Henryk M. Broder 30.12.2015
Kategorie-Archiv: Wertegemeinschaft der lupenreinen Hurensöhne
Die Anstalt vom 1.11.2016 | Folge 23 – komplett
Die «Willkommenskultur» als PR-Plattform der Wirtschaft. Die Deutschen: Mittel zum Zweck.
Die «Willkommenskultur» als PR-Plattform der Wirtschaft.
Von Henryk M. Broder
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, hat der Passauer Neuen Presse ein Interview gegeben, in dem er über ein Nachlassen der «Willkommenskultur» klagte, für die wir «im Ausland gefeiert wurden». Es könnte der «Eindruck» entstehen, «dass der Fremdenhass stärker ist als die Willkommenskultur»; das wiederum «könnte unter anderem dazu führen, dass das Image deutscher Produkte leidet und die Investitionsbereitschaft zurückgeht». Für die gekippte Stimmung seien Politiker verantwortlich, «die sich heute gegenüber Flüchtlingen und Fremden in einer Weise äussern, die ihnen vor einiger Zeit peinlich gewesen wäre».
Vor einiger Zeit wäre es freilich auch dem BDA-Präsidenten peinlich gewesen, ungeniert zuzugeben, dass die «Willkommenskultur» eine PR-Plattform war, um für deutsche Produkte zu werben und Investoren anzulocken. Die «Flüchtlinge» waren nur Mittel zum Zweck.
Nun, da sogar die Kanzlerin einräumt, dass es mit der unkontrollierten Zuwanderung ein Problem gibt, schwächelt auch die Willkommenskultur, und das könnte sich zum Nachteil der deutschen Wirtschaft auswirken.
Möglich wäre es ja, dass ein Farmer in Texas, der einen Pick-up von VW kaufen will, nicht nach den Abgas- und Verbrauchswerten fragt, sondern danach, wie es um die «Willkommenskultur» in Deutschland steht. Und dass ein Investor in New York wissen möchte, wie weit die Integration der Flüchtlinge in Ludwigshafen gediehen ist, bevor er Aktien von BASF ordert.
Nicht immer waren die Vertreter der deutschen Wirtschaftsverbände dermassen auf den guten Ruf deutscher Produkte bedacht. Erst im Jahre 2000 nahmen sie sich des Themas «Zwangsarbeiter» an, das sie seit Kriegsende souverän ignoriert hatten, und beteiligten sich an der vom Bund initiierten und mitfinanzierten Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft». Etwa 1,6 Millionen ehemalige Zwangsarbeiter bekamen einmalige Abschlagszahlungen, zwischen 7600 und 530 Euro, je nachdem, wo und wie lange sie hatten schuften müssen. Damals sorgte sich niemand um das «Image deutscher Produkte» im Ausland oder das Wohlwollen der Investoren. Und das Wort «Willkommenskultur» war noch nicht erfunden.
Das Dritte Reich und die DDR waren Wertegemeinschaften – wir sollen uns tunlichst davon fernhalten
Von Giuseppe Gracia. Politiker reden im Moment gern von „Wertegemeinschaft“ oder „Leitkultur“. Als wolle man uns in bewegten Zeiten mit harmonisierenden Werten und Ansichten beglücken. Was bedeutet der Versuch, politische Programme mit Verweis auf höhere Werte verbindlich ans Gewissen der Bürger zu binden und Alternativen als ethisch minderwertig abzukanzeln?
Deutschland zeigt das freundlichste Gesicht

Wäre ich nicht ein Gegner von Verschwörungstheorien, würde ich jetzt eine erfinden, aber so eine richtig fette, mit dunklen Mächten im Hintergrund, deren Stimmen raunen: “Ja, Angela, gehe hin und sage: Wir schaffen das.” Und gleichzeitig geht in Israel eine individualisierte Intifada los mit zufälligen Opfern und Russland bombardiert und Obama can’t.
Aber, wie gesagt, keine Verschwörungstheorien, also: unser Land. Darf man eigentlich nicht mehr sagen, weil es diskriminiert in “Die” und “Wir” und das ist Adolf, also dieses Land geht vor die Hunde und wir gehen alle mit, wir und die auch.
Nun werden die ersten Stimmen laut, dass, wem es nicht passt, dieses Land verlassen möge. Wenn ich mir ansehe, mit wem ich es teile, hätte ich nicht übel Lust dazu, nur wohin? Länder mit vernünftigen Einwanderungsgesetzen, also die, die wenigstens eins haben, nehmen keine alternden Europäer ohne anständige Ausbildung oder Vermögen. Und in die Länder, die mich nehmen würden, möchte ich nicht. Also bleibe ich hier und rede mit Leuten, die sagen, dass sie sich nicht trauen zu sagen, was sie denken. Was denkt man davon?
Natürlich hat jeder beim gemeinsamen Eigentum das Recht seine Kuh auf die Weide zu treiben und danach zu trachten, sein Glück und das der Familie zu mehren (Allmende). Aber auch da gibt es natürliche Grenzen: Überweidung, Benachteiligung anderer durch eigene Vorteilnahme. Übersteigt man jedoch Zäune und gelangt auf das Eigentum von anderen, sieht es anders aus.
Und genau darum geht es hier: Die Abschaffung der Eigenstaatlichkeit, des Eigentums, der eigenen Verfassung. Die Fürchtlinge haben Angst, im Casting für “Deutschland zeigt das freundlichste Gesicht” auszuscheiden. In der Jury sitzen Antifa, die Linke. die Kirchen und, naja, die anderen alle mit.
Jetzt jedenfalls beginnt die große Ausgrenzung. Wer nun nicht mittut bei der Rettung der Welt, riskiert seine Freunde bei Facebook, vielleicht seinen Job. Die Meinung ist frei, solange sie meint, was gemeint ist. Krisen werden nicht gelöst, sie werden intensiviert. Verträge werden nicht eingehalten, sie werden ignoriert. Und derweil verlustiert sich das politische Establishment im Licht der eigenen Sonnengleichheit.
Es wird keine Rückführung der Flüchtlinge geben, Steuern und Sozialbeiträge werden immens steigen, es wird Krieg geben in den Innenstädten, in den Gemeinden, in den Familien. Dieses Land, also unser Land, wird wahrscheinlich untergehen und als etwas völlig anderes wiedererstehen.
Aber sollte man deswegen davon absehen, zu widerstehen?
Ja/Nein/Vielleicht
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/deutschland_zeigt_das_freundlichste_gesicht
Opposition plemplem – Totalherrschaft der Idiotie
Konkret 10/12, S. 12
Ein Arier hackt dem anderen kein Auge aus
Die Krokodilstränen des Claus-Detlev Walter Kleber oder Gefühlte Wirklichkeiten als Öffentliche Wahnbildung
Nach langer Zeit habe ich mir heute wieder das heute-journal angetan. Es ist die Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen, die der “aktuellen kamera” am nächsten kommt. Und wenn Claus Kleber moderiert, dann kann man im Hintergrund Karl-Eduard von Schnitzler kichern hören. Heute freilich hat sich Kleber selbst übertroffen. In der Anmoderation zum Jahresrückblick des “journals” sagte er: “Europa ist zusammen geblieben, die deutsche Wirtschaft brummt, in der Flüchtlingskrise merkt Deutschland verblüfft, wozu es fähig ist. Hilfsbereitschaft, Empathie, Willkommen stellen in den Schatten, was Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler auf die Straße bringt.” Sie glauben es nicht? Dann schauen Sie hier, ab Minute 14.
Der Komparativ von Fremdenfeind lautet Nationalist. Und von da ist es nur ein Schritt zum Superlativ: Zweifler. Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler sind das, was man in der DDR “feindlich-negative Kräfte” und noch früher “zersetzende Elemente” nannte. Sie bekamen Berufsverbot, wurden eingelocht oder zur Ausreise gezwungen. Diese Vielfalt der Mittel steht heute nicht mehr zur Verfügung, aber es ist gut, dass sich wenigstens einer traut, den neuen Klassenfeind beim Namen zu nennen, die Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler. Das Pack, den Mob und die Dumpfbacken. Der Alles-Kleber machts möglich.
Ich heiße Kleber und weiss von nix
Henryk M. Broder 18.12.2015
Es sei schon erschreckend, meint Claus Kleber, “wie viele vernünftige Menschen glauben, dass wir hier regelmäßig Grundlinien unserer Berichterstattung mit den Mächtigen in Berlin absprechen. Wir haben keine Ahnung , woher so was kommt, und mit dieser Bemerkung handle ich mir wahrscheinlich schon wieder viel Post ein”. Denn: “Wenn die Berichterstattung von jemanden im Journal bestimmt wird, dann hätte der oder die ja irgendwann mal zum Beispiel mit mir sprechen müssen, das ist nie passiert. Nie.” (Hier)
Pass auf, Kleberchen, ich erkläre dir, warum mit dir keiner sprechen will. Weil du trotz deines AT-Vertrages ein zu kleines Licht bist. Die Kanzlerin lädt nur die Intendanten zu sich sein, um mit ihnen die “Grundlinien der Berichterstattung” zu besprechen, zuletzt am 30. September dieses Jahres. Auch im heute journal wurde über dieses Treffen nicht berichtet. Denn es war, wie uns ein enger Mitarbeiter der Kanzlerin bestätigte, “ein informelles Treffen”, nicht im Kranzler am Ku’damm bei Kaffee und Kuchen, sondern im Kanzleramt. Und: “Über derlei informelle Treffen gibt es keine Pressemitteilungen.”
Weil du, Kleberchen, zu diesem Treffen nicht eingeladen warst und auch keine Pressemitteilung bekommen hast, kannst du nicht wissen, dass es stattgefunden hat. Und schon gar nicht, worüber bei diesem informellen Treffen geredet wurde. Bestimmt nicht über die SUVs von Audi, die Billig-Flüge von Essay Jet oder die neue Koffer-Kollektion von Rimova. Eher schon darüber, worüber nicht berichtet wird..Aber das kannst du nicht wissen, du warst ja nicht dabei.
Henryk M. Broder 13.08.2015 www.achgut.com
Tränen auf Reisen
In Bagdad gab es grade einen Anschlag mit Dutzenden von Toten und Hunderten von Verletzten. Die “brüchige Waffenruhe” in der Ostukraine hat bis jetzt Tausende von Menschen das Leben gekostet. Im Irak warten jesidische Kinder und Frauen, die vom Islamischen Staat verschleppt, versklavt und missbraucht wurden, auf ein Ticket nach Deutschland, wo sie psychotherapeutisch behandelt werden sollen.
Das alles ist schrecklich. Aber es rührt niemand zu Tränen. Wir konsumieren solche Nachrichten als wären es Meldungen von Staus rund um das Kamener Kreuz. Und dann passiert so was. Claus Kleber verliert die Contenance und “kämpft im heute-journal mit den Tränen”. Was ist passiert?
Ein Busfahrer hat eine Gruppe von Flüchtlingen mit den Worten begrüßt: “I have an important message for all people from the whole world in this bus. I want to say welcome. Welcome to Germany, welcome to my country. Have a nice day.” Nun ist der Busfahrer ein Held und Claus Kleber ist es auch. Weil ihm Tränen in die Augen schossen und weil er einen Klos im Hals hatte,als er die Meldung vorlas. Demnächst bekommt er bestimmt den Leo-Baeck-Preis und die Buber-Rosenzweig-Medaille. Wenn nicht gleich die Einladung, die nächste Woche der Brüderlichkeit zu eröffnen.
Das ist so ekelhaft wie eine lecke Kloschüssel. Aber es sorgt für das Wohlbefinden vieler Deutscher, die gerne Weltmeister der Herzen sein möchten, ohne dafür vom Sofa aufstehen zu müssen. Jederzeit bereit, sich an der eigenen Rührung zu berauschen, schicken sie ihre Tränen auf Reisen. Und Kleber macht den Vorheuler.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/traenen_auf_reisen
Altermann schreibt.
Interessant ist, dass in dem Bericht der WELT der Name des Busfahrers veröffentlicht ist: Sven Latteyer aus Erlangen. Wer dann bei Fatzebuck dessen Seite aufruft, der findet u. a. ein Plakat, darauf steht: „Wir sind Deutsche! Wir feiern Sankt Martin, Weihnachten, Ostern! Und lassen uns das auch nicht untersagen. Darunter der folgende Text:
So langsam aber sicher wird der Bogen überspannt!!! Wir sind in Deutschland und müssen uns anderen anpassen?? Im eigenen Land??????? Ob es das in anderen Ländern auch gibt???? Ich denke nicht..!! Wir hier als deutsche akzeptieren doch auch andere Kulturen und Feierlichkeiten und sagen nicht: „Hey, wir sind hier in Deutschland, hier wird jetzt aber kein Ramadan (oder Sonstiges) gemacht!!!“ Aber als Einheimische müssen wir ständig alles ändern und Umbenennen?!?! DAS kann ja wohl nicht sein! Ich habe beim besten Willen nichts gegen Ausländer oder Andersgläubige, aber wie wir hier in Deutschland etwas feiern, nennen oder weis Gott was, ist immer noch eine Sache von uns Deutschen und nicht von Einwanderer! Man muss sich in jedem Land anpassen, außer in Deutschland, da passt sich das Land an.. Das ist ein Witz und ein Faustschlag ins Gesicht für uns!
Der vom Kleber Claus so toll handelnde Busfahrer hat diese Zeilen mit GENAU!!!!!!!!!!€ kommentiert. Aus dem Sven Latteyer, der eher Asylkritisches in seinem Fatzebuck-Account geäußert hat, basteln jetzt unsere scheinheiligen Medien ein Integrationsvorbild. So viel zum Thema Medien und Recherche. Der gute Mensch aus Erlangen, der Kleber Claus so gerührt hat – a star is born. Bin mal gespannt, wann der Fatzebuck-Eintrag sang- und klanglos verschwindet. Macht noch einen Screenshot als Beweis. Demnächst wird unser Franke dann auch beim Lanz aufschlagen, wetten?
http://www.altermannblog.de/der-nachrichtenkleber-und-dessen-traenen/
Warum die Deutschen Meister im Jammern sind
Claudia BeckerDie Hamburger Psychologen Annika Lohstroh und Michael Thiel untersuchen in ihrem neuen Buch „Deutschland, einig Jammerland“ (Gütersloher Verlagshaus, 224 Seiten, 17,99 Euro), warum die Deutschen so viel meckern – und wie die Jammerei zum Erfolg führen kann.
Welt Online: Frau Lohstroh, Herr Thiel, seit Jahren fordern uns die Psychologen auf, aus unserem Herzen keine Mördergrube zu machen, sondern unseren Unmut kundzutun. Und jetzt kommen Sie mit diesem bissigen Buchtitel. Gilt jetzt wieder: „Maul halten und Durchhalten“?
Annika Lohstroh: Keineswegs. Jammern in dosierten Mengen ist heilsam. Aber das ist nur ein Aspekt. Wir wollen das Jammern aus der Jammerecke herausholen und genauer ansehen. Und wir wollen helfen, die Jammerer zu entlarven. Vor Dauernörglern muss man sich in Acht nehmen.
Wer fünf der folgenden zwölf Aussagen zustimmen kann, befindet sich bereits in der Krise:
1. Ich arbeite wie ein Tier, aber für wen eigentlich?
2. Ich bin wahnsinnig aktiv, aber es schaut nichts dabei heraus.
3. Ich falle jeden Abend ins Bett wie ein Stein, ich bin erschöpft.
4. Ich fühle mich wie ein Hamster im Laufrad.
5. Ich habe Angst vor Begegnungen.
6. Ich helfe immer wieder gerne.
7. Ich liebte einmal alle Menschen.
8. Ich möchte eigentlich wissen, was von mir erwartet wird.
9. Ich stresse durch das Leben.
10. Ich trage eine unbändige Wut in mir.
11. Ich traue keinem mehr.
12. Ich habe Angst, dass etwas schiefgehen könnte.
Welt Online: Klar, die nerven.
UmfageMal ehrlich, wie erleben Sie Ihren Arbeitsalltag?
12%
Ich bin mit meinen Job voll und ganz zufrieden
34%
Ich erlebe in meinem Job sowohl Höhen und Tiefen
20%
Ich empffinde meinen Job als belastend und frustrierend
30%
Ich habe bereits innerlich gekündigt
4%
Ich habe gar keinen Job
Abgegebene Stimmen: 2.210
Michael Thiel: Die nerven nicht nur, die manipulieren. Menschen, die jammern, müssen nicht immer die Schwachen sein. Hier werden oft andere für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich gemacht. Ein jammernder Partner gibt die Verantwortung für eine gesunde Partnerschaft ab. Er sagt mir: „Mach du mich glücklich!“
Lohstroh: Auch die nölende Kollegin, die uns zu verstehen gibt, dass sie viel zu viel zu tun hat und deswegen wieder eine Arbeit nicht übernehmen kann, die ein anderer erledigen muss, manipuliert. Es geht darum, das zu erkennen, und sich zu sagen: Das mache ich nicht mit!
Welt Online: Aber die Nörgelei führt ja offensichtlich auch zum Erfolg.
Thiel: Allerdings. Wir fragen, wie es kommt, dass man ausgerechnet durch Jammern weiter kommt – und warum wir in Deutschland trotz der Jammerei so gut zurechtkommen.
Welt Online: Kommen wir denn gut zurecht?
Lohstroh: Es gibt doch kaum ein Land in der Welt, dem es wirtschaftlich besser geht als unserem. Wir sind die größte europäische Volkswirtschaft, weltweit stehen wir immerhin an vierter Stelle. Gleichzeitig sind wir Europameister im Unzufriedensein. Das zeigt nicht zuletzt der Blick auf das „Eurobarometer“ 2009. Danach sind die Deutschen die pessimistischsten EU-Bürger, haben deutlich mehr Ängste vor Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Abstieg als die Menschen in allen anderen EU-Ländern, von denen viele weitaus schlechter dastehen als wir.
Welt Online: Stehen wir etwas gerade wegen unserer Jammerei gut da?
