Die grauenvolle Utopie des IS-lam
Der Islam in Frankreich und Badious Utopie des Grauens
Kategorie: Ideologie- und Religionskritik
Veröffentlicht am Dienstag, 26. Mai 2015
Geschrieben von Stefan Zenklusen
Über vorauseilende Unterwerfung, politisch korrekten Antisemitismus und Neofaschismus im Linksjargon
In seinem Text über „Die roten Banner und die Trikolore“ (ursprünglich in Le Monde, 27. 1. 2015) in der linken „Wochen Zeitung“ (Zürich, vom 12. 2. 2015) (https://www.woz.ch/-59ec), gelingt es Alain Badiou nur mit gröbsten Verzerrungen und absurden historischen Vergleichen, die These vom allgegenwärtigen antiarabischen Rassismus und der „Islamophobie“ in Frankreich zu konstruieren.“ (Zenklusen)
In der folgenden Replik auf diesen Text widerlegt Stefan Zenklusen dieses Konstrukt Alain Badious. Er weist das Konstrukt als Ideologie aus, die auf trügerischen begrifflichen Verkehrungen, Verschiebungen, falschen Zustellungen und wild entschlossener Abdichtung gegen Empirie beruht. Badiou verhält sich demnach wie ein umgekehrter Psychoanalytiker und kritischer Theoretiker.
Während diese über derartige intellektuelle Operationen als Rationalisierungsoperationen kritisch aufklären, auf dass die Menschen sich nicht länger über sich selbst betrügen, indem sie sich ihre vorauseilende Unterwerfung und ihren klammheimlichen Antisemitismus als menschliche Emanzipation schönreden, sondern stattdessen den Selbstbetrug im Bann des konformistischern Götzendienstes (Warenfetischismus) als solchen erkennen, und eine bessere Praxis beginnen, benutzt er umgekehrt all diese Operationen, um sich in vorauseilendem Gehorsam denen als geistiger Wegbereiter anzudienen, von denen er glaubt, dass ihnen bald nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt gehört, wenn sie sich nur mit der „antifaschistischen Linken“ vereinigen. „Er erträumt sich eine Revolution ohne Laizität und Charlie Hebdo, dafür Hand in Hand mit den reaktionärsten, paläofaschistisch-islamischen Fraktionen der französischen Bevölkerung und unter Mithilfe von Hamas und Hezbollah: eine Vision des Grauens. (Zenklusen, S. 7)
Heinz Gess
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Der Islam in Frankreich undBadious Utopie des GrauensÜber vorauseilende Unterwerfung, politisch korrekten Antisemitismus und Neofaschismus im LinksjargonStefan Zenklusen |
Zitation: Zenklusen, Stefan (2015): Der Islam in Frankreich und Badious Utopie des Grauens: Über vorauseilende Unterwerfung, politisch korrekten Antisemitismus und Neofaschismus im Linksjargon. In: Kritiknetz – Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft.
Der Philosoph Alain Badiou lässt sich gerne als eine Art Widerstandskämpfer innerhalb des intellektuellen Betriebs feiern, einer der letzten Mohikaner, die das Wort Kommunismus noch in den Mund nehmen. Bei näherer Betrachtung erweist er sich aber als durchaus traditioneller Nachfolger des philosophischen Mandarinentums, dem empirische Befunde nicht allzu wichtig sind. Auch seine Darstellung des Schicksals der Muslime in Frankreich ist weit über die Linke hinaus Konsens: Gezeichnet wird das Bild einer Minderheit, die ubiquitärem Rassismus ausgesetzt ist und vom Staat in Ghettos gesteckt wurde, wo sie ein elendes Dasein fristet. Daraus entstünde der Islamismus, der allerdings, und hier ist fast das gesamte französische Establishment mit Badiou einverstanden, absolut nichts mit dem Islam zu tun habe. Die prononcierte Islamophilie Badious und seine explizite Sympathie für Organisationen wie Hamas oder Hezbolla ist keineswegs originell, sondern wird von vielen Fraktionen der französischen Linken geteilt. Schliesslich waren auch die Pariser Intellektuellen, die in den sechziger Jahren noch zum Stalinismus standen, Legion. Badiou hielt es später eher mit Pol Pot und den Roten Khmer, was er freilich im Nachhinein bereute. Auch mit seinem überdimensionierten Ego steht Badiou in der Nachfolge vieler Absolventen der geisteswissenschaftlichen Eliteschmiede Ecole Normale Supérieure (ENS). Eine seiner letzten Publikationen ist eine Übersetzung der Politeia Platons, in Form eines Remakes, aufgetunt mit dem Programm und der Terminologie Badious.
Badiou mag Platon, nicht aber Charlie Hebdo. Aus seiner Sicht ist Charlie Hebdo ein „schmieriges (…) Magazin“, das den Muslim mit Sarkasmus überhäuft und das freie Unternehmertum verteidigt.
1 Selbst der Bourdieuschüler Loïc Wacquant widersetzt sich diesem Klischee. Vgl. Wacquant, Parias urbains, Paris 2007; Das Janusgesicht des Ghettos und andere Essays, Wien 2006. Die französischen Banlieues haben entstehungsgeschichtlich nichts mit den rassisch-ethnischen Ghettos in den USA zu tun.
2 Badiou, Zweites Manifest für die Philosophie, Wien 2010, p. 124
3 Vgl. Badious Artikel in Le Monde, 17. 1. 1979.
4 Platons „Staat“, Zürich 2013
Badious Utopie des Grauens
Diese Einschätzung ist schlechterdings unhaltbar. Zunächst sei erwähnt, dass sich Charlie Hebdo nie und nirgends über Muslime lustig gemacht hat, sondern über Mohammed oder Islamisten. Charlie Hebdo ist fundamental antirassistisch. Die meisten Mohammed-Karikaturen waren zwar nicht besonders gelungen. Doch gerade der Humor bei Charlie Hebdo geht prinzipiell nie gegen Schwächere. In insgesamt 523 Ausgaben zwischen 2005 und 2015 schaffte es der Islam ganze sieben Mal auf die Titelseite. Auch dass das Blatt das freie Unternehmertum verherrlichen soll, ist vollkommen grotesk. Der am Attentat vom 7. 1. 2015 erschossene Ökonom Bernard Maris schrieb jahrzehntelang für Charlie Hebdo als „Oncle Bernard“ gegen den Neoliberalismus an. Dass Badiou sich solchen Fantasmen hingibt, ist kein Zufall. Es dokumentiert, dass er nicht nur nie einen kritischen Begriff des Islam entwickelt hat, sondern ein apriorisch-dogmatischer Islamophiler ist, der bei gewissen Themen exakt wie islamische oder islamistische Pressure Groups argumentiert. Tatsächlich verwendet Badiou auch den Scheinbegriff der „Islamophobie“ inflationär, der in Frankreich in erster Linie dazu dient, den islamkritischen Widerstand gegen den Antisemitismus, die Erosion von Menschen-und Bürgerrechten und den zunehmenden Hass auf Schwule und Frauen als rassistisch zu delegitimieren. In dieser Hinsicht steht Badiou exakt auf dem Standpunkt von Figuren ganz rechts aussen wie Alain Soral und enthüllt, in welchem katastrophalen Zustand die Linke in theoretischen Belangen sich inzwischen befindet.
Gewiss hat der militant-terroristische Islamismus bzw. Neofundamentalismus zu einem guten Teil durch die desaströse imperialistische Politik des Westens im Nahen und
5 Den epochalen Betrug der sogenannten „Islamo-phobie“ haben analysiert und aufgedeckt I. Kersi-mon u. J.-C. Moreau , Islamophobie – la contre-enquête, Paris 2014.
Mittleren Osten Zulauf erhalten. Dazu hat auch beigetragen, dass (insbesondere der angelsächsische) Westen säkulare oder panarabische Regimes bekämpft und gleichzeitig die Golfstaaten hofiert hat. Doch die spezifische Ausformung dieser Ideologie und ihrer Armeen kann ohne ihr Fundament, den Islam, nicht verstanden werden.
6 Vgl. dazu Max Weber: „Interessen (…), nicht Ideen, beherrschen unmittelbar das Handeln der Menschen. Aber: die ‚Weltbilder’, welche durch ‚Ideen’ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik des Interesses das Handeln fortbewegte. Nach dem Weltbild richtet sich ja: ‚wovon’ und ‚wozu’ man erlöst sein wollte und – nicht zu vergessen: – konnte.“ (Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I, S. 252 , Tübingen 1920, 1988 (9. Aufl.)
Über die für den Islam spezifische Verschlingung von Interessen und religiöser Lehre schreibt M. Weber: Im Islam vereinnahme das religiöse Interesse die religiösen Grundlagen derart, dass sie „der religiösen Unterbauung kriegerischer Furchtlosigkeit“ dienen. „Freilich: In Situationen, in denen es nicht um das ausseralltägliche, sondern das alltägliche Daseinsschicksal geht, wird die ‚rücksichtslose Selbstvergessenheit’ zurückgedrängt zugunsten unsystematischer utilitaristischer Werkheiligkeit oder tatsächlich ‚leicht fatalistischer Züge’ (Kismeth).“ (Max Weber, zit. nach W. Schluchter, Religion und Lebensführung, Bd. 2, Frankf./M. 1991, p. 306) Die „Konfiskation“ der religiösen Grundlagen für die innerweltliche islamische Helden- und Kriegerethik hat ihre Voraussetzungen in (1) der Lehre vom Heiligen Krieg (Jihad) und (2) der Lehre von der Spaltung der Welt in das Haus des Islam und in das Haus des Krieges (Dar al-Islam; Dar al-Harb).
