Wer deutsche Medien konsumiert und ihnen glaubt, für den ist eine feindliche Übernahme der USA durch Russland nicht mehr fern. Begonnen hatte die russische Invasion, nimmt man das Medien-Szenario ernst, spätestens im letzten US-Wahlkampf: Die Russen hätten demnach der armen Hillary Clinton ihre E-Mails gestohlen und mit der brutalen Veröffentlichung genau dieser Texte die amerikanische Öffentlichkeit zugunsten ihres Konkurrenten Donald Trump beeinflusst. Wie wir alle wissen ging die perfide Strategie auf. Die amerikanischen Wahlberechtigten – über Jahrzehnte mit Fake-News aller Art gefüttert – mussten nun zum Beispiel die Wahrheit über jene miesen Clinton-Tricks lesen, mit denen die Dame Bernie Sanders, ihren Mitbewerber um die Präsidentschafts-Kandidatur ausgeschaltet hatte. So viel hässliche Wirklichkeit konnten die Wähler einfach nicht ertragen.
Auch die hinterhältigen Aktionen des FBI gegen Hillary Clinton waren sicher von den Russen initiiert: Der US-Geheimdienst hatte gegen sie und ihren Mann ermittelt, weil Bill Clinton am allerletzten Tag seiner Präsidentschaft den Börsenmakler und Steuerbetrüger Marc Rich begnadigte, dessen Frau dann prompt großzügig für Clinton spendete. So bekämpften die Russen unter dem Deckmantel der Steuergerechtigkeit die Millionärin Clinton, fraglos um den Milliardär Trump zum Präsidenten zu machen. Doch den wahren Hintergrund der landesverräterischen Verschwörung fasste der West-Berliner TAGESSPIEGEL, stellvertretend für alle deutschen Medien, in einem Kernsatz zusammen: „Der Präsident (Trump) zeigte im Wahlkampf wiederholt eine betont Russland-freundliche Haltung.“ Jeder gute deutsche Redakteur weiß doch, dass Russland der FEIND ist. Und wer freundlich zum FEIND ist, der ist selbst ein FEIND. So einer will doch nur, dass der Russe die USA übernimmt! Das hat schon der Opa des TAGESSPIEGEL-Redakteurs gesagt, nur dass er den Russen damals Iwan nannte und sein Geld in der Propaganda-Kompanie der Wehrmacht verdient hatte.
Doch der Höhepunkt aller Wühlarbeit des Herrn Trump zugunsten der Russen war ein eindeutig illegales Treffen des US-Präsidenten mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Denn in der US-Verfassung, irgendwo im Kleingedruckten, steht ganz sicher: Kein amerikanischer Präsident darf sich jemals mit einem russischen Außenminister treffen! Und dann soll Trump bei diesem Treffen auch noch ein düsteres Geheimnis verraten haben: Terroristen könnten tatsächlich Sprengstoffe aller Art in Laptops verstecken. Drauf wären die Russen natürlich nie von allein gekommen. Schon die ernsten Folgen dieser unglaublichen Nachricht müssten dem sinnfreien Westen schwer zu denken geben. Sind doch mehrere Chefredakteure an Lachanfällen erstickt, als sie diese skurrile Story in feierlichem Ernst als echte Nachricht verkauften. Der Chefredakteur der TAGESSCHAU hat überlebt. Obwohl er diesen Satz zum Laptop-Gate ins Netz stellen ließ: „Es handelt sich um die schwerwiegendste Anschuldigung aller Zeiten gegen einen amtierenden US-Präsidenten. Das darf man nicht unterschätzen“, sagt der ehemalige Harvard-Jurist Alan Dershowitz. – Ja, wenn ein „ehemaliger Harvard-Jurist“ das gesagt hat, dann ist Trump schon so gut wie vor Gericht und erledigt.
Schon bald wird auch der letzte deutsche Medienkonsument erkennen, dass in Washington inzwischen russische Außenpolitik gemacht wird. Es könnte zu spät sein wenn die USA in einem feierlichen Akt die Krim zum ewigen Staatsgebiet Russlands erklären und die Japaner zur Anerkennung der Folgen des Zweiten Weltkrieges drängen und damit die Kurilen endgültig den Russen überlassen. Obwohl der Verlust dieser Inseln nun mal der Preis dafür war, dass sich Japan an die Seite des faschistischen Deutschlands gestellt hatte. – Keiner soll sich rausreden können, er sei nicht gewarnt worden. Hatte doch Benjamin Hodges, der Oberkommandierende der US-Landstreitkräfte für Europa und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion einschließlich Russlands schon im Jahr 2015 in der TIMES vor einer neuen russischen Invasion in Europa gewarnt. Seit dieser Zeit rüstet die NATO zwar kräftig auf, aber mit einem Putsch zugunsten der Russen durch den gewählten US-Präsidenten hatte man bisher nicht gerechnet. Doch die wachsamen deutschen Medien sehen die drohende Gefahr und sie informieren ihre Kunden.
Zu diesen unbestechlichen Warnern vor der russischen Gefahr gehört nicht zuletzt die ZEIT, eine Zeitung, die ihren höchst gebildeten Lesern jüngst unter der Überschrift „US-Präsident von Putins Gnaden“ ein spannendes Szenario vortrug: Schon 2013 habeTrump „nachweislich in Moskau“ die Wahl der Miss Universe organisiert. So nebenbei habe er den Bau eines Trump Tower in Moskau anvisiert. Da muss sich doch der deutsche Studienrat, also der Durchschnitts-Leser der ZEIT sagen: 1. Die Russen hatten schon zur Sowjet-Zeit einen universellen Anspruch. 2. Die Gewinnerin des Miss Universe-Titels war Gabriela Isler aus Venezuela, eine Frau aus dem Land aus dem auch Hugo Chavez, ein Todfeind der USA, kam. 3. Um die Baugenehmigung für den Moskauer Trump-Tower zu bekommen, hat der Immobilien-Dealer sicher seine Seele an die Russen verkauft. Dass der Turm nie gebaut wurde, ist nur ein Beweis dafür, wie trickreich die Russen ihre Trump-Unterstützung tarnen.
Wer sich nicht vorstellen kann, dass deutsche Medien einen solchen Blödsinn fantasieren wie ihn die ZEIT jüngst zusammenschmierte, muss einfach täglich Fernsehen oder seine Zeitung aufschlagen: Die ZEIT ist nicht die Ausnahme, sie markiert die Regel einer Medienlandschaft, die schon lange in den Modus der Kriegspropaganda hochgeschaltet hat.
Gestern bin ich mit den Nachrichten schlafen gegangen, die auf allen Medien das gleiche behaupteten, daß Hillary Clinton die Wahlen so gut wie gewonnen habe. Ich habe dabei gedacht, daß wir das Dritte Reich und die Sowjetunion überlebt haben, dann wird meine Familie auch das Neue Vierte Reich[i] der angeblichen Linke, die keine Linken sondern neue Nazis sind, ebenfalls überstehen. Nationalsozialismus und Faschismus sind nicht verschwunden, sie haben nur Seiten gewechselt und die Brandstifter geben sich als Biedermänner aus.[ii] Die gleichgeschalteten Parteien von links bis rechts und ihre gleichgeschalteten Lügenmedien, ihre Klebers, Slomkas, Wills, Illners, Claudias Roths, Merkels, Altmeiers und wie sie alle heißen, mit ihrem als Israelkritik verkappten Antisemitismus, mit ihrem Verrat an ihrem Volk, mit ihrer Preisgabe der westlichen Welt an die Islamofaschisten, sind heute in ziemlich gedämpfter Stimmung aufgewacht. Der von ihnen ausgelachte, diffamierte, verteufelte Donald Trump, gewann die 45-ten Wahlen der USA. Und bekanntlich lacht am Besten derjenige, der zuletzt lacht.
Mir jedoch hat der morgendliche Kaffee seit Jahren nicht so gut geschmeckt, wie heute früh. Und das erste Mal seit Jahren habe ich wieder deutsche Nachrichtensender gehört, um die gequälten Stimmen der deutschen rot-rot-grünen Radiomoderatoren zu hören.
Ach, wie schön! Die Schadenfreude ist doch die schönste Freude!
Ich habe heute morgen im Auto auf Deutschlandradio Kultur eine Sendung zum amerikanischen Wahlergebnis gehört. Über Donald Trump wurde dort gesagt, er sei ein „veritabler widerlicher Kotzbrocken“. Ich habe kurze Zeit später die erste Rede des kommenden Präsidenten gehört. Was er sagte, klang auffallend versöhnlich. Und so fällt zunächst einmal der unterschiedliche Sound auf, mit dem dieser Machtwechsel begleitet wird.
Bei Trump zumindest der rethorische Versuch, auch diejenigen, die ihn nicht gewählt haben, mit einzubeziehen. Hierzulande ein absolut schriller Alarmton, der verächtlicher nicht sein könnte. Diejenigen, die die höhere Weisheit für sich gepachtet zu haben glauben, klettern immer höher auf einen Baum, von dem sie nur schwer wieder herunter kommen werden. Eigentlich wäre es doch an der Zeit, sich mit dem kommenden US-Präsidenten zu arrangieren – egal wie man zu ihm steht. Und es wäre an der Zeit sich mit dem Gedanken zu arrangieren, dass das Phänomen Trump nicht auf Amerika beschränkt ist.
Die fundamentale Lehre lautet zunächst: So etwas passiert, wenn man die Menschen und ihre Ängste ignoriert oder gar desavouiert.
Es fallen ja sofort die Parallelen zum Brexit auf. Demoskopen und Medien haben das Ergebnis vollkommen falsch eingeschätzt, die Börsen ebenso. Die Sensoren für das, was in einer Mehrheit der Bevölkerung gedacht und empfunden wird, sind einem großen Teil der politisch-medialen Klasse abhanden gekommen.
Man kann über die Hälfte der Bevölkerung über eine gewisse Zeit ignorieren. Man kann sie für ungebildet halten, sogar für krank und von unbegründeten Ängsten getrieben. Aber man kann das eben nur für eine gewisse Zeit tun. Der Sieg von Trump ist auch für die im Bundestag vertretenen Parteien ein Zeichen an der Wand.
Es ist gewiss nicht die Zeit für Beschimpfungen über den Atlantik. Auf Dauer wird sich das bitter rächen. Die USA sind nicht Sachsen.
Aber was wird jetzt kommen? Die US Wahlen zeigen, dass die Demokratie der USA funktioniert. Die Bewährungsprobe für diese Demokratie kommt aber erst jetzt. Ein US-Präsident kann nicht – wie ein Diktator – machen, was er will. Senat, Repräsentantenhaus gilt es immer mit einzubinden. Was auch für die anderen rechtsstaatlichen Institutionen gilt.
Wer zum jetzigen Zeitpunkt darüber lästert, dass Trump viel verspricht, aber erst einmal liefern muss, der hat prinzipiell recht. Der Fairness halber aber muss man sagen: Auch Obama hat viel versprochen. Und leider nicht geliefert.
Die wichtigste Frage für Deutschland und Europa lautet: Lässt er Europa im Stich? Der Gedanke ist erschreckend, aber eher unwahrscheinlich. Die USA brauchen auch Verbündete, allein sind sie viel zu einsam auf dem Globus. Erst wenn Trump nicht die NATO-Außengrenzen garantiert, wird es eng. Hoffen wir, dass das nicht passiert. Es liegt aber auch an uns, mit dem neuen Präsidenten eine vernünftige gemeinsame Basis zu finden. Ich bin gespannt auf Angela Merkels Gratulation.
Hillary Clinton beherrschte die Medien. Donald Trump sprach darüber, was die Menschen bewegt, was ihnen wichtig ist. Die Wählerverachtung hat Clinton geschadet, und die Wähler Trump zugetrieben.
Liebe Umfrage-Experten, Journalisten und Medienbosse, liebe Besserpolitiker und Moralapostel, kurz, darf ich das im Ergebnis sagen? Liebe Versager!
Nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich Sie »Versager« nenne. Ich meine es nicht persönlich. Sie haben bei der US-Wahl 2016 vollständig versagt – es ist also sachlich richtig.
Viele »kleine« Schreiber wie ich haben versucht, Sie darauf hinzuweisen, immer wieder: Wahlen werden an der Basis gewonnen, nicht in Redaktionen gemacht. Sie waren machttrunken und titelbesoffen und schon lange nicht mehr für externe Perspektiven ansprechbar.
Jetzt, mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA stehen Sie vor den Trümmern Ihrer Arbeit bis hierhin.
Ich könnte Sie auslachen und mich der Schadenfreude hingeben. Doch wozu?
Ich habe ein anderes Anliegen. Lassen Sie uns gemeinsam aus dem Sieg des Donald Trump lernen.
Donald Trump hat gegen – seien wir ehrlich – den praktisch gesamten medial-politischen Komplex der USA und manchen Kiebitz in Übersee gekämpft. Dieser Komplex hat selbst nicht sauber gestritten, oh nein. (Da Sie nun bald etwas Zeit haben werden, können Sie dann ja endlich mal aufhören, zu tun, als gäbe es WikiLeaks nicht.)
Donald Trump ist unglaublich weit gekommen, viel weiter, als viele dachten. Selbst wenn er so knapp verloren hätte – es war ein Erfolg. Mit einer einzigen Waffe. Donald Trumps stärkste Waffe sind seine Sprüche. Der Fachausdruck dafür sind »Talking Points«. Hillary Clinton gab ein Vielfaches an Geld aus, sie hatte »ground game« und eine sie recht skrupellos stützende Partei. Trump aber hatte nichts als Talking Points.
Liebe Journalisten, Sie haben viel von vergangenen Verfehlungen und angeblicher Erfahrung und politischen Programmen der Kandidaten gesprochen. Es ist Zeit, dass Sie einsehen, wie egal dies alles dem realen Wähler ist. Es interessiert zu wenige Menschen »da draußen«. (Und Sie selbst langweiligen sich doch auch schon, oder nicht?)
2015 habe ich ein Buch namens »Talking Points oder Die Sprache der Macht« vorgelegt. Der Deutschlandfunk sagte darüber, man würde nach der Lektüre die »öffentlichen Auftritte von Politikern […] mit anderen Augen sehen«. 2016 dann habe ich Vorträge zu Donald Trumps Sprache gehalten. Der Saal war immer voll. Wir haben Reden analysiert und danach jedes Mal das »Phänomen Trump« etwas besser verstanden. Es geht nicht um Meinungsforschungsinstitute, die haben sich ja auch getäuscht. Ein Talking Point ist ein politischer Satz, der dem Zuhörer das Gefühl gibt, diesem Menschen folgen zu wollen. Trumps Reden waren voller Unwahrheiten, Vulgaritäten und Wort-Trümmer. Sie, die Journalisten, haben nur diese Sprach-Brüche gesehen. Wir haben die Dichte der Talking Points gesehen.
Ich ging auch davon aus, dass Hillary Clinton knapp gewinnen würde. (Alle Talking Points nützen nichts, wenn der andere die Medien im Griff hat.) Trump hat gewonnen. Die Kraft seiner Talking Points war stärker als alles, was sich ihm in den Weg stellte.
Bitte schauen Sie sich an, wie Talking Points funktionieren. Die Grundmechanismen von Talking Points sind einfach: »Zeige, dass du stärkst, was dem Hörer wichtig ist, und dass der Gegner eben dieses schwächt.« Die Ausführung ist dann komplexer, klar.
Sie, liebe Edeldenker, produzierten »Anti-Talking-Points«. Sie verspotten, was »den Menschen« wichtig ist. Ich bestreite nicht, dass Sie gute Absichten haben. Und über die Absichten von Leuten wie Trump werde ich keine Spekulationen abgeben. Das Problem ist, dass all Ihre Absicht von Ihrer völligen (sprachlichen) Empathiefreiheit zunichte gemacht wird.
Trump sagt, dass er eine Mauer bauen wird. Sie sitzen in Ihren Büros und Kaffeehäusern und kalkulieren, ob das geht, und moralisieren, ob man das machen darf. Die Menschen aber hören, dass da einer ist, der sie beschützen wird. Seinen Stamm zu beschützen ist die erste Aufgabe eines Häuptlings. »Ich werde dich beschützen« ist ein hervorragender Talking Point.
Trump sagt, dass Frauen sich ihm gern hingeben. Sie sind empört wie Claudia Roth vor dem überfahrenen Eichhörnchen. Wissen Sie nicht, dass Häuptlinge seit jeher gewisse Sonderrechte hatten? Schauen Sie doch Ihre eigenen Helden an, ob Kennedy, Clinton oder Brecht – ganz zu schweigen von deutschen Leitwölfen!
Trump sagt, dass alles, was er macht, groß und »yuuge« ist. Sie belächeln es, schwätzen von seinen Händen – und erwarten, dass die Menschen jemanden wählen, der mit »stronger together« um die stützende Schulter zu betteln scheint.
Talking Points sind nicht »gut« und sie sind nicht »böse«. Talking Points sind, wie die menschliche Seele funktioniert. Das nachzuvollziehen könnte man »Empathie« nennen, und sei sie gelernt.
Ja, ich habe in der Vergangenheit gesagt, dass kleine Medien wie wir hier die großen, etablierten wie Sie ersetzen werden – und dazu stehe ich gern. Ja, wir hatten Recht und Sie hatten Unrecht. Doch lassen wir das für den Moment beiseite.
Ich bitte Sie um zwei Dinge: Sehen Sie ein, dass es einen Graben zwischen Ihren Prioritäten und den Prioritäten »der Menschen da draußen« gibt. Hören Sie auf, wie pubertierende Teenager alles zu verachten, was Sie nicht verstehen. Analysieren Sie, wieso die Sprache des Donald Trump wirkt. Ich verrate Ihnen etwas, was Ihnen im Moment weh tun wird: Sie werden von Donald Trump lernen. Und: Indem Sie Donald Trump verstehen, werden Sie »die Menschen da draußen« (besser) verstehen. Das wird Sie verändern, und nicht zum Schlechteren. So hat die Wahl des Donald Trump dann bereits etwas Gutes bewirkt.
Was wurde hierzulande nicht alles geschrieben, gesprochen, gedruckt und gesendet, um allen Menschen zu erklären, welch ein unwahrscheinlicher Irrsinn es wäre, wenn die US-Amerikaner Donald Trump zu ihrem Präsidenten wählten, einen Mann, der doch so rassistisch, ausländerfeindlich und frauenfeindlich ist. Man wusste auch schon vorher, wer Trump denn wählen würde: Abgehängte, frustrierte ältere weiße Männer. Hätte diese Analyse gestimmt, dann wäre die Wahl allerdings anders ausgegangen. Oder ist der weiße Mann doch noch so stark?
Ein Sympathieträger ist der neue Präsident eigentlich nicht. Selbst unter seinen Wählern dürften ihn nur die Wenigsten tatsächlich für vertrauenswürdig halten. Aber ein Votum für Trump war die einzige Möglichkeit der Wähler, deutlich zu sagen, dass sie gegen ein „weiter so“ sind. Das kennen Wähler hierzulande inzwischen auch: Sie haben die Wahl zwischen etablierten Parteien, die ausgerechten auf den in der Gesellschaft am stärksten umstrittenen Politikfeldern einen einheitlichen Block bilden, und einer „Alternative“, die zwar so manchem Irrlicht eine politische Heimat scheint, aber derzeit als einzige Möglichkeit zu einer Wahl-Gegenstimme wahrgenommen wird.
Gern wurde der „typische“ amerikanische Trump-Wähler mit dem „typischen“ deutschen AfD-Wähler verglichen. Es ist sicher ein Schock für die politische Klasse hierzulande, dass dieses Klientel zu einer Stimmenmehrheit anwachsen kann. Es wäre eine heilsame Lehre aus dem amerikanischen Wahlergebnis, dass politische Verantwortungsträger, die die Gesellschaft nur noch so behandeln, wie eine Gouvernante ein widerspenstiges Kind, so viel Frust produzieren, dass eine solche Mehrheit möglich wird. Aus der Sicht des wählenden Souveräns ist das irgendwann nur noch ein Akt der Notwehr. Die Verantwortung handelnder Politiker ist es, die Wähler nicht dahin zu treiben.
Doch zurück zu Trump. Die EU-Granden sind geschockt. Deutsche Politiker sind geschockt. Nicht nur, weil eingetreten ist, was sie nicht wahrhaben wollten. Ein US-Präsident Trump hat auch angekündigt, die USA würden sich weniger als Weltpolizist in der Welt engagieren. Die Europäer sollten sich beispielsweise selbst mehr um ihre Sicherheit kümmern. Eigenverantwortung? Das klingt gerade für Apparatschiks eher bedrohlich.
Wenn man nun die ersten Reaktionen der Geschockten sieht, dann stellt sich auch eine gewisse Schadenfreude ein. Die mildert den Schock des Autors dieser Zeilen ob des Trump-Sieges ein wenig. Manches hat durchaus Unterhaltungswert. Beispielsweise Grünen-Chef Cem Özdemir, der allen Ernstes erklärte, die Vereinigten Staaten würden sich unter Trump vom Rest der Welt verabschieden. Es mutet einigermaßen komisch an, wenn gerade diejenigen darüber wehklagen, dass sich die USA aus „dem Rest der Welt“ zurückziehen, die früher eher dem „Ami go home“ nahestanden.
