„Wenn sich Nichts mit
Nichts verbindet,
ist und bleibt die Summe klein,
wer bei Tisch nur Liebe findet,
wird nach Tische hungrig sein.“[1]
Romantik. Für die meisten Menschen ist sie das Ziel ihrer Sehnsucht. Für Ludwig van Beethoven, der Rocco, den Vater von Leonore, die nach Fidelio schmachtete, obige Zeilen singen ließ, jedoch nicht. Denn die Romantik, eine deutsche Erfindung, hat als Ziel das Versagen, das Scheitern, den Tod. Das mag romantischen Fräuleins gefallen, wenn der Knabe sich für sie ins Schwert stürzt, sein eigenes oder des Feindes, für den Knaben ist es ein sehr schlechtes Geschäft. Und doch ist die Romantik für die meisten eine solche Sehnsucht, daß es zur Sucht werden kann, an dessen Ende alles nur kaputt ist. Der Höhepunkt der deutschen Romantik war die Nazi-Zeit und der zweite Weltkrieg. Schon im ersten Weltkrieg wurde über die Schönheit des Krieges brambarisiert. Dann die Stalinisten im Blutrausch ihres romantischen Terrors. Ach, was für ein schöner Untergang!
Und nun schwelgen Araber in ihrer Romantik, die ebenso in Trümmern enden wird, wie jede Romantik vor und nach ihnen. Über das romantische Bild des edlen Arabers in deutscher Literatur und Kunst hat Tomo Polic eine wunderbare Arbeit geschrieben. Lesen Sie selbst! Und wenn jemand fragt, was gibt es sonst, wenn nicht die Romantik? Dem sage ich: Die Realität – versuchen Sie zur Abwechslung mal damit. Julian S. Bielicki
Der Mythos von den guten Wilden, die dem Ursprung der Menschheit am nächsten seien, auf die man sich wieder zu besinnen habe, taucht dann wieder auf im 18. Jahrhundert bei Montesquieu in den „Perserbriefen“ und bei Herder, der Montesquieus Lehre von dem durch natürliche und gesellschaftliche Faktoren bestimmten „Gemeingeist“ von Völkern aufgreift und zu einer Theorie verdichtet: danach gibt es keine universell, für alle Menschen gleichermaßen geltenden Maßstäbe, Kategorien, Prinzipien, Werte, sondern umgekehrt verfügt jede Gesellschaft über eine ganz besondere, unvergleichbare Kollektivseele, einen „Volksgeist“, der gleichermaßen in Sprache, Kunst, Denkweise, Kleidung, Gewohnheiten und Traditionen seinen Ausdruck findet. Es gehe daher nicht an, wie Herder namentlich gegen Voltaire polemisiert, in Aufklärungsmanier die Menschen nach abstrakt-allgemeinen Prinzipien umerziehen zu wollen, sondern man müsse die Völker in ihren angestammten Vorurteilen belassen, repräsentieren diese doch die guten Ursprünge eines Kollektivs: „Das Vorurteil ist gut, zu seiner Zeit: denn es macht glücklich. Es drängt Völker zu ihrem Mittelpunkt zusammen, macht sie fester auf ihrem Stamme, blühender in ihrer Art, brünstiger und also auch glückseliger in ihren Neigungen und Zwecken. Die unwissendste, vorurteilendste Nation ist in solchem Betracht oft die erste; das Zeitalter fremder Wunschwanderungen und ausländischer Hoffnungsfahrten ist schon Krankheit, Blähung, ungesunde Fülle, Ahndung des Todes.“ (10) Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um zu erkennen, dass Herders Theorie von den guten und gegen die Anmaßung der Aufklärung zu schützenden „Volksgeistern“ ziemlich genau dem heutigen „anti-rassistischen“ common sense in Europa entspricht, der unterschiedslos „Respekt“ und „Toleranz“ für alle „gewachsenen Kulturen“ praktiziert und diese gegen den anmaßenden „Imperialismus“ der USA in Schutz nimmt. Und es ist unschwer zu sehen, dass Herders Lehre von der in allen Lebensäußerungen eines Volkes sich aussprechenden Eigenart Modell gestanden hat für den modernen, im aktuellen Zusammenhang immer wieder reklamierten Kulturbegriff, der mit der als „elitär“ verunglimpften Hochkultur jeden objektiven Maßstab für das, was Kultur ist und was nicht, verabschiedet, dafür einfach jede mit Regelmäßigkeit stattfindende Lebensäußerung unterschiedslos zur Kultur erklärt, aber den Nimbus des alten Begriffs beibehält, mit der Konsequenz, dass aus einem das Alltagsbewusstsein wie auch die Rechtsprechung beherrschenden Kulturdünkel heraus heute schlechthin alles zur Kultur erklärt werden kann: Popsongs als Subkultur, toskanisches Olivenöl als Esskultur, das gewalttätige Agieren von islamischen Ehemännern als traditionelle Kultur und – Gipfel der Perversion! – der europäische Sozialstaat als angeblich gelungene kulturelle Zähmung des Kapitalismus. (11) Herder übrigens war ein erklärter Gegner der gegen Ende des 18. Jahrhunderts verstärkt aufkommenden Rassentheorien, was ihn zwar persönlich ehrt, aber doch nichts daran ändert, dass seine „anti-rassistische“ Lehre dem späteren explizit rassistischen Deutschnationalismus den Weg ebnet.“ – Clemens Nachtmann
Der „imaginäre Orient“ – Zur Bildgeschichte der Orientalismus in Malerei und Fotografie.
Der fotografierte Orient. Die Praxis der Fotoateliers.
von Tomislav Polic E-Mail: Tomislav.Polic@t-online.de
1. Einführung
In meiner Arbeit versuche ich aufzuzeigen, welche Rolle die Orientfotografie und deren Hauptproduzenten, die Fotoateliers, bei der Entstehung und Verfestigung des westlichen Orientbildes, gespielt haben.
Das exotische Bild des Orients entsteht zunächst durch die Orientmalerei und mit Hilfe der populären Literatur, wie Geschichten aus 1001 Nacht oder die Abenteuerromane Karl Mays. Demnach sei der Orient eine äußerst fremde, wenn auch „zauberhafte“ Welt: Eine Welt der bunten Farben, Gerüche, exotischen Gewürze, des geheimnisvollen Harems. Die grauenvollen Herrscher, verschleierte Frauen, die die Rolle der unterdrückten Opfer dabei zugeteilt bekommen, komplettieren das widersprüchliche Bild, das die Bewunderung und das starke Überlegenheitsgefühl der Europäer gleichzeitig vermittelt (Abb.1).
Als Eugène Delacroix 1832 nach Marokko reiste, schrieb er begeistert über das Straßenbild von Tanger und Meknès. „Auf Schritt und Tritt gibt es fertige Gemälde, die zwanzig Malergenerationen Glück und Rühm bringen würden. An jeder Straßenecke gibt es Bilder zu malen.“[2]
„Wie schade, dass ich nicht eine Camera obscura von Daguerre hier habe“, stellte wiederum Helmut von Moltke am 10. Juni 1839 bedauernd fest, bei dem Anblick des „wehrhaften Panoramas“ von 4000 Zelten der türkischen Armee am Ufer des Euphrats, noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Erfindung der Fotografie. Das Panorama entsprach seinen militärischen Phantasien und hatte mit der Realität nicht viel gemeinsam. Die osmanische Armee war nämlich von Missverhältnissen und Chaos geprägt.[3] Von oben gesehen, ergab sich aber ein harmonisierendes Bild, das auch auf den Zustand der Armee zu übertragen war. Diese Logik der Verfälschung und Selbsttäuschung ist eine der wichtigsten Konstanten in der romantischen Beobachtung und der wissenschaftlichen Forschung von der Seite der westlichen Orientbesucher.
Die Weigerung, die Realität des Orients zu akzeptieren, sei für den amerikanischen in Jerusalem geborenen Literatur- und Kulturtheoretiker Edward Said (1935-2003), ein Ergebnis der kontinuierlichen Verfälschungsarbeit von Wissenschaftlern, Malern, Fotografen und Schriftstellern, denn sie haben gemeinsam erst „den Orient“ hervorgebracht. So sei „Orient“ sowie „Orientalismus“ nicht mehr und nicht weniger als ein Konstrukt. [4]
In seinem 1978 erschienen Buch über den Orientalismus wurde eine bis dahin unvorstellbare Art der Kritik aufgebracht. Das gesamte westliche Konzept des Orients sei pure Erfindung, Jahrhunderte der Orientalistik seien Mittel der Spionage und der Unterwerfung gewesen.
Die von Said erwähnten Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler und Fotografen, sowie Wohlhabende und Abenteurer, versuchten mit ihrer Reise in den Orient von der der modernen Zeiten unterlegenen westlichen Zivilisation, zu flüchten. Diese Reisen, die sie nicht selten in Tagebüchern und Reiseberichten beschrieben, hatten für sie nicht nur einen seelischen, sondern auch einen mystischen Aspekt. Der Orient war für sie nicht nur geografisch sondern auch in metaphysischer Hinsicht das Gegenstück des Abendlandes: wo man den Westen materialistisch, tatbezogen, aktiv, logisch und rational nennen mag, steht der Osten dagegen für Geistigkeit, Weisheit, kontemplative Lebensweise, Metaphysik und Gefühl. Der Orient sollte dem Europäer, sozusagen, eine neue Lebensorientierung schenken.
So stellt sich die Frage ob auf den Fotografien von Fotoateliers ein imaginäres Orient zu sehen sei, oder haben die Fotografen (auch) die Realität der orientalischen Ländern fotografiert? Und weiter: Kann man bei diesen Fotos von „Wirklichkeit“ des Orients sprechen oder sei es ratsamer von einer Stereotypisierung und klischeehaften Darstellungen zu sprechen, in der paradoxerweise allein die ästhetischen Kriterien als wichtig galten.
2. Der Orient als Schauplatz der Kämpfe der Weltmächte
Der Begriff Orient (von lat. oriens = „Osten“ bzw. von lat. oriri = „aufgehen, sich erheben“) oder Morgenland bezeichnet kein eindeutig umschriebenes Gebiet. Im Lauf der Geschichte hat das Bedeutungsspektrum dieses Begriffs eine Wandlung erfahren. Orient wird meist weniger in einem politischen oder geographischen, sondern eher in einem religiös-kulturellen Sinne verwendet. Geografisch versteht man als Orient entweder allgemein „Länder des Ostens“ von Nordafrika bis Japan, die islamischen Länder im weitesten Sinne, oder nur die islamischen Kernländer. Oft wurden die Gebiete, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Osmanischen Reich gehörten, und auch Persien, zum Orient gezählt. [5]
Osmanisches Reich bedeutete schon etwa 100 Jahre vor dem Ägyptenfeldzug Napoleons 1798, keine echte Bedrohung für Europa. Die wirtschaftliche Stagnation, die Ausbeutung der Untertanen, die der Finanzierung des Staatapparats diente, trugen zu Auflösungstendenzen im Osmanischen Reich entscheidend bei. Die zunehmende Schwäche des Reiches wirkte mobilisierend für die Europäer, so dass der Konkurrenzkampf zwischen den Briten, Russen und Franzosen um Einfluss im Orient immer offener wurde.
Kurz nach der Französischen Revolution entsteht in Westeuropa ein neues Bürgertum, das mit dem Motto „Freiheit– Gleichheit– Brüderlichkeit“ und dem Aufklärungseifer in die Entdeckung der Welt ging. Darunter waren auch einige herausragende Wissenschaftler wie z.B. Alexander von Humboldt (1769-1859).
Die eigentliche Ägyptenexpedition Napoleons (1798-1801) war als militärische Aktion ein Fehlschlag. Außer 27000 Soldaten, kamen aber auch fast 170 Wissenschaftler mit nach Ägypten: Mathematiker, Astronomen, Ingenieure, Geologen, Chemiker, Zoologen, Geographen, Mineralogen, Konstrukteure, Drucker, Dolmetscher, Arabisten und Künstler.[6] Somit ging die Zeit der gebildeten Dilettanten zu Ende, es kamen Fachleute derer Aufgabe, die systematische Erfassung der alten Kulturen war. Dazu gehörte z. B. das Landvermessen, das Aufnehmen der antiken Denkmäler und das Bestimmen der Fauna und Flora des Landes.[7]
Die Großpublikation, die daraus entstand, hatte einen enormen Einfluss auf die damalige gebildete Welt. [8]
Erst 1830, 32 Jahre nach Napoleons Feldzug, mit der Besatzung Algiers durch Franzosen, begann schließlich die koloniale Phase. Die imperialistische Politik der Europäer erlebte ihre Krönung Anfang der 1880er Jahren, mit der Besetzung Ägyptens durch Briten und Tunesiens durch Franzosen.
Während der Besetzung wurde auch das westliche Gedankegut importiert, es startete der Prozess der Modernisierung. Der kulturelle Wandel brachte mit sich die Idee der Nation. So wurde plötzlich die Zusammengehörigkeit diverser Gruppen forciert und unter ethnischen, religiösen oder politischen Aspekten untermauert.
Emanzipationsbewegungen, die sich aus diesem Wandel entwickelten, resultierten zwischen 1905 und 1918 mit Aufständen und Rebellionen. Die europäische Hegemonie wackelte immer mehr. Die Angst vor Panislamismus wuchs, während sich die Überzeugung, dass allein die Europäer in der Lage seien im Orient stabile Verhältnisse zu schaffen, als Illusion erwies. Schließlich sollten die orientalischen Länder, durch das Mandatsystem, unter der Aufsicht der Europäer, zur Unabhängigkeit geführt werden. [9]
3. „Orient“ als romantische Erfindung des Abendlandes
3.1 Orient und Fotografie. Eine untrennbare Geschichte
Die Fotografie wurde 1838 von Louis Jacques Mandé Daguerre erfunden (1787-1851). Schon zwei Monate nach seiner Erfindung, fuhr der Maler Horace Vernet gemeinsam mit dem Daguerreotypist Fredéric Goupil- Fesquet nach Ägypten und das „Heilige Land“, um dort zu fotografieren. Dieses Unternehmen hatte auch eine symbolische Bedeutung, es wies auf die untrennbare Beziehung zwischen dem Orient und der Erfindung und der Geschichte der Fotografie hin.[10]
Der Erfinder Daguerre war nicht derjenige, der die neue fotografische Technik breiteren Kreisen bekannt gemacht hat, dies gelang dem Physiker und Politiker Dominique Francois Arago (1786-1853), der in einer Rede im Jahr 1839 die Öffentlichkeit von der Möglichkeiten der Fotografie mit diesen Worten überzeugte:
„Um die Millionen und Aber-Millionen Hieroglyphen zu kopieren, die die Außenseiten der Denkmäler von Theben, Memphis, Kamak usw. bedecken, bedarf es Dutzende von Jahren und einer Legion von Zeichnern. Mit dem Daguerreotyp könnte ein Mann diese Aufgabe bewältigen.“[11]
Außerdem benannte Arago die vier Punkte, die Fotografie für die Wissenschaft vordergründlich so wichtig machen: „Aktualität, Nützlichkeit für die Künste, Schnelligkeit und Nutzen für die Wissenschaften.“ [12] Dieses hat sich wohl bis heute nicht geändert.
Das Großformat aus den Anfängen der Ägyptenfotografie, das sich an die Blätter der Maler und Zeichner anlehnt, lässt erkennen, dass sich die Fotografie an der Kunst orientierte. Sie übernimmt aus der Malerei die Schemata für ihre Bildkomposition. Vereinfacht bedeutete das, dass der Bildgegenstand in der Mitte des Bildes steht und sich in einem hellerem Licht als die Umgebung, z. B. Palmen, befindet (Abb.2).
Die Fotografie bedrohte den Berufsmaler, so verschwanden z. B. die Miniaturmaler sehr schnell. Dass „nur schlechte Maler Fotografen werden“, behauptete in einem 1859 verfassten Pamphlet der damals noch unbekannte Dichter Charles Baudelaire (1821-1867). In derselben Schrift schrieb er auch folgendes: „Dadurch, dass die fotografische Industrie die Zuflucht aller gescheiterten Maler wurde, der Unbegabten und der Faulen, hatte diese allgemeine Überfütterung nicht nur Verblendung und Verdummung zur Folge, sondern wirkte wie eine Rache.“ [13]
3.2 Fotografie als Beweismittel für die Existenz einer romantischen Illusion
Für das wachsende Interesse an Sitten und Gebräuchen fremder Völker in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren die Aufklärung und das Zeitalter der Entdeckungen maßgeblich verantwortlich. Da der Orient doch nicht so unbekannt wie manche andere neuentdeckte Erdteile war, spielten die Vorurteile dabei eine vergleichsweise größere Rolle. Der Orient wurde je nachdem, entweder als exemplarisch barbarisch und rückständig gesehen oder als Vorbild für religiöse Toleranz und verwirklichte Ratio.[14] Genauso kontrovers sind parallel existierende Vorstellungen vom Orient als Bedrohung für die christliche Kultur einerseits, und andererseits als malerisch-anziehende exotische Welt.
Bertram Turner benennt drei Züge, die für das westliche Orientverständnis des 19. Jahrhunderts maßgebend waren: [15]
– realpolitisch bestimmter Imperialismus und Kolonialismus, bekräftigt mit einem europäischen Überheblichkeitsgefühl, das europäische Verhalten dem Orient gegenüber;
– Bestehen einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Orient. Dazu zählt man außer Sprache und Geschichte auch die Religionswissenschaften, Bibelforschung und Islamkunde;
– „romantisches“ Bild einer exotisch- bezaubernden Welt. Der Orientale verkörpert den Fremden in der Auffassung der Romantik.
Romantik entstand als Reaktion auf die Vernunft gerichtete Philosophie der Aufklärung und auf die Strenge des durch die Antike inspirierten Klassizismus Im Vordergrund stehen Gefühle wie Sehnsucht, Mysterium und Geheimnis. Dem fortschrittlichen Optimismus der Aufklärung wurde eine verzweifelte Hilflosigkeit gegenüber gestellt. Gegenstand der romantischen Sehnsucht ist das Absolute. Die Sehnsucht nach Absolutem machte exemplarisch den Held Goethes in Die Leiden des jungen Werthers zum Vorbild vieler Jugendlichen am Ende des 18. Jahrhunderts. Manche von ihnen folgten dem jungen Werther sogar in den Tod, sie begingen Selbstmord.
Die Romantiker entwickelten ein mystisch- esoterisch verzerrtes Bild das zwar reale Grundlagen hatte, gleichzeitig aber weit davon entfernt war, um auch nur annährend realistische Vorstellungen des Orients wieder zu geben. Der Literaturtheoretiker und Vordenker der deutschen Romantik Friedrich Schlegel (1772-1829) setzte die Ziele der Orientreisenden entsprechend „hoch“: „Im Orient müssen wir das höchst Romantische suchen.“ [16]
Dieses aus selektivem Interesse entstandene Bild existiert großenteils auch heute noch. Der Orient wird so für eine exotisch- idyllische Welt der Ungezügelten gehalten, eine Welt der unglaublich anziehenden Sinnlichkeit und Lebensfreude, aber auch der barbarischen Wildheit, Grausamkeit – und schließlich der fatalistischen Gelassenheit. Alle diese Eigenschaften sahen die Romantiker in einer engen Beziehung zum Islam, als Totalitärem und statischer Religion. Die Exotik bekam die Aufgabe, die Furcht vor dem Islam in die Faszination umzuwandeln.[17]
In den Augen der Romantiker wurde der Orient zum Abglanz einer vergangenen, imaginären Welt, nach deren Ursprüngen man forschen müsste. Obwohl die Modernisierung und der kulturelle Wandel dabei völlig ignoriert und übersehen wurden, war man paradoxerweise der Meinung, dass die Ausrichtung der westlichen Kultur der einzig mögliche Weg für eine positive Entwicklung des Orients sei. Diese Entwicklung sei wiederum, aufgrund der seit Jahrhunderten unveränderten Zuständen und damit verbundenen Rückständigkeit absolut unmöglich – im Gegensatz zu der Kultur und Religion des dynamischen Westen. Das alles war ein Grund das Orientale an sich, im evolutionistischen Sinne, als unreif zu bezeichnen.[18]
Die Orientalisten beschäftigen sich selten mit dem realen Leben, das überlassen sie den Kaufleuten, Reisenden und Politikern. Manchmal versuchten sie verbreitete Vorurteile historisch zu begründen.[19]
Diejenigen, die es sich leisteten an der europäischen Überlegenheit auch im Ansatz zu zweifeln, wurden „semitischen Volkscharakters“ beschuldigt. Die in der Zeit neuentstandene, dem biologischen Evolutionismus verbundene Wissenschaft, Anthropologie sowie Rassenlehre spielten dabei eine wesentliche Rolle. Das machte sich auch in dem fotografierten Orient sichtbar.
3.3 Die ersten Orient – Reisenden, Touristen und Reiseberichte
Es seien Wünsche, Illusionen und Fantasien, wie schon angedeutet, deren Erfüllung die Touristen, und nicht nur sie, im Orient suchten. Jeder Mensch, heißt es beim Sartre, schafft durch seine eigene Wahrnehmung der Welt eine eigene Welt und somit sei für jeden Einzelnen die Vorstellung von der Wirklichkeit eine andere, eine eigene. Die Orient-Fotografen haben mit ihren Fotos einen Orient geschaffen, der nach der allgemeinen Vorstellungen der Europäer geschaffen werden sollte.
Die Produktion von Orientfotografien setzte zumindest zweierlei voraus: man musste eine Kamera besitzen und in den Orient reisen bzw. innerhalb des Orients reisen.
Die Wissenschaftler fotografierten das was gerade modern war, Dinge, die es noch zu untersuchen galt. So waren z. B., eine zeitlang die anthropometrischen Aufnahmen, in denen die Angehörigen anderer Kulturen „vermessen“ wurden, im Mittelpunkt des Interesses.
Gebildete Touristen (die eine Kamera besaßen), waren oft enttäuscht, vor allem von den Monumenten, weil diese schon viele vor ihnen gesehen hatten, und schon 100 Mal zuvor beschrieben worden sind. Die Touristen wollten „wirklich“ etwas Neues entdecken. Für Enttäuschungen wurden die Monumente selbst verantwortlich gemacht und nicht die eigenen Vorstellungen, die verantwortlich für die Enttäuschungen waren.[20] Mit anderen Worten, statt zu erkennen, dass sie die falschen Vorstellungen hatten, entschieden sich die Orientbesucher meistens lieber doch für das Festhalten an einer Lüge. So äußerte sich z.B. der preußische Kronprinz in seinem Tagebuch zunächst in Konstantinopel über die Tatsache empört, dass die Hagia Sofia eigentlich den Christen gehöre, um dann nach der Besichtigung der Grabeskirche auch Folgendes zu bemerken: „Ich fühlte mich durch alles dies bitter enttäuscht, wurde aber außerdem durch das Konglomerat von Kapellen, Altären, Treppen und Gängen so verwirrt, dass mir schließlich ganz schwindlich zu Muth wurde.“[21] Er findet die Nähe zum Straßenleben „unerträglich“, das Besteigen von Türmen, Bergen oder Anhöhen dagegen, stellt ihn eher zufrieden. Damit bleibt er in der Tradition der besonderen Zuneigung der Deutschen, Anblicke von erreichten Höhen mit poetischen Worten zu umschreiben. Einer der wichtigsten Wegbereiter der Touristen, Helmut von Moltke, beschrieb 1836 für seine Mutter die Aussicht vom Galaturm in Konstantinopel, Werner von Siemens schwärmte, als er aus der Ferne auf die Stadt blickte, aus der Nähe sah alles dementsprechend anders aus: „Die Lage Konstantinopels ist himmlisch, die Sophia göttlich, die Stadt selbst und ihr Inhalt scheußlich- voila tout!“[22]
Archäologische Forschung und die Popularität früher Reiseberichte in der ersten Hälfte des 19. Jh. förderten Tourismus, mit der Eröffnung des Suezkanals 1869 begann das neue Zeitalter der Reisen in dem Orient. Die erste Gruppenreise nach Ägypten wurde von einem deutschen Geschäftsmann, Carl Stangen, organisiert. Das Reisetagebuch des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm entstand in demselben Jahr und wurde sehr populär, genauso wie die Reise Kaiser Wilhelms II 1898 ins „Heilige Land“.
Eine klassische Verarbeitung der traditionellen Orientreise sind die „Orientalische Briefe“ von Ida Gräfin Hahn-Hahn:
„Aus der Ferne gesehen hat der Orient für uns jenen majestätischen Zauber, jene imponierende Anziehungskraft, welche die unerschütterliche Ruhe über die bewegliche Unruhe hat. Nichts wünschen, verlangen, erstreben; bei jedem Glücksfall sich fassen durch „Allah Kerim!“(Gott ist groß), in jedem Unglücksfall sich trösten durch „Kismeth!“ (Schicksal), das sieht wie wundervolle geistige Überlegenheit, wie Herrschaft über alle Affekte und Leidenschaften aus, und man staunt über diese erhabenen Naturen.“
Das sei aber leider nicht so, schreibt weiter die Gräfin Hahn-Hahn, denn die äußere „Rühe der Mohammedaner“ gehe „gern Hand in Hand mit einem gewissen Mangel an innerer Entwicklung“ und leider sei alles eher verlogen.
Auch Einzelreisende waren schon von Anfang an dabei: Künstler, Schriftsteller, Abenteurer, Händler, Wissenschaftler und Hobby-Wissenschaftler, Archäologen, Zoologen, Geographen, Sprachforscher, Botaniker etc. Die wollten alle das Unbekannte und Faszinierende sehen, erkunden und davon möglichst „realistisch“ berichten. Manchen wollten gleich wie Orientale unter den Orientalen sein, nicht europäisch wirken. Sie kleideten sich in der Landestracht und gaben sich oft als Armenier oder Muslime aus und glaubten so mehr erfahren zu können. [23] Das Interesse an Sitten und Gebräuchen und religiösen Verhältnissen unterscheidet diese Reisenden, wie z. B Johann Ludwig Burckhard, Max Freiherr von Oppenheim oder Alois Musil, von einfachen Touristen.[24] Sie suchten aber alle im Orient und bei den Arabern das, was in Europa angeblich verloren gegangen sei – die „Tugenden“ und die „alten Werte“. Dieser Anspruch der gebildeten Europäer müssten die Orientalen erfüllen, es war eine äußerst schwierige und delikate Aufgabe. Die Fotoateliers waren da nachzuhelfen und zu zeigen, dass alles doch immer noch so ist wie in der biblische Zeit.: Sitten, Wohnungen, Kleider und Gebräuche.