Vom Calvinismus unterscheide sich der Islam nicht so sehr durch seinen Gottesbegriff und seine Glaubensgrundlagen – die seien bei beiden ähnlich, sondern beide Religionen unterschieden sich durch die praktisch-psychologischen Wirkungen dieser ähnlichen religiösen Quellen. Sie ermöglichen im Falle des Calvinismus „eine Lebensführung inner-weltlicher Berufsaskese“ Wolfgang Schluchter 1991, p. 307), im Falle des Islam dagegen die „Askese des Kriegslagers oder eines kriegerischen Ritterordens, nicht mönchische und erst recht nicht bürgerliche asketische Systematik der Lebensführung – immer nur periodisch wirklich herrschend und stets im zum Umschlagen in Fatalismus disponiert.“ (M. Weber, zit. nach Schluchter, a .a. O., S.307)
Deshalb revolutioniere der Islam auch nicht die Wirtschaftsgesinnung. Sie bliebe feudal, kleinbürgerlich oder abenteuerkapitalistisch, immer traditionell bestimmt. (W. Schluchter, a. a. O. p..307)
Badious Utopie des Grauens
Der Islam ist ein Glaubenssystem und zugleich eine totale Weltanschauungslehre mit einem Rechtssystem und einer integralen politischen Ideologie im Sinne eines autoritär-hierarchischen Herrschaftsmodells. Bei den Islamisten handelt es sich keineswegs um Spinner oder reine Blender, die ihre Religion ganz bewusst verfälschen und zweckentfremden. Vielmehr sind sie meist tiefgläubige Muslime, die den Koran und die Sunna auswendig lernen. Das Fatale besteht darin, dass sie aus dem Koran, der Sunna und den Hadithen durchaus Stellen extrahieren können, die ihr Tun legitimieren. Da der Koran unveränderliche, unmittelbar göttliche Eingebung ist (etwa im Gegensatz zum Alten und Neuen Testament) und das Abrogationsprinzip die späteren, aggressiveren (medinesischen) Suren bevorteilt, ist so etwas wie eine reformatorische Koranhermeneutik (Interpretation) grundsätzlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Da dies Badiou nicht sieht und nicht sehen will, sieht er sich gezwungen, die Pariser Attentate als „faschistisch“ zu bezeichnen. Auch ihr antisemitischer Charakter wird kaum zugegeben, wird doch das massive Aufkommen des Antisemitismus unter den französischen Muslimen für Badiou entweder als Teil der imperialistischen Staatspropaganda bezeichnet oder kleingeredet. In einem noch unübersetzten Text, den Badiou mit seinem Verleger veröffentlichte, leugnet Badiou wider alle Fakten die Ausweitung des Antisemitismus in Frankreich. Die Verbreitung der Auffassung, wonach der Antisemitismus zunehme, sei, so Badiou, Teil einer grossangelegten islamophoben Kampagne, die von der Brutalität der israelischen Armee ablenken wolle.
Badiou ist der Ansicht, der Hass der Muslime auf die Juden in Frankreich habe nichts mit
Den Hinweis auf M. Weber und W. Schluchter verdanke ich Heinz Gess., Hg. des Kritiknetzes
7 A. Badiou, E. Hazan, L’antisémitisme partout, Paris 2011
einem „klassischen“, faschistisch-völkischen Antisemitismus zu tun. Vielmehr handle es sich um ein Missverständnis: Die Juden würden fälschlicherweise als Vertreter Israels gesehen. Wer dies als Antisemitismus werte, beteilige sich aber an der Stigmatisierung der Araber und Muslime.
In Wirklichkeit ist es unmöglich, zwischen diesem „fehlgeleiteten“ Antizionismus und dem Antisemitismus eine Demarkationslinie zu ziehen. Dies bestätigen inzwischen auch Studien, die bei den Muslimen Frankreichs und Europas erhöhte Antisemitismuswerte nachweisen.Immer wieder ist zu beobachten, dass sich Badiou in keiner Weise um empirische Bestände kümmert. Dies ist unbedingt mit seinem Versuch der Repristination der Philosophie in Beziehung zu setzen.
Die These, wonach es in Frankreich keine Zunahme des Antisemitismus gebe, und der muslimische Antizionismus klinisch vom Antisemitismus zu trennen sei, gewinnt nochmals an Schärfe, wenn man sie vor dem Hintergrund einer weiteren abenteuerlichen These Badious liest, dass nämlich Israel selber antisemitisch sei. Dies ist einer der Schlüsse, die Badiou in einem ebenfalls noch unübersetzt gebliebenen Text über den „Juden“ als Namen bzw. Signifikanten zieht. Der Gedankengang ist folgender: Der Gehalt des Begriffs „jüdisch“ kann in den Augen
8 Vgl. für Frankreich : Fondation pour l’innovation politique, L’antisémitisme dans l’opinion publique française, 2014 ; Ergebnisse auf dem Web einzusehen in Le Monde, 14. 11. 2014. Für Europa : G. Jikeli, Antisemitismus und Diskriminierungswahrnehmungen junger Muslime in Europa, Essen 2012.
9 Badiou, Circonstances 3- Portées du mot „juif“ (Bedeutungen des Namens »Jude »), Paris 2005. Vgl. die Besprechungen von Eric Marty und Joel Naber : Marty, Alain Badiou und Israel; Naber, Verleugnung des Namens, beide in: sans phrase 2 / 2013, Freiburg. Ich danke Heinz Gess für den Hinweis auf die kritischen Besprechungen in dieser Ausgabe von sans phrase .
Badious nur „inexistieren“, er kann nur eine substraktive Existenz haben. Das Jüdische ist das Universalistische und Deterritorialisierte – Badiou erwähnt gerne den Ausspruch des von ihm verehrten (jüdischen) Apostels Paulus: „Hier ist kein Jude noch Grieche (…)“. Die Essenz des Jüdischen hat also die paradoxe Struktur einer Essenz ohne Essenz bzw. Identität – Jüdischsein wäre eine Identität ohne jegliches Prädikat. Insofern ist der „identitäre“ jüdische Staat sowohl antisemitisch als auch kolonial. Ein kolonialer Staat ist er aber nicht im hergebrachten Sinn. Israel ist nicht kolonialistisch, weil es unrechtmässig Gebiete okkupiert, sondern das Koloniale besteht in der Existenz des Staates Israel selbst: „Es ist sein eigenes Territorium, dessen Kolonisator der Staat Israel ist.“
Die neueste Ausprägung der Leugnung des Namens „Jude“, die durch Israel vollbracht wird, nimmt gegenüber den Palästinensern genozidäre Züge an: „Es wird bereits der Wille bekundet, sie um jeden Preis zu zerstreuen, sie immer weiter fort zu jagen, sie bei jeder Gelegenheit zu vernichten, auf ihre Kinder zu schiessen.“ Was geschieht in Badious Kopf, wenn er das antisemitische Motiv vom Kindermord hervorkramen muss?
10 Galater 3:28
11 Für Naber handelt es sich hier um eine „antinationale Heiligenbildchenmalerei“, die „aus dem Stoff der christlichen Ahasver-Legende gebildet wurde“. Naber, a. a. O., p. 121
12 E. Marty, a. a. O., p. 124. – „So wird man sagen können, dass, wenn der Staat Israel ein kolonialer Staat in dem Sinn ist, wie Badiou es sagt, so einfach deshalb, weil in seinen Augen die jüdische Tatsache gar kein Territorium hat, wo sie sich auf legitime Weise zu erkennen geben kann, und weil jegliche Territorialisierung des jüdischen Seins nur eine Kolonisierung dieser Erde sein kann, da das jüdische Sein als jüdisches aller Erde fremd ist. Und gesagt wird dies entweder mittels einer gewaltsamen Leugnung einer im eigentlichen Sinn jüdischen Geschichte des jüdischen Volkes, und eines Verweises dieser Geschichte auf den Status einer Fabel, oder, von einem nahezu entgegengesetzten Vorurteil ausgehend, mittels einer radikalen Idealisierung des jüdischen Volkes im paradoxen Modus der Nicht-Identität.“ Marty, a. a. O., p. 125
13 Badiou, a. a. O., p. 26
Insgesamt vollzieht Badiou, wie so oft, eine Umkehrungsoperation, bei der am Ende Israel als antisemitisches Gebilde dasteht, während die palästinensische Diaspora gleichsam zur Statthalterin dessen wird, was der Name des „Juden“ in seiner eigentlichen Bedeutung umfasst.