Und vielleicht sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass genau dieser Rückzug aus dem „Rest der Welt“ auch viele Wähler, die nicht zum Kreis der alten weißen Männer gehören, zur Stimmabgabe für Trump bewogen hat. Glaubwürdig waren beide Kandidaten nicht, aber Trump versprach weniger militärisches Engagement im Ausland, also weniger Krieg. Das mag weltpolitisch falsch sein, aber es hat viele Stimmbürger überzeugt. Das nämlich sollte der „Rest der Welt“ einfach anerkennen: Das ungeliebte Ergebnis ist zunächst einmal eine souveräne Entscheidung der Amerikaner. Sie werden sich des Präsidenten Trump nach einem politischem Versagen auch wieder zu entledigen wissen, ganz ohne unsere Hilfe.
Es kam, wie Michael Moore in seinem Film „Trumpland“ es vorausgesagt hat: „Trump’s election is going to be the biggest f— you ever recorded in human history and it will feel good.“
Dem politischen Establishment, das sich immer mehr als eine nach Weltherrschaft strebende Kaste sah, wurde, um es mit Moore zu sagen, der Stinkefinger gezeigt. Zivilisierter ausgedrückt: Dem in-ternationalen Politiker-Netzwerk, das sich bis heute zu fest im Sattel sitzen sah, als dass es einen solchen Wahlausgang für möglich halten konnte, ist gezeigt worden, dass die Demokratie noch funktioniert. Wohl kein Präsidentschaftskandidat, nicht einmal Ronald Reagan, hat gegen eine solche Antipropaganda und falsche Umfragen die Schlacht gewonnen.
Die Überraschung des Politestablishments ist nur zu vergleichen mit der Überraschung der kommunistischen Nomenklatura, als sie 1989/90 hinweggefegt wurde.
Wie tief die Fassungslosigkeit ist, wurde am Beispiel des ARD-Korrespondenten in New York Markus Schmidt deutlich, der nach dem Wahlsieg von Trump noch erklärte, die Wahl wäre entlang der Gender- und Rassengrenzen gewonnen worden. Für Trump hätten die weißen Männer und die Arbeitslosen gestimmt, für Hillary Clinton die Schwarzen, die Hispanics, die Gebildeten und die Frauen. Das Hillary Clinton dann die Wahl mit Zweidrittelmehrheit hätte gewinnen müssen, fiel dem gestandenen Journalisten nicht auf. Solche Verheerungen können ideologische Vorurteile im Denken anrichten.
Schon in den ersten Minuten nach der Wahl hat Donald Trump gezeigt, das man nicht Teil des Poli-tikernetzwerkes sein muss, um als kluger Staatsmann aufzutreten. Er hat seine Anhänger warten lassen, bis der Anruf von Hillary Clinton kam, mit dem sie ihm zum Wahlsieg gratuliert hat.
Als er dann in der Öffentlichkeit erschien, war sein Auftritt fein, bescheiden, demütig, dankbar, fern von allem Triumphgeheul.
Er bedankte sich als erstes bei Hillary Clinton für alles, was sie in den vergangenen Jahrzehnten für das Land getan hat, und fügte hinzu, dass es sein Wunsch sei, das zerrissene Land wieder zu verei-nen. Er wolle der Präsident aller Amerikaner werden. Er bat alle, die ihn nicht gewählt haben, aus-drücklich um ihre Hilfe und Unterstützung. Sein Wahlkampf wäre kein klassischer Wahlkampf ge-wesen, sondern der Beginn einer Bewegung für eine bessere Zukunft.
Er wolle dafür sorgen, dass der Staat wieder dem Willen des Volkes dient und versichert: „serve the people it will“. Trump will den amerikanischen Traum erneuern, das „Potential der Menschen zum Erblühen“ bringen. Die vergessenen Menschen würden nicht länger vergessen sein. Amerika würde wieder aufgebaut, die marode Infrastruktur erneuert. Den Veteranen, von denen er viele in den Wahlkampfwochen persönlich kennengelernt hätte, solle endlich die Anerkennung zukommen, die sie verdient hätten.
Auch was die Außenpolitik betrifft, schlug Trump versöhnliche Töne an: „Wir wollen mit allen gut zurecht kommen, die bereit sind, mit uns zurecht zu kommen. Wir werden mit allen fair umgehen“, versprach Trump, „keine Konflikte, sondern Partnerschaft“.
Zum Schluss kam der besondere Dank für seine Unterstützer. Zuerst an seine Patchwork-Familie, denn außer seiner Frau hatten ihm alle Kinder aus seinen früheren Ehen geholfen. Politik sei häss-lich und hart, sie hätten aber zu ihm gestanden.
Dann dankte er neben Rudolph Giuliani, dem ehemaligen New Yorker Bürgermeister, auch Ben Carson, dem schwarzen Neurochirurgen Ben Carson, der sich als erster Mitbewerber in den Prima-ries für Trump ausgesprochen hatte.
Außer bei seinen Unterstützern, zu denen auch 200 Generäle und Admiräle gehört haben, bedankte sich Trump bei den Polizisten, deren Arbeit zu wenig geschätzt würde.
Nun, beendete er seine kurze Ansprache, müsse „gute Arbeit geleistet werden. Ich werde euch nicht enttäuschen!“ Nach acht Jahren sollen alle sagen können, dass etwas geschehen ist, worauf sie stolz sein können.
„Der Wahlkampf ist zu Ende, die Arbeit für die Bewegung beginnt. Ich liebe dieses Land“
Nach dieser klugen Rede, war die Nörgelei der ARD-Wahlrunde, die nur aus Clinton-Anhängern bestand, einfach ätzend und peinlich. So führen sich nur die schlechtesten aller Verlierer auf.
Was bedeutet die Wahl Trumps für Deutschland, abgesehen von der „totalen Überraschung, Fas-sungslosigkeit, Ratlosigkeit“? Wenn Clinton gewählt worden wäre, hätte das automatisch die vierte Kanzlerschaft für Merkel bedeutet. Das ist jetzt keineswegs mehr sicher. Kanzlerin Merkel und ihr Lager täten gut daran, die Signale zu hören, die von der US-Wahl ausgingen. Nicht nur die Ameri-kaner haben von einem Politiker-Establishment die Nase voll, das sich wie die Feudalabsolutisten aufführt.
Ich war, nachdem ich ihn in den Primaries selbst erlebt hatte, anfangs sehr gegen Trump. Meine Meinung habe ich revidiert, als ich vor ein paar Wochen seine außenpolitische Rede hörte. Immer wenn Beifall aufbrandete und in Trump-Trump-Rufe überging, stoppte der Kandidat seine Anhän-ger und fuhr fort.
Ich dachte, dass mir ein Präsident, der sich nicht im Beifall sonnt, lieber ist, als eine Kanzlerin, die sich einen zehnminütigen Beifall bestellen und ausführen lässt.
Kanzlerin Merkel, es ist Zeit, zu gehen, wo der Pfeffer wächst (Der Pfeffer wächst in der Türkei.).
Da sitzen sie, die guten, ein- und ausgebildeten Bürger und Bürgerinnen mit dem schalen Schampus in den feinen Händchen, die keine Schwielen von harter Arbeit haben und schauen fassungslos auf den Proll aus Amerika, der trotz aller Polls einen klaren Wahlsieg eingefahren hat. Gesiegt hat die Killary nur in der Mark Brandenburg (siehe Zeitung). Mit verstärktem Zustrom deutscher Qualitätspolitiker in diese Region ist jetzt zu rechnen. Schön die Arschkarte gezogen Herr Steinmeier! Dumm gelaufen, wenn man seinen zukünftigen Chef als Hassprediger bezeichnet! Der Trump macht jetzt die Witze. Am besten hat Michael Klonovsky die Ablehnung Trumps beschrieben:
Die gesammelte moralische Minderwertigkeit Amerikas, ja des Planeten hasst Trump: die Ganoven der Wall Street ebenso wie die globalistischen Spitzbuben vom Schlage eines Soros, die Nivellierungsbarbaren in ihren Bürotürmen und NGOs, die kriegsgeilen Neocons, die feministische und die Migrationslobby, die meisten Charaktersimulanten und Leinwandkasper aus Hollywood, die neidzerfressenen sogenannten Linksintellektuellen und natürlich die Pressstrolche, die smarten opportunistischen Faktenverdreher aus den klebrigen Medienkanälen. Egal indes, wer morgen triumphiert, die USA sind, wie nahezu sämtliche westlichen Länder, zutiefst gespalten, man sieht es bei der österreichischen Präsidentenwahl, man sieht es in Frankreich, wo der Front National zwar stärkste Partei ist, von den vereinten Konservativen und Sozialisten jedoch erfolgreich von der Regierungsverantwortung ausgeschlossen wird, man sieht es an der grotesken Blockbildung hierzulande gegen die AfD. Künftige demokratische Voten mit 51:49 Prozent-Resultaten werden den Riss nicht kitten können, vor allem wird sich die große Masse der Absteiger nicht länger manipulieren und sedieren lassen. In den Staaten der westlichen Welt tritt seit mehr als sechzig Jahren erstmals eine Generation ins Berufsleben ein, die genau weiß, dass es ihr schlechter gehen wird als ihren Eltern, und dass es ihren Kindern mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter gehen wird als ihnen selbst, dass es in zwei Generationen keinen Mittelstand mehr geben wird und wahrscheinlich auch ihre Völker nicht mehr existieren, dass sie verarmen und verelenden und sich in ihren ehemaligen Heimatländern, vor den Ruinen ihrer Nationalkulturen, mit dem Lumpenproletariat der dritten Welt und dessen halbbarbarischen Riten werden herumschlagen müssen, während sich in den Händen einiger weniger ungeheuere Kapitalmengen konzentrieren und genau diese jeglicher Bindung und Verantwortung enthobenen, mobilen Weltabmelker daran arbeiten, dass es den sogenannten einfachen Menschen noch schlecher geht… (weiterlesen unter dem 8.11.2016)
Ja, die haben mal wieder (nach Brexit) auf das falsche Pferd gesetzt, die ganze Hallöchen-Popöchen Gesellschaft, die ach so schlau und fein daherredet und die so entsetzt und empört tut, wenn den einfachen Leuten per Order di Mufti verschrieben wird, dass sie die Flüchtingspolitik gut zu finden und das auch noch zu schaffen (=bezahlen) haben, und zum Dank dann noch als Dreck und Pack beschimpft werden. Die ganzen Medien und Nachrichten-Kleber, die alle in der Atlantikbrücke sitzen und den Trump so bääh finden, werden jetzt schnell die Kurve kratzen und jetzt in ein neues – ungeliebtes – Arschloch kriechen, denn keiner will der letzte sein.
Die Saudis und Kataris haben mit ihrer massiven Wahlkampfhilfe für Clinton wenigsten diese Millionen nicht zur Unterstützung der Terroristen in Syrien (vom Imperium als „gemäßigte Rebellen“ genannt) verwendet.
Ich freue mich, wenn ich jetzt tiefenentspannt beobachten kann, wie unsere „politische Elite“ die Kehrtvolte meistert.
Deshalb mein Vorschlag: der 8. November wird als Internationaler Arschkriechertag ausgerufen.
P.S. Für meine amerikanischen Leser in den „Diensten“: Die Übersetzung „Wahl zwischen Pest und Cholera“ wird überetzt als „Choice between the devil and the deep blue sea“. Ihr habt die tiefe blaue See gewählt.
Der Gebührenzahler will in der Tagesschau nicht den Wunsch von Jörg Schönenborn & Redaktion hören und sehen, sondern Fakten. Besser wäre die ARD auf das Programm und die jeweiligen Folgen der Kandidaten eingegangen, statt Umfragen zu manipulieren.
Als vorgestern Abend zur besten Sendezeit um 20 Uhr Jörg Schönenborn in der öffentlich-rechtlichen Tagesschau die Umfragen zur amerikanischen Präsidentenwahl veröffentlichte, war eigentlich alles klar. Clinton habe 268 Stimmen bereits sicher und benötige lediglich die Wahlmännerstimmen eines Swing State, um die notwendigen 270 Wahlmännerstimmen zu erlangen und damit die Wahl zu gewinnen. Konkurrent Trump könne nur auf sichere 180 Wahlmännerstimmen vertrauen. Er relativierte zwar die Zahlen, es sei noch nichts sicher, dem Zuschauer wurde aber eine Graphik gezeigt, die den Eindruck eines klaren Vorsprungs darstellen sollte.
Wie unsauber die durch Zwangsgebühren finanzierte ARD hier arbeitete, wird erst klar, wenn man die Umfragen in Amerika vom Vortag anschaut.
Das Portal Realclearpolitics.com, das alle relevanten Umfragen in den USA veröffentlicht, hatte Clinton noch am Montag lediglich 203 und Trump 164 Wahlmänner sicher zugerechnet. Bei allen anderen Staaten, die insgesamt 171 Wahlmänner repräsentieren, betrug die Differenz zwischen Clinton und Trump weniger als 5 Prozent und fiel daher in den Bereich der Fehlerwahrscheinlichkeit. Es war unseriös und mindestens fahrlässig von Schönenborn und der ARD, diese statistische Fehlerwahrscheinlichkeit einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Vielleicht steckte in den pseudowissenschaftlichen Daten der Tagesschau mehr der Wunsch eines Wahlausgangs. Der Gebührenzahler will in der Tagesschau aber nicht den Wunsch von Jörg Schönenborn oder einer Redaktion hören und sehen, sondern Fakten. Besser wäre es gewesen, wenn die ARD auf das Programm und die jeweiligen Folgen der Kandidaten eingegangen wäre, anstatt Umfragen zu manipulieren. Denn das Programm des 45. Präsidenten der USA ist nicht ganz ohne und wird Auswirkungen auf Deutschland haben.
Trumps Agenda: Er will das Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko kündigen und neuverhandeln. Er will das Freihandelsabkommen TTIP mit der EU auf Eis legen und auch das Transpazifische Handelsabkommen TPP stoppen. Einiges davon hätte auch Hillary Clinton gemacht, auch sie folgte dem Druck von Links und Rechts, den Freihandel zurückzuschrauben, weil sie eine Gefahr für die Arbeitnehmer im eigenen Land befürchten.
Das führt uns zum Kern des Wirtschaftens. Wofür werden Waren und Dienstleistungen produziert und verkauft? Dienen sie in erster Linie dazu, Menschen eine Arbeit und damit Einkommen zu ermöglichen, damit sie anschließend diese Waren kaufen können? Dienen sie in erster Linie sogar dazu, dass die Regierung oder der Staat Einnahmen über Steuern generieren kann, damit anschließend Straßen und Kindergärten gebaut werden können? Nein, beides sind Folgen des Wirtschaftens. Die Produktion und der Verkauf von Waren dient in erster Linie dazu, dass der Einzelne als Konsument seine individuellen Wünsche erfüllen kann. Würde man die Arbeitsplätze oder die Einnahmen des Staates als wesentlichen Kern des Wirtschaftens betrachten, dann verließe man den Boden der Marktwirtschaft, auch unserer Sozialen Marktwirtschaft. Ludwig Erhard sagte über die Marktwirtschaft: “Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch.“ Die Marktwirtschaft ist deshalb sozial, weil sie Wünsche Einzelner bedient, die sonst nicht bedient würden. Erst dadurch entstehen Arbeitsplätze und mittelbar auch Einnahmen für den Staat. Keine Regierung, kein Interessenverband und auch keine Gewerkschaft kennen die Wünsche jedes Einzelnen, dieses Wissen haben sie nicht.
Zäumt man das Pferd von hinten auf, indem man erst an den Erhalt der Arbeitsplätze und die Einnahmen des Staates denkt, dann orientiert man sich nicht am Konsumenten und dessen Wünsche, sondern an den Wünschen von Lobbygruppen. Dies ist dann das Einfallstor für Protektionismus, Abschottung und eine gelenkte Wirtschaft, in der der Staat immer mehr zu sagen hat und dadurch die Bürokratie überhandnimmt.
Letztlich geht es im internationalen Handel ebenso um diese entscheidende Frage. Auch dabei geht es darum, ob der Einzelne seine Wünsche, Ideen und Vorstellungen auch grenzüberschreitend erfüllen kann, ohne die jeweilige Regierung demutsvoll fragen oder Wegzoll bezahlen zu müssen.
Das betrifft und schadet uns allen. Wie es die österreichische Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon während einer Debatte im dortigen Parlament so treffend sagte: „Wer hier in diesem Saal ohne Freihandel ist, werfe das erste iPhone.“
Mein erster klarer Gedanke war: Was wird Frank-Walter Steinmeier sagen, der vor Kurzem den republikanischen Kandidaten einen „Hassprediger“ genannt und ausdrücklich „vor der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gewarnt“ hatte.
Er sei der Meinung, so die Sprecherin des Ministers, es müsse „einem echt bange werden, was aus dieser Welt wird“, wenn Trump tatsächlich Präsident würde. „Darauf macht der Außenminister aufmerksam. Und das ist sein gutes Recht.“
Angela Merkel schickte einen Giftpfeil
Ich musste nicht lange auf eine Stellungnahme des Außenministers warten. Mit einem Gesicht, als habe man ihm gerade ein großes Glas Rizinusöl zum Frühstück serviert, sagte der Chef des Auswärtigen Amtes: „Selbstverständlich werden wir dieses Wahlergebnis akzeptieren. Wir akzeptieren es!“
Als was hatten unsere Politiker und Medien Donald Trump nicht alles tituliert, da kam das biodeutsche Volk noch gut davon im tituliert werden. Und wollte nicht die halbe Künstlerschaft der USA auswandern, „wenn Trump es würde“. Nun ist er es, so ein Mist. 24 Stunden haben sich die Etablierten die Wunden geleckt. Jetzt entdecken sie ihren Wendehals. Sonst entgeht ihnen beim Staatsempfang noch ein Gläschen „Veuve Clicquot“. Frei nach dem Motto: was kümmert mich mein Geschwätz von gestern wird jetzt eifrigst zurückgepaddelt. De Niro will Trump keine mehr reinhauen, Miley Cyrus will doch lieber nicht auswandern, Sängerin Cher, „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston, Comedian Amy Schumer, Schauspielerin Barbara Streisand und Rapper Snoop Dogg überlegen noch. Den Vogel aber schießt der Stammel-Edmund Stoiber ab: „Möglicherweise ist Trump am Ende besser für Europa als Clinton“. Jetzt können wir uns beruhigt zurücklehnen, ab morgen wird auch von der Groko wieder diplomatisch mit dem US-Präsidenten gebusselt.
Für Europa ist die Wahl von Donald Trump eine „echte Wende“ – und wird dem alten Kontinent viele Änderungen bescheren, glaubt Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber. Im Interview mit FOCUS Online erklärt der CSU-Politiker, warum sich daraus neuen Chancen ergeben könnten.
FOCUS Online: Donald Trump wird der nächste Präsident der USA. Was wird sich dadurch ändern?
Edmund Stoiber: Viel – vor allem für Europa.
FOCUS Online: Für Europa? Trump will doch erstmal die USA abschotten und dort ein Konjunkturprogramm starten.
Stoiber: Aber er wird auch neue Akzente in der Außenpolitik setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich jetzt das Verhältnis Amerikas zu Russland ändert. Das persönliche Klima zwischen Obama und Putin war ja sehr frostig.
FOCUS Online: Und Trump kann das besser?
Stoiber: Ich glaube ja. Für ihn ist sicher nicht wie bei Obama Russland „only a regional power“. Er wird versuchen, die Beziehungen auch auf eine persönliche Ebene zu ziehen. Das kann klappen – muss es aber nicht. Auf jeden Fall werden wir auch hier Veränderungen haben.
FOCUS Online: Eine Belebung der Russland-Beziehungen könnte auch für Europa Vorteile bringen. Ist Trump am Ende besser für Europa als es Clinton gewesen wäre?
„Amerika zieht sich als Weltpolizist weiter zurück – Europa muss seine Interessen durchsetzen“
Stoiber: Das lässt sich natürlich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, aber es ist möglich. Für Europa ist diese Wahl eine echte Wende. Wir werden künftig viel mehr Verantwortung übernehmen müssen als bisher, weil Trump sich vor allem auf die USA konzentrieren wird. Amerika wird sich ein Stück weit aus der übergreifenden Weltpolitik zurückziehen und nur noch seine eigenen Interessen vertreten. Hillary Clinton wäre aber auch in diese Richtung gegangen, es hat schon unter Obama angefangen. Amerika wird sich als Weltpolizist und auch als Verfechter des freien Welthandels weiter zurückziehen. Da muss Europa jetzt selbst seine Interessen durchsetzen.
FOCUS Online: Was heißt das genau?
Stoiber: Die europäischen Staaten müssen selbst für eine größere Sicherheit sorgen – auch militärisch. Unsere Rüstungsausgaben werden steigen müssen, wenn der Schutzschirm der USA dünner wird. Und wir müssen das Problem der Migranten aus Afrika selber lösen. Da hilft uns keiner.
„Ich staune über die hochmütige Kritik Deutschlands“
FOCUS Online: Es klingt fast so, als hätten Sie den Wahlsieg Trumps erwartet.