Ende der 1880er Jahre fingen auch Laien zu fotografieren an, da sich die Technik entwickelte und die Bedienung der Kameras dadurch vereinfachte. Es konnten plötzlich auch „Schnappschüsse“ erzielt werden. Das bedeutete, dass man auch ohne das Einverständnis der Betroffenen die Aufnahmen von komplexen Handlungsabläufen, von Ritualen, von Prozessionen, Tänzen usw. machen konnte. Außerdem wurden jetzt Bild und Text stärker miteinander verbunden, da zunehmend Verfasser der Reiseberichte, Expeditionsteilnehmer und Forschungsreisende selber die Fotos machten.[25]
Zur Begegnung Europas mit fremden Kulturen trugen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Weltausstellungen bei. So war es auch die Wiener Weltausstellung von 1873 mit ihren orientalischen Bauten, die z.B. den Österreicher Maler Leopold Carl Müller anregte, Ägypten (=Orient) als Land und die Orientmalerei als Geldquelle zu entdecken.
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3.3.1 Die Stereophotographie
Im 19 Jh. war die Stereophotographie sehr populär. Zeitgleich aufgenommene Bilder eines Motivs, ihr Abstand zueinander entsprach dem menschlichen Augenabstand. Mit der Hilfe eines Stereoskops, zeigten die Paare ein räumliches Bild. Die „London Stereoscopic Company“ verfügte bereits 1858 über einer Sammlung von 100 000 Stereobilder und lancierte den Slogan „Keine Familie ohne Stereoskop“ (Abb.3).
Die ägyptischen Pyramiden und die heiligen Stätten Palästinas wurden auf diese Weise einem größeren Publikum bekannt. So konnte man reisen, ohne sein eigenes Zuhause wirklich zu verlassen.
Die Firma Underwood & Underwood wurde spezialisiert, um fotografische Serien zu speziellen Themen zusammenzustellen. Anhand des Begleittextes ist es anzunehmen, dass das Fotopaar „Christenstraße“(Abb.3), der Teil einer solchen Stereobildserie über das „Heilige Land“ war, mit dem Titel „The Holy Land through the Stereoscope“.[26]
4. Die Praxis des Fotoateliers
Seit 1850 entstehen überall dort, wo Touristen auftauchten, auch die ersten Fotoateliers.
Derer Besitzer waren Fotografen verschiedener Nationalitäten, gleichzeitig tätig als Produzenten, Händler und Unternehmer.
Grundsätzlich kann man die Fotografien der Fotoateliers im Orient in zwei Hauptkategorien unterteilen:
– Landschaften und Orte (Orient wird topografisch erfasst (Abb.4; Abb.5));
– Szenen und Typen (Aufnahmen mit Genre-Szenen aus dem Leben der indigenen Bevölkerung auf dem Land und in der Stadt, sowie verschiedene orientalische Typen wie z.B. Berber, Beduinen, Araber mit den ihnen typischen Attributen oder mit den Attributen, die man für solche hält (Abb.7;Abb.8).
Die Praxis, die sich bis heute gehalten hat, sich als Heimische zu verkleiden und so fotografieren zu lassen, war sehr beliebt bei Touristen. Kleidungsstücke und andere Gegenstände hatte der Fotograf in seinem Studio parat. So konnte sich jeder Tourist nach Lust und Laune verkleiden und verschiedene Trachten kombinieren. Nach Wunsch wurden solche Kostümbilder auch in einem „echt orientalischen Ambiente“ aufgenommen, natürlich auch wieder im Studio.
Die Einheimischen wollten sich anfangs nicht fotografieren lassen, da Muslime, Juden und orientalische Christen aus religiösen Gründen Vorbehalte gegen das Porträtieren von Menschen hatten. Mit der Abbildung von Menschen wurden auch magische Vorstellungen verknüpft. Die Bildfeindlichkeit des Orients war aber nie Thema der Fotografie gewesen. Unzugängliche Bereiche, wie das Harem wurden im Studio einfach nachgebaut. [27] Außerdem waren Studioaufnahmen viel unkomplizierter, als die im Freien.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, und das vor allem in der Türkei und in Persien, waren Einheimische zunehmend bereit, nach der Vorstellung der Europäer zu posieren. Arabische Frauen der Ober- und Mittelschicht waren für Fotografen als Modele nicht erreichbar. So arbeiteten Fotografen mit bezahlten Modellen, meist Frauen aus der Unterschicht oder mit Prostituierten. Anstelle der Araberinnen wurden auch Armenierinnen oder selbst Europäerinnen engagiert. Nicht selten fotografierten sie Freunde und Bekannte, sowie produzierten Selbstportraits in entsprechender Kleidung. [28]
Die Gegenstände auf den Bildern wurden aus dem Zusammenhang herausgerissen und hatten schließlich nur eine dekorative Funktion. Die populärsten Motive waren z.B. die verschleierte Frau, Tänzerinnen, Haremszenen, Handwerker und Musikanten, Derwische und Muslime beim Gebet. Die abgebildeten Personen tragen keine Namen, sie dienten der Typisierung.
Der Pariser Fotoverlag Lévy et Fils, der seinen Sitz seit 1855 in Paris hatte (damals unter dem Namen Levy et Cie) wurde, mit wechselnden Eigentümern, zu einem der größten Verlage für Reisefotografie um 1900. Wo immer die Touristen ankamen, warteten auf sie die Postkarten und Fotografien mit der Signatur „L.L.“. [29]
Lévy et Fils nahm Abbildungen in den Serien auf, von denen sich manche nur in Details unterschieden. Das Wechselspiel der Abweichungen desselben Motivs entfaltet sich aber nicht als ästhetisch- programmatische Suchbewegung, wie es zu jener Zeit durch die Serie der „Heuhaufen“ von Claude Monet stilbildend geworden ist (Abb.9;Abb.10). [30] Es waren eher die pragmatischen und betriebswirtschaftlichen Gründe, die sie zu diesen Serien von Fotos bewegt haben.
4.1 Fotostudios in orientalischen Ländern
Ab den 1860er Jahren, mit der Entwicklung der kommerziellen Fotografie lassen sich in den viel besuchten Städten des Vorderen Orients professionelle Fotografen nieder. Die meisten Studios eröffneten zunächst in Kairo, Alexandria, dann im Beirut und Jerusalem. Mit der Zeit machten sich auch Einheimische, mehrheitlich Christen, vor allem Armenier (wie die Brüder Biraderler), in Konstantinopel als Fotografen selbstständig. Die Motivwahl unterscheidet sich jedoch nicht von den der angereisten Fotografen.
Die Fotoaufnahmen aus der Zeit vor 1880 haben ethnographisch wenig zu bieten und wie das oft der Fall ist, erfährt man mehr über den Fotografen und die eigene Kultur als über den Orient. Bei der Gestaltung der Fotos ist der Verzicht auf jegliche Gegenstände mit vermutlich europäischer Herkunft bemerkenswert. Diese hätten die potentiellen Käufer abschrecken können. Leider wurden diese Fotos auch von Ethnologen ziemlich lange für „authentisch“ gehalten.
Der Franzose Felix Bonfils mit seiner Familie betrieb seine Geschäfte in Beirut, Kairo und Jerusalem. In Ägypten ließen sich auch Deutsche, wie die Photographen W. Hammerschmidt, Dittrich und Reiser nieder. Ihre Hauptmotive wurden vorerst Türme, Hügel und Panoramabilder. Diese Fotos hatten die Funktion zu erfüllen, Erinnerungen zu bewahren und Enttäuschungen der Reisenden und Defizite der Reiseziele auszugleichen.[31]
Diese frühen Aufnahmen stammen vor allem von Westeuropäern und waren für das westeuropäische Publikum bestimmt. Um die Enttäuschten zufrieden zu stellen, brauchte man eine künstliche Wirklichkeit: Kulissen mit gemalten Pyramiden, Palmen, Seen und arabischen Architekturen wurden verwandt, um davor die Volkstypen zu präsentieren. Die räumliche Leere der frühen Motive verschwand zunehmend und diese Leere füllte sich mit Personen, Tieren und Gerätschaften. Bald werden die Touristen selbst im Vordergrund stehen und werden sagen: „Ich bin da!“, und wenn sie nach Europa zurückgekehrt sind : „ Ich war dort.“
Die kommerziellen Studios produzierten ihre Fotos als Massenware, so dass es für den Käufer auch nicht von besonderer Bedeutung ist, welcher Fotograf das Foto gemacht hat. Das ist bestimmt auch einer der wichtigsten Gründe dafür, dass es oft ganz schwierig ist, den Autor zu identifizieren. Außerdem produzierten alle Studiofotografen ähnliche Bilder, auch wenn die Lieblingsmotive oder der ästhetische Anspruch sich unterscheiden. Die beiden Fotos, die die Zitadelle von Kairo zeigen, fotografiert von G. Zagnaki (Abb.5) und 10 Jahren später von Pascal Sebah (Abb.11), sind ein gutes Beispiel für die verblüffende Ähnlichkeit der Motive, bzw. für das fehlenden Anspruch auf authentische Darstellung.
Genauso ist das wachsende Interesse an Fotografie bei den oberen Schichten zu bemerken. Die Fotografen erledigten Auftragsarbeiten für islamische Machthaber, mit der Prestigesteigerung als Ziel. Auf den Fotos wurden die Machthaber nach eigenem Wunsch, also für Repräsentationszwecke, als modern und fortschrittlich im europäischen Sinne präsentiert.
Inszenierung des „Ursprünglichen“ der Europäer und die Selbstdarstellung der islamischen Herrscher ergaben zwei diametral unterschiedliche, äußerst widersprüchliche Bilder des Orients. Und diese Bilder hatten mit der Realität nichts zu tun.
4.1.1 Das „Heilige Land“ und biblische Themen und Motive.
Zu den Ländern der Levante im Kontext des Vorderen Orients zählen Syrien, Libanon, das historische Palästina mit Transjordanien. Das zentraler Teil ist das „Heilige Land“.[32]
In den 1860er Jahren wurde das „Heilige Land“ für die breite Öffentlichkeit in der westlichen Welt zugänglich. Als Erste kamen die Wohlhabenden, Forscher, Geistliche und Pilger und später auch Touristen, getragen vom Wunsch, biblische Orte selbst zu erkunden. Verbesserte Reisebedingungen, aber auch die Fotografie als neues Medium, zunächst als Informationsträgerin, später als Souvenir, spielten eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung. Schließlich veranstaltete der Engländer Thomas Cook in den 1880er Jahren Gruppenreisen nach Palästina und baute im Land eine eigene Infrastruktur mit Reisebüros und Hotels auf.[33] Der Fotoapparat wurde dabei zum idealen Begleiter der Orientbesucher.
Insbesondere die Stadt Jerusalem, in der sich die Geschichte dreier Weltreligionen, des Judentums, Christentums und des Islam vereinen, ist sozusagen lösgelost von seiner realen Existenz und dient den Touristen und Fotografen als ideale Fläche für die Inszenierungen und Konstruierung jeder Art .[34]
Bevölkerung Palästinas repräsentierte dabei in Kleidung, Sitten, und Gebräuchen angeblich die „frühe Kulturstufe“, die sich seit 2000 Jahren nicht verändert hat und als biblisches Personal für die Inszenierung von biblischen Szenen diente. American Colony, eine der in Palästina wirkenden Missionsgesellschaften, gründete 1898 anlässlich des Palästinabesuchs von Kaiser Wilhelm II. eine eigene Fotoabteilung, die vor allem kommerzielle Ziele verfolgte.[35]
Auf den frühen Palästina-Fotos machten sich vor allem die religions-, kulturhistorische sowie archäologische Aspekte des alltäglichen Lebens bemerkbar. Schwer zugängliche Motive, wie auch die „uninteressanten Gegenden“ (aus westlicher Sicht), sind dagegen weit weniger dokumentiert.
Hauptziele waren die zentralen Stätten im „Heiligen Land“, erweiterte im Libanon, und in Syrien.
Bereits nachdem Medium Fotografie in Großbritannien und in Frankreich 1839 in Praxis eingeführt worden ist, reisten die ersten Fotografen nach Palästina. Unter den ersten waren die Franzosen Auguste Salzmann, Louis de Clerq und Maxime du Camp, der mit Gustave Flaubert reiste und die Briten Francis Frith und Francis Bedford. Bis zur Erfindung der Handkamera, der ersten Kodakkamera 1888, bedeutete Fotografieren auf Reisen eine umfangreiche Ausrüstung mitführen zu müssen. So beschränkte sich die Zahl der Fotografen zunächst auf einige wenige, die Missionare oder Forscher begleiteten.[36]
Biblische Bestätigung und die zeitlose Romantik der verschleierten Frau, oder die des Beduinenlebens, sind die beliebten Motive der christlich-biblisch sozialisierten Klientel.
Das Zielpublikum war geprägt von der Überzeugung westlicher und christlicher Überlegenheit und dem dazugehörenden fehlendem Verständnis für den fremden Kulturraum und die dort lebenden Menschen.[37]
Die Vorstellung des „himmlischen Jerusalem“ führte im 19. Jahrhundert bei Reisenden oft zu Erschütterung, weil die tatsächlichen Zustände in der Stadt nicht diesen Vorstellungen entsprachen.
Der Leipziger Verleger Bruno Hentschel kam nach Jerusalem in den 1890er Jahren und gründete dort eine Firma für Produktion und Vertrieb von Fotografien. Seine Glasdias zeigen eine Vielfalt der Motive. Die Bilder sind im Studio und im Freien, bei Festen und bei der Arbeit entstanden, es sind Portraits und Gruppenbilder der Einheimischen, sowie Abbildungen von Pferden und Kamelen. Die Fotos wirken zwar gestellt, aber nicht überarrangiert (Abb.12). Hentschel fotografierte selbst, kaufte aber auch Aufnahmen anderer Fotografen (Abb.7). [38]
Bei der Auswahl der Motive wurde mit dem biblischen Wissen des Betrachters und Käufers gerechnet. Die klare Bildsprache ermöglichte dem bibelgeschulten Betrachter eine problemlose Deutung der Bildbotschaft. So könnte aus einer Palästinenserin bei dem alltäglichen Gang zum Brunnen, die biblische Figur der Rebekka werden, die erstmals am Brunnen auf Isaak traf (1. Mose 24, 15-28), oder der Schafe hütende junge Beduine (Abb.13) zum Hirten David, dem späteren König Israels (1.Sam 17,15), oder die Fischer aus Tiberias am See Genezareth (Abb.14) zu Jüngern Jesu(Mt 4, 18-22; Mk 1, 16-20, Lk 5, 1-11).
Zu großen Veränderungen kam es für die Bevölkerung mit der Rückeroberung der Region durch die Osmanische Regierung Mitte des 19 Jh. Die lokalen Machthaber und die einflussreichen Familien arrangierten sich mit den neuen Verwaltungsstrukturen. Die osmanische Regierung wurde zunehmend abhängig von europäischen Mächten, vor allem von Frankreich und England. Die regionale Wirtschaft wurde nach Interessen der Europäer verändert und Beirut wurde zum Handelszentrum.
Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Studios wurde 1867 von der französischen Familie Bonfils in Beirut gegründet. Bald eröffneten sie Zweigstellen in Kairo, Alexandria, Jerusalem, Ba’albek und Alais.
Für die kommerzielle Fotografie waren der Alltag und das Umfeld einer abgebildeten Person nicht von größerer Bedeutung. Beschriftungen sind ungenau, Alltägliches wie Kleidung und Arbeit dienen der Inszenierung (Abb.15).
Die Vereinigten Staaten waren politisch in der Region nicht sehr engagiert, dementsprechend gab es dort nicht besonders viele amerikanische Fotografen. Das Interesse der Amerikaner am „Heiligen Land“ war aber ununterbrochen und dieses versuchte der amerikanische Verlag Underwood & Underwood zu befriedigen.
Der Verlag wurde von den Brüdern Bert und Elmer Underwood aus Ottawa (Kansas) gegründet und produzierte in den 1890er Jahren und um die Jahrhundertwende Fotoreihen für Palästina und Syrien. Sie vertrieben auch die Stereofotografie. Ab 1882 eröffneten die beiden Brüder weitere Zweigstellen in Baltimore, Toronto und Liverpool und neun Jahre später wurde der Sitz des Unternehmens nach New York verlegt. Ab den 1890er Jahren verlegen sie eigene Produktionen, oder sie ließen andere Fotografen für sich arbeiten. [39]
Die Fotoreihen von Underwood & Underwood waren vor allem für den Bibelunterricht bestimmt. In diesem Bereich waren sie führend und im Jahr 1901 produzierten sie bereits um 25.000 Stereofotografien täglich.
Die Bilder zeigen klassische und biblische Stätten und wurden oft mit einem biblischen Zitat in mehreren Sprachen beschriftet. Die weltweit aufgenommenen Fotoreihen wurden mit ausführlichen Anmerkungen ausgestattet und thematisch eingeordnet, in buchförmigen Kisten, in Kartenmaterial vertrieben. [40]
4.1.2 Fotostudios in Istanbul
Istanbul war eine der ersten Städte, die unter britischem Einfluss standen und die eine eigene fotografische Industrie entwickelten. Es lag vor allem an der Nähe zu Westeuropa, was viele Fotografen die Stadt besuchen ließ. Grossteil der Fotos aus Istanbul, wie auch aus anderen nichtwestlichen Städten, machten die Darstellungen der Männer und Frauen mit „typischer“ äußerer Erscheinung oder bei der „typischen“ Beschäftigung. Manche Fotografen setzten ein oder zwei Modelle im Studio ein und stellten sie dar als Vertreter entweder einer ethnischen Gruppe oder bei der Ausübung eines Berufs. Im 19. Jahrhundert wurden solche Fotos in den Verkaufskatalogen in der Kategorie „Typen“ geführt.
Da es im Studio einfach zu eng war und die Lichtverhältnisse sehr schlecht, wurden mehrere Modelle in der Regel draußen fotografiert. Viele Modelle wurden beim Kaffeetrinken, oder bei der Mittagspause fotografiert, so dass der Eindruck von Faulheit entstand.
Während die Darstellungen der Frauentypen aus dem mittleren Osten oft diskutiert wurden, weckte der osmanisch/ottomanische Männer-Typus bei den Kunsthistorikern, sowie bei den Wissenschaftlern, meistens so gut wie kein Interesse. [41]
Politisch war Britannien auf einer Linie mit den Osmanen, gegen die Russen. So unterstütze sie militärische, administrative und Bildungs-Institutionen der Osmanen. Sie hatte die führende Rolle bei der Modernisierung und lieferte den Osmanen die modernste Technologie.[42]
Durch die Modernisierung und die Einwanderung der Bevölkerung aus den Gebieten, die den Osmanen verloren gegangen sind, wurde die traditionelle, soziale Struktur der Bevölkerung bestehend aus Aristokratie, Kaufleuten, Bauern und Arbeitern vernichtet. Die neue bürokratische und Militärelite, gemeinsam mit der Klasse der christlichen handelstreibenden Minderheit kommt in Besitz eines großen Teils des Kapitals. Diese Gruppe zeigte ihre prowestliche Orientierung indem sie sich westlich kleidete. Auf der anderen Seite kleideten sich die Verlierer der Modernisierung weiterhin traditionell. Die osmanischen Studios, die in dieser Zeit entstehen, konkurrieren auf dem Markt den reisenden britischen Fotografen.
Nach Ayshe Erdogdu, dienten die in diesen Studios entstandene Fotos unter anderem der Idee von der „komparativen sozialen Evolution und unterstützten die Idee der Überlegenheit der industrialisierten, Angelsächsischen, protestantischen Welt über den Rest der Menschheit, der durch Rückständigkeit“ gekennzeichnet sei. Die kolonialen Machtverhältnisse machen sich durch die pittoreske, sehr anschauliche Darstellung des Orients sichtbar.[43]
Von Basile Kargopoulo stammt das Foto „Costumes kurdes“, eine Studie mit zwei Kurden aus dem Jahr 1880 (Abb.16). Hier wird die Darstellungsform der englischen Illustratoren der ersten Hälfte des 19 Jahrhundert von osmanischen Fotografen übernommen. Es sind zwei Personen dargestellt. Eine von beiden, ein kunstvoll gekleideter Stammesangehöriger, sitzt auf dem Boden im Profil, während sich der andere an Pappmaché anlehnt und den Betrachter anschaut. Die inszenierte Umgebung ist eindeutig nicht städtisch. Die Komposition übernimmt Kargopoulo von eine Lithografie von Frederik Schoebrl (1771-1853) aus dem Jahr 1821, die kurdischen Kostüme aus zwei Perspektiven zeigt. Nicht selten übernahmen Fotografen Kompositionen und Motive aus anthropologischen Studien der Illustratoren. Erdogdu sieht in der Haltung der Figuren auch einen möglichen Hinweis auf Homosexualität der Dargestellten. [44]
Der Schwede Guillaume Berggren (1835-1920) betrieb ein Studio in Konstantinopel. Sein Foto aus dem Jahr 1880 (Abb.17) zeigt einen jungen Türken auf „unwestliche Art“ auf dem Bett sitzend, ein Bein unter dem anderen versteckt. Er ist umringt von billigen Gegenständen, die für den täglichen Gebrauch bestimmt sind und die Gewohnheiten der Türken assozieren sollen: eine Wasserpfeife, ein Glas mit Wasser und eine Tasse Kaffee auf einem kleinen, exotisch gestalteten Tisch. Die Perlenkette in seiner linken Hand und der Kuran, der aus seinem Hemd rausguckt, deuten darauf hin, dass er vor hat zu beten. Alles, was er für das lange und meditative Gebet benötigt ist in greifbare Nähe.
Der Türke schaut lethargisch, frontal zum Betrachter. Der Eindruck von Trägheit und Lethargie wird verstärkt durch den eintönigen Hintergrund und die Kleidung.
Dieselbe Trägheit kann man auch bei dem Foto von Sébah & Joallier, „Der türkische Bauer raucht narguielé“ (um 1880) beobachten (Abb.18). Der alte Verkäufer sei in der „religiös motivierten Passivität, in jämmerlichen Zustand“ dargestellt, so Erdogdu. Dieser Zustand wird mit Hilfe der dramatischen Beleuchtung erreicht. Als Grund für den neuen, veränderten Blick des Westens auf die Türken, könnte man die Folge des Triumphs der Industrialisierung, eines Sieges des Westens deuten. Der „türkische Bauer“ ist „nicht mehr stolz und energisch wie noch im 18. Jahrhundert“.[45]
Die Studios Abdullah Frères (in Istanbul von 1850 bis 1920) gründeten die drei armenischen Brüder Biraderler in Konstantinopel und Kairo. Das Foto „Barbiers turcs“(ca.1880) zeigt eine Gruppe von Barbieren und den Kunden im Schatten eines Baums (Abb.19). Es dokumentiert verschiedene Aspekte des Berufs. Im Vordergrund sieht man zwei Barbiere und ihre Kunden. Einer ist gerade dabei, mit dem Rasieren anzufangen, während sein Kollege, rechts im Bild, dem Kunden die Ergebnisse seiner Arbeit zeigt. Der Kunde hält einen Spiegel in der Hand. Ganz rechts sieht man den dritten Barbier, der auf die Arbeit wartet. Links, hinter dem leeren Stuhl sieht man einen Mann stehen. Was er dort macht ist unklar, vielleicht posiert er für das Bild oder beobachtet das Geschehen. Die zerrissene Kleidung der Barbiers, die einfachen Stühle, der Bretterhaufen im Hintergrund deuten auf eine nicht besonders gute wirtschaftliche Lage in der Stadt hin.[46]
Sei es inszeniert oder nicht, es entsteht der Eindruck der Natürlichkeit einer Momentaufnahme. Dieses Foto ist somit eine Ausnahme in den zeitgenössischen Darstellungen des Orientalen und ihrer Beschäftigung.
Erdogdu erwähnt das Bild „Barberos en el Puente de Sarranos“(1890) von Lucien Levy als mögliche Vorbild für diese urbane Darstellung der Barbiers.
4.1.3 Ägypten
Viele Künstler machten zuerst in Ägypten vor Ort die Skizzen. Zu Hause, im heimischen Atelier, malten sie dann die Ägyptenbilder. Die meisten legten großen Wert auf eine exakte Wiedergabe der ägyptischen Architektur und der Landschaft.[47] Diese Bestrebungen zeigen die drei Darstellungen des Mausoleums des Sultans al-Asraf qait Bay, entstanden zwischen 1837-1873 deutlich (Abb.20,21,22).
Der aus Ljubljana (Laibach) stammende österreichische Fotograf Christian Paier (1835-1895) war einer der früh zugereisten Fotografen in Ägypten Er betrieb in den 1860er und 1870er Jahren ein Fotostudio in Kairo.[48]
Die ersten großen Fotoberichte stammen von Maxim Du Camp(aus dem Jahr 1852) und Francis Frith (1856).
Einige wichtige und erfolgreiche Fotoateliers in Ägypten von 1870 bis 1890 waren:[49]
– die schon erwähnten Brüder Biraderler, mit ihrem Hauptstudio in Konstantinopel, und von 1886 bis 1899 einem Zweitstudio in Kairo;
– die Gebrüder Zagnaki, aktiv von 1870 bis 1885 in Ägypten;
– fast überall im Orient präsent war Felix Bonfils (1831-1885). Sein Hauptstudio war in Beirut, Zweitstudio in Jerusalem, Baalbek, Alexandria und Kairo. Bildangebot umfasste 1871 mehr als 15.000 Negative;
– Antonio Beato (?-1906), Studios in Kairo und Luxor, war teilweise für die ägyptische Antikenverwaltung zuständig;
– Pascal Sebah (1823-1890), Studio in Konstantinopel, Zweitstudio in Kairo;
– Hippolyte Arnoux, Studio in Port Said, war besonders im Bereich des 1869 eröffneten Suezkanals tätig.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dauerte die Reise von Alexandria nach Kairo noch über zwei Monate, 1856 nur noch drei Wochen. Verblüffenderweise wurden die meisten Reisenden schon in Alexandria gleich zum ersten Mal richtig enttäuscht. Die Stadt war nämlich viel zu europäisch und gar nicht orientalisch. Das könnte auch die Erklärung dafür sein, dass es verhältnismäßig wenige Bilder von Alexandria gibt.
Die Reise führte weiter nach Kairo und dort gab es endlich den Orient, den sie erwartet haben – mit zahlreichen Basaren und vielen Moscheen.