Doch zurück zum Artikel über „Die roten Banner und die Trikolore“. Auch Badious Verschwörungstheorie, wonach der Staat, die Politik, die Medien seit Jahren an einem Konstrukt des bösen Muslim arbeiteten, geht gerade in Frankreich vollkommen an der Realität vorbei. Seit der Entstehung der grossen antirassistischen Bewegung SOS Racisme in den frühen achtziger Jahren gibt es in den französischen Filmen nur noch gute, tolerante und weltoffene Muslime, sekundiert von antirassistischen Linksliberalen, die zusammen gegen die bösen, provinzlerischen Rassisten kämpfen. Eine systematische Sichtung der vier Presserzeugnisse von nationaler Ausstrahlung (Figaro, Le Monde, Libération, Hu-manité) fördert so gut wie keine Diskussion über den Islam als Ideologie (nicht den Islamismus) zutage – es gilt das eherne Gesetz, dass der Islamismus dem Islam völlig fremd ist und letzterer prinzipiell friedlich und tolerant. Nach all den Jahrzehnten, in denen der Autor vorliegender Zeilen französisches TV schaut, kann er sich an keine einzige (es sei wiederholt: KEINE EINZIGE) kontradiktorische und kritische Sendung über den Islam erinnern – dies selbst im Gegensatz zu Deutschland. Vielerorts kann, wer einen kritischen Begriff des Islam hat, sich eine akademische Karriere ans Bein streichen. Dies wirkt sich immer stärker auch auf die frankophone Westschweiz aus: Nach 20 Jahren hat der Autor aufgehört, den welschen Radiosender RSR1 zu hören – es ist einfach nicht mehr auszuhalten, jeden Tag hören zu müssen, wie friedlich, tolerant und sinnlich der Islam sei. Die Diagnose ist deprimierend: die französisch sprechenden Teile Europas erliegen seit Jahrzehnten einer regressiven, semitotalitären Islamophilie. Badiou ist einer der prominentesten Propagandisten dieser kollektiven Regression, die zahllose Wähler aus Protest in die Arme des Front National treibt.
Auch mit Badious permanenter Bezugnahme auf die populären Schichten ist es nicht so weit her. Im Gegenteil: Durch die Negierung der spezifisch islamischen Gewalt verhält sich Badiou wie ein typisches Mitglied des Pariser Establishments, das gar nicht mehr sehen will, was sich im Land draussen abspielt. Es ist eine traurige Tatsache, dass dies nur in Erfahrung bringen kann, wer Provinzzeitungen (oder in der Region Paris die Zeitung Le Parisien) liest. Die alltägliche Gewalt ist quantitativ und in ihren Formen im europäischen Vergleich bemerkenswert: Nicht nur die Polizei (auf die inzwischen scharf geschossen wird), sondern auch die Feuerwehr ist regelmässig Opfer schwerster Attacken, Schulen, Kindergärten und Bibliotheken brennen, Angriffe auf Frauen, Quartierfremde, Schwule, Juden, selbst auf Ärzte und Pfleger sind Alltag geworden. Fast ausnahmslos führen die französischen Soziologen solche Phänomene auf die Armut, also sozioökonomische Faktoren, und das Habitat zurück. Eine These, die hoffnungslos überholt ist. Der Sozialgeograph Christophe Guilluy versetzte ihr den Todesstoss, indem er nachwies, dass 85% der Armen in Frankreich nicht in den Ban-ieues, sondern in periurbanen und ländlichen Gebieten leben, wo der Anteil oben erwähnter Gewaltphänomene gering ist. Der vulgärmaterialistisch argumentierenden Soziologie wurde ein weiterer Schlag versetzt durch den Banlieueforscher Hugues Lagrange, der nachweisen konnte, wie eminent wichtig Kul tur und Religion für das Verhalten auch der Bewohner der Banlieues ist.
14 Die muslimisch dominierten Teile der Pariser Banlieue haben zahllose einst idealistische Ärzte aus Gründen der Gewalt verlassen. Siehe hierzu die Berichte des Observatoire de la sécurité des méde-cins auf dem Web.
15 Vgl. C. Guilluy, Fractures Françaises, Paris 2010.
Er wies auch darauf hin, dass es nicht unbedingt die chronologisch als letzte angekommenen Immigranten sind, die sich am schlechtesten integrieren, sondern dass Islam und Patriarchalismus eine entscheidende Rolle spielen. Bewusste Phänomene der Gewalt korrelieren keineswegs mit Armut und einem schlechten Habitat, sehr wohl aber mit einer starken Präsenz des Islam.
Es versteht sich von selbst, dass Lagrange und Guilluy in manchen Medien als „Neokonservative“ (oder noch übler) behandelt werden. Was sich in Frankreich „Antirassismus“ nennt, ist inzwischen partiell zu einem Instrument faschistoider Repression avanciert: eine Art pseudolinks-islamischer Maccarthyismus.
All dies muss Badiou fremd bleiben, da er es restlos durch seine Imperialismustheorie meint auflösen zu können (wobei der arabisch-islamische Imperialismus kaum eine Rolle spielt). Er ist gar nicht imstande, sich zu fragen, weshalb in Frankreich durch die (Re-)Islamisierung Probleme mit der Laizität auftauchen (nämlich, weil es im Islam keine Unterscheidung zwischen Säkularem und Religiösen gibt). Vielmehr ergreift er die Flucht nach vorne und will die Laizität in toto auflösen. Selbst sie ist für Badiou ein verrottetes Instrument des französischen Kapitals.
Wenn dem so wäre, gäbe es keine Erklärung dafür, dass die Korollarien an Problemen, die eine hohe Präsenz des Islam nach sich zieht, in Europa eben keineswegs nur im assimilatorisch-laizistischen System auftauchen. Sie treten genauso im schwedischen Integrationssystem auf, das seit Jahren am meisten
16 H. Lagrange, Le déni des cultures, Paris 2010
17 Vgl. Zenklusen, Ist der Antirassismus faschistoid geworden?, auf der Page der Gesellschaft für Aufklärung und Menschenrechte GAM
Asylbewerber aufnimmt, und sie treten auch
im englischen, eher segregierend- mulitikulturellen System auf – nicht umsonst erhielt London den Übernamen „Londonis-tan“.
Überdies muss immer wieder an die Tatsache erinnert werden, dass angesprochene Probleme mit dem Judentum, dem Konfuzianismus, dem Buddhismus, dem Hinduismus etc. nie und nirgends in Europa in demselben Masse beobachtbar sind.
Darüber hinaus sei festgehalten, dass die laizistische Schule gerade einen nach aussen abgegrenzten Raum garantieren soll, der religiöse, familiale, kommerzielle Einflüsse möglichst verhindert: im Idealfall ganz gemäss…Platons
Aufgabe eines zeitdiagnostischen Philosophen sollte es sein, den Wahnsinn in der Welt zu analysieren und zu reflektieren. Doch Badiou lässt sich vom Wahnsinn anstecken. Weder Universalismus noch Kommunismus sind mit Islam und Islamophilie vereinbar. Entgegen den eigenen Beteuerungen versucht Badiou, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Der positive Bezug zum Kopftuch gegen Ende des Textes entlarvt ihn einmal mehr: Er erträumt sich eine Revolution ohne Laizität und Charlie Hebdo, dafür Hand in Hand mit den reaktionärsten, paläofaschistisch-islamischen Fraktionen der französischen Bevölkerung und unter Mithilfe von Hamas und Hezbollah: eine Vision des Grauens.
Nein, die Begeisterung für Pol Pot und die Roten Khmer war keine Jugendsünde – das hat bei Badiou System.
Stefan Zenklusen (1966) ist Philosoph in Basel
Literaturverzeichnis
[Literatur]
© 2015 beim Autor und/oder bei www.kritiknetz.de, Hrsg. Heinz Gess, ISSN 1866-4105
Die Idee des Kommunismus
Die roten Banner und die Trikolore
Nach den Attentaten von Paris ist in Frankreich der «republikanische Pakt» beschworen worden. Doch dieser sei nur ein Feigenblatt für den räuberischen Kapitalismus, meint der Philosoph Alain Badiou und fordert dagegen die wirkliche Form der Humanität: den wahren Kommunismus.
Von Alain Badiou
Heutzutage ist die Welt vollkommen vom globalen Kapitalismus umstellt, der internationalen Oligarchie unterworfen, die ihn regiert, und der monetären Abstraktion als einziger universell anerkannter Form hörig. In diesem Kontext hat sich ein mittelmässiger intellektueller Konformismus etabliert, eine Resignation, zugleich jammernd und selbstzufrieden, die die Abwesenheit jeder Zukunft begleitet, wenn diese nicht die Wiederholung des Vorhandenen darstellt.