Stoiber: Ich bin genauso überrascht wie alle anderen. Aber ich staune über die hochmütige Kritik in Deutschland und Europa an den Wählern der USA. Die Medienlandschaft war ja einhellig der Meinung, dass Clinton gewinnen wird und Trump unmöglich ist. Das ist eine Blamage für die Medien und Demoskopen in den USA und insbesondere für die Eliten in Washington.
FOCUS Online: Wie konnten die so falsch liegen?
Stoiber: Die USA sind eben nicht nur Ostküste und Westküste. Das große Amerika dazwischen war offenbar vom politischen Radar verschwunden. Ich finde es bemerkenswert, dass sich die Wahlkämpfe in den USA immer um echte Grundsatzfragen drehen. Bei Obama hieß es „Yes, we can!“. Diesmal war es quasi ein faktenfreier Wahlkampf geprägt von Pessimismus und Aggression. Das traf genau die Stimmung im Land. Denken Sie nur daran, wie scharf Trump die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel angegriffen hat. Er hat sie sogar bewusst falsch dargestellt und Hillary Clinton als Merkel der USA bezeichnet.
FOCUS Online: Wie wird Angela Merkel damit umgehen?
Stoiber: Professionell. Sie wird es nicht vergessen, aber davon wird sie ihre Entscheidungen letztlich nicht abhängig machen.
FOCUS Online: Was sind die Lehren für die deutsche Politik aus Trumps Wahlsieg?
Stoiber: Wir müssen als Politiker alles offen diskutieren. Das Volk hat Sorgen und benutzt dafür auch mal eine Sprache, die vielleicht nicht politisch korrekt ist. Aber das dürfen wir nicht abtun. Wenn wir den kleinen Leuten nicht das Signal geben, dass wir ihre Ängste und Probleme ernst nehmen und ihre Sprache verstehen, dann bleibt die Gefahr, dass wir viele nicht mehr an uns binden können.
FOCUS Online: Das Ende der großen Volksparteien?
Stoiber: Amerika zeigt, was passiert, wenn die Distanz zwischen dem Establishment und dem kleinen Mann so groß wird, dass jemand diesen Konflikt für sich ausnutzen kann. Wir können den einfachen Argumenten der Protestparteien nur begegnen, wenn auch wir die Ängste der Menschen aufnehmen und Antworten darauf finden. So wie es die CSU tut.
Es fällt auf, dass unsere Medien noch in der Schockstarre harren. Viele haben noch gar nicht gemerkt, dass die Schlauen schon unterwegs sind, um rechtzeitig im Mastdarm zu verschwinden. Manche haben den Schuss nicht gehört und meinen, die finden bestimmt einen Trick, um nochmals zu wählen. Beim Brexit war es ja ähnlich. Da haben ja die Alten alles vergeigt und jetzt muss das Parlament … und dann passiert, was immer passiert, wenn das Volk falsch wählt, man probiert das noch einmal. Vielleicht denkt der Steinmeier, dass der Hassprediger und Schreihals durch ein Wunder es doch nicht wird? Dieser Minister, den die Deutschen so lieben (weil der sichtbar nichts falsch – aber auch nichts richtig macht?), verschusselt die Etikette, die eigentlich im Auswärtigen Amt ihre Heimstatt hat. Berufsdiplomaten muss es beim Auftritt dieses Trampels richtig schlecht geworden sein. Herr Steinmeier, feuern sie ihre Redenschreiber, (die wahrscheinlich aus der Parteizentrale kommen und vom Diplomatischen Dienst keinen Schimmer haben). Das Gleiche gespiegelt, gilt für Frau Bundeskanzlerin, die mit ihrer Werterede auch so richtig daneben gegriffen hat. Was erlauben Merkel? Der Ken Jebsen hat das mal auf die Realität abgeprüft. Die Zwerge schnappen nach ihrem Herrchen! Unfassbar. Stefan Paetow hat unsere Provinzler, die meinen die Welt deuten zu können, hier ziseliert auseinandergenommen.
Ich kann mir das gut vorstellen, wie es auf den vielen „Wahlparties“ zuging, wo man unter seinesgleichen, Hallöchen, Popöchen, den Cocktailsozialisten und Tschäritie-Fuzzies, keinen Zweifel hatte, das „unsere“ Hillary sich gegen den tumben Depp aus dem Flachland klar durchsetzt. Kräftig unterstützt von den Medien, die Journalismus durch Wunschdenken ersetzt haben. Wie eine Oscarverleihung, wo feierlich der Umschlag geöffnet wird und alle erstaunt gucken, wenn der „The Winner is …“, der ist, der vorher ausgekungelt wurde. Der Broder hat das live erlebt. Wo sind sie, die Experten? Sogar der Kleber-Claus, der sich auf Dienstreise noch in Washington befindet, beweint unter seinesgleichen die Wunden. Mal sehen, wie die Atlantikbrückenbauer die Volte schaffen? Die nächste Sicherheitskonferenz im Februar 2017 wird vielleicht interessant. Wen schickt der neue Mann, der dann gerade vierzehn Tage im Amt ist?
Diese Wahl ist für das Imperium richtig in die Hose gegangen. Um das in Zukunft auszuschließen, habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Wer das Schaubild aus dem Politbarometer betrachtet, stellt fest, dass die Deutschen zu 91% als Wahlsiegerin Frau Clinton getippt hätten (nur Honi bekam mehr Stimmen) und nur 5% rechneten mit dem Trump_el. Die Medienmaschine hat gut gearbeitet. Die reale Situation in Amerika wurde durch die eigene Meinung ersetzt. Ein Versagen des Journalismus und der selbsternannten Experten auf ganzer Linie.
Damit das künftig nicht mehr aus dem Ruder läuft, wird den doofen Amis das Wahlrecht entzogen und an deren Stelle stimmen wir Deutsche ab. Da ja Wochen vorher pausenlos nur über Amerika berichtet wird, können wir uns ein gutes Bild – und das Kreuzchen an der richtigen Stelle -machen. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Europa haben wir schon platt gemacht, jetzt ist Amerika dran. So gesehen, haben Merkel und Frank Walter die Richtung vorgegeben. Trump, wir kommen! Wenn das der Führer noch erlebt hätte!
Eigentlich müsste die drängendste Frage in den deutschen Medien aktuell lauten, wie es nach der – aus vor allem deutscher Sicht – „völlig überraschenden“ Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten weitergeht. Welche Wahlversprechen er, objektiv betrachtet, einlösen kann, welche wohl nicht. Wie er seine Regierung voraussichtlich zusammensetzen wird und was das in allen Belangen für die Innenpolitik, die Außenpolitik, die Wirtschaft und anderes des immer noch mächtigsten Landes der Welt bedeuten könnte. Nachrichten einordnen, nüchterne Analysen publizieren.
Mit solch ehrenwerten Aufgaben, also des seriösen Informierens der Bürger, hat das, was wenige Tage nach dieser bedeutenden US-Wahl von vermeintlichen Qualitätsmedien publiziert wird, allerdings wenig zu tun. Die drängendsten Fragen in den Redaktionsstuben lauten aktuell: Wer hat Schuld an diesem Fiasko? Und wer wagt es, sich öffentlich über den Wahlausgang zu freuen oder dem irgendwas Positives abgewinnen zu können, und sich so ins Schussfeld der Linksmedien zu begeben? Kurzum: Who is to blame for that shit?
Mit breiter Brust (trotz schrumpfender Anzeigenverkäufe und erhöhter Medienskepsis unter den Lesern, Hörern und Zuschauern) waren nahezu alle großen deutschen Medienhäuser Wochen und Monate vor der Wahl angetreten, um ihre einfache Botschaft auch in die letzten Winkel der Bundesrepublik zu posaunen: Trump ist der Böse, und dieser Fremdenfeind, Schwulenfeind, Frauenfeind wird niemals Präsident. Niemals!
Wie wir wissen, kam dann doch alles anders. Im Volksmund bekanntlich die einzige Sicherheit.
Nun ist der Frust groß, was sich wunderbar an einer kleinen Presseschau ablesen lässt. So glauben unter anderem Handelsblatt, STERN und SPIEGEL, facebook habe Mitschuld am Wahlergebnis. Und die einstmals liberal-konservative FAZ ist sicher: „Selbst die Gründungsväter hätten das nicht kommen sehen“. Nikolaus Blome schreibt in „Bild“: „Es wäre leicht, die Amis jetzt für verrückt zu erklären, denn es ist ja wahr“. Währenddessen empört sich der Deutschlanfunk, dass die Börse – trotz Trump – partout nicht ins Chaos stürzen will.
Aber es geht noch weiter. DIE ZEIT stellt ungewohnt medienkritisch, aber dann doch erwartbar die Frage, ob die Medien Trump nicht „verharmlost“ hätten, was angesichts der aggressiven Anti-Trump-Berichterstattung vor der Wahl möglicherweise auf eine bipolare Störung des Redakteurs schließen lässt. Aber ganz besonders bezeichnend ist diese Headline von SPIEGEL ONLINE (SpOn): „Clinton landesweit mehr Stimmen als Trump“. Eine glatte Lüge, weil SpOn im Artikel selbst eingeräumt hat, dass Arizona noch nicht komplett ausgezählt ist und es dadurch wohl doch zu einer landesweiten Mehrheit für Trump gereicht hat. Freilich wird die kleine Selbstkorrektur im Text niemanden davon abhalten, die durch diese Headline indoktrinierte Botschaft von der Mehrheit für Clinton fleißig zu wiederholen, wenn es aktuell den eigenen Interessen dient.
Eine demokratische Wahl wird abgehandelt wie ein Skandal
Die sich selbst als Vox Populi aufspielenden linken und neo-linken Redaktionen berichten über den Wahlausang ausnahmslos in einem Duktus als handele es sich hier um einen lupenreinen Skandal. Man wartet nur darauf, dass irgendwer noch die jüdische Weltverschwörung ins Spiel bringt. Die Schreibe der Empörten erinnert an eine Berichterstattung über hunderte eingestürzte Wohnhäuser im Zuge eines Erdbebens, weil diese nicht erdbebensicher gebaut waren, irgendwer, irgendwann prächtig daran verdiente und aus reiner Raffgier ein falsches Etikett aufklebte.
Bemerkenswert ist der Widerspruch darin. Während man Trump als brutalen Populisten geißelt, macht man sich selbst zum Propagandisten des linken Lagers, in Deutschland und in Übersee, und schreckt nicht einmal vor völlig wirren Artikeln zurück, die keinem Logik-Test standhalten würden: So publizierte die (nicht gerade als Investigativeinheit bekannte) Redaktion des irgendwo zwischen Hipster und BWL-Studenten einzuordnenden „Business Punk“ gar eine Statistik, welche Wähler noch in 60 Jahren mit den Konsequenzen dieser Wahl leben müssten – und welche nicht. Wenig überraschend: vor allem jene, die für Clinton stimmten. In der Konsequenz spricht das Magazin damit allen US-Wählern, die heute über 20 Jahre alt sind, ihr demokratisch legitimiertes Wahlrecht ab. Von dem Umstand, dass zwischen heute und 2076 noch – grob überschlagen – 15 weitere US-Wahlen anstehen, mal ganz abgesehen.
Es ist das letzte Aufbäumen selbsternannter Meinungsführer, die sich in den deutschen Medienhäusern bekanntlich fühlen wie die Maden im Speck. Sie bekommen genug zu fressen und können tun und lassen, was sie wollen. Zahlreiche Leser, Hörer und Zuschauer haben das glücklicherweise durchschaut, doch viele andere plappern immer noch nach, was ihnen vorgebetet wird. Entweder aus Naivität oder weil sie, ähnlich der Vorplapperer, nicht wahrhaben wollen, was nicht wahr sein darf.
Nur, dass wir uns richtig verstehen: Dieser Beitrag ist kein Plädoyer für einen Präsidenten Trump, sondern einer für mehr Pflichtbewusstsein von Journalisten. Denn was wir vor der US-Wahl erlebten und nun erleben, ist eine weitere hausgemachte Peinlichkeit für eine Gruppe, die sich immer noch nimmermüde als Teil der Elite feiert, und für „die da unten“, die anders denken, nur Unverständnis, nicht selten kaum mehr als Verachtung übrig hat. Eine Elite, deren US-amerikanische Blaupausen gerade mit einem Donnerhall abgestraft wurden. Make Journalism Great Again. Please.
Ben Krischke, Jahrgang 1986, lebt und arbeitet als Journalist und freier Autor in seiner Wahlheimat München. Er schreibt über Politik, Medien und die Schattenseiten der Political Correctness.
Von Ben Krischke. Was wir erleben, ist eine hausgemachte Peinlichkeit für eine Gruppe, die sich immer noch als Teil der Elite feiert, und für „die da unten“, die anders denken, nur Unverständnis, nicht selten kaum mehr als Verachtung übrig hat. Und die mit einem weiteren Donnerhall abgestraft wurde. Dieser Beitrag ist kein Plädoyer für Trump, sondern einer für mehr Pflichtbewusstsein von Journalisten. Make Journalism Great Again. Please./ mehr
Fundstück von Dirk Maxeiner / 12.11.2016 / 06:00 /
Ursula von der Leyen belehrt Trump und scheigt zu Erdogan
Zwei Begriffe werden zurzeit derart verschleudert, dass von ihnen nichts bleibt: „Populismus“ und „Werte“. Populismus ist die neumodische Diffamierung eines politischen Standpunkts, den man nicht teilt. Und Werte? Sind inzwischen wertlos, wie man am Beispiel von Ursula von der Leyen bei ihrem Auftritt in der Talkshow von Maybrit Illner im ZDF sehen konnte. Da las die Verteidigungsministerin dem künftigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump nämlich wertemäßig kräftig die Leviten. Das Verteidigungsbündnis Nato, sagte sie, sei „kein Geschäft“ und „kein Unternehmen“. „Das ist nicht so etwas, wo man sagt: Die Vergangenheit ist mir egal. Die Werte, die wir gemeinsam vertreten, sind mir egal, sondern ich gucke, wie viel Geld ich hinten rauskriege und ob ich einen guten Deal machen kann. So regiert man kein Land, und das ist auch nicht der Grundsatz der Nato.“ Ursula von der Leyen dürfte sich noch wundern, wie der von ihr befürchtete New Deal des amerikanischen Präsidenten auf sie zurückfallen könnte. Dafür müsste er nur einmal kritisch nach der militärischen Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik fragen. Und um zu erkennen, in welch kleiner Münze von der Leyen ihr Werteverständnis auszahlt, muss man nicht über den Atlantik, sondern nur zum Bosporus und zum Nato-Partner Türkei blicken. Dort schafft Präsident Erdogan gerade die Grundrechte ab und errichtet eine Diktatur, lässt ohne rechtsstaatliches Verfahren massenhaft Menschen ins Gefängnis werfen und führt einen Krieg gegen die Kurden im eigenen Land und jenseits der Landesgrenzen. Wo sind da die „Werte“, von denen Ursula von der Leyen spricht? Wäre es nicht Zeit für eine Wertberichtigung? Als Wertegemeinschaft ist die Nato nicht erst erledigt, sollte Donald Trump im Umgang mit Russland die Zügel schießen lassen, sie ist es schon jetzt. Was den Vorwurf der Geschäftemacherei angeht, sollten Bundesregierung und EU vorsichtig sein. Sie zahlen schließlich für den Flüchtlingsdeal mit Erdogan, der gestern noch den Herausgeber der Zeitung „Cumhuriyet“, Akin Atalay, festnehmen ließ, kaum dass dieser von einer Deutschlandreise zurückgekehrt war, bislang jeden Preis und scheren sich keinen Deut um die „Werte“, die dafür aufgegeben werden. Apropos Werte und wie man für sie einsteht: Zum Umgang mit vor Erdogan nach Deutschland fliehenden Oppositionellen und Journalisten aus der Türkei gibt „Reporter ohne Grenzen“ der Bundesregierung einen werthaltigen Tipp: Diese Flüchtlinge brauchen kein Asylverfahren, sondern eine befristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, in der Hoffnung, dass sie eines nicht zu fernen Tages in die Türkei zurückkönnen, wenn dort wieder die „Werte“ gelten, über die Ursula von der Leyen den künftigen amerikanischen Präsidenten zu belehren müssen glaubt.
Staatsnahe Sendeanstalten kleben in deutschen Städten große Plakate und preisen die »Haltung«. Die Schauspieler, die Haltung verkünden, werden reich, sie werden geehrt und erhoben. Bürger, du bist nichts ohne Haltung, ohne Haltung darf nichts sein.
Die Familie und sein Land zu schützen, das wollte angeblich nur der Pöbel, die Abgehängten, die Ungebildeten. Die »Elite« predigte Gehorsam, offene Grenzen und Schutzlosigkeit. (Während sie sich selbst hinter Mauern und Bodyguards verschanzte.)
Ob Christ oder Hindu, Jude oder Bahai, Scientologe oder Journalist – in einem sind sich alle einig: Diese Woche wird in die Geschichtsbücher eingehen.
Donald Trump hat den großen Stift in die Hand bekommen und die Bücher liegen vor ihm. Was er aber tatsächlich in die Geschichtsbücher schreiben wird, darüber herrscht Uneinigkeit zwischen Konservativen und Traumtänzern.
Die größte aller (bisherigen) Leistungen des Donald Trump ist doch aber offensichtlich, klar wie das Wasser vor Bernie Sanders´ dritter Sommervilla: Trump hat die gläserne Decke durchbrochen. Er hat einen Riss hineingeschlagen, einen Riss, der vielen Menschen weltweit neue Hoffnung gibt.
Wer einfach nur seine Lebensart bewahren wollte, wer seine Familie zu schützen und die Probleme seines Landes realistisch anzugehen erstrebte, und wer darüber auch öffentlich sprechen wagte, der stieß bislang seit Jahren und Jahrzehnten an eine »gläserne Decke«.
Die Familie und sein Land zu schützen, das wollte angeblich nur der Pöbel, die Abgehängten, die Ungebildeten. Die »Elite« predigte Gehorsam, offene Grenzen und Schutzlosigkeit. (Während sie sich selbst hinter Mauern und Bodyguards verschanzte.) Wer einfach nur schützen wollte, was ihm lieb war, wurde »Konservativer«, »Protektionist« oder gleich »Nationalist« geschimpft.
Trump ist finanziell »Elite«. (Das sagt er zumindest. Böse, unwahre Stimmen behaupten, Hillary wollte Präsident werden, um vor ihren E-Mails wegzukommen, und Donald, um der Pleite zu entkommen. Trump wäre es demnach gelungen.) Doch das Wort »Elite« bedeutet in diesem Kontext etwas anderes.
Manche Akteure jener »Elite« sind bettelarme »Freie Mitarbeiter« bei sterbenden Zeitungen. Andere holen um ein Taschengeld für millionenschwere GEZ-Moderatoren den edlen Kaffee. Diese »Elite« dieser Geschichte lebt in ganz verschiedenen Städten. Was sie eint, ist die Überzeugung, sie und nur sie dürften die Welt erklären, hätten das »richtige« Werkzeug dazu. (Das war lange unproblematisch, eher niedlich, bis moderne Politiker wie Obama oder Merkel begannen, auf die weltfremden Forderungen zu hören.)
Die Qualifikation der Elite ist (neben der Tatsache, dass der Freund des Schwagers des Vaters irgendwo Kamerakabelhalter war) die »Haltung«.
Die Oligarchie der Haltung
Wer »Haltung« hat, ist Elite. Wer Haltung hat, der sieht die Dinge meist so, wie alle anderen Haltungshabenden sie sehen. Mit »Haltung« steht man für Grenzenlosigkeit und latente Geringschätzung des eigenen Volks. (Bei Anti-Trump-Demos wurde eine US-Flagge verbrannt. Es tut weh.) Wer Haltung hat, für den ist Familie wenig mehr als ein Mittel zur Haltungs-Erziehung der Kleinsten. (Besser aber, der Staat übernimmt das, »Hoheit über den Kinderbetten« nennen sie das.) Staatsnahe Sendeanstalten kleben in deutschen Städten große Plakate und preisen die »Haltung«. Die Schauspieler, die Haltung verkünden, werden reich, sie werden geehrt und erhoben. Bürger, du bist nichts ohne Haltung, ohne Haltung darf nichts sein.
Die Oligarchie der Haltung hat eine gläserne Decke eingezogen. Sicher, Sie dürfen kritisieren, dürfen die Haltung hinterfragen. Dann aber ist bald Ihre Arbeitsstelle bedroht und Sie ein Ausgestoßener. Und, vor allem, wenn Ihre haltungslose Meinung überhaupt mal über die gläserne Decke hinaus lugen darf, dann in Form eines Tribunals. Vier geübte Talkshow-Gäste brüllen vor der wurstessenden Fernsehnation auf Sie ein. Wehret den Anfängen, denken die (gelegentlich weiblichen) Herren der Glasdecke.
Donald J. Trump hat am 8. November 2016 einen Riss in diese verfluchte Glasdecke geschlagen. Egal, was noch kommen wird – und es ist eine nervös machende Wundertüte – dieser Riss ist sein Verdienst.