Lohstroh: In gewisser Weise schon. Unsere Angst vor der Zukunft führt nicht nur dazu, dass wir besonders sparsam, sondern auch besonders eifrig im Geldverdienen sind, was zum Wirtschaftswachstum führt.
Welt Online: Warum jammern wir denn so viel? Sind wir übersättigt?
Thiel: Das ist ein Aspekt, aber als generelle Erklärung zu einfach, das würde auf alle wohlhabenden Industrieländer zutreffen. Tut es aber nicht, denken wir nur an den anpackenden „Yes we can“-Wahlkampf von Obama, der die Amerikaner mitgerissen hat. Die deutsche Jammermentalität ist etwas Spezifisches.
Welt Online: Kann man denn überhaupt von einer nationalen Identität sprechen?
Lohstroh: Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung geht davon aus, dass Völker durch besondere historische Erfahrungen ein kollektives Unterbewusstsein und damit auch eine besondere Mentalität entwickeln.
Welt Online: Was sind die deutschen Erfahrungen?
Lohstroh: Wir sehen einen wichtigen Faktor in dem preußischen Obrigkeitsdenken. Das Wertesystem, das auf preußischen Tugenden basiert, kennt vor allem Unterwerfung, nicht aber Kreativität und Spontanietät. Und in diesem kollektiven deutschen Unterbewusstsein steht nicht gerade der Optimismus im Vordergrund, sein Leben selbst in die Hand nehmen zu können, sondern das Bedürfnis, jemanden zu finden, dem ich die Verantwortung übergeben kann. In dieser deutschen Sehnsucht nach Sicherheit sehen wir einen wesentlichen Grund dafür, dass ein vermeintlicher Retter wie Hitler die Macht übernehmen konnte.
Welt Online: Und wie erklärt das den deutschen Hang zum Jammern?
Thiel: In einem Klima der Unsicherheit, der Angst vor der Freiheit, ruft man besonders häufig den Staat an. „Die da oben müssen doch was tun!“ Das ist eine typisch deutsche Aussage. Je mehr man aber von anderen erwartet, desto größer ist das Risiko, dass man enttäuscht und unzufrieden wird. Dazu kommt in Deutschland das schwierige Verhältnis zur eigenen Nationalität. Das Gefühl der Geborgenheit, das eine sichere psychologische Bindung zur Nationalität in Notzeiten geben kann, kennen wir kaum.
Welt Online: Wie jammert man richtig?
Lohstroh: Oscar Wilde hat gesagt: „Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg.“ Unzufriedenheit ist die Bedingung, um sich weiterzuentwickeln. Hätten unsere Vorfahren vor rund 800.000 Jahren nicht über die kalten Höhlen gejammert, hätten sie wohl nicht das Feuer gezähmt. Und die Menschen in der DDR sind auch nur deshalb auf die Straße gegangen, weil sie ihre Unfreiheit nicht länger ertragen wollten. An diesen Beispielen sieht man: Jammern hat einen wunderbaren Katharsiseffekt, aber dann muss ich mich fragen: Was kann ich ändern? Wie gehe ich vor?
Welt Online: Behindert die deutsche Jammerseele nicht den Tatendrang?
Lohstroh: Einerseits tut sie das. In diesem Klima des ständigen „Nein“ und „Aber“ können Visionen nur schwer gedeihen. Andererseits birgt der Pessimismus ein großes Geling-Potenzial: Wer es schafft, eine Idee gegen alle Bedenken durchzusetzen, der muss sich seiner Sache schon absolut sicher sein.
Dankeschön, Schicksal!
Ein Tritt in den Hintern tut not

Im Englischen gibt es die schöne Redewendung „don’t complain, don’t explain”. Nöl’ nicht rum und erkläre der Welt nicht, warum nicht du, sondern die Flachpfeife vom Büro gegenüber den Abteilungsleiterposten bekommen hat. Und nerve vor allem nicht deine Frau damit, wie du den Laden „so richtig auf Vordermann” brächtest, wenn man dich nur ranließe. Sie kann nichts dafür, dass man dich nicht ranlässt. Es sei denn, sie ist deine Chefin.
Es ist zwar ein abgedroschenes Klischee, aber wir Deutschen meckern tatsächlich gerne und ausgiebig. Weil wir uns tendenziell ungerecht behandelt fühlen. Vom System generell, von der Politik und überhaupt. Deswegen neigen wir auch dazu, für alles, was uns nicht passt, einen Schuldigen zu finden: Angela Merkel, unseren Chef oder gerne auch Mutti und Vati, die einen nie so richtig gefördert haben.
Besonders im politischen Kabarett kriegen wir pointenreich erzählt, wie viele in diesem Land zu kurz kommen (eigentlich alle, bis auf Banker, Top-Manager und CDU-Politiker). Da steht dann ein wütender Mensch auf der Bühne und macht uns klar, dass wir alle der Spielball von „denen da oben” sind. Mir ist das als Zuschauer jedes Mal ein bisschen peinlich. Ich stelle mir dann immer vor, wie ich einer indischen Turnschuhnäherin erklären müsste, dass wir es hier untragbar finden, ab 63 Jahren noch zu arbeiten. Wie würde wohl eine genitalverstümmelte, vollverschleierte Frau in Ägypten reagieren, wenn sie erführe, dass wir es für diskriminierend halten, wenn die Frauenquote für DAX-Konzerne nicht eingehalten wird?
Zugegebenermaßen hat das Abwälzen von Verantwortung und die Suche nach einem Prügelknaben eine lange Historie. „Die Ernte ist schlecht, das Wetter ist hundsmiserabel – die Götter hassen uns! Irgendeiner muss schuld daran sein. Hey, da kommt Karlheinz. Lasst ihn uns umbringen.” So lief das schon vor Tausenden von Jahren. Irgendein Wichtigtuer mit Einfluss hat gesagt: „Wenn wir dem Karlheinz mit einem stumpfen Löffel das Herz rausschneiden, geht’s uns allen viel besser.”
Inzwischen geht es uns nicht nur besser, es geht uns gut. Verdammt gut. Wir leben in einem der freiesten Länder dieser Erde und haben eine Armutsquote, um die uns die gesamte Welt beneidet. Aber trotzdem sind so viele von uns der Meinung, das Leben schuldet uns irgendetwas.
Aufgrund eines unglaublich glücklichen Zufalls sind wir genau zu dieser Zeit an genau diesem Ort geboren worden. Ganz ehrlich, es hätte schlimmer kommen können. Deswegen finde ich, ein einfaches „Dankeschön, Schicksal” wäre an der Stelle angemessen.
Gerade lese ich, dass Deutschland im aktuellen Wirtschaftsranking deutlich zurückfällt. Was bestimmt nicht nur an politischen Fehlern liegt. Zum Beispiel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Prozentsatz der Selbständigen in Deutschland nahezu halbiert. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, aber eine Gesellschaft, in der sich viel zu viele als Opfer begreifen – in einer solchen Atmosphäre grübelt und meckert man allenfalls an seinem Arbeitgeber herum, aber gründet dann doch kein Unternehmen, sondern bleibt lieber Angestellter. Jammern ist einfacher als handeln.
Natürlich sind wir nicht immer unseres Glückes Schmied, aber noch weniger sind wir nur das Opfer der äußeren Umstände. Seien Sie also dankbar und jammern Sie nicht herum. Das Schicksal schuldet Ihnen nämlich rein gar nichts. Höchstens vielleicht mal einen Tritt in den Hintern. Und wenn Ihnen die Nachrichten da draußen partout nicht gefallen, dann gehen Sie raus und machen selbst Schlagzeilen. Manchmal ist es besser, eine Kerze anzuzünden, als das Elektrizitätswerk zu verfluchen. Wenn Sie allerdings nichts ändern wollen, dann ist die Opferrolle nachweislich die beste Strategie.
Dieser Artikel erschien zuerst auf der Achse des Guten.http://ef-magazin.de/2015/06/01/6957-deutsche-und-ihre-opferrolle-dankeschoen-schicksal
Was ist mit den Deutschen los?
Deutsche sind Hysteriker, und weil soviele Deutsche Hysteriker sind, wurde die Diagnose „Hysterie“ aus dem Diagnosenschlüssel ICD gestrichen. Der Deutsche mag vor allem ein Traumatisierter oder Mobbingopfer sein, gerne auch Burnout haben, wenn er keinen „Rücken“ haben will, notfalls Depressionen oder Angstzustände haben, aber Hysterie will keiner haben, dann schon lieber eine Schizophrenie, wenn es sein muß, Hysterie auf keinen Fall! Hysterie ist dadurch charakterisiert, daß der Hysteriker Gefühle vorspielt, die er tatsächlich gar nicht hat. Deutsche Hysteriker spielen am liebsten Weltretter, wobei sie kein Problem hatten, dutzende Millionen Menschen umzubringen, um die Welt zu retten. Jeder Deutsche ein Retter, mindestens!
Im Folgenden können Sie etwas über Hysterie und sehr viele über Deutsche lernen:
Neurosen
Hysterische Struktur[i]
Zur Genese:
o Realitätsneugier (sexuelle Neugier) der phallischen Phase nicht entfaltet:
o Einschränkung der Ich-Funktionen, Skotomisierung[ii][iii],
o Verdrängung genitaler Regungen,
o Umgehung dess Über-Ich durch körperliche Innervation,
o Verdrängung realer, unlusterzeugender Erlebnisse;
o die bewußte Findung der Geschlechtsrolle mißlingt:
o Angst vor Festlegung der eigen. Geschlechtsrolle,
o man möchte sich alles offenhalten („Bunte Diversität),
o Kastrationsangst,
o Über-Ich-, Gewissensangst, Angst, sich festlegen müssen und Lebendigkeit zu verlieren;
o Bewältigung des Ödipuskomplexes mißlingt: infantile Ansprüche an die Elternfiguren bleiben bestehen;
o Mangel gesunder Führung durch die Eltern,
o Mangel geschlechtsspezifischer Vorbildern,
o chaotische Umwelt,
o Mangel an Orientierungsmöglichkeit und Wahrheit,
o „man hat nichts gelernt“,
o Unerfahrenheit im Umgang mit der Welt.
Positionen des Hysterikers:
o „Was ich nicht sehe, ist auch nicht da“ (Vogel-Strauß-Politik);
o starke Wunschbesessenheit;
o Drang zur sofortig. Befriedigung;
o kurzer Spannungsbogen.
o Mißachtung von Ursache und Wirkung;
o Geschicklichkeit, um sich drücken zu können;
o Schwindeleien,
o Verabredungen werden nicht eingehalten;
o Aufgaben werden übernommen, deren Konsequenzen man nicht übersieht;
o Faszination des Augenblicks, zukunftslos;
o hat immer Konflikte, alles wird relativiert, bagatellisiert.
o Wunschwelt mit planloser Aktivität; unzentrierter, unkontrollierter Zick-ZackKurs.
o Wunschwelt ungeklärt: er sehnt sich und weiß nicht recht nach was.
o Ordnung und Gesetz für eigene Person nicht anerkannt;
o Großzügigkeit auf Kosten anderer;
o verächtliches Herabschauen auf bürgerliche Menschen;
o Gefühl der eigenen Wichtigkeit;
o Ethik und Moral relativiert;
o übt emotional, aber punktförmig, schillernd;
o kein stabiler Ich-Kern;
o Mangel an Einsicht und Lernfähigkeit;
o Rollenspiel;
o eigene Mängel nach außen projiziert („Lebenslüge“).
o Krise in der Lebensmitte, wenn man sich über die eigene Unsicherheit nicht mehr hinwegtäuschen kann;
o Flucht in die Krankheit, Zusammenbruch;
o Ausweichen in die Sucht.
o Identifikation mit Idolen aller Art;
o ganze Wunschwelten werden in Freundschaften, in die Ehe getragen; Traum von der „großen Liebe“.
Verhaltensweisen/ Haltungen des Hysterikers:
o Viele Gegensätze zum Zwanghaften: Ich ohne Fülle — Fülle ohne Ich,
o planlos, unstet, schillernd, rasch wechselnd, bunt, wenig verläßlich, von augenblicklichen Gefühlen geleitet,
o Mangel an Zentriertheit: Fülle ohne Ich,
o Subjektivität: schwaches Über-Ich, mangelhafter Ich-Kern;
o Überwertiges Geltungsbedürfnis;
o exhibitionistische Schau oder beleidigtes Sich-Zurückziehen,
o großer Beachtungsanspruch,
o sekundärer Narzißmus,
o Eitelkeit bis zur Erpressung;
o Zentrifugalität:
o umweltbezogen,
o bei Gefahr: Fluchtreflex, Flucht nach vorn;
Nichtannahme der Realität:
o unpünktlich, unorientiert bis zur hysterisch. Amnesie,
o Vergangenheit wird umgedeutet, Konflikte verdrängt, Schuld anderen zugeschoben; kein logisches Verhalten; Nixentyp bei Frauen: unreif, jung, infantil, ewige Kinder; –
Mangel an Gefühlsechtheit:
o sentimental, nicht gefühlstief, alles bleibt an der Oberfläche;
Konversionsneigung:
o Körper wird Darsteller der Konflikte: hysterische Ohnmacht, Lähmung (autoplastische Funktion des Hysterikers);
Rollenspiele:
o je nach Situation übernimmt Hysteriker eine Rolle, ohne sich damit echt zu identifizieren.
Charakterologische Ausprägungen des Hysterikers:
negativ:
o Angeber,
o Intrigant,
o hysterisch Verlogener, o ewiger Backfisch,
o ewige, Tochter/Sohn,
o Dirne, Strichjunge, Sexualprotz,
o Tratschtante,
o distanzlos Neugieriger, o Voyeur/Voyeure,
o Mannweib,
o Muttersöhnchen;
positiv:
o der Lebendige, Schillernde,
o der Risikofreudige, Neugierige,
o der Optimist.
Symptomatik des Hysterikers:
psychisch:
o frei flottierende Angst, die lärmend nach Soforthilfe drängt,
o Angstneurosen bis zu Phobien,
o Sexualneurosen, Perversionen, o Lebensschwierigkeiten allgemeiner Art,
o Beziehungsstörungen, Eheschwierigkeiten,
o Arbeitsstörung.,
o Konzentrationsstörungen;
körperlich:
o Lähmungen,
o Störung. der Sinnesorgane,
o Somatisierung der Angst mit Schwitzen, Erröten, Schwindelanfällen, Tachykardien, Atemnot, Erstickungsnot,
o auch Schmerzzustände, Parästhesien, Abasien, Ataxien,
o Hyperventilationstetanie.
Spezifische Angstinhalte:
Angst vor dem Endgültigen, Unausweichlichem,
Angst vor der Notwendigkeit, vor allem Festlegendenden,
Freiheit von etwas wird als Freiheit zu etwas gesucht.
Diagnoseleitmerkmale beim Hysteriker:
Nichtannahme der Realität mit Rollenspiel.,
überwertiges Geltungsbedürfnis,
sehr umweltbezogen,
Konversionsneigung,
schillernde Gefühlswelt.
Positive Aspekte der hysterischen Struktur:
Risikofreude,
immer bereit, sich etwas Neuem zuzuwenden,
elastisch, plastisch, lebendig, impulsiv, spontan,
Liebe zum Neubeginn,
optimistische Grundstimmung,
beschwingend, suggestiv, nichts wird zu ernst genommen,
neue Impulse werden gesetzt, es wird etwas in Gang gebracht.
Abwehrformationen:
Verdrängung (überwiegend),
Konversion,
Projektion (der eigenen Schuldgefühle auf einen „Sündenbock“)
[i] „Psychotherapie“, Rudolf Klußmann, 2.Auflage, Springer-Verlatg1993, S. 92 -97
[ii] sko|to|mi|sie|ren < (Psychoanalyse): (eine offensichtliche Tatsache, die jemand psychisch nicht bewältigen kann) aufgrund eines bestimmten Abwehrmechanismus negieren, für nicht gegeben oder vorhanden halten; Er prahlt, panzert sich mit Überheblichkeit, bei der die äußere Realität nicht nur skotomisiert, sondern auch die unsichere seelische Wirklichkeit gefälscht wird (Graber, Psychologie 72).
[iii] „ANNA FREUD: Ich erinnere mich an eine sehr lebhafte Diskussion vor vielen, vielen Jahren, als der Terminus »Skotomisierung« erstmals aufkam, weil Skotomisierung bedeutete, etwas nicht zu sehen, was sichtbar war. Wenn es nicht gesehen wurde, dann brauchte es auch nicht verdrängt zu werden. Die damalige Theorie besagte, daß bestimmte Dinge verdrängt werden, weil sie wahrgenommen wurden. Es handelt sich um einen Weg, bestimmte Dinge vom Bewußtsein fernzuhalten, doch um etwas fernzuhalten, mußte es ja erst einmal dagewesen sein. Wenn es gar nicht da ist, brauchen wir es auch nicht zu verdrängen! Wir würden es jetzt Verleugnung nennen, denke ich.
SANDLER: Das Problem ist heutzutage komplizierter geworden, weil seit einigen Jahren unbewußtes Bemerken so herausgestellt worden ist. Vielleicht ist es von den Arbeiten über unterschwellige Wahrnehmung beeinflußt worden und von der Erkenntnis, daß der Wahrnehmungs-Input erst in einer unbewußten Weise untersucht wird, ehe er zu einer bewußten Wahrnehmung strukturiert wird. Ich denke, wir würden heute eher sagen, daß sowohl Skotomisierung als auch andere Formen von Verleugnung ein allerdings unbewußtes Erkennen beinhalten. Und bei der Verleugnung haben wir das Problem, ob wir sie einfach als einen Vorgang ansehen sollen, bei dem das unbewußte Ich dem Bewußtsein vortäuscht, daß etwas gar nicht da sei, oder als eine sehr viel aktivere Abweisung der Wahrnehmung. Dieser ganze Bereich bedarf der Klärung.“
Joseph Sandler, Anna Freud“Die Analyse der Abwehr“, Klett-Cotta Verlag, 1. Aufl. 1989, S.184
17.08.2015 Achgut.com
Ekelerregend: Gefühlte Wirklichkeiten oder Öffentliche Wahnbildung
Wenn es darum geht, die Welt zu retten, kennen die Sekundanten der öko-industriellem Kombinate keine Hemmungen. Da wird Unsinn geredet und geschrieben, und wenn sie dabei mit beiden Händen im Mustopf erwischt werden, behaupten sie, dass hinter der Lüge eine übergeordnete Wahrheit steckt, der zuliebe sie die Fakten ein wenig zurechtstutzen mussten. Wie in diesem Briefwechsel zwischen einem SWR-Zuschauer und der Redaktion der SWR-Landesschau über einen Beitrag, in dem es um die Vorzüge der Elektroautos ging.