Wie in Jerusalem oder in Istanbul wurden auch in Ägypten die Straßenszenen-Fotos in Studios sorgfältig nachgestellt. Dieses wird besonders auf Fotos deutlich, auf denen verschiedene Gruppe von Menschen vor dem gleichen Hintergrund zu sehen sind(Abb. 23,24).
Auch die Fotos mit angeblichen Angehörigen verschiedener Volksgruppen, die die ethnische Vielfalt Ägyptens zeigten, hatten einen hohen Kurs bei den Touristen [50]
Die Touristen wollten Bilder von ihnen bekannten Sehenswürdigkeiten und keine individuellen Aufnahmen mit künstlerischem Anspruch mit nach Hause nehmen. Außer der obligatorischen Einzel- und Gesamtansichten der Pyramiden von Gizeh, wurden auch der Aufstieg und Abstieg von der Cheops-Pyramide zu einem sehr beliebten Motiv (Abb.25).
4.1.4 Fotostudios in Italien, Spanien und England. Einige Beispiele
Einer der wichtigsten Fotografen in Italien war Carlo Ponti (1820- 1893), der in Malta, Venedig und Aden fotografierte. Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen werden auf seinen Fotos durch die Kleidung unterstrichen. Während z. B in den Katalogen von Sébah & Joallier überhaupt keine Fotos von Kindern vorkommen, wurden in Italien die mittellosen Straßenkinder, nicht selten auch in obszönen Posen, fotografiert.[51]
In Spanien wurden für Fotos gerne die Ärmsten ausgesucht. Anders als in orientalischen Ländern kam es vor, dass ein Mann und eine Frau in Interaktion, in einer Kommunikation gezeigt wurden.[52]
In England sind die “unverbesserlichen Repräsentanten der Unterschicht, die nicht arbeiten wollen“ mit den Orientalen gleichgestellt worden. Denn auch die Orientalen faulenzen den ganzen Tag beim Tee oder Kaffee, ähnlich wie die Armen in London. „Ihr Glück warte auf sie bei dem Prophet“, diese und weitere Thesen mit rassistischen Inhalten, veröffentlichte Henry Mayhew in der Studie über die Londoner Unterschicht „London Labour and the London Poor”(1851), einem Werk, das die „wissenschaftlichen Theorien“ von der Überlegenheit des Christentums und der weiße Rasse beweisen sollte.[53]
Die Fotografen, genauso wie die Wissenschaftler und Schriftsteller, halfen dabei, die Stereotypen von Trägheit, Faulheit, Armut, irrationalem Denken und Homosexualität der Orientalen, zu verbreiten. Selten oder nie wird ein Mensch gezeigt, der etwas produziert. Es sind häufig die Verkäufer oder Menschen beim Ausüben von minderwertigen Berufen.
4.2 Lehnert & Landrock. Geschichte eines Fotoateliers[54]
Der Österreicher Rudolf Franz Lehnert aus Böhmen (ab 1919 Tschechoslowakei) und der Deutsche Ernst Heinrich Landrock aus Sachsen, beide Jahrgang 1878, haben sich 1904 in der Schweiz kennen gelernt und beschließen noch im gleichen Jahr gemeinsam nach Tunis auszuwandern, um dort ein Photoatelier zu gründen.
Ein Jahr davor entdeckte Lehnert während einer Reise zu Fuß durch Tunesien seine Leidenschaft für das „geheimnisvolle Morgenland und den Zauber des Orients“.
Landrock, der später die Geschäftsführung übernehmen wird, erkannte schnell, dass man aus der „Suche nach dem Bild des Orients“, auch „echte“ Gewinne machen und das Märchenhafte und Zauberhafte selbst produzieren könnte.
Lehnert reist und fotografiert durch Tunesien, Landrock kümmert sich ums Geschäft des Ateliers, das sich in der Avenue de France, die Hauptstrasse in Tunis, befand. Akte, Portraits und Landschaftsbilder, die Lehnert und Landrock produzieren, finden bald viele Kunden in Europa und die Geschäfte laufen gut.
Ein erheblicher Teil der Fotos von Lehnert & Landrock macht die erotische Fotografie aus. In Europa galt Aktfotografie damals entweder als unseriös und nicht salonfähig oder als wissenschaftlich getarnt. Das Bild des Orientalen als triebhaften, moralisch inferioren Wesen wurde dagegen positiv aufgenommen.[55]
In der Zeit, in der Lehnert in Tunesien und Algerien fotografierte(1904-1914), steht Tunesien schon unter dem französischen Protektorat. Die Veränderungen der Modernisierung brachten vor allem Enttäuschungen mit, denn „pittoresk“ war in Tunesien plötzlich fast nichts mehr. Lehnert konzentriert sich zunehmend auf das vermeintlich Unveränderbare, so zeigen die Bilder z.B. den „Zauber der Oasen“ oder die „Unendlichkeit der Wüste“. Die Darstellung der Tozuer Oase (Abb.26) ist ein „verzaubertes“ Bild, wie aus dem Bilderbuch. So stellt man sich gerne eine „echte“ Oase vor.
Die Bilder werden in München und Leipzig verlegt und fast überall in der Welt verkauft. Lehnert und Landrock wohnen beide in einem prachtvollen arabischen Anwesen in der Altstadt, das zusätzlich auch als Kulisse für Lehnerts Aufnahmen dient.
Nach dem 1. Weltkrieg gründen Lehnert & Landrock den Orient Kunst Verlag, mit Sitz in Leipzig und können ihre Fotografien wieder vertreiben.
Nach längeren Schaffenspausen, bereist Lehnert 1923 den Nahen Osten, Ägypten, Palästina und Libanon. 1924 lassen sich beiden in Kairo nieder. Ägypten ist unter dem britischen Protektorat. Trotz Abkommen über eine ägyptische Unabhängigkeit, herrscht die Ordnung des Britischen Empire.
Hier einige Fotos aus dieser Phase:
– Die Pyramiden von Giseh während des jährlichen Hochwassers (Abb.27)
Ein Landschaftspanorama, in drei Teile unterteilt, inszeniert als geheimnisvolle, fantastische Landschaft.
– Heimkehr von der Feldarbeiten, Nil-Delta (Abb.28)
Das heimkehrende Bauernpaar wird hier als Josef und Maria inszeniert, in der biblische Szene „Die Flucht nach Ägypten“.
Die Darstellung zeigt meist Maria dem Betrachter zugewandt, mit dem Jesuskind in ihren Armen, auf einem Esel sitzend und Josef zu Fuß, die Zügel in der Hand. Auf seltenen Darstellungen reitet die Gottesmutter nicht, sondern sie geht mit dem Jesuskind in den Armen neben bzw. hinter Josef her, oder das Christuskind sitzt auf den Schultern Josefs.
Als Lehnert 1923 nach Palästina kommt, gehört es schon nicht mehr zum Osmanischen Reich. Er hat dort die Aufgabe, „die Archive mit biblischen und christlichen Bildern zu füllen“. Bis dahin wurde der Okzident mit Bildern von Félix Bonfils versorgt, der seit 1867 in Beirut ansässig war.
Hier zwei Beispiele aus dieser Phase:
Das Haus der Samariterin (Abb.29) und die Straßenszene aus dem Arabischen Viertel in Jerusalem (Abb.30).
Trotz der Bemühungen und der verstärkten Kommerzialisierung, laufen die Geschäfte nicht mehr so gut wie vor dem Krieg. So eröffnen die beiden 1930, neben der Großhandlung, einen Laden für Postkarten und Reproduktionen. Noch im gleichen Jahr verlässt Lehnert die Firma und geht zurück nach Tunis, wo er ein Fotostudio für Portraitfotografie betreibt. Lehnert stirbt 1948.
Landrock verkauft 1938, wie auch Lehnert Jahre zuvor, seine Anteile an der Firma an seinen Stiefsohn Kurt Lambelet und geht nach Deutschland zurück. Er lebt in Süddeutschland und später in der Schweiz. Er stirbt 1966.
Der Laden in Kairo, inzwischen zu einer Buchhandlung mit Verlag angewachsen, übersteht die Schwierigkeiten während des 2. Weltkrieges und existiert heute noch, allerdings mit einem veränderten Verlagsprogramm.
Die Fotoplatten befinden sich heute im Musée de l’Élysée in Lausanne.
5. Schlussfolgerung. Pyramiden, unendliche Weite, Beduine und der Tod
„Erschüttert und beleidigt sein“, das sind die Gefühle, die durch die Literatur über die Orientfotografie geistern, und die auch in meiner Hausarbeit oft genug vorkommen. Wenn man die Problematik der Fotostudios im Orient verstehen möchte, ist es ratsam die Ursachen dieser Enttäuschung herauszufinden. Und die sind in der „Idee“ vom romantischen Orient zu suchen. So ist die Beziehung der Europäer zum Orient als Platonische zu verstehen: für die Europäer war es die Idee des Orients das Eigentliche und nicht der real existierende Orient. Die romantische Sehnsucht nach dem Orient musste befriedigt werden.[56]
Die Dichter und Schriftsteller, die Fotografen und Touristen kamen und sie alle suchten im Orient ihre romantische Landschaft und Menschen. Es war dabei für sie völlig unwichtig gewesen, dass die realen Menschen mit dieser Vorstellung wenig gemeinsam hatten. „Moralisch inferiore Orientale“ und „der edle Wüstensohn“ sind dabei nur auf den ersten Blick ein Wiederspruch. Sie sind beide, Teile einer einzigartigen Vorstellung. In Wirklichkeit, scheint es mir, seien die Menschen des Orients vor allem praktisch veranlagt. Denn, die betrachten die Welt mit den Augen und dem Verstand des Kaufmanns, von Romantik ist da nicht viel zu spüren.
Viel mehr hatten sich die Menschen dort dem Bild des Westens relativ schnell angepasst. In erster Linie weil sich die Anpassung lohnte. Ein weiterer Grund könnte die Bereitschaft sein, die neue Identität als eine Art Geschenk anzunehmen. Viele Menschen haben nämlich gar keine richtige Identität und nehmen gerne das angebotene Klischee als das Eigene an. Und die Romantiker hatten einige parat. Die Phänomene des Faschismus oder heute des Islamismus, sind die bösen Beispiele für die Bereitschaft, das eigene Leben in der verlogenen, kitschigen, lebensfremden Vorstellungen zu leben. Die Politik und die Medien kreieren eifrig diese Bilder. Und Menschen tun das, was sie gut können, sie passen sich an, unabhängig davon, ob das Bild, das sie plötzlich darstellt, positiv oder negativ geprägt sei.
So waren die Fotoateliers im Orient im Dienste der Verwirklichung des Traums des westeuropäischen Bürgertums, eines Traums von einer Welt, die vor 2000 Jahren existiert hätte und immer noch ganz unverändert bleiben sollte. Dabei wurde die Realität einfach ausgeblendet. Die Fotografen zeigten lieber die Ruinen eines vergangenen Lebens, Überreste. Ihre Bilder zeigten viel öfter und lieber das Unbewegliche, den als Monument oder Mensch getarnten Tod als das Leben und die Bewegung.
Das Bürgertum, als Klientel für die Produkte der Fotoateliers, „enttäuscht“ von der eigenen Umgebung, „Europamüde“, ging auch selber gerne in eine Welt, die sie als „verzaubert“ erleben möchte, um von diesem fantastischen „Müdigkeitsgefühl“ los zu kommen. Dort wurde dann alles so fotografiert und zurecht gemacht, als wäre man in einem Traum. Dabei vergisst der Romantiker gerne, dass es sich in „seiner“ Traumwelt um lebende Wesen handelt, und nicht um die Geister aus 1001 Nacht. Denn der Romantiker ist fasziniert von der Ruine und von der Pyramide, von dem Beduinenleben und von der unendliche Weite, von der Vergangenheit, der Wüste und dem Tod. Die Menschen interessieren ihn nicht, er ist ein Feind des Lebens.
Randgruppen wurden in der Regel nicht berücksichtigt, so sind z.B. die Leprakranken, Bettler und Krüppel nur dann abgelichtet worden, wenn die Zeichen der Rückständigkeit des Orients gebraucht wurden. Als indirekte Strebung ist die Legitimierung des Kolonialismus erkennbar.
Die realen Machtverhältnisse waren nie ein Thema der Orientfotografie und man kann sagen, dass die Zeugnisse zur Geschichte des Kolonialismus völlig fehlen. Während die orientalische Grausamkeit, wie die Bastonade (Abb.31), gerne und häufig dargestellt wurde, die Gewalt von der Seite des Westens war kein Thema bei den Fotografen.
Insgesamt scheint die Zuordnung der abgebildeten Personen zu ethnischen oder religiösen Gruppen bei den Lehnert & Landrock öfter zu stimmen als bei ihren anderen Kollegen, die Bilder schafften, die viel zu oft von Unkenntnis, Gleichgültigkeit oder gar bewusster Fälschung zeugen. Fotos mit gefälschten Daten wurden nicht selten für mehrere Publikationen benutzt und mit neuen, „passenden“ Informationen versehen. Die Fotografen hatten oft nur oberflächliche Kenntnisse über die ethnischen Verhältnisse. Schon die Unfähigkeit differenziert zu betrachten, deutet auf die Überheblichkeit hin.
Die herrschende Meinung über Menschen im Orient druckt der Zeichner und Fotograf Richard Buchta in die Worte aus. Er sagte folgendes über die Städter in Ägypten:
„Halsstarrigkeit, Trägheit, und Sinnlichkeit seien ihre charakteristischen Schattenseiten.“ Der Ägypter sei auch „lärmend, verschwenderisch mit Fluchworten und sehr wenig zu Wahrheit geneigt“.[57]
Zum Glück boten die Panoramen die sichere Entschädigung für den Mangel an Poesie. Aus der Weite sieht man nichts Konkretes. Das Leben bedeutet die Realität, und die ist so gut wie nie wirklich romantisch. Die Harmonie, die man im Orient suchte, war nur auf den erhobenen Positionen zu finden, wie z.B. auf dem Galaturm in Konstantinopel, den Hügeln von Jerusalem oder der Zitadelle von Kairo. Die Panorama-Ansicht bietet die Vollkommenheit, die Übersicht und – das ungestörte Ausleben von mitgebrachten Fantasien.
Die westlichen Wissenschaftler, Künstler, Fotografen haben gemeinsam, auch wenn sie jeder für sich daran gearbeitet haben, das Bild des Orients geschaffen. Die Religionswissenschaftler halfen dabei nach, denn sie suchten eifrig nach den Orten an dem angeblich das geschah, was in der Bibel beschreiben ist.
Es bleibt noch festzustellen, dass die Fotoateliers mit ihrer bewussten Inszenierung des Orientbildes, maßgeblich an den Vorstellungen der Europäer vom Orient mitgewirkt haben. Das idealisierte Orientbild, das die Reisenden mit sich brachten, wurde gesucht. In der vermeintlich abgebildeten „Realität“ fehlt es am häufigsten an Realität.
Und was nicht weniger wichtig ist: das Bild, das die im Orient lebenden Menschen von sich selbst hatten, wurde gleich mitgeändert.
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Abbildungsverzeichnis:
Abb.1 J.M, Wittmer, An den süßen Wassern Asiens, Gemälde 1837, Neue Pinakothek München
Abb.2 Die Chephrenpyramide von Gizeh nach der Überschwemmung, Pascal Sebah, Gizeh, Ägypten, um 1874
Abb.3 Christenstraße in Jerusalem, Underwood &Underwood, Jerusalem, Palästina, 1900, in: Mit Kamel und Kamera, S.73
Abb.4 Sphinx, Henri Bechard, Ägypten 1887
Abb.5 Zitadelle von Kairo, G. Zagnaki, Ägypten
Abb.6 Wahrsager, Lehnert und Landrock, Kairo, Ägypten
Abb.7 Beduinenscheich aus Palmyra, Felix Bonfils(Sammlung Bruno Hentschel), Syrien, 1876-1885
Abb.8 Wechselstube, Lehnert und Landrock, Tunis, 1904-1914
Abb.9 Grainstacks at the End of the Summer, Morning Effect, Claude Monet 1890, Öl auf Leinwand 60 x 100 cm, Musée d Orsay, Paris, Frankreich
Abb.10 Grainstacks, White Frost Effect, Claude Monet 1889, Öl auf Leinwand, Hill-Stead Museum, Farmington Connecticut, USA
Abb.11 Zitadelle von Kairo, Pascal Sebah, Ägypten
Abb.12 Arabische Frauen bei der Herstellung von Tonöfen, unbekannter Fotograf (Sammlung Hentschel), Palästina, 1890er?
Abb.13 In den kargen Bergen Palästinas, Resolute World Cruise, Palästina, 1928
Abb.14 Ortsansicht von Tiberias, Underwood &Underwood, Palästina, 1900
Abb.15 Bethlehemitin, unbekannter Fotograf, Syrien/Palästina, 1870er-1880er
Abb.16 Costumes kurdes, Basile Kargopoulo, Istanbul, um 1880
Abb.17 Ohne Titel (Junger Türke), Guillaume Berggren, um 1880, Istanbul
Abb.18 Paysan turc fumant le narguilé, Sébah &Joaillier, um 1880, Istanbul
Abb.19 Barbiers turcs, Abdullah Frères, Istanbul, um1880
Abb.20 (Oben) Mausoleum des Sultans al-Asraf qait Bay, David Roberts, Lithografie, 1837
Abb.21 (Mitte) Mausoleum des Sultans al-Asraf qait Bay, Wiliam Henry Bartlett, Stich, 1850
Abb.22 (Unten) Mausoleum des Sultans al-Asraf qait Bay, Pascal Sebah, Foto, 1873
Abb.23 Orangenverkäuferinnen, Pascal Sebah, Ägypten, um 1875, in: Mit Kamel und Kamera, S.408
Abb.24 Verkäufer von Zuckerwaren, Pascal Sebah, Ägypten, um 1875, in: Mit Kamel und Kamera, S.409
Abb.25 Abstieg von der Cheopspyramide in Gizeh, Pascal Sebah, Gizeh, Ägypten, um 1875
Abb.26 Tozuer Oase, Lehnert und Landrock, Tunesien
Abb.27 Die Pyramiden von Giseh während des jährlichen Hochwassers, Lehnert und Landrock, Giseh, Ägypten
Abb.28 Heimkehr von der Feldarbeiten, Lehnert und Landrock, Nil-Delta, Ägypten
Abb.29 Das Haus der Samariterin, Lehnert und Landrock, Palästina
Abb.30 Straßenszene aus dem Arabischen Viertel in Jerusalem, Lehnert und Landrock
Abb.31 Bastonade, Armin T. Wegner, Iran um 1929
Abbildungen:
Abb.1 J.M, Wittmer, An den süßen Wassern Asiens, Gemälde 1837, Neue Pinakothek München
Abb. 2 Die Chephrenpyramide von Gizeh nach der Überschwemmung; Foto: Pascal Sebah, Gizeh, Ägypten, um 1874
Abb.3 Christenstraße in Jerusalem, Underwood &Underwood, Jerusalem, Palästina, 1900, in: Mit Kamel und Kamera, S.73
Abb.4 Sphinx, Henri Bechard, Ägypten 1887
Abb.5 Zitadelle von Kairo, G. Zagnaki , Ägypten
Abb.6 Wahrsager, Lehnert und Landrock, Kairo, Ägypten
Abb.7 Beduinenscheich aus Palmyra, Felix Bonfils(Sammlung Bruno Hentschel), Syrien, 1876-1885
Abb.8 Wechselstube, Lehnert und Landrock, Tunis, 1904-1914
Abb.9 Grainstacks at the End of the Summer, Morning Effect, Claude Monet 1890, Öl auf Leinwand 60 x 100 cm, Musée d Orsay, Paris, Frankreich
Abb.10 Grainstacks, White Frost Effect, Claude Monet 1889, Öl auf Leinwand, Hill-Stead Museum, Farmington Connecticut, USA
Abb.11 Zitadelle von Kairo, Pascal Sebah, Ägypten
Abb.12 Arabische Frauen bei der Herstellung von Tonöfen, unbekannter Fotograf (Sammlung Hentschel), Palästina, 1890er?
Abb.23 Orangenverkäuferinnen, Pascal Sebah, Ägypten, um 1875, in: Mit Kamel und Kamera, S.408
Abb.24 Verkäufer von Zuckerwaren, Pascal Sebah, Ägypten, um 1875, in: Mit Kamel und Kamera, S.409
Abb.31 Bastonade, Armin T. Wegner, Iran, um 1929
2014 © by Tomo Polic
http://www.jsbielicki.com/Romantik.pdf
[1] FIDELIO. Musik von Ludwig van Beethoven (1770-1827) Libretto von Joseph Sonnleithner und Friedrich Treitschke nach Jean Nicolas Bouillys Drama „Leonore“
Uraufführung: Mai 1814, Theater am Kärntner Tor in Wien
http://www.cs.hs-rm.de/~weber/opera/LIBLIB/fidelio.htm
[2] Herbstreuth: 462
[3] Dewitz:19
[4] Epstein:23
[5]Turner :204
[6] Dewitz:10
[7] Altenmüller:377
[8] Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Teils der Expedition wurden in den Jahren zwischen 1809 und 1828 in einer aus 18 Teilen bestehenden Publikation veröffentlicht. S. 377
[9] Turner:204
[10] Khemir:189
[11] Altenmüller:379
[12] Altenmüller:383
[13] Altenmüller:396
[14] Turner:205
[15] Turner:206
[16] Turner:234
[17] Turner:206
[18] Turner:206
[19] Turner:207
[20] Dewitz:16
[21] Dewitz:18
[22] Dewitz.19
[23] Turner:208
[24] Turner:225
[25] Turner:231
[26] Lederbogen:73
[27]Turner: 227
[28] Reimer:350
[29] Herbstreuth:458
[30] Herbstreuth: 461
[31] Dewitz:19
[32] Reimer:337
[33] Reimer:356
[34] Reimer:338
[35] Turner:229
[36] Reimer:340
[37] Reimer:339
[38] Reimer:347
[39] Reimer:355
[40] Reimer:355
[41] Erdogdu 107
[42] Großbritannien unterstützte Osmanen im Krim- Krieg(1853-56) sowie im
Türkisch- Russischer Krieg (1876-78)
[43] Erdogdu:111
[44] Erdogdu:111
[45] Erdogdu:112
[46] Erdogdu.117
[47] Germer:404
[48] Reimer:341
[49] Germer:405
[50] Germer:412
[51] Erdogdu:117
[52] Erdogdu:117
[53] Erdogdu 119
[54] Quelle: Lehnert und Landrock
[55] Turner:228
[56] Perez:15
[57] Turner:233
Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
What´s Left? Antisemitism!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm
DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They want 1984, we want 1776
They are on the run, we are on the march!
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.
“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.
Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.
Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.
Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.
Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.
Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.
Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten.
Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.
Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.
Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von Feiglingen.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen” ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.
Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel
Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe – George Orwell 2015
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.” – Ignazio Silone
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.
Romantik ist scheiße.
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Ein Wahn zeichnet sich durch zunehmenden Realitätsverlust, und das kann man den heute Regierenden in Deutschland und deren Massenmedien attestieren.
Realitätsverlust beschreibt den geistigen Zustand einer Person, welche nicht (mehr) in der Lage ist, die Situation, in der sie sich befindet, zu begreifen. Ihr werdet also von Wahnsinnigen regiert und durch deren Massenmedien manipuliert.
Der Totalitarismus kann nur besiegt werden kann, wenn man den Mut hat, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, so wie sie sind. Politischen Korrektheit verhindert es, fördert den Totalitarismus und ist politische Feigheit und politische Lüge.
Die Auslöschung: Islam ist wie die Sonne, wer ihm zu nahe kommt, der verbrennt darin selbst und fackelt den Rest der Welt mit ab.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Zeit braucht Zeit.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Es ist nicht die größte Angst, wenn man in einen Abgrund schaut, sondern zu merken, daß der Abgrund zurückschaut.
Ich ist anders.
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Global Governance – der politische Reparaturbetrieb, fängt an zu reparieren, bevor etwas entstanden ist.
Das extrem gesteigerte, angeblich kritische, tatsächlich dämonisierende, Interesse der Deutschen an Israel und Juden ist pervers.
Helden von heute wissen nichts, können nichts und wollen nichts. Sie schauen einfach wie Helden aus, das ist alles.
Mag sein, daß früher Väter ihre Kinder gefressen haben. Heute fressen die Mütter alles, Väter, Kinder und den Rest. Alles Mutti, irgendwie!
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
Islamisierung bedeutet Verblödung.
Copy-shop als psychoanalytische Methode heute.
Die Psychoanalyse heute ist lediglich die Nachahmung einer vermeintlichen Psychoanalyse, die es so nie gegeben hat, also unbewußte Karikatur, Totemmaske ihrer selbst.
Die Revolution frißt ihre Väter, nicht ihre Kinder.
Jeder verdient eine zweite Chance. Eine zweite, nicht eine zwölfte, zweiundzwanzigste oder einhundertzweite.
In Polen haben amerikanische Geheimdienstler ihre Gefangenen gefoltert, während vor polnischen Gerichten Prozesse gegen polnische Geheimdienstler liefen, die polnische Gefangene gefoltert haben.
Besser irgendwelche Sitten, als gar keine Sitten.
Direkte Gewalt gegen strukturelle Gewalt – lediglich eine Rationalisierung der eigenen Lust als Rechtfertigung für eigene wilde, triebhafte Gewalt. Wer strukturelle Gewalt von Institutionen eines demokratischen Rechtstaates delegitimiert und direkte Gewalt gegen diese Institutionen legitimiert, der gibt jeglicher denkbaren Form von Gewalt freie Hand, denn jede Gewalt kann moralisch begründet werden. Der Teufel ist ein Moralist. Und ein Gewalttäter. Aufrufe zur Gewalt sind in Deutschland strafbar.
National Sozialistische Deutsche Arbeiter Partei (NSDAP) war links,, ihr Kampf gegen Kommunisten und Sozialisten war nicht ideologisch, sondern es war ein Konkurrenzkampf unter Gleichen.
Wer sich für Kunst nicht interessiert, wem Kunst nichts bedeutet, der interessiert sich ebensowenig für Menschen, dem bedeuten Menschen nichts. Denn Kunst ist Ausdruck menschlicher Gefühle, Kunst ist Liebe.