Die Wächter der Glasdecke sind panisch. Die Reaktion mancher deutscher Leitmedien scheint behandlungsbedürftig. Kai Diekmann formulierte: »Meine Güte! Wird das jetzt der mediale Überbietungswettbewerb: Wer schreit am lautesten “Weltuntergang”?!« Wie verrückt die Zeiten sind? Der BILD-Papa ist der besonnene Mahner.
Die gläserne Decke, welche Vernunft, Selbstschutz und unangenehme Wahrheit aus dem Meinungs-Mainstream heraushielt, sie hat endlich einen Riss. Man darf und kann (ein klein wenig lauter nun) von Selbstbewahrung reden.
Die Wächter der Haltung kreischen und laufen umher und wollen die Scherben ihrer Autorität aufsammeln, wie ein verzweifelter Betrunkener, dem man das Bier aus der Hand schlug, der nun die Scherben seiner Flasche neu zusammensetzen will. Was hofft er?
Trump wird kein »einfacher« Präsident werden. Er war impulsiv und er war bereit, Menschen auf dem Weg zur Macht vor den Kopf zu stoßen. (Aber er blieb weitgehend »sauber« dabei. Keine gelöschten E-Mails, von denen man weiß.) Es wäre mir lieber gewesen, wenn der neue US-Präsident ein erfahrener, tadelloser, abgerundeter und umsichtiger Mensch wäre, wie sonst nur ich es bin. Ist es aber nicht. Es ist Donald J. Trump.
Metaethics 14
Die Glasarbeiter stehen bereit, die Glasdecke zu kitten. (Wieso geht linke Meinungsarbeit eigentlich so häufig
Sie werden bald wieder versuchen, uns einzuschüchtern, dieses oder jenes dürfe nicht angesprochen werden. Sie werden uns einreden wollen, dass Dinge, die wir mit eigenen Augen sehen, unwahr sind. 21-jährige Journalistinnen mit abgebrochenem Studium der Sozialwissenschaft werden 50-jährigen Doktoren verbal ins Gesicht spucken, sie seien doch nur frustrierte, weiße Männer, ungebildet und qua Hautfarbe und Geschlecht schon rassistisch.
Die Glasdecke »Haltung« hat nur einen Riss bekommen, sie ist noch immer da, kalt und dumm und mächtig. Es braucht mehr Risse, und wir müssen sie selbst hineinschlagen. Die Arbeit ist gute Arbeit. Jeder neue Riss in der Glasdecke ist wiedergewonnene Freiheit.
Noch am Vorabend der US-Wahl zeigte FAZ-Online ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrtes Trump-Bild. Der Hass der Medienmacher muss riesig sein. Nach der Wahl wurde das Bild durch ein lächelndes Trump-Konterfei ersetzt. Scheinheiligkeit pur.
Praktisch alle Wahlprognosen lagen falsch. Die Wähler standen nicht zu ihrer Meinung – wie in Großbritannien zum Brexit. Sie gaben den Meinungsforschern gegenüber nicht zu, dass sie das politisch unkorrekte Kreuz setzen wollen. Was sagt uns das über die Meinungsfreiheit in der westlichen Welt? Es sagt uns, dass hier ein Klima der Angst herrscht, eine vom Mainstream abweichende Meinung zu äußern. Ein Klima der Angst, wie es sonst nur von Diktaturen bekannt ist. Das ist schlimm, und noch schlimmer ist, dass dies für die Medien und Politik völlig in Ordnung zu sein scheint. Warum? Sie produzieren diese Angst, um ihre Ideologie der Idealisierung politisch korrekter Modeopfer-Gruppen durchzusetzen. Gleichzeitig blicken sie verächtlich auf diejenigen, die sich nicht repräsentiert fühlen.
Je extremer die Koalition von Politik und Medien gegen Trump vorging, je mehr Trump-Hassbilder in den Medien erschienen, desto mehr fühlte sich der normale Wähler mit ihm in die Enge getrieben und es juckte ihn, es dem Establishment heimzuzahlen. In Holland und Frankreich sind die gleichen Muster erkennbar und zuletzt wird es Deutschland treffen. Hier funktioniert die Gehirnwäsche der „verachteten“ Normalbürger wie immer am perfektesten.
Die scheinheilige Maske der Neutralität in den Medien
Typische Beispiele liefern die zwangsscheinheiligen Talkrunden im TV. Bei Maischberger am 9. November beklagen Nadja Atwal und Eric Hansen hintereinander, dass Trump in den Medien sowohl in Deutschland, als auch in den USA ausschließlich in extrem negativem Licht dargestellt wurde. Hinter der scheinheiligen Maske der Neutralität fuhr das Medien-Establishment eine demagogische Hetzkampagne gegen Trump. Die von ihm veröffentlichten verzerrten Hass-Bilder erinnern an das unselige “Dritte Reich”.
Atwal:Die Amerikaner hatten die Schnauze voll von der Manipulation durch die Medien. Der Amerikaner erwartet von den Journalisten keine Meinungsmache. Davon hatten weite Teile der Bevölkerung genug. Die Menschen wendeten sich gegen ihre Bevormunder. Sie suchen jemand, der denkt wie sie.
Hansen:Weder die Politik noch die Medien in Deutschland und den USA interessieren sich für eine breite Schicht der Bevölkerung. Die AfD-Wähler und die Trump-Wähler werden schon in den Schlagzeilen als Verrückte und schlechte Menschen abgestempelt. Auch in Deutschland wird die AfD in der nächsten Bundestagswahl zwischen 20 und 30% der Stimmen bekommen, weil eine breite Schicht der Bevölkerung sich weder in Politik noch in den Medien vertreten fühlt.
Die Arroganz der Medien
Atwal:Was an Arroganz und Beleidigungen von Seiten der deutschen Medien gegenüber Trump aufgefahren wurde, ist unglaublich.
Diese klaren Analysen ignorierten die Talker. Warum? Sie müssten sich selbst und damit ihre autoritäre politisch korrekte Ideologie in Frage stellen. Das wollen sie nicht, so erhalten sie lieber alte Feindbilder aufrecht, als sich dieser Kritik zu stellen. Leider ist das menschlich. Nach dem “Dritten Reich” und nach der DDR war die Lernfähigkeit gering. Der Mensch hält lieber an seiner Ideologie fest, als sich in Frage zu stellen. Lieber wird er bigott und scheinheilig.
Der Rassismus der herrschenden Klasse
Und das trifft besonders auf das herrschende Medien-Establishment zu. Wer steht hinter Trump? Seine Wähler. Also richten sich diese Arroganz und diese Beleidigungen der Medien gegen die Menschen, die Trump gewählt haben. Und das ist das wirklich Unglaubliche. Im Gutmensch-Sprech würde dies als blanker Rassismus bezeichnet, der Rassismus der herrschenden Klasse gegenüber Andersdenkenden.
Wie weit der Hass des Medien-Establishments geht, kann man daran sehen, dass nach der Wahl in Zeit-Online alle Trump Artikel mit blutroten Bildern hinterlegt wurden. Der bekennende Merkelfan Bernd Ulrich von der ZEIT droht mit Kampf. Die liberalen Kräfte haben ihre Muskeln noch gar nicht wirklich angespannt, meint er. Womit droht der „Liberale“ Ulrich denn? Mit der Abschaffung der Meinungsvielfalt in der ZEIT? Die gibt es dort schon lange nicht mehr.
Wollen Bernd Ulrich & Co. die Wahlen abschaffen, damit seine „liberale“ Merkel-Ideologie alternativlos und autoritär gegen das Volk durchregieren kann? Dann gibt’s selbst im trägen Deutschland Unruhen. Der Aufstand der Mündel gegen ihre Vor-Münder ist im ganzen Westen im Gange. Die „Eliten“ haben die „schweigende Mehrheit“ stets aufgefordert, zur Wahl zu gehen. Jetzt wählen sie anders, als das von ihnen erwartet wird. Kommt jetzt der Aufruf, nicht mehr zu wählen? Oder wählen sich diese Medien einfach ein anderes Volk? Merkel ließ ja schon verlauten, wenn es nicht mehr nach ihrer Vorstellung ginge, dann wäre das nicht mehr ihr Land.
Die Guten – die waren immer der Anfang vom Ende
Innerhalb von 100 Jahren droht Deutschland zum dritten Mal in die Hände von Gutes-wollenden Ideologen zu geraten. Eigentlich habe ich erst in Asien und in Afrika aufgrund des mir entgegen gebrachten Respekts gelernt, stolz Deutscher zu sein. Diese Vorstellung gerät aufgrund der augenblicklichen Machtausübung der herrschenden Kaste ins Wanken. Diese war nie scheinheiliger als heute. In ihrer Arroganz und ihrem Rassismus gegenüber allem, was nicht ihrer Meinung ist, wirft sie Anderen Rassismus vor. Die Verächtlichmachung der Ostdeutschen sucht seinesgleichen. Es ist gar nicht vorstellbar, dass eine solche Meinung in den Medien gegenüber den Modeopfern, zum Beispiel gegenüber Muslimen akzeptiert würde.
Rassismus der „Anständigen“ gegen die “Bösen” im Sinne des Guten?
Also, spricht Nietzsche im Zarathustra: Die Guten – die waren immer der Anfang vom Ende.
Wenn es einen Verlierer gibt dieser verrückten Wahlen in Amerika, der nicht in Amerika lebt, sondern in London, Paris, Zürich, Berlin oder München, der die einschlägigen Cafés bevölkert, wo immer der gleiche Vintage-Geruch zu schmecken ist, wo junge Männer mit Bärten sitzen und so geschäftig in ihren iPhones wühlen, obwohl sie doch nichts zu tun haben, wo keine Bücher zu sehen sind, sondern bloss Laptops, wo diese Menschen, von denen ich rede (oft sind es eher Männer), ebenfalls sitzen, aber meistens ohne Bart, sondern im Anzug, aber sicher ohne Krawatte – wenn es Verlierer gibt, dann sind das jene Leute, die den gleichen Beruf haben wie ich: die internationale Gemeinschaft der Journalisten. Selten haben sie, die Deuter und Meinungsmacher der Welt, die Medien, eine solche Niederlage erlitten wie die Wahl von Donald J. Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, dem Mann, der sich von Beginn weg weigerte, die Medien zu fürchten.
396.000 Dollar haben amerikanische Journalisten gemäss einer Studie des Center for Public Integrity, eines unabhängigen Thinktanks, in dieser Präsidentschaftswahl gespendet: Davon gingen 382 000 Dollar an Hillary Clinton, das entspricht 96 Prozent. Fast alle Zeitungen und News-Websites in Amerika haben sich für die demokratische Kandidatin ausgesprochen, fast alle Fernsehsender zogen nach, wenn auch nicht offiziell, selbst der konservative Sender Fox News war gespalten – und natürlich auch in Europa, wo die Medien noch mehr übereinstimmen bei fast jedem Thema, hätten alle Hillary bevorzugt.
Wenn es nur das wäre: Man hat sich geirrt, man darf sich irren. Härter und unangenehmer aber ist die Einsicht, der sich kein Journalist verschliessen kann: Wir haben keinen Einfluss – oder besser: Wir haben Einfluss, alle vernehmen uns, doch niemand glaubt, was er hört.
Denn ginge es nur um Meinungen, die nicht ankamen, könnte man sich in der internationalen Sekte der Journalisten ja damit beruhigen, dass Meinungen ohnehin schwächer wirken als Fakten und Berichte. Doch die Medien haben eben auch die Fakten verzerrt, übersehen, unterschlagen, erfunden oder falsch dargestellt: zum Beispiel die Umfragen, die die meisten Journalisten nicht bloss glaubten, sondern vor sich hertrugen wie eine Monstranz. Wer die Prognosen anzweifelte, galt als ein Mitglied der Flat Earth Society, jenes Clubs der Wahnsinnigen, die daran festhalten, dass die Erde eine Scheibe ist. Unvergessen ist jener Austausch von Brianna Keilar, einer CNN-Reporterin, mit Michael Cohen, dem Anwalt von Donald Trump.
Keilar fragte, fast etwas aufgeräumt: «You guys are down.» – «Eurer Kampagne läuft es schlecht.» «Says who?» – «Sagt wer?», fragte Cohen, und sein Gesicht blieb zugänglich wie eine Stahlplatte, in jener Art, wie das nur amerikanische Anwälte fertigbringen. «Polls. Most of them. All of them!» – «Umfragen. Die meisten. Alle!» Cohen schwieg lange und sagte: «Says who?» «Polls. I just told you. I answered your question.» – «Die Umfragen. Ich sagte es Ihnen doch gerade. Ich habe Ihre Frage beantwortet», sagte Keilar, nun klang sie verzweifelt. «Which polls?» – «Welche Umfragen?» «All of them.» – «Alle.»
Die internationale Sekte der Journalisten
Die Sequenz verbreitete sich blitzschnell im Internet, es tauchten zahllose Varianten auf, wo man sich über Cohen, den vermeintlichen Idioten, lustig machte. Doch jetzt, wer hatte recht? Wer lacht am besten? Das Gleiche gilt für die vielen Fakten-Checker, ein neuer Beruf in Amerika, wo Leute vorgeben, Fakten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, wenn man aber genauer hinschaut, stellt sich oft heraus, dass eben auch diese Leute nicht neutral oder objektiv sind, sondern viele Urteile, die sie fällen mit der ernsten Miene des Physikers, unterliegen ebenfalls ihren Vorlieben – und auch diese lagen fast immer bei Hillary Clinton.
Wenn dieser Wahlkampf etwas klargemacht hat, dann die Unzuverlässigkeit der Medien. Auch mir erging es so. Oft, wenn irgendeine Aussage von Trump wieder sämtliche Redaktionen der Ostküste ins Vibrieren gebracht hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als das Interview im Original nachzuhören. Fast immer erwies sich, dass Trumps Worte ungenau wiedergegeben wurden, wenn nicht falsch, wenn nicht bösartig überzogen gedeutet. Wenn im Zweifel, wurde stets die maximal negative Interpretation gewählt. Kurz, man tat alles, um diesen Mann zu verhindern – und schreckte vor nichts zurück. Kommentare, Meinungen, Bilder, Zitate, Berichte, Reportagen, Fakten: Viel zu viel wurde gebogen, manipuliert, gedreht und gedrückt, bis die Realität so aussah, wie man von vornherein wusste, wie sie auszusehen hatte. Die normative Kraft des Faktischen? Es war die faktische Wirkung des Normativen: Nicht was ist, sondern was sein soll, war plötzlich zu dem geworden, was war.
Nachdem die amerikanischen Medien, besonders die Zeitungen, ohnehin vom Strukturwandel wie von einer Schlammlawine überrollt worden sind, die ihnen Tausende von Lesern entrissen hat, sind sie jetzt im Begriff, von Lava überströmt und verbrannt zu werden. Die Lava der totalen Irrelevanz. Was immer die Journalisten rieten, viele Wähler kümmerten sich nicht darum, was immer sie berichteten, viele Amerikaner hielten es für falsch.
Ohne Prophet beten sie zum gleichen Gott
Warum ist es so weit gekommen, nicht bloss in Amerika, sondern auch in Europa? Denn gerade wir in der Schweiz kennen das: Jahrzehntelang haben sämtliche Journalisten unserer Medien (mit wenigen Ausnahmen, lange auch ich) den EU-Beitritt herbeikommentiert und herbeiberichtet – dazu durchgerungen haben sich die Wähler nie. Niemand glaubte uns Journalisten am Ende, dass ein Beitritt zur Union besser sein sollte für unser Land. Seither gehen viele Journalisten wie an Krücken. Zur EU sagen sie nichts mehr.
Eine vorläufige Erklärung. Die 96 Prozent in Amerika für Hillary Clinton deuten es an: Wir Journalisten sind uns zu einig. Der Wettbewerb der Meinungen und das Ringen um das beste Argument, weltanschauliche Differenzen, und zwar echte, tiefe, die wehtun, wenn man sie anspricht, sowie parteipolitisch geprägte unterschiedliche Empfindlichkeiten – sie kommen fast nicht mehr vor in unserem Milieu. Auf die Schweiz bezogen: Es gibt kaum Journalisten, die SVP wählen, ein paar Unverdrossene entscheiden sich für die FDP, fast niemand für die CVP, doch die meisten sympathisieren mit der SP, oft wählen sie lieber die Grünen oder die Grünliberalen, weil das etwas origineller wirkt, aber kurz: Sie stehen fast alle Mitte-links, wenn nicht sogar am linken Rand. Ihre Ansichten gleichen sich wie in einer Sekte. Ohne Prophet beten sie zum gleichen Gott.
Die Folge davon – und das ist das Problem, nicht die inhaltlichen Vorlieben an sich –, man erkennt die Welt nicht mehr, wie sie ist. Wer sich in einer Sekte aufhält, sieht sich dauernd von Gleichgesinnten darin bestätigt, dass zwei plus zwei fünf ergibt. Es sind die Blinden, die andere Blinde danach fragen, ob die Sonne scheint.
Haben wir je erlebt, dass im Gericht 96 Ankläger auf vier Verteidiger treffen?
Gewiss, nun mag man einwenden: Donald Trump ist doch objektiv ein Desaster. Mag sein. Aber in jedem Prozess gibt es einen Ankläger und einen Verteidiger, weil schon die Römer davon ausgingen, dass die Wahrheit am besten zu erkennen sei, wenn man die Dinge aus zwei vollkommen entgegengesetzten Richtungen betrachtet. Haben wir je erlebt, dass im Gericht 96 Ankläger auf vier Verteidiger treffen? Würden wir es je für fair, aber auch erkenntnistheoretisch nützlich halten, wenn man dem Ankläger 96 Minuten Redezeit einräumte und dem Verteidiger bloss vier Minuten?
Weil wir Journalisten, ob in Amerika oder Europa, uns in allen Fragen einig sind, vor allem jenen, die weite Teile der Bevölkerung bewegen und die diese «vergessenen Leute» oft anders beantworten als wir, vermögen viele von uns nicht mehr zu sehen, was vor unseren Augen vor sich geht. Die Journalisten aus New York flogen zwar rasch nach Ohio, um die Eingeborenen zu untersuchen, aber sie fanden nichts. Sie fuhren mit jenen Vorurteilen zurück, mit denen sie losgezogen waren. Dass eine Mehrheit der Leute in Ohio Trump zuneigte: Die Reporter spürten es nicht, weil sie es nicht spüren wollten.
Ich wiederhole mich: Überall im Westen gibt es immer mehr Leute, denen zum Beispiel das Ausmass der Immigration inzwischen zu viel ist – fast alle Journalisten sind anderer Meinung und berichten mit Vorliebe davon, dass jene, die sich Sorgen machen, von falschen Zahlen ausgehen, falschen Gefühlen aufsitzen, von Hass getrieben, von Vorurteilen geprägt oder mit Dummheit geschlagen sind. Und überhaupt: Immigration ist gut. Wurde nicht die BBC von Ausländern gegründet? Und Nestlé, und Maggi?
Wie in einer Sekte hat das Milieu der Journalisten Wiedererkennungsmeinungen entwickelt, deren Funktion weniger ist, eine interessante Meinung zu sein, sondern eine soziale: Es sind Zeichen der Zugehörigkeit zum Milieu der Journalisten. Journalist ist nicht, wer schreibt und recherchiert, sondern wer daran glaubt, dass Immigration sehr gut ist.
Dass man mich nicht missversteht: Es geht nicht um Immigration an sich, auch nicht um Trump noch um den Brexit, die EU oder die Frage, inwiefern der Klimawandel uns zerstört, über all diese Gegenstände darf und kann man geteilter Meinung sein, sondern es geht um die Tatsache, dass ein Berufsstand, der in all diesen Fragen so einseitig Partei nimmt, sich selber abschafft, weil der Journalist nicht mehr darüber berichten kann, was die Welt bewegt und in ihr vorfällt, sondern nur mehr darüber schreibt, was ihn selber bewegt. Und das ist meistens eine kleine Welt.
Es ist schon ein Segen, dass man als Journalist auch nach gröbsten Fehlleistungen nicht entlassen wird.
Von Kurt W. Zimmermann
Von einem Moderator des Schweizer Fernsehens hatte man noch nie eine solche Serie von Schimpfwörtern gehört.
Rattenfänger, Protz, Angeber, Hochstapler, Prahlhans, Bluffer, Populist, Lügner. Moderator Stephan Klapproth sagte achtfach, was er von Donald Trump hält.
Selbst von einem Chefredaktor des Blicks hatte man noch nie eine solche Serie von Schimpfwörtern gelesen.
Rüpel, Widerling, Betrüger, Sexist, Grobian, Ehebrecher, Spekulant, Rassist. Chefredaktor Peter Röthlisberger schrieb achtfach, was er von Donald Trump hält.
Beide Beleidigungsorgien setzte es, bevor das Wahlergebnis feststand. Beide gingen davon aus, dass Trump die Wahl verliert. Gegenüber Verlierern sind Journalisten besonders mutig.
Der völlige Zerfall der Sprachkontrolle war für mich das auffallendste Element in den Schweizer Medien rund um die US-Wahl. Unsere Journalisten pöbelten und warfen mit Schmutz um sich, wie ich das zuvor noch nie erlebt hatte.
