Präsident Barack Obama, in denen er die jüdische Geschichte anerkannt hatte. „Wieder einmal hat er [Obama] den Diskurs der zionistischen Ideologie übernommen“, sagte sie. „Er übernahm ihn, als er in diese Region kam und von der Rückkehr der Juden in ihr Land sprach, und dass dies ein jüdischer Staat sei.“

Man wird niemals in der Lage sein, Frieden mit Israel zu schließen, wenn man seinem Volk und dem Rest der Welt erzählt, der Zionismus sei geschaffen worden, um das jüdische Projekt der Weltherrschaft umzusetzen. Genau dies sagte der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Chile, Imad Nabil Jadaa, auf einer Konferenz über israelisch-palästinensischen Frieden in Santiago.

Imad Nabil Jadaa, der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Chile, erklärte am 15. Mai, die Protokolle der Weisen von Zion (eine antisemitische Fälschung) enthielten den Beweis eines jüdischen Plans zur Errichtung der Weltherrschaft. In derselben Rede sagte Jadaa: „Es gibt kein jüdisches Volk“ und dass die Palästinenser die Existenz eines jüdischen Volkes nicht anerkennen würden. (Foto: Screenshot ISGAP)

Es wird unmöglich sein, Frieden mit Israel zu schließen, zu einer Zeit, wo die Palästinensische Autonomiebehörde ihrem Volk erzählt, dass Juden Wildschweine benutzen, um palästinensische Bauern von ihren Feldern und Häusern im Westjordanland zu vertreiben. Genau das sagte PA-Präsident Mahmoud Abbas auf einer pro-palästinensischen Konferenz in Ramallah.

Laut der PA haben Juden auch Ratten eingesetzt, um arabische Bewohner der Jerusalemer Altstadt aus ihren Wohnungen zu vertreiben. Die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa, die unmittelbar dem Büro von Abbas unterstellt ist, behauptete in einer Meldung: „Ratten sind zu einer israelischen Waffe geworden, um arabische Bewohner [aus der Jerusalemer Altstadt] zu vertreiben.“ Die Agentur berichtet: „Siedler fluten die Altstadt mit Ratten … Sie lassen die Ratten frei, um das Leiden der [arabischen] Bewohner zu vergrößern und sie dazu zu zwingen, ihre Häuser zu räumen und die Stadt zu verlassen.“

Solche Botschaften werden unter den Palästinensern nicht nur von der Hamas verbreitet, sondern auch von der vom Westen finanzierten Palästinensischen Autonomiebehörde, die zufällig Israels „Friedenspartner“ ist. Die Palästinenser hören diese Botschaften in den Moscheen, in den Medien und in öffentlichen Erklärungen palästinensischer Führer.

Hinzu kommt die weltweite Kampagne der PA zur Isolation, Delegitimierung und Dämonisierung Israels und der Israelis. Führer und Vertreter der PA, die Israel weiterhin der „Kriegsverbrechen“ und des „Genozids“ beschuldigen, stellen ihr Volk ganz bestimmt nicht auf Frieden ein. Solche Behauptungen dienen im Gegenteil dazu, die Palästinenser weiter gegen Israel aufzuhetzen.

Es ist genau diese Hetze, die noch mehr Palästinenser in die Arme der Rivalen der Palästinensischen Autonomiebehörde treibt, allen voran die der Hamas. Wenn man nicht müde wird, seinem Volk zu erzählen, dass Israel keinen Frieden wolle und nur danach trachte, das Leben der Palästinenser zu zerstören und ihr Land zu stehlen, dann ist es ausgeschlossen, dass die Palästinenser jemals irgendeiner Versöhnung, geschweige denn Frieden mit Israel zustimmen werden.

Doch der Mangel an Erziehung zum Frieden und die Hetze gegen Israel sind nicht das einzige Problem.

Es ist Zeit, dass die internationale Gemeinschaft die Tatsache zur Kenntnis nimmt, dass es keinen palästinensischen Führer gibt, der das Mandat hat, ein dauerhaftes Friedensabkommen mit Israel zu schließen. Kein Führer in Ramallah oder dem Gazastreifen ist dazu ermächtigt, den Konflikt mit Israel zu beenden.

Wenn Jassir Arafat nicht in der Lage war, das großzügige Angebot anzunehmen, das der damalige Ministerpräsident Ehud Barak 2000 bei den Verhandlungen in Camp David unterbreitete, wer wäre dann Mahmoud Abbas, wenn er Israel irgendwelche Zugeständnisse machte? Arafat wurde damals mit den Worten zitiert, er habe das Angebot zurückgewiesen, weil er nicht Tee mit Anwar Sadat trinken wolle, dem ersten arabischen Staatsmann, der einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete und dafür ermordet wurde.

Auf vielerlei Art kann Abbas sich für die Lage, in der er heute ist, nur selbst die Schuld geben. Wenn man seinem Volk erzählt, man werde niemals Konzessionen machen, wie kann man dann ein Friedensabkommen mit Israel unterzeichnen?

Wer glaubt, dass wer auch immer Abbas nachfolgen wird, dazu in der Lage sein wird, Israel echte Zugeständnisse zu machen, lebt in einer Traumwelt. Jeder Palästinenser, der es wagt, von Zugeständnissen an Israel zu sprechen, wird umgehend als Verräter stigmatisiert.