SWR – Redaktion Landesschau
betr.: Landesschau vom 18.06.2015 18:45 Uhr, Anmoderation zu einem Beitrag über das Elektroautomobil ab Minute 28:35
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrte Redaktion,
in der o. a. Sendung der Landesschau Baden-Württemberg wurde der Beitrag zur Alltagspraxis eines Elektroautomobils von Florian Weber wie
folgt anmoderiert: „Auch wenn es auf den Straßen kaum mehr vorangeht, mit dem Auto zur Arbeit, zum Einkaufen, übers Wochenende zu
Freunden, aus dem Alltag ist die Karre kaum wegzudenken, also: Immer mehr Feinstaub und ekelerregende CO2-Werte in den Städten im Land.“
Ausgehend davon, dass auch beim SWR in der Sache korrekt recherchiert wird, wirft die Aussage von Florian Weber Fragen auf, die seine
journalistische Arbeit und journalistische Integrität in Zweifel ziehen.
Feinstaub entsteht nicht nur durch Verbrennungsmotoren, sondern „auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie durch die Aufwirbelung des
Staubes von der Straßenoberfläche.“ (Info: Bundesumweltamt). Demnach tragen auch Elektroautomobile zum Feinstaubaufkommen bei.
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist, wissenschaftlich unbestritten, ein farbloses und geruchloses Gas, das in der Atmosphäre einen Anteil von rund 0,04
Prozent hat. Wie kann ein farbloses, also unsichtbares und vom Geruchsinn des Menschen nicht wahrzunehmendes Gas „ekelerregend“ sein?
Kohlendioxid gilt als Grundbaustein des Lebens und entsteht bei allen Lebensvorgängen. Die menschliche Ausatemluft enthält vier Prozent CO2,
also das 100fache der Atemluft, und selbst mit diesem Anteil kann bei einer Notfallbeatmung (Mund-zu-Mund-Beatmung) Leben gerettet werden.
Ein Moderator, der Kohlenstoffdioxid (CO2) als „ekelerregend“ bezeichnet, setzt sich dem Vorwurf aus, parteilich motiviert und propagandistisch
seine Stellung beim SWR auszunutzen.
Gerne erwarte ich Ihre Stellungnahme. Eine Richtigstellung des Sachverhalts an entsprechendem Sendeplatz ist angemessen.
Mit freundlichen Grüßen
G. W.
Sehr geehrter Herr W.
Vielen Dank für Ihr Mail und Ihr aufmerksames Ohr, was unsere Sendung und
die Moderationen betrifft.
Das Eine ist sicherlich die wissenschaftlich korrekte Einordnung von Werten
wie Feinstaub oder Kohlenstoffdioxid, die in einer wissenschaftlichen
Sendung ihren Platz hat.
Das Andere ist eine Anmoderation in einem Magazin wie der Landesschau – wo
es eher um gefühlte Wirklichkeiten geht; eben darum, daß
Verbrennungsmotoren stinken, laut sind und Dreck machen. Deshalb war die
Wortwahl von Florian Weber zwar sachlich gesehen nicht ganz korrekt, aber
sie drückt das allgemeine Gefühl aus, daß herkömmliche Autos “dreckiger”
sind als E-Autos.
In der Hoffnung, Ihren Ärger gelindert zu haben
mit freundlichen Grüßen
Carola Grau
SWR Fernsehen
Red. Landesschau
Sehr geehrte Frau Grau, sehr geehrte Landesschau-Redaktion,
vielen Dank für die rasche Entgegnung. In der Sache geht es überhaupt nicht um meinen privaten Ärger, sondern um die Festschreibung und
bewußte Verbreitung einer Unwahrheit in der von mir bemängelten Anmoderation.
Sie führen aus, dass es Ihrer Redaktion eher um eine „gefühlte Wirklichkeit“ geht; aber wissentlich wird über den sehr beliebten und
möglicherweise am häufigsten gesehenen Sendeplatz „Landesschau“ Unwahres verbreitet. Der Gehalt der Aussage muss deshalb hinterfragt
werden:
Wenn in Übereinstimmung der SWR-Redaktion behauptet wird, Kohlenstoffdioxid ( CO2 ) sei ekelerregend, obwohl das Gas ob seiner
Eigenschaften durch Menschen überhaupt nicht wahrgenommen werden kann, liegt die Vermutung nahe, dass die Redaktion damit eine
Botschaft transportiert, die entgegen des wissenschaftlichen Faktums auch von politischen Akteuren gern im Zusammenhang um die
Veränderlichkeit des Klimas gebetsmühlenartig verbreitet wird.
Dem Wesen nach übernimmt damit die Landesschau die Propaganda einschlägig bekannter Gruppierungen, die durch das Verteufeln von
Kohlenstoffdioxid ( CO2 ) zielgerichtet gesellschaftlich Einfluss nehmen.
Im Interesse einer freien und unabhängigen Presse ist die Berichtigung der gezielten Falschbehauptung, wie schon angeregt, geboten, um den
Eindruck abzuwehren, der SWR sei propagandistisch unterwandert.
Gestatten Sie mir noch eine Anmerkung zur Verwendung des Komparativs: Wenn das eine Auto dreckiger ist als das andere, dann ist jenes eben
auch dreckig. Die Behauptung, E-Autos seien „dreckig“, möchte ich aber so nicht stützen.
Mit freundlichen Grüßen
G. W.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ekelerregend_gefuehlte_wirklichkeiten
Nun vergleichen Sie den Unterschied zwischen einer Radiosendung der hysterischen Jammerdeutschen (HR-Info):
und einer psychisch normalen Nation, der britischen, (BBC Newcastle):
Und hier eine freundliche Einladung des Kapitäns meiner Fußballmanschaft Newcastle United, Fabricio Collocini :
A message from the captain
|
Siehe auch:
Wenn Medien aufheulen, hält sie nichts mehr auf
Remember: Do X! Don´t do Y!
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Psychoanalytische Arbeitsstation
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They are on the run, we are on the march!
Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.
»Ein böses und nur durch Unkenntnis gerechtfertigtes Mißverständnis ist es, wenn man meint, die Psychoanalyse erwarte die Heilung neurotischer Beschwerden vom >freien Ausleben< der Sexualität. Das Bewußtmachen der verdrängten Sexualgelüste in der Analyse ermöglicht vielmehr eine Beherrschung derselben, die durch die vorgängige Verdrängung nicht zu erreichen war. Man kann mit mehr Recht sagen, daß die Analyse den Neurotiker von den Fesseln seiner Sexualität befreit.« – Sigmund Feud, Gesammelte Schriften«, Band XI, S. 201 ff.)
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Liebe: nur bestenfalls eine Mutter akzeptiert ihr Kind, so wie es ist, ansonsten muß man Erwartungen anderer erfüllen, um akzeptiert zu werden.
Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.
“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela
BILD: FAZ für Hauptschüler
Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein soziales Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein soziales Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;
kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,
um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Das Patriarchat ist seit Jesus erledigt.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk
„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno
„Ich bin eine Feministin. Das bedeutet, daß ich extrem stark behaart bin und daß und ich alle Männer haße, sowohl einzelne als auch alle zusammen, ohne Ausnahmen.“– Bridget Christie
„Die Tragödie isolierter persönlicher Leidenschaften ist für unsere Zeit zu fade. Aber weshalb? Weil wir in einer Epoche der sozialen Leidenschaften leben. Die Tragödie unserer Epoche ist der Zusammenstoß der Persönlichkeit mit dem Kollektiv.“ – LeoTrotzki 1923
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Love: only, and not always, a mother loves her child, just as it is, otherwise you have to meet the expectations of others, to be accepted.
Values without empathy are worth nothing
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
Only the purity of the means justify the end.
ZERRSPIEGEL von der Alster
10.08.2015 Achgut.com
Die Wahrheit des SPIEGEL. Oder: Keine Angst vor der Ente von der Alster
Von Ulrich W. Sahm
Der aktuelle Spiegel von heute erzählt im Vorspann zu einem Interview mit Israels Verteidigungsminister Mosche Yaalon: „In seinem Büro hängt die Montage eines Bildes von Auschwitz mit Fliegern der israelischen Luftwaffe, versehen mit dem Versprechen: „Nie wieder“.“ Wenn man als Nicht-Abonnent auf den Text klickt, um weiterzulesen, erscheint eine schwarzer Bildschirm mit der Nachricht: „Der Spiegel, Keine Angst vor der Wahrheit“.
Ohne Angst vor der Wahrheit, schickten wir eine Anfrage an den Sprecher des Ministers Yaalon, ob da tatsächlich eine „Montage“, also eine Fälschung, hänge. Die Antwort: „Das Bild im Büro von Minister Yaalon ist ein Original.“ Freundlicherweise verwies der Sprecher auf die englische Version des Interviews im Spiegel. Dort steht wahrgemäß: „In seinem Büro hat er ein Bild israelischer Kampfjets, wie sie über Auschwitz fliegen mit dem Versprechen ´nie wieder´“. Dem deutschen Leser wurde also eine Fotomontage aufgetischt, die keine ist.
In einem Kommentar nutzte einer der beiden Interviewer, Holger Stark, das Motiv der Fotomontage sogar für einen Nachschlag: „Das Bild in Ya’alons Büro wird hängen bleiben. Aber echte Kampfjets werden nicht aufsteigen.“
Während der Spiegel und andere Medien Yaalon frei zitierten: „Israel droht Iran mit Luftschlägen“, sagte der Minister völlig Anderes. Zur Frage der Reporter, ob der Minister Luftangriffe auf die (iranischen) Nuklearanlagen befürworten würde, falls die israelischen Militärs ihn über eine Verletzung des Abkommens und eine Reaktivierung des Atomprogramms informieren, erklärte Yaalon: „In diesem Fall müssten wir das diskutieren (deutsche Version: wir müssen darüber sprechen). Am Ende ist klar (deutsche Version: Am Ende ist es ganz einfach). So oder so sollten Irans militärische Nuklear-Ambitionen gestoppt werden. Wir können unter keinen Umständen ein Iran mit Atomwaffen tolerieren. Wir bevorzugen, dies durch ein Abkommen oder Sanktionen zu erreichen. Aber am Ende sollte Israel fähig sein, sich zu verteidigen.“
Ob „sprechen“ eine exakte Übersetzung für „discuss“ ist oder ob „clear“ gleichbedeutend ist mit „ganz einfach“, ist fraglich. Yaalons Antwort ist sehr diplomatisch formuliert. Daraus eine „Drohung“ mit „Luftschlägen gegen Iran“ zu machen, ist gleichwohl eine freie Erfindung. Wenn Yaalon selber sagt, das müsse erst mal „diskutiert“ werden, unter den Militärs oder in der Regierung, bezieht er keine Position und „droht“ auch niemandem. Dass ein Iran mit Atomwaffen nicht akzeptabel sei, haben auch Obama und die Großmächte gesagt, als sie die Sanktionen verhängten und mit Teheran Verhandlungen zu dem in Wien geschlossenen Deal begonnen hatten. Würde der Spiegel so weit gehen, deshalb Angela Merkel in den Mund zu legen, Luftschläge gegen Iran zu befürworten, wie die Spiegel-Redakteure das hier bei Yaalon tun?
Und dann folgt noch der klassische Satz: „Aber am Ende sollte Israel fähig sein, sich zu verteidigen.“ Das ist eine Binsenwahrheit. Wo ist da die Drohung?
Holger Stark schreibt in seinem Kommentar noch: „Drohungen haben die Israelis immer wieder ausgestoßen, sie wirkten meist wie der Versuch, Entspannungsdiplomatie mit Kriegsrhetorik zu begegnen, um eine politische Annäherung zu verhindern.“ Tatsächlich ist der Spiegel seit Jahren bemüht, israelische Luftangriffe und sogar Angriffe mit Atomwaffen herbei zu spekulieren. Dabei wird ein „Flächenbrand“ im Mittleren Osten vorhergesagt, als ob zwischen Afghanistan, Irak, Syrien, Jemen und Ägypten ein paradiesischer Friede herrsche. Andererseits haben verantwortliche Israelis niemals eine „Drohung“, also eine offene Kriegserklärung gegen Iran, ausgesprochen.
Keine Angst vor der Wahrheit: Die Drohung kommt auch diesmal weder aus Tel Aviv noch aus Jerusalem, sondern ist schlicht und einfach eine Ente von der Alster.
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Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.
“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?
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„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela
BILD: FAZ für Hauptschüler
Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein soziales Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein soziales Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;
kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,
um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Das Patriarchat ist seit Jesus erledigt.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk
„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno
„Ich bin eine Feministin. Das bedeutet, daß ich extrem stark behaart bin und daß und ich alle Männer haße, sowohl einzelne als auch alle zusammen, ohne Ausnahmen.“– Bridget Christie
„Die Tragödie isolierter persönlicher Leidenschaften ist für unsere Zeit zu fade. Aber weshalb? Weil wir in einer Epoche der sozialen Leidenschaften leben. Die Tragödie unserer Epoche ist der Zusammenstoß der Persönlichkeit mit dem Kollektiv.“ – LeoTrotzki 1923
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Love: only, and not always, a mother loves her child, just as it is, otherwise you have to meet the expectations of others, to be accepted.
Values without empathy are worth nothing
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
Only the purity of the means justify the end.
Der Neue Totalitarismus in scheinbarer Demokratie
Der Neue Totalitarismus
The Great Wave of Kanagawa
Prof. Dr. Rainer Mausfeld
Vortrag an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, am 22. Juni 2015:
Demokratie, Psychologie und Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements
Thema dieses Vortrass sind Techniken, die dazu dienen, schwerweisende Verletzungen mora-lischer Normen durch die herrschenden Eliten für die Bevölkerung moralisch und kognitiv unsichtbar zu machen. Prof. Dr. Rainer Mausfeld
,Moralisch unsichtbar‘ sind Verletzungen moralischer Normen, wenn sie zwar als Fakten sichtbar sind, jedoch in einen Kontext eingebettet sind, der verhindert, dass sie in der Bevölkerung ein moralisches Unbehagen oder Empörung auslösen. Ein Beispiel sind die gesellschaftlichen und humanitären Folgen der mit der neoliberalen Wirtschaftsordnung einhergehenden strukturellen Gewalt, wie sie vor allem in der sog. ‚Dritten Welt‘, doch zunehmend auch in den westlichen Industrieländern sichtbar werden.
,Kognitiv unsichtbar‘ sind Verletzungen moralischer Normen, wenn sie zwar als Fakten sichtbar sind, jedoch in einen Kontext eingebettet sind, der verhindert, dass Schlussfolgerungen aus ihnen gezogen werden. Insbesondere werden in derartigen Fällen keine Beziehungen zu vergleichbaren Fällen hergestellt, die von den jeweiligen Eliten nach gänzlich anderen Kriterien bewertet werden. Ein Beispiel sind die sog. gezielten Tötungen („targeted killings“) von Personen, die von einem Staat als Sicherheitsrisiko angesehen werden. Derartige Morde stellen einen klaren Bruch des Völkerrechts dar und würden in vergleichbarer Weise nicht akzeptiert, wenn sie von Staaten durchgeführt würden die von ‚uns‘ als ‚Gegner‘ angesehen werden.
Professor Mausfeld bietet anhand von vielen Beispielen einen Einblick in die tatsächliche Verwaltung unserer Demokratie und wie mit den Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements das Volk in Apathie und der Illusion des Informiertseins gehalten wird. Wie einer der Kommentatoren des Videomitschnittes vom Vortrag auf Youtube schrieb, „Etwas trocken im Anbiss, aber kernig und gehaltvoll beim Kauen …“ oder ein anderer „Das sollte man allen Realitätsverweigerern unter die Nase reiben. Die Perfidität hat System.“
Die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Fakten wird wesentlich durch die Massenmedien vermittelt, die neben den Fakten in der Regel auch den gewünschten Interpretationskontext und damit das ,politische Weltbild‘ vermitteln. Das Thema gehört also zu unserem gesellschaftlichen Lebensalltag und geht uns alle an. Die Fragen, die sich hierbei stellen, sind grundlegender und zumeist recht elementarer Natur. Für die Auseinandersetzung mit ihnen benötigt man kein Expertenwissen, auch wenn die herrschenden Eliten sich bemühen, Diskurse über derartige Themen auf Gruppen ,geeigneter Experten‘ zu beschränken. Für Themen, die uns alle als Citoyens angehen, also als Bürger, die sich im Geiste der Aufklärung um die Gestaltung unseres Gemeinwesens bemühen, sind wir von Natur aus mit einem natürlichen Vermögen unseres Geistes ausgestattet, einem ‚Licht der Vernunft‘ — einem lumen naturale, wie man es in der Aufklärung nannte. Den wesentlichen Kern der Fragen, um die es bei unseren Themen geht, können wir also auch ohne eine Spezialistenausbildung behandeln. Und darum soll es in diesem Vortrag gehen.
„You already know enough. So do I.
lt is not knowledge we lack. What is missing is the courage to understand what we know and to draw conclusions.“
Sven Lindqvist (1992).
Exterminate All the Brutes.