Ein paar hübsche Schmähungen zur Auswahl: Trump ist ein «halbstarker Narzisst» (Neue Zürcher Zeitung), ein «seifiger Entertainer» (Basler Zeitung), eine «Witzfigur» (Tages-Anzeiger), ein «Sexist» (Radio SRF), ein «grinsender Clown» (Südostschweiz), ein «charakterloser Dummschwätzer» (Walliser Bote), ein «Prolet» (Berner Zeitung), ein «Windbeutel» (Sonntagszeitung), ein «irrer Rassist» (Blick), ein «Psychopath» (Das Magazin).
Unsere Medien begaben sich damit auf ein Niveau, das an Primitivität nicht zu unterbieten war. Die US-Journalisten waren zwar genau so dezidiert gegen Trump. Aber es wäre ihnen nie eingefallen, einen Kandidaten als geisteskranken Proleten zu diskreditieren.
Sprachliche Verluderung signalisiert im Journalismus immer intellektuelle Defizite. Die Schweizer Journalisten waren mit dem Phänomen Trump inhaltlich völlig überfordert.
Wir zeigen das am Beispiel des Tages-Anzeigers und seiner zwei US-Korrespondenten Sacha Batthyany und Martin Kilian. Das ist ihnen gegenüber zwar etwas unfair, weil andere auch nicht viel besser waren. Aber als Exempel taugen sie gut.
Batthyany eröffnete den Wahlkampf mit einer klaren Ansage: «Trump wird niemals Präsident, er hat nicht mal Aussenseiterchancen.» Diese Linie hielt er während der ganzen Kampagne durch. Kurz vor dem Wahltag verkündete er: «Je näher die Niederlage rückt, desto wilder schlägt Trump um sich.»
Kollege Kilian stufte Trump ebenso von Anfang an als «schlechten Verlierer» ein. Diese Linie hielt er ebenfalls während der ganzen Kampagne durch. Kurz vor dem Wahltag verkündete er: «Trump aber reitet weiter, hinein in die verheerende Niederlage.»
In jedem vergleichbaren Beruf würde derart unfähiges Fachpersonal wie Batthyany und Kilian entlassen. Jeder Finanzanalyst, der permanent falsche Einschätzungen abliefert, wird schonungslos gefeuert. Von einem Marketingmann oder Meteorologen mit dauernden Fehlprognosen wollen wir schon gar nicht reden.
Und bei jedem Juristen, Manager oder Kommunikationsberater, der wie Klapproth und Röthlisberger schwer persönlichkeitsverletzende Schimpftiraden absondert, wäre die sichere Entlassung ebenso unvermeidlich.
In den Medien aber darf jeder bleiben. Es gibt auch bei ärgstem Versagen keine Kündigung. Der Grund liegt darin, dass Medienunternehmen panische Angst vor Reputationsverlust haben und darum nie ein eigenes Versagen nach aussen eingestehen.
In jeder anderen Branche wären Klapproth, Röthlisberger, Batthyany und Kilian fällig. Ihr Glück, dass sie Journalisten sind.
Plötzlich steht da einer im Salon herum, der gar nicht eingeladen war. Die Wahl Donald Trumps zeigt, dass die Meinungsführer und die politische Klasse in einer Blase leben, in der sie die Korrekturen durch die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nehmen wollen.
Von Matthias Matussek
Wie kann es sein, dass sie nichts lernen?Bild: Wieslaw Smetek für die Weltwoche
Tja, da sehen sie alle doch sehr trüb aus der Wäsche, die Meinungsführer, die Moderatoren, die politische Klasse, die vor allem. Der Typ mit der komischen Frisur und den lockeren Sprüchen ist US-Präsident.
Plötzlich steht da einer im Salon herum, der gar nicht eingeladen war, wie dieser Kalldewey in der gleichnamigen Botho-Strauss-Komödie, ein Typ, der bei allen nur Kichern und Kopfschütteln und Befremden auslöst, aber … hoppla, Moment, plötzlich ist es sein Salon.
Er hat gewonnen.
Diese Pointe ist schon aus rein sportlichen Gründen unwiderstehlich: Blätter wie die New York Times und die Washington Post, in Deutschland der Spiegel und ZDF-Moderator Kleber haben bei jeder sich bietenden Gelegenheit politikferne Themen wie Trumps Umkleidekabinen-Bemerkungen über Frauen skandalisiert, um ein Monster zu kreieren und zur Schlachtung freizugeben – und sich böse getäuscht und einen weiteren Beleg für ihre schwindende Glaubwürdigkeit geliefert. Die Konsumenten blieben unbeeindruckt. 53 Prozent aller weissen amerikanischen Frauen gaben Trump ihre Stimme, 62 Prozent derjenigen ohne College-Abschluss.
Selbst der Papst, der die katholische Kirche durchaus populistisch führt, hat den Populisten Trump «unchristlich» genannt. Trump wurde dennoch von 52 Prozent der davon wenig beeindruckten Katholiken gewählt. Kann der Papst etwa in seine Seele schauen?
Was Hegel sagte
Es war der «Fremdenhass», der dem Pontifex maximus missfiel. Nun, Trump will die Grenzen sichern, über die Millionen illegal kommen, schon in Clintons Wahlkampf 1992 wurde über eine Mauer an der Grenze zu Mexiko gesprochen, ist das Fremdenhass? Trump will, verlautet nun, drei Millionen Illegale abschieben. Was nie zur Sprache kam während des Wahlkampfes: Auch Präsident Obama schob drei Millionen ab.
Doch die Trump-Gegner lassen sich auch durch eine verlorene demokratische Wahl nicht aus dem Takt bringen. Wie sagte Hegel auf den Einwand hin, dass sich seine Weltgeist-Theorie nicht mit der Wirklichkeit vertrage? «Umso schlimmer für die Wirklichkeit.»
Der Spiegel sieht tatsächlich die Welt untergehen, Trump rast auf dem Titelbild als glühende Supernova auf die Erde zu. Linkspopulismus pur. Der Sieg des «vulgären Trump» für die «Abgehängten», so Spiegel-Chefredaktor Brinkbäumer, werde dafür sorgen, dass diese in ihrer Wut Brände legen, alle Regeln brechen und die Demokratie vernichten würden, «nicht nur in Amerika, sondern weltweit».
Also im Moment sind es eher die Trump-Gegner, die auf die Trump-Wähler einprügeln, TV-Bilder zeigen einen Mann, der aus seinem Auto gezerrt und getreten wird, andere, wie eine schwangere Frau auf dem Weg in die Klinik in ihrem Auto vom Mob eingekesselt wird. Baseballschläger krachen auf die Windschutzscheibe, während sie versucht, die Polizei zu rufen.
Ein Aufstand der Demokraten, der von allen herbeigeschrieben wird, sieht anders aus. Woher nehmen diese pöbelnden Linkspopulisten nur ihre Gewissheiten?
Ach ja, und dann dieser populistische Wahlkampfslogan «Make America Great Again». Der Chefredaktor des Spiegels ist noch zu jung, um sich daran zu erinnern, wie Ronald Reagan als Schmierenschauspieler mit geringem IQ verunglimpft wurde, als er mit genau dem gleichen Spruch 1980 eine gebeutelte Nation aufgerichtet hat. Heute gilt er als einer der grossen amerikanischen Präsidenten. Wie kann es sein, dass diese Klasse nichts lernt? Weil sie in ihren Zirkeln gross geworden ist und nicht ohne Spott auf die Unterklasse schaut, der sie alle Niederträchtigkeiten zutrauen, «wie vor achtzig Jahren in Deutschland» (Brinkbäumer). Der Faschismusverdacht fällt immer auf die da unten. Igitt!
Warum haben sich alle geirrt? Selbsthypnose? Haben sie ihre eigenen Prognosen inhaliert? Eine Art Eigenblut-Doping? In der Tour de France ist das streng verboten. Im Journalismus kann man damit sehr bequem sehr lange leben, denn man lebt in einer Blase, die Korrekturen durch die Wirklichkeit nur ungnädig zur Kenntnis nimmt.
Moralisch ganz weit oben
Sie hätten, so sagt es Thomas Frank im Guardian, in einem nie vorher gesehenen, ungewöhnlichen Pakt die andere Seite beleidigt, statt zu versuchen, sie zu verstehen. Sie hätten die journalistischen Regeln gebrochen. Sie hätten Meinungsartikel in Gebetsstunden verwandelt, in ein «vehicle for high moral boasting». Vielleicht sei es Zeit, fährt Frank fort, über diese schrille Selbstgerechtigkeit, die meist von Besserverdienenden stamme, nachzudenken.
Die deutsche Politik hat wie erwartet reagiert. Von oben herab, denn im Moment fühlt sich Deutschland moralisch ganz weit oben. Aussenminister Steinmeier hat Trump noch vor der Wahl als «Hassprediger» bezeichnet und nach der Wahl ausdrücklich nicht gratuliert. Er wurde gerade mit dem Amt des Bundespräsidenten dafür belohnt. Kanzlerin Merkel hat Trump zwar widerwillig gratuliert, aber die Zusammenarbeit mit der Supermacht an die Bedingung geknüpft, dass sich Trump an Recht und Ordnung hält, an Respekt vor Menschenwürde und religiösen und sexuellen Orientierungen, ausgerechnet sie, die eine Schicksalsentscheidung für ihr Volk, jene ominöse Grenzöffnung, im Alleingang am Parlament vorbeibeschlossen hat.
Und die gerade intensiv Geschäfte mit dem skrupellosen Bosporus-Diktator Erdogan macht, weil der ihr die Flüchtlinge, meist Antisemiten und Frauenverächter, abnimmt, die sie sich eingeladen hat. Ob er Recht und Ordnung bricht, scheint ihr dabei zunächst einmal egal zu sein.
Merkels «Yes, we can»
Der SPD-Vorsitzende und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel drehte noch einmal seine Vorurteile durch den Betonmischer. Nach Trumps Wahlsieg warnte er vor diesem Kerl, der «Vorreiter einer autoritären und chauvinistischen Internationale» sei.
Da Verzerrung und Abwertung des Gegners zum Repertoire der Populisten gehören, vermutet Gabriel mal eben linkspopulistisch so dahin, dass Trump zurück in die Zeiten wolle, da «Frauen an den Herd oder ins Bett gehörten, Schwule in den Knast und Gewerkschaften höchstens an den Katzentisch». Kritik lasse er nicht zu: «Und wer das Maul nicht hält, wird öffentlich niedergemacht.»
Nun ist nicht bekannt, ob Trump diesen merkwürdig aggressiven deutschen Parteivorsitzenden überhaupt kennt, eher nicht, wahrscheinlich hat er ihn deshalb noch nicht «öffentlich niedergemacht». Noch weniger wird er diese dubiosen Europa-Politiker kennen, Jean-Claude Juncker, einst Chef des Steuerparadieses Luxemburg, oder Martin Schulz, einst Bürgermeister in Würselen, die meinten: «Er wird uns kennenlernen.»
Wahrscheinlich wird er gerade das nicht tun. Denn das über Merkels Flüchtlingsprogramm wie ein Kartenhaus zusammenbrechende «Projekt Europa» ist ihm eher egal. America First. Es wird grosses diplomatisches Geschick und viel Geld erfordern, ihn für eine militärische Intervention zu gewinnen, sollte die Grenze etwa zu Litauen in Gefahr sein.
Selbstüberschätzung ist die Falle. Das ist die Lehre. Sie gilt für die deutsche Politik genauso wie für den deutschen Journalismus.
Während seine Gegner noch in Rage sind, spricht Trump davon, Gräben zuzuschütten. Er äussert sich wärmstens über die Clintons. Er ruft seinen Gegnern zu: «Habt keine Angst!» Er respektiere Homosexuelle. Er werde die Regelungen zur Homo-Ehe nicht ändern. «Für mich ist das okay.» Damit sollte doch auch der Papst zufrieden sein.
Dennoch bedeutet die Wahl Donald Trumps eine tektonische Verschiebung des gegenwärtigen politischen Meters, der lange als Urmeter gehandelt wurde. Nun sehen wir: Er war verrutscht. Er hat nur in dieser Blase gegolten, wo links immer gut und rechts immer böse ist, wo jeder Minderheit besonderer Schutz gewährt wird, ausser eben den Abgehängten, kurz: dem einfachen Mann, wenn er weiss und heterosexuell ist und sein Land liebt – also der Mehrheit.
Die Euphorie über den jungen Obama und sein verführerisches, linkspopulistisches «Yes, we can» hat in eine achtjährige Sackgasse geführt. Für Merkels «Wir schaffen das» («Yes, we can») wird das Gleiche gelten.
Rund eine Million islamischer Kostgänger, davon etwa die Hälfte nicht einmal registriert, und einige unter ihnen IS-Kader? Alle sehen: Wir schaffen es nicht, weder finanziell noch kulturell. Pegida und AfD sind die Reaktionen darauf. Doch die Kanzlerin mag sich nicht revidieren.
Die New York Times unterstützt sie in ihrer Sturheit, die Bild-Zeitung verkündete es gross. Mittlerweile aber wissen wir, was mit denen passiert, die die einst geachtete Meinungsmaschine aus New York unterstützt.
Am Schluss ein Bekenntnis: Auch ich habe vor einigen Wochen noch geschrieben, dass mir eine berechenbare Gaunerin lieber ist als ein unberechenbarer Verrückter. Zu schrill schienen mir die Auftritte des Moguls. Doch je näher der Wahltermin rückte und je geschlossener und verlogener der linkspopulistische Widerstand gegen den Unternehmer wuchs (den Frauenfeind!), desto mehr wuchs in mir das Gefühl: Es wäre doch ganz schön, wenn sich dieser Kerl gegen die gesamte etablierte Politik- und Meinungsmaschine durchsetzte. Eine Maschine der Grossbanken und Rüstungskonzerne und Ölscheichs, die 900 Millionen in Clintons Wahlkampfkasse spülte.
Dieser demokratische Wechsel tut gut, tut gut in jedem Staat der Welt.
Statt über Trumps Populismus sollten unsere TV-Anstalten über den eigenen nachdenken. Zum Beispiel darüber, dass die AfD nicht ohne das diffamierende Attribut «rechtspopulistisch» genannt werden darf. Wie wäre es mal mit der Formulierung «die linkspopulistische SPD» oder die unter Merkel «linkspopulistisch gewendete CDU»? In der Sendung «Berlin direkt» sprach Moderatorin Bettina Schausten von einer «Schockstarre», und gleich darauf wurden Bilder über, na was wohl, den deutschen Rechtspopulismus gezeigt.
Ob Luna, die Tochter des Schauspielers Til Schweiger, tatsächlich, wie im Fall eines Trump-Sieges angekündigt, ihre US-Staatsbürgerschaft aufgibt, wissen wir noch nicht. Ebenso wenig, ob Jennifer Aniston und ein ganzer Pulk ihrer Hollywoodkollegen tatsächlich nach Kanada ziehen, wie sie herausposaunten.
Ob der kommende Präsident der Vereinigten Staaten und der deutsche Altpräsident Heinrich Lübke etwas gemeinsam haben, wird sich zeigen, wenn Donald Trump zu seinem Antrittsbesuch nach Berlin kommt. Lübke hatte 1966 bei der Ankunft auf dem Flughafen Lome seine rechte Hand von einem mitreisenden Arzt bandagieren lassen, damit er Togos Regierungschef, Gnassingbe Eyadema, nicht die Hand geben musste. Eyadema hatte angeblich Silvanys Olympia, den ersten Staatspräsidenten von Togo und einen Freund Lübkes, ermorden lassen.
Es ist nur eine düstere Vision. Aber ausgeschlossen ist es nicht, dass diesmal der designierte US-Präsident, Donald Trump, protokollresistent, wie er ist, dem neuen Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, den Handschlag verweigert. Vielleicht kommt er auch gar nicht nach Berlin und fährt lieber auf eine Portion Saumagen nach Kallstadt in der Pfalz, von wo seine Vorfahren vor 130 Jahren in die Neue Welt auswanderten.
So schlecht, wie er sich von ihnen behandelt fühlt, könnte man Trump verstehen, wenn er eine Begegnung mit den Granden der Großen Koalition nicht auf dem Zettel hätte. Steinmeier, sonst ein salbadernder Anpasser, hatte Trump einen „Hassprediger“ genannt und ihm nach dessen Sieg den Glückwunsch verweigert. Kabinettskollege Sigmar Gabriel schimpfte den Wahlgewinner gar den „Vorreiter einer neuen reaktionären und chauvinistischen Internationale“. Dabei hat der deutsche Wirtschaftsminister viele gute Gründe, mit dem Weißen Haus im Gesprächsmodus zu verbleiben.
Die USA sind der weltweit wichtigste Abnehmer deutscher Waren. Die Ausfuhr nach Amerika bindet weit über eine Million direkte und vielleicht noch einmal so viele indirekte Arbeitsplätze. Wenn der Abschotter Trump die handelspolitischen Maximen, die er im Wahlkampf verkündete, konsequent umsetzt, dann brennt bei der deutschen Exportwirtschaft die Hütte.
Die gute Hillary und der böse Donald
Die Schmäh-Kritik der zwei SPD-Notabeln steht im Einklang mit dem verbalen Unflat, den die deutschen Medien monatelang über Trump ausschütteten. Vor allem für führende Qualitätsblätter wie die SZ und die ZEIT war Hillary die Gute und Donald der Böse. Sie sprachen ihm Anstand und Moral komplett ab. Dass er ein Benehmen hat wie die Kohlekumpel aus den Appalachen, steht außer Frage. Aber an Anstand und Moral war ihm seine Konkurrentin, Hillary Clinton, nicht überlegen.
Für den SPIEGEL war Trump ein „schriller Motzke“ und ein „Trickbetrüger“, Und: „Er lügt und hetzt“, er „saut vor sich hin“, er „fuchtelt, brüllt und spuckt“. Man könne „diesen Kerl kaum aushalten“. Und bei Georg Diez von SPIEGEL Online krümmten sich beim Schreiben die Finger, wenn er daran dachte, dass der Typ gewinnen könnte.
Ja, Redneck Donald liefert reichlich Gründe, ihn in die Pfanne zu hauen. Die Zehn-Zitate-Sammlung freilich, mit der der SPIEGEL insinuierte, dass er einen Atomkrieg im Schilde führen könnte, war kein solcher Grund. Trumps vergewisserte standardmäßig sein Publikum: „I will be the last one to press that button.“ Und wer von den zwei Präsidentschaftsbewerbern der konfliktfreudigere war, ist noch nicht entschieden.
Außerdem, wenn er ständig darüber klagte, dass der amerikanische Wahlkampf so schmutzig war, durfte der SPIEGEL dann das Foto einer nackten Trump-Plastik (auf der unten was fehlte) verbreiten und darüber schreiben: „Der Kaiser hat keine Eier“?
Heribert Prantl, Chefkommentator der „Süddeutschen“, giftete in einem Essay über den „Trumpschen Populismus, der nun weltweit giftig strahlt“. The Donald als Naturkatastrophe also. Der Spiegel trieb die Verunglimpfung mit einem Titelbild auf die Spitze, auf dem ein feuerumwaberter Trump-Schädel auf die Erde zurast. Dazu die Zeile „Das Ende der Welt“ und darunter viel kleiner: „Wie wir sie kennen.“ Es war der Tiefpunkt des deutschen Nachrichtenmagazin-Journalismus. So machen die Nachfolger von Rudolf Augstein das „Sturmgeschütz der Demokratie“ zur Gulaschkanone.
Vier Prozent finden Trump sympathisch
Mit ihrer Anti-Trump-Kampagne hat die Journaille den deutschen Interessen keinen guten Dienst erwiesen. Doch die Nation nahm die Botschaft freudig an. 1981, auf dem Höhepunkt der Proteste gegen den Nato-Dopplbeschluß, stimmten noch 57 Prozent der befragten Bundesbürger in einer Umfrage des Allensbach-Instituts der Aussage zu, die USA seien ein starker Verfechter von Demokratie und Menschenrechten. Damals residierte im Weißen Haus Ronald Reagan, der in Deutschland fast ebenso unbeliebt war wie Donald Trump heute.
Anfang dieses Jahres wurde die gleiche Frage nochmal gestellt. Diesmal stimmten nur noch 19 Prozent derselben Frage zu. Und nur vier Prozent fanden Trump sympathisch. Ebenfalls vier Prozent glaubten, daß Deutschland von ihm nichts Gutes zu erwarten habe. Sie könnten Recht behalten.
Umgekehrt liebt offenbar auch Trump die Deutschen nicht. Das deutsch-amerikanische Verhältnis war noch nie so schlecht, nicht einmal unter sozialdemokratischen Kanzlern. Im Wahlkampf kündigte Trump sogar an, dass Deutsche und Franzosen künftig bei der Einreise „extremen Sicherheitsüberprüfungen“ unterworfen würden.