Wir sehen auch, wie angesichts der Vermischung eines korrumpierten Kapitalismus mit einem mörderischen Gangstertum eine manische Antwort auftaucht, subjektiv vom Todestrieb gesteuert, die sich gegen die verschiedensten Identitäten richtet. Diese Antwort löst ihrerseits Antiidentitäten aus, die anmassend identitär sind (das heisst auf angeblich ursprüngliche, unverrückbare Gruppenidentitäten setzen). Angesichts des Antagonismus von «Abendland», der Heimat des herrschenden zivilisierten Kapitalismus, und «Islamismus», der sich auf einen blutigen Terrorismus bezieht, erscheinen auf der einen Seite mörderische, bewaffnete Banden oder hoch aufgerüstete Individuen, die ihre Fahnen schwingen, um dem Leichnam irgendeines Gottes Gefolgschaft zu verschaffen. Auf der anderen Seite werden im Namen der Menschenrechte und der Demokratie barbarische internationale Militärexpeditionen geführt, die ganze Staaten zerstören (Jugoslawien, Irak, Libyen, Afghanistan, Sudan, Kongo, Mali, Zentralafrika …) und Tausende von Opfern fordern, ohne mehr zu erreichen, als dass mit den korruptesten Banditen ein prekärer Frieden über Brunnen, Bergwerke, Nahrungsmittel und jene Enklaven ausgehandelt wird, in denen die Multis florieren.
Es ist eine Verfälschung, diese Kriege und ihre kriminellen Auswirkungen als zentralen Widerspruch der gegenwärtigen Welt darzustellen. Die Armeen und Polizeien des «Kriegs gegen den Terrorismus», die bewaffneten Banden, die sich auf einen tödlichen Islamismus berufen, und alle Staaten gehören heute der gleichen Welt an, einem räuberischen Kapitalismus.
Verschiedene pathologische Identitäten fühlen sich allen anderen überlegen, streiten sich in dieser vereinheitlichten Welt heftig um die Überbleibsel lokaler Herrschaft. Man findet in der gleichen Welt, in der die Interessen der Handelnden überall die gleichen sind, die liberale Version des Abendlands, die autoritäre und nationale Version Chinas oder Russlands unter Wladimir Putin, die theokratische Version der Arabischen Emirate, die faschistoide Version der bewaffneten Banden … Die Bevölkerungen werden überall aufgefordert, uneingeschränkt jene Version zu verteidigen, die die lokalen Mächte stützen.
Das wird so weitergehen, solange der wahre Universalismus – wenn die Menschheit ihr eigenes Geschick in die Hand nimmt und sich so die Idee des Kommunismus historisch-politisch neu und entscheidend verkörpert – seine Macht auf dem globalen Terrain nicht entfalten kann, es ihm also nicht gelingt, die Unterjochung der Staaten durch die Oligarchie der Besitzenden und deren Bediensteten, die monetäre Abstraktion und schliesslich die Identitäten und Gegenidentitäten, die den menschlichen Geist verwüsten und den Tod anrufen, aufzuheben.
Gegen «Charlie Hebdo»
Der linken Revolte der Achtundsechziger entsprungen, ist die Zeitschrift «Charlie Hebdo», wie zahlreiche Intellektuelle, PolitikerInnen, «neue Philosophen», machtlose Ökonominnen und diverse Unterhalter, eine zugleich ironische und fieberhafte Verteidigerin der Demokratie geworden, der Republik, des Laizismus, der Meinungsfreiheit, des freien Unternehmertums, befreiter Sexualität, des freiheitlichen Staats, kurzum: der herrschenden politischen und moralischen Ordnung.
Seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wird allerdings ein neuer Feind im Innern konstruiert: «der Muslim». Diese Konstruktion hat sich im Gleichschritt mit der Etablierung verschiedener erbärmlicher Gesetze vollzogen, von der Einschränkung der Meinungsfreiheit über die pedantische Kontrolle von Kleidern und Verbote hinsichtlich der Geschichtsschreibung bis hin zu neuen Befugnissen für die Polizei. Diese Konstruktion hat sich zudem mit dem unaufhaltsamen Aufstieg des Front National, der seit dem Algerienkrieg freizügig und offen einen kolonialen Rassismus praktiziert, in einer Art Konkurrenz von «links» vollzogen. Was auch immer die unterschiedlichen Gründe sein mögen, Tatsache ist, dass sowohl «der Muslim» zu Zeiten Mohammeds wie auch der heutige das schlechte Objekt der Begierde von «Charlie Hebdo» geworden ist. Den Muslim mit Sarkasmus zu überhäufen und über seine Gestalt zu lachen, ist der Geschäftszweck dieses schmierigen «humoristischen» Magazins geworden, so wie man sich vor knapp einem Jahrhundert mit dem Namen «Bécassine» über die armen Bauernmädchen (die damals Christinnen waren) lustig machte, die aus der Bretagne nach Paris gekommen waren, um die Hintern der Bürgerkinder abzuwischen.
Die französische Identität
In diesem Krieg der Identitäten versucht Frankreich, sich durch ein Totem eigener Erfindung hervorzuheben: die «demokratische und laizistische Republik» oder den «republikanischen Pakt». Diesem Totem huldigt die etablierte parlamentarische Ordnung in Frankreich – zumindest seit ihrem Gründungsakt 1871, als 20 000 ArbeiterInnen der Commune in den Strassen von Paris durch Adolphe Thiers, Jules Ferry, Jules Favre und andere Grössen der «republikanischen» Linken abgeschlachtet wurden. Dieser «republikanische Pakt», um den sich viele Exlinke, auch «Charlie Hebdo», geschart haben, hat immer den Verdacht gehegt, dass sich schreckliche Dinge in den Vorstädten, in den Fabriken der Peripherie, in den schummrigen Bistros der Banlieues vollziehen. Die Republik hat immer starke Polizeibataillone an diese Orte geschickt und unter unzähligen Vorwänden die Gefängnisse mit jungen, anrüchigen, schlecht ausgebildeten Männern, die in den Banlieues leben, gefüllt. Die Republik hat auch die Massaker und neuen Formen der Sklaverei vervielfacht, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Kolonialreich nötig waren.
Eine beträchtliche Anzahl der Jungen, die unsere Banlieues bevölkern, haben proletarische Eltern afrikanischer Herkunft oder sind selbst aus Afrika gekommen, um zu überleben. Sie gehören deshalb, folgerichtig, oft der islamischen Religion an. Kurzum, sie sind zugleich Proletarier und Kolonisierte – zwei Gründe, ihnen zu misstrauen und mit repressiven Massnahmen zu begegnen.
Nehmen wir an, Sie seien ein junger Schwarzer oder ein Junge mit arabischem Aussehen oder auch eine junge Frau, die – schlichtweg, um sich gegen das Verbot aufzulehnen – entschieden hat, die Haare zu bedecken. Es besteht eine sieben- bis achtmal grössere Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch die demokratische Polizei auf den Strassen angehalten und aufs Polizeirevier gebracht werden, als wenn Sie wie ein Franzose aussehen, das heisst die Gesichtszüge von jemandem haben, der vermutlich weder proletarisch ist noch aus den Kolonien stammt. Und auch nicht Muslim ist.
«Charlie Hebdo» bellt also in gewissem Sinn mit polizeilichem Gebaren in jenem «amüsanten» Stil von Witzchen mit sexuellem Beigeschmack. Das ist nichts Neues. Betrachten wir nur die Obszönitäten Voltaires gegenüber Jeanne d’Arc: Seine «Jungfrau von Orleans» (1752) ist «Charlie Hebdo» durchaus angemessen. Dieses schmierige Gedicht gegen eine Heldin, die bewunderungswürdig christlich ist, erlaubt uns zu sagen, dass die wahren und starken Aufklärer des kritischen Denkens nicht durch diesen Voltaire aus der Gosse vertreten werden.
Es verdeutlicht die Weisheit von Robespierre, als er all jene verurteilte, die die antireligiöse Gewalt zum Herzen der Revolution machen wollten und damit lediglich erreichten, dass viele Menschen ihre Gefolgschaft aufkündigten und der Bürgerkrieg ausbrach. Denn daran scheidet sich die demokratische französische Meinung: Entweder steht man, bewusst oder unbewusst, auf der Seite des immer progressiven und wirklich demokratischen Rousseau oder auf der Seite des Geschäftemachers und Spitzbuben, des reichen, skeptischen Spekulanten und Lüstlings, der wie ein böser Geist in Voltaire sass, der übrigens gelegentlich auch wirkliche Kämpfe austrug.
Das faschistische Verbrechen
Und die drei jungen Franzosen, die die Polizei so schnell getötet hat? Die drei jungen Männer haben ein Verbrechen verübt, das man meines Erachtens als Verbrechen faschistischen Typs charakterisieren muss. Ein solches faschistisches Verbrechen hat drei Merkmale.
Zuerst einmal ist es gezielt und keine blinde Tat, denn die Motivation ist eine ideologische, und zwar eine faschistische, das heisst, das Verbrechen bezieht sich strikt auf Merkmale der Identität: national, rassisch, ethnisch, der Kleidung, religiös … Im vorliegenden Fall sind die Mörder antisemitisch. Öfter zielt das faschistische Verbrechen auf Publizisten, auf Journalistinnen, auf Intellektuelle oder Schriftsteller, die die Mörder als RepräsentantInnen der Gegenseite betrachten. Im vorliegenden Fall also «Charlie Hebdo».