Manche Menschen schauen in den Spiegel und sagen: „Die Welt ist schrecklich, die Welt ist böse“, und fangen an, dieses Böse in der Welt, aber nicht in sich, zu verfolgen, zu vernichten, auszumerzen. Also andere Menschen, das Andere menschliche, was sie nicht sein wollen, zu exterminieren, zu liquidieren.
…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)
Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte. (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit. (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7) (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert. (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (Clemens Nachtmann)
„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer
„…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl.“ (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)
„Es kommt in der Psychotherapie darauf an – mit temporärer Unterstützung – sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Wer mit einem Selbstbild lebt, für das die temporär klärende Rolle des Therapeuten eine unerträgliche Kränkung ist, der muß eben versuchen, alleine zurechtzukommen.“ – Hans Ulrich Gumbrecht
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way
Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.
If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.
If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.
Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.
You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.
Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell
The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.
People feel always terrible offended if you do not believe their lies.
Everyone is responsible for his feelings.
Psychoanalysis is nobody’s business except the psychoanalyst and his patient, and everybody else can fuck off.
“Time is the echo of an axe
Within a wood.”
― Philip Larkin, Collected Poems
If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.
“The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles”
-Mahatma Gandhi
“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi
Why Allah does not shows himself? Because he does not want to do anything with such assholes.
“When fascism returns, he will not say, ‘I am the fascism‘. No, he will say, ‘I am the anti-fascism “– Ignazio Silone.
Political correctness requires a language for a poetry album.
Psychoanalysis is frivolous, or it is not psychoanalysis.
Colorful diversity, earlier: shit.
What can not any longer be changed, can not any longer be reformed, it is no longer alive, but very dead (instead). What is dead should be, has to be buried: religion, marriage, Romanticism, etc.
Romantic sucks.
The reality is always stronger than illusions.
A delusion is characterized by increasing loss of reality, and can be attested to today’s leaders in Germany and the mass media. Loss of reality describes the mental state of a person who is not (any longer) be able to understand the situation in which it is located. So you are ruled by madmen and manipulated by the mass media.
Totalitarianism can only be defeated if one has the courage to call things by their right names, just as they are. Political correctness prevents it promotes totalitarianism and political cowardice and political lie.
The Extinction: Islam is like the sun, who comes too close to him, will burn itself and will flare the rest of the world with him.
Islam does not want any submission! Islam wants victory, destruction and annihilation.
The world was not created just for you.
Time needs time.
What has God with us when he freely admits the devil more and more territories?
It’s not the biggest fear when you look into an abyss, but to note that the abyss looks back at you.
I is different.
Muslim´s headscarf is less annoying than German mothers with their pushchairs.
Prostheses people – look like women and men, but they are not.
Global governance – the political repair operation begins to repair before something was created.
The extremely increased, ostensibly critical, actually demonizing, German interest in Israel and Jews is perverse.
The Non–anti-Semite is by the current German law an anti-Semite who defames, discriminates, delegitimizes Israel, Jews, , but do not supports expressis verbis the aim of the Third Reich, the Holocaust, the extermination of the Jews.
Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.
It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?
Only the purity of the means justify the end.
An extreme narcissist is a potential terrorist, and every terrorist is an extreme narcissist.
Islamization means dementia.
Copy-shop as a psychoanalytic method today.
Psychoanalysis today is merely an imitation of a putative psychoanalysis, it has never existed, an unconscious cartoon, totem mask of itselves.
The revolution devours its fathers, not its children.
Everyone deserves a second chance. A second, not a twelfth, twenty-second or one hundred second.
In Poland, American intelligence officials have tortured their prisoners, while the Polish courts ran trials of Polish intelligence officesr who tortured Polish prisoners.
Better have any manners, than no manners at all.
Direct violence against structural violence – only a rationalization of their own desire as justification for their own wild, instinctual violence. Who delegitimizes structural violence of institutions of a democratic state and legitimizes direct violence against these institutions gives any conceivable form of violence free hand, for any violence can be morally justified. The devil is a moralist. And a perpetrator of violence. Calls for violence are illegal in Germany.
National Socialists German Worker Party (NSDAP) was left, its fight against communists and socialists was not ideological, but it was a competition among equals.
Those who are not interested in art, to whom art means nothing, those are not interested in people, to those people mean nothing. Because art is an expression of human feelings, art is love.
Some people look in the mirror and say, „The world is terrible, the world is evil,“ and begin to pursue this evil in the world, but not in themselves, destroy, eradicate. So other people, the other humans, what they do not want to be, to exterminate, to liquidate.
1 x 1 materialist criticism: the aim must be to make appearances in a situation in which they are legible. (…) A new barbarism is always to be feared, is not directly powered from the spirit of National Socialism, but in the guise of democratic anti-fascism of learning from history and political correctness come along. (…) Defence of the open fascism by its democratic denazification and incorporation. – (…) The Second World War was a culture industry Massenevent.(..) Specialization and diversification are a contemporary manifestation of massification and uniformity. (…)
The different pigmentation of human skin is an objective fact, not a mere invention.
(Clemens Nachtmann)
„The main reason of a psychotherapy is – with temporary support of the psychotherapist –. to take his own destiny in own hands. Who lives with a self-image that the temporary clarifying role of the therapist is an intolerable insult, he must to try to cope with his life alone.“ – Hans Ulrich Gumbrecht
3 Antworten zu Frühes Trauma — Hauptrisiko für psychische Störungen
Alarmistischer Unsinn.
Oha!
Da würd ich doch gern Begründungen, Belege, Hinweise erfahren.
Nach meinen Kenntnissen sind die Artikelinformationen aktueller Stand der Tiefenpsychologie.
Und welche Instanz soll es denn sein, die diesen angeblichen “aktuellen Stand” bestimmt? Der Alarmismus wird betrieben durch die Psychokratie, um immer mehr Geld für eigene Betreuungsindustrie zu fordern. Bald wir jeder als traumatisiert bezeichnet, alleine durch das postulierte “Geburtstrauma”. “Begründungen, Belege, Hinweise” kann ich gerne für ein angemessenes Angebot erarbeiten und liefern.
https://kreidfeuer.wordpress.com/2015/05/20/fruehes-trauma-hauptrisiko-fur-psychische-stoerungen/
Psycho-Boom: Alle entdecken die Seele
Remschmidt, Helmut
Wer heute psychisch krank wird oder einen Familienangehörigen hat, der an Angstzuständen, Depressionen oder Zwängen leidet, der gerät in eine schwierige Situation. Nicht nur, weil seelische Krankheit eine große Belastung bedeutet, sondern auch, weil er sich einer Vielzahl von Helfern gegenübersieht, die ihm ihre Dienste anpreisen und deren Therapiemethoden kaum ein Insider mehr voneinander unterscheiden kann. Denn es wird viel geboten: Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie, autogenes Training, Gestalttherapie, Bioenergetik, Selbsterfahrung, Transaktionsanalyse, biorhythmische Behandlung, Alpha-Tiefenentspannung, Rebirth-Meditation, Hypnose, verschiedene Formen der Gruppen- und Familientherapie. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Wenn er betucht ist und nicht ganz schwer krank, so kann er sich aussuchen, wo diese Behandlung stattfindet: im Rahmen eines Workshops in Südfrankreich, in einem Sommer-Kibbuz in Norwegen, in einer Intensivgruppe auf Santorini, auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer oder auch im Rahmen eines Urlaubs irgendwo, freilich unter erfahrener psychotherapeutischer Leitung.
Ist er so schwer krank, dass eine Behandlung in so angenehmer Umgebung ausscheidet, so wird es für ihn nicht leichter, den „richtigen Therapeuten“ zu finden. Denn er hat gelesen, dass es zahlreiche Therapeuten gibt: zunächst verschiedene Ärzte, Psychiater, Kinder- und Jugendpsychiater, Fachärzte für psychosomatische Medizin, Neurologen, Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie oder Psychoanalyse, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Soziotherapeuten, Milieutherapeuten, ausgebildete oder nicht ausgebildete Psychotherapeuten verschiedenster Ausrichtung. Die Bezeichnung Psychotherapeut ist ja nicht geschützt.
Ist er so schwer krank, dass er verwirrt ist oder, wie es in den Unterbringungsgesetzen heißt, „dass er sich selbst oder andere gefährdet“, so reduziert sich plötzlich die Vielfalt der möglichen Therapien und der Therapeuten, und er wird von seinem Hausarzt in das nächstgelegene psychiatrische Krankenhaus mit Versorgungsauftrag eingeliefert, das verpflichtet ist, ihn aufzunehmen und zu behandeln. Gegenüber diesem Krankenhaus entlädt sich dann oft die Empörung der Familie, der Nachbarn, und oft manch anderer Therapeuten, die mit dem Patienten „stark mitfühlen“, der jedoch aufgrund der Schwere seines Krankheitsbildes leider ihre Behandlungsmöglichkeiten überschreitet. So entsteht die paradoxe Situation, dass gerade dann, wenn die Not am größten ist, die Helfer fehlen. Sie sind nicht sichtbar, nicht zuständig oder weit entfernt, zum Beispiel auf Santorini. Stattdessen wird aber jenen Krankenhäusern, die die harte Arbeit der Erst- und Primärversorgung leisten, ständig geraten, was sie tun sollen. Vielfach wird den Mitarbeitern psychiatrischer Krankenhäuser auch Supervision von außen angeboten, von Kollegen, die die alltägliche Arbeit nicht oder nicht mehr kennen. Sie werden auf zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht, die viel Geld kosten und die häufig mit ihrer täglichen Arbeit kaum etwas zu tun haben.
Wir leben in einer Zeit des Psycho-Booms, in einer Zeit, in der jeder die Seele entdeckt hat, in einer Zeit, in der sehr Viele Therapeuten sein wollen, auch Angehörige wichtiger Berufe wie Krankenschwestern und Pfleger, Pädagogen, Sonderpädagogen oder Sozialarbeiter, die eigenständige Aufgaben in ihrem gelernten Arbeitsfeld zu erfüllen haben. Man muss sich fragen, woher diese Werteverschiebung kommt: die Entwertung vieler traditioneller und wichtiger Berufe und die Aufwertung aller Tätigkeiten, die sich mit der Bezeichnung Therapie oder Psychotherapie zieren. Man kann diese Entwicklung sicherlich nicht nur als Mode abtun. Die zahlreichen Helfer, die auffällig und unverhohlen für sich werben, erzeugen sicher auch einen Bedarf, kommen aber ebenso auch Bedürfnissen entgegen. Die arbeitsteilige Welt, die Reduktion der Familie auf die Kernfamilie von Eltern und Kindern, Lebensabschnittspartnerschaften, die Entwertung religiöser Bindungen, die Verdünnung zwischenmenschlicher Beziehungen, die hohen sozialen Ansprüche, auch die technische Entwicklung haben zu einer Art neuer Bekenntnisfreude geführt. Bei dieser Dominanz der Selbstbezogenheit gehört es dazu, sich selbst zu beobachten, über Symptome zu klagen, zu bekennen, dass man Angst hat, an Arbeitsstörungen leidet und sich deshalb nicht weiterentwickeln kann. Das Ganze geschieht, jedenfalls bei vielen, in einer Situation materiellen Abgesichertseins. Diese Einstellung wird einem dann auch täglich von den vielen Helfern bestätigt: Allgemeine Lebensprobleme werden zu Krankheiten gemacht, Schwierigkeiten, an denen man wachsen kann, werden zu Behandlungsfällen.
Was wir brauchen, ist wieder die Zusammenführung erprobter Therapiemaßnahmen und die Ausgliederung jener, für die es keinerlei Wirksamkeitsnachweise gibt. Was wir brauchen, ist eine ärztliche Ausbildung, die notwendiges Spezialwissen und die Verpflichtung zur Übersicht zu vereinbaren weiß.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/136526/Psycho-Boom-Alle-entdecken-die-Seele#comments
Psychokratie
Autor: Wolfram Pfreundschuh
Psychokratie heißt Seelenherrschaft und meint gesellschaftliche Verhältnisse, die es einer auf irgendeiner materiellen Ebene vermögenden Klasse erlauben, die psychischenBeziehungen oder Nöte von Menschen für ihre Interessen zu nutzen, indem sie diese durch psychische Kräfte handhaben (siehe Psyche). Für solche Herrschaftsform ist eine Lebensstruktur vorausgesetzt, in welcher psychische Abhängigkeiten erzeugt und vertieft werden, die durch geistige Manipulationen oder Einverleibungen den Menschen ein Verhalten aufzwingen, das zum eigenen Machterhalt erwünscht ist und deren Ohnmacht auf sie zurückwirft und vermehrt z.B. durch Populismus, Täuschung, Hörigkeit oder Sucht. (siehe auch Tittytainment).
Das setzt voraus, dass Menschen durch psychische Beeindruckung in ihre Lebensräumen (siehe auch Lebensburg) diesen Interessen schon durch Gewöhnung oder institutionelle Macht unterworfen sind. Ihr Leben kann dieser nur einverleibt werden, weil schon darin ein psychisches Machtgefälle besteht, das den Absichten einer beherrschenden Seite Macht über Bedürfnisse verleiht, welche die Ohnmacht der anderen für sich produziert und potenziert, indem sie diese erzieht (siehe erzieherische Beziehung) und in ihrer Anleitung über ihre Medien – z.B. Presse, Unterhaltung, Haushalt, Religion, Kult oder Gemeinsinn – psychisch lenkt und sie darin zu leiten und zu beherrschen oder auch zu unterdrücken versteht (siehe hierzu z.B. auch Sekte, Familie).
Auf der anderen Seite unterstellt dies Menschen, die aus sich heraus kein eigenes Verlangen nach wirklicherGegenständlichkeit, keine wirklichen Bedürfnisse mehr bilden können, weil sie diese nicht erkennen können, weil sie schon allgemein von unwirklich wirkenden Kräften beherrscht sind. Das Unvermögen kann zur Bestimmung werden und verdient alle Aufmerksamkeit. Vor allem darf es nicht zum Vorwurf einer bloßen Moral oder aus einem Imperativ heraus, also durch eine Gedankenabstraktion verdreht werden.
Denn ohne eine solche Erkenntnis müssen Menschen sich schon im Selbstbehelf zu einer Masse (siehe Massenmensch) in einer Gesellschaftsform vermengen, deren Zusammenhang durch fremde Kraft (siehe auch Entfremdung), im Allgemeinen durch Geldbesitz bestimmt ist, deren existenzielle Macht nicht unbedingt unmittelbar wirkt, aber durch Probleme des Finanzsystems, durch Staatsverschuldung und Machtpolitik manifest ist (siehe hierzu auch Dienstleistungesellschaft). Darin treten die Menschen lediglich als Humankapital auf, das entsprchend bearbeitet, zur Funktion für das Ganze gebracht werden muss, um ein feudalkapitalistisches System zu stabilisieren.
Die Macht über diese beruht auf der Transformation von Seligkeiten des Selbsterlebens, die solchen Massemenschen durch Kulturkonsum (z.B. durch Tittytainment) ermöglicht werden (s.a. Massenpsyche). Die Mittel hierfür bieten die öffentlichen und privaten Medien, die Regenerations– und Gesundheitsindustrie, Sekten oder auch teilweise „fast seriöse Psychologie“, wie sie z.B. nach Anwendung von Hellinger geboten wird. Die Unterhalter, Munter- und Gesundmacher stellen sich wie ein „Großer Bruder“ des Betroffenen ihm zur Seite und behandeln ihn mit psychologischen und oft auch mit esoterischen Beratungen, um ihn zugleich über sich hinaus zutragen und mit einer Allgemeinseele zu vervollständigen (siehe auch Volksseele), die eine lebensleitende Funktion bekommt und dem Betroffenen als seelische Prothese, als Ergänzungsseele dient. Weil sie mystifizierten Inhalten folgt und oft selbst nurmehr abergläubisch agiert, sind Menschen damit auch mit minimalem Aufwand beliebig zu leiten.
http://kulturkritik.net/begriffe/begr_txt.php?lex=psychokratie
Die Entstehung der Psychokratie aus dem Selbstwiderspruch der bürgerlichen Gesellschaft
“Das Individuum ist substantiell und real;
die Gesellschaft ist lediglich ein Bezugsgeflecht”.
Bhagwan Shreee Rajneesh
“Der politische Staat verhält sich ebenso spiritualistisch
zur bürgerlichen Gesellschaft wie der Himmel zur Erde”.
Karl Marx
Die Dialektik kapitalistischer Vergesellschaftung, die den Menschen als egoistischen Bourgeois und als an Vernunft und wahrem Gemeinwohl interessierten Citoyen zugleich setzt, drängt nach ihrer Selbstaufhebung. Die sich anbahnende repressive Versöhnung von Gesellschaft und Staat, von Privatmann und Staatsbürger, zielt auf neue Unmittelbarkeit. Am Ende der Emanzipation aus der Unterjochung durch Natur droht die nicht weniger grausame Versklavung durch die zur zweiten Natur werdende Gesellschaft. Die bürgerliche Gesellschaft dementiert das Versprechen ihres historischen Kampfes gegen den Feudalismus, sie revidiert das Versprechen der Aufhebung von Herrschaft durch den Verein freier Bürger: Nur das Ende persönlicher Willkür soll gemeint gewesen sein. Fortschritt bestünde so einzig in der Anonymisierung von Herrschaft, in ihrer Verwandlung in ’Sachnotwendigkeiten‘ der gesellschaftlichen Reproduktion. Herrschaft würde so nur aufgehoben, um sie zu verewigen. Selbst der Tyrannenmord schüfe keine Freiheit mehr, sondern nur den Austausch des Herrschaftspersonals. Ein neuer Naturzustand stünde am Ende von ’Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit‘. Der begeisterte Skeptiker der bürgerlichen Revolution, Jean-Jacques Rousseau, hat früh antizipiert, worin die Dialektik der Selbsterhaltung, die den Ausbruch aus dem Naturgefängnis ermöglichte, enden kann: “Der immer rege Bürger schwitzt, hastet und quält sich auf der Suche nach immer mühsameren Beschäftigungen unaufhörlich. Bis zu Tode arbeitet er, ja er rennt ihm sogar entgegen, nur um sein Leben bestreiten zu können, oder er verzichtet auf das Leben, um die [ 1 ] Anstelle des guten Lebens, das Arbeit ermöglichen sollte, tritt endlose Arbeit noch ohne Hoffnung auf Heimzahlung durchs Jenseits; anstatt Luxus und Genuß zu verallgemeinern, zerstört die losgelassene Produktion die Fähigkeit, Genuß und Barbarei zu unterscheiden: Selbsterhaltung ohne Selbst verwandelt die Menschen in lebende Leichname, die die Funktionsstellen des produktiven Apparates nur bekleiden, nicht aber diesen bestimmen. Die prinzipielle Oberflüssigkeit der Einzelnen fürs Resultat der Produktion läßt unter ihnen das Recht des Stärkeren wiederauferstehen: “Hier ist alles auf das alleinige Recht des Stärkeren zurückgeworfen und folglich auf einen neuen Naturzustand, aber ganz verschieden von dem, mit dem wir begonnen haben”. Die bürgerliche Gesellschaft realisiert wirkliche Freiheit, schreibt Rousseau, aber nur als negative: “Hier werden [ 2 ]
Repressive Gleichheit hebt den Unterschied zwischen Privatmann und Staatsbürger auf, eine Gleichschaltung, die deren Verhältnis nicht allein umkehrt, es vielmehr gänzlich überschreitet: “Statt daß die Subjekte sich in der allgemeinen Angelegenheit vergegenständlichen”, so hatte Marx das Staatsrecht Hegels kritisiert, “läßt Hegel die ’allgemeine Angelegenheit‘ zum ’Subjekt‘ kommen. Die Subjekte bedürfen nicht der ’allgemeinen Angelegenheit‘ als ihrer wahren Angelegenheit, sondern die allgemeine Angelegenheit bedarf der Subjekte zu ihrer [ 3 ] Der Staat, der Verein der freien Bürger ist nicht deren Mittel zum Zweck des guten Lebens, sondern der Staatszweck, wie er von der Staatsbürokratie formuliert wird, bedarf der Bürger als seines Mittels, seine Pläne aus der Amtsstube in die Wirklichkeit zu setzen. Damit ist der Staatsbürger nur der lebendige Agent, die empirische Existenz der Staatsidee. Sie stellt Wahrheit und Allgemeinheit nur formell dar und degradiert das Individuum materiell auf das belebte Instrument, das den Staatszweck praktisch werden läßt. Was Marx an Hegel im Interesse wahrer Allgemeinheit kritisierte, das realisiert sich in der unmittelbaren und praktischen Setzung unwahrer Allgemeinheit: Identität von Gesellschaft und Individuum. Die Nicht-Identität des Menschen mit sich selbst, wie sie in der Trennung von Bourgeois und Citoyen als Chance zur Emanzipation von Natur sich ausdrückte, findet ihre Auflösung in der Identität von Privatmann und Staatsbürger: Als bornierter und egoistischer Einzelner ist der Mensch zugleich schon die gelungene Verkörperung allgemeiner Vernunft, die nur den verschwindenden Mangel an sich hat, eine bloß instrumentelle, kapitalistische Vernunft zu sein. “Das vereinzelte Individuum, das reine Subjekt der Selbsterhaltung, verkörpert, [ 4 ]
Der Selbstwiderspruch der bürgerlichen Gesellschaft ist gedoppelt; er prozessiert auf ökonomischem wie politischem Terrain und hebt in seiner Entwicklung die Vermittlungen von Politik und Ökonomie, von Individuum und Gesellschaft in neuer Unmittelbarkeit auf. Neue Unmittelbarkeit als Identität von kapitalistischer Produktion und bürgerlicher Gesellschaft setzt das Kapital als das “reelle [ 5 ] Wie das Kapital die gesellschaftliche Arbeit als die abstrakte Möglichkeit der Freiheit setzt, so die Republik das Gemeinwesen als die abstrakte Möglichkeit der freien Assoziation. Wie die historischen Bedingungen, unter denen das Kapital emanzipatorischen Gebrauchswert, nicht nur konsumierbare Produkte setzt, historisch vergänglich sind, so auch die, unter denen die bürgerliche Republik den Menschen als einen solchen, nicht als Agenten selbstloser Selbsterhaltung ermöglichen kann.
Vor dem Ende der bürgerlichen Schizophrenie
Wie auf ökonomischer Ebene am Beginn kapitalistischer Vergesellschaftung der Doppelcharakter der Arbeit darin besteht, einerseits die Produktion konkret nützlicher Gebrauchswerte zu sein, deren stoffliche Qualität naturverbunden ist, andererseits Produktion von Waren als der Verkörperung des abstrakten Werts und als die Mittel der Realisierung des Profits, so besteht auf politischer Ebene der Doppelcharakter des Menschen darin, einerseits belebte Natur zu sein, Bourgeois, der die Gesetze der Warennatur als [ 6 ] und andererseits Staatsbürger, Citoyen, dessen privates Handeln dem Gesetz allgemeiner Wohlfahrt genügen soll. Als Staatsbürger und Person ist er das Produkt des Rechtes, das ihn ebenso nach Maßgabe der formellen Gleichheit aller im Recht zum politischen Subjekt der Souveränität erhebt, wie ihn zugleich die Herrschaft des Warentausches nach Maßgabe der materiellen Gleichschaltung aller vor dem Tauschwert zum lebendigen Anhängsel und Subaltern der kapitalistischen Produktion erniedrigt.
Vor dem Übergang des Kapitals von der formellen zur reellen Subsumtion der gesellschaftlichen Produktion unter die endlose Selbstverwertung des Werts kann der Doppelcharakter des Menschen homolog zu dem der Arbeit und der Ware gedacht werden: das Humane ist die eigentliche Substanz der Staatsbürgerlichkeit, wie die praktische Reduktion des Menschen auf den egoistischen Bourgeois nur die pervertierte Form des Humanen darstellt, die es annimmt, um den Menschen aus der Verfallenheit an Natur zu befreien. Die abstrakte Staatsbürgerlichkeit stellt einen Begriff objektiver Möglichkeit von Emanzipation dar, bedeutet sie doch die Befreiung aus jenen Formen naturwüchsiger Gemeinschaft, die nur den ebenso sturen wie stummen Naturzwang in die menschliche Gesellschaft hinein verlängern. Mit der Verwandlung der Familienmitglieder, Leibeigenen und Hörigen in Staatsbürger ist die freie Assoziation der Produzenten als eine historische, durch sozialistische Revolution nur zu nutzende Chance einer anders als nur formellen Freiheit gesetzt. Die Setzung der Warenbesitzer als Rechtspersonen stellt die gegen den konkreten Willen der Individuen erzwungene Humanisierung ihres wechselseitigen Bezuges dar. “Obwohl das Individuum A Bedürfnis fühlt nach der Ware des Individuums B, bemächtigt es sich derselben nicht mit Gewalt, noch vice versa, sondern sie erkennen sich wechselseitig an als Eigentümer, als Personen, deren Willen ihre Waren durchdringt. Danach kommt hier zunächst das juristische Moment der Person [ 7 ] Im rechtlich geregelten Tausch erscheint die Freiheit abstrakt enthalten, denn die Individuen degradieren einander zwar auf die Mittel ihrer Selbsterhaltung, erkennen dadurch jedoch implizit an, daß die eigene Selbsterhaltung nur als die des anderen zugleich möglich ist: “Das heißt, das gemeinschaftliche Interesse, was als Motiv des Gesamtaktes erscheint, ist zwar als fact von beiden Seiten anerkannt, aber als solches ist es nicht Motiv, sondern geht sozusagen nur hinter dem Rücken der in sich selbst reflektierten Sonderinteressen, dem Einzelinteresse im Gegensatz zu [ 8 ] Zwar stellt das allgemeine Interesse nur die “Allgemeinheit der [ 9 ] dar, aber als ein allgemeines ist es zugleich abstrakte Möglichkeit konkreter Aneignung des humanen Interesses.