Dies sind die beiden Gründe, warum der „Friedensprozess“ im Nahen Osten sich weiterhin in einem Teufelskreis drehen wird. Um Frieden zu schließen, muss man sein Volk auf Frieden mit Israel vorbereiten. Dies zu tun, hat die Palästinensische Autonomiebehörde versäumt. Und das ist wiederum der Grund, warum es in naher Zukunft keinen moderateren palästinensischen Führer geben wird.

http://de.gatestoneinstitute.org/6231/palaestinenser-frieden-israel

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  • Americans and Europeans fail to acknowledge that in order to achieve peace, the leaders must prepare their people for compromise and tolerance. If you want to make peace with Israel, you do not tell your people that the Western Wall has no religious significance to Jews and is, in fact, holy Muslim property. Palestinian Authority leaders who accuse Israel of „war crimes“ and „genocide“ are certainly not preparing their people for peace. Such allegations serve only to further agitate Palestinians against Israel.
  • If Yasser Arafat was not able to accept the generous offer made by former Prime Minister Ehud Barak at the 2000 Camp David summit, who is Mahmoud Abbas to make any concessions to Israel? Arafat was quoted then as saying that he rejected the offer because he did not want to end up drinking tea with assassinated Egyptian President Anwar Sadat, the first Arab leader to sign a peace agreement with Israel.
  • No Palestinian leader has a mandate to reach an everlasting peace agreement with Israel. No leader in Ramallah or the Gaza Strip is authorized to end the conflict with Israel. Any Palestinian who dares to talk about concessions to Israel is quickly denounced as a traitor. Those who believe that whoever succeeds Abbas will be able to make real concessions to Israel are living in an illusion.

There are two main reasons why Palestinians will not sign a real and meaningful peace agreement with Israel — at least not in the foreseeable future.

The first is a total lack of education for peace. The second is related to the absence of a leader who is authorized — or has the guts — to embark on such a risky mission.

Americans and Europeans who keep talking about the need to revive the stalled peace process in the Middle East continue to ignore these two factors. They continue to insist that peace is still possible and that the ball is in Israel’s court.

The Americans and Europeans fail to acknowledge that in order to achieve peace, the leaders must prepare their people for compromise and tolerance.

In fact, it is inaccurate to say merely that Palestinian leaders have failed to prepare their people for peace with Israel. Instead, one should say that the Palestinian leadership has long been inciting its people against Israel to a point where it has become almost impossible to talk about any form of compromise between Israelis and Palestinians.

Since its inception in 1994, the Palestinian Authority (PA) has devoted most of its energies and propaganda to delegitimizing and isolating Israel. Ironically, this incitement continued even as the PA was negotiating with Israel in an attempt to reach a peace agreement.

If you want to make peace with Israel, you do not tell your people every now and then that the Western Wall has no religious significance to Jews and is, in fact, holy Muslim property.

You cannot make peace with Israel if you continue to deny Jewish history or links to the land. Take, for example, what the PLO’s Hanan Ashrawi said in response to statements made by President Barack Obama, in which he acknowledged Jewish history. „Once again, he [Obama] has adopted the discourse of Zionist ideology,“ she said. „He adopted it when he came to this region, speaking about the Jews‘ return to their land, and that this is a Jewish state.“

You will never be able to make peace with Israel if you keep telling your people and the rest of the world that Zionism was created in order to implement the Jewish project of world domination. This is what the Palestinian Authority ambassador to Chile, Imad Nabil Jadaa, said at a conference on Israeli-Palestinian peace in Santiago.

Imad Nabil Jadaa, the Palestinian Authority ambassador to Chile, declared on May 15 that the The Protocols of the Elders of Zion (an antisemitic forgery) contains proof of a Jewish plan for world domination. In the same speech, Jadaa declared „there is no Jewish People“ and that Palestinians do not recognize the existence of a Jewish people. (Image source: ISGAP video screenshot)

It will be impossible to make peace with Israel at a time when the Palestinian Authority is telling its people that Jews use wild pigs to drive Palestinian farmers out of their fields and homes in the West Bank. This is what PA President Mahmoud Abbas told a pro-Palestinian conference in Ramallah.

According to the PA, Jews have also used rats to drive Arab residents of the Old City of Jerusalem out of their homes. The official Palestinian news agency, Wafa, which reports directly to Abbas’s office, claimed in a dispatch that, „Rats have become an Israeli weapon to displace and expel Arab residents“ of the Old City of Jerusalem. The agency reported: „Settlers flood the Old City with rats… they release the rats to increase the suffering of the [Arab] residents and force them to evict their homes and leave the city.“

These messages are being sent to Palestinians not only by Hamas, but also by the Western-funded Palestinian Authority, which happens to be Israel’s „peace partner.“ The messages are being sent to Palestinians through the mosques, media and public statements of Palestinian leaders.

This is in addition to the PA’s worldwide campaign to isolate, delegitimize and demonize Israel and Israelis. PA leaders and representatives who continue to accuse Israel of „war crimes“ and „genocide“ are certainly not preparing their people for peace with Israel. On the contrary, such allegations serve to further agitate Palestinians against Israel.