Zweitens ist das faschistische Verbrechen extrem gewalttätig, spektakulär, weil es die Idee einer absoluten und kalten Entschiedenheit aufzwingen möchte, die im Selbstmordattentat auch die Möglichkeit des Tods der Mörder einschliesst. Das ist der Aspekt «Es lebe der Tod!», die nihilistische Haltung dieser Aktionen.
Drittens hat dieses Verbrechen durch seine gewaltige Grösse, seinen Überraschungseffekt, sein jede Norm sprengendes Mass einen Effekt des Terrors erzielt. Damit hat es aufseiten des Staats und der öffentlichen Meinung unkontrollierte Reaktionen, die sich ganz auf eine rachsüchtige Gegenidentität beziehen, hervorgerufen, die in den Augen der Verbrecher und ihrer Auftraggeber nachträglich symmetrisch das blutige Attentat rechtfertigen. Und genau dies ist geschehen. In diesem Sinn hat das faschistische Verbrechen eine Art Sieg errungen.
Der Staat und die Meinung
Von Anfang an hat sich der Staat des faschistischen Verbrechens in einer masslosen und höchst gefährlichen Art bedient, weil er in das Register des weltweiten Kriegs die Identität eingeschrieben hat. Dem «fanatischen Muslim» hat man schamlos den guten demokratischen Franzosen gegenübergestellt.
Die Verwirrung erreichte ihren Höhepunkt, als der Staat geradezu autoritär zur Demonstration aufrief. Es fehlte nur noch, dass Premierminister Manuel Valls in Betracht gezogen hätte, die Abwesenden einzusperren. Und die Menschen, nachdem sie ihren identitären Gehorsam unter dem Banner der Trikolore gezeigt hatten, zu ermahnen, sich daheim zu verkriechen oder ihre ReservistInnenuniformen hervorzuholen und dem Signalhorn in Syrien zu folgen.
Sprechen wir also von der Meinungsäusserungsfreiheit. Während der ersten Tage dieser Geschehnisse war es praktisch unmöglich, auf das, was geschehen war, anders zu reagieren, als in den Jubelchor über unsere Freiheiten und unsere Republik einzustimmen, die Korrumpierung unserer Identität durch die jungen islamistischen ProletarierInnen und die so schrecklich verschleierten jungen Frauen zu verfluchen und sich männlich auf den Krieg gegen den Terrorismus vorzubereiten. Man hörte sogar den folgenden Ruf, bewundernswert in seiner ausdrucksvollen Freizügigkeit: «Wir sind alle Polizisten.»
Es versteht sich, dass das Gesetz unseres Lands in Wahrheit dem Einheitsdenken und der furchtsamen Unterwerfung entspricht. Aber besteht insbesondere die Freiheit – jene des Denkens, der Meinungsäusserung und der Aktion inbegriffen, ja die des Lebens schlechthin – wirklich darin, Hilfskräfte der Polizei zu werden für die Treibjagd auf eine Handvoll als Faschisten Klassifizierter, die umfassende Denunziation bärtiger oder verschleierter Verdächtiger voranzutreiben und die düsteren Banlieues andauernd zu verdächtigen, jene Erbschaften der Vorstädte, wo man andernfalls ein Gemetzel wie dasjenige an der Commune von 1871 veranstaltet? Oder besteht die zentrale Aufgabe der Emanzipation, der öffentlichen Freiheit, nicht darin, möglichst gemeinsam mit den jungen ProletarierInnen der Banlieues zu handeln, möglichst gemeinsam mit jungen Frauen zu handeln, ob verschleiert oder nicht, was keine Rolle spielt im Rahmen einer neuen Politik, die sich an keine Identität richtet («ProletarierInnen haben kein Vaterland») und die egalitäre Form einer Humanität vorbereitet, die sich ihrer wahren Bestimmung bemächtigt? Einer Politik, die rational in Betracht zieht, dass unsere unerbittlichen Herren, die reichen Herrscher unseres Schicksals, endlich verabschiedet werden?
Es gibt in Frankreich seit längerem zwei Demonstrationsformen: jene unter der roten Fahne und jene unter der Trikolore. Glauben Sie mir: Ohne die kleinen faschistischen Banden identitären und mörderischen Typs zu verharmlosen – ob sie sich auf sektiererische Formen des Islam, auf die nationale Identität oder auf die Überlegenheit des Abendlands berufen: Wirksam sind nicht die von unseren führenden Köpfen herbeibefohlenen und ausgenützten Trikoloren. Sondern es sind die anderen Banner, die roten, die man wieder hervorholen sollte.
Erweiterte und bearbeitete Fassung eines am 27. Januar 2015 in der Zeitung «Le Monde» erschienenen Beitrags. Aus dem Französischen von Stefan Howald.
Ein anstössiger Philosoph
Alain Badiou (78) ist Philosoph, Mathematiker und Romancier. Er gilt als einer der bedeutendsten sowie kontroversesten politisch-philosophischen Denker der Gegenwart und als Verfechter der kommunistischen Idee.
Badiou lehrte an der École normale supérieure und ist als Mitbegründer der Bürgerrechtsorganisation Organisation politique politisch aktiv. Als Grundlagenwerke seines philosophischen Denkens gelten «Das Sein und das Ereignis» (1988/2005) und «Logiken der Welten. Das Sein und das Ereignis 2» (2006/2010). Auf Deutsch erschienen zuletzt «Kino. Gesammelte Schriften zum Film» (2014) und «Pornografie der Gegenwart» (2013/14).
- Wenn der Kolonialismus das Hauptproblem wäre, dann müsste man dazusagen, dass auch Muslime immer noch Kolonialherren sind – und nicht eben sonderlich „menschliche“.
- Islamischer Dschihad und islamische Gewalt; die Billigung von Sexsklaverei; die Entmenschlichung von Frauen; Hass auf Nichtmuslime und deren Verfolgung – all das ist in der islamischen Welt seit jeher gang und gäbe, schon seit der Gründung dieser Religion. Man leugnet alles und macht „die Ungläubigen“ für alles verantwortlich.
- Ist es vielleicht Amerika, das diese Männer dazu anhält, ihre Frauen oder Schwestern als Menschen zweiter Klasse zu behandeln? Wenn wir den Westen für das kritisieren wollen, was in der muslimischen Welt passiert, dann sollten wir ihn dafür kritisieren, dass er nicht mehr tut, diese Grausamkeiten zu stoppen.
- Wer versucht, den Schaden zu leugnen, den die islamische Ideologie der muslimischen Welt zugefügt hat, und gleichzeitig dem Westen die Schuld an den islamischen Gräueln gibt, wird den Muslimen niemals helfen, sich ihr Versagen einzugestehen und fortschrittliche Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln.
Jedes Mal, wenn über ISIS, Boko Haram, den Iran oder irgendeine andere Terrorgruppe der muslimischen Welt diskutiert wird, neigen viele Leute dazu, den Westen für die von diesen verübten Verwüstungen und Morde verantwortlich zu machen. Nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein. Den westlichen Nationen die Schuld für die in der muslimischen Welt anzutreffenden Versäumnisse zuzuschieben, zeugt von Fanatismus und ist nichts anderes als ein Versuch, die Schuld zu verlagern und uns daran zu hindern, die wirklichen Wurzeln des Problems zu verstehen.
Die Idee, dass der Westen schuld daran sei, dass diese islamischen Terrorgruppen Frauen entführen, um sie als Sexsklavinnen bzw. „Ehefrauen“ zu verkaufen; daran, dass sie Massenkreuzigungen und Zwangskonversionen durchführen; daran, dass sie massenhaft unschuldige Menschen enthaupten; daran, dass sie religiöse Minderheiten ausrotten wollen und unersetzliche archäologische Stätten zerstören – diese Idee ist haarsträubend, beleidigend und falsch.
Westliche Staaten versuchen – wie viele andere Staaten auch –, die Sicherheit ihrer Bürger zu bewahren. Dafür benötigen sie als Partner friedliche Staaten, mit denen sie wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen pflegen können. Was sie nicht brauchen, sind genozidale Terrorgruppen, die in weiten Teilen der muslimischen Welt Leben, Frieden und Stabilität zerstören.
Auch haben westliche Staaten demokratische und humanitäre Werte, die die islamischen Staaten nicht besitzen. Die religiösen und historischen Erfahrungen, die die westliche Welt und die islamische jeweils gemacht haben, sind voneinander so grundlegend verschieden, dass sich in den beiden Welten völlig verschiedene Kulturen und Werte etabliert haben.
Der Westen hat, aufbauend auf jüdischen, christlichen und säkularen Werten, eine viel menschlichere, freiere und demokratischere Kultur erschaffen. Die Kultur hingegen, die die muslimische Welt traurigerweise unter dem islamischen Gesetz der Scharia erschaffen hat, ist frauenfeindlich, gewalttätig und totalitär.
Das bedeutet nicht, dass der Westen perfekt und ohne Sünde wäre. Er verübt immer noch schreckliche Verbrechen: Europa trägt die Schuld auf sich, der Ermordung von sechs Millionen Juden im Holocaust den Weg geebnet zu haben, und immer noch beschützt es nicht seine jüdischen Gemeinden. Selbst in unserer Zeit hängen viele europäische Staaten einer verdrehten Logik an, die sie dazu bringt, die Hamas anzuerkennen, die offen sagt, dass sie einen Völkermord an den Juden verüben will.