Der politische Doppelcharakter des Menschen drückt sich in der Schwierigkeit des klassischen bürgerlichen Staatsrechts aus, seine gleichzeitige Existenz als Souverän und Subjekt des Staates einerseits, als subalternes Objekt der Staatsbürokratie andrerseits zu begreifen, ohne auf das Fundament dieses Widerspruchs zu rekurrieren. So weist etwa der führende bürgerlich-demokratische Staatsrechtler des wilhelminischen Deutschland, Georg Jellinek, der Versammlung der Menschen im Staat “eine doppelte Funktion” zu, sofern der Staat die Form der demokratischen Republik annimmt: “Das Volk gehört dem Staate als dem Subjekt der Staatsgewalt an, wir nennen es (…) das Volk in seiner subjektiven Qualität. Sodann aber ist das Volk in andrer Eigenschaft Gegenstand staatlicher Tätigkeit, Volk als Objekt”. Das Volk ist Subjekt und Objekt in unmittelbarer Identität; wie es in seiner Eigenschaft als Souverän aus freiwillig “Koordinierten” besteht, so aus “Subordinierten” unterm Blickwinkel der Staatsgewalt. “Der Staat ist zugleich genossenschaftlicher wie herrschaftlicher Verband”, schreibt [ 10 ] und erklärt sich diese Ambivalenz nach dem Muster zeitlich beschränkter Delegation, aus der praktischen Unmöglichkeit der Verwandlung der Gesamtgesellschaft in ein Parlament in Permanenz. Der Versuch, die Identität auch materiell zu fundieren und politische Herrschaft als Ausdruck freiwilliger Selbstbeherrschung der Souveräne durch sich selber auszulegen, scheitert, und die bürgerliche Staatsrechtslehre vermag das Volk als den Souverän nur in der juristischen Sekunde des Wahlaktes als wirklichen Souverän zu fingieren. Die Souveränität dauert nicht länger als das Einwerfen des Wahlzettels in Anspruch nimmt.
Die Unentschiedenheit des klassischen bürgerlichen Staatsrechts vorm Problem der Republik reflektiert, daß das Recht neben der funktionalen Garantie des freien und gerechten Tausches als der Form, die die kapitalistische Ausbeutung und Mehrwertproduktion notwendig [ 11 ] auch Momente des emanzipierten Gattungswesens enthält. Nur daher kann Marx es zur konkreten Utopie erklären, daß “der wirkliche individuelle Mensch den abstrakten Staatsbürger in [ 12 ] um sich die nur abstrakte Freiheit auch konkret anzueignen. Die nur politische Emanzipation, die es allen Menschen, dem Millionär wie dem Bettler, verwehrt, winters in geheizten öffentlichen Bibliotheken zu nächtigen, besitzt – virtuell – einen emanzipativen Aspekt. Das Leiden als eines an der Gesellschaft ist, anders als das unter Natur, aufhebbar: die Vermittlungen sind der potentielle Hebel dieser Aufhebung. Als die “Reduktion des Menschen einerseits auf das Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft, auf das egoistische, unabhängige Individuum, andererseits auf den [ 13 ] demonstriert die Republik den Selbstwiderspruch des Menschen unter der Herrschaft des Kapitals, eine menschliche Substanz zwar zu besitzen, aber nur als gesellschaftliche Möglichkeit, der Konkurrent zu sein, aber nur als seine historisch vergängliche Form.
Die Republik verabsolutiert diesen Widerspruch ins äußerste Extrem. Sie ermöglicht die politische Herrschaft des Kapitals nur unter der Bedingung des allgemeinen Wahlrechts und “zwängt ihre politische Herrschaft in demokratische Bedingungen, die jeden Augenblick den feindlichen Klassen zum Sieg verhelfen und die Grundlagen der bürgerlichen Herrschaft selbst in Frage stellen, von den einen verlangt sie, daß sie von der politischen Emanzipation nicht zur sozialen fort-, von den anderen, daß sie [ 14 ] ein Selbstwiderspruch der Republik, der nur drei Lösungen zuläßt: Diktatur einer charismatischen Persönlichkeit als das Resultat der Klassenkämpfe in Frankreich nach 1848 oder der in Deutschland vor 1933 einerseits, Herrschaft der in den Räten der ’Commune‘ von 1871 zur wirklichen Selbstverwaltung radikalisierten Souveränität der Produzenten andrerseits. Als dritte Lösung und perverse Vermittlung von Diktatur und Selbstverwaltung erweist sich der moderne kapitalistische Staat: er bricht mit dem Liberalismus, dessen politisches Wesen in der Verweigerung des Wahlrechts für die eigentumslosen Massen bestand und realisiert das allgemeine Wahlrecht, aber nur, um die durchs allgemeine Wahlrecht gesetzte Emanzipation des Staates von unkalkulierbarer, durch die Willkür konkreter Personen bezeichnete Gewalt als die Anonymisierung der Gewalt neu zu organisieren. Und er bricht zugleich dem Wunsch nach Selbstverwaltung den Stachel, indem er die Anonymität und Subjektlosigkeit von Herrschaft als ihre gänzliche Abwesenheit erscheinen läßt. Das Verschwinden der Herrschaft im modernen kapitalistischen Staat, der doch zugleich zum Zwecke der Souveränität nach außen und innen, für Krieg und Bürgerkrieg, über das Monopol der bewaffneten Gewalt verfügt, ist die Geschichte der Hegemonie, der Wattierung der Gewalt durch die spontane Zustimmung der Subalternen und Ausgebeuteten, an deren logischen Ende die Psychokratie als freiwillige Selbstverwaltung der Ausbeutung durch die Ausgebeuteten als auch soziale Wirklichkeit stehen kann. Der moderne kapitalistische Staat ist, als “integraler Staat” [ 15 ] die Versöhnung von Hegemonie und Gewalt, von spontanem Konsens und imperativischer Anordnung. Er ist dies seinem logischen Begriffe nach: die konkrete Utopie kapitalistischer Herrschaft zielt auf den nur mehr gelegentlichen symbolischen Gebrauch zu pädagogischen Zwecken. Die manifeste Gewalt ersetzt sich durch die Mikrophysik der Macht, die Bündelung von Konsenstechnologie und sanftem Zwang, die den Subalternen noch das Bewußtsein eines Unterschiedes zwischen “denen da oben – wir hier unten” austreiben möchte. Herrschaft wird über der Gesellschaft zerstäubt, delegiert und säuberlich unterteilt. Am Ende löste Herrschaft sich auf in das in Permanenz tagende Parlament von 60 Millionen souveränen und absoluten deutschen Monarchen und die Zerstörung der Duodezfürstentümer durch die französische Revolution wäre mehr als nur umsonst gewesen. Der Liberalismus, dem sich schon stets die privaten Laster wie von selbst zum allgemeinen Nutzen addierten, hätte sich gesellschaftlich bewahrheitet. Es stimmte dann, was sich der Kulturkonservativismus nur erhofft: “Die Gesellschaft wird mehr und mehr zu einem Gedankennetz, zu einer Art Phantasiebild, das wir als gesellschaftliche Konstruktion zu [ 16 ]
Dieser Zustand vollendeter Hegemonie gliche, als die von der Subalternen wirklich geglaubte und als negative und wirklich vorhandene Identität des materiellen Interesses mit seiner politischen Vertretung, einer Karikatur des Kommunismus, zumindest seiner rohen, staatskapitalistischen Erscheinungsform. Wird doch im rohen Kommunismus die Gleichheit aller vor der Arbeit ebenso abstrakt gesetzt wie in der bürgerlichen Republik die Gleichheit aller vor dem Gesetz. “Die Bestimmung des Arbeiters wird nicht aufgehoben, sondern auf alle Menschen ausgedehnt”, und der staatskapitalistische Kommunismus ist so nicht die Aufhebung, sondern die “Verallgemeinerung und Vollendung” des Privateigentums: “Die Gemeinschaft ist nur eine Gemeinschaft der Arbeit und der Gleichheit des Salairs, den das gemeinschaftliche Kapital, die Gemeinschaft als [ 17 ] Die staatskapitalistische Karikatur auf den Kommunismus gleicht dem privatkapitalistischen Original so sehr, daß die Menschen zu Recht die Mühe scheuen, das Original gegen die Karikatur einzutauschen.
Hegemonie verlängerte die juristische Sekunde der fingierten Souveränität der Subalternen zur gesellschaftlichen Ewigkeit und schafft der Fiktion ein materielles Fundament. Wo eine Fiktion zur sozialen Wirklichkeit wird, da kann es anders als okkult gar nicht hergehen. “Eine Menge von vernünftigen Wesen, die insgesamt allgemeine Gesetze für ihre Erhaltung verlangen, deren jedes aber im Geheimen sich davon auszunehmen bereit ist, so zu ordnen und ihre Verfassung einzurichten, daß, obgleich sie in ihren Privatgesinnungen einander entgegenstreben, diese einander doch so aufhalten, daß in ihrem öffentlichen Verhalten der Erfolg eben derselbe ist, als ob sie keine solchen bösen Gesinnungen hätten”, das erachtete Immanuel Kant als die Hauptleistung jener wundertätigen ’unsichtbaren Hand‘, die “selbst einem Volk von Teufeln” den Effekt der privaten Laster und Egoismen zum [ 18 ] Die Metaphysik des “Als ob” wird hegemonial zur Sozialtechnologie des sozialen Okkultismus umgeschmolzen; der “Spiritualismus des Staates” erhebt die “wirkliche Geistlosigkeit des Staates zum [ 19 ] Die Unterstellung, ein jedes Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft habe (ex post) so gehandelt, “Als ob” sein Handeln aus einem allgemeinen Gesetz (ex ante) bestimmt worden sei, wird zur Realität im gleichen Maße, in dem die gesellschaftliche Synthesis nicht mehr im Nachhinein, d. h. im Austausch der privat erzeugten Produkte auf dem Markt sich herstellt (formelle Subsumtion), sondern bereits in den unmittelbaren Produktionsprozeß [ 20 ] Der Okkultismus des “Als ob” wiederholt nur auf der politischen Ebene, was in der Ökonomie schon geschah: Die Materialisierung eines ganz und gar unsinnlichen, abstrakten und unempirischen sozialen Verhältnisses in einem empirischen, sinnlich erfahrbaren und konkreten Ding, im Geld, einem merkwürdigen [ 21 ] Das politische Verhältnis, das die Subalternen als die wirklichen Souveräne und Subjekte des Staates glaubhaft fingiert, ist dem ökonomischen, das die Produktion der Tauschwerte zur unmittelbar gesellschaftlichen Produktion werden läßt, homolog und ist daher selber nur in spirituell-okkulten Begriffen noch faßbar. Was hier geschieht, ist einerseits so völlig unvernünftig und andrerseits so handgreiflich wirklich, daß der Kopf dies zu Recht nicht fassen mag.
Ein längeres Zitat aus der Marxschen “Kritik des Hegeischen Staatsrechtes” sei gestattet, um die Implikationen dieses Verhältnisses realer Abstraktion, die durch Paraphrase an Schärfe und Klarheit nur verlieren könnten, aufzuzeigen. Marx geht von eben der Frage aus, die Immanuel Kant mit der ’unsichtbaren Hand‘ beantwortete: Wie kann das konkrete Individuum den abstrakten Standpunkt der Staatsbürgerlichkeit erlangen? Nur durch eben jene im Resultat negativen Vergesellschaftung praktisch gewordene atheistische Theologie der unsichtbaren Hand, die im Vergleich mit dem Aberglauben ans Jüngste Gericht den schönen Vorteil hat, ihren Gottesbeweis tagtäglich führen zu können: “Dieser politische Akt ist eine völlige Transsubstantion. In ihm muß sich die bürgerliche Gesellschaft völlig von sich als bürgerliche Gesellschaft, als Privatstand lossagen, eine Partie seines Wesens geltend machen, die mit der wirklichen bürgerlichen Existenz seines Wesens nicht nur keine Gemeinschaft hat, sondern ihr direkt gegenübersteht. Am Einzelnen erscheint hier, was das allgemeine Gesetz ist. Bürgerliche Gesellschaft und Staat sind getrennt. Also ist auch der Staatsbürger und der Bürger, das Mitglied der bürgerliche Gesellschaft getrennt. Er muß also eine wesentliche Diremption mit sich selbst vornehmen (…) Um also als wirklicher Staatsbürger sich zu verhalten (…), muß er aus seiner bürgerlichen Wirksamkeit heraustreten, von ihr abstrahieren, von dieser ganzen Organisation in seine Individualität sich zurückziehen; denn die einzige Existenz, die er für sein Staatsbürgertum findet, ist seine pure, blanke Individualität, denn die Existenz des Staates als Regierung ist ohne ihn fertig und seine Existenz in der bürgerlichen Gesellschaft ist ohne den Staat fertig. Nur im Widerspruch mit diesen einzig vorhandenen Gemeinschaften, nur als Individuum, kann er Staatsbürger sein (…) (Daher) muß seine wirkliche Organisation, das wirkliche bürgerliche Leben, als nichtvorhanden gesetzt werden (…) Die Trennung der bürgerlichen Gesellschaft und des politischen Staates erscheint notwendig als eine Trennung des politischen Bürgers, des Staatsbürgers, von der bürgerlichen Gesellschaft, von seiner eigenen wirklichen, empirischen Wirklichkeit, denn als Staatsidealist ist er ein ganz anderes, von seiner Wirklichkeit verschiedenes, unterschiedenes, entgegengesetztes Wesen (…) Der Bürger muß seinem Stand, die bürgerliche Gesellschaft, den Privatstand, von sich abtun, um zu der politischen Bedeutung und Wirksamkeit zu kommen; denn eben dieser Stand steht [ 22 ]
Damit der Mensch als Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft zum Faktor werden kann, der politisch zählt und sich zu Wahlstimmen, zu Mehrheit und Minderheit addieren kann, muß er sein soziales Alltagsleben als nichtig erachten und zum Staatsidealisten werden, indem er von seiner “gemeinschaftlichen Existenz” praktisch abstrahiert. Wie auf ökonomischer Ebene der Doppelcharakter der Arbeit aufgehoben und der Produzent aus dem Co-Subjekt der Produktion, das er in der Manufaktur und den frühen Stadien der Mechanisierung der Produktion noch ist, zu einem lebendigen Anhängsel der Maschinerie – der Objektivierung des Werts in der unmittelbaren Produktion degradiert wird, so auch auf der politischen Ebene: der politische Akt, mittels dessen nur das Individuum den Standpunkt gesellschaftlicher Allgemeinheit erreichen kann und den Marx in objektiver Ermangelung eines vernünftigen Begriffes für ein unvernünftiges Verhältnis mit einem theologischen ’Begriff belegt, ist eine Realabstraktion par excellence. Als die im religiösen Meßopfer sich okkult vollziehende Verwandlung der Substanz von Brot und Wein in Leib und Blut des Herrn Jesu Christ bezeichnet die “Transsubstantion” die durchgeführte Einheit des Alltäglichen mit dem Spirituellen mit dem Unterschied nur, daß das Spirituelle in der politischen Realabstraktion auch Wirklichkeit besitzt. Es zeigt sich hierin, daß alle Kritik bei der Kritik der Theologie nicht nur beginnt, sondern, im Zustand der zur zweiten Natur mutierenden Gesellschaft, dort auch endet.
Die Realabstraktion, die der Staatsbürger an sich selbst als einem Menschen und Mitglied der Gesellschaft vornimmt, weitet sich über den unmittelbaren Akt der demokratischen Wahl hinaus auf das Alltagsleben aus und schießt zurück in den Grund, aus dem ihre Notwendigkeit entstand. Der Bürger bedurfte des Staates als des ideellen Gesamtkapitalisten, weil anders als mittels einer zwischen den einzelkapitalistischen Interessen vermittelnden und also (systemimmanent) neutralen Schiedsrichterinstanz die allgemeinen Reproduktionsbedingungen des Kapitalismus als der Form gesellschaftlicher Produktion nicht herzustellen waren. Er mußte von seinem besonderen Geschäftsinteresse absehen lernen, um sein allgemeines Interesse an der Einhaltung der Geschäftsordnung durchzusetzen; es mußte ihm im eigenen Interesse beigebracht werden, daß der Weg zur Vergoldung der eigenen Nase auch über die Konjunktur des Konkurrenten verläuft. Aus der bloßen Form gesellschaftlicher Produktion wird nach der Eigenlogik der Realabstraktion nun ihr Inhalt, und das Kapital übersetzt sich in das reelle Gemeinwesen, das einen Unterschied zwischen dem allgemeinen und dem besonderen Interesse nicht mehr zulassen mag. Was im Unterschied zwischen der sozialen und der politischen Herrschaft des Bürgertums – ein Unterschied, der den Bürger den 18. Brumaire 1850 und den 30. Januar 1933 prächtig überleben ließ – angelegt war, das radikalisiert sich in der demokratischen Republik: Der Bürger verliert die Herrschaft im eigenen Haus und wird zum Anachronismus, zum Neandertaler seiner eigenen Ökonomie. Dem Verlust der politischen Herrschaft, die durchs Zensurwahlrecht garantiert war, folgt der Verlust seiner sozialen Herrschaft auf dem Fuße. Das Kapital emanzipiert sich von seinem Eigentümer, organisiert sich als Aktiengesellschaft und degradiert den selbstherrlichen Kapitalisten der Gründerjahre zum müßigen Rentner und für den Gedeih von Zins und Zinseszins überflüssigen Lebemann. Das Bürgertum stirbt den sozialen Tod und verschwindet im gleichen Maße, in dem das Kapital seinen Geburtshelfer für überflüssig [ 23 ] Dem korrespondiert die negative Aufhebung der Arbeiterklasse: Wo der Geburtshelfer überflüssig geworden ist, da herrscht das ewige Leben, und die Totengräber, die sich das Kapital in der Analyse des “Kommunistischen Manifests” in Gestalt des Proletariats noch selber erzeugen sollte, werden selbst zu Toten auf Urlaub, deren gesellschaftliche Überflüssigkeit im Prinzip schon feststeht und die sich einstweilen noch an Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder anderen, nur wenig größeren Zuwendungen in Form von Lohn und Gehalt delektieren dürfen.
Die Atomisierung der Individuen, die die Realabstraktion auf dem politischen Feld hervorbringt und die im Vergleich zur naturwüchsigen Familie und zur dörflichen Gemeinschaft einen ungedeckten Wechsel auf die zukünftige Freiheit bedeutete, endet in der Gesellschaft als einer Gummizelle, in der die Individuen wie die Atome im Reaktor herumgewirbelt werden, heillos miteinander kollidieren und dadurch die zum Betrieb der Zelle nötigen Energie erzeugen. Inmitten der unaufhebbar werdenden Unfreiheit scheint die durchgeführte Freiheit zu herrschen. Das Menschenbild, das die diversen ’humanistischen‘ Therapietechniken den Individuen einbläuen wollen, ist der Reflex der sich anbahnenden völligen Fundierung von Herrschaft in menschlicher Spontaneität. Dem gilt das pseudo-religiöse Credo des Erfinders der Gestalttherapie, Fritz Perls: “Ich tu, was ich tu; und du tust, was du tust. Ich bin nicht auf dieser Welt, um nach deinen Erwartungen zu leben. Und du bist nicht auf dieser Welt, um nach meinen zu leben. Du bist du, und ich bin ich. Und wenn wir uns zufällig finden – wunderbar. Wenn nicht, kann man auch nichts [ 24 ] Freiheit als Zufall, Liebe als blinder Zusammenstoß, Spontaneität als entobjektivierte Zusamenhangslosigkeit – der Selbstwiderspruch, der den Bürger einerseits “ordentlicher [ 25 ] sein ließ, ist aufgehoben und der neue Mensch kann sich als tollwütiger Staatsbürger und ordentliches Raubtier zugleich aufführen, kann sowohl in der Konkurrenz wie auch vor seinem Gewissen bestehen. Er lebt im Jenseits der bürgerlichen Schizophrenie, die darin bestand, was man tun mußte, besser lassen zu sollen.
Der “innere Maschinist” des Arbeiters und seine staatsbürgerliche Verbesserung
Was am Bürger sich vollzieht, das begann und vollendet sich am Arbeiter, an den unmittelbaren Produzenten des gesellschaftlichen Reichtums. Die ursprüngliche Akkumulation des Kapitals zerstörte zwar Unfreiheit und Hörigkeit, aber nur um den Preis der gleichzeitigen Zerstörung jener relativen Sicherheit und paternalistischen Fürsorge, die den Produzenten als sprechfähigen Arbeitswerkzeugen von Wert immerhin zukam. Das Kapital spedierte sie in die Freiheit, aber nur, um sie als materiell unfreie und von den Produktionsmitteln ihres Lebens getrennte Lohnarbeiter produktiv ausbeuten zu können. Der bürgerliche Selbstwiderspruch vertieft sich im proletarischen noch: wo der Bürger zwischen Altruismus und Egoismus schwankt, die Caritas und den Weltwährungsfond zugleich im Seelchen spürt, und mit der linken Hand sentimental gewährt, was er mit der rechten doppelt und dreifach brutal einstreicht, da hat der Arbeiter nur eine Wahl. Es steht ihm frei, sich zwischen dem kollektiven Egoismus der Gewerkschaften und dem individuellen zu entscheiden, den die Arbeitgeber ihm ans Herz legt.
Der bürgerliche Selbstwiderspruch erscheint, wenn die politische Vergesellschaftung die Form der demokratischen Republik annimmt, als der zwischen materieller Interessiertheit und abstrakt gesetztem allgemeinem Gattungsinteresse. Der proletarische Selbstwiderspruch ist von vorneherein aufs Ökonomische reduziert und die Versubjektivierung jener Widersprüche, die der Kreislauf des Kapitals als Reproduktionsprozeß aus sich heraussetzt. Der Arbeiter verkörpert den Widerspruch zwischen Produktion und Konsumtion, wobei der Akt des Konsums der Produktion als ein notwendiges Übel erscheint: anders als durch wirklichen Konsum der Waren kann sich der in ihnen enthaltene Wert (noch) nicht realisieren. Im Widerspruch zwischen Produzent und Konsument exekutiert das gesellschaftliche Gesamtkapital seinen eigenen Widerspruch am produktiven Arbeiter. Es besteht darin, den Arbeiter, der – einzelbetrieblich gesehen – einen mehrwertschaffenden Unkostenfaktor darstellt, gleichwohl ernähren zu müssen, ihn auszuhalten auch deshalb, um die Realisierung des Mehrwerts in der Konsumtion zu ermöglichen. Am Gegensatz des Arbeiters als unnützem Fresser, dessen einziger wesentlicher Nachteil darin besteht, noch kein Roboter zu sein und nicht 25 Stunden am Tag aus lauter Lebensfreude schaffen zu können einerseits, der Funktion des Arbeiters andrerseits als eines nützlichen Fressers, der sich im Konsum die Arbeitskraft in eigener Regie erhält und dazu seinen Lohn in völlig freier Wahl zwischen Produkten, die allesamt nur Waren sind, ausgeben muß – daran hatte das Kapital im Krisenwettlauf der Unterkonsumtion mit der Überakkumulation seine liebe Not.
Verliefe die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft nach den Interessen der Kapitalisten, dann wäre das Kapital als ein gesellschaftliches Verhältnis längst bankrott. Denn diese Interessen zielen auf die totale Unterordnung des Arbeiters unter die Produktion: Zustände, wie sie noch 1840 in Manchester herrschten, wären an der Tagesordnung. Damals erreichten die Angehörigen der Arbeiterklasse ein Durchschnittsalter von 17 [ 26 ] Das Interesse des Kapitalisten zielt auf produktive Verschrottung des Menschen durch Arbeit und wie das geht, das zeigt ein Blick auf die Ghettos von Singapur, Hongkong oder Sao Paulo. Das Kapital ruiniert die menschliche Arbeitskraft und damit in der Tendenz sich selber.
Die Rettung des Kapitals erkämpften seine formalen Antagonisten, die formell freien Lohnarbeiter, die sich für den kollektiven Egoismus entschieden. Die Gewerkschaften als die “Verkaufskartelle [ 27 ] begannen mit Lohnarbeitern zu handeln, wie andere Kartelle mit Kühlschränken oder Badewannen. Ihr historischer Kampf zwang dem Kapitalismus die Bedingungen seiner eigenen Existenz auf, setzte die Beschränkung der Arbeitszeit als Garantie des Erhalts der Menschen als Arbeiter und Soldaten durch. Die Anerkennung der Dialektik, daß das Kapital als gesellschaftliche Produktionsweise nur durch den systematischen Verstoß gegen die Interessen der konkreten Kapitalisten gerettet werden kann, war nicht Resultat bürgerlich-allgemeiner Vernunft, sondern Ergebnis materiellen Zwanges. Nicht das Parlament, die proletarischen Organisationen waren es, die dem an sich machtlosen kapitalistischen Imperativ: Systemerhalt, zu sozialer Wirklichkeit verhalfen. Das Parlament hatte zu ratifizieren, was es, hätte der Liberalismus recht, aus der kollektiven bürgerlichen Vernunft und nur seinem Gewissen verantwortlich, hätte produzieren müssen. Aber aus sich heraus vermag das Kapital nicht die Allgemeinheit seiner Reproduktionsbedingungen zu setzen; der Wegfall der gewerkschaftlichen Gegenkraft treibt es in den Ruin, aus dem es, – der Faschismus hat es erwiesen – nur die Flucht nach vorne in den prinzipiell endlosen Raubkrieg antreten kann und die Flucht zurück an den Ursprung der ursprünglichen Akkumulation: Verlängerung [ 28 ]
Der Sozialstaat als Erweiterung des bürgerlichen zum modernen kapitalistischen Staat sucht die Kluft dieses Widerspruchs zu überbrücken. In der Krise widersetzt er sich (relativ gesehen) den Forderungen der Kapitalisten, bzw. vollzieht sie mit zeitlicher Verzögerung, um die Rahmenbedingungen der künftigen [ 29 ] Die Anerkennung der Gewerkschaft als Tarifpartner respektiert ihr Monopol an der Ware Arbeitskraft, die Setzung des Arbeitsrechtes drückt die gesamtkapitalistische Funktion des Erhalts der formellen Freiheit dieser Ware aus und die Erweiterung des allgemeinen Wahlrechts auf die besitzlosen Klassen anerkennt das Recht der Arbeiter, über die Bedingungen ihrer Ausbeutung ein wenig verhandelt zu können, auch auf der Ebene des ideellen Gesamtkapitalisten.