Zu dem natürlichen Vermögen unseres Geistes gehört die Befähigung, die Begrifflichkeiten zu hinterfragen, mit denen man im gesellschaftlich-politischen Bereich Phänomene und Fakten kategorisiert, ordnet und bewertet. Prominentes Beispiel ist der neoliberale Neusprech zur Verhüllung und Verdeckung des tatsächlich Gemeinten, mit dem man leicht ein Orwellsches Neusprech-Wörterbuch füllen könnte. Hierzu gehö ren Begriffe wie Strukturreformen, Reformwille, Bürokratieabbau, Deregulierung, Stabilitätspakt, Au sterität, Euro-Rettungsschirm, freier Markt, schlanker Staat, Liberalisierung, Harmonisierung, marktkonforme Demokratie, alternativlos, Humankapital, Leiharbeit, Lohnnebenkosten, Sozialneid, Leistungsträger, etc. etc. Derartige Begriffe transportieren ideologische Weltbilder, deren totalitären Charakter es aufzudecken und zu benennen gilt. Damit wir diesen ideologischen Weltbildern nicht unbewusst und ungewollt erliegen, müssen wir die stillschweigenden Prämissen, Vorurteile und ideologischen Komponenten in der Begrifflichkeit, in der wir über gesellschaftlich-politische Phänomene sprechen, identifizieren und bewusst machen. Auch für diese Tätigkeit benötigen wir kein Expertenwissen. Hierfür sind wir alle von Natur durch das natürliche Vermögen unseres Geistes ausgestattet, auch wenn es dies zu üben und zu verfeinern gilt.
Wir wollen hier also versuchen, einige stillschweigende Prämissen und ideologischer Komponenten zu identifizieren, die sich in der Begrifflichkeit verbergen, mit der in demokratischen Gesellschaften die jeweils herrschenden Eliten ihre Macht zu stabilisieren suchen. Zuvor möchte ich jedoch das, worum es beim Problem des Unsichtbarmachens von Fakten geht, mit einem Wahrnehmungsphänomen illustrieren.
In diesem Bild sehen wir etwas, das wir vermutlich als Fragmente von Objekten wahrnehmen, ohne dass wir hier den tatsächlichen Bedeutungszusammenhang dieser Fragmente erkennen können. Warum ist hier der Bedeutungszusammenhang unsichtbar? Die Antwort, die die Wahrnehmungspsychologie hierzu gibt, besagt im wesentlichen, dass das Wahrnehmungssystem seine Bedeutungskategorien solange nicht zur Anwendung bringen kann, solange die Fragmentierungsursache selbst nicht erkennbar ist. Sobald man — bei exakt gleichgebliebenen Objektfragmenten — die Ursache sichtbar macht, durch die die Objekte fragmentiert sind, können wir mühelos das Verdeckte ergänzen und den Sinnzusammenhang erkennen. Hierin zeigt sich eine allgemeine Gesetzmäßigkeit des Psychischen, die auch bei unserem Thema von Interesse ist. Ein Sinnzusammenhang von Fakten lässt sich durch eine fragmentierte Darbietung gleichsam unsichtbar machen. Wir nehmen dann, wie in der Regel beim Lesen einer Tageszeitung, nicht mehr als eine Ansammlung isolierter Informationsfragmente wahr. Sobald jedoch bei einer Fragmentierung von Informationen die Ursache der Fragmentierung erkennbar wird, haben wir keine Schwierigkeiten, den Bedeutungszusammenhang zu erkennen.
Das Paradoxon der Demokratie
Bei unserem Thema geht es also auch darum, warum man oder wie man durch Fragmentierung Sachverhalte unsichtbar machen kann Das führt direkt zu der Frage, wer will Sachverhalte unsichtbar machen und wer will Sachverhalte für wen unsichtbar machen? Um diese Frage zu verstehen, müssen wir mit etwas beginnen, das oft als ‚Paradoxon der Demokratie‘ bezeichnet wird, nämlich mit einem Problem der Beziehung von Eliten und Volk. Die systematische Untersuchung dieses Problems geht bis in die Antike zurück. Im politischen Diskurs wird das Volk oftmals mit einer Herde verglichen, mit einer Herde, die zu irrationalen Affekten neige und die es folglich zu kontrollieren gelte. Für die politische Führung eines Volkes sei es daher wichtig, das Schweigen der Herde zu interpretieren und im Sinne ihres politischen Handelns zu deuten. In neuer Zeit ist dieses Thema ist vor allem durch Richard Nixon populär geworden, der seinerzeit das Schweigen der , silent majority` als Zustimmung zum Vietnamkrieg gedeutet hat.
Der griechische Historiker Thukydides (454-399 v.u.Z) war der erste, der sich in systematischer Weise mit diesen Fragen beschäftigt hat. Thukydides war auch der erste, der die enge Beziehung zwischen unseren Vorstellungen über Regierungsformen und unseren Annahmen über die Natur des Menschen erkannt hat. Jede Art von Regierungsform hängt, implizit oder explizit, immer auch damit zusammen, welches Bild wir uns von der Natur des menschlichen Geistes machen. Thukydides war der Auffassung, dass die Masse eine Neigung zu Affekten und Leidenschaft hat, auf Kosten der Vernunft: „Die Masse ist in ihren Auffassungen unstet und wetterwendisch für ihre Fehlleistungen macht sie andere verantwortlich….“ Die politischen Führer andererseits seien in ihrem Handel vor allem geleitet durch ein „Verlangen nach Macht, um Herrschsucht und Ehrgeiz zu befriedigen.“ Thukydides erkannte, dass jede gute Organisationsform einer Gesellschaft den Schwachstellen der menschlichen Natur Rechnung tragen muss. Die Regierungsform einer Demokratie könne dies nach seiner Auffassung nicht leisten. Als Idealform sah er vielmehr — geleitet durch die Regierung des Perikles — eine Regierungsform an, die „dem Namen nach eine Demokratie, in Wirklichkeit die Herrschaft des Ersten Mannes“ sei.
Aristoteles vertrat eine ähnliche Auffassung. Er sah die Timokratie, die „Herrschaft der Angese-
henen und Besitzenden“, als ideale Regierungsform an. Dabei sollten demokratische und oligarchische
Elemente so ausgewogen werden, dass weder die Masse oder die Armen noch die Eliten oder die Reichen eine Übermacht ge- winnen könnten.
Demokratie sah Aristoteles als eine Verfallsform der Timokratie an. Denn die Demokratie beinhalte
die Möglichkeit, dass „die Armen, weil sie die Mehrheit bildeten, das Vermögender Reichen unter sich
teilten“, was Aristoteles als Unrecht ansah.
(Siehe: Raubtiersozialismus: Der Verstand schafft sich ab.)
Aristoteles (384-322 v.u.Z)
Derselbe Grundgedanken findet sich auch an den Ursprüngen der amerikanischen Verfassung: Jede Regierungsform müsse so gestaltet sein, dass sie die Minorität der Reichen gegen die Majorität der Armen schützt („ to protect the minority of the opulent against the majority“), sagte James Madison (1751-1836), einer der Gründungsväter der amerikanischen Verfassung. Madisons Lösungsvorschlag
James Madison (1751–1836)
für dieses Spannungsverhältnis zwischen Volk und Eliten war die ,repräsentative Demokratie‘ — de facto also eine Form der Oligarchie -, mit der sich die Sicherung der Eigeninteressen der Minorität der Reichen gewährleisten lasse.
Diese wenigen Beispiele mögen als Illustration dafür genügen, dass die gesamte abendländische Ideengeschichte durchzogen ist von einer tiefen Demokratieskepsis und oftmals Demokratiefeindlichkeit. (1) [siehe Anmerkungen und Ergänzungen im Anschluss]
Im politischen Diskurs wie auch in der politischen Rhetorik der Neuzeit spielt der Begriff der Demokratie dennoch eine immer größere Rolle. Demokratie ist nun nicht nur eine von möglichen Herrschaftsformen, sondern sie ist die einzige Form, in der sich politische Macht überhaupt legitimieren lässt. Zugleich betrachten die herrschenden Eliten Demokratie als eine „notwendige Illusion“ und bemühen sich hinter der Rhetorik von Demokratie zugleich, die zur Sicherung ihrer Eigeninteressen geeigneten oligarchischen Strukturen zu etablieren. Dabei werden von ihnen ernsthafte demokratische Errungenschaften als „excess of democracy“ deklariert und demokratische Strukturen in einer Weise zu erodieren versucht, die für die Bevölkerung möglichst nicht sichtbar sind — ein Prozess, der sich in der Gegenwart in beängstigender Weise beschleunigt hat. Für Beispiele mögen als Stichworte die Gesetzgebungsverfahren der EU, Weltbank, IWF, sowie „Troika“ genügen.
Das Etablieren oligarchischer Strukturen unter demokratischem Deckmantel ist in beeindruckendem Maße gelungen, denn westliche Demokratien haben tatsächlich eher den Charakter von Oligarchien. Diese Auffassung wird nicht nur von Kritikern dieses Entdemokratisierungsprozesses vertreten, sondern sie wird auch von den herrschenden Eliten selbst geteilt. Beispiel USA: In einem Bericht von 1975 mit dem Titel „The Crisis of Democracy“ — die Krise der Demokratie bezieht hier darauf, dass die Autoren ein „Übermaß an Demokratie“ („excess of democracy“) diagnostizierten — stellte Samuel Huntington fest, dass zu Zeiten, als Präsident Truman noch in der Lage war, das Land lediglich mit einer Handvoll Wallstreetbankern zu regieren („ to govern the country with the cooperation of a relatively small number of Wall Street lawyers and bankers“), das Management von ‚Demokratie‘ noch relativ einfach war. Seitdem konnte der „excess of democracy“ umfassend korrigiert werden, so dass die Washington Times vom 21.April
Samuel P. Huntington
(Foto: 2004 World Economic Forum, CC BY-SA 2.0)
2014 feststellen kann: „America is no longer a democracy — never mind the democratic republic envisioned by Founding Fathers .“. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter nannte in einem Interview am 28. Juli 2015 die USA eine „oligarchy“ mit einer „ unlimited political bribery“. Der oligarchische Charakter der USA stellt also für die Eliten eine Art offenkundigen Fakt dar. Wer derartige Äusserungen der Elite kein Gewicht beimisst, wird vielleicht das eigentlich Offensichtliche eher anerkennen, wenn es mit wissenschaftlicher Methodik belegt wird. Die Politikwissenschaftler Martin Gilens und Benjamin Page (2014) haben jüngst am Beispiel der USA untersucht, mit welchem Stimmgewicht der Wille der großen Masse des Volkes in politische Entscheidungen eingeht. Ihre Analysen zeigen, dass das Stimmgewicht nahe bei Null liegt und dass siebzig Prozent der Bevölkerung überhaupt keinen Einfluss auf politische Entscheidungen haben. (2)
James Earl „Jimmy“ Carter Jr.
Das sieht in Europa nicht anders aus. Will man ein halbwegs realistisches Bild von der tatsächlichen Situation bekommen, ist es besonders erhellend, interne Informationsmedien der jeweiligen Eliten heranzuziehen, beispielsweise das Wallstreet Journal. In diesen Medien findet man bisweilen einen relativ ungetrübten Blick auf die Realitäten, weil es für die Finanzelite und für das Geschäftemachen wichtig ist, einen ideologisch nicht allzu verzerrten Blick auf die Realitäten zu haben. Da sich diese Informationsmedien an Mitglieder der Eliten richten, können sie auf die krude politische Rhetorik und Propaganda verzichten, die man in Massenmedien für die Bevölkerung bereit hält. Das Wallstreet Journal vom 28. Februar 2013 stellt nüchtern fest, dass das neoliberale Programm — trotz entsprechender Wahlentscheidungen in zahlreichen Ländern — nicht mehr demokratisch abwählbar ist. (3) Auch in Europa erweist sich also die Auffassung als Illusion, dass die Wähler in einem ernsthaften Sinne den Ausgang der Wahl bestimmten oder durch die Wahl Einfluss auf ,systemrelevante politische Entscheidungen hätten.
Das ist nun gerade bei Fragen der Wirtschaftspolitik wenig überraschend, denn Neoliberalismus und Demokratie sind in der Tat miteinander unvereinbar. Milton Friedman (1912-2006), einer der Gründungsväter des Neoliberalismus, hat dies 1990 offen zum Ausdruck gebracht: „a democratic society once established, destroys a free economy“ (Newsletter of the Mont Peldrin Society) — was es natürlich aus Sicht der Eliten zu verhindern gilt. Demokratie wird also nur soweit als ‚zulässig‘ angesehen, wie der Bereich der Wirtschaft von demokratischen Entscheidungsprozessen verschont ist — also solange sie keine Demokratie ist. In diesem Sinne ist weltweit der Neoliberalismus der größte Feind von Demokratie. Aus Sicht multinationaler Konzerne stellt Demokratie vor allem ein Geschäftsrisiko dar. Wenn die Bevölkerung partout nicht bereit ist einzusehen, dass die Organisation einer Gesellschaft wirtschaftlichen ‚Sachzwängen‘ Rechnung zu tragen hat und dass Löhne und Sozialleistungen äußerst nachteilige Faktoren für die Kapitalvermehrung sind, müssen durch die herrschenden Eliten eben geeignete „Strukturanpassungsmaßnahmen‘ auf autoritärem Wege durchgesetzt werden.
Milton Friedman (1912-2006)
Eine wirklich demokratisch organisierte Gesellschaft ist also mit den von den herrschenden Eliten favorisierten Gesellschaftsformen unvereinbar. Wenn schon ‚Demokratie‘ im politischen Geschäft als eine „notwendige Illusion“ erachtet wird, dann sollte die Demokratie eher die Form einer durch geeignete Experten gelenkten ‚Zuschauerdemokratie‘ („spectator democracy“) annehmen als die einer partizipatorischen Demokratie. In einer Zuschauerdemokratie lässt sich die Illusion der Demokratie aufrechterhalten und zugleich eine Stabilität des gegenwärtigen Status politischer Eliten gewährleisten.
Genau mit diesen Problemen beschäftigte sich auch der zuvor genannte einflussreiche Bericht „The Crisis of Democracy. Dieser Bericht war 1975 im Auftrag der sogenannten „ Trilateralen Kommission“ erstellt worden. ,Trilateral` bezieht sich darauf, dass die Mitglieder dieser elitären Beratungskommission aus den drei großen Wirtschaftsblöcken Nordamerika, Europa und Japan stammten. Die Trilaterale Kommission hat enge Beziehungen zu anderen Elitenetzwerken, insbesondere zur Bilderbergkonferenz und zur Atlantik-Brücke. Mitglieder in der deutschen Sektion sind beispielsweise Joseph Ackermann, Gerhard Schröder, Edelgard Buhlmahn oder Theo Sommer
In dem Bericht „The Crisis of Democracy“ wird festgestellt, dass sich die durch ein „Übermaß an Demokratie“ verursachte Krise der Demokratie nur lösen lasse und sich Demokratie nur (im Sinne der Eliten) handhaben lasse, wenn einige Individuen und Gruppen ein gewisses Maß an Apathie und Unbeteiligtheit aufweisen („The effective Operation of a democratic political system usually requires some measure of apathy and noninvolvement an the part of some individuals and groups .”) Wobei es sich von selbst versteht, dass es sich bei den Individuen und Gruppen, deren ,Unbeteiligtheit` als wesentlich für eine ,effektive Handhabung‘ einer Demokratie angesehen wird, nicht um Mitglieder der herrschenden Eliten handelt, sondern eben um das Volk (vulgo um den Mob. Anm.JSB). Die von den herrschenden Eliten gewünschte Zuschauerdemokratie lässt sich also nur erreichen, wenn die Bevölkerung weitgehend entpolitisiert ist und von politischer Lethargie und moralischer Apathie befallen ist (wofür das beste Vorbild Angela Merkel liefertt: lethargisch und apathisch. Anm.JSB).
Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn geeignete Techniken verfügbar sind, insbesondere Techniken der Apathie-Induktion (durch Sorgen um den finanziellen Lebensunterhalt, Angsterzeugung, Konsumismus, etc.), Techniken des Meinungsmanagements und Techniken des Empörungsma-nagements.
Vergleicht man Vor- und Nachteile verschiedener Regierungsformen , so sei — wie der amerikanische Politikwissenschaftler Harold Lasswell (1902-1978) im Einklang mit einer in der Elite weitverbreiteten Auffassung kundtat — der Demokratie dann der Vorzug zu geben, wenn es zugleich gelänge, die Bürger in Übereinstimmung mit dem politischen System und mit den Entscheidungen, die eine spezialisierte politische Klasse für sie trifft, zu halten. Dies könne nur durch geeignete Techniken der Propaganda gewährleistet werden. Propaganda gehöre also wesenhaft und zwangsläufig zu einer ‚funktionsfähigen‘ Demokratie. Techniken des Meinungsmanagements hätten zudem gegenüber den Kontrolltechniken einer Diktatur den Vorteil, dass sie „kostengünstiger als Gewalt, Bestechung oder irgendwelche anderen Kontrolltechniken“ seien („ cheaper than violence, bribery or other possible control techniques.“). In diesem Sinne könne man also Demokratie, wenn sie durch ein Meinungsmanagement gelenkt sei, als eine optimale Regierungsform angesehen.