This is the type of incitement, in fact, that drives more Palestinians into the open arms of the Palestinian Authority’s rivals, first and foremost Hamas. If you keep telling your people that Israel does not want peace and only seeks to destroy the lives of the Palestinians and steal their lands, there is no way that Palestinians would ever accept any form of reconciliation, let alone peace, with Israel.

Yet this is not only about the lack of education for peace or anti-Israel incitement.

It is time for the international community to acknowledge the fact that no Palestinian leader has a mandate to reach an everlasting peace agreement with Israel. That is because no leader in Ramallah or the Gaza Strip is authorized to end the conflict with Israel.

If Yasser Arafat was not able to accept the generous offer made by former Prime Minister Ehud Barak at the 2000 Camp David summit, who is Mahmoud Abbas to make any form of concession to Israel? Arafat was quoted back them as saying that he rejected the offer because he did not want to end up drinking tea with assassinated Egyptian President Anwar Sadat, the first Arab leader to sign a peace agreement with Israel.

In many ways, Abbas can only blame himself for the situation he faces today. If you are telling your people that you will never make concessions, how can you ever sign a peace agreement with Israel?

Those who believe that whoever succeeds Abbas will be able to make real concessions to Israel are living in an illusion. It is time to admit that no present or future Palestinian leader is authorized to offer even the slightest concessions to Israel. Any Palestinian who dares to talk about concessions to Israel is quickly denounced as a traitor.

These are the two reasons why the „peace process“ in the Middle East will continue to revolve in a vicious cycle. In order to make peace with Israel, you need to prepare your people for peace with Israel. This is something that the Palestinian Authority has failed to do. And that is why we will not see the emergence of a more moderate Palestinian leader in the near future.

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Remember: Do X! Don´t do Y!

Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!

What´s Left? Antisemitism!

http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm

Psychoanalytische Arbeitsstation

DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/

They want 1984, we want 1776

They are on the run, we are on the march!
I think for food

molon labe

Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.

Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.

Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.

“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?

Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.

Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.

Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.

Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.

Wer „ich will frei sein“ sagt, und es sagen viele, der ist ein Idiot. Denn das höchste was der Mensch als Freiheit haben kann, ist die Freiheit, seine Pflicht frei zu wählen.

“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton

Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat

Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein sozialer Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein sozialer Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.

Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.

„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .

Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.

„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.

Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.

„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die

vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das

lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die

Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße

Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der

vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision

endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,

ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)

„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;

kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,

um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.

Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der

Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu

scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der

allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn

Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.

 Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst. 

Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.

Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.

Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly

Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.

Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel

Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.

Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.

Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,

Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.

Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.

Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.

Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.

Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.

Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.

Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.

Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.

Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!

Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.

Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann  lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.

Denken ist immer grenzüberschreitend.

Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.

Legal ist nicht immer legitim.

Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.

Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, Rackets, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.

Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.

Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.

Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von  Feiglingen.

Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.

Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.

Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.

Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.

Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.

Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.

Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.

Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.

Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.

>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein

Man muß Mut haben, um witzig zu sein.

Dumm und blöd geht meistens zusammen.

Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen”  ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.

Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“

Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.

“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel

Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.

Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.

Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.

Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe George Orwell 2015

Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.

Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.

Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.

Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.

Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.

“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald.
Philip Larkin, Gesammelte Gedichte

Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.

„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi

„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi

Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.”  – Ignazio Silone

Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.

Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.

Bunte Vielfalt, früher: Scheiße

Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.

Romantik ist scheiße.

Die Realität ist immer stärker als Illusionen.

Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國

Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.

Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.

Smart phones for stupid people.

Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.

Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?

Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.

Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.

Islamisierung bedeutet Verblödung.

…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)

Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es  muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat  die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte.  (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit.  (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7)  (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert.  (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann

„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer

„Die Demokratie ist nichts weiter als die Herrschaft des Knüppels über das Volk durch das Volk für das Volk. (…) Es gibt drei Arten von Despoten: den Despoten, der den Leib knechtet, den Despoten, der die Seele knechtet und den Despoten, der Leib und Seele zugleich knechtet. Der erste heißt Fürst. Der zweite heißt Papst. Der dritte heißt das Volk. (..) Wer das Volk führen will, ist gezwungen, dem Pöbel zu folgen“ (…) „Man hört immer wieder, der Schulmeister sterbe aus. Ich wünschte beileibe, dem wäre so. Aber der Menschentypus, von dem er nur ein und gewiss noch der harmloseste Vertreter ist, scheint mir wahrhaftig unser Leben zu beherrschen; und wie auf ethischem Gebiet der Philanthrop die größte Plage ist, so ist es im Bereich des Geistes derjenige, der so sehr damit beschäftigt ist, andere zu erziehen, dass er nie Zeit gehabt hat, an seine eigene Erziehung zu denken […] Wie schlimm aber, Ernest, ist es, neben einem Menschen zu sitzen, der sein Leben lang versucht hat, andere zu erziehen! Welch eine grausame Tortur! Was für eine entsetzliche Borniertheit, die unvermeidlich aus der fatalen Gewohnheit resultiert, anderen seine persönlichen Überzeugungen mitteilen zu wollen! Wie sehr dieser Mensch durch seine geistige Beschränktheit auffällt! Wie sehr er uns und fraglos auch sich selbst anödet mit seinen endlosen Wiederholungen und seiner krankhaften Besserwisserei! Wie sehr er jedes Anzeichen geistigen Wachstums vermissen lässt! Wie verhängnisvoll ist der Kreis, in dem er sich unablässig bewegt.“ – Oscar Wilde
„Was die Menschheitsbeglücker in Wahrheit bewirken, ist ihr eigener moralischer Selbstgenuss in der angemaßten oder tatsächlichen Herrschaft über andere, aber gerade nicht die praktische Lösung der Dinge, um die es ihnen vorgeblich so selbstlos zu tun ist: „In den Augen des Denkers allerdings liegt der wahre Schaden, den das moralische Mitgefühl anrichtet, darin, dass es unser Wissen begrenzt und so verhindert, dass wir auch nur eines unserer sozialen Probleme lösen.“ (Wilde) Das Selbstopfer fürs Kollektiv erweist sich nicht nur als die wahre Selbstsucht, sondern auch als gegen die Gattung gerichtet: „Denn die Entwicklung der Gattung hängt von der Entwicklung des Individuums ab, und wo die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit als Ideal abgedankt hat, ist das Absinken des intellektuellen Niveaus, wenn nicht gar dessen gänzliches Verschwinden die unmittelbare Folge.“ (Wilde) Und das vorgeblich so praktische und zielorientierte Tun erweist sich als in Wahrheit konfus und unpraktisch: denn es verlässt den Bannkreis des Notwendigen und Zwanghaften nicht, ja, es bestärkt dessen Macht umso mehr, je auftrumpfender und verblendeter es sich in seiner moralischen Selbstgerechtigkeit verhärtet und alle Selbstaufklärung abwehrt. Solange die Gesellschaft den Individuen als fremde äußere Macht entgegentritt, verkehrt sich die gute Intention regelmäßig in ihr Gegenteil und ist menschliches Handeln „nur blindes Tun, abhängig von äußeren Einflüssen und angetrieben von einem dunklen Impuls, von dem es selbst nichts weiß. Es ist seinem Wesen nach unvollkommen, weil es vom Zufall begrenzt wird, und unwissend über seine eigentliche Richtung, befindet es sich zu seinem Ziel stets im Widerspruch […] Jede unserer Taten speist die große Maschine des Lebens, die unsere Tugenden zu wertlosem Staub zermahlen oder aber unsere Sünden in Bausteine einer neuen Kultur verwandeln kann.“ (…) Die Misere des Sozialismus von seinen Anfängen bis heute war und ist stets zuverlässig abzulesen an seiner Verachtung aller autonomen, zweckfreien, in sich begründeten und eben darin gesellschaftlich bestimmten Kunst, weil sie die – prekäre und unvollständige – Emanzipation des Individuums von Blut, Scholle, Rasse, Kollektiv vorausträumt und ihr Ausdruck verleiht. Die Kunst, die sozialistische Bewegungen oder Regimes dann hervorbringen und fördern, eine Kunst, die „Partei ergreifen“, „Stellung beziehen“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ dokumentieren soll, zerstört jedoch sich selbst und ihre Voraussetzungen. (…) „Kunst ist Individualismus und der Individualismus ist eine verstörende und zersetzende Kraft. Gerade darin liegt sein unermesslicher Wert. Denn was er aufzubrechen versucht, ist die Einförmigkeit des Typischen, die Sklaverei der Konvention, die Tyrannei der Gewohnheit und die Erniedrigung des Menschen auf das Niveau einer Maschine. (…) alle Künste sind amoralisch, ausgenommen die niederen Formen der sinnlichen oder belehrenden Kunst, die uns zu guten oder schlechten Taten anstiften wollen“ (…) Selbstsucht strebt immer danach, der gesamten Umwelt ein Einheitsmaß aufzuzwingen“ „Selbstlosigkeit bedeutet, andere Leute in Ruhe zu lassen, sich nicht in ihr Leben einzumischen […] Die Selbstlosigkeit weiß die unendliche Vielfalt als etwas Kostbares zu schätzen, sie akzeptiert sie, lässt sie gewähren und erfreut sich an ihr.“ (…) „Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlich wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch unbekannt.“(Wilde)
Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus.  (…) Massen laufen zur Deutschen Ideologie über, wenn Politik und Staat ihnen diesen Weg nicht versperren (…) Der Vernünftige braucht keinen Dialog mit Leuten zu führen, die sich nicht von Grund auf von denjenigen distanzieren, die Juden oder, was dasselbe ist, den Zionismus für ihr und anderer Leute Unglück verantwortlich machen. Er denunziert desgleichen jede Verhandlungsbereitschaft denen gegenüber, die, bevor sie sich als Staatsbürger und Marktsubjekte definiert haben, als Angehörige einer Religions- oder Volksgemeinschaft anerkannt werden wollen. (…) Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Antideutsch denken und handeln heißt demzufolge, die politischen Vermittlungs- und Repräsentationsformen in Gesellschaft und Staat, die auf der Trennung von freien und gleichen Warenbesitzern einerseits und am Allgemeinwohl orientierten Staatsbürgern andererseits beruht, gegen die zu verteidigen, die diese Teilung zugunsten eines autoritären Volksstaates überwinden wollen, dessen Subjekte von nichts anderem als von seinen Wohlfahrtsleistungen abhängig sind. Wer in diesem Sinne das Etikett „antideutsch“ nicht auch auf sich bezieht, mißachtet zumindest die Gefährlichkeit der – selbstredend nicht auf Deutschland und deutsche Staatsbürger beschränkte, sondern immer schon weltweit grassierende – Deutschen Ideologie, deren historischer Kern darin besteht, daß auf ihr Konto nicht nur „normale“ kapitalbedingte Ausbeutung und Herrschaft, nicht nur die dem Kapital aus Prinzip immanenten Kriege und nicht nur der ihm in seinen Grund eingeschriebene Antisemitismus gehen, sondern fördert das Überleben einer Ideologie, der zudem noch die historisch und empirisch nicht zu leugnende Tatsache eingeschrieben ist, daß die deutsche Fassung der Beziehung von Staat und Gesellschaft die Auslöschung der Menschheit in zwei Weltkriegen im allgemeinen und den eliminatorischen Antisemitismus im besonderen beinahe total verwirklicht hätte. In der Existenz des Staates Israel manifestiert sich der Einspruch gegen den historisch bewiesenen Vernichtungswahn Deutscher Ideologie praktisch und empirisch. – Manfred Dahlmann