Gleichwohl prozessiert der Selbstwiderspruch des Einzelkapitals weiter. Mit jedem Übergang zu prinzipiell neuen Produktionsmethoden stellt sich erneut das Problem, wie der Arbeiter an den Betrieb zu binden ist, wie seine betriebspezifische Qualifikation, die eine Investition ins variable Kapital darstellt, dem Betrieb auf Dauer oder solange wie nötig erhalten werden kann. Es stellt sich das Problem, wie dem Arbeiter beigebracht werden kann, daß er sich selbst als das Humankapital, das er ist, auch pfleglich behandelt. Denn die ökonomische Bestimmung des Proletariats, vom Co-Subjekt der Produktion auf das belebte Anhängsel der objektiv gewordenen Maschinerie heruntergebracht zu werden, stellt sich dem Proletariat als einer Klasse als Schicksal dar, dem formell freien einzelnen Arbeiter aber nicht. Er kann wählen. Und im Angesicht neuer, arbeitsintensiverer Produktionsmethoden entscheidet er regelmäßig [ 30 ] für den blauen Montag, für Wein, Weib, Gesang und die angenehmen Banalitäten des Alltagslebens. Jeder Übergang auf ein neues ökonomisches Niveau, ob von der Manufaktur zur Fabrik, ob vom Handwerk zum Fließband, erfordert eine völlige Umorganisierung der “moralischen Ökonomie” der arbeitenden Klasse. Wie ihr im Übergang zum Fließband die affektive Besetzung von Produkt und Produktion ausgetrieben und protestantischer Puritanismus anstelle des vorherigen Hedonismus (der einer der Armut war) eingeimpft werden muß, so im Übergang vom Fließband zur computerisierten Produktion die affektive Besetzung des Produktionsmittels, die zwanghafte Triebfixierung, nicht vom Gerät zu lassen, bis das Programm funktioniert.
Die Wahlmöglichkeit des Arbeiters ergibt sich aus der Ungleichzeitigkeit der technologischen Innovation. Sie einzuschränken und Betriebstreue herzustellen, ist daher, von Krupp bis Ford, das Problem der avancierten Industrien. Die frühen Versuche bestehen in der Setzung materieller Stimuli, die zugleich, da mit ihrem Entzug wirkungsvoll gedroht werden kann, Zwangsmittel darstellen: so die Werkswohnungen der Krupp, Ford & Co., die schon aussahen wie künftige Arbeitslager und deren Reglement Alkoholismus, Vielweiberei und andere Laster durch die Lust an Basteln, [ 31 ] All dies sind Formen, die Reproduktion der Ware Arbeitskraft in ihrer Freizeit nach den Normen der Produktion zu organisieren. Das Kapital drängt nach der Subsumtion des Arbeiters, nach der faktischen Aufhebung seiner formellen Freiheit.
Damit soll die Qualifikation des einzelnen endgültig zum Betriebseigentum werden. Henry Ford etwa mußte allein 1913 für die Besetzung von 16.000 Arbeitsplätzen 53.000 Einstellungen vornehmen, die Kosten für die Anlernung waren enorm, obwohl diese höchstens eine Woche dauerte. Die Rationalisierung drohte an sich selbst zu scheitern: “Bisherige Erfahrungen gelten bei uns nicht. (Die Ungelernten) lernen ihre Aufgabe innerhalb weniger [ 32 ] beschrieb Ford dies System. Der profitable Vorteil, die Arbeit auf wenige routinisierte Handgriffe zu reduzieren, geriet in Gefahr, vom hinhaltenden proletarischen Widerstand gegen die Zerstörung ihrer moralischen Ökonomie, gegen die Entwertung ihrer Fähigkeiten und damit ihres bisherigen Lebensstiles, selber gegen Null gedrückt zu werden. Da auch materielle Stimuli, bessere Löhne und betriebliche Altersversorgung, nicht den Effekt ergaben, sowohl die Fluktuation zu unterbinden wie auch die Effektivität der Arbeit zu steigern, mußte der direkte Zugriff auf die interne psychische Konstitution des Arbeiters, auf seine Arbeitsmotivation unternommen werden. Das Kapital suchte die Arbeitskraft auf eben die Maschine herunterzubringen, die sie ihrer ökonomischen Funktion nach längst zu sein hat. Dieser Versuch impliziert die Verallgemeinerung der Fabrik auf die Gesamtgesellschaft und damit die Setzung einer kapitaladäquaten Form von Subjektivität. Sie hat dem Begriff zu entsprechen, den sich die Arbeitsphysiologie vom arbeitenden Menschen macht. Die sieht ihn vom Standpunkt der Geschäftsführung als einen mehrachsigen Gelenken und dreidimensional agierenden Greifapparaten ausgestatteten produktiven Apparat: “In seiner Eigenschaft als ein Element in einem Kontrollsystem muß ein Mensch als eine Kette betrachtet werden, die aus den folgenden Teilen besteht: 1) Sensoren, 2) einem Rechensystem, das auf der Grundlage vorangegangener Erfahrungen reagiert, 3) einem Vergrößerungssystem – den Enden der Bewegungsnerven und Muskeln, 4) mechanischen Verbindungen, mit denen die Muskelarbeit äußerlich feststellbare [ 33 ] Der Mensch ist hier reine Naturkraft, von der ein Bild wie in der Anatomie herrscht, mit dem Unterschied nur, daß die Sektion eine bei lebendigem Leibe ist und die sie vorbereitende Dressur mit jedem Arbeitstag von neuem beginnt.
Die Nagelprobe auf dies Kalkül wird am ersten Punkt, den Sensoren, genommen. Der Mensch ist nicht objektiv, nimmt nicht das wahr, was man verlangt, man hat ihm das Hören und Sehen beizubringen, bis es ihm vergeht. Die Vivisektion hat daher mit der Veränderung der Wahrnehmung zu beginnen, bis sie ihren Blickwinkel (“in seiner Eigenschaft als … betrachtet”) in die Totale ausdehnt und sich um einen Unterschied zwischen “Rolle” und “Mensch” nicht mehr zu kümmern braucht. Mit F.W. Taylor beginnt “ein eingehendes Studium der Motive, welche die Arbeiter in ihrem Tun beeinflussen”. Denn obgleich die Menschen auf den ersten Blick einen Kosmos von Unterschieden darstellen, können sie wissenschaftlich auf einfache Exemplare der Gattung Mensch, auf die millionenfachen Duplikate des alten Adam reduziert werden. Eine Reduktion, die erst dann zur Zufriedenheit gelingt, wenn sich der einzelne Arbeiter zum Betrieb verhält wie die einzelne Arbeitsameise zur Königin: treu bis in die Selbstaufopferung. Die Schwierigkeit liegt nur darin, daß die Reduktion “an einem so komplexen Organismus, wie es [ 34 ] Sie ist zugleich eine Realabstraktion, an deren Ende der Arbeiter auch wirklich die Biomaschine ist, die er sein soll: belebtes Material, das keinen Unterschied mehr erkennen kann zwischen seiner objektiven Arbeitssituation. Die Arbeitspsychologie organisiert den Blick ins zu funktionalisierende Subjekt.
Es gilt, den “Thomas-Effekt” zu beherrschen, um auch die Restbestände proletarischer Subjektivität im Arbeitsprozeß dort, wo .er vom Verwertungsprozeß sich noch unterscheiden läßt, auszumerzen und das Kommando der Direktion mit der Kunst behutsamer Konsenstechnologie reibungsfrei und restlos durchzusetzen. Improvisation und informelle Kommunikation der Arbeitenden untereinander: sie gilt es in den Griff zu bekommen. Sie sind die (negativen) Vetorechte der Arbeiter: kein Betrieb könnte produzieren, ohne mit Aussicht auf Erfolg auf ihre Kunst zur Improvisation zu bauen, ein nach Vorschrift durchgeführter Arbeitsdienst käme der Sabotage gleich. Aber andrerseits ist Improvisation eine Funktion genau der informellen Kommunikation abseits der offiziellen Befehlswege, die Leistungszurückhaltung [ 35 ] Leistungszurückhaltung bedeutet implizit, daß der Arbeiter sich vor restloser Verausgabung schützt, um sich den lebenslangen Genuß seiner Arbeitsfähigkeit zu erhalten, sich vor Überarbeit zu drücken, um sein Arbeitsleben, das in der BRD nur ein Drittel der Beschäftigten gesund übersteht, möglichst auszudehnen. Hier liegt eine der sozialen Wurzeln der Gewerkschaftsbewegung und zugleich das tiefste Fundament des Sozialstaats, der noch unterm Keller des Privatkapitals residiert. Der “Thomas-Effekt” bedeutet den Bruch mit dem satten und statischen Objektivismus F. W. Taylors und enthält die Anerkennung dessen, daß die Reduktion mit materieller Brachialgewalt allein nicht zum Zuge kommt und den Arbeiter zwar dem Betrieb annektiert, die Arbeit selbst aber nicht im gewünschten Maße effektiviert. Es besagt, daß auch jene Faktoren der Arbeitssituation verhaltenssteuernd sind, die sich als wissenschaftlich nicht objektivierbar erweisen, und daß Situationen in ihren Folgen real sind, wenn die Menschen sie kollektiv für real erklären. Es geht nun darum, sich arbeitswissenschaftlich in ihre Motivation einzuschleichen und eine Veränderung ihres Handels durch Veränderung nicht der Verhältnisse, sondern ihrer Wahrnehmung zu organisieren. Psychotechnik bietet sich an, wie einer ihrer neueren Propheten, Kurt Lewin, schreibt, als “eins der besten Mittel, die Dimensionen zu verändern, in denen die Wahrnehmung stattfindet. Es ist wahrscheinlich richtig, wenn man sagt: die Handlung eines Menschen [ 36 ]
Die Maschinisierung des Subjekts beginnt mit der Kontrolle der Seelenmaschine und des diese Maschine nach außen repräsentierenden Individuums. “In gewissem Sinne ist es beim Menschen wie bei einer Dampfmaschine, von der ein zusammengesetztes Triebwerk abhängt. Je nach dem Zustande der Heizung kann ihre lebendige Kraft hoch steigen oder tief sinken; aber im normalen Gange kann weder das eine noch das andere plötzlich eintreten; wohl aber kann dadurch, daß man hier ein Ventil willkürlich auf oder zudreht, bald dieser, bald jener Teil der Maschine neu in Gang kommen und dafür ein anderer in Ruhe übergehen. Es ist nur der Unterschied, daß bei unserer organischen Maschine der Maschinist nicht außer–, sondern innerhalb derselben sitzt”, schreibt schon 1860 der Urvater der Psychophysik in Deutschland, [ 37 ] Die moderne Arbeitspsychologie erkennt, daß sich auch der “innere Maschinist” gewerkschaftlich organisiert hat und setzt nicht, wie noch Taylor, beim isolierten einzelnen an, sondern bei der Arbeitsgruppe, beim Team, und empfiehlt Methoden der “Humanisierung der Arbeit”, wie “Job enrichment” oder “Job enlargement”, um die Psychodynamik der Kleingruppe für die Produktion zu nutzen. Aber der Arbeitswissenschaft bedeutet die Tatsache, daß der Mensch weder allein noch vom Brot lebt, nicht, den sozialen Atomismus der bürgerlichen Gesellschaft in Frage zu stellen. Ihr Credo, daß die Menschen “keine isolierten, beziehungslosen Einzelmenschen sind, sondern soziale Wesen, die auch als solche [ 38 ] zielt auf die Fundierung des Atomismus. Ideologie und Praxis der “Gruppe” wird angedreht, um neben der Objektivität der Produktion einen Schein sekundärer Humanisierung zu erzeugen; das Zwangsverhältnis tüncht sich humanitär. Das permanente Gerede vom Menschen betreibt die Entmenschlichung. Die Gemeinschaft, die synthetisch im “Team” erzeugt werden soll, ist keine naturwüchsige, sondern nur die Miniaturausgabe einer Gesellschaft, die zur zweiten Natur mutiert. Der Selbstwiderspruch der bürgerlichen Gesellschaft, der dem Bürger nur im quasi-religiösen Akt der “Transsubstantion” (Marx), d. h. nur schizophren lösbar war, löst sich am Arbeiter: in der Vergemeinschaftung der Arbeit erfährt er ein Leben jenseits der Dualität von formeller Freiheit und materieller Unfreiheit. Die Arbeitspsychologie ist das materielle Fundament der kommenden Psychokratie.
Nichts ist dieser angewandten Psychologie wichtiger als die “Kommunikation”, wenig liegt ihr mehr am Herzen als die “Anerkennung des Wertes der Arbeit”. Die soziale Wirklichkeit ihres Ziels, die Arbeit als eine “quasi-gesprächstherapeutische Situation” (Carl Rogers) zu organisieren, wäre freiwillige Selbstverwaltung der Ausbeutung. Die Betriebspsychologie macht die Erkenntnis zur Technologie, “daß die vom Vorgesetzten kommunizierte Wertschätzung und Akzeptierung im Zusammenhang stehen mit Motivation, Zufriedenheit und Arbeitsleistung ihrer Untergebenen sowie dem Ausmaß der Krankmeldungen und Kündigungen”. Die “Philosophie der Zwischenmenschlichkeit”, die heute in den Encountergruppen als Freizeitspaß konsumiert wird, hat ihre historischen Wurzeln in den Problemen des kapitalistischen Umgangs mit der Arbeitskraft. Sie weiß, “daß Leistungssteigerung in Betrieben immer dann eintraten, wenn die Arbeiter eine persönliche, freundliche [ 39 ] Die fingierte Menschenfreundlichkeit hat sich in den Bilanzen niederzuschlagen. Ein freundliches Wort kostet nichts oder nur das Gehalt eines Psychologen – aber was nichts kostet, das erspart Kosten und ist daher alles andre als nichts.
Glück bedeutet dieser Sorte hinterhältiger Menschenfreundlichkeit nur die gelungene Kompensation der in der Arbeit erfahrenen Leiden; deren völliges Verschwinden aus dem subjektiven Bewußtsein wäre die Ekstase dieses Glücks. Die Arbeitspsychologie erfüllt eine grundlegende Reproduktionsbedingung des Systems: Die Abschiebung der Verdrängung objektiver Probleme, die sich das Kapital mit dem Fortgang seiner Akkumulation selber schafft, ins “Subsystem Persönlichkeit”. Das System wird in dem Maße handlungsfähiger, indem es die Menschen in die Zwangsjacke steckt und verniemandet. So schreibt der mittlerweile bei zur “Codierung von Liebe” vorangeschrittene Betriebswirt und Systemtheoretiker Niklas Luhmann: “Vor allem ’innere‘ Tatsachen: Einstellung, Gefühle und Absichten werden (wenn das Spiel gelingt, d. Verf.) mit der geforderten Rolle auf einen Nenner gebracht … und wenn die erlebten Probleme auf diese Weise verständlich interpretiert werden können, festigt sich dadurch unmittelbar die Situations- und Rollenauslegung. Erklärungen, die die Beteiligten ihren Problemen und Konflikten geben, laufen daher nicht ohne Grund auf falsche Verallgemeinerungen hinaus: Sie lenken von den eigentlichen Grundlagen des Übels in der dominierenden formalen Struktur ab und dirigieren die Vorwürfe ins Persönliche und Moralische, wo sie ohne Konsequenzen verhallen. So kann die formale Rolle als konsistent erscheinen, weil [ 40 ] Was ist, das ist! Die Individuen zu “falschen Verallgemeinerungen” zu bewegen, das bedeutet die Verlängerung des “Hier und Jetzt” der Produktion in die soziale Ewigkeit, denn Erfahrung, die einzig richtig zu verallgemeinern verstünde, braucht genau jene Fähigkeit zum Gedächtnis, zur Erinnerung, die ihre Reduktion aufs blanke und nur aktuelle Erlebnis liquidiert. Die Ablenkung ins “Persönliche und Moralische”, die auf den Korridoren jedes Arbeitsamtes ihren Erfolg lautstark feiert, tankt die Kraft zur Umleitung unmittelbar in der Produktion: den Arbeitslosen geschieht im Zweifel am Sinn ihres Lebens und an ihrer Fähigkeit, sich das Leben zu verdienen, nichts, was sie nicht zuvor im Betrieb, in der vom Chef kommunizierten Anerkennung ihrer Arbeit, genießen durften.
Die Psychologisierung der Arbeit stellt den Motor der Psychologisierung einer Gesellschaft dar, die im Begriff ist, den Unterschied zwischen Kapital und Kapitalismus als einen historischen Tatsache, die sie nichts mehr angeht, endgültig zu überwinden. Hier werden die Anforderungen der Produktion ans Subjekt als die Frage an den Arbeiter gestellt, ob denn dieser ihnen aufgrund seiner Veranlagung, seines Temperaments und seiner psychischen Konstitution, die schließlich seine Privatsache darstellten, überhaupt gewachsen sei. Das zunehmende Verlangen nach Therapie für gesunde und normale Durchschnittsbürger erscheint so als das Resultat einer gelingenden Ausweitung der Betriebspsychologie auf das in seiner Freizeit für die Arbeit sich reproduzierende Subjekt. Die Therapien der ’humanistischen Psychologie‘ nach Erich Fromm, Karen Horney, Carl Rogers u. v. a. sind nur zu verstehen als die auch außerbetriebliche Anwendung der Betriebswirtschaftslehre und speziell der Arbeitspsychologie. Niklas Luhmann: “Die zahlreichen Methoden des verständnisvollen, ’psychiatrischen‘ Führungsstils haben zu einem breiten Zugriff auf die Motivationslage des arbeitenden Menschen geführt. In ihnen hat [ 41 ] Es ist dieser psychiatrische Führungsstil, den sich die Menschen in den Encountergruppen freiwillig antun. Der Gegensatz von öffentlichem und privatem Leben schießt zur negativen Einheit zusammen und es ist kaum noch zu unterscheiden “zwischen der erzwungenen Freundlichkeit bei der Arbeit und dem spontanen [ 42 ] Emotionale Wärme und spontane Herzlichkeit, die unter den Zwischenmenschen längst zum Alltag geworden sind, beschreiben so die physiognomisch gelungene Mimikry der Individuen ans Kapital.
Auf der geglaubten Lüge, auf den Menschen käme es im Stande seiner Überflüssigkeit erst recht an, baut ihre Bewahrheitung auf; Rationalisierung und Automatisierung der Produktion setzen den Menschen als notwendiges Übel voraus, zu dem in der Zwischenzeit sich human verhalten werden muß, soll das Kalkül aufgehen. Die Gruppendynamik wiederholt auf betrieblicher Ebene, was auf gesellschaftlicher durch die Gewerkschaften bereits gelang: die Nutzung des kapitalistisch produzierten Elends als Triebkraft einer falschen Vergesellschaftung, einer “Ablenkung”, die im Betrieb ’en detail‘ nur wiederholt wird. Als gesellschaftliches Organisationsideal tritt die “Philosophie der Zwischenmenschlichkeit” folgerichtig als “Philosophie der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung auf. Ihr ging es stets nicht um die Abschaffung der Lohnarbeit, sondern um ihre ’Anerkennung‘ durch die Honoratioren und Direktoren.
“Die Vorstellung, die Gesellschaft ließe sich mit psychotherapeutischen Mitteln verändern, ist klar reformistisch und entspricht auf psychologischem Gebiet der politischen Praxis der [ 43 ] bemerkt Emilio Modena über Horst-Eberhard Richters Buch “Die Gruppe – Hoffnung auf einen neuen Weg, sich selbst und andere zu befreien”. Er übersieht dabei nur zweierlei: daß zum einen die Zuordnung der Psychotherapie zum Reformismus nichts gegen ihre Wirksamkeit beweist und zum zweiten, daß diese Praxis keineswegs erst der heutigen Sozialdemokratie auf den Leib geschneidert ist. Politisch drückt sich das psychotherapeutische Ordnungsideal in jenen Theorien eines pazifizierten “Weißen Kapitalismus” (heute heißen sie die Theorie der “Industriegesellschaft”) aus, die die Sozialdemokratie bereits am Ausgang des Ersten Weltkrieges, aus lauter Ehrfurcht vor den hohen Löhnen, die Ford zahlen mußte, um seine Arbeiter zu halten, übernahm. Kurt Lewin war damals einer der Theoretiker dieser friedlichen Lösung des sozialen Konflikts, die er am Ende des Zweiten Weltkrieges als Psycho-Trainer an amerikanischen Managerschulen praktizieren half. Seine Biographie stellt den sachlogischen Zusammenhang von Taylorismus, Sozialreformismus, Psychotherapie und modernem therapeutischen Okkultismus exemplarisch vor: 1962 war er bei der Gründung der Okkultzentrale von Esalen/Kalifornien mit der ’crème de la crème‘ der [ 44 ] In einer arbeitswissenschaftlichen Schrift von 1920 über die “Sozialisierung des Taylorsystems” empfahl er die “Psychologisierung der Arbeitsmethoden” im Interesse eines [ 45 ] und schloß sich den Auffassungen Taylors an, die Interessen von Kapital und Arbeit seien an sich identisch. Denn wenn es nur gelänge, mit arbeitspsychologischen Mitteln (bei der Berufswahl oder der Eignungsprüfung etwa) die “Entwicklung eines jeden einzelnen [ 46 ] zu beschleunigen, dann wäre allen gedient: dem Kapital, das den Arbeiter besser verwerten könnte, und dem Arbeiter, weil er vom Gewinn eine Kleinigkeit abhaben darf.
Die Anwendung psychotechnischer Methoden, die von der Sozialdemokratie politisch repräsentiert wird, drängt nach der Umarbeitung der Gesellschaft in ein großes verhaltenswissenschaftliches Psycho-Laboratorium, in dem sodann und folgenlos noch “Mehr Menschlichkeit” geübt werden darf. Historisch scheint die sozialdemokratische Verkennung der Funktion moderner Arbeitswissenschaft leicht erklärlich: Von den drei Gründen, die in den USA nach 1940 und ausgelöst durch die Politik des “New Deal” zur Psychologisierung der Ökonomie führten, war nach 1918 in Deutschland nur einer sichtbar: der Versuch, den Arbeitern die gerade gewonnene Position als gleiche Staatsbürger durch die kompensatorische Anwendung psychologischer Techniken zu unterlaufen. Dem konnte die sozialdemokratische Kapitalismustheorie, der noch ein Spekulant großen Formats wie Hugo Stinnes (wenn auch, natürlich, “unbewußt”) an der Konzentration des Kapitals und damit an der Vorbereitung der sozialistischen Planwirtschaft arbeitete, gelassen entgegensehen. Alles würde den lachenden Erben zufallen. Die anderen Gründe hätten die von Kurt Lewin und vielen anderen behauptete prinzipielle Neutralität der Arbeitspsychologie schon eher in Frage gestellt. Das amerikanische “Human Relation Movement” begann mit den Studien Elton Mayos über die Arbeiter der Hawthorne-Werke und ging sogleich auf Managementschulung und Werbepsychologie über. Die Konzerne waren derart gewachsen, daß die notwendige Kontrolle als bürokratische unmöglich wurde; die Kunst der Delegation, der Schaffung von Verantwortlichkeit und Produktenthusiasmus in den unteren Verwaltungsstäben wurde zur Notwendigkeit. Zugleich warf das “Marketing” neue Probleme auf, die durch den Griff der “Geheimen Verführer nach dem Unbewußten in Jedermann” (Vance Packard) lösbar schienen: die Formung des kaufkräftigen Bedürfnisses nach [ 47 ]
Aber das sozialdemokratische Interesse an einer psychologischen Gesellschaft speiste sich überdies aus dem Wunsch, dem Wert der Arbeit zur Anerkennung zu verhelfen, die “Wirtschaftdemokratie” als die politische Form dieser Anerkennung und als Radikalisierung der Staatsbürgerlichkeit hinunter in die Ökonomie [ 48 ] Die Verbesserung des Arbeiters zum Staatsbürger sollte derart seine Befreiung als Arbeiter einleiten. Die SPD als die Partei des arbeitenden Volkes wurde zur Volkspartei, die ihre Aufgabe im politischen System, das praktische Absehen der Arbeiter von ihrer Klassenlage (d. h.: die “Transsubstantion”) zu organisieren, gewissenhaft ins Werk setzte. War der Sozialismus wirklich “nicht Aufhebung, sondern Veredelung des Staates”, wie es der Staatsrechtler Hermann Heller prosaisch ausdrückte, dann “kommt der Arbeiter dem Sozialismus um so näher, je näher er dem [ 49 ] Die Durchstaatlichung aller Lebensbereiche bedeutete dann die Sozialisierung auf dem Marsch, von unten gefordert durch die dem Kapital innewohnende Tendenz nach Vergesellschaftung, von oben im Interesse der Arbeiter ermöglicht durch eine sozialdemokratische Regierungsmacht.
Damit wird die Subsumtion unters Kapital, der der Arbeiter betrieblich ausgesetzt ist, im politischen Raum verdoppelt. Die Politik der Volkspartei arbeitet an der Aufhebung, bzw. Refunktionalisierung der Formen proletarischer Kollektivität für den kapitalistischen Produktionsprozeß und es wird deutlich, daß der isolierte Arbeiter nicht nur der historische Ausgangspunkt der Partei, sondern auch ihr historisches Resultat ist. “Partei, Staat, Kapital reproduzieren auf diese Weise fortwährend die Grundlagen [ 50 ] Aber als Staatsbürger kommt der Arbeiter zu spät, um den bürgerlichen Selbstwiderspruch als emanzipatorische Chance zu erleben. Sein Weg zur Gleichberechtigung trifft sich mit dem Rückzug des Bürgertums vom historischen Versprechen allgemeiner Emanzipation auf halber Strecke in der negativen Gleichheit aller vor den Zwangsgeboten des produktiven Apparates. Die Dialektik der Selbsterhaltung führt den Bürger wie den Arbeiter zur Selbstverwertung. Verstaatsbürgerlichung der Arbeiterklasse, ihre Verwandlung in den Stand der zeitweilig mit produktiven Aufgaben betrauten Staatsbürger einerseits, kapitalistische Aufhebung des Bürgertums als einer anders als kultursoziologisch definierbaren Klasse in der Anonymität des vom personifizierten Kapital befreiten Kapitals der Aktiengesellschaften andrerseits greifen ineinander und entfalten in ihrer Verknüpfung eine ungeahnte Produktivität. Eine soziale Produktivität, die zur Psychokratie als der durchgeführten Hegemonie drängt und das Ideal von Staat und Kapital, eine Politik ohne Politik, mit den freundlichen Zwangswerkzeugen der Sozialtechnologie ins Werk setzt. Die kapitalistische Kulturrevolution erzwingt den sozialen Autismus als den ihr gemäßen subjektiven Habitus. Dann würde die individualanarchistische Utopie Max Stirners auf perverse Weise doch noch wahr: “Nur dann kann der Pauperismus gehoben werden, wenn Ich als Ich Mich verwerte, wenn ich Mir selber Wert gebe und [ 51 ] Mehr als ihr Leben und ihr “ich selbst” besäßen die Menschen dann nicht mehr. Und was im Überfluß vorhanden ist, hat nur Inflationswert und verkauft sich zu Dumpingpreisen.