In einer besonderen — und heute naheliegenderweise nicht mehr üblichen — Offenheit wurde dies auch durch Edward Bernays (1891-1995) zum Ausdruck gebracht. Edward Bernays war der einflussreichste Propagandist von Propaganda, deren Grundlagen und Techniken er in seinem 1928 erschienenen Buch Propaganda ausarbeitete. Als Propaganda sind alle systematischen Versuche anzusehen, die darauf zielen, die natürliche Urteilsfähigkeit von Menschen zu unterminieren und Einstellungen, Überzeugungen und Meinungen zu erzeugen, durch die sich Menschen zum Vorteil der jeweils herrschenden Eliten missbrauchen lassen („Entmündigung“„Verzweckung“). (4)
In seinem Buch schreibt Bernays: „Die bewusste und intelligente Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie bilden eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist.“ Wir müssen uns dabei klarmachen, dass die von Bernays beschriebene Situation nicht ein Ziel war, sondern bereits der Ist-Zustand der damaligen Zeit — diese Situation hat sich seitdem natürlich noch beträchtlich verschärft. Propaganda ist heute als ein notwendiger Teil des Indoktrinationssystems aller westlichen Gesellschaften anzusehen. Und die „unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist“, besteht aus nahezu unsichtbaren Geweben von Netzwerken verschiedener Eliten. Diese „lenken die gesellschaftlichen Abläufe“. Sie steuern politische Entscheidungen und vermitteln diese durch die ,eingebetteten Journalisten‘ der Massenmedien der Öffentlichkeit als unvermeidliche Sachzwänge zum Wohle der Bevölkerung. (5)
Wie kann man nun diesen von den Eliten gewünschten Zustand einer „unsichtbaren Regierung“ und einer durch ein geeignetes Maß an Apathie charakterisierten Bevölkerung erreichen? Eine zentrale Rolle spielen dabei natürlich die Massenmedien. Über deren Funktion finden wir sehr klare Einsichten bei Paul Lazarsfeld, einem der bedeutendsten Kommunikationsforscher und zugleich einem der Begründer der modernen empirischen Sozialforschung: „Man muss die Bürger mit einer Flut von Informationen überziehen, so dass sie die Illusion der Informiertheit haben.“ Durch diese Illusion der Informiertheit hat der Bürger ein po-itisch reines Gewissen; er fühlt sich über alles Wesentliche unterrichtet und kann abends beruhigt zu Bett gehen. (6)
In dieser Hinsicht zählen für Lazarsfeld die Massenmedien zu den „ most respectable and efficient of social narcotics“. Wenn man durch sie den Bürgern das Gefühl der Informiertheit gibt und wenn sie dann beim Frühstück die Süddeutsche Zeitung gelesen haben, nachmittags noch einmal in Spiegel Online geschaut haben und sich abends die Tagesschau angesehen haben, sind sie von ihrem Gefühl der Informiertheit so überwältigt, dass sie die Krankheit, an der sie leiden — so Lazarsfeld — nicht einmal mehr erkennen können („ to keep the addict from recognizing his own malady“).
Besonders die sog. gebildeten Schichten sind anfällig für die Illusion des Informiertseins. Diese Schichten sind aus naheliegenden Gründen in besonderem Grade durch die jeweils herrschende Ideologie indoktriniert — das war im Nationalsozialismus nicht anders als heute; sie sind durch ihre schweigende Duldung ein wichtiges Stabilisierungselement der jeweils herrschenden Ideologien.
Beispiele, wie eine solche Narkotisierung auf affektivem Wege zu erreichen ist, finden sich genügend. (7)
Neben Techniken der Sedierung spielen im politischen Bereich der affektiven Kontrolle Techniken der Angsterzeugung eine besondere Rolle. In der Legitimationsrhetorik für militärische ‚Interventionen‘ bedient man sich gerne einer Doppelstrategie: Die gebildeteren Teile der Bevölkerung lassen sich recht leicht unter dem Banner von ‚humanitären Interventionen‘ für Angriffskriege gewinnen, der übrige Teil lässt sich am leichtesten durch Angsterzeugung vor bösartigen und gewalttätigen Kräften gewinnen. Ein historisch berühmtes Beispiel mit gewaltigen Konsequenzen zeigt den damaligen US-Außenminister Colin Powell am 5. Februar 2003 vor dem UN-Sicherheitsrat, in der Hand ein pulvergefülltes Röhrchen. Es sollte den ,eindeutigen Beleg‘ dafür demonstrieren, dass Sadam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfüge. Dieser ‚Nachweis‘ richtete sich vor allem an die amerikanische Bevölkerung und hatte das Ziel, deren Ängste so zu erhöhen, dass sie die schon lange geplante US-Invasion des Irak befürwortet. Diese Affektmanipulation war höchst wirkungsvoll, mit dem Kollateraleffekt, dass in der Folge mehr als 100.000 irakische Zivilisten ermordet wurden. Das folgenschwerste jüngste Beispiel, wie sich mit Angsterzeugung hegemoniale Politik machen lässt, ist die Berichterstattung der Massenmedien über Russland und die Ukraine. (8)
Insgesamt sind zur Lenkung der Bevölkerung Techniken vorzuziehen, die nicht nur kurzzeitig wirken, sondern länger anhaltende Effekte haben. In diesem Sinne ist eine Steuerung von Meinungen wichtiger als eine rein affektive Steuerung. Denn Meinungen sind zumeist stabiler als Affekte. Daher kommt Techniken eine besondere Rolle zu, durch die man Meinungen in geeigneter Weise steuern kann Ich will hier nur auf ein paar recht einfache Aspekte eingehen. Für diese einfachen Techniken benötigt man keine besonderen Kenntnisse der Psychologie, sie sind das Standardgeschäft der Massenmedien
Colin Powell präsentiert „Beweise“ für die angeblichen Massenvernich-tungswaffen von Sadam Hussein vor dem UN-Sicherheitsrat, die sich später als Fälschungen herausstellten. (Foto: gemeinfrei)
- Deklariere Fakten als Meinungen. In der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen, liegt, wie Hannah Arendt bemerkte, einer der erschreckendsten Aspekte totalitärer Denksysteme.
2.Fragmentiere die Darstellung eigentlich zusammenhängender Fakten so, dass der Sinnzusammenhang verloren geht.
- De-kontextualisiere Fakten, löse sie aus ihrem eigentlichen Zusammenhang, so daß sie als isolierte Einzelfälle erscheinen.
- Re-kontextualisiere Fakten, bette sie so in einen neuen, mit ‚positiven‘ Begleitvorstellungen versehenen Kontext ein, dass sie ihren ursprünglichen Sinnzusammenhang und ein damit möglicherweise verbundenes moralisches Empörungspotential verlieren.
Über diese recht einfachen Techniken hinaus, hat die Psychologie eine Fülle von sehr viel subtileren und teilweise überraschenden Mechanismen unserer Entscheidungs- und Meinungsbildung identifiziert, die sich für eine sehr effektive Meinungssteuerung nutzen lassen. Dies gilt um so mehr, als zentrale Prozesse unserer Entscheidungs- und Meinungsbildung unbewusst ablaufen und keiner willentlichen Kontrolle zugänglich sind. Ich will hier nur zwei einfache Beispiele anführen:
Eine Reihe experimenteller Studien zeigt, dass eine Aussage, die die Experimentatoren gemacht haben, im eingeschätzten Wahrheitsgehalt der Beobachter steigt, je häufiger sie präsentiert wird, und zwar auch dann, wenn sie zuvor vom Experimentator ausdrücklich als falsch deklariert wurde. Diese Prozesse laufen automatisch und unbewusst ab. Wir können uns also nicht dagegen wehren. Selbst wenn man die Versuchsperson zuvor über dieses Phänomen aufklärt, ändert dies nichts an dem Effekt: Je häufiger sie eine Meinung hört, um so stärker steigt der gefühlte Wahrheitsgehalt. Beispiele aus der Tagespresse gibt es auch hier in Hülle und Fülle, seien es ,die reformunwilligen Griechen‚ oder, im Zusammenhang mit der Krim, die Bezeichnung ‚Annexion‚. Allein durch dauernde Wiederholung steigt tendenziell der gefühlte Wahrheitswert. (9)
- i) Je weniger wir uns in einem Bereich auskennen, um so stärker neigen wir dazu, die Wahrheit gleichsam in der Mitte zu suchen. Wir neigen also dazu, alle Meinungen als gleichberechtigt anzusehen, und meiden die als ‚extrem‘ angesehenen Ränder des beobachteten Meinungsspektrums, selbst dann, wenn tatsächlich die ‚richtige‘ Auffassung dort verortet ist.
Die öffentliche Meinungsbildung lässt sich also sehr wirkungsvoll bereits dadurch steuern, dass man zunächst die ‚Ränder‘ dessen festlegt, was noch als ‚vernünftig‘ anzusehen ist. Wer also die Ränder des in der Öffentlichkeit sichtbaren Meinungsspektrum markieren kann und damit die Ränder des ‚vernünftigerweise Akzeptablen‘, der hat schon einen großen Teil des Meinungsmanagements erreicht. In einer neoliberalen, also ‚markkonformen‘ Konzeption von ‚Demokratie‘ ist es naheliegenderweise besonders wichtig, den linken Rand des ‚Zulässigen‘ — also dessen, was man noch ‚verantwortlich‘ vertreten kann — zu markieren. Beispielsweise können die herrschenden Eliten die Auffassungen von Jürgen Habermas als das Äußerste deklarieren, was wir ,in unserer liberalen Demokratie‘ vernünftigerweise zu akzeptieren bereit sind. Positionen, die radikaler sind und deutlicher auf das Zentrum der Macht zielen, werden dann bereits durch diese nahezu unsichtbare Markierung der Grenzen des ‚Akzeptablen‘ für die Öffentlichkeit als , Unverantwortlich‘ gekennzeichnet. Sie gehören damit nicht mehr zum Bereich dessen, was ‚sinnvoll‘ diskutiert werden kann.
Wie lassen sich politisch nachteilige Fakten kognitiv und moralisch unsichtbar machen?
Wenn wir unseren Blick etwas geschärft haben für diese Techniken des Meinungsmanagements, können wir uns mit einem interessanten Paradox beschäftigen, das durch die Geschichte leider im Übermaß belegt wird: eine Art Selbsteinschätzung-Verhaltens-Paradox. Auch auf der Ebene von Staaten und Nationen fallen Selbsteinschätzung und Verhalten auseinander. Staaten können mit Billigung und Unterstützung der Mehrzahl ihrer Bürger schlimmste Greueltaten — wie Folter, Massenmorde und Völkermord — begehen und dennoch davon überzeugt sein, dass ihre Taten moralisch nicht verwerflich seien. Dieses Phänomen wirft tiefgehende Fragen zu unserer Natur auf. Denn eigentlich verfügen wir ja über eine natürliche moralische Sensitivität, über ein natürliches Urteilsvermögen für das, was wir als Unrecht ansehen — zumindest dann, wenn es die Taten anderer betrifft. Damit es zu dem genannten Paradox kommen kann, muss unser natürliches moralisches Urteilsvermögen in geeigneter Weise unterlaufen oder blockiert werden. Am einfachsten ist dies zu bewerkstelligen, wenn man die von ‚unserer‘ Gemeinschaft begangenen Greueltaten ,moralisch unsichtbar‘ macht. (Unrecht, unethisch ist was für einen von Nachtei, Recht, ethisch ist was für einen von Vorteil, auch wenn es für andere von Nachteil ist. Anm.JSB)
Zunächst mag es schwierig erscheinen, offenkundige Fakten unsichtbar zu machen, doch die Zauberkunst illustriert uns, dass es gar nicht so schwer ist, dies durch ein geeignetes Aufmerksamkeitsmanagement zu bewerkstelligen.
Ein Gemälde „Der Gaukler“ von Hieronymus Bosch (1450 —1516) illustriert kunstvoll und gedankenreich, worum es geht:
Um einen Tisch sind verschiedene Personen versammelt, offensichtlich alles Vertreter der besser situierten Gesellschaft, die der Verführung erlegen sind, die ein Gaukler, natürlich zu seinem Vorteil, mit recht banalen Hilfsmitteln auszulösen vermag. Einige verkörpern Gaffer und Voyeure, andere eher unbeteiligt wirkende zufällige Zuschauer. Auffallend ist eine in der Laientracht eines Ordens gekleidete Person, die offensichtlich, wie der Zwicker auf der Nase anzeigt, des Lesens mächtig ist, also ein Intellektueller. Er erfasst die Situation und nutzt sie rasch zu seinen Gunsten: Er stiehlt den Geldbeutel der durch den Gaukler hypnotisierten Person vor ihm — er ist also das, was man im Mittelalter einen Beutelschneider nannte. Ich werde auf dieses Bild später in einem unerwarteten Zusammenhang zurückkommen.
Es gehört — wie das Bild von Bosch illustriert — nicht viel dazu, die Aufmerksamkeit von Menschen so zu manipulieren, dass sie das Offenkundige nicht mehr bemerken können und eigentlich augenfällige Fakten für sie unsichtbar sind. Dass dies auch im politischen Bereich mit bemerkenswerter und beunruhigender Wirksamkeit möglich ist, will ich anhand einiger Fakten aufzeigen,
Hieronymus Bosch „Der Gaukler“ (gemeinfrei)
die unmittelbar mit dem genannten Selbsteinschätzungs-Verhaltens-Paradox zusammenhängen, also mit schweren Verletzungen moralischer Normen durch politische Gemeinschaften, denen wir angehören. Dabei möchte ich aber die übliche politische Perspektive gleichsam umkehren: Statt danach zu fragen, aus welchen vorgeblichen oder tatsächlichen Motiven Regierungen diese Verbrechen begangen haben, möchte ich den Blick auf die Bevölkerung, also auf uns selbst richten und nach den Gründen fragen, warum wir auf diese Verbrechen nicht mit einer angemessenen moralischen Empörung reagieren.
Da also die Fakten hier nur als Grundlage zur Behandlung dieser Fragen dienen, kann ich mich auf ein kurzes Konstatieren weniger Beispiele beschränken. Diese Beispiele sind so gewählt, dass sie die folgenden drei Kriterien erfüllen. i) Sie beziehen sich auf Taten, für die ‚wir‘ verantwortlich sind, also die politische Gemeinschaft, der wir angehören. ii) Sie beziehen sich auf eindeutige Verletzungen moralischer Normen und Verbrechen, also auf Taten, auf die wir ohne Zögern, wenn unsere ‚Gegner‘ sie begehen würden, mit Empörung und moralischer Verurteilung reagieren würden. iii) Sie sind unstreitig und gut dokumentiert, und auch die Massenmedien berichteten über sie (wenn auch fragmentiert und zumeist ‚geeignet‘ re-kontextualisiert).
Unsichtbarmachen ,kleiner Fakten‘
Am einfachsten ist das moralische Unsichtbarmachen von Fakten in solchen Fällen, die wegen ihres Umfanges, wegen ihres geringen politischen Gewichts oder weil sie recht abstrakte Sachverhalte betreffen nur eine geringe ,moralische Sichtbarkeit‘ haben. Über derartige ‚kleine‘ Fakten können die Massenmedien risikolos berichten; solche Fakten können im Wortsinne sichtbar und dennoch ,moralisch unsichtbar‘ sein.
Recht mühelos gelingt das moralische Unsichtbarmachen im Falle schwerer Verletzungen moralischer Normen, die durch abstrakte Strukturen verursacht sind. Anders als konkret sichtbare Gewalt unterläuft strukturelle Gewalt gleichsam unsere natürlichen moralischen Sensitivitäten. Hierzu gehören beispielsweise Wirkungen, die aus demokratisch nicht mehr kontrollierbaren Oligarchien des globalisierten Finanzkapitals resultieren. Für die Wahrnehmung von Ursachen, die abstrakter Natur sind, ist der menschliche Geist nicht gut ausgestattet; wir erkennen sie zumeist selbst dann nicht, wenn sie gewaltige Folgen haben. Jean Ziegler, der ehem. UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, bemerkte 2012 in der Zeitung junge Welt: „Der deutsche Faschismus brauchte sechs Kriegsjahre, um 56 Millionen Menschen umzubringen — die neoliberale Wirtschaftsordnung schafft das locker in gut einem Jahr.“ Selbst dann, wenn sich die Ursache benennen lässt, fällt es uns bei abstrakten Strukturen schwer, auf Verbrechen mit moralischer Empörung zu reagieren. Beispiel: Die Weltbank, deren Aufgabe darin besteht, Finanzierungsinstrumente für langfristige Entwicklungs und Aufbauprojekte im Bereich der Realwirtschaft bereitzustellen. Menschenrechtsorganisationen verurteilen seit Jahren die Menschenrechtsverletzungen durch die Weltbank. Gelegentlich findet dieses Thema auch den Weg in die Massenmedien. So schrieb die Süddeutsche Zeitung am 16. April 2015: „Bei von der Weltbank finanzierten Infrastrukturprojekten in Afrika werden Armutsviertel zum Teil ohne Vorwarnung niedergewalzt. Bewohner werden zwangsweise umgesiedelt oder obdachlos.“ Entsprechend die ZEIT vom gleichen Tag, unter dem Titel „Weltbank verletzt Menschenrechte weltweit“: Allein im vergangenen Jahrzehnt hätten „3,4 Millionen Menschen in mehr als 900 Weltbank-Projekten ihr Land oder einen Teil ihrer Lebensgrundlage verloren.“ Über diese folgenschweren Fakten kann man die Bevölkerung risikofrei unterrichten; solange der für ihr Verständnis notwendige Kontext weitgehend unsichtbar bleibt, werden derartige Verbrechen die Bevölkerung nicht sonderlich interessieren oder beunruhigen.
Screenshot des Artikels zur Weltbank vom 16.4.2015 auf der Website http://www.zeit.de (4.8.2015, 23.04 Uhr)
Anders verhält es sich bei konkreten Dingen, wie beispielsweise Folter. Bei Folter gibt es einen Täter. Wenn die Ursache eines Verbrechens nicht abstrakt ist, sondern konkrete Täter auszumachen sind, wird unser natürliches moralisches Empörungsvermögen, unsere moralische Sensitivität eher angesprochen. Doch mit Fragmentierung und einer geeigneten De-Kontextualisierung gelingt auch hier ein moralisches Unsichtbarmachen mühelos.
Beispiel Usbekistan: Usbekistan gilt als eine der schlimmsten Diktaturen der Welt, und das dortige Regime begeht systematisch schwerste Menschenrechtsverletzungen, wie Massenmorde, Folter oder Kinderarbeit. Da Deutschland dort jedoch einen Luftwaffenstützpunkt betreibt und somit strategische Interessen verfolgt, gehört die Duldung von Folter in Usbekistan zur deutschen Staatsraison. (10)
Weitere Beispiele für Fakten, die sich mühelos moralisch unsichtbar machen lassen, lassen sich leicht finden.
Unsichtbarmachen ,großer‘ Fakten
Wie sieht nun die Möglichkeit des Unsichtbarmachens in Fällen aus, die sich eigentlich schon ihrer Größenordnung wegen nicht zum Verschwinden bringen lassen. Das erfordert einen beträchtlichen Aufwand, im politischen Bereich ebenso wie in der Zauberkunst. Doch bekanntlich hat David Copperfield 1983 vorgeführt, dass er sogar die Freiheitsstatue vor den Augen seiner Zuschauer verschwinden lassen kann. In der Zauberkunst erfordert dies einen aufwendigen und raffinierten technischen Apparat. Beim Meinungsmanagement ist der Apparat, durch den sich Fakten unsichtbar machen lassen, in gewissem Sinne zwar auch aufwendig — nämlich die Verfügbarkeit von Massenmedien -, doch die benötigten psychologischen Techniken sind nicht sonderlich raffiniert.