Der Wind des Wandels bläst vor allem durch die Wehretats. Trumps Forderung, dass Deutschland seine Rüstungsausgaben um über die Hälfte von 1,2 auf zwei Prozent (im Vergleich USA: je nach Quelle 3,3 bis 4,35 Prozent) des Bruttoinlandsprodukts anheben solle, steht; und davon wird er nicht abweichen. Das gleiche Postulat erging an die anderen Europäer. Wenn sie nicht parieren, will Trump seine Streitkräfte aus Europa abziehen und seinen Atomschirm zusammenklappen. Dreißig Milliarden Kostensteigerung sind für die Deutschen schmerzlich, aber erträglich. Es ist ungefähr soviel, wie sie dieses und letztes Jahr für die Finanzierung der Willkommenskultur ausgegeben haben.
Gibt es Alternativen? Der Appell von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an die Europäische Union, sich wehrpolitisch von den Vereinigten Staaten zu emanzipieren, ist infantil. Die EU hat zwar über 1,85 Millionen Soldaten, fast doppelt so viel wie Russland. Aber mit 27 Oberkommandierenden. Russland und die USA verfügen im übrigen über jeweils 7000 atomare Sprengköpfe. Das ist rund 15mal so viel wie die zwei EU-Atommächte Frankreich und Großbritannien zusammen. Aber auch nur, bis der Brexit in Kraft tritt. Danach sind es jeweils 30mal so viele.
Mit mildernden Umständen ist nicht zu rechnen
Auch die deutsche Privatwirtschaft hat Grund zur Sorge. Zu den Firmen, die von Trumps Machtübernahme nichts Gutes zu erwarten haben, gehört der Automobilgigant Volkswagen. Er muss wegen des Abgasskandals mit 15 Milliarden Dollar Strafe rechnen. Es kann auch doppelt so viel werden. Das Problem soll, wie es heisst, auf höchster Ebene geklärt werden. Zwischen Trump und VW-Chef Matthias Müller. Mit mildernden Umständen ist dabei nicht zu rechnen.
Unklar ist die Sachlage für die Deutsche Bank. Das Justizministerium in Washington will von ihr 12,5 Milliarden Euro Strafe und Entschädigung für dubiose Hypothekengeschäfte in den USA. Die Summe ist verhandelbar. Die Bank hat seit langem gute Geschäftsbeziehungen zum Trump-Konzern. Er steht bei ihr zur Zeit mit mindestens 180 Millionen Dollar in der Kreide. Nach Berechnungen des „Wall Street Journal“ belief sich das gesamte Kreditvolumen seit 1998 auf zweieinhalb Milliarden Dollar.
Ob ein guter Draht zum Weißen Haus allerdings den Frankfurter Bankern zum Vorteil gerät, ist einstweilen offen. Konzernherr Trump wird sich hüten, ihnen zu weit entgegenzukommen, weil er nicht in den Verdacht geraten will, dass er staatliche und private Interessen miteinander vermischt. In Washington warten viele auf so einen Fehltritt. Deutschbanker John Cryan könnte die Verhandlungen bis über den Tag des Machtwechsels am 20. Januar in die Länge ziehen. Aber es ist nicht mehr sicher, dass dies zu seinem Vorteil wäre. Von der deutschen Politik hat die Deutsche Bank auch nichts Gutes zu erwarten, am wenigsten von dem Sozialdemokraten Gabriel.
Muss Deutschland nun mit dem Schlimmsten rechnen? Nein, sagt Rüdiger Lentz, Direktor des Aspen-Instituts und alter Fahrensmann der transatlantischen Beziehungspflege. „Die Prioritäten der USA haben sich nur verschoben.“ Die Amerikaner wollten nicht länger für die Europäer die Kastanien aus dem Feuer holen. „Aber sie werden nicht aus der Nato austreten.“ Das hat Barack Obama am Donnerstag in Berlin auch gesagt. Vielleicht aber auch nur, um seine Gastgeberin Angela Merkl und die Obamaphilen in Deutschland zu erfreuen.
Ein Freund aus der ersten Riege der Sozialdemokratie, berichtet Lentz, habe sich mit führenden Parteifreunden über deren Respektlosigkeiten ausgetauscht und den Genossen eine Mahnung verabreicht: „Benehmt euch. Donald Trump hat ein gutes Gedächtnis.“
Dunkel-Amerika zeigt seine häßliche Fratze. Wenn jetzt die Welt nicht untergeht, dann ist ihr nicht zu helfen.
Es ist die Stunde der Hysteriker. Der Chefagitator der „Süddeutschen Zeitung“, Heribert Prantl, menetekelt auf Seite 1, dass „der Trumpsche Populismus nun weltweit giftig strahlt“. Die FAZ wirft dem Wahlsieger „virale Verbreitungsstrategien aus den Notebooks der perfidesten Online-Vermarkter“ und „digitales Aufpeitschen“ vor. Und die Kampfschreiber von „Spiegel online“ sehen gar die Demokratie in Gefahr, weil die Wahl anders ausgegangen ist, als sie es vorausgesagt haben. Kurzum: Die Deutschen sind weit mehrheitlich weiter gegen Trump. Auch die meisten AfD-Anhänger.
„Bild“ hat seinerzeit nicht einmal Dutschke und der „Spiegel“ hat nicht FJS so unflätig geschmäht, wie die deutschen Medien Donald Trump schmähen. Ja, das muß er sein, der „große schamlose Brüller“, den der französische Seher Nostradamus vor 500 Jahren vorausgesagt hat.
Apocalypse now?
Man kann nur darauf hoffen, daß die Journaille mit ihren Prognosen zum Thema Trump wieder so schief liegt wie mit den Wahlprognosen und mit dem Brexit. Denn dann kommen herrliche Zeiten.
Die Kritiker werfen Trump nun auch vor, daß er seine schlimmsten Drohungen aus Wahlkampftagen zurückgenommen hat. Hillary soll nicht mehr ins Gefängnis. Obama nennt er einen „guten Mann“. Obamacare soll nicht mehr abgeschafft, sondern nur noch aufgeweicht werden. Er hält neuerdings sogar einen Einfluss des „human factors“ auf den Klimawandel nicht mehr für ausgeschlossen. Und das Bekenntnis zum Waterboarding hat er sich wieder ausreden lassen. Auf den Kerl ist eben kein Verlaß, wie die deutschen Medien bewiesen haben.
Was liegt konkret gegen den Mann vor? Ja, er ist ein Pöbelbruder. Sein Benehmen gegenüber Frauen ist – gelinde gesagt – arg uncharmant. Die Rassengleichheit gehört nicht zu seinen Herzensanliegen, zu der seiner Gegnerin allerdings auch nicht, die Afroamerikaner auch mal als „Superraubtiere“ zu verleumden beliebte. Doch die sogenannte Schlammschlacht, die er und Hillary Clinton gegeneinander ausgefochten haben, führte nicht zur Langzeitbelastung des öffentlichen Wohlbefindens. Die Hillaryphilie aus Europa hat der Kandidatin nicht geholfen. Eher im Gegenteil.
Frühere Wahlkämpfe waren ruppiger, einige sogar blutig. In Amerika sind Minimalinjurien, die in Deutschland nach Maßgabe des gesunden Volksempfindens schon als fremdenfeindlich und menschenverachtend gelten, von der Meinungsfreiheit gedeckt. Die Mehrheit fand Inhalte wohl wichtiger als Etikette.
Hillary Clinton hat ihren Wahlkampf ganz auf Identitätspolitik abgestellt, sie warb um die Stimmen der Afroamerikaner, der Latinos, der Schwulen-, Lesben- und Transgenderbewegung und der Frauen. Zum Schluss fühlten sich die heterosexuellen Weißen selbst fast als bedrohte Spezies. Clintons Verhätschelung von Minderheiten rief den Trotz der Mehrheit hervor, der dann in den Sieg ihres Rivalen mündete. Dass Clinton gegen Trump verloren hat, gilt in Deutschland auch als Zeichen niederer amerikanischer Moral. Grundsätzlich ist Frau in der Klischeewelt der deutschen Eliten positiv, Mann dagegen eher negativ besetzt. Wieso eigentlich?
Ja, aber ist der Mann nicht kriegslüstern?
Die meisten Deutschen glaubten, ihn als Zündler entlarvt zu haben, der bereit war, unter Umständen einen Atomkrieg anzuzetteln, um sein Mütchen zu kühlen. Doch die Quellen sagen etwas anderes. Seine Standarderklärung zu seiner Rolle als künftiger Oberbefehlshaber der Streitkräfte klang immer gleich: „The last person to press that button would be me.“ Er werde es aber niemals ausschließen. Das hätten alle zwölf Nachkriegspräsidenten genauso gesagt, wenn man sie danach gefragt hätte.
Dass Frauen die friedlicheren Elemente der Weltpolitik sind, ist sowieso ein Kinderglaube. Von den weiblichen Staats- und Regierungschefs haben prozentual mehr große Kriege angefangen als von den männlichen: Indira Gandhi, Golda Meir, Bandaranaike, Thatcher. Wenn man ihren Einlassungen im Wahlkampf folgt, hätte Hillary Clinton leicht die fünfte werden können.
Clinton sprach sich zum Beispiel für eine Flugverbotszone in Syrien aus. Das heißt, amerikanische Flugzeuge hätten gegebenenfalls russische Kampfmaschinen, die das Verbot mißachteten, abschießen müssen. Was das für den Weltfrieden bedeutet hätte, kann man sich leicht ausmalen.
Clinton sagte auch, daß sie als Präsidentin Cyber-Attacken auf Amerika genauso behandeln werde wie alle anderen Attacken. Und: „Wir werden bereit sein, politisch, wirtschaftlich und militärisch zu antworten.“ Ja, auch militärisch. Also Bomben auf russische Hackerstationen. Hillary Clinton war für den Weltfrieden die gefährlichste Präsidentschaftskandidatin seit dem Demokraten John F. Kennedy, unter dessen Ägide der Planet haarscharf an einem Weltkrieg vorbeischrammte.
Nun wird Trump vorgeworfen, er vermische seine Privatgeschäfte mit seinen Regierungsinteressen. Jeden Tag, schrieb der „Spiegel“, gebe es neue Fälle. Ja, wenn es die denn wirklich gäbe, dann würde sich John Cryan, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, vielleicht besser fühlen. Doch die guten Geschäftsbeziehungen zwischen dem Trump-Konzern und der Deutschen Bank (2,5 Milliarden Kreditvolumen seit 1998) haben dem Chef des Geldinstituts bislang nichts genützt. Von den 14 Milliarden, die die Deutsche Bank als Strafe für dubiose Anlagegeschäfte an das US-Finanzministerium zahlen soll, ist sie noch nicht runter. Nur mit viel Glück wird sie die Summe bestenfalls halbieren können.
Drei Dollar für einen Dollar
Für die europäische Exportwirtschaft ist Donald Trump alles andere als ein Joker. Für drei Dollar Warenwert, den die Amerikaner aus Deutschland einführen, exportieren sie nach Deutschland nur für einen Dollar. Das hält nicht nur Trump für einen unhaltbaren Zustand. Die zu erwartende Isolation Amerikas wird vor allem Chemie, Maschinenbau, IT-Branche und Automobilindustrie hart zusetzen. Clemens Fuest, der Chef des Münchner Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, sieht anderthalb Millionen deutsche Arbeitsplätze wackeln, wenn die USA sich wirklich abschotten. Merkwürdig nur: Die Deutschen sinnieren ständig über Moral, aber ganz selten übers Business.
Aus amerikanischer Sicht dagegen laufen die Geschäfte nicht schlecht. Für 2017 wird eine Steigerung des Wirtschaftswachstums erwartet. Trump plant Steuersenkungen, Deregulierungen und eine Billionen schwere Infrastrukturoffensive. Die OECD feiert ihn schon als Retter. Soviel scheint ziemlich sicher: In Amerika findet die Apokalypse nicht statt. Skurriles Lob erntete der Präsident in spe im Deutschen Bundestag. Sarah Wagenknecht, die Linksaußen der Linken, rief vom Podium ins Plenum: „Der hat wirtschaftspolitisch mehr drauf als die Bundesregierung.“
Es wäre Zeit für Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, sich um einen Termin in Washington zu bemühen. Denn es gibt viel zu besprechen: den Fall VW, den Fall Deutsche Bank und ganz generell die Zukunft der deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen. Aber ob Gabriel sich noch ins Weiße Haus traut, nachdem er den künftigen Hausherrn als „Vorreiter einer reaktionären, chauvinistischen Internationale“ verunglimpft hat? Der zuständige Ressortminister hält es – außer im Iran – offenbar nicht für seine Aufgabe, sich für die Interessen der deutschen Wirtschaft im Ausland zu verwenden.
Merkel eine Art Hillary of Germany
Auch Angela Merkel hat keinen Besuch im Oval Office auf dem Zettel. Und Trump hat sie auch noch nicht eingeladen. Für ihn ist sie eine Art Hillary of Germany, mithin als Gesprächspartnerin untauglich.
Nach einer aktuellen Umfrage haben mehr Deutsche Angst vor Trump als vor dem Flüchtlingsproblem. Die Angst ist zum Teil berechtigt, aber aber verfrüht. Langfristig wird Trump für Deutschland teuer. Er fordert von den Deutschen die Anhebung des Wehretats um weit mehr als die Hälfte von 1,2 auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das wären, grob gerechnet, vierzig Milliarden Euro. Man kann das verstehen. Die USA geben (je nach Zählweise) 3,5 bis 4,5 Prozent vom BIP für die Rüstung aus. Alle europäischen Mitgliedstaaten zusammen tragen nicht mal halb so viel zum Militärbudget der Nato bei wie die USA.
Wenn die Amerikaner im Ernstfall für sie ins Gewehr treten sollen, müssen die Europäer tüchtig nachrüsten. Jedoch, Clinton wäre keine bessere Wahl gewesen. Sie wollte die transatlantischen Bündnispartner gleichfalls finanziell an die Kandare nehmen, sie stellte immerhin die Rolle der Nato nicht in Frage.
Barack Obama glaubt, daß sein Nachfolger es schon richten wird. Er hält einstweilen an seinem Credo aus der Wahlnacht fest: „No matter, what happens, the sun will rise in the morning.“ Dabei meint er aber nur Amerika.
Wer allein auf die deutsche Weltpresse und den Staatsfunk bei seiner Meinungsbildung über die Welt angewiesen ist, hat bisher folgendes Bild vom amerikanischen Präsidenten: Trump ist ein „Schreihals“, ein „Hetzer“, ein „Lügner“, ein „Spalter“, ein „Rassist“, dem schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt die Amtsenthebung droht, von dem sich enttäuschte Wähler abwenden und dem selbst republikanische Politiker die Pest an den Hals wünschen.
Um diese Einschätzungen zu belegen, werden alle möglichen Konfidenten zitiert, „Aktivisten“, Lobbygruppen, „Experten“ aller Art aber nur einer Couleur, oder einfachheitshalber direkt: Vertreter der unterlegenen Demokratischen Partei, hier besonders gerne Bernie Sanders, der betagte „Linkspopulist“.
Nun hat der 45. Präsident eine Rede vor dem Kongress der Vereinigten Staaten gehalten und die tagesschauonline zitiert pflichtschuldig die Lobbygruppe CAP Action: „51 Lügen in 61 Minuten“. Das Staatsfernsehen stellt die bange Frage: „Hat Trump also wirklich alle knapp 72 Sekunden gelogen?“ „Ganz so einfach ist es nicht“, wird dann noch eingeschränkt, als pflege man hier journalistischen Ethos, aber getreu dem Motto: Vielleicht waren es ja nur 50 Lügen.
„Kannst Du die Rede von Trump kommentieren?“, fragte Team Tichy, und fügte ermahnend „sachlich“ hinzu. Sachlich? Hmm. Okay, das ist ja schließlich nicht die Blackbox. Lassen wir also hauptsächlich den Präsidenten selbst zu Wort kommen.
Dennoch bleibt eine Schwierigkeit. Wie beschreibt man Trumps Masterplan für die U.S. bei uns, wo fast das gesamte Parlament für höhere Steuern und gegen den Schutz der eigenen Grenzen ist? In dem das Parlament nie emotional eines toten Soldaten gedachte, den es vorher auf eine bescheuerte Mission irgendwo am Anus Mundi geschickt hatte? Dessen stellvertretende Parlamentschefin Deutschland irgendwie „sch****“ findet?
Fangen wir mit einer Beschreibung der Szenerie an. Die Mehrheit im Oval ist republikanisch. Die Damen der Opposition sind in weiß gekleidet, laut BBC eine Anspielung auf die Suffragetten-Bewegung, die sich einst für das Frauenwahlrecht einsetzte. Bleiben wir sachlich, schreiben wir nichts dazu.
„Heute, mit dem Ende der Feierlichkeiten zum Black History Month, werden wir an den langen Weg erinnert, den unsere Nation auf dem Weg zu den Bürgerrechten zurückgelegt hat,“ so beginnt die Rede. (Wussten Sie, dass auch in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre ein Black History Month gefeiert wird?) „Und wenn wir auch eine Nation sind, die in politischen Fragen gespalten ist, so stehen wir doch zusammen in der Verurteilung von Hass und dem Bösen in all seinen Formen“, sagt Trump weiter. „Jede amerikanische Generation hat diese Fackel der Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit weitergegeben bis heute.“
„American Spirit“
Hier wollen wir einfügen, dass die Zuhörer häufiger aufstanden als bei einem katholischen Gottesdienst und im Stehen applaudierten. Also alle Republikaner, die Gäste auf den Rängen, und, ja, auch vereinzelt Demokraten. Weil die ganze Rede über eine Stunde dauerte und jederzeit im Internet zu sehen ist, picken wir uns die wichtigsten Stellen heraus.
Trump spricht zunächst von der Erneuerung des „American Spirit“, und dass „Amerika wieder einmal bereit ist zu führen“. In neun Jahren jährt sich der Unabhängigkeitstag zum 250. Mal. „Was für ein Land werden wir unseren Kindern hinterlassen?“ fragt Trump, um gleich hinzuzufügen: „Ich werde nicht zulassen, dass die Fehler der letzten Jahrzehnte den Weg in unsere Zukunft bestimmen.“ Er spricht vom Absturz der Mittelklasse, den Kindern in den gewalttätigen Metropolen (als erstes nennt er Chicago, wo Obama seine Karriere begann), und von den Grenzen anderer Länder, die die USA schützten, „während unsere Grenzen weit offen standen“. Billionen seien in Übersee ausgegeben worden, während die heimische Infrastruktur zerfiel.
All das habe zu der Rebellion geführt, die eine einfache Forderung stelle: „Amerika muss seine Bürger an die erste Stelle setzen, weil nur dann können wir Amerika wieder groß machen.“ (Wer immer die Rede geschrieben hat – hier wird der Wahlsieg, wie auch schon während des Wahlkampfs, als Sieg „einer Bewegung, einer Rebellion“ nicht etwa der Republikanischen Partei verkauft.)
Trump zählt seine ersten Erfolge auf. Er nennt Firmen, die jetzt neue Jobs in den USA schaffen wollen, seinen „Deal“, der das F-35-Kampfflugzeug hunderte Millionen günstiger gemacht habe. Er habe einen Einstellungsstopp für nicht-militärische und nicht notwendige Bundes-Beschäftigte verfügt. Einen Anti-Korruptions-Erlass unterzeichnet, der bestimmt, dass Abgeordnete erst nach fünf Jahren Lobbyjobs übernehmen dürfen, und für ausländische Regierungen überhaupt nicht. (An dieser Stelle guckten die Demokraten besonders verbittert.)
Zudem habe er bestimmt, dass für jede neue Bundes-Regulierung zwei alte gestrichen werden müssen. Er habe die Zukunft der Minenarbeiter im Kohlebergbau gesichert und den Weg für neue Pipelines freigemacht, die allerdings von jetzt an aus amerikanischem Stahl hergestellt werden müssten.
„Wir haben die USA aus der Arbeitsplätze vernichtenden TTP zurückgezogen“, dafür mit Kanadas Trudeau eine Einrichtung gegründet, die weibliche Unternehmer unterstützt. (Das ist wirklich gut: Er hat was mit dem Posterboy der Linken, dem feschen Trudeau zusammen gemacht, und dann auch noch für Frauen. Trump zieht alle Register, da kann er dann auch etwas strenger werden.)