Anmerkungen
[ 1 ] Jean-Jacques Rousseau, Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen, in: ders., Schriften zur Kulturkritik. Die zwei Diskurse von 1750 und 1755, Hamburg 1978, S.265
[ 2 ] Rousseau, A.a.O., S.261. Vgl. Lucio Colletti, Rousseau: Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft, in: ders., Marxismus und Dialektik, Frankfurt/Berlin/Wien 1977, S.78 ff.
[ 3 ] Karl Marx, Kritik des Hegeischen Staatsrechts, in: Marx-Engels-Werke (MEW), Berlin 1956ff, Bd. l, S.249
[ 4 ] Theodor W. Adorno, Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie, in ders., Soziologische Schriften l, Frankfurt 1979, S.55
[ 5 ] Karl Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie (Rohentwurf), Berlin 1974, S.430. Zum Begriff des reellen Gemeinwesens vgl. auch Wolfgang Pohrt, Theorie des Gebrauchswerts, Frankfurt 1976, S.200 f.
[ 6 ] Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Bd. 1: Der Produktionsprozeß des Kapitals, Berlin 1973 (MEW 23), S.101
[ 7 ] Marx, Grundrisse, S.155. Andererseits verhüllt das Tauschverhältnis den zugrundeliegenden Produktionsprozeß nicht nur, sondern dient der Reproduktion seiner Voraussetzungen, der beständigen Trennung der Produzenten von den Produktionsmitteln. Die Rechtsförmigkeit vermittelt “den betrügenden Schein einer Transaktion, eines Kontrakts zwischen gleichberechtigten und sich gleich frei gegenüberstehenden Warenbesitzern” auch dann, wenn es um Kauf und Verkauf der Ware Arbeitskraft geht: “Dieses einleitende Verhältnis erscheint … selbst als immanentes Moment der in der kapitalistischen Produktion produzierten Herrschaft der gegenständlichen Arbeit über die lebendige” (Karl Marx, Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses, Frankfurt 1974, S.88).
[ 8 ] Marx, Grundrisse, S.155
[ 9 ] Ebd.
[ 10 ] Georg Jellinek, Allgemeine Staatslehre, Dritte Auflage unter Verwertung des handschriftlichen Nachlasses durchgesehen und ergänzt von Walter Jellinek, Berlin 1914, S.406 ff.
[ 11 ] Vgl. Burkhard Tuschling, Rechtsform und Produktionsverhältnisse. Zur materialistischen Theorie des Rechtsstaates, Frankfurt 1976
[ 12 ] ) Karl Marx, Zur Judenfrage, in: MEW l, S.370
[ 13 ] Ebd.
[ 14 ] Karl Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850, in: MEW 7, S. 43.
[ 15 ] Vgl. Christine Buci-Glucksmann, Gramsci und der Staat, Köln 1981
[ 16 ] Daniel Bell, Die Zukunft der westlichen Welt. Kultur und Technologie im Widerstreit, Frankfurt 1979, S. 181
[ 17 ] Karl Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte, in: MEW-Ergänzungsband l, Berlin 1973, S.534 f.
[ 18 ] Immanuel Kant, Werke. Hrsg. v. Wilhelm Weischedel, Darmstadt 1970, Bd. 9, S. 224
[ 19 ] Marx, Kritik des Hegelschen Staatsrechts, S.249 und 248
[ 20 ] Vgl. Klaus-Dieter Oetzel, Wertabstraktion und Erfahrung, Frankfurt/New York 1976, v.a. S.158ff. und Stefan Breuer, Die Krise der Revolutionstheorie. Negative Vergesellschaftung und Arbeitsmetaphysik bei Herbert Marcuse, v.a. S. 146 ff.
[ 21 ] Marx, Das Kapital, S.105ff. Der Fetischcharakter des Geldes beweist seine Macht z.B. dadurch, daß die Leute in den Wald gehen und sagen, hier wachse Geld.
[ 22 ] Marx, Kritik des Hegeischen Staatsrechts, S.281
[ 23 ] Vgl. Rainer Rilling, Das vergessene Bürgertum, in: Das Argument Nr. 131 (24. Jg. 1982), S.34 ff.
[ 24 ] Zitiert nach Francoise Castel, Robert Castel, Anne Lowell: Psychiatrisierung des Alltags. Produktion und Vermarktung von Psychowaren in den USA, Frankfurt 1982, S.293
[ 25 ] Zitiert nach Richard Sennett, Die Tyrannei der Intimität. Verfall und Ende des Öffentlichen Lebens, Frankfurt 1983, S.337
[ 26 ] E.P. Thompson, The Making of The English Working Class, Harmondsworth 1979, S.365
[ 27 ] Rudolf Hilferding, Das Finanzkapital, Frankfurt 1973, S.480. Vgl. Manfred Faßler, Der Weg zum “roten” Obrigkeitsstaat? Die deutsche Sozialdemokratie zwischen Feudalismus und bürgerlicher Gegenrevolution, Gießen 1977, S.188ff. und Antonio Gramsci, Philosophie der Praxis, Frankfurt 1967, S.17ff.
[ 28 ] Marx, Das Kapital, Bd. l, S.741ff. und Alfred Sohn-Rethel, Ökonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus, Frankfurt 1973
[ 29 ] Vgl. Wolfgang Müller/Christel Neusüß, Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital, in: Probleme des Klassenkampfs, Sonderheft l, Juni 1971, S.7-10
[ 30 ] Vgl. Ernst Benz, Das Recht auf Faulheit oder die friedliche Beendigung des Klassenkampfes. Lafargue-Studien, Stuttgart 1974 und E.P. Thompson, Zeit, Arbeitsdisziplin und Industriekapitalismus, in: ders., Plebeische Kultur und moralische Ökonomie, Frankfurt/Berlin/Wien 1980, S.34-65
[ 31 ] Vgl. A. Brandenburg/J. Materna, Zum Aufbruch in die Fabrikgesellschaft: Arbeitersiedlungen in: Archiv für die Geschichte der Arbeit und des Widerstands, H. 1/1980, S.35-50
[ 32 ] Henry Ford, zitiert nach Jakob Walcher, Ford oder Marx. Die praktische Lösung der sozialen Frage. Berlin 1925, S.46
[ 33 ] Henry Braverman, Die Arbeit im Produktionsprozeß, Frankfurt/New York 1977, S.141
[ 34 ] Frederick Winslow Taylor, Die Grundsätze der wissenschaftlichen Betriebsführung (1919), München 1983, S.128
[ 35 ] Vgl. J.A.C. Brown, Psychologie der industriellen Leistung, Reinbek 1956, Ralf Dahrendorf, Industrie- und Betriebssoziologie, Berlin 1956, S.67f. und E. Lössl, Die betriebliche Personalorganisation und ihre psychologischen Probleme, in: Handbuch der Psychologie, Bd. 9: Betriebspsychologie, Göttingen 1970, S.441-493 und H. Stirn, Die Arbeitsgruppe, in: Ebd., S.494-520
[ 36 ] Kurt Lewin, Die Lösung sozialer Konflikte. Ausgewählte Abhandlungen über Gruppendynamik, Bad Nauheim 1953, S.200f.
[ 37 ] G.Th. Fechner, Elemente der Psychophysik I. Leipzig 1960, zitiert nach Arnold Schmieder, Wege der Sozialtechnologie. Skizzen zu einer Kritik, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, 8. Jg. 1984, H.3, S.111
[ 38 ] F. Roethlisberger, Die Hawthorne-Experimente, in: F. Fürstenberger (Hg.), Industriesoziologie I, Neuwied und Berlin 1966, S.111, zitiert nach A. Schmieder, A.a.O., S.117. Vgl. auch Christa Perabo, Humanisierung der Arbeit. Ein Fall sozialdemokratischer Reformpolitik, Gießen 1979
[ 39 ] Frauke Teegen, Gesprächspsychotherapeutische Elemente in quasitherapeutischen Interaktionssituationen, in: Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (Hg.): Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie, München 1975, S.212ff.
[ 40 ] Niklas Luhmann, Funktionen und Folgen formaler Organisation, Berlin 1964, S. 51 ff..
[ 41 ] Ders., Systembegriff und Zweckrationalität, Frankfurt 1977, S.131ff.
[ 42 ] David Riesman, Die einsame Masse. Eine Untersuchung der Wandlungen des amerikanischen Charakters, Reinbek 1968, S.279
[ 43 ] Emilio Modena, Marxismus, Freudismus, Psychoanalyse, in: Psychoanalyse, 1. Jg. 1980, H.3, S.226
[ 44 ] Robert Castel, Psychiatrisierung des Alltags. Produktion und Vermarktung von Psychowaren in den USA, Frankfurt 1982, S.303
[ 45 ] Kurt Lewin, Die Sozialisierung des Taylorsystems. Eine grundsätzliche Untersuchung zur Arbeits- und Berufspsychologie, (Praktischer Sozialismus Bd. 4, hrsg. von Karl Korsch), Berlin-Fichtenau 1920
[ 46 ] F.W. Taylor, A.a.O., S.7. Zum “weißen Kapitalismus” vgl. auch Peter Hinrichs, Um die Seele des Arbeiters. Industrie- und Betriebssoziologie in Deutschland, Köln 1981, S.188ff. und Angelika Ebbinghaus, Arbeiter und Arbeitswissenschaft. Zur Entstehung der “wissenschaftlichen Betriebsführung”, Opladen 1984
[ 47 ] Vgl. im einzelnen Ted Bartell, The human relations ideology: an analysis of the social origins of a belief System, in: Human Relations, Bd. 29/1976, S.737-749
[ 48 ] Vgl. Manfred Faßler, A.a.O.
[ 49 ] Hermann Heller, Sozialismus und Nation, Berlin 1925, S.68
[ 50 ] Emilio Modugno, Arbeiterautonomie und Partei. Das Proletariat zwischen Staat und bürgerlicher Gesellschaft, in: C. Pozzoli (Hg.), Jahrbuch Arbeiterbewegung 3: Die Linke in der Sozialdemokratie, Frankfurt 1975, S. 308. Vgl. Johannes Agnoli, Wahlkampf und sozialer Konflikt, in: Wolf-Dieter Narr (Hg.), Auf dem Weg zum Einparteienstaat, Opladen 1977, S.213-241
[ 51 ] Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum. Hrsg. von Ahlrich Meyer, Stuttgart 1972, S.282
http://www.ca-ira.net/verlag/leseproben/isf-diktatur.freundlichkeit_lp-isf-einleitung.html
Psychokratie – eine neue Nomenklatura in Deutschland
Es gibt zweierlei Ethik, die Ethik der Moral und die Ethik der Verantwortung.
Die Ethik der Moral begnügt sich mit dem Alarmismus der permanenten Gefahr des nahenden Weltuntergangs und ruft zur immer stärkeren Finanzierung der Wanderprediger auf, die heute als Psychotherapeuten durch die Medienlandschaft ziehen.
Die Ethik der Verantwortung überlegt die realen Möglichkeiten der psychotherapeutischen Hilfe, auch die Grenzen dessen, was der Behandler und der Patient in einer Psychotherapie leisten und erreichen können.
In regelmäßigen Zeitabständen schlagen Vertreter der psychokratischen Nomenklatura Alarmglocken, daß das Heil der Menschheit gefährlich bedroht sei und daß Tätigkeitsfelder der Psychotherapeuten ausgeweitet werden müssen, damit sie die Leidenden dieser Welt durch ihren Ruach (Atem Gottes) von der Pein des Daseins befreien können. „Traumatisierung“ heißt die Erbsünde heute, die überall lauert, und die ein Psychotherapeut heilen könne, alleine durch seinen guten Willen, denn von Indikation, Methode, Wirksamkeit wird unter Psychotherapeuten gar nicht mehr diskutiert. „Jedem alles und zwar sofort!“ – heißt die Devise, und immer mehr Psychotherapeuten dafür immer mehr vom Mammon. Denn nur wenn es ums Geld geht, wird Kommunikation unter Psychotherapeuten lebhaft. Wenn Deutsche von Moral reden, dann geht es ihnen ums Geld. Wenn jeder jeden wird heiraten können, bald auch Individuen sich selbst, wenn sie sich nur stark genug selbst lieben, oder ihr geliebtes Haustier, mit dem schon manche heute Sex treiben, dann kann ein Psychotherapeut jeden psychotherapieren, auch wenn der Patient sich mit dem Psychotherapeuten nicht verbal verständigen kann, keinerlei Bildung hat, ein Analphabet ist und von Reflektion und Meinungsaustausch noch nie gehört hat. Everything goes! Halleluja! Die Psychotherapie in Deutschland ist zu einer religiösen Sekte geworden und eine ihrer Propheten ist Petra Bühring, die Redakteurin des Deutschen Ärzteblattes. Zuletzt hat sie zwei Apostelbriefe veröffentlicht, „Psychotherapeutische Versorgung: Mehr Flexibilität für alle“ in PP 14, Ausgabe Juni 2015, Seite 241 und „Gesundheitsversorgung von Migranten: Asylbewerber haben Anspruch auf Psychotherapie“ in PP 14, Ausgabe Juni 2015, Seite 246.
Dabei zeigt die TK-Studie, daß immer mehr Menschen mit der Diagnose Depression krankgeschrieben werden. Von 2000 bis 2013 nahmen die Fehlzeiten in Unternehmen aufgrund von Depressionen um fast 70 Prozent (sic! ) zu. Aber das reicht den Psychotherapeuten immer noch nicht, es müssen noch Flüchtlinge, Bundeswehrsoldaten, diese und solche und jene Gruppen in die Behandlungszuständigkeit der Psychotherapeuten verschleppt werden, immer mehr und immer mehr – und das Geld der Krankenkassen dafür natürlich auch, denn wo kämen wir hin, wenn jemand seine Behandlung, mindestens zum Teil, selbst bezahlen müßte? Nein, im Raubtiersozialismus muß der Staat alles zahlen, nix Selbstverantwortung!
Dem gegenüber möchte ich hier erinnern, daß eine Psychotherapie nur eine solche ist, wenn der Psychotherapeut erklären kann, was er und sein Patient in einer Psychotherapie denn konkret machen, wozu und mit welchen Mitteln, und wie lange es voraussichtlich dauern und wieviel das Ganze kosten wird? Diese einfache Frage geht aber in dem kosmischen Überschwang der guten Absicht unter. Gut gemeint ist aber schlecht gemacht. Mit den Mitteln der ambulanten psychodynamischen Psychotherapie (TfP, PA) sollen unbewußte neurotische Konflikte und ihre krankhaften Folgen geklärt und aufgehoben werden. „Trauma“ ist einfach ein schweres Erlebnis, es fängt also mit dem Geburtstrauma an, so daß die ganze Menschheit nach dem Prinzip der „Traumabehandlung“ behandelt werden müßte, wenn es nach Frau Bühring und ihresgleichen ginge. Mit dem Trick des „Traumas“, wird die Ursache des neurotischen Leidens aus dem geistigen Inneren des Individuums in die äußere Welt verschoben, der Mensch ist im Konzept des Traumas lediglich wie eine Billiardkugel, die von Aussen angestoßen wird, und hat keine Verantwortung mehr für sein Leiden, er ist einfach nur noch ein Opfer und Bührings sind seine himmlischen Retter. Nix Psychotherapie, nur noch eine Sekte mit Heilungsritualen, mit Kammern als Betroffenheits- und Empörungskanzeln und den Krankenkassen, also wir alle als Solidargemeinschaft, die diese psychokratischen Wanderprediger bezahlen sollen. Ich bin Psychoschmalzvertretern nicht solidarisch.
Helmut Remschnidt schrieb in „Psycho-Boom: Alle entdecken die Seele“ im Deutschen Ärzteblatt 2013; 110(13): A-604 / B-537 / C-537: „Was wir brauchen, ist wieder die Zusammenführung erprobter Therapiemaßnahmen und die Ausgliederung jener, für die es keinerlei Wirksamkeitsnachweise gibt. Was wir brauchen, ist eine ärztliche Ausbildung, die notwendiges Spezialwissen und die Verpflichtung zur Übersicht zu vereinbaren weiß.“
Petra Bühring fordert die Ausweitung der Psychotherapie auf Gebiete außerhalb der Richtlinienpsychotherapie, wohlwissend daß dann eine solche Behandlungsfreiheit grenzenlos wäre. Gottseidank setzen (aber wie lange noch?) Psychotherapierichtlinien und die damit verpflichteten Kontrolleure (sog. Gutachter) dem realitätsfernen megalomanen Anspruch der Psychotherapeuten Grenzen, gegen welche diese immerwieder anrennen.
Zur Erinnerung:
„Schicksalhafte Ereignisse, biographische Schwellensituationen, Fehlverhalten des sozialen Umfelds des Patienten, frühkindliche Traumatisierungen, Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz, Belastungen durch Organminderwertigkeiten usw. – solche Faktoren im weiten Bedingungsfeld der Biographie eines Patienten erbringen allein durch ihr Vorhandensein nicht schon den Nachweis der psychischen Ätiologie einer neurotischen Störung, deren Behandlung damit ausreichend begründet wäre.“ (Siehe Faber/Haarstrick Kommentar Psychotherapie-Richtlinien 9., aktualisierte und ergänzte Auflage, S.17)
„Die vorwiegend strukturell geprägten Persönlichkeitsstörungen, ohne konflikthafte neurotische Aktualproblematik, gehören nicht zum Indikationsbereich der Psychotherapie, weil sie nicht als „seelische Krankheit“ gelten können. Wohl aber können vorwiegend strukturelle Störungen zum Indikationsbereich der psychosomatischen Grundversorgung und vor allem der Psychiatrie gehören und dort in der vertragsärztlichen Versorgung einer verbalen Intervention zugänglich sein.“ (R: C § 21, besonders § 21a 1). (Siehe Faber/Haarstrick Kommentar Psychotherapie-Richtlinien 9., aktualisierte und ergänzte Auflage, S.20)
Gerd Rudolf weist in Forum der Psychoanalyse 2013/3 darauf hin, „dass nicht jedes aktuelle Lebensunglück und gar jede biografische Belastung zwangsläufig eine Traumatisierung bedeutet, dass ferner nicht jede Opferselbstzuschreibung gleichbedeutend ist mit einer posttraumatischen Störung und dass vor allem ein unkritisches therapeutisches Eingehen darauf eher das Risiko einer therapeutischen Schädigung als die Chance eines therapeutischen Nutzens beinhaltet. Wenn mittlerweile in einem erheblichen Teil der tiefenpsychologischen Anträge – und der verhaltenstherapeutischen Anträge ebenso – die genannten Probleme auftauchen, dann liegen die bedenklichen Folgen nicht in den „Nöten der Gutachter“, sondern in der Gefährdung von inadäquat behandelten Patienten; ein Thema, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte, wenn man an der Qualität des psychotherapeutischen Versorgungssystems interessiert ist.“
Der psychotherapeutischen Tätigkeit würde es gut tun, wenn Psychotherapeuten mehr sachlich und konkret über die realen Möglichkeiten und Notwendigkeiten ihres Berufes diskutieren würden, anstatt daß sie eigene tatsächliche oder angebliche Kompetenz universal als das einzig denkbar heilende für jede Not marktschreierisch propagieren und dafür immer mehr staatliche Gelder fordern.
am Sonntag, 14. Juni 2015
unredlich
Warum sollen aber die Psychotherapeuten, die nicht zu einer „zwei.Minuten-Abfertigung“ ausweichen können, die Misere alleine ausbaden?
Die Sprechzimmer der somatischen Medizin quellen über von Menschen, denen nichts fehlt außer Lust auf Arbeit oder ein Gesprächspartner zuhause, oder denen wir Ärzte immer mehr normale Gesundheitszustände als krankhaft verkaufen sollen, weil gerade wieder ein neuer Wirkstoff erfunden wurde. Gerade kommt mit der „female sexual dysfunction“ die nächste für ein Arzneimittel erfundene Krankheit auf uns zu. Genauso, wie der Somatiker seine „Verdünnerscheine“ hat, gibt es auch beim Psychotherapeuten Fälle, die „leicht“ und mit wenig Aufwand behandelt werden können, aber dennoch eine ganze Stunde in Anspruch nehmen… seien sie den Psychotherapeuten doch gegönnt, auch somatische Mediziner sind froh, wenn nicht jeder Ratsuchende wirklich schwer krank ist.
Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
What´s Left? Antisemitism!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm
DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They want 1984, we want 1776
They are on the run, we are on the march!
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
Manche Menschen fühlen physischen Schmerz, wenn sie ihre gewohnten Vorstellungen zugunsten der Realität korrigieren sollen, sie wenden ihre gesamte Intelligenz mit Unterstützung ihrer Agressivität auf, um die Realität nicht zu erkennen und ihr Selbstbild unverändert beizubehalten.
Immer mehr fühlen, immer weniger denken – Der Mensch unterscheidet sich vom Tier nicht durch Gefühle, denn Säugetiere haben die gleichen Gefühle, wie der Mensch: Trauer, Angst, Wut, Liebe, sondern durch sein Denken. Wenn er denkt, falls er denkt.
Political correctness ist, wenn man aus Feigheit lügt, um Dumme nicht zu verärgern, die die Wahrheit nicht hören wollen.
“Im Streit um moralische Probleme, ist der Relativismus die erste Zuflucht der Schurken.“ Roger Scruton
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
Der Nicht-Antisemit ist ein Antisemit, der nach der derzeitigen deutschen Rechtsprechung, Israel, Juden diffamiert, diskriminiert, delegitimiert, jedoch nicht expressis verbis das Ziel der dritten Reichs, den Holocaust, die Judenvernichtung, befürwortet.
Aus Deutschland erreicht mich „tiefe Sorge um den Friedensprozess“. Vorsicht: Wo ist es im Nahen und Mittleren Osten derzeit so friedlich und vergleichsweise gewaltarm wie in Israel? Wo leben Araber derzeit sicherer als in Israel? Wo haben sie besseren Zugang zu Bildung, Arbeit, Konsum und medizinischer Versorgung? – Götz Aly
Islam ist weniger eine Religion und mehr eine totalitäre Gesellschaftsordnung, eine Ideologie, die absoluten Gehorsam verlangt und keinen Widerspruch, keinerlei Kritik duldet und das Denken und Erkenntnis verbietet. Der wahre Islam ist ganz anders, wer ihn findet wird eine hohe Belohnung erhalten.
Wahnsinn bedeute, immer wieder das gleiche zu tun, aber dabei stets ein anderes Resultat zu erwarten.
Gutmenschen sind Menschen, die gut erscheinen wollen, die gewissenlos das Gewissen anderer Menschen zu eigenen Zwecken mit Hilfe selbst inszenierter Empörungen instrumentalisieren.
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Wenn jemand etwas zu sagen hat, der kann es immer sehr einfach sagen. Wenn jemand nichts zu sagen hat, der sagt es dann sehr kompliziert.
Sucht ist, wenn jemand etwas macht, was er machen will und sucht jemand, der es macht, daß er es nicht macht und es nicht machen will.
Sollen die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt von Dummen regiert. Zu viel „Klugheit“ macht dumm.
Wenn man nur das Schlechte bekämpft, um das Leben zu schützen, bringt man gar nichts Gutes hervor und ein solches Leben ist dann nicht mehr lebenswert und braucht nicht beschützt zu werden, denn es ist dann durch ein solches totales Beschützen sowieso schon tot. Man kann so viel Geld für Versicherungen ausgeben, daß man gar nichts mehr zum Versichern hat. Mit Sicherheit ist es eben so.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Sogenannte Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse, sind keine Wissenschaften mehr, sondern immanent religiöse Kultpropheten, organisiert wie Sekten. Es sind Sozio-, Pädago- und Psychokratien, die Erkenntnis nicht fördern, sondern verhindern.
Ohne eine starke Opposition atrophiert jede scheinbare Demokratie zur Tyrannei, und ebenso eine Wissenschaft, zur Gesinnung einer Sekte.
Man kann alles nur aus gewisser Distanz erkennen, wer sich ereifert, empört, wer mit seiner Nase an etwas klebt, der hat die Perspektive verloren, der erkennt nichts mehr, der hat nur noch seine Phantasie von der Welt im Kopf. So entsteht Paranoia, die sich Religion, und Religion als Politik, sogar als Wissenschaft nennt.
Islamisten sind eine Gefahr, deswegen werden sie als solche nicht gesehen. Juden sind keine Gefahr, deswegen werden sie als solche gesehen. So funktioniert die Wahrnehmung von Feiglingen.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
>>Evelyn Waugh, sicherlich der witzigste Erzähler des vergangenen Jahrhunderts, im Zweiten Weltkrieg, herauskommend aus einem Bunker während einer deutschen Bombardierung Jugoslawiens, blickte zum Himmel, von dem es feindliche Bomben regnete und bemerkte: “Wie alles Deutsche, stark übertrieben.“<< Joseph Epstein
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Charlie Hebdo: solche Morde an Juden sind euch egal, mal sehen wie”angemessen” ihr reagiert, wenn (wenn, nicht falls) eure Städte von Islamisten mit Kasam-Raketen beschossen werden.
Christopher Hitchens großartig: „In einer freien Gesellschaft hat niemand das Recht, nicht beleidigt zu werden.“
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
“Das Problem mit der Welt ist, daß die Dummen felsenfest überzeugt sind und die Klugen voller Zweifel.” – Bertrand Russel
Das Problem mit den Islamisten in Europa soll man genauso lösen, wie es Europa für den Nahen Osten verlangt: jeweils eine Zweistaatenlösung, die Hälfte für Muslime, die andere Hälfte für Nicht-Muslime, mit einer gemeinsamen Hauptstadt.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Der Islam ist die friedliche Religion der Liebe – George Orwell 2015
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
Die Psychoanalyse geht niemanden außer den Psychoanalytiker und seinen Patienten etwas an, und alle anderen sollen sich verpissen.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
Wenn jemand wie Islamisten sein Ego endlos aufbläht, dann verletzt er seine eigenen Gefühle schon morgens beim Scheißen.
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus’. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus’.” – Ignazio Silone
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Was der Mensch nicht mehr verändern, nicht mehr reformieren kann, ist nicht mehr lebendig, sondern sehr tot. Was tot ist, das soll man, das muß man begraben: Religion, Ehe, Romantizismus, etc.
Romantik ist scheiße.
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Ein Wahn zeichnet sich durch zunehmenden Realitätsverlust, und das kann man den heute Regierenden in Deutschland und deren Massenmedien attestieren.
Realitätsverlust beschreibt den geistigen Zustand einer Person, welche nicht (mehr) in der Lage ist, die Situation, in der sie sich befindet, zu begreifen. Ihr werdet also von Wahnsinnigen regiert und durch deren Massenmedien manipuliert.