„Es ist nie passiert.
Nichts ist jemals passiert.
Sogar als es passierte,
passierte es nicht.
Es spielte keine Rolle. Es
interessierte niemand.”
Harold Pinter
8-52-Bomber (Foto: US Airforce, gemeinfrei)
Nur ein Beispiel für derartige Fakten will ich anführen, nämlich die Anzahl der von Zivilisten, die in den von den USA seit dem 2. Weltkrieg durchgeführten ‚Interventionen‘ getötet wurden. Da die USA als „engster Verbündeter Deutschlands“ gelten und da nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes diese „transatlantischen Beziehungen auf gemeinsamen Werten (Mehrwert. Anm. JSB)beruhen“ fallen die entsprechenden Fakten in einen politischen Bereich, für den ‚wir‘ mitverantwortlich sind.
Zählt man nun die zivilen Opfer von US-Interventionen zusammen, so kommt man allein im Vietnam/ Korea-Krieg auf 10 bis 15 Millionen sowie auf weitere 9 bis 14 Millionen durch kriegerische Akte der USA und ihrer Erfüllungsgehilfen (z.B. in Afghanistan, Angola, Kongo, Ost-Timor, Guatemala, Indonesien, Pakistan, Sudan). Insgesamt sind nach offiziellen Angaben oder Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen die USA seit dem 2. Weltkrieg durch Angriffe auf andere Länder für den Tod von 20 bis 30 Millionen Menschen verantwortlich.
Begleitet wurden und werden diese Verbrechen durch einen Chor der Selbstbeglückwünschung und Selbstbeweihräucherungen westlicher Politiker, bereitwilliger Journalisten und Intellektueller, für die diese Taten nur Ausdruck sind für das wohltätige Bemühen der „world s greatest force for peace and freedom, for democracy and security and prosperity“, so der ehemalige US-Präsident Clinton (am 28. April 1996).
Allein in den letzten 15 Jahren wurden vier Millionen Muslime durch ,uns`, also durch die „westliche Wertegemeinschaf“ getötet, um so den Terrorismus in der Welt auszurotten. Dies steht in einer langen geschichtlichen Kontinuität der ,westlichen Wertegemeinschaft‘ — vom europäischen Kolonialismus und seiner „ zivilisatorischen Mission“, über den Vietnamkrieg, in dem 1 bis 2 Millionen Zivilisten durch ihre Ermordung vom Kommunismus, also von den Zumutungen einer falschen Lebensform, befreit wurden, bis hin zu ‚humanitären Interventionen‘ und ,zivilisatorischen Missionen für Demokratie und Menschenrechte‘ der Gegenwart.
Es bedarf in der medialen Darstellung dieser Verbrechen einer beträchtlichen Fragmentierung und einer radikalen Re-Kontextualisierung als ,Kampf für Demokratie und Menschenrechte`, damit Verbrechen dieser Größenordnung sowie ihre geschichtliche Kontinuität für die Öffentlichkeit nahezu unsichtbar werden.
Obwohl all dies ausführlich dokumentiert ist, ist es im öffentlichen Bewusstsein so gut wie nicht präsent.
Opfer des Massakers von My Lai (Foto: US-Army, public domain)
„Wie viele Menschen muss man töten, bis man sich die Bezeichnung verdient hat, ein Massenmörder und Kriegsverbrecher zu sein?“, fragte Harold Pinter 2005 in seiner Rede zur Verleihung des Literaturnobelpreises. Er erinnerte an das „weitverzweigtes Lügengespinst, von dem wir uns nähren“ („ a vast tapestry of lies, upon which we feed“). Damit die Macht der herrschenden Eliten „erhalten bleibt, ist es unabdingbar, dass die Menschen unwissend bleiben, dass sie in Unkenntnis der Wahrheit leben, sogar der Wahrheit ihres eigenen Lebens.“ Zu diesem Lügengespinst gehört es, dass die genannten Verbrechen im Bewusstsein der Bevölkerung unsichtbar sind; sie sind schlicht nicht passiert.
„Es ist nie passiert. Nichts ist jemals passiert. Sogar als es passierte, passierte es nicht. Es spielte keine Rolle. Es interessierte niemand.“ Womit sich die beängstigende Frage stellt, wie sich eine moralische Apathie solchen Ausmaßes erreichen lässt. (Indem sich alle für sehr moralisch halten. Anm.JSB) „What has happened to our mroral sensibility? Did we ever have any? What do these words mean?“ Die Antwort führt uns wieder zur Zauberkunst, denn eine solche moralische Apathie zu erzeugen ist ein „glänzender, sogar geistreicher, äußerst erfolgreicher Hypnoseakt“.
Das wichtigste Medium für eine solche kollektive Hypnose ist natürlich die Sprache. Wer die Sprache beherrscht, also die Begrifflichkeiten und Kategorien, in denen wir über gesellschaftlich-politische Phänomene nachdenken und sprechen, hat wenig Mühe, auch uns zu beherrschen. „Mit Hilfe der Sprache hält man das Denken in Schach.“ (11)
Auch ‚große‘ Fakten lassen sich also durch einfache psychologische Techniken, wie sie in der Graphik noch einmal zusammengefasst sind, moralisch unsichtbar machen. Diese Techniken sind kaum noch als bewusst eingesetzte Techniken erkennbar, sondern sind tief in der ‚normalen‘ Funktionsweise der Massenmedien verankert und stel-
Meinungsmanagement und Empörungsmanagement
len geradezu deren Charakteristikum dar. Diese Manipulationstechniken müssen also nicht erst durch eine Art zentraler Lenkung implementiert werden, sondern sind im wesentlich lediglich Ausdruck der Volksweisheit „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“. Kennt man das für die ‚Unterrichtung‘ der Bevölkerung gewünschte Lied, so ergeben sich diese Techniken nahezu von selbst.
Notwendigkeit eines ,Empörungsmanagments‘
Nun kann es aus Sicht der herrschenden Eliten Situationen geben, die für die Stabilität eines Systems besonders gefährlich sind, weil sie das Potential einer Kettenreaktion bergen. Typischerweise werden derartige Situationen durch Vorkommnisse ausgelöst, die das moralische Empfinden der Bevölkerung so heftig ansprechen, dass diese mit Empörung reagiert. Derartige Situationen gilt es rasch und wirksam zu entschärfen. Die auf eine längerfristige Steuerung von Meinungen zielenden Techniken reichen hierfür oftmals nicht aus, so dass besondere Techniken erforderlich sind, die ausgelöste Empörung zu kontrollieren und zu steuern. Ein typisches Beispiel für eine Situation, in der ‚durch ein unglückliches Missgeschick‘ das moralische Empfinden der Bevölkerung so heftig angesprochen wurde, dass diese mit Empörung reagierte, war die Veröffentlichung von Folterbildern aus dem von den USA betriebenen irakischen Gefängnis in Abu Ghraib. (12)
„Stabilitätsgefährdende Empörungsreaktionen der eigenen Bevölkerung“ — wie im Falle von Folter oder Massenüberwachung —, sind aus Sicht der Eliten rasch einzudämmen oder auf geeignete Scheinziele umzulenken.
Doch auch Empörungsreaktionen der Bevölkerung eines ‚befreundeten‘ Landes können für die ‚Stabilität‘ — womit in der Regel die eigenen hegemonialen Interessen gemeint sind — gefährlich sein und müssen folglich in geeigneter Weise kontrolliert werden. Dies gilt besonders dann, wenn sie sich in kollektiv organisierter Weise manifestieren. In diesem Fall spricht man bei den nötigen Kontrolltechniken von ,Aufstandsbekämpfung`. Handelt es sich hingegen um Empörungsreaktionen der Bevölkerung von nicht pro-westlich eingestellten Staaten, in denen ‚wir‘ einen Systemwechsel anstreben, so sind Aufstände natürlich nicht zu bekämpfen, sondern durch Techniken eines Empörungsmanagements anzufachen und auf geeignete Zielobjekte zu richten. In diesen Fällen sprechen wir von ‚Farbrevolutionen‚, die es dann in geeigneter Weise zur ,Förderung von Demokratie und Menschenrechten‘ zu lenken gilt.
Aufstandsbekämpfung
Methoden der Aufstandsbekämpfung („ counterinsurgency„), als militärische Einsätze unterhalb der Kriegsschwelle („ low intensity warfare“), bilden heute den bedeutendsten und umfassendsten Bereich von Interventionsmethoden und übertreffen die klassische Kriegführung weit an Bedeutung.
Sie umfassen all die Methoden, die auch nach offizieller Definition von Terrorismus als Terrorismus anzusehen sind: nämlich unrechtmäßige Gewaltakte, um durch Angsterzeugung politische oder ideologische Ziele zu erreichen. (13) Im Falle der ‚Aufstandsbekämpfung‘ nennt sich diese Form des Terrorismus jedoch Anti-Terrorismus („ counterterrorismus“). Anti-Terrorismus und Terrorismus unterscheiden sich also nur dadurch, ob entsprechende Gewaltakte von ‚uns‘ oder durch unsere Feinde begangen werden. Der Begriff ‚Terrorismus‘ ist also ein zutiefst ideologisch getränkter Begriff. Dies gilt gleichermaßen für den Begriff ‚Aufstandsbekämpfung‘. Auch hier ist es wichtig, seine stillschweigenden Prämissen aufzudecken: Das Wort ‚Aufständische‘ impliziert stets die Perspektive der jeweiligen herrschenden Ordnung. ‚Aufständische‘ werden diejenigen genannt, die die Stabilität einer von ‚uns‘ gewünschten Ordnung bedrohen, als ‚Freiheitskämpfer‘ hingegen werden diejenigen bezeichnet, die die Stabilität einer von ‚uns‘ nicht gewünschten Ordnung bedrohen.
Die Methoden der Aufstandsbekämpfung umfassen ein breites Spektrum von Methoden, zu deren Verfeinerung auch der universitäre Bereich beizutragen sucht. Sie reichen von „ information Operations“, d.h. Methoden zur Kontrolle der öffentliche Meinung, über „population-control measures“ bis hin zu „shock and awe „-Taktiken.
Die blutigen Formen der Aufstandsbekämpfung werden von speziellen Einheiten übernommen, etwa CIA oder den zahlreichen Einheiten des Joint Special Operation Command. In der New York Times erschien am 7. Juni 2015 unter der Überschrift „A Secret History of Quiet Killings and Blurred Lines“ ein ausführlicher Bericht über diese Einheiten der ‚Aufstandsbekämpfung‘, die als „global manhunting machine“ bezeichnet werden. Bereits das wenige, was über sie ans Licht gekommen ist, zeigt eine lange Bilanz von „ killing fests“, von ‚Schlachtfesten‘ an Zivilisten. Diese Einheiten verfügen, laut Jeremy Scahill, über einen Jahresetat von 8 Milliarden Dollar.
Der Bericht der NYT hat zwar einige kurzzeitige Empörungsreaktionen hervorgerufen, doch zugleich die Bürger in der Überzeugung bestärkt, dass in ‚unserer Demokratie‘ letztlich alles ans Licht komme und somit kein Grund zu einer ernsthaften Beunruhigung bestehe. Zudem bettet der Bericht die Darstellung dieser Verbrechen wieder in den üblichen Kontex ,bedauerlicher Einzelfälle‘ ein und verdeckt durch eine geschichtliche Fragmentierung die lange Tradition derartiger Einheiten.
Die blutigen Methoden der Aufstandsbekämpfung wurden vor allem im Vietnam-Krieg erprobt, etwa durch die Tiger Force. Dennoch ist die Kontinuität dieser Methoden für das öffentliche Bewusstsein praktisch unsichtbar. (14)
Aufstandsentfachung
Eine gänzlich andere Strategie wird hingegen verfolgt, wenn sich Aufstände gegen eine der ,westlichen Wertegemeinschaft‘ missliebige Regierung richten. Dann sprechen wir bei Aufständen, die versprechen, einen geeigneten Systemwechsel herbeizuführen, davon, dass diese den Freiheitswillen der Bevölkerung widerspiegeln und daher im Sinne einer „ democracy promotion“ nach Kräften zu fördern sind.
Die United States Naval Special Warfare Development Group (NSWDG) oder DEVGRU, ist eine US-Marine-Komponente von Joint Special Operations Command. Sie wird oft als SEAL Team Six, den Namen seines Vorgängers, der offiziell im Jahr 7987 aufgelöst wurde, bezeichnet. (gemeinfrei)
Ein Systemwechsel auf einem Wege zu erreichen, der keiner militärischen Gewalt bedarf und zudem aus der Mitte des Volkes zu kommen scheint — man spricht oft von ,Farbrevolutionen` — hat für die USA gegenüber den in den vorhergehenden Jahrzehnten dutzendfach von der CIA durchgeführten Militärputschen und Staatsstreichen eine Reihe von Vorteilen. Verdeckt inszenierte Systemwechsel sind nicht nur kostengünstiger, sondern haben auch in der westlichen Öffentlichkeit und im internationalen Staatenverbund eine vielfach höhere Akzeptanz als Putsche. Ein Regime, das vordergründig auf gewaltfreiem Wege und als vorgeblicher Ausdruck des Volkswillens an die Macht gekommen ist, gilt damit bereits als demokratisch legitimiert.
Für die Unterstützung verdeckt inszenierter Systemwechsel gibt es finanzstarke Netzwerke privater ‚gemeinnütziger‘ Organisationen, die sich der Förderung von ,Demokratie und Menschenrechten‘ in Ländern widmen, die sich dem westlichen Werteverständnis gegenüber nicht hinreichend aufgeschlossen zeigen. Eine der einflussreichsten dieser Organisationen ist das National Endowment for Democracy (NED) sowie die durch das NED geförderten privaten NGOs wie Freedom House und das Open Society Institute von George Soros. Dankenswerterweise machte NEDs Expräsident Allen Weinstein im Jahr 1991 die Kontinuität in den Aktivitäten dieser Organisationen und den durch die
Allan Weinstein (public domain)
CIA organisierten Putschen deutlich: „A lot of what we do today was done covertly 25 years ago by the CIA.“ Und in der Tat kann das NED auf eine lange Liste gewaltfrei etablierter autoritärer, doch US-freundlich gesinnter Regime, vor allem in Mittel- und Südamerika, verweisen. Gegenwärtig liegt sein Schwerpunkt auf einer entsprechenden „democracy promotion“ in Osteuropa.
Zudem werden all diese Aktivitäten zur Förderung hegemonialer Interessen durch global agierende und hochgradig spezialisierte Propagandafirmen begleitet, die sich selbst PR-Agenturen nennen. Alle US-Intervention der vergangenen Jahrzehnte sind durch derartige Firmen propagandistisch vorbereitet und begleitet worden. Diese Firmen sind trotz ihres großen Einflusses auf die Massenmedien, für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar — beispielsweise Hill & Knowlton Strategies — die eine gewisse Berühmtheit durch die ‚Brutkastenlüge von 1990 erlangten — , Burson-Marsteller oder Rendon Group. Sie haben global mit beträchtlichem Erfolg gezeigt, dass sie der Öffentlichkeit nicht nur ,Kriege verkaufen‘ können, sondern auch die politisch gewünschte ‚Realität‘.
George Soros (Foto: World Economic Forum, Sebastian Derun ßs, CC BY-SA 2.0)
Dieser politische Kontext einer Kontinuität über viele Jahrzehnte ist für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar, da die Massenmedien diese Kontinuität so in Einzelfälle fragmentieren, dass jeder einzelne Fall so erscheint, als ginge es bei einer militärischen Intervention vor allem und die Förderung von Demokratie und Menschenrechten und als sei es bei Aufständen in Osteuropa oder in überwiegend islamischen Ländern einzig und allein das Volk, das sich hier Ausdruck verschafft, um genau den von ‚uns‘ erstrebten Systemwechsel zu erreichen.
Die Kunst der Täuschung
Nicht nur die öffentliche Meinung, auch das Empörungspotential der Öffentlichkeit ist ein viel zu kostbares Gut, als das man es der Bevölkerung oder dem Zufall überlassen könnte. Da wir aber von Natur aus über moralische Sensitivitäten verfügen, hat die Kontrolle unseres moralischen Empörungspotentials zur Voraussetzung, dass man in der Bevölkerung ein hinreichendes Maß an politischer Apathie erzeugt. Zudem müssen Techniken verfügbar sein, mit denen sich alle Fakten moralisch unsichtbar machen lassen, die diese Apathie gefährden könnten. Hierzu gehören insbesondere schwerwiegende und systematische Menschenrechtsverletzungen, weil diese geeignet sind, unsere natürlichen moralischen Sensitivitäten anzusprechen.
Realpolitik bedeutet gerade, Verweise auf Demokratie, Menschenrechte oder moralische Normen allgemein nur als rhetorische Hülsen anzusehen, mit denen sich die Bevölkerung wirksam steuern lässt; dazu bedarf es geeigneter Techniken, durch die man die Bevölkerung über die Diskrepanz von politischer Rhetorik und der Realität täuschen kann und so die Stabilität der jeweiligen politischen Ordnung gewährleisten kann. Eine solche Täuschung wiederum gelingt um so wirkungsvoller, je besser man dabei den Gesetzmäßigkeiten unseres Geistes Rechnung trägt.
Die Psychologie hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Fülle neuer und vertiefter Einsichten in Gesetzmäßigkeiten der Funktionsweise unseres Geistes gewonnen. Viele dieser Einsichten lassen sich für eine Verfeinerung von Techniken der Propaganda und Täuschung nutzbar machen.