„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.

Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …

Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.

Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch

Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.

Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.

Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.

— Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.

Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)

Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –

 Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS

„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl

„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)

„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“  – Max Horkheimer

 

„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten

Eine Frau wird als Frau geboren. ein Mann muß erst ein Mann werden.
Keine Paternalisierung, sondern fortschreitende Maternalisierung. Die Feminisierung und Genderisierug marginalisiert und zerstört die Vaterposition in den modernen »Gesellschaften«, die Vaterrolle erlitt allgemeine Degradierung, die Kanonisierung der Homosexulität im Speziellen und der sexuellen Diversität im Allgemeinen tilgt die noch übriggebliebenen Spuren einer Männlichkeit restlos aus, die nur noch als Schimpfwort der angeblichen „Paternalisierung“ im Jargon der Medien herumgeistert.

„Es kommt in der Psychotherapie darauf an – mit temporärer Unterstützung – sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wer mit einem Selbstbild lebt, für das die temporär klärende Rolle des Therapeuten eine unerträgliche Kränkung ist, der muß eben versuchen, alleine zurechtzukommen.“ – Hans Ulrich Gumbrecht

Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.

„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch­ sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk

„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk

„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno

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Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve

Stupidity manifests itself as outraged moralism

Values without empathy are worth nothing

Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image

More and more feel, think less and less Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.

Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth

“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton

They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.

Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others

„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“

After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.

The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.

Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.

Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome

If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human

A man with roots should go for a pedicure

Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment

If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way

Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.

If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.

If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.

Happy slaves are the worst enemies of freedom.

Creativity is an intelligence having fun.

If working makes you sick, fuck off, leave the work!

If Germans talk about morality, they mean money.

A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.

Thinking is always trespassing.

The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.

Legal is not always legitimate.

Who can not do without, lives unhappy.

So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.

Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.

You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.

Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.

People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.

People are not equal, each single person is unique.

Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.

Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.

The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.

One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.

>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein

One has to be brave, to have a wit.

Stupid and dull belong mostly together.

Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.

Christopher Hitchens: In a free society, no one has the right not to be offended.

The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.

“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell

 The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.

What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.

Islamimus is Islam preaching violence.

Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.

War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015

Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.

Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.

If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.

The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles
-Mahatma Gandhi

“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi

Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.

It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!

Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow:

German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.

The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.

Smart phones for stupid people.

A leftist can, but do not have to be stupid.

If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?

Only the purity of the means justify the end.

A German is a person who can speak no lie, without actually believe Adorno

„Reason and rationality are chance-less than ever in this totally mediatised world. An unpleasant type Sniperterrorized society. His current weapon: The phobia accusation.“ – Bettina Röhl
„A Shitstorm has also its positive side. As politically correct manure it is usually thrown in the direction of originality, creativity and intelligence, she flies often to people who are really worth to read.“ – Evidenz-basierte Ansichten
A woman is born as a woman. a man has to become a man.
No paternalization but advancing maternalization. The feminization and genderization marginalized and destroyed the father position in the modern „societies,“ the father role suffered general degradation, the canonization of homosexuality in particular and the sexual diversity generally wipes out the still remaining traces of masculinity completely out,  only as an insult haunts the alleged „paternalization“ in the jargon of mass media.
PostPop era: the triumph of fashion over the morals.
„We need damaged buildings, so you can see through their cracked walls to win at least one viewpoint to start to begin to think. Victor Tausk
„What good is health if you are an idiot then?“ – Theodor Adorno

Kiew segnet neue Geschichtsschreibung (Geschichtsfälschung) ab – Namhafte Historiker protestieren

25.05.2015 de.sputniknews.com

Entwicklung in der Ukraine (Mai 2015) (66)
 

Eine Reihe international renommierter Historiker haben einen Offenen Brief an Präsident Pjotr Poroschenko verfasst, in dem sie gegen die Gesetze in der Ukraine protestierten.