Security
Zum Schutz „unserer Bürger habe ich das Justizministerium angewiesen, eine Task Force gegen Gewaltkriminalität zu schaffen. Und Justiz, Homeland Security und Nachrichtendienst aufgefordert, eine aggressive Strategie gegen Verbrecherkartelle, die sich in unserem Land ausgebreitet haben, zu entwickeln. Gleichzeitig hat meine Regierung auf die Forderung des amerikanischen Volkes nach Grenzsicherung geantwortet. Durch die Umsetzung der Immigrationsgesetze werden die Löhne steigen, den Arbeitslosen wird geholfen, Milliarden Dollars gespart und unsere Gemeinden für alle sicherer.“
„Wir wollen, dass alle Amerikaner erfolgreich sein können, aber das geht nicht in einem Umfeld rechtlosen Chaos’.“ Dann verspricht er wieder den Bau der Mauer als effektive „Waffe gegen Verbrechen und Drogen“. „Während wir hier sprechen, schaffen wir Gang-Mitglieder, Drogenhändler und andere Kriminelle außer Landes, wie ich es versprochen habe.“
„Unsere Pflicht ist es, den Bürgern der U.S. zu dienen, sie zu schützen und zu verteidigen. Wir unternehmen auch starke Anstrengungen, unsere Nation vor radikal-islamischem Terrorismus zu schützen. Die große Mehrheit der Attentäter kam von außerhalb unseres Landes. Wir haben die Attacken zuhause gesehen und in Frankreich, Belgien und Deutschland. Es ist nicht mitfühlend, sondern rücksichtslos, unkontrollierten Einlass aus Gegenden zu erlauben, wo eine vernünftige Überprüfung nicht gewährleistet ist.“ (Das dürfte jetzt für viele bei uns in Deutschland nicht so leicht zu verstehen sein, was Trump da sagte, noch schwerer dürfte folgender Satz für manchen zu verdauen sein: „Die, denen wir die große Ehre erweisen, bei uns einreisen zu dürfen, sollten dieses Land unterstützen und seine Menschen und Werte lieben.“)
Das Verteidigungsministerium soll Pläne zur Zerstörung von ISIS ausarbeiten, wobei „wir auch mit unseren Freunden in der muslimischen Welt kooperieren“, sagte er dann. Und er, Donald, habe Sanktionen gegen Gruppen und Individuen verhängt, die Irans Raketenprogramm unterstützen und habe die unzerbrechliche Allianz mit Israel befestigt. Zudem habe er Neil Gorsuch zum neuen Verfassungsrichter ernannt und erwarte hierfür die Zustimmung des Senats.
Jobs
Um die nächsten Schritte zu verstehen, fuhr Trump fort, müsse man zunächst die Bedingungen ehrlich benennen, unter denen er das Land übernommen habe:
„94 Millionen Amerikaner haben keinen Job. 43 Millionen leben in Armut, 43 Millionen leben von Lebensmittelmarken. Einer von Fünf in seinen besten Jahren arbeitet nicht. Wir haben die schlechteste Wirtschaftsentwicklung in 65 Jahren. In den letzten Jahren hat die (Obama-)Administration fast mehr Schulden gemacht als alle vorherigen Präsidenten zusammen. Wir haben 25% unserer Industriejobs verloren, seit NAFTA in Kraft getreten ist, und haben 60.000 Fabriken verloren, seit China 2001 in die WTO eintrat. Unser Handelsdefizit betrug im letzten Jahr 800 Milliarden Dollar.“
(Das sind wohl die Zahlen, die die tagesschau als „aus dem Zusammenhang gerissen“ empfindet, obwohl sie zugibt: „Für viele seiner Aussagen lassen sich durchaus Belege finden.“ Soll heißen: Man muss nur alles „richtig“ einordnen, dann passt’s auch wieder.)
Er habe ein außenpolitisches Desaster geerbt. Nur die Rückbesinnung auf den „American Spirit“, der noch alle Herausforderungen in der Geschichte gemeistert habe, und die Überwindung der Feindschaft zwischen den Parteien ließe all diese Probleme lösen. „Wir müssen den Motor der US-Wirtschaft neu starten, es für Firmen in den U.S. leichter machen, erfolgreich zu sein, aber schwerer, das Land zu verlassen.“ (An dieser Stelle klatschte sogar Bernie Sanders.)
Economy
Dann verspricht Trump massive Steuersenkungen für Firmen und die Mittelklasse. Er zitiert Lincoln und verspricht, andere Länder nicht von Amerikas Arbeitern profitieren zu lassen und will ein Einwanderungsgesetz wie in Kanada und Australien erlassen. „Es ist eine einfache Sache, dass die, die einwandern wollen, sich selbst versorgen können müssen. Stattdessen halten wir uns in Amerika nicht daran, belasten die öffentlichen Ressourcen, auf die sich eigentlich unsere Ärmsten verlassen. Unser aktuelles Immigrations-System kostet Milliarden pro Jahr. Die Abschaffung dieses Systems hin zur Einwanderung Qualifizierter wird viele Vorteile haben: Es wird unzählige Dollars einsparen, zur Erhöhung der Niedriglöhne für Amerikaner führen, unsere nationale Sicherheit verbessern und hart arbeitenden Familien, auch Migrantenfamilien, den Weg in den Mittelstand ebnen. (Das oben Gesagte dürfte das sein, was bei uns unter „voll rechts“ läuft.)
Schließlich bittet Trump den Kongress, Obamacare zu beenden. Das sei ineffizient und viel zu teuer, mit gigantischen Preissteigerungen, und viele Versprechungen seien gebrochen worden. Hier setzt er auf Republikaner und Demokraten: „Die wahre Liebe zu unserem Land verpflichtet uns zusammenzuarbeiten.“ („Wahre Liebe zu unserem Land“ – hier dürften Grüne kollabieren, wenn sie die Rede denn so lange ausgehalten hätten.)
Trump spricht über das Erziehungssystem, seine Aufrüstungspläne und, für uns nicht ohne Bedeutung, von der NATO: „Unsere Außenpolitik erfordert ein direktes, robustes und bedeutungsvolles Engagement in der Welt. Wir unterstützen nachhaltig die NATO, durch den Bund geschmiedet, der den Faschismus entthront und den Kommunismus besiegt hat. Aber unsere Partner müssen ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen. Und nach ernsthaften Gesprächen beginnen sie jetzt damit.“ („Ich zahl ja!“ hat unsere Ursula bereits versprochen.)
„Mein Job ist nicht, die Welt zu vertreten, mein Job ist es, die USA zu vertreten, aber wir wissen, Amerika geht es umso besser, je weniger Konflikte herrschen. Amerika ist heute Freund ehemaliger Feinde, einige unserer engsten Verbündete haben in Kriegen gegen uns gekämpft. Das sollte uns Hoffnung geben.“ (Damit meinte er nicht zuletzt uns …)
Am Ende kommt der Pathos, der Claudia Roth wohl von Schreikrämpfen geschüttelt zu Boden sinken ließe: „Wir sind ein Volk mit einem gemeinsamen Schicksal, wir bluten dasselbe Blut, wir salutieren derselben Flagge und wir wurden alle geschaffen vom selben Gott. Gott schütze Sie und Gott schütze die Vereinigten Staaten von Amerika.“ (Dass Trump da jeden Amerikaner gleich welcher Hautfarbe und Konfession anspricht, darauf kommen hierzulande Bestimmte nicht, wetten?)
Victims
Selbst dieser lange Text ist nur ein Auszug der Rede. Trump hatte Gäste geladen, Menschen die Opfer von Gewalt wurden, die Witwe des verstorbenen Bundesrichters Scalia und die weinende Witwe eines gerade im Jemen getöteten Navy Seals. An der Stelle erhob sich das gesamte Plenum, viele kämpften mit den Tränen.
Mehrmals arbeitete Trump mit dem Mittel, die Abgeordneten mit den Opfern gesetzlicher Unzulänglichkeiten zu konfrontieren, diesen ein Gesicht und einen Namen zu geben: einer Frau im Rollstuhl, der nur der außergewöhnliche Einsatz des Vaters das Leben rettete (Trumps Angriffsziel: Zu lange Genehmigungsverfahren für Medikamente). Vier Menschen, deren Angehörige von illegalen Migranten getötet wurden. Eine schwarze Schulversagerin, die erst nach einem Schulwechsel einen Abschluss schaffte und heute Sozialarbeit studiert.
Die ganze Rede und die Inszenierung dieses politischen Neulings ist ein Meisterwerk der Rhetorik, eine Rede von einer Qualität, die wir hierzulande die nächsten zwanzig Jahre wohl nicht hören werden. Selbst der Spiegel kam nicht umhin zu bemerken: „Insgesamt – das muss man sagen – ist diese erste Rede vor dem US-Kongress ein Auftritt, der Trump eher helfen dürfte.“ Nicht ohne hinzuzufügen „Trumps Auftritt ist äußerst geschickt, denn natürlich setzt er auch wieder ein paar finstere nationalistische Botschaften.“ „Finstere nationalistische Botschaften“ gehören in den USA zum guten Ton. Seit fast 250 Jahren.
Diesem Text lag eine englische Transkription der Rede zugrunde, sowie der Mitschnitt der Rede auf youtube. Vergessen Sie die auszugsweisen Wiedergaben mit deutschen Übersetzungen diverser Medien.
Wetten, dass die TAGESSCHAU-Macher schon mal gesehen haben, wie einer aufsteht? Das muss ein Aufständischer gewesen sein. Tatsache! Aber wenn er sich dann wieder setzt, ist er dann widersetzlich oder aber sogar im Widerstand? Fragen über Fragen, die jüngst in der NDR-Sprachkommission diskutiert wurden. Sprachregelung muss sein, denn sonst würde man die syrischen Terroristen ja Terroristen nennen müssen. Dann doch lieber Aufständische.
Meldet sich Dr. Gniffke, der Herr von ARD-aktuell und auch des Tagesschau-Wordings: „Also ich will mal klar sagen, der Terror lauert in jeder Programmbeschwerde. Denn Terror ist ja nur lateinisch für `Schrecken´. Und mir fährt jedesmal der Schrecken in die Glieder, wenn mir so eine Beschwerde auf den Tisch kommt. Wir brauchen so ein Wort-Dings, so ein Wording, wo das ein für allemal festlegt ist: Wer sich beschwert, der ist ein Terrorist!“ Programmbeschwerde – Tagesschau-Ausgabe vom 9.8.16 Anmerkungen zum Thema „Wie sage ich es unserem Publikum“ Sehr geehrter Herr Marmor, auch in der Tagesschau-Sendung vom 9.8.16 heisst es (wie leider üblich) zu Beginn: „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau“. Diese Floskel ist verfehlt, und zwar nicht nur sprachlich. Nach dem Gongschlag 20 Uhr und während des Kamera-Aufzugs (erst das ARD-Logo, dann Blickrichtung ins hochgedimmte Studio) tönt es aus dem OFF: „Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.“ Zwei Sekunden danach sagt der Sprecher im ON noch einmal, was der Zuschauer doch gerade selbst sieht: „ … ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ Mit Verlaub, für wie deppert wird das Publikum gehalten? Und nun: Wenn man „Guten Abend“ sagt, dann ist das bereits die Begrüßung. Die regelmäßig hier angefügte Erläuterung „Ich begrüße Sie“ ist eine peinliche Tautologie. Als ob dem Zuschauer nicht zuzutrauen wäre, dass er das „Guten Abend“ als Begrüßung kapiert. Nun denn, mit den nachfolgenden Nachrichten wird das Publikum ja ebenfalls allzu oft für dumm verkauft.… Wir regen trotzdem gemäß § 13 NDR-Staatsvertrag an, zukünftig nur noch zu sagen: „Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie“ oder zum früher üblichen „Guten Abend, meine Damen und Herren“ zurückzukehren. Nicht jede Neuerung bewirkt eine Verbesserung, wie die Erfahrung lehrt, das gilt auch für manche sprachliche Allotria, die ARD-aktuell sonst noch so treibt. Zum Beispiel: Der Korrespondent Stefan Niemann: „Erst jetzt, 90 Tage vor den Wahlen, wächst der Widerstand gegen Trump“. Was soll „erst jetzt“ genau heißen? Hat es in der Vergangenheit keinen „wachsenden“ Widerstand gegeben, war er nur gleichbleibend lau-lau? Das wäre eine Falschmeldung, denn der bisherigen Tagesschau-Berichterstattung zufolge hat es gegen Trump schon von Anbeginn Widerstand in der eigenen Partei gegeben. Jetzt, nur noch drei Monate vor den Wahlen, hätte der Spruch allenfalls lauten dürfen: „… wächst der Widerstand gegen Trump weiter…“ Niemann fährt fort: „Der (gemeint ist Trump) posaunte seine populistischen Parolen heraus…“ Wieder ein sprachlicher Missgriff, denn das Sprachbild „ausposaunen“ ist nur üblich beim lautstarken Verkünden von bis dato noch nicht Gesagtem, aber Herausposaune Niemann will ja auch nur für die Tagesschau referieren, dass Trump die von ihm bereits bekannten Parolen wiederholte. Die erbärmliche Wortwahl hat nichts mit „Qualitätsjournalismus“ zu tun, sie ist Gequatsche auf Stammtisch-Niveau. Wir regen an, Herrn Niemann professionellen Sprachunterricht angedeihen zu lassen. Auf einer eingeblendeten Grafik war im gleichen Beitrag die Äußerung einer US-Senatorin über Trump zu lesen (in deutscher Übersetzung): „Es ist eine Entscheidung die mir nicht leichtfällt…..Donald Trump spiegelt weder die historischen Werte der Republikaner wider noch die inklusive Herangehensweise, die entscheidend sind, um die Spaltung des Landes zu heilen…“ Ihre oft beklagte sprachliche Verlotterung, Ausdrucks- und Grammatikschwäche zeigt ARD-aktuell hier einmal mehr. Hinter das Substantiv „Entscheidung“ gehört ein Komma, wir lesen schließlich einen Relativsatz. Was unter „Inklusive Herangehensweise“ zu verstehen ist, wissen die Götter und ARD-aktuell-„Qualitätsjournalisten“, ein durchschnittlicher Fernsehkonsument hingegen eher nicht. So ist das eben, wenn eine Redaktion keine eigenen interpretatorischen Fähigkeiten mehr abzurufen imstande ist, sondern sogar amerikanisches Englisch nur wortwörtlich ins Deutsche übersetzt. Dabei kommt solcher Quatsch heraus. Aber bitte, wenn Dr. Gniffke meint, dass regelmäßig ein Kontrakpunkt nötig sei, um das Selbstlob zu unterstreichen, ARD-aktuell drücke sich klar und allgemeinverständlich aus… Lassen wir die Lachnummern und kommen wir zum Verstoß gegen die Programmgrundsätze: „…das Assad-Regime bekämpft in Aleppo mit russischer Luftunterstützung aufständische Gruppen“, heisst es in einer Syrien-Meldung. Die bewusst fälschliche Verwendung des Begriffes „aufständische Gruppen“ übertüncht, dass es sich bei den damit Gemeinten um Terroristen aus der gesamten Levante, der Golfregion, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern handelt, die von der Westlichen-Werte -Gemeinschaft (WWG) logistisch unterstützt werden (mit angeheuerten Milizionären, Geld, Waffen, Munition,Treibstoff und mit militärischem Knowhow sowie mit geheimdienstlichen Informationen über ihre Gegner); das Ziel ist nach wie vor, den syrischen Staat zu ruinieren und seine laizistische Regierung unter Assad zu beseitigen. Deshalb, nochmal bitte mitschreiben: Aufständischer ist nur ein Mensch, der gegen seine eigene Obrigkeit bzw. einen ihm selbst aufgezwungenen Zustand kämpft, er kann auch als Rebell bezeichnet werden. Es mag solche in Syrien geben, doch bestimmen sie das Kriegsgeschehen in keiner Weise. Die Kämpfe um Aleppo werden von den (inzwischen umbenannten) Terroristen der Al-kaida und Al-Sharam geführt, überwiegend von Nicht-Syrern. Da Herr Schwenck und Herr Dr. Gniffke das sehr wohl wissen, muss davon ausgegangen werden, dass sie willentlich Terroristen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein werbewirksames und unentgeltliches Forum bieten. Ein Verstoß gegen die Programmgrundsätze liegt damit vor, möglicherweise handelt es sich sogar um die Unterstützung ausländischer terroristischer Vereinigungen. http://www.rationalgalerie.de/schmock/der-aufstand-als-tatsache.html
Es gibt ein Wort im Repertoire der Nachrichtensprecher, das mich jedes Mal, wenn ich es höre, auf die Zinne treibt: „selbsternannt“ oder „selbsternannte“. Letzten Montag war es wieder so weit. Caren Miosga moderierte in den Tagesthemen einen Beitrag über die AfD an. Die „selbsternannte“ Alternative für Deutschland habe bei vielen Wählern mit ihrem „Ruf nach einer anderen Ausländerpolitik“ gepunktet. Hier ab 14:15. Nun wolle sich die Partei erstmals ein Programm geben und „ihr Image eines rechten Rabaukenhaufens, das sie bei vielen hat, loswerden“. Es folgte ein zwei Minuten und 40 Sekunden langer Beitrag über die „Ziele“ der AfD, dem man entnehmen konnte, dass jeder AfD-Landesverband eine andere Politik macht – je nach der Klientel, die er bedienen will, bürgerlich-liberal in Baden-Württenberg, in Sachsen-Anhalt mit eher „radikalen Tönen“. Mal umwirbt die AfD die „Besserverdiener“, mal die „sozial Schwachen“. Sie biete sich „heimatlosen Rechten, heimatlosen Linken, heimatlosen Liberalen“ an.
Die etablierten Volksparteien machen es genauso. Was die AfD aber von der CDU, der SPD, den Grünen und der Linken unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie eine „selbsternannte“ Alternative ist, während die anderen offenbar von einer höheren Macht zertifiziert wurden. Wer könnte das sein? liebe frau miosga,
sie haben gestern in einer anmoderation zu einem beitrag über die AfD in den tagesthemen von der „selbsternannten Alternative für Deutschland“ gesprochen. das hat mich stutzig gemacht. gibt es in d-land eine stelle, die parteien zertifiziert? haben die CDU, die SPD, die linke oder die grünen von dieser stelle das placet bekommen, sich CDU, SPD, linke oder grüne nennen zu dürfen? und wie steht es mit den piraten? müssen die lizenzgebühren an die nachkommen von störtebecker zahlen?
bitte, klaren sie mich auf.
viele grüße von der alster
ihr hb
Nichts lieber als das, verehrter Herr Broder. Habe den Namen der Partei in diesem Fall buchstäblich wörtlich genommen, da es in dem folgenden Filmbeitrag darum gehen sollte, welche politischen ALTERNATIVEN die Alternative für Deutschland in ihrem Programm entwirft. Zu verspielt für Sie? Ich fand´s ganz gut.
Schöne Grüße!
Ihre CMiosga
liebe frau miosga,
vielen dank, dass sie sich in der aktuellen nachrichtenlage die zeit genommen haben, mir zu antworten.
leider ist ihre Antwort ebenso „verspielt“ wie die moderation, auf die sich meine frage bezog.
natürlich bietet die AfD keine alternativen. aber rechtfertigt das die bezeichnung „selbsternannte“?
immerhin war es die kanzlerin, welche die „alternativlosigkeit“ zum prinzip erhoben hat. und die SPD
ist alles mögliche, nur keine alternative zur CDU. haben sie schon mal von der „selbsternannten“
sozialdemokratie gesprochen? ich kann mich nicht erinnern.
mit den besten grüßen aus hammelburg in franken b
Und jetzt muss ich Tagesthemen schauen. Das ist die einzige Alternative zum Hammelburger Nachtleben.
This has given Ailes consistent bragging rights, no small matter for a man whose braggadocio is television legend. (When Paula Zahn departed Fox News for CNN in 2001, he said he could beat her ratings with “a dead raccoon.”) But it has also given him something more impressive: ever-increasing profits. During a 10-year span, Fox News’s profits grew sixfold to $1.2 billion in 2014, on total operating revenue of $2 billion, according to the financial analysis firm SNL Kagan. By contrast, those of CNN and MSNBC have leveled off over the past few years, with the occasional small dip or spike.
In all, Ailes has contributed 69 consecutive quarters of growth to Rupert Murdoch’s media empire, which split into two public companies in 2013. Within 21st Century Fox, which encompasses the film, broadcast-television and cable-entertainment divisions and employs 27,000 people, Fox News accounted for roughly 18 percent of the total profits last year, even though it has less than 8 percent of the employee base. Kagan projects that Fox News will deliver $1.9 billion in profit by 2018. “They’re just doing phenomenally,” said Derek Baine, the Kagan senior analyst.
And yet, for a network that wants to grow in both viewers and dollars, Ailes’s favored demographic has begun to pose something of a constraint. In an online survey, the Pew Research Center has found that 84 percent of those whom it identified as “consistently conservative” already watched Fox News. Moreover, though Fox News regularly wins in the demographic that matters most to advertisers — those viewers between the ages of 25 and 54 — it has the oldest audience in cable news, a fact that its detractors are quick to point out. How many more of Ailes’s “average Americans” are there who are not already tuned into Fox News on a regular basis?
The Pew Research Center data, though, also suggests an area where expansion is still possible: 37 percent of the Fox News audience holds views that Pew calls ideologically “mixed.” (This means their survey responses on specific political questions cut across ideological lines: For example, they support same-sex marriage but oppose new restrictions on gun ownership.) Similarly, a survey by the Public Religion Research Institute found that about 38 percent of all Americans identify themselves as “independent,” and 34 percent of those independents identify themselves as conservative. A little more than half of that subgroup cite Fox as their “most trusted” news source. The rest are what Robert P. Jones, the chief executive of the Public Religion Research Institute, identified as “a growth margin” for the network; they could be what the poll identified as “Fox News Independents,” but they don’t know it yet. Unlike the more hard-core “Fox News Republicans,” these independents are less likely to call themselves members of the Tea Party, are more open to allowing the children of illegal immigrants to stay here legally and slightly more approving of the president’s job performance (15 percent for Fox News Independents, as opposed to 5 percent for Fox News Republicans).