Und der Westen trägt die Verantwortung für das, was auf seinem Boden passiert – etwa seine Unfähigkeit, europäische Frauen vor muslimischen Vergewaltigern zu beschützen. Diese Männer sind nach Europa gezogen, um von den dortigen Möglichkeiten und Privilegien zu profitieren, doch statt der europäischen Bevölkerung und den Regierungen dankbar zu sein, vergewaltigen sie die dortigen Frauen und versuchen, ihnen das islamische Gesetz der Scharia aufzuzwingen.
Wenn wir den Westen für das kritisieren wollen, was in der muslimischen Welt passiert, dann sollten wir ihn dafür kritisieren, dass er nicht mehr tut, diese Grausamkeiten zu stoppen.
Der Westen, allen voran die USA, sollte all seine Macht nutzen, um diesen Verbrechen Einhalt zu gebieten – das gilt insbesondere für die Genozide, die in der muslimischen Welt an Juden, Christen und anderen Nichtmuslimen verübt werden.
Auch sollten wir die westlichen Staaten – und auch andere, wie etwa die Vereinten Nationen und ihren verzerrten Bericht über den Gazakrieg – für die Unterstützung kritisieren, die sie denjenigen zukommen lassen, die stolzen Hauptes Terrorangriffe auf israelische Zivilisten verüben. Und wir sollten den Westen dafür kritisieren, dass er dem Staat Israel im Angesicht genozidalen Judenhasses nicht beisteht.
Wir sollten den Westen dafür kritisieren, dass er den islamischen Antisemitismus in Europa immer weiter wachsen lässt und so das Leben der Juden unerträglich macht, Tag für Tag.
Wir sollten den Westen dafür kritisieren, dass er seit über 40 Jahren die türkische Besatzung Nordzyperns akzeptiert, ohne zu murren.
Auch sollten wir den Westen dafür kritisieren, dass er das Schicksal der Kurden, eines verfolgten und staatenlosen Volkes, der Türkei, dem Iran, dem Irak, Syrien und nun auch noch dem Islamischen Staat auf Gedeih und Verderb ausgeliefert hat. Erst vor wenigen Tagen, am 25. Juni, wurden bei einem weiteren tödlichen Anschlag des IS in Kobane viele Dutzend Menschen getötet und verwundet.
Vor allem aber sollten wir die derzeitige US-Regierung dafür kritisieren, dass sie nicht willens ist, ernsthaft zu handeln, um ISIS, Boko Haram und andere islamische Gruppen zu stoppen. [1]
Man könnte diese Liste endlos fortsetzen. Alles andere als realistisch wäre hingegen die Behauptung, diese Gruppen und Regimes hätten die Lehren ihrer Religion alle auf genau dieselbe Art missverstanden.
Es wäre ebenfalls nicht realistisch zu behaupten, der Westen hätte die vielen Hundert islamischen Terrorgruppen ins Leben gerufen, die es überall in der muslimischen Welt gibt.
Die Frage lautet also: Wer oder was hat all diese terroristischen Gruppen und Regimes erschaffen?
In fast allen Teilen der muslimischen Welt grassiert eine systematische Diskriminierung – bis hin zum Mord. Das trifft insbesondere Frauen und Nichtmuslime. Extremistische islamische Organisationen sind jedoch nicht die einzigen Täter. Viele muslimische Zivilisten, die keinerlei Verbindungen zu islamistischen Organisationen haben, verüben solche Angriffe täglich. Dschihad (Krieg im Dienste des Islam) und die Unterwerfung von Nichtmuslimen sind in den Schriften und der Geschichte des Islam tief verwurzelt.
Seit dem siebten Jahrhundert haben muslimische Armeen stets die Gebiete von Juden, Christen, Hindus und Buddhisten überfallen und erobert. Seit nunmehr 1.400 Jahren führen sie ihren Dschihad – islamische Raubzüge – gegen andere Religionen.
Viele Menschen sind berechtigterweise schockiert von der Barbarei des IS, doch der islamische Dschihad ist nicht etwas, was allein dem IS eigentümlich wäre. Der gewaltsame Dschihad ist eine jahrhundertealte Tradition der islamischen Ideologie. Der IS ist nur eine der dschihadistischen Armeen des Islam. Es gibt ihrer viele.
All dies ist ein Problem des Islam. Der freie Westen hat absolut nichts mit der Schöpfung und Aufrechterhaltung dieser Kultur der Unfreiheit zu tun.
Vielmehr ist er selbst immer das Opfer der islamischen Feldzüge und imperialistischen Bestrebungen gewesen: Über Jahrhunderte waren christliche Völker Europas den Invasionen und der Unterdrückung des Osmanischen Reichs ausgesetzt. Der Untergang des Byzantinischen Reichs markierte den Höhepunkt des islamischen Dschihad gegen die Länder der Christenheit. Viele Regionen Europas – u.a. die der heutigen Staaten Griechenland, Bulgarien, Albanien, Bosnien, Kroatien, Ungarn, Serbien und Zypern – wurden von den osmanischen Armeen überfallen und besetzt. Andere Ziele der islamischen Eroberer, darunter etwa Venedig, Österreich und Polen, mussten ihre Territorien in blutigen Kriegen beschützen.
Die historischen und gegenwärtigen Übel in der muslimischen Welt sind also keine, die von außen „importiert“ worden wären; es handelt sich um innere kulturelle und politische Probleme, die die muslimischen Regimes und Völker seit Jahrhunderten immer wieder reproduzieren.
Die Zeitschrift The Week listete kürzlich einige der Dinge auf, die Frauen in Saudi-Arabien nicht dürfen: Saudische Frauen dürfen nicht „ohne einen männlichen Aufpasser irgendwo hingehen; ein Bankkonto ohne Zustimmung des Ehemanns eröffnen; ein Auto fahren; an Wahlen teilnehmen; Schwimmen gehen; an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen; beim Einkauf Kleider anprobieren; einen Friedhof betreten; ein unzensiertes Modemagazin lesen; eine Barbiepuppe kaufen – usw. usf..“
Natürlich steht in islamischen Schriften nichts über Autos, Modemagazine oder Barbiepuppen, aber es gibt dort genug, was anzeigt, warum diese und andere Missstände überall in der islamischen Welt verbreitet sind, und warum die Geistlichen, Imame und Muftis sie billigen.
Um das alles zu begreifen, muss man verstehen, wie die von der islamischen Theologie gezogenen Linien den Boden bereiten, auf dem diese Art der Diskriminierung reift, warum sie gepflegt und wie sie propagiert wird.
Saudi-Arabien ist nicht das einzige muslimische Land, in dem Frauen entmenschlicht werden. Überall in der muslimischen Welt – auch in der Türkei, die als eines der „liberalsten“ muslimischen Länder gilt – werden beständig Frauen von ihren Ehemännern, Ex-Männern, Freunden, Vätern, Brüdern oder anderen Männern missbraucht oder getötet. [2]
Ist es vielleicht Amerika, das diese Männer dazu anhält, ihre Frauen oder Schwestern als Menschen zweiter Klasse zu behandeln?
Ist es wirklich der Westen, der sie daran hindert, Menschenrechte zu achten und ihre politischen Angelegenheiten auf diplomatische und friedliche Weise zu regeln? Sind Muslime zu dumm, vernünftige Entscheidungen zu treffen und verantwortungsvoll zu handeln? Warum sollten Amerikaner oder Europäer dem Rest der Welt Böses wünschen?
Westliche Nationen zu dämonisieren – und das sogar ihres kulturellen, wissenschaftlichen und rationalen Fortschritts zum Trotz –, ist schlicht und einfach Rassismus.
„Der Glaube, dass der Westen immer schuldig sei, ist eine von einem Dutzend schlechter Ideen für das 21. Jahrhundert“, schrieb der australische Pastor Dr. Mark Durie einmal. „Diese irrationale und schädliche Idee wird heutzutage in vielen Schulen gelehrt und ist mittlerweile in vieler Leute Weltanschauung eingewoben. Es ist im Wesentlichen eine Strategie, um andere zum Schweigen zu bringen und kritisches Denken zu sabotieren.“
Ein anderes Phänomen, das Leute daran hindert, die Wurzeln der Konflikte in der muslimischen Welt zu verstehen, ist der „moralische Relativismus“ – ein politisch korrekter Ausdruck, der in Wirklichkeit moralische Feigheit meint.
Den „moralischen Relativismus“ zu verteidigen und zu sagen: „Alle Kulturen sind gleich“, ist nichts anderes, als zu sagen, eine Kultur, die dazu anstiftet, Kinder zu verheiraten, Frauen zu schlagen und Mädchen auf Sklavenmärkten zu verkaufen, habe denselben Wert wie eine Kultur, die Frauen respektiert, ihre Rechte anerkennt und mutwillige Gewalt ablehnt.
Ein anderes beliebtes Ziel für diejenigen, die andere für das Versagen der muslimischen Welt verantwortlich machen wollen, ist die frühere britische Kolonialherrschaft.