Unter anderem wurde durch die Novellen das aktive Werben für den Kommunismus unter Strafe gestellt. Zudem wurden alle, die je für einen eigenen ukrainischen Staat gekämpft haben, darunter auch faschistische ukrainische Bataillone, offiziell zu Unabhängigkeitskämpfern erklärt.

„Es ist mit Sicherheit so, dass die Geschichte der Organisation der Ukrainischen Nationalisten (OUN) oder auch der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) deutlich kritischer zu bewerten ist“, so Andre Härtel vom Lehrstuhl für Internationale Beziehungen an der FSU Jena, der den Offenen Brief mit unterzeichnet hat. „Beide Organisationen haben sich am Genozid und auch an Terroraktivitäten beteiligt während des Zweiten Weltkriegs. Darüber hätte es erst einmal eine breite akademische und auch öffentliche Debatte geben müssen.“Die Beweggründe bei Poroschenko, solche Gesetze zu unterzeichnen, erklärt Härtel im Gespräch mit Armin Siebert wie folgt: „Er will keine weitere innere Front gegen eher radikale und nationalistische Gruppen aufmachen. Vielleicht gar nicht so sehr, weil er das Gesetz ideologisch teilt, aber ich glaube, auch er nutzt politisch die Unterstützung, die ihm die Nationalisten gewähren, und es wäre für ihn kritisch in dieser Phase, sich gegen diese Kräfte zu stellen.“

„Es kommt ja schon vermehrt dazu, dass Lenin-Denkmäler zerstört werden“, fügte der Historiker hinzu. „Es gibt eine enorme Radikalisierung in der Bevölkerung. Deshalb sucht das Land nach klareren Geschichtsbildern. Wir befinden uns quasi in einem revolutionären Kontext in der Ukraine. So kann man den Politikern ihr Bemühen um Einheit nicht vorwerfen. Die Frage ist nur, mit welchen Wertvorstellungen.“„Das durch diese Gesetze vorgegebene historische Narrativ befördert ein national-autoritäres Geschichtsbild“, betonte Härtel. „ Das führt wiederum zu einer Entfremdung prorussischer Bevölkerungsteile, aber auch zu einer Entfremdung gegenüber westlichen Nachbarn, vor allem Polen. Und nicht zuletzt werden durch solche Gesetze auch politische Gewalt und autoritäre Ideologien sanktioniert.“

Dr. Christopher Gilley von der Fakultät Europäische Geschichte an der Universität Hamburg, ebenfalls ein Mitunterzeichner des Offenen Briefs, stellt paradoxe Momente in den neuen Gesetzen fest: „Als Historiker sehe ich das größte Problem darin, dass es gerade für die Ukraine sinnlos ist, die kommunistische Herrschaft in solchen Schwarz-Weiß-Mustern zu zeichnen, weil das kommunistische Regime nicht immer unbedingt antiukrainisch war.“„Im Gegenteil, während der Sowjetzeit begannen die Ukrainer eigentlich erst richtig, sich als Ukrainer zu verstehen und das kann man auf jeden Fall auf die sowjetische Politik zurückführen“, äußerte er. „Die Einigkeit der Ukraine wurde auch erst unter sowjetischer Ägide erreicht. Diese Gesetze machen also aus historischer Sicht überhaupt keinen Sinn.“

Der englische Experte vermutet traurige Auswirkungen dieser Gesetze auf die Arbeit ukrainischer Historiker: „Die Wahrheit dürfen sie ja jetzt nicht mehr schreiben. Und Geld für Forschungen zu den Verbrechen der UPA und der OUN bekommen sie sicher auch nicht. Wir können davon ausgehen, dass ukrainische Historiker eingeschüchtert werden. Kritische Forschung werden sie nicht betreiben können.“Signifikant findet Gilley auch die Tatsache, dass die Gesetze, die die ukrainischen Organisationen, welche während des Krieges auf der Seite von Nazi-Deutschland gekämpft hatten, als „Unabhängigkeitskämpfer“ einstufen, von den sogenannten proeuropäischen Parteien von Präsident Poroschenko und Premier Arseni Jazenjuk unterstützt wurden.

Mehr auf:

line-wordpress

Remember: Do X! Don´t do Y!

Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!

What´s Left? Antisemitism!

http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm

DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/

They want 1984, we want 1776

They are on the run, we are on the march!
I think for food

molon labe

Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.

Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.

Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.

Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.

Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.

Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.

Wer “ich will frei sein” sagt, und es sagen viele, der ist ein Idiot. Denn das höchste was der Mensch als Freiheit haben kann, ist die Freiheit, seine Pflicht frei zu wählen.

“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton

Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.

Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.

Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly

Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.

Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.

Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.

Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,

Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.

Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.

Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.

Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.

Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.

Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.

Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.

Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.

Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!

Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.

Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann  lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.

Denken ist immer grenzüberschreitend.

Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.

Legal ist nicht immer legitim.

Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.

Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.

Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.

Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.

Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von  Feiglingen.

Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.

Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.

Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.

Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.

Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.

Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.

Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.

Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.

Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.

>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein

Man muß Mut haben, um witzig zu sein.

Dumm und blöd geht meistens zusammen.

Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen”  ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.

Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“

Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.

“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel

Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.

Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.

Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.

Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe George Orwell 2015

Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.

Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.

Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.

Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.

Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.

“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald.
Philip Larkin, Gesammelte Gedichte

Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.

„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi

„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi

Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.”  – Ignazio Silone

Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.

Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.