Dabei ist es, angesichts historischer Erfahrungen, wenig überraschend, dass sich genügend Psychologen finden, die sich bereitwillig in den Dienst eines solchen Unterfangens stellen, was ihnen natürlich die Wertschätzung ‚relevanter‘ Kreise einträgt. Nur ein Beispiel: Die American Psychological Association (APA), die größte Standesorganisation von Psychologen der Welt, organisierte 2003 zusammen mit der CIA einen Science of Deception-Workshop. Ziel dieses Workshops war es, neueste psychologische Befunde zu diskutieren und für die Praxis aufzubereiten, auf deren Basis man „zum Zwecke der nationalen Sicherheit“ die Bevölkerung am besten täuschen könne. (15)
SEALs mit AN-PEQ-7-Laserdesi3nator (re.) und M-74 (IL) (Foto: Gemeinfrei)
Auch andere Geheimdienste sind an solchen Befunden der Psychologie interessiert, die Möglichkeiten eröffnen, verfeinerte Techniken der Täuschung und Meinungsmanipulation zu entwickeln. Durch die Snowden-Dokumente wurde ein Manual des britischen Nachrichtendienstes Government Communications Headquarters (GCHQ) bekannt (The Intercept, 25.2.2014), das sich genau den Möglichkeiten widmet, wie sich auf der Basis dessen, was wir gegenwärtig über Prinzipien unseres Geistes wissen, die Bevölkerung täuschen lässt und Fakten unsichtbar machen lassen. Es trägt den Titel The Art of Deception und zeigt als Titelbild passenderweise genau das eingangs abgebildete Gaukler-Bild von Hieronymus Bosch.
In diesem Manual sind akribisch die Funktionsbereiche unseres Geistes sowie spezifische Eigenschaften dieser Funktionsbereiche aufgeführt, die sich für Zwecke der Täuschung nutzen lassen.
Können wir uns gegen eine systematische Manipulation unserer Einstellungen, Überzeugungen und Meinungen schützen?
Bei der Entwicklung verfeinerter Manipulationstechniken wird gezielt nach solchen Designaspekten und funktionalen Gesetzmäßigkeiten unseres Geistes gesucht, die sich gleichsam als ‚psychische Schwachstellen‘ für Manipulationszwecke nutzen lassen. Der wichtigste Aspekt dabei ist, dass uns die für solche Zwecke genutzten Funktionen unseres Geistes — aus prinzipiellen Gründen unseres mentalen Designs — nicht bewusst zugänglich sind. Nutzt man sie für Manipulationszwecke, so erliegen wir nahezu automatisch, unwillentlich und unbewusst solchen Manipulationen, ohne auch nur zu bemerken, dass wir ihnen erliegen. Selbst wenn wir wissen, wie diese Manipulationstechniken funktionieren und welche Eigenschaften unseres Geistes sie sich zunutze machen, sind wir nicht gegen sie gefeit. Die dabei aktivierten internen Prozesse laufen unbewusst ab und unterliegen nicht unserer willentlichen Kontrolle. Wenn sie erst einmal aktiviert sind, ist es aussichtlos, ihnen entgehen zu wollen.
In dieser Hinsicht verhalten sie sich im Prinzip nicht anders als die Prozesse, die beispielsweise der Wahrnehmung zugrunde liegen. Auch bei der Wahrnehmung können wir in der Regel sog. Wahrnehmungstäuschungen nicht willentlich korrigieren. Ein Beispiel ist die Bewegungstäuschung, der man erliegt, wenn man im Bahnhof aus dem Fenster eines stehenden Zuges auf den gerade abfahrenden Zug des Nachbargleises blickt und dabei den Eindruck hat, dass sich der eigene Zug in Bewegung setzt. Derartige Effekte laufen unbewusst und automatisch ab und verschwinden auch dann nicht, wenn man sie gut kennt. Wenn wir ihnen also entgehen wollen, müssen wir diejenigen Situationen meiden, durch die sie ausgelöst werden.
Gleiches gilt auch für spezifische Eigenschaften mentaler Prozesse, die man für Manipulationszwecke auszunutzen sucht. Auch sie laufen, wenn sie erst einmal durch bestimmte Situationen ausgelöst worden sind, weitestgehend unbewusst und nicht kognitiv kontrollierbar ab. Wir können also den psychologischen Effekten, die sich Manipulationstechniken gezielt zunutze machen, nur dadurch entgehen, dass wir die auslösende Situation so gut es geht vermeiden. Nur wenn wir erkennen, dass wir uns in einem Manipulationskontext befinden, und dann die Medien, über die die gewünschten Manipulationen vermittelt werden, aktiv vermeiden, haben wir in derartigen Situationen eine Chance, uns einen Rest von Autonomie zu bewahren.
Wenn wir uns jedoch dem Manipulationskontext freiwillig aussetzen und zudem der Überzeugung sind, dass wir im Großen und Ganzen schon in der Lage seien, in den ‚Nachrichten‘ der privaten oder öffentlich-rechtlichen Massenmedien Wahrheit von Täuschung zu unterscheiden, erfüllen wir in optimaler Weise alle Voraussetzungen für den Erfolg entsprechender Manipulationstechniken.
Zwar ist der menschliche Geist so beschaffen, dass es viele Möglichkeiten zu seiner Manipulation und somit für eine „Verzweckung“ von Menschen für die Machtbedürfnisse anderer gibt. Jedoch verfügen wir von Natur aus über ein reiches Repertoire an Möglichkeiten unseres Verstandes, um Manipulationskontexte erkennen und somit aktiv vermeiden zu können. Wir verfügen gleichsam über ein natürliches Immunsystem gegen Manipulation. Wir müssen uns nur entschließen, es zu nutzen.
Das Motto der Aufklärung war ja sapere aude, wage es zu erkennen, wage es zu bemerken – oder in Kants Worten, wage es, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Nur wenn wir uns entschließen, uns unseres Verstandes zu bedienen, nur wenn wir unsere induzierte moralische Apathie überwinden, nur wenn wir nicht mehr bereit sind, uns mit der Illusion der Informiertheit, der Illusion der Demokratie, der Illusion der Freiheit zufrieden zu geben, nur dann haben wir eine Chance, diesen Manipulationstechniken zu entgehen. Das ist keine leichte Aufgabe, aber eine andere Wahl haben wir nicht. Die Entscheidung liegt bei uns.
„Training for a new generation of online covers operations“
Autor:
Reiner Mausfeld
Geb. 1949, studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie. Arbeitet im Bereich der
Kognitionsforschung und untersucht die Natur der angeborenen Bedeutungskategorien unseres Geistes, auf denen alle psychischen Prozesse beruhen. Derzeit Professor für Allgemeine Psychologie
Anmerkungen:
(1) Die Demokratie im antiken Athen war eine sehr weitgehende Herrschaft des Volkes; schon deswegen hat diese Form der Demokratie für die gegenwärtigen Eliten keineswegs den Vorbildcharakter, der ihr in der politischen Rhetorik oft zugeschrieben wird. „In Athens demokratia übte das Volk die volle Gesetzgebungs-, Regierungs-, Kontroll- und Gerichtsgewalt aus. Damit war die Demokratie in Athen ein Regime direkter, unmittelbarer Herrschaft des Volkes, das auf umfassender Beteiligung aller Bürger beruhte und keine Unterschiede zwischen Arm und Reich kannte. … Der athenische Demos besaß also eine beispiellose Machtkonzentration. Gesetzgebende, richtende und ausführende Gewalt gingen vom Volk aus und verblieben auch bei ihm. Regieren und Regiertwerden waren eins -oder gingen, wie Aristoteles formulierte, „wechselweise“ vonstatten.“ (Vorländer, 2004, S.10-11)
(2) Martin Gilens und Benjamin Page (2014) stellen fest: „The preferences of the average American appear to have only a miniscule, near-zero, statistically non-significant impact upon public policy.“ Wenn die Mehrheit der Bürger nicht mit den ökonomischen Eliten oder mit organisierten Interessengruppen einverstanden ist, erweist sie sich in der Regel als Verlierer („When a majority of citizens disagrees with economic elites and/or with organized interests, they generally lose.“). Selbst wenn eine ziemlich große Mehrheit amerikanischer Bürger eine Politikänderung wünscht, bekommt sie sie im allgemeinen nicht („[.„] even when fairly large majorities of Americans favor policy change, they generally do not get it.“). Gilens und Page schließen aus ihren Befunden: „lt is no longer possible … to believe in the original dogma of democracy.“ Soviel zur Diskrepanz von politischer Rhetorik und Realität.
(3) Wallstreet Journal vom 28. Februar 2013: „That is democracy in today’s euro zone. The French, Spanish, Irish, Dutch, Portuguese, Greeks, Slovenians, Slovakians and Cypriots have to varying degrees voted against the currency bloc’s economic model since the crisis began three years ago. Yet economic policies have changed little in response to one electoral defeat after another.“
(4) Die Effektivität dieser Propaganda-Techniken wies Bernays selbst in zahlreichen Kampagnen im wirtschaftlichen und politischen Bereich nach. So unterstützte er 1954 propagandistisch sehr erfolgreich eine CIA-Operation (in deren Folge über 250.000 Zivilisten umkamen), mit der Washington den Sturz der ersten demokratischen Regierung in Guatemala betrieb (da Guatemala durch seine Agarreform und sein weitgefächertes Sozialprogramm „eine zunehmende Bedrohung“ für die „Stabilität“ Mittelamerikas geworden sei).
Bernays Buch Propaganda ist bis heute ein Klassiker im politischen Geschäft und im Marketing. Es wurde auch von Goebbels geschätzt, weshalb Bernays nach dem Krieg den Begriff ,Propaganda‘ als belastet ansah und nun dafür den Begriff ,Public Relations‘ verwendete.
(5) Versuche, diese ,,wahre Herrschermacht unseres Landes“ sichtbarer zu machen, werden dann durch eines der erfolgreichsten Instrumente politischer Propaganda diffamiert, dem von der CIA zur Blüte gebrachten Konzept der ‚Verschwörungstheorie‘: „The CIA’s campaign to popularize the term ‚conspiracy theory‘ and make conspiracy belief a target of ridicule and hostility must be credited, unfortunately, with being one of the most successful propaganda initiatives of all time.“ deHaven-Smith (2014, S. 25). Der Vorwurf der ,Verschwörungstheorie‘ stellt ein ausgezeichnetes Mittel dar, durch das sich das Wirken von Verschwörungspraktikern im Dunkeln halten lässt.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Propaganda darf, um wirksam zu sein, nicht als Propaganda erkennbar sein. Auch dies wurde vielfach explizit zum Ausdruck gebracht, so von Bernays, von Goebbels oder von US-Präsident Eisenhower. Das ist mittlerweile in einer so umfassenden und nahezu vollkommenen Weise gelungen, dass Alex Carey – in seinem Buch Taking the Risk out of Democracy – feststellen kann: „[…] that we are free from propaganda is one of the most significant propaganda achievements of the twentieth century.“
(6) „Exposure to this flood of information may serve to narcotize rather than to energize the average reader … His social conscience remains spotlessly clean. He is concerned. He is informed. And he has all sorts of ideas as to what should be done.
But, after he has gotten through his dinner and after he has listened to his favored radio programs and after he has read his second newspaper of the day, it is really time for bed.“
Paul F. Lazarsfeld ft Robert K. Merton (1948). Mass communication, popular taste, and organized social action. In: L. Bryson (ed.), The Communication of Ideas. New York: Harper, S. 95-118.
(7) Ein beliebig ausgewähltes Beispiel für Sedierungseffekte: Ein Bild, das von Reuters am 8. Juni 2015 zum „picture of the day“ gekürt wurde und groß in deutschen Massenmedien, etwa auf der ersten Seite der Süddeutschen plaziert war, zeigt anläßlich des G7-Gipfels auf Schloß Elmau Angela Merke! mit US-Präsident Obama vor der romantischen Bergkulisse von Schloß Elmau – beide in wohldrapierter Entspanntheit – Obama lässig mit dem Rücken zur Kamera, den idyllischen Alpenblick genießend, Angela Merke! mit ausladender Gestik suggerierend, dass sie das große Ganze fest im Griff hat. Der politische Informationswert des Bildes ist Null, der affektive, sedierende Effekt jedoch könnte besser nicht sein. Das Bild soll uns beruhigen und uns suggerieren: Alles ist in besten Händen, „it’s really time for bed“.
(8) Die systematische Angsterzeugung durch die Massenmedien stellt dabei keine journalistische Entgleisung oder ein bloßes Mittel zur Erhöhung von Auflagenzahlen dar, sondern ist vielmehr ein wesentliches Element der affektiven Steuerung der Bevölkerung durch die jeweils herrschenden Eliten. Lasswell hat dies in seinem Standardwerk von 1927, Propaganda Technique in the World War, auf den Punkt gebracht: Es darf keine Zweifel darüber geben, auf wen sich der Haß der Öffentlichkeit zu richten hat. („There must be no ambiguity about who the public is to hate.“) Sollte sich der Haß nicht leicht entfachen lassen, so sei es hilfreich, ihn durch Betonung von Greueltaten zu schüren. Besonders wirksam läßt sich Haß erzeugen, wenn man Personen als Ziel deklariert. Dabei sind vor allem Hitlervergleiche ein beliebtes und flexibel einsetzbares Mittel. Den Haß der Bevölkerung auf abstraktere Zielobjekte, wie Kommunismus oder ‚Islamismus‘, zu richten, erfordert hingegen höhere und kontinuierlichere Propagandaanstrengungen – und kann daher kaum ohne Einbezug des Erziehungs- und Ausbildungswesens erfolgen. Dafür hat dies jedoch den Vorteil, dass die dadurch erreichte Angsterzeugung zeitlich sehr viel stabiler ist.
(9) Eine entsprechende Disposition in der menschlichen Urteilsbildung läßt sich auch ohne wissenschaftliche Untermauerung aus Alltagsbeob-achtungen erkennen. So stellte auch der Leiter der für Pressearbeit, Film, Rundfunk und „Volksbildung“ zuständigen Reichspropagandastelle der NSDAP, Joseph Goebbels, fest, dass sich jede Lüge durch bloße Wiederholung zur Wahrheit machen lasse.
(io) Usbekistan gilt – wie auch der Tagesspiegel vom 15.1.15 berichtet -als „eine der schlimmsten Diktaturen der Welt“. Folter ist im usbekischen Rechtswesen fest verankert, wie Jahr für Jahr Menschenrechtsorganisationen feststellen. Zudem gibt es hier in großem Ausmaß staatlich organisierte Zwangs- und Kinderarbeit bei der Baumwollernte (Usbekistan ist einer der größten Baumwollexporteure weltweit). Im Jahr 2005 verübte das Regime Karimov ein Massaker an protestierenden Bürgern. Wie Amnesty International im Juni 2015 schrieb: „Vor zehn Jahren kam es in der usbekischen Großstadt Andischan zu einem spontanen Aufstand gegen das autoritäre Regime des Landes. Das Militär erschoss Hunderte überwiegend unbewaffneter Demonstranten: Kinder, Frauen, Männer. Bis heute gab es keine unabhängige Untersuchung des Massakers.“ Eigentlich ein klarer Fall für Sanktionen. Und tatsächlich hat die Europäische Union im Oktober 2005 Sanktionen gegen Usbekistan verhängt und zudem gegen den damaligen Innenminister Sokir Almatow, einen der Hauptverantwortlichen für das Massaker von Andischan, ein Einreiseverbot in die EU und somit auch nach Deutschland verhängt. Dennoch ließ Deutschland Almatov unbehelligt zu einer medizinischen Behandlung in Hannover einreisen. Usbekistan ist für Deutschland militärisch wichtig, weil die Bundeswehr einen für den Krieg in Afghanistan wichtigen Luftwaffenstützpunkt in Usbekistan betreibt. Daher bemühte sich Deutschland um eine Aufhebung der EU-Sanktionen. Der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der den Diktator als erster westlicher Außenminister nach dem Massaker besuchte, hielt – zumindest in diesem Fall – nichts von Sanktionen. Sanktionen seien kein Selbstzweck und würden „nichts weiter bewirken, als Taschkent vor den Kopf zu stoßen“ (ZEIT, 13.5.15). Steinmeier hat ja wiederholt gezeigt, dass er über die für einen ,Realpolitiker‘ nötige moralische Elastizität in der Beurteilung von Menschenrechtsverletzungen verfügt – sofern diese von der ,richtigen‘ Seite verübt werden.
Über all dies wurde in den deutschen Medien berichtet, trotzdem bleiben diese Fakten kognitiv und moralisch unsichtbar: kognitiv, weil keine Beziehung zu Fällen hergestellt wird, in denen wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen Sanktionen für unabdingbar gehalten werden; moralisch, weil die Berichte über systematische Folter und Massaker an Zivilisten in den Medien so eingebettet waren, dass sie als etwas angesehen wurden, das politisch kein besonderes Gewicht hat und zudem nicht in unserem Verantwortungsbereich liegt. Kurz: Da Deutschland in diesem Fall strategische Interessen verfolgt, gehört die Duldung von Folter in Usbekistan zur deutschen Staatsraison.
(11) Offenkundig war es nicht sonderlich schwierig, auch Pinters Nobelpreisrede für die Öffentlichkeit moralisch unsichtbar zu machen. Über ihren Inhalt wurde, wenig überraschend, in den Massenmedien so gut wie nicht berichtet, und wenn, dann in abfälliger Weise. Die FAZ (8.12.2005), um nur ein Beispiel zu nennen, warf Pinter „größte Einseitigkeit“ vor. Obgleich es nichts Einseitigeres gibt als die Folterung und Ermordung eines Menschen, wird von den Massenmedien und bereitwilligen Intellektuellen gerne vorgegeben, die Einseitigkeit läge in der Benennung, nicht jedoch in der Verübung solcher Verbrechen.
(12) Dieses Beispiel ist auch lehrreich für die Rolle der Massenmedien in einer solchen Situation.