Wenn der Kolonialismus jedoch das Hauptproblem wäre, dann müsste man dazusagen, dass auch Muslime immer noch Kolonialherren sind – und darüber hinaus nicht eben sonderlich „menschliche“. Die muslimischen Kolonisatoren scheinen noch nicht einmal viel zur Kultur der Länder beigetragen zu haben, die sie überfallen und kolonisiert haben. Im Gegenteil haben sie den Fortschritt in den von ihnen kolonisierten Gebieten gebremst. Die Druckerpresse z.B. erreichte erst knapp 200 Jahre nach ihrer Verbreitung in Europa die Provinzen des Osmanischen Reichs.
„Bücher … untergraben die Macht derer, die das mündlich überlieferte Wissen kontrollieren, da sie dieses Wissen jedem zur Verfügung stellen, der lesen kann“, schreiben die Professoren Daron Acemoglu und James Robinson. „Dies bedrohte den herrschenden Status quo, in welchem Wissen von den Eliten kontrolliert wurde. Die osmanischen Sultane und religiösen Autoritäten fürchteten die schöpferische Zerstörung, die daraus resultieren würde. Ihre Lösung bestand darin, den Buchdruck zu verbieten.“[3]
„Europäische Imperien – Briten, Franzosen, Italiener – hatten in Nordafrika und dem Nahen Osten nur eine kurzlebige Präsenz, verglichen mit der des Osmanischen Reichs, das die Region über 500 Jahre lang beherrschte“, sagt der Historiker Niall Ferguson.
„Die Kultur, wie sie heute im Größeren Nahen Osten und in Nordafrika existiert, hat sehr, sehr wenig mit der Kultur gemein, die die Europäer dort zwischen dem späten 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts zu pflanzen versuchten.“
„Man kann nicht dem Imperialismus die Schuld geben und gleichzeitig das am längsten existierende Imperium des Nahen Ostens auslassen: das Osmanische Reich, ein muslimisches Reich, dessen Anfänge viel weiter zurückreichen als die irgendeiner europäischen Großmacht.“
Auch heute noch sind muslimische Staaten in etlichen Gebieten der Welt Besatzungs- und Kolonialmächte – etwa in Kurdistan, Belutschistan und dem nördlichen Teil Zyperns, einem Mitgliedsstaat der EU.
„Eine der tragischsten Folgen der türkischen Invasion von 1974 und der darauf folgenden illegalen Besatzung von 36,2 Prozent des Territoriums der Republik Zypern“, so das Außenministerium der Republik Zypern, „ist die gewaltsame und systematische Zerstörung des kulturellen und religiösen Erbes in dem besetzten Gebiet.“
„Hunderte von historischen und religiösen Stätten in verschiedenen Regionen der besetzten Gebiete wurden zerstört, geplündert und verwüstet. Illegale ‚Ausgrabungen‘ wurden durchgeführt und kulturelle Schätze aus Museen und privaten Sammlungen gestohlen, um sie ins Ausland zu verkaufen.“
Auch in der Gegenwart sind indigene Völker Verfolgung vonseiten muslimischer Gruppen und Regimes ausgesetzt – etwa die Assyrer, die Chaldäer, die Mandäer, die Schabaken, die Kopten, die Jesiden und die Beduinen, um nur einige zu nennen.
„Ein großer Teil der Beduinenbevölkerung lebt ständig unter der Drohung der Deportation“, sagt der Wissenschaftler Ben Cohen. „Etwa 120.000 Beduinen haben keine Staatsbürgerschaft und keine der daraus resultierenden Rechte.“
„Ihre Mitglieder erhalten keine Geburts- oder Heiratsurkunde, keinen Personalausweis und keinen Führerschein. Sie erhalten keinen Zugang zum öffentlichen Gesundheits- und Bildungswesen. Ihr Status zweiter Klasse bedeutet zudem, dass sie nicht vor Gericht ziehen können, um gegen ihre gut dokumentierte Diskriminierung zu klagen. Und in den seltenen Fällen, wo sie ihren Mut zusammennehmen und öffentlich protestieren – wie 2011, als Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie ‚Ich habe einen Traum‘ trugen –, reagieren die Sicherheitskräfte mit außergewöhnlicher Brutalität und machen rücksichts- und hemmungslos von Wasserwerfern, Schockgranaten und Tränengas Gebrauch.“
Die Verbrechen gegen die Gemeinschaft der Beduinen werden nicht vom Westen oder von Israel verübt – sondern von Kuwait, einem reichen islamischen Staat, der diese schutzlosen Menschen wie Sklaven behandelt.
In Katar, einem anderen wohlhabenden islamischen Staat, „stirbt alle zwei Tage ein Gastarbeiter aus Nepal beim Bau eines Fußballstadions. … Diese Zahl berücksichtigt noch nicht die Todesfälle unter den Arbeitern aus Indien, Sri Lanka und Bangladesch. … Nach Angaben von Nepals Agentur zur Förderung der Beschäftigung im Ausland sind zwischen Januar und Mitte November [letzten Jahre] 157 von dessen Arbeitern in Katar gestorben. 2013 lag die Zahl bei 168.“
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„In Libyen kann nur Staatsbürger werden, wer arabischer Abstammung ist“, berichtet der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR). „Auch viele Achdam im Jemen, eine kleine ethnische Minderheit, die möglicherweise Nachfahren afrikanischer Sklaven sind, können Berichten zufolge nicht die Staatsbürgerschaft erwerben.“
Ist das keine Apartheid?
In Kuwait können nur muslimische Antragsteller die Staatsbürgerschaft bekommen; Libyens Staatsbürgerschaftsgesetz sieht vor, dass jemandem die Staatsbürgerschaft entzogen werden kann, wenn er vom Islam zu einer anderen Religion konvertiert.
Ist das keine Apartheid? Apartheidsgesetze herrschen offensichtlich vielerorts in der muslimischen Welt.
Wer versucht, den Schaden zu leugnen, den die islamische Ideologie der muslimischen Welt zugefügt hat, und gleichzeitig dem Westen die Schuld an den islamischen Gräueln gibt, wird den Muslimen niemals helfen, sich ihr Versagen einzugestehen und fortschrittliche Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln.
„Die gesamte muslimische Welt hat weniger Nobelpreisträger hervorgebracht als das Trinity College in Cambridge. Allerdings hat sie im Mittelalter große Leistungen vollbracht“, schrieb der Evolutionsbiologe Richard Dawkins einmal auf Twitter (dafür wurde er von anderen Twitternutzern mit Kritik überhäuft).
Wie es aussieht, schafft ein Reichtum an Ölvorkommen, der im Pro-Kopf-Maßstab alles in den Schatten stellt, was die westlichen Staaten zu ihrer Verfügung haben, keine führenden Wissenschaftsnationen.
Was hält die Muslime zurück, wo sie doch den unvergleichlichen Vorteil von Bodenschätzen auf ihrer Seite haben? Warum fand die wissenschaftliche Revolution nicht in der muslimischen Welt statt? Warum ist ein so großer Teil der islamischen Geschichte von aggressivem Dschihad geprägt?
Islamischer Dschihad und islamische Gewalt; die Billigung von Sexsklaverei; die Entmenschlichung von Frauen; Hass auf Nichtmuslime und deren Verfolgung – all das ist in der islamischen Welt seit jeher gang und gäbe, schon seit der Gründung dieser Religion.
Zahlreiche in den islamischen Schriften verewigte Lehren und die Biografien des Religionsstifters haben die Rahmenbedingungen geschaffen, unter denen all diese Missstände nicht nur vorkommen, sondern in gigantischem Maßstab unter Schutz gestellt werden. Sie sind die Lehren, die zur Kultur der muslimischen Welt geworden sind.
Traurigerweise haben die meisten Muslime viel Zeit, Energie und Ressourcen auf das Töten und Zerstören verwendet, nicht aber – wenn man von dem überwältigenden künstlerischen Prunk einiger Zivilisationen absieht – auf wissenschaftlichen und kulturellen Fortschritt.
Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber al-Thani, der ehemalige Ministerpräsident von Katar, sagte kürzlich, Behauptungen, wonach Katar für das Recht, die Fußball-WM 2022 auszutragen, Bestechungsgelder gezahlt habe, seien „nicht fair“ und wurzelten in der Islamophobie des Westens und seinem Rassismus gegenüber Arabern.
Wie die jüngsten Entwicklungen zeigen, war er derjenige, der – im günstigsten Fall – „falsch informiert“ war.
Leugne alles und mache „die Ungläubigen“ für deine Unzulänglichkeiten verantwortlich. Nichts ist wichtiger als deine Ehre, und nichts schlimmer als deine Schande.
Sollten die Muslime den Wunsch haben, eine bessere Zukunft zu schaffen, dann hält uns niemand davon ab, außer uns selbst. Wir müssen lernen, unsere Gegenwart und Vergangenheit kritisch zu untersuchen.
Menschenrechtsaktivisten und Akademiker im Westen belügen die Muslime über ihre Kultur und beschimpfen und bedrohen Amerika, Europa oder „den Zionismus“ wegen der Probleme der Muslime; davon können niemals positive Entwicklungen für die muslimische Welt ausgehen. Es sind die islamische Kultur und die religiöse Ideologie, die für diese Probleme verantwortlich sind.