Bunte Vielfalt, früher: Scheiße

Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.

Romantik ist scheiße.

Die Realität ist immer stärker als Illusionen.

Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國

Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.

Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.

Smart phones for stupid people.

Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.

Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?

Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.

Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.

Islamisierung bedeutet Verblödung.

…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom “Befehlsnotstand”, von der “Gleichschaltung” oder vom “Führer” selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)

Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als “Unrechtsstaat”, als “das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben” exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen “Vergangenheitsbewältigung”, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat “von alledem nichts gewußt”, war “im Grunde auch dagegen” oder “konnte gar nicht anders handeln”, weil “Befehlsnotstand” herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort “ins KZ gekommen” wäre. ” (…) “Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.” (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es  muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat  die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte.  (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit.  (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7)  (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert.  (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann

„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer

“Die Demokratie ist nichts weiter als die Herrschaft des Knüppels über das Volk durch das Volk für das Volk. (…) Es gibt drei Arten von Despoten: den Despoten, der den Leib knechtet, den Despoten, der die Seele knechtet und den Despoten, der Leib und Seele zugleich knechtet. Der erste heißt Fürst. Der zweite heißt Papst. Der dritte heißt das Volk. (..) Wer das Volk führen will, ist gezwungen, dem Pöbel zu folgen” (…) „Man hört immer wieder, der Schulmeister sterbe aus. Ich wünschte beileibe, dem wäre so. Aber der Menschentypus, von dem er nur ein und gewiss noch der harmloseste Vertreter ist, scheint mir wahrhaftig unser Leben zu beherrschen; und wie auf ethischem Gebiet der Philanthrop die größte Plage ist, so ist es im Bereich des Geistes derjenige, der so sehr damit beschäftigt ist, andere zu erziehen, dass er nie Zeit gehabt hat, an seine eigene Erziehung zu denken […] Wie schlimm aber, Ernest, ist es, neben einem Menschen zu sitzen, der sein Leben lang versucht hat, andere zu erziehen! Welch eine grausame Tortur! Was für eine entsetzliche Borniertheit, die unvermeidlich aus der fatalen Gewohnheit resultiert, anderen seine persönlichen Überzeugungen mitteilen zu wollen! Wie sehr dieser Mensch durch seine geistige Beschränktheit auffällt! Wie sehr er uns und fraglos auch sich selbst anödet mit seinen endlosen Wiederholungen und seiner krankhaften Besserwisserei! Wie sehr er jedes Anzeichen geistigen Wachstums vermissen lässt! Wie verhängnisvoll ist der Kreis, in dem er sich unablässig bewegt.“ – Oscar Wilde
“Was die Menschheitsbeglücker in Wahrheit bewirken, ist ihr eigener moralischer Selbstgenuss in der angemaßten oder tatsächlichen Herrschaft über andere, aber gerade nicht die praktische Lösung der Dinge, um die es ihnen vorgeblich so selbstlos zu tun ist: „In den Augen des Denkers allerdings liegt der wahre Schaden, den das moralische Mitgefühl anrichtet, darin, dass es unser Wissen begrenzt und so verhindert, dass wir auch nur eines unserer sozialen Probleme lösen.“ (Wilde) Das Selbstopfer fürs Kollektiv erweist sich nicht nur als die wahre Selbstsucht, sondern auch als gegen die Gattung gerichtet: „Denn die Entwicklung der Gattung hängt von der Entwicklung des Individuums ab, und wo die Ausbildung der eigenen Persönlichkeit als Ideal abgedankt hat, ist das Absinken des intellektuellen Niveaus, wenn nicht gar dessen gänzliches Verschwinden die unmittelbare Folge.“ (Wilde) Und das vorgeblich so praktische und zielorientierte Tun erweist sich als in Wahrheit konfus und unpraktisch: denn es verlässt den Bannkreis des Notwendigen und Zwanghaften nicht, ja, es bestärkt dessen Macht umso mehr, je auftrumpfender und verblendeter es sich in seiner moralischen Selbstgerechtigkeit verhärtet und alle Selbstaufklärung abwehrt. Solange die Gesellschaft den Individuen als fremde äußere Macht entgegentritt, verkehrt sich die gute Intention regelmäßig in ihr Gegenteil und ist menschliches Handeln „nur blindes Tun, abhängig von äußeren Einflüssen und angetrieben von einem dunklen Impuls, von dem es selbst nichts weiß. Es ist seinem Wesen nach unvollkommen, weil es vom Zufall begrenzt wird, und unwissend über seine eigentliche Richtung, befindet es sich zu seinem Ziel stets im Widerspruch […] Jede unserer Taten speist die große Maschine des Lebens, die unsere Tugenden zu wertlosem Staub zermahlen oder aber unsere Sünden in Bausteine einer neuen Kultur verwandeln kann.“ (…) Die Misere des Sozialismus von seinen Anfängen bis heute war und ist stets zuverlässig abzulesen an seiner Verachtung aller autonomen, zweckfreien, in sich begründeten und eben darin gesellschaftlich bestimmten Kunst, weil sie die – prekäre und unvollständige – Emanzipation des Individuums von Blut, Scholle, Rasse, Kollektiv vorausträumt und ihr Ausdruck verleiht. Die Kunst, die sozialistische Bewegungen oder Regimes dann hervorbringen und fördern, eine Kunst, die „Partei ergreifen“, „Stellung beziehen“ und „gesellschaftliche Verantwortung“ dokumentieren soll, zerstört jedoch sich selbst und ihre Voraussetzungen. (…) „Kunst ist Individualismus und der Individualismus ist eine verstörende und zersetzende Kraft. Gerade darin liegt sein unermesslicher Wert. Denn was er aufzubrechen versucht, ist die Einförmigkeit des Typischen, die Sklaverei der Konvention, die Tyrannei der Gewohnheit und die Erniedrigung des Menschen auf das Niveau einer Maschine. (…) alle Künste sind amoralisch, ausgenommen die niederen Formen der sinnlichen oder belehrenden Kunst, die uns zu guten oder schlechten Taten anstiften wollen” (…) Selbstsucht strebt immer danach, der gesamten Umwelt ein Einheitsmaß aufzuzwingen“ „Selbstlosigkeit bedeutet, andere Leute in Ruhe zu lassen, sich nicht in ihr Leben einzumischen […] Die Selbstlosigkeit weiß die unendliche Vielfalt als etwas Kostbares zu schätzen, sie akzeptiert sie, lässt sie gewähren und erfreut sich an ihr.“ (…) „Die erste Pflicht im Leben ist, so künstlich wie möglich zu sein. Die zweite Pflicht ist noch unbekannt.“(Wilde)
Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus.  (…) Massen laufen zur Deutschen Ideologie über, wenn Politik und Staat ihnen diesen Weg nicht versperren (…) Der Vernünftige braucht keinen Dialog mit Leuten zu führen, die sich nicht von Grund auf von denjenigen distanzieren, die Juden oder, was dasselbe ist, den Zionismus für ihr und anderer Leute Unglück verantwortlich machen. Er denunziert desgleichen jede Verhandlungsbereitschaft denen gegenüber, die, bevor sie sich als Staatsbürger und Marktsubjekte definiert haben, als Angehörige einer Religions- oder Volksgemeinschaft anerkannt werden wollen. (…) Antizionismus und Antiamerikanismus, ihr Philo-Islamismus nichts anderes sind als moderne Varianten des urdeutschen Antisemitismus. (…) Antideutsch denken und handeln heißt demzufolge, die politischen Vermittlungs- und Repräsentationsformen in Gesellschaft und Staat, die auf der Trennung von freien und gleichen Warenbesitzern einerseits und am Allgemeinwohl orientierten Staatsbürgern andererseits beruht, gegen die zu verteidigen, die diese Teilung zugunsten eines autoritären Volksstaates überwinden wollen, dessen Subjekte von nichts anderem als von seinen Wohlfahrtsleistungen abhängig sind. Wer in diesem Sinne das Etikett “antideutsch” nicht auch auf sich bezieht, mißachtet zumindest die Gefährlichkeit der – selbstredend nicht auf Deutschland und deutsche Staatsbürger beschränkte, sondern immer schon weltweit grassierende – Deutschen Ideologie, deren historischer Kern darin besteht, daß auf ihr Konto nicht nur “normale” kapitalbedingte Ausbeutung und Herrschaft, nicht nur die dem Kapital aus Prinzip immanenten Kriege und nicht nur der ihm in seinen Grund eingeschriebene Antisemitismus gehen, sondern fördert das Überleben einer Ideologie, der zudem noch die historisch und empirisch nicht zu leugnende Tatsache eingeschrieben ist, daß die deutsche Fassung der Beziehung von Staat und Gesellschaft die Auslöschung der Menschheit in zwei Weltkriegen im allgemeinen und den eliminatorischen Antisemitismus im besonderen beinahe total verwirklicht hätte. In der Existenz des Staates Israel manifestiert sich der Einspruch gegen den historisch bewiesenen Vernichtungswahn Deutscher Ideologie praktisch und empirisch. – Manfred Dahlmann