Nachdem Amnesty International ausführlich in Berichten vom 23. Juli 2003 und 18. März 2004 über US-Folterungen von Gefangenen durch Elektroschocks, Schlafentzug, Schläge oder Fesselungen der Geschlechtsteile, u.ä. hingewiesen hatte, entschieden sich die deutschen Leitmedien dafür, über diese Verbrechen erst gar nicht zu berichten und sie somit für die Bevölkerung unsichtbar zu lassen. Obwohl ARD und ZDF im eigenen Internetangebot darüber informierten, verschwieg man diese Verbrechen in „Tagesschau“, „Tagesthemen“ und „heute“. Nachdem dann am 28. April die ersten Fotos der Folterungen an die Öffentlichkeit gelangten, ließ sich das mediale Verschweigen nicht länger aufrechterhalten. Am 3o. April 2004 berichtete die FAZ unter dem Titel „Ohne Bilder kein Skandal“ darüber, wie systematisch diese Verbrechen in deutschen Leitmedien verschwiegen wurden und welche Gründe prominente Leitmedien im nachhinein für die Nichtberichterstattung vor dem 28. April 2004 geltend machten: So nannte der SPIEGEL – trotz der ausführlichen Beweise in den Amnesty-Berichten – „fehlende Beweise“ als Grund, die Süddeutsche Zeitung war der Überzeugung, dass die Amnesty-Berichte über Elektroschocks, Schläge oder Fesselungen der Geschlechtsteile „wenig konkrete Informationen“ seien, und für den STERN hatten sich die Inhalte der Amnesty-Berichte durch „Dementis von US-Stellen“ als irrelevant erledigt. Da nun aber durch die Veröffentlichung der Bilder die Fakten nicht mehr zu leugnen waren, trat man die Flucht nach vorne an und beeilte sich gegenüber der Öffentlichkeit, die systematische Nichtberichterstattung als einen bedauerlichen journalistischen Ausnahmefall darzustellen. So sprach die FAZ von einer „Chronik eines kollektiven Versagens“ und erklärt damit die tatsächliche Regel der Funktionsweise der Massenmedien zur scheinbaren Ausnahme.
(13) Beispielsweise im U.S. Army Field Manual von 2001: „calculated use of unlawful violence or threat of unlawful violence to inculcate fear. lt is intended to coerce or intimidate governments or societies … [to attain] political, religious, or ideological goals.“
(14) Im Rahmen der Operation Phoenix der CIA wurden in Viet-nam zwischen 1965 und 1972 mehr als 40.000 Zivilisten – überwiegend Frauen und Kinder – ermordet. Darüber wurde auch in deutschen Leitmedien, etwa im SPIEGEL vom 16. April 2004, berichtet. Bernd Greiner schreibt in seinem Buch Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam: „Sieben Monate lang zog die Tiger Force eine Blutspur durch Qang Tin und das Song Ve-Tal. Sie erschossen ohne jeden Anlaß Bauern im Feld und mordeten Menschen, die ihnen zufällig über den Weg liefen, folterten Gefangene und führten sie einzeln oder in Gruppen zur Exekution, fielen spätabends oder am frühen Morgen in Dörfer ein und streckten mit Maschinengewehren alle nieder, derer sie habhaft werden konnten -Bauern, die sich zum Essen versammelt hatten oder schliefen, Kinder, die im Freien spielten, Alte beim Spaziergang. […] Sie stahlen und brandschatzten, prügelten ihre Opfer zu Tode oder vergewaltigten sie bis zur Bewußtlosigkeit, sie erschossen Bewohner, die kurz zuvor abgeworfene Flugblätter in Händen hielten und der Aufforderung zur Evakuierung nachkommen wollten, sie veranstalteten ,Zielschießen‘ auf Personen, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielten. Sie verschonten weder Verwundete noch Kranke, schossen aus der Distanz mit der M-16 wie aus nächster Nähe mit Handfeuerwaffen.“ Eine Bekämpfung von Menschen, die sich unseren Idealen nicht beugen wollen, hat eben ihren Preis.
Niemand von diesen Einheiten ist für diese Verbrechen juristisch zur Rechenschaft gezogen worden.
Die geschichtliche Kontinuität der damaligen und der heutigen Formen der ,Aufstandsbekämpfung‘ bleibt bei Darstellungen in den Massenmedien, wie bei dem NYT-Bericht, infolge der Fragmentierung und historischen De-Kontextualisierung für die Öffentlichkeit unsichtbar.
(15) Mitglieder der APA waren auch an der Entwicklung und Durchführung der in Guantänamo praktizierten Foltertechniken beteiligt, und die APA bemühte sich öffentlich um eine Rechtfertigung dieser Techniken. Überhaupt hat die Zusammenarbeit von APA und CIA eine lange Tradition.
Literaturhinweise:
Demokratie:
Gilens, M. et Page, B.I. (2014) Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups, and Average Citizens. Perspectives an Politics 12, 564-581.
Tarkiainen, T. (1966). Die Athenische Demokratie. Artemis.
Vorländer, H. (2004). Grundzüge der athenischen Demokratie; Prinzipien republikanischen Denkens; Wege zur modernen Demokratie; in: Informationen zur Politischen Bildung, Heft Nr. 284.
Welwei, K. W. (1983). Die griechische Polis. Verfassung und Gesellschaft in archaischer und klassischer Zeit. Kohlhammer.
Demokratie und Propaganda:
Bernays, E. (1928/2011). Propaganda: Die Kunst der Public Relations. orange-press.
Carey, A. (1997). Taking the Risk Out of Democracy. Corporate Propaganda versus Freedom and Liberty. University of Illinois Press.
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Chomsky, N. (2003). Media Control: Wie die Medien uns manipulieren. Europa-Verlag.
deHaven-Smith, L. (2oi4). Conspiracy Theory in America. University of Texas Press.
Müller, A. (2009). Meinungsmache: Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen. Droemer-Verlag.
Ploppa, H. (2014). Die Macher hinter den Kulissen, Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern, Nomen-Verlag.
Menschenrechtsverletzungen der ‚westlichen Wertegemeinschaft‘:
Chomsky, N. (2003). Hybris. Die endgültige Sicherung der globalen Vormachtstellung der USA. Europa-Verlag.
George, A. (Hrsg.) (1991). Western State Terrorism. Polity Press.
Greiner, B. (2009). Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam. Ham-burger Edition.
Jones, A. (Hrsg.) (2004). Genocide, War Crimes & the West. ZED Books.
Peck, J. (zwo). Ideal Illusions. How the U.S. Government Co-opted Human Richts. Metropolitan Books.
Risen, J. (2014). Pay Any Price: Greed, Power, and Endless War. Houghton Mifflin Harcourt.
Scahill, J. (2oi3). Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen. Kunstmann-Verlag.
Tirman, J. (2011). The Deaths of Others: The fate of civilians in America’s wars. Oxford University Press.
Turse, N. (2013). Kill Anything That Moves: The Real American War in Vietnam. Picador.
Valentine, D. (1990). The Phoenix Program: America’s Use of Terror in Vietnam. William Morrow & Co.
Gesellschaft – „Müssen wir wirklich immer vom Schlimmsten ausgehen?“
Interview mit Matthias Heitmann über sein neues Buch „Zeitgeisterjagd“, in dem die misanthropische und pessimistische gesellschaftliche Stimmung analysiert wird und Wege diskutiert werden, diese zu überwinden.
BFT Bürgerzeitung: Matthias, in Deinem neuen Buch betonst Du, wie stark der moderne Zeitgeist unsere Freiheit gefährdet. Wie meinst Du das?
Matthias Heitmann: Ganz gleich, über welches Thema man heute mit Menschen spricht: Überall geht man tendenziell eher vom Schlimmsten aus, sieht die Risiken und nicht die Chancen, betont das Schlechte und ignoriert das Gute. Diese Haltung führt in den meisten Fällen gerade nicht dazu, dass man sich tatkräftig engagiert, um die Dinge zum Positiven zu wenden. Wenn überhaupt, bringen sich Menschen heute ein, weil sie Schlimmeres verhindern wollen. Dieses Verhindern funktioniert zumeist darüber, dass menschliches Verhalten reguliert wird, dass individuelle Spielräume eingegrenzt und so letztlich den Menschen sowohl Freiheiten als auch Verantwortungen abgenommen werden.
BFT Bürgerzeitung: Du beschreibst, wie der gesellschaftliche Mainstream und die etablierten Kritiker zum „Querstream“ verschmelzen. Wie und warum geschieht das?
Matthias Heitmann: Im modernen politischen Denken haben Standpunkte, die man früher als „links“ und „rechts“ bezeichnen konnte, sowohl an Inhalt als auch an Bedeutung verloren. Wir können eine zunehmende Verwässerung und ein Überlappen der beiden ehemaligen Gegensätze beobachten. Sie treffen sich an dem Ort, den man „die politische Mitte“ nennt. Dieser Ort zeichnet sich dadurch aus, dass er von den Überbleibseln alter und gescheiterter Ideologien geflutet wird; er ist ein Ort des Scheiterns, gewissermaßen der Friedhof der alten politischen Ideologien. Dieses starke Gefühl des menschlichen Scheiterns ist der Kern des hier neu entstehenden Denkens. Es sieht den Menschen per se kritisch und setzt nicht mehr so viel auf ihn, stattdessen kümmert es sich stärker um andere Dinge und zieht daraus neue Energie, fast immer jedoch mit dem Verweis auf das Unvermögen des Menschen.
BFT Bürgerzeitung: Aber eine grundsätzlich kritische Haltung kann doch auch Motor für Veränderungen sein? Oder bist du etwa nicht kritisch?
Matthias Heitmann: Viele sich als kritisch verstehende und auch so präsentierende Haltungen sind meiner Ansicht nach eher das Gegenteil. Die Kritik an gesellschaftlichen Strukturen, wie sie in den Zeiten von rechts und links anzutreffen war, ist mehr und mehr dem Misstrauen gegenüber dem Menschen an und für sich gewichen. Diese“ Menschenkritik“ beruht auf der Annahme, unsere Spezies sei von Natur aus egoistisch und gierig, handele verantwortungslos, habe unveränderbare Vorurteile und könne mit Freiheit nicht vernünftig umgehen. Ehrlich gesagt halte ich ein solches Denken für extrem rückwärtsgewandt und konservativ, auch wenn es sich in modernes Vokabular hüllt. Eine solche Sichtweise kann ausschließlich „Problemlösungen“ hervorbringen, die der weiteren Entmündigung der Menschen Vorschub leisten.
Das ist es, was ich unter Misanthropie verstehe. Sie prägt den heutigen Zeitgeist. Vergleichen Sie einmal die etablierten Politikangebote: Sie unterscheiden sich in der Regel nur darin, dass die einen eine noch rigorosere Verbotspolitik fordern als die anderen ohnehin bereits betreiben. Oder hat es in den letzten Jahren auch nur einen einzigen politischen Beschluss auf unserem Kontinent gegeben, der den Menschen mehr Freiraum verschafft hat?
BFT Bürgerzeitung: Wie äußert sich dieser Zeitgeist konkret? Kannst Du Beispiele nennen?
Matthias Heitmann: Letzte Woche sind zum Beispiel neue Zahlen zur globalen Lebenserwartung der Menschen veröffentlicht worden. Sie geben eigentlich Anlass zur Freude, denn: Die Menschen werden immer älter, und das weltweit! Doch was macht der „Spiegel“ daraus? Er betont, dass das steigende Alter der Menschen zulasten der Gesundheit gehe. Altwerden macht also krank und kostet Geld. Na herzlichen Glückwunsch! Das ist ungefähr so, als wenn man die sinkende Säuglingssterblichkeit dafür verantwortlich macht, dass die Zahl der Kindersoldaten steigt. Eine solche Interpretation geht über die philosophische Frage, ob ein Glas nun halbvoll oder halbleer ist, weit hinaus. Hier wird Realität bewusst verbogen und der eigenen Lesart angepasst.
Beispiele wie dieses findet man zuhauf. Ebenfalls letzte Woche wollte eine Freundin Flüchtlingskindern eine kleine Freude bereiten und Selbstgebackenes in einer Flüchtlingsunterkunft vorbeibringen. Die Verantwortlichen vor Ort machten daraus einen halben Staatsakt, das Ganze ging bis hinauf zum Landratsamt. Abgesehen davon, dass man meinte, die Muffins zunächst ärztlich untersuchen lassen zu müssen – wohl, um einen Anschlag zu verhindern –, sagte man ihr dann, das Ganze sei problematisch, weil 50 Muffins für 250 Flüchtlinge zu wenig seien und man davon ausgehen müsse, dass es zu Schlägereien käme. Letztlich kamen die Muffins dann zwar bei den Kindern an. Aber die Aussage des Herren vom Amt war bezeichnet: „Wir müssen immer mit dem Schlimmsten rechnen!“ Müssen wir das wirklich? Ist nicht gerade dieses Denken das eigentliche Problem, weil es nicht nur Hilfe verhindert, sondern auch menschliches Mitgefühl und Hilfsbereitschaft bombardiert?
Ein weiteres Feld, in dem sich der misanthropische Zeitgeist austobt, ist die stetige Debatte darüber, was man sagen darf und was nicht. Die Ideologie der politischen Korrektheit und die Forderung nach einem Verbot extremistischer Organisationen oder Äußerungen basiert auf der Vorstellung, dass die Menschen zu verwundbar, verführbar und labil seien, um die Freiheit des Andersdenkenden zu ertragen. Zensur dient in dieser Weltsicht also dem therapeutischen Schutz der Gesellschaft, und hier insbesondere von Minderheiten. Das Fatale ist, dass viele Kritiker des einen Verbotes gleichzeitig vehement andere Verbote fordern. Sie nehmen dabei immer den Standpunkt des „Senders“ ein und diskutieren dann, ob man dieses oder jenes noch sagen dürfe oder schon nicht mehr. Viel entscheidender wäre es aber, einmal die Perspektive zu wechseln und den Standpunkt des Lesers oder Zuhörers einzunehmen. Es ist so einfach, einem Nazi oder einem muslimischen Hassprediger den Mund verbieten zu wollen. Aber versuchen sie einmal, einem Hörer oder Leser vorzuschreiben, was er zu hören oder zu lesen hat. Dagegen regt sich glücklicherweise noch Widerspruch – noch!
BFT Bürgerzeitung: Wie kann man sich gegen diesen Zeitgeist zur Wehr setzen?
Matthias Heitmann: Der moderne Zeitgeist basiert auf einem grundsätzlichen und präventiven Misstrauen gegenüber allem und jedem, auch gegenüber einem selbst. Und hier liegt dann auch der Ansatzpunkt: Gegen Misstrauen hilft nur Vertrauen, und gegen Selbstzweifel hilft nur Selbstvertrauen. Damit meine ich nicht das moderne Selbstverwirklichungs-Pampern in den Schlammbädern unserer Wellness-Tempel, sondern das eigenständige und eigenverantwortliche Handeln in der Welt, ich meine den Blick in die Gesellschaft und nicht die Nabelschau, und ich meine die Abwehr von Fremdbestimmung und nicht den Rückzug ins Private. Der Grund, warum der öffentliche Raum heute mit Verbotsschildern gepflastert oder von wohlmeinenden Schubsern bevölkert wird, liegt in unserem mangelnden Selbstvertrauen. Erst wenn ich mir wieder etwas zutraue, habe ich einen Grund, dies auch von meinem Nachbarn einzufordern und ihn zu ermuntern, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und sich zu trauen, frei zu sein.
BFT Bürgerzeitung: Aber ist das nicht ein wenig naiv?
Matthias Heitmann: Es tut mir leid, einen komplizierteren Vorschlag zur Überwindung der Misanthropie habe ich nicht. Und der ist schon schwierig genug! In Zeiten, in denen in der Welt viel schiefläuft, das Vertrauen in die Menschen zu behalten und stärken zu wollen, fordert einem einiges ab. Man muss ständig einfachen Schwarz-Weiß-Erklärungen etwas entgegensetzen und damit leben, dass die eigene Sichtweise nicht immer die für andere Menschen naheliegende und einfach nachvollziehbare ist. Man muss auch damit leben, in die verrücktesten Schubladen gesteckt zu werden und wildeste Beschimpfungen zu hören, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen. Aber die Große Koalition der Misanthropen wehrt sich eben. Und genau das macht die Jagd auf den Zeitgeist zu einem so stimulierenden, inspirierenden und befreienden Projekt.
Wir danken Dir für das Gespräch.
Lesetipp: Matthias Heitmann: „Zeitgeisterjagd. Safari durch das Dickicht des modernen politischen Denkens“, erschienen im TvR Medienverlag Jena, Juli 2015, 197 S., 19,90€, zu bestellen beispielsweise hier.
Heitmanns Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.
Falls Sie irgendwelche Zweifel oder gar Bedenken im Zusammenhang mit der Zuwanderung von Millionen Menschen in kürzester Zeit haben, dann können Sie sich hier bei Pro Asyl aussuchen, was sie sind.
Zum ankreuzen:
– Ahnunglos
– Panikmacher
– Einfältig
– Egoist
– Ignorant
– Engherzig
– Hetzer
– Eigentümer
– Unwissend
– Nazi
– Kaltherzig
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_helldeutschen_sondern_aus
Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm
Psychoanalytische Arbeitsstation
DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They are on the run, we are on the march!
Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Liebe: nur bestenfalls eine Mutter akzeptiert ihr Kind, so wie es ist, ansonsten muß man Erwartungen anderer erfüllen, um akzeptiert zu werden.
Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.
“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela
BILD: FAZ für Hauptschüler
Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein soziales Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein soziales Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;
kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,
um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Das Patriarchat ist seit Jesus erledigt.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk
„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno
„Ich bin eine Feministin. Das bedeutet, daß ich extrem stark behaart bin und daß und ich alle Männer haße, sowohl einzelne als auch alle zusammen, ohne Ausnahmen.“– Bridget Christie
„Die Tragödie isolierter persönlicher Leidenschaften ist für unsere Zeit zu fade. Aber weshalb? Weil wir in einer Epoche der sozialen Leidenschaften leben. Die Tragödie unserer Epoche ist der Zusammenstoß der Persönlichkeit mit dem Kollektiv.“ – LeoTrotzki 1923
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Love: only, and not always, a mother loves her child, just as it is, otherwise you have to meet the expectations of others, to be accepted.
Values without empathy are worth nothing
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
Only the purity of the means justify the end.
“I am a feminist. All this means is that I am extremely hairy and hate all men, both as individuals and collectively, with no exceptions.” – Bridget Christie