Wenn es in der muslimischen Welt jemals eine Aufklärung, Reformation oder Renaissance geben sollte, dann können nur ein ungetrübter Blick und schonungslose Fragen der Anfang davon sein.
Uzay Bulut, als Muslimin geboren und aufgewachsen, ist eine türkische Journalistin und lebt in Ankara.
[1] Das gilt auch für die Muslimbruderschaft, die Islamische Republik Iran, al-Qaeda, Al-Badr, al-Gama’a al-Islamiyya, den Islamischen Dschihad, die al-Nusra Front, Hizb-ut-Tahrir, Al Ghurabaa, Al-Itihaad al-Islamiya, Al-Mourabitoun, die Abdullah-Azzam-Brigaden, Jaish al-Muhajireen wal-Ansar, Jamaat Ul-Furquan, Jamaat-ul-Ahrar, Jamaat-ul-Mujahideen Bangladesch, Jamiat al-Islah al-Idzhtimai, die Front der Vorkämpfer für den Islamischen Großen Osten, Al-Shabaab, Abu Sayyaf, Tehreek-e-Nafaz-e-Shariat-e-Mohammadi und die Oberste Majlis ul-Shura-Armee der Vereinigten Mudschaheddinstreitkräfte des Kaukasus, um nur einige wenige zu nennen.
[2] Siehe: „Gender Equality Gap Greatest in Islamic Countries, Survey Shows“ von Patrick Goodenough, 29. Oktober 2014; „The Treatment of Women In Islam“ von Rachel Molschky, 7. Oktober 2013; „Women Suffer at the Hands of Radical Islam“ von Raymond Ibrahim, 9. Januar 2014; „As Muslim women suffer, feminists avert their gaze“ von Robert Fulford, National Post. Die renommierte türkische Journalistin Ayse Onal schreibt ihrem Buch Honour Killing: Stories of Men Who Killed, allein in der Türkei werde im Durchschnitt jeden Tag ein Ehrenmord verübt – 1.806 wurden zwischen 2000 und 2005 registriert.
[3] Acemoglu Daron und James Robinson: Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut, Frankfurt a.M. 2014.
http://de.gatestoneinstitute.org/6072/graeuel-muslimischen-welt
Paul Nellen 29.06.2015 Achgut.com
Warten auf 2050
Wir befinden uns im Weltkrieg gegen den Terror, meint Stefan Aust in der WELT – “besiegen” können den Jihadismus aber “nur die Muslime selbst”:
Wirklich nur die Muslime selbst? Das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Islam, in die “peace-keeping mission” von Moscheen und Imamen in Deutschland gegenüber dem gewaltbereiten Islamismus, erscheint ungefähr so naiv, wie vor 40 Jahren die Vorstellung eines “mäßigenden” Einflusses der SPD (oder “gemäßigter Linker”) auf die RAF, oder vor 80 Jahren der Einfluß der Konservativen auf die Nazis gewesen wäre. Eine auf Jahrzehnte angelegte, viel Papier, manche neue Lehrstühle und zahllose Dialogveranstaltungen produzierende Strategie, aber ohne jede Aussicht auf Erfolg. Denn zugleich – allen islamischen Gräueln zum Trotz – wächst die Anziehungskraft dieser Religion auf allen Kontinenten – 2050 wird der Islam 2050 die stärkste Religion weltweit sein – und erhöht damit die Siegeszuversicht der Muslime.
Insbesondere jener, die mit Khomeini der Auffassung sind, dass “der Islam es allen erwachsenen Männern zur Pflicht macht, sich für die Eroberung bereit zu machen, auf dass dem Wort des Islam in jedem Lande Folge geleistet werde”. Warum sollten gerade sie sich in einen innerislamischen Linienkampf stürzen, wenn es trotz Terrors und trotz des “IS” doch unterm Strich so gut für den Islam läuft? Und haben Fatwas oder eine “theologische” Verurteilung von angeblicher religiöser “Abweichung” schon jemals die irrenden Fanatiker oder “Abweichler” von ihrem Kurs abgebracht und zur Umkehr gezwungen?
Auf islamische Selbstheilung zu vertrauen, während die islamistische Ansteckungsgefahr zunimmt, ist bei weitem der gefährlichste Therapievorschlag angesichts der erschreckenden Faszination, derer sich der Islamismus und der Jihadismus derzeit erfreuen. Akute Massenansteckung verhindert man nur durch konsequente Isolierung und Quarantäne der Infizierten – und durch strenge Verhaltensvorschriften für den Umgang mit ihnen. Zugleich gilt das Vorbeugeprinzip gegenüber den noch nicht Angesteckten. Konkret für uns im Westen bedeutet das die strikte Unterordnung aller Religionen einschließlich des Islam unter die gültige Rechtsordnung und unter das Säkularstaatsprinzip.
Dieses verhindert, dass sich schleichend die Scharia und ihre zahllosen, zur gegengesellschaftlichen Differenz aufrufenden “göttlichen” Rechts- und Verhaltensnormen neben und über die vom Naturrecht abgeleitete Grund- und Menschenrechtsordnung unseres Landes etabliert. Man muss sich nur einfach wieder bewusst werden und es zu schätzen wissen, dass es dieses historisch begründete fundamentale Prinzip der Trennung von Religion und Politik resp. Staat überhaupt gibt. Dass es die Basis der zivilisatorischen Identität Europas darstellt. Angesichts der akuten Tendenz, alles kulturrelativistisch einzuebnen, was zu den unverhandelbaren Grundlagen der modernen europäischen Zivilgesellschaft gehört, und es mit den Werten anderer, vormoderner Kulturen “gleichzustellen”, droht dieses Wissen von der friedensstiftenden Rolle des Säkularprinzips allmählich verloren zu gehen.
Die schleichende Selbst-Entsäkularisierung des Westens ist der Kern und das Einfallstor der vielfach zu beobachtenden “Islamisierung”, die vor allem ein Projekt orientierungsloser Linker und einiger islamischer Verbandsfunktionäre ist, die sich dazu arbeitsteilig verbunden haben: “Eine gewisse Islamisierung des Abendlandes, das nach dem Tod Gottes den Glauben an sich selbst verloren hat, kann nicht nur den modernen Muslimen aufhelfen, sondern auch Europa nachhelfen” (Claus Leggewie, “Alhambra – Der Islam im Westen”, Rowohlt 1993).
Der “Weltkrieg gegen den Terror” lässt sich durch säkularstaatliche Prinzipienfestigkeit allein natürlich nicht gewinnen. Dazu bedarf es auch der Macht- und Gewaltmittel des Staates und der internationalen Staatengemeinschaft. Aber mit der Betonung und Respektierung des Säkularstaatsprinzips können wir verhindern, dass die gesellschaftlichen Immunkräfte gegen Intoleranz, Anti-Pluralismus und Machtanspruch des Scharia-Islam schwächer werden und der Islamismus/Jihadismus sich dadurch ermutigt fühlt.
Erst wenn wir unsere eigene Wertschätzung der demokratisch-säkularen Leitkultur Europas wiedergewinnen, hätten unsere Gesellschaften eine Chance, dass der Ausbreitung und dem Zusammenwachsen der inzwischen schon zahllosen Scharia-Enklaven im europäischen Alltag – von der Duldung polygamer Ehen über die Zulassung des Kopftuchs im öffentlichen Dienst bis hin zu islamisch beeinflussten Schwimm- und Speiseordnungen in staatlichen oder kommunalen Institutionen – Einhalt geboten wird.
Das wäre nicht zuletzt auch ein Segen für all jene Muslime, die aus den Ländern des realdominanten Scharia-Islam gerade wegen der dort herrschenden vormodern-kollektivistischen Unfreiheiten hierher zu uns gefunden haben.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/warten_auf_2050
Siehe auch:
- Die grauenvolle Utopie des IS-lam
- Der islamische Faschismus, das Elend der Postmoderne und das Verschwinden der politischen Urteilskraft
- Unterschiedliche psychische Motivation von Links-, von Rechtsextremen und Islamisten / Diverse mental motivation of left-wing and right-wing extremists and Islamic Fundamentalists (german/english)
- “Fitna” (Zwietracht) – Geert Wilders islamkritischer Kurzfilim
- Islam will keine Unterwerfung!
- Otto Normalvergaser hinter der Maske des Antizionismus und des Antikapitalismus
- Der Frosch und der Ochse (Ein Islamist und Europa) / The Frog and the Ox (An Islamist and Europe) / ŻABA I WÓŁ (Islamista i Europa) (deutsch/english/po polsku)
- “Wir sind der Schwarm!”
- Was erlauben Koran?
Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm
Psychoanalytische Arbeitsstation
DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They are on the run, we are on the march!
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein sozialer Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein sozialer Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären
Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell
von Meinungsumfragen vorgestellt; kein Sample jedoch wird je repräsentativ
genug sein, um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalye heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Values without empathy are worth nothing
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
Only the purity of the means justify the end.