„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.

Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …

Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.

Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch

Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.

Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.

Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.

Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.

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Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve

Stupidity manifests itself as outraged moralism

Values without empathy are worth nothing

Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image

More and more feel, think less and less Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.

Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth

“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton

Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others

Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.

Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome

If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human

A man with roots should go for a pedicure

Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment

If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way

Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.

If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.

If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.

Happy slaves are the worst enemies of freedom.

Creativity is an intelligence having fun.

If working makes you sick, fuck off, leave the work!

If Germans talk about morality, they mean money.

A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.

Thinking is always trespassing.

The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.

Legal is not always legitimate.

Who can not do without, lives unhappy.

So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.

Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.

You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.

Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.

People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.

People are not equal, each single person is unique.

Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.

Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.

The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.

One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.

>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein

One has to be brave, to have a wit.

Stupid and dull belong mostly together.

Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.

Christopher Hitchens: In a free society, no one has the right not to be offended.

The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.

“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell

 The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.

What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.

Islamimus is Islam preaching violence.

Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.

War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015

Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.

Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.

If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.

The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles
-Mahatma Gandhi

“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi

Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.

It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!

Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow:

German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.

The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.

Smart phones for stupid people.

A leftist can, but do not have to be stupid.

If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?

Only the purity of the means justify the end.

A German is a person who can speak no lie, without actually believe Adorno

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