Der Totalitarismus kann nur besiegt werden kann, wenn man den Mut hat, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, so wie sie sind. Politischen Korrektheit verhindert es, fördert den Totalitarismus und ist politische Feigheit und politische Lüge.
Die Auslöschung: Islam ist wie die Sonne, wer ihm zu nahe kommt, der verbrennt darin selbst und fackelt den Rest der Welt mit ab.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Zeit braucht Zeit.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Es ist nicht die größte Angst, wenn man in einen Abgrund schaut, sondern zu merken, daß der Abgrund zurückschaut.
Ich ist anders.
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Global Governance – der politische Reparaturbetrieb, fängt an zu reparieren, bevor etwas entstanden ist.
Das extrem gesteigerte, angeblich kritische, tatsächlich dämonisierende, Interesse der Deutschen an Israel und Juden ist pervers.
Helden von heute wissen nichts, können nichts und wollen nichts. Sie schauen einfach wie Helden aus, das ist alles.
Mag sein, daß früher Väter ihre Kinder gefressen haben. Heute fressen die Mütter alles, Väter, Kinder und den Rest. Alles Mutti, irgendwie!
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Wenn man ganzen Staaten nicht übel nimmt, wenn sie mit Millionen Opfern Selbstmord begehen, warum dann einem Co-Piloten mit 149 Toten?
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
Islamisierung bedeutet Verblödung.
…der hiesige Autoritarismus (ist) einer ohne Autorität und der hiesige Konventionalismus einer ohne Konventionen. Schon bei den Nazis war nicht das Wort des Führers Befehl, sondern sein Wille, den der kongeniale Volksgenosse erahnte. Nie hätte der Nationalsozialismus funktioniert, hätte den Deutschen jede ihrer Missetaten bei Strafandrohung befohlen werden müssen. Anders, als es das Wort vom „Befehlsnotstand“, von der „Gleichschaltung“ oder vom „Führer“ selber glauben machen will, herrschte das NS-System durch Gehorsam ohne Befehl. (W. Pohrt, Der Weg zur inneren Einheit)
Der faschistische Sozialpakt existiert im bundesdeutschen Postfaschismus weiter als eine im Resultat aufgehobene Voraussetzung, die unmittelbar keine Spur ihrer gewaltförmigen Durchsetzung mehr an sich trägt: umso besser kann diese Tatsache verleugnet und der Nationalsozialismus als das Verbrechen einiger Irrer, als „Unrechtsstaat“, als „das Schlimmste, das Menschen einander je angetan haben“ exorziert werden. Diese Lebenslüge der BRD ist das Fundament aller demokratischen „Vergangenheitsbewältigung“, jenes kollektiven Beschweigens des Nationalsozialismus, das durchaus auch die Form enervierender Redseligkeit annehmen kann. Weil das postfaschistische Deutschland in institutioneller wie personeller Hinsicht in Kontinuität zu seinem Vorgänger steht, muß ausnahmslos jeder Versuch einer Vergangenheitsbewältigung innerhalb des sich weiterschleppenden Systems zur symbolischen Distanzierung, zum substanzlosen Gestus geraten. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Deutschen einen schier unerschöpflichen Vorrat an größeren und kleineren Entlastungslügen angelegt, aus dem sie sich je nach Gelegenheit und Bedarf bedienen. Danach war das nationalsozialistische System wahlweise das Werk von Hitler höchstpersönlich, einer kleinen Verbrecherclique und ein paar Helfershelfern oder des Monopolkapitals und seiner Schergen. Otto Normalvergaser jedenfalls hat „von alledem nichts gewußt“, war „im Grunde auch dagegen“ oder „konnte gar nicht anders handeln“, weil „Befehlsnotstand“ herrschte und man im Falle des Zuwiderhandelns sofort „ins KZ gekommen“ wäre. “ (…) „Heute haben die Verbreitung des Gerüchts und die Verbreitung der Neidbeißerei neue, technische Möglichkeiten. Sie können sich über das Internet und diverse Subnetzwerke und Blogs rasend verbreiten und auch auf die Politik einen Druck erzeugen, sich ihnen zu beugen. Die gesellschaftliche Mobilmachung wirkt so wieder auf die Politik zurück. Sie muss sich den entsprechenden Stimmungen beugen, weil sonst die Wiederwahl gefährdet würde. Die Devise »Ich bin ihr Führer, also muss ich ihnen folgen«, bleibt auch im zerfallenen Postnazismus das prinzipienlose Grundprinzip von Herrschaft.“ (…) Spezialisierung und Diversifikation sind die zeitgemäße Erscheinungsform von Vermassung und Uniformität. (…) 1 x 1 materialistischer Kritik: es muss darum gehen, Erscheinungen in eine Konstellation zu bringen, in der sie lesbar werden. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. Und weil gerade die Entfernung vom Nazismus die Nähe zu ihm verbürgt, waren und sind das diejenigen, die in Personensache am wenigstens mit Nazifaschistischem in Verbindung zu bringen sind, die Linksradikalen, die Linksliberalen, die Linken, die Antifaschisten, die entschiedensten Schrittmacher dafür, dass der anfangs noch gar nicht wirklich übergreifende postnazistische Fundamentalkonsens tatsächlich totalisiert und auf die Höhe der Zeit gebracht werden konnte. Die Nazis und die Rechten hingegen waren für diesen Vorgang nur von unterordnetem Belang. Sie standen immer schon für eine in ihrer konkreten Ausprägung gestrige Gesellschaftsformation und deshalb ging von ihnen auch nie eine ernsthafte Gefahr eines neuen Faschismus aus. Diese Totalisierung der Gemeinschaft der Demokraten, die hauptsächlich die Linke mit herbeigeführt hat, ist allerdings identisch und das zeigt sich heute mit ihrem Zerfall. Dieser wiederum ist im Selbstwiderspruch der postnazistischen Vergesellschaftung angelegt, in der der bereits erwähnte nazistische Kurzschluss von Staaten Subjekt im Modus permanenter Mobilmachung in den politökonomischen Formen im Doppelsinne aufgehoben ist. Seiner Substanz nach anerkannt und aufbewahrt, wie vorerst suspendiert und seiner Verlaufsform nachgezügelt. Also statt den Blockwarten gab es Aktenzeichen XY, da durfte sich jeder dann auch telefonisch dran beteiligen, aber richtige Jagdszenen gab es in der alten Bundesrepublik nicht oder nur in Ausnahmefällen. Taxiert selbst zu Zeiten der Prosperität jeder insgeheim seinen Erwerb als verkappte Arbeitslosenunterstützung, so mobilisiert die Krise der postnazistischen Vergesellschaftung erst Recht die Sehnsucht nach der alten Staatsunmittelbarkeit. Johannes Agnoli schrieb dazu schon in der Transformation der Demokratie 1966: „Der präfaschistisch liberale Ruf nach dem starken Staat wiederholt sich postfaschistisch neoliberal“. Und damit gerät das ganze System des autoritären Etatismus und geraten letzten Endes die politökonomischen Vermittlungen als solche wieder ins Visier des Volkszorns und es war wiederum die Linke, die noch zu Zeiten, wo keine Krise in Sicht war, im sinistren Tram nach Liquidation der Vermittlungen die Zunge gelöst und ihm neue fantasievolle und kreative, wie es so schön heißt, Äußerungsformen zur Verfügung gestellt hat. Sie war das Laboratorium, in dem die allgemeine Mobilmachung eingeübt und jener darauf zugeschnittenen neue und zugleich sehr alte Sozialcharakter herangebildet wurde, indem sich mittlerweile eine Mehrheit spontan wieder erkennt. Derjenige Sozialcharakter, der nach dem Motto „Ich leide, also bin ich“ sich einerseits unter Berufung auf die höchst unverwechselbare Diskriminierung, die ihm angeblich wiederfährt, zur kleinsten existierenden Minderheit erklärt, sich gleichsam nach dem Muster verfolgter und in ihrer Kultur bedrohter Völker begreift und andererseits als Gegensouverän seine private, warnhafte Feinderklärung allen anderen oktroyieren möchte und diesem Zweck entweder vorhandene gesellschaftliche Organisationen zu Rackets umfunktioniert, neue Rackets gründet oder andere Rackets mit ins Boot holt. Der einstige demokratische Fundamentalkonsens wird dadurch einerseits ins einzelne Subjekt zurückverlagert und andererseits vermittlungslos verallgemeinert. Aus der formell kollektiven Feinderklärung der Mitte gegen die Extreme, das war der Normalfall in der Bundesrepublik bis weit in die 80er Jahre, Terroristenhasse, einige werden sich noch daran erinnern. Aus dieser kollektiven Feinderklärung der gesellschaftlichen Mitte gegen die Extreme wird also die pluralisierte Feinderklärung alle gegen alle, die getrennt vereint sich zusammenrotten und auf diese Weise zerfällt die Gemeinschaft der wehrhaften Demokraten und reorganisiert sich zugleich hin zu zerfallen. Ein Zitat von Wolfgang Port in einem anderen Zusammenhang macht es sehr schön deutlich: „Wie durch höhere Gewalt sondern sich die Langen von den Kurzen, die Weiblichen von den Männlichen, die Alten von den Jungen, die Dicken von den Dünnen ab“ und das Resultat ist eine Segregation und Ghettoisierung durch welche die Metropolen, einem riesigen Freiluftgefängnis mit seinen Unterabteilungen für Männer und Frauen, Jugendliche, Kranke, Alte, Port schreibt etc., man könnte noch Schwule und Lesben und Migranten und was weiß ich noch alles ergänzen, Protestanten, Katholiken, Ossis, Wessis, immer ähnlicher werden. Neu ist, dass dieses Freiluftgefängnis als eine kulturelle Einrichtung und seine Insassen als Kulturbotschafter begriffen werden und es ist diese nahezu flächendeckende Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mehrheit und der einzelnen Individuen in ihr, die in der Postmoderne ihr bewusstloses Selbstbewusstsein und ihre Legitimation erfährt und im antirassistischen PC-Sprech sich ihren Ehrenkodex schafft, ihre Omertà, die sich an ihresgleichen und die verbliebenen Kritiker draußen richtet, Islamophobie ist ihr derzeit aktuellstes Schlagwort. Dieser Vorgang, diese Selbstkulturalisierung der gesellschaftlichen Mitte und ihr Zerfall ist also die Bedingung der neuen Haltung Ausländern und Migranten gegenüber, an denen die Deutschen projektiv ihre ersehnte Regression auf den Stamm illustrieren. Was ihnen umso leichter gelingt, als manch ihrer Repräsentanten und Lobbyisten sich anschicken, genau dem Bilde zu gleichen, das die Deutschen sich seit jeher von ihnen machten und wofür sie von ihnen jetzt nach kollektiv und offiziell ins Herz geschlossen werden. Der mittlerweile zur Dauereinrichtung erklärte Karneval der Kulturen ist nichts anderes als ein Zerfallsprodukt der postfaschistischen Demokratie, mehr noch, er ist diese Gemeinschaft in einer zugleich flexibilisierten und pluralisierten und kollektivierten Gestalt. In dieser Völkerfamilie, die die Deutschen gerne auf der ganzen Welt hätten, wären da nicht Israel und die USA als Störenfriede und die sie aus Mangel an Realisierungschancen deshalb erstmal bei sich zuhause einrichten, geht es dabei zu, wie in jeder guten Familie: Die einzelnen Mitglieder sind einander spinnefeind und die Widersprüche und Konflikte, die daraus resultieren, gehören auch voll und ganz dieser Vergesellschaftung an, sind von ihr konstituiert und dazu gehört ein fein dosiertes Spiel mit Fremdheit und Nähe, das von allen Beteiligten auch weiterhin gepflegt wird, weil damit ein moralisches Plus bei der Gefolgschaft eingefahren werden kann. (…) Der zweite Weltkrieg war ein kulturindustrielles Massenevent. (…) Eine neue Barbarei sei stets zu befürchten, wird sich nicht aus dem Geist Nationalsozialismus unmittelbar speisen, sondern im Gewande von demokratischem Antifaschismus von Lernen aus der Geschichte und political correctness daher kommen.(…) Abwehr des offenen Faschismus durch dessen demokratische Entnazifizierung und Eingemeindung. (…) Je antirassistischer und weltoffener sich die Deutschen aufführen, desto mehr ähneln sie wieder einer gegen ihre Todfeinde verschworenen Horde, die nicht mehr auf Exklusivität pocht, sondern die Anforderungen zum Mitmachen wieder flexibilisiert hat und sich ihr Jagdrevier mit anderen teilt, sofern sie sich bewähren. (…) Die postnazistische Demokratie hat die nationalsozialistische Mobilmachung des „gesunden Volksempfindens“ zwar nicht abgeschafft, sondern nur sistiert – sie hat es aber andererseits auch in die Latenz abgedrängt und damit gebremst, indem sie es in die mediatisierende Form des bürgerlichen Repräsentationsprinzips zwängte. (…) „Rassismus“ ist ein ideologisches Stichwort eines anti-rassistischen Rackets, das jeden Realitätsbezugs entbehrt, das seine Mitglieder vielmehr nur als Ausweis von Gesinnungsfestigkeit und Ehrbarkeit vor sich hertragen und das ihnen als probates Mittel dient, um nach Willkür und freiem Ermessen festzulegen, wer gerade als „Rassist“ zu gelten hat. Und dieses „anti-rassistische“ Racket, das sind heutzutage fast alle: längst ist die Gegnerschaft zum Rassismus keine Domäne der Linken mehr, sondern offizielle Staatsraison und common sense aller Ehrbaren und Wohlmeinenden, und das ist die erdrückende Mehrheit. (…) Von der moralisierenden Aufdringlichkeit und der enervierenden Verlogenheit einmal abgesehen, ist die Ehrfurcht, die „anderen Kulturen“ entgegengebracht wird und die Unterwürfigkeit, mit der ihre Träger geradezu als Heilsbringer verehrt werden, keine Gegenposition zum Rassismus, sondern dessen logische wie historische Voraussetzung, die im Rassismus und allen naturalisierenden Ideologien als ein Moment überlebt: deren Grundmuster ist die projektive Bekämpfung dessen, was man selbst gern möchte, aber nicht erreichen kann, und deshalb gehört zur Diskriminierung der Neger wegen ihrer „Faulheit“ die Bewunderung für den „Rhythmus, den sie im Blut haben“ und die Achtung vor ihrer „sagenhaften Potenz“; somit ist der „Anti-Rassismus“ nichts weiter als die notwendige Kehrseite des Rassismus selbst, die sich von diesem abgespalten hat und gegen ihre eigene Grundlage wendet. Historisch jedenfalls geht die Wertschätzung fremder Kulturen ihrer späteren, „rassisch“ legitimierten Abqualifizierung voran und sie ist auch logisch deren Voraussetzung: Christoph Columbus etwa beschreibt in seinen Tagebüchern die Eingeborenen, die er 1492 auf den Bahamas, Cuba und schliesslich Haiti angetroffen hat, folgendermaßen: sie sind „ängstlich und feige“, „sehr sanftmütig und kennen das Böse nicht, sie können sich nicht gegenseitig umbringen“, „sie begehren die Güter anderer nicht,“ und er resümiert: „Ich glaube nicht, dass es auf dieser Welt bessere Menschen oder ein besseres Land gibt.“ (7) (…) Protestantische Innerlichkeit: gemäß der Devise, dass vor der schlechten Tat der schlechte Gedanke und das schlechte Wort kommen, die man demzufolge austreiben muss, damit alles besser wird. (…) So kommt es, dass es heute der Anti-Rassismus ist, der, unter dem Vorwand, heldenhaft gegen einen in Wahrheit nicht existenten „Rassismus“ zu kämpfen, Respekt und Toleranz noch für die rückständigsten und unmenschlichsten Sitten und Gebräuche einfordert und damit selbst als Protagonist und Fürsprecher einer Verrassung der restbürgerlichen Gesellschaft fungiert. (..) Die unterschiedliche Pigmentierung der menschlichen Haut ist eine objektive Gegebenheit, keine bloße Erfindung. (…) Rasse heute ist die Selbstbehauptung des bürgerlichen Individuums, integriert im barbarischen Kollektiv. (…) Der nervige Sozialcharakter des Gutmenschen ist offenbar eine fast zeitlose Erscheinung und in den verschiedensten Lebensbereichen anzutreffen, die Wahrscheinlichkeit, ihm in fortschrittlichen sogenannten „politischen Zusammenhängen“ zu begegnen, ist besonders hoch: werden doch hier traditionell die altruistischen Tugenden – das Mitgefühl, die Solidarität, Selbstlosigkeit etc. – besonders hoch angeschrieben und deshalb sind sie das geeignete Betätigungsfeld für Sozialcharaktere, die sich als Ersatz für ihr eigenes ungelebtes Leben vorzugsweise mit dem Leiden anderer als Fetisch verbinden. (…) Es sind aber gerade die höchsten Tugenden, die die niedersten Instinkte decken, wie schon Marx wusste: „Bis jetzt hat der Mensch sein Mitgefühl noch kaum ausgeprägt. Er empfindet es bloß mit dem Leiden, und dies ist gewiss nicht die höchste Form des Mitgefühls. Jedes Mitgefühl ist edel, aber das Mitgefühl mit dem Leiden ist die am wenigsten edle Form. Es ist mit Egoismus gemischt. Es neigt zum Morbiden […] Außerdem ist das Mitgefühl seltsam beschränkt […] Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl empfinden, aber es erfordert […] das Wesen eines wahren Individualisten, um auch am Erfolg eines Freundes teilhaben zu können. (…) Und da jeder demonstrative Altruismus nicht nur einen kleinlichen Egoismus bemäntelt, sondern auch mit dem Anspruch des Idealisten einhergeht, erzieherisch auf das Objekt seiner Zuwendung einzuwirken, ist er die adäquate Ideologie von Rackets, und auch das ist Wilde nicht entgangen: Barmherzigkeit, so schreibt er, sei die „lächerlich unzulängliche Art der teilweisen Rückerstattung oder ein sentimentales Almosen, gewöhnlich verknüpft mit dem skandalösen Versuch des rührseligen Spenders, auf (das) Privatleben (der Armen) Einfluss zu nehmen. (…) Im totalisierten Zugriff auf die ihr Unterworfenen ist die sozialistische Bewegung bis auf den heutigen Tag ebenfalls als ein Racket des Tugendterrors anzusprechen, betrachtet sie es doch als ihre Aufgabe, das Proletariat oder das gerade angesagte Subjekt seiner „wahren Bestimmung“ zuzuführen und d.h. es im Sinne der von ihm zu realisierenden Ideale zu erziehen – und das bedeutet stets noch: ihm die Untugenden und Laster auszutreiben, die der Vorhut als Male der individualistischen Bürgerwelt erscheinen: etwa Alkoholabusus, Faulenzerei, „zerrüttete“, „unsittliche“ Verhältnisse zwischen den Geschlechtern etc. Und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen die selbsternannten Vertreter der Klasse die von ihnen verfochtenen Tugenden in eigener Person glaubwürdig verkörpern und deshalb in einer noch rigideren Weise als der gemeine Bürger sich als Subjekte zurichten, d.h. ihre Individualität dem Allgemeinen (dem Kollektiv, der Klasse, dem Frieden etc.) opfern, um totale Identität mit ihm zu erlangen. Wenn Identität letzten Endes den Tod bedeutet, dann hat die Bemühung um sie vorzeitige Erstarrung und prämortale Leblosigkeit zur Folge – von daher die bis in die Gegenwart zu beobachtenden verhockten, verkniffenen und lauernden Mienen aller professionellen Menschheitsbeglücker, ihre rigide Zwangsmoral und durchgängige Humorresistenz, die immergleichen offiziösen Phrasen, die sie dreschen, die tödliche Langeweile, die von ihnen und ihrem penetranten Sendungsbewusstsein ausgeht, und ihr chronisches Beleidigtsein, wenn sie beim Gegenüber auch nur den Hauch eines Zweifels an ihrer aufgetragenen Gutartigkeit zu erspüren glauben. Und zu alldem glauben diese Leute sich auch noch ermächtigt, diese ihre trostlose Existenz zur verbindlichen Richtschnur für alle anderen zu erklären.“ – Clemens Nachtmann
„Die rebellische Haltung, vor einem Jahrzehnt noch das Privileg von Einzelgängern, ist heute Ausdruck des Konformismus. Man will dazugehören, nicht als Schlappschwanz gelten“ – Horkheimer
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Man geht immer fehl, sucht man den Ursprung menschlicher Handlungen außerhalb der Leidenschaft des menschlichen Herzens …
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Es gibt zweierlei Ethik: die moralische, der die Realität egal ist und die der Verantwortung, die reale Folgen der ethischen Forderungen berücksichtigt. Die erste ist gut gemeint, die zweite ist gut gemacht.
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Das Schöne am Euro war, dass die Gewinner immerzu gewinnen konnten, ohne dass ihnen gleich die Quittung präsentiert wurde. Denn sie verdienen ja am Ausland, was heißt, eigentlich ein im Maße des Verdienens zunehmend schlechtes Geld – das ist durch den Euro aufgehoben worden: Man konnte ständig an einer anderen Nation verdienen, ohne dass das Geld dieser Nation darunter gelitten hat, weil sie gar kein eigenes hat. Der Wert dieses Geldes repräsentiert nicht die Leistungsfähigkeit dieser Nation. So hat der Euro von dem innereuropäischen Verdienen aneinander sogar noch gelebt; er hat vor der Krise absurderweise nur den Konkurrenzerfolg der Gewinner repräsentiert.
— Das ist ja mit der Idylle charakterisiert. Dass zunächst mal alle Seiten Gewinner des neu eingeführten Euro waren. Auch die, die ihre vergleichsweise Weichwährung gegen den Euro getauscht haben und damit auf einen Schlag Kredit zu ganz anderen Konditionen und Möglichkeiten hatten. Insofern waren die späteren Verlierer erst mal auch Gewinner.
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Values without empathy are worth nothing
Some people feel physical pain when they should correct their accustomed ideas in favor of reality, they turn all their intelligence with the support of their aggression, for not to recognize the reality and maintain their self-image
More and more feel, think less and less – Man does not differ from animals by feelings, because mammals have the same feelings, like man, sadness, fear, anger, love, but by his thought. When he thinks, if he thinks.
Political correctness can be defined as the telling of a lie out of the cowardice in an attempt to avoid upsetting fools not willing to face up to the truth
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
Islam is less a religion and more a totalitarian society, an ideology that demands absolute obedience and tolerates no dissent, no criticism, and prohibits the thinking, knowledge and recognition. True Islam is totally different, the one who will find it will receive a very high reward.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
If someone has something to say, he can tell it always very easily. If someone has nothing to say, he says it in a very complicated way
Addiction is, when somebody does something he wants to do, yet seeks someone who can make it so he won’t do it and doesn’t want to, either.
If the clever people always gave in, the world would be reigned by idiots. Too much “cleverness” makes you stupid.
If one only fights evil to protect life, one produces nothing good at all and such a life then becomes no longer worth living and thus requires no protection, for it is already unlived due to such a total protection. One can spend so much money on insurance, that one has nothing left to insure. Safety works in the same way.
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
So called social, culture sciences, sociology, psychology psychotherapy, psychoanalysis, are not anymore scientific, but immanent religious cult-prophets, organized as sects.
Without a strong opposition any apparent democracy atrophies to a tyranny, and as well a science , to an attitude of a religious sect.
You can recognize everything from a certain distance only, who is zealous, outraged, who sticks his nose in something, this one has lost the perspective, he recognizes anything more, he has only his imagination of the world in his head. This creates paranoia, which is called religion, and a religion as politics, even as a science.
Islamists are a real danger, therefore they will not be seen as such. Jews are not a danger, therefore they are seen as such. It is how the perception by cowards functions.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
>>Evelyn Waugh, surely the wittiest novelist of the past century, in World War II, coming out of a bunker during a German bombing of Yugoslavia, looked up at the sky raining enemy bombs and remarked, “Like everything German, vastly overdone.”<< Joseph Epstein
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Charlie Hebdo: you don´t care if such murders are comitted to Jews, we will see how “adequate” you will react when (when, not if), Islamists will begin to bombard your cities with Kasam missiles.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
“The trouble with the world is that the stupid are cocksure and the intelligent are full of doubt.” – Bertrand Russell
The problem with the Islamists in Europe should be solved exactly as Europe requires to the Middle East: a two-state solution, a half for muslims and the another half for not-muslims , with a common capital.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength. Islam is a peaceful religion of love – George Orwell 2015
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Islamists are satanists. Islamism is a religion of idiots.
Within a wood.”
― Philip Larkin, Collected Poems
If someone inflates endless his ego, as Islamists do, then he hurts his own feelings already in his morning own shit.
“The seven deadly sins of modern society. Wealth without work pleasure without conscience, knowledge without character business without morality Science without humanity, worship without sacrifice Politics without principles”
-Mahatma Gandhi
“Where there is only a choice between cowardice and violence, I would advise violence.”
-Mahatma Gandhi
Heroes of today know nothing, can not and do not want anything. They just look like heroes, that’s all.
It may be that early fathers ate their children. Today, the mothers will eat anything, fathers, children and the rest. Everything Mommy, anyway!
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
If you do not blame states, when they commit suicide with millions victims , so why to blame a co-pilot with 149 dead?
Only the purity of the means justify the end.
Everyone deserves a second chance. A second, not a twelfth, twenty-second or one hundred second.
In Poland, American intelligence officials have tortured their prisoners, while the Polish courts ran trials of Polish intelligence officesr who tortured Polish prisoners.
Better have any manners, than no manners at all.
1 x 1 materialist criticism: the aim must be to make appearances in a situation in which they are legible. (…) A new barbarism is always to be feared, is not directly powered from the spirit of National Socialism, but in the guise of democratic anti-fascism of learning from history and political correctness come along. (…) Defence of the open fascism by its democratic denazification and incorporation. – (…) The Second World War was a culture industry Massenevent.(..) Specialization and diversification are a contemporary manifestation of massification and uniformity. (…)
„Democracy is nothing more than the rule of the stick over the people by the people for the people. (…) There are three types of despots: the despot who enslaves the body, the despot who enslaves the soul and the despot who enslaves both body and soul. The first is called Prince. The second is called the Pope. The third is called the people. (..) If you want to lead the people, you are forced to follow the mob. (…) „The first duty in life is to be as artificial as possible. The second duty is still unknown. „„– Oscar Wilde
A German is a person who can speak no lie, without actually believe – Adorno