How does Ailes maintain the aging conservative base that has allowed him to control the present while at the same time drawing in younger and independent viewers that will allow him to grow and control the future? Fox News, in this way, is confronted by the same problem the Republican Party faces, and Ailes appears to be solving his problem the way anyone hoping to build a winning national coalition must: by emphasizing personality.
‘Attractive-looking blond anchorwomen are not rare,’ Brit Hume said. ‘Attractive-looking blond anchorwomen who speak with a fierce authority are rare.’
When Ted Turner started CNN, he proclaimed that “the news is the star.” Ailes, on the other hand, has always been a vocal believer in the power of personality. He was the one who, as a young producer of “The Mike Douglas Show,” advised Richard Nixon to embrace the power of television, and who, as a professional political adviser, taught George H. W. Bush how to best Dan Rather in an interview. Ailes knows as well as any television professional alive that personality is the essence of the medium — he called his 1987 self-help book “You Are the Message,” a wink at Marshall McLuhan’s insight that the medium is the message, and subtitled it “Getting What You Want by Being Who You Are.” Ailes’s advice was just what you would expect: “If you can get the audience to pull for you, you’ll always win.”
The challenge, then, was to get everyone pulling for the same guy. In this regard, Bill O’Reilly, 65, has been the prototypical Fox personality. A former correspondent for ABC News who never quite fit the broadcast mold, he grew up in Levittown, on Long Island, and could throw buckets of regular-white-guy resentment at the camera with an uncanny panache. His nightly sign off, “We’re definitely looking out for you,” could easily translate to “We’re in this together.” He has been the top-rated star in all of cable for 13 years running. (And often the best-selling nonfiction author in America as well.) O’Reilly presents himself as a right-leaning populist, with his regular references to “secular progressives” and “the radical left.” But every once in a while he’ll take an unexpected position, say, like his support for some modest gun controls. As O’Reilly told me in a phone interview in November, his show “isn’t a consistent ideological presentation because that doesn’t really work anymore.” A predictable ideological line, he said, is “a niche thing. You can still make a good living doing it, but if you want to be wide, you’ve gotta have a bunch of dimensions.”
The last time Pew studied it, in 2012, O’Reilly’s audience was 52 percent Republican, 30 percent independent and 15 percent Democratic. The show that followed his for many years, “Hannity,” with the conservative talk-radio host Sean Hannity, who takes a more traditional Republican line, had an audience that was 65 percent Republican, 22 percent independent and 6 percent Democratic. In speaking to me, Ailes, while complimentary of Hannity as “a unique personality,” also called his show “segmented.” It is no coincidence that, as part of Kelly’s professional development, Ailes made her a regular guest on O’Reilly, where she had to frequently debate him, stand her ground and occasionally mouth off. Finally he moved Kelly into Hannity’s 9 p.m. slot, bumping him to 10 p.m.
I can find no polls that break down the ideological views of Kelly’s audience, and Ailes himself says he does not even have an official Q-score, the industrywide benchmark for TV talent, to rate her by. He says he doesn’t need one. “I have the Q-score,” he told me, pointing at his head.
He also has the ratings. “The Kelly File” is the only cable-news program in the 9 p.m. time slot to show year-over-year growth in overall viewership and in the 25-to-54 demographic. In November, when she was covering the unrest in Ferguson, Mo., Kelly beat O’Reilly among the 25-to-54 demographic, marking the first time any Fox star had done so without audience-boosting presidential debates or conventions running into their time slots. Kelly ended 2014 just behind O’Reilly, holding second place in all of cable news. In her own time slot, she is ahead of everyone, not just in news but on all of basic cable: “Duck Dynasty,” “Mob Wives,” everything but sports. For Roger Ailes, Megyn is clearly the message.
Kelly, who is now 44, grew up in Ailes’s America, in a middle-class suburb of Albany called Delmar. She was the youngest of three children, worked as a fitness instructor and went to Mass most Sundays. Her father was an education professor at the State University of New York at Albany, and her mother ran the behavioral-health department at a Veterans Administration hospital. As a teenager in the late 1980s, she lived in a mall rat’s bubble of tall hair, leg warmers and Bon Jovi; one of the popular kids, she was the type who also had friends among the other groups at Bethlehem Central High School, with names like the Dirties (hackeysack-playing stoners) and the Creamies (choir geeks). Reality intruded early. Ten days before Christmas, when Kelly was 15, her father died of a heart attack. He had canceled some of his life-insurance coverage just two months earlier. Money had been tight, and Kelly’s mother had to worry about the mortgage and other expenses. In her senior yearbook, Megyn listed her future hopes in three words: “College, government, wealth.”
Kelly took a high-school aptitude test that, in a perhaps rare moment of accuracy for such tests, suggested that her ideal career was news. She applied to Syracuse in hopes of attending its well-regarded communications program; she was accepted to the school but rejected from the program, so she majored in political science instead. She won a seat in the student senate and was assigned to a panel that investigated faculty sexual-harassment cases, which in turn, she says, piqued her interest in becoming a prosecutor. But after she got her J.D. from Albany Law School in 1995 and found herself facing $100,000 in student loans, she decided to pursue a better-paying career in corporate litigation.
She applied to several firms, including Bickel & Brewer, which hired her to work in its Chicago office, which at that point had no female associates. Robert Cummins, then a partner at the firm, now 81, told me that he asked some of the other associates to take her out to see if she could handle the firm’s macho culture. She could. After about two years there she sought, and landed, a plum position at the prestigious firm of Jones Day, bouncing between its Chicago, New York and, finally, Washington offices. She had married Daniel Kendall, a doctor, but they were growing apart. On track to make partner, she was also exhausted, heading toward divorce and wondering about the direction her life had taken.
‘Our critics are always like, “She wore red for Republicans.” They don’t cover it when you wear blue.’
In 2003, she cut a TV news demo tape with help from a friend and began cold-calling station managers. The only one she could persuade to see her in person was Bill Lord, then the news director of WJLA, the ABC affiliate in Washington. Lord told me that he had never given a job to somebody off the street with no experience, but Kelly’s tape and the interview impressed him. “She was very intelligent, there’s just no getting around it,” he said. “She was enormously confident. She seemed very, very motivated. She had ideas.” He hired her on a tryout basis one day a week, which quickly led to two days, then to three, then to four. Her priorities were getting the story and beating the competition but never pushing any political ideology, at least as far as Lord could tell. In Lord’s admiring view, “it was all motivated by ambition, I think, all of it. She really wanted to succeed.” Lord was ready to give her a full-time job, and they began negotiating a two-year contract. Kelly says that’s when she realized she might be able to aim much higher.
Competing network executives I have spoken to agree that Kelly could have gone from WJLA to any of the major networks. Jonathan Klein, the CNN/US president from 2004 through 2010, told me it was one of his big regrets that he did not snag Kelly early on. “If you’d have asked me who was the one talent you’d want to have from somewhere else, from another network, I would have said — and did — Megyn Kelly,” Klein told me. “She just hits the right notes.”
But Kelly says Fox was the only other place she wanted to work. “I literally had two hats out there.” Kelly told me. “One was WJLA and one was Fox News.” (Later, it is worth noting, Kelly modified that self-assessment. Had MSNBC called 10 years earlier, before Fox, she would have gone happily. “I’d have done O.K. there, too,” she said.) In 2004, at the annual Radio and Television Correspondents’ Dinner in Washington, she struck up a conversation with Bill Sammon, then a correspondent for The Washington Times and a regular contributor to Fox News. He urged her to send a tape to the Fox Washington bureau chief, Kim Hume, who had defected to Fox News from ABC News, followed by her husband, Brit Hume.
“Attractive-looking blond anchorwomen are not rare,” Brit Hume, now a senior political analyst, told me. “Attractive-looking blond anchorwomen who speak with a fierce authority are rare. In fact, attractive looking anybody who speaks with that kind of authority are rare.” Even better, he said, “she believed in our mission, and she thought that the news was not balanced properly the way it was being presented by the other main outlets, and that was part of the reason she was interested in coming here. That combination, to say that’s rare — it’s off-the-charts rare.”
Hume sent her tape to Roger Ailes, who did not need much convincing. “She’s obviously a beautiful girl, beautiful woman and very intelligent, law degree, a lot of credentials there,” he recalled when I spoke to him in December. “She has an excellent voice, and a lot of people overlook voice.” Best of all, he said, she reminded him of “the kids I hired here who go to SUNY and work two jobs and try to make it.”
Every once in a while Kelly will replay clips from those early days for viewers, mostly to make fun of herself. “Watch the poise and confidence here,” she’ll joke. In her first segments for Hume’s show, “Special Report,” or on “The Fox Report” with Shepard Smith, she was stiff, serious, almost timid. The segments could just as easily have been on one of the broadcast networks: new trends in sentencing for nonviolent offenders, Chief Justice William Rehnquist’s thyroid treatment.
She began to draw attention beyond the Fox News universe in April 2006 with a series of reports on the “Duke lacrosse” case, in which a 27-year-old black woman accused three white members of the Duke University lacrosse team of sexually assaulting her at a party where she performed as a hired stripper. Most of the news coverage treated the case as a test of racial privilege and justice. Kelly took a decidedly different approach. Frequently citing “defense sources,” she was often first with an escalating series of stories that cast serious doubt on the accuser. Media critics on the left vilified her for her coverage, but the case eventually unraveled, and prosecutors dropped the charges.
Ailes was pleased with her early work but less so her presentation. “I brought her up and sat her down, and I said: ‘Megyn, you have to show vulnerability. You’re working so hard, as many people do when they come into the business, to prove they are worthy of the job. They’re terrified of mistakes and appear to be protecting themselves on the air.’ ” Which was fine, so far as it went. But Ailes had a different view of television, and he encouraged Kelly to embrace it. “People expect to see a human being, a range of emotions,” he said.
Kelly has her hair and makeup done. Stephanie Sinclair for The New York Times
Kelly developed that emotional range by pursuing a series of red-meat stories and allegations driven by the boiling anger of the Tea Party era: that Barack Obama was pursuing a “socialist-like agenda,” that the community-organizing group Acorn would rely on the likes of “child rapists” to help conduct the U.S. Census, that the Department of Justice was refusing to enforce laws against voter intimidation, at least when those doing the intimidating were black and their victims were white.
While all this was happening, Kelly got married (in 2008, to Doug Brunt, then an Internet entrepreneur) and got her own show (“America Live,” in 2010). In the spring of 2011, she and Brunt had their second child, Yardley. (They now have a third.) While Kelly was away on maternity leave, the conservative radio host Mike Gallagher lamented her absence during a radio chat with Kelly’s colleague Chris Wallace. Gallagher called her maternity leave “a racket,” as if it were some kind of work-avoidance scheme.
He did not know it, but he was to become the target of what was arguably the inaugural Megyn moment. On Kelly’s first day back, in August, she invited Gallagher onto her show and proceeded to strafe him mercilessly. “The United States is the only advanced country that doesn’t require paid leave,” Kelly told him. “If anything, the United States is in the dark ages when it comes to maternity leave. And what is it about getting pregnant and carrying a baby nine months that you don’t think deserves a few months off so bonding and recovery can take place? Hmm?” When Gallagher asked whether men were entitled to the same time off, Kelly informed him that indeed they were. “It’s called the Family Medical Leave Act,” she said.
The moment did not go unnoticed. “Megyn Kelly Demolishes Mike Gallagher,” a Huffington Post headline cheered. Gawker called it a “feminist triumph.” Even the progressive group Media Matters for America, which closely monitors Fox, credited her performance. (Jon Stewart of “The Daily Show” was not buying it and showed clips in which Kelly questioned the need for men to take long paternity leaves and criticized entitlements in general. In a later phone conversation, Kelly confronted Stewart, arguing that he had taken devil’s-advocate questions out of context to make them seem like her positions. “Typical Stewart,” she said. “He wouldn’t budge.”)
Then, a year later, came the Megyn moment that made her career, with Rove on election night 2012. She was the co-anchor with Bret Baier, the anchorman of “Special Report.” By 10 p.m. or so, as Republican hopes for the presidency were starting to dim, Rove was on the Fox News set insisting that Romney still had a chance. “Is this just the math that you do as a Republican to make yourself feel better or is it real?” Kelly snapped.
Rove would not back down. At 11:13 p.m., Fox declared Ohio, and thus the election, for Obama. Rove disputed the call, running through his own numbers from bellwether precincts. Kelly began laughing and deadpanned, “That’s awkward.”
Ailes was prepared, of course. Intentionally or not, Rove was speaking for a portion of the Fox News audience that found the result inconceivable, in part because many Fox News hosts and guests had questioned polls that predicted it. Fox producers had rehearsed a live walk to the “decision desk,” the conference room where Fox’s election analysts did their work, three days earlier. Around 11:30 p.m., with Rove still hanging on to hope, Ailes called the control room from home and told producers to send Kelly in.
Kelly’s command of the moment was total. She waved at producers, on-air colleagues and stagehands, goading her cameramen to “keep coming” and smiling broadly. And when she finally reached the decision desk, she had the numbers crunchers tick through all the reasons Rove, who once called himself the keeper of “the Math,” was wrong — totally, inexorably, hopelessly wrong.
Robin Roberts, the ‘Good Morning America’ host, grabbed her by the arm and whispered in her ear, ‘I get you.’
The moment has been endlessly cited, in part because it was so freighted: Here was perhaps the most hated man in liberal America being humiliated on what should have been his home turf. And here was his beautiful and merciless tormentor, Megyn Kelly, confounding expectations about her network. After showing a replay of Kelly’s performance the following day, Stewart told his audience: “Did you see it? Did you record it? Did you TiVo it? Because you can play it backwards and forwards backwards and forwards all day long like I did today.” The Times media columnist David Carr wrote that Kelly had appeared to be “speaking for many of us,” and that, at least in this one confrontation, Fox News had “landed firmly on the side of journalism, the facts and a narrative based on reality as opposed to partisan fantasy.”
A few days before the midterm election last November, Kelly was in her office thinking about wardrobe. Elections, even midterm elections, are major events for television news organizations. Eight different outfits were hanging on a rolling clothes rack beside her desk. “I don’t really like wearing royal blue or red because it’s so anchor-y,” she said as she picked through the rack. Kelly is aware that her clothing choices are sometimes parsed for ideological content. “Our critics are always like, ‘She wore red for Republicans.’ They don’t cover it when you wear blue.” She fell into a mock whisper, as if to indicate what they might say if they did: “ ’Oh, she’s a secret Democrat.’ ” She raised both hands to her mouth, looked at me and mimed an expression of total horror.
As Kelly’s star has risen, so has the scrutiny. O’Reilly had warned her: “They’re going to come after you.” This has made the balancing act of her on-screen persona — between her maverick moments on the one hand, and her still-reliable taste for red-meat topics on the other — an increasingly delicate one. In December 2013, she became a figure of ridicule on “The Daily Show” and “The Colbert Report” for asserting that Santa Claus, contrary to the claim of a tongue-in-cheek essay in Slate, was incontrovertibly Caucasian. (She said she was joking, too, and lamented the tendency of others to “race bait.”) And in October 2014, the NBC affiliate in Denver debunked her report that a new Colorado law would allow voters to print their own ballots and give them to “collectors,” raising the specter of voter fraud, a frequent subject of Fox News alarm. That turned out not to be the case. “We normally reserve our truth tests for political ads, but that claim is misleading,” the 9News co-anchor Kyle Clark told his viewers. (Kelly called the fallout on liberal blogs “a nothing burger,” though she later corrected the report.) Yet she drew far more attention in June for telling Dick Cheney, the former vice president, “Time and time again history has proved that you got it wrong in Iraq, sir.” Jon Stewart showed the clip on “The Daily Show” and even did a little happy dance at his desk.
Before the 10-hour election special began, Ailes gathered his entire news team in a large conference room. The exit-poll data was showing a big Republican night. Ailes gave his usual pep talk. “Be sure to maintain a conversational tone, a pleasant attitude and a good energy level on the air,” he said. “Audiences like real people. We built this network on that.”
As the coverage went live, there was an unmistakable air of giddiness in the studio. During an on-air visit to the anchor desk, the Fox Business anchor Neil Cavuto told Kelly and Baier that they looked as if they should be on a wedding cake. Kelly joked about the name of the Democratic candidate for governor in Pennsylvania, Tom Wolf, by pretending to mistake him for the author Tom Wolfe. “He wrote all those great books, oh, wait!” she said, a joke perhaps more appropriate for egghead Manhattanites than for Fox News Independents. In the end, Kelly decided to wear a black skirt suit, a white blouse and gold-and-white stilettos. “Black is classic and you always want to be a little classic on election night, you know?”
For all the apparent predictability of the night, Fox News even managed to find some excitement. Ed Gillespie, the former Bush adviser and a close friend of Rove’s, was doing better than expected in his Virginia race against Mark Warner, the Democratic senator. “There’s a lot of drama yet to be had,” Kelly said. It was hard not to wonder whether the broadcast networks had made a bad decision that night in deciding to devote only an hour, starting at 10 p.m., to the national elections in which Senate control would flip. While the Virginia drama was playing out, NBC was showing the sitcom “About a Boy” and CBS was showing its crime drama “NCIS.” ABC was running a special about the 75th anniversary of Marvel Comics, which is owned by Disney, ABC’s own parent company, a dubious move that went largely unnoticed by media critics on election night.
Fox’s audience wound up being more than double those of CNN and MSNBC combined. And it beat all of the broadcast networks, including, for the first time, in the 25-to-54 demographic category. This may be because the networks have finally thrown in the towel. The Tyndall Report, which analyzes broadcast news coverage, reported that their 6:30 p.m. newscasts devoted less time to the midterm elections and domestic policy in 2014 than in any year since it started keeping track in 1990; the top story was “winter weather.” (Tyndall did credit CBS for significant coverage of Syria and Iraq.)
The drama around Gillespie’s possible upset went only so far; he did eventually lose. But the Republicans were otherwise rolling along. It even seemed as if Scott Brown, the former Massachusetts senator, a friend of Fox (as an occasional paid analyst), might pull off a squeaker in his bid to unseat Senator Jeanne Shaheen of New Hampshire. But it was not to be, the Fox decision desk ruled.
Megyn Kelly on Fox News
Fox News
Brown’s campaign tried to argue that 25,000 outstanding votes could make the difference. Once again, it fell to Kelly to shut an intransigent Republican down. She got up from her desk and removed her earpiece. “You know the walk by now,” she said, looking into the camera. As she headed to the conference room for another explanation from the data crunchers, she told Rove over her shoulder: “Just be glad it’s not you this time.”
Sheepish, Rove, who was standing off set awaiting his next hit, started walking after her. “For once,” he said, “We’re following you.”
A couple of days after the election, I met Kelly and her husband for breakfast at a French restaurant a few blocks from their apartment on the Upper West Side, which is not exactly Fox Nation. No one recognized her. On television she is all heavy black mascara, high-gloss lipstick and blown out blond hair. In person she goes with very little makeup, keeps her hair pinned back above her ears and dresses modestly: on this morning she wore an overlarge black T-shirt, black jeans, high Prada boots and a chunky crystal around her neck, the spiritual significance of which she swore not to know.
As on television, though, Kelly speaks in a jazz-improv progression of italics, all-caps and boldface. Her husband, Doug Brunt — eight months younger than Kelly at 43 — is youthful and soft-spoken, and he seems content to let Kelly keep the spotlight. He once ran an Internet security firm that helped corporations fend off hackers and system saboteurs, but he sold it, and now he’s pursuing his fantasy job of writing novels.
I wanted to know how Kelly and Brunt were getting used to her fame and, yes, mainstream acceptance. Brunt said the most stirring moment came in October, when Kelly was hosting her show from the oceanside in Dana Point, Calif., where she was attending Fortune magazine’s Most Powerful Women Summit. Unexpectedly, an enormous crowd began to gather. “It was one of those moments when you see how big it has become,” Brunt said.
What happened inside the conference, which was a gathering of the most powerful women in business, was no less extraordinary. Sheryl Sandberg, the chief operating officer of Facebook, who wrote “Lean In,” was to interview Kelly on the main stage. Sandberg introduced Kelly with a clip from a celebrated Megyn moment from 2013, in which she challenged the conservative commentator Erick Erickson for saying that the national increase in female breadwinners ran counter to the biologically determined order. “Who died and made you scientist in chief?” Kelly asked him.
The conference hall erupted in cheers, and Sandberg herself, who worked in the Clinton administration before her hiring at Facebook, audibly whooped. “I saw that on TV,” she told the crowd, “and I just cold-called her and said ‘I love you, you are awesome.’ ”
By then, Time magazine had already named Kelly as one of the 100 “most influential people in the world” for 2014. The only other television journalist to win the distinction was Charlie Rose, who invited her to lunch. (In an email to me, he complimented Kelly as “a savvy young woman who knows what she wants” and is “obviously doing something right.”) She got to sit next to Seth Meyers at the black-tie gala, and a few months later appeared on his show. She was also invited to host the Broadcasting and Cable Hall of Fame awards at the Waldorf-Astoria with Bob Costas. Backstage, Robin Roberts, the “Good Morning America” host, grabbed her by the arm and whispered in her ear, “I get you.” NBC expressed interest in hiring her, as did CNN, which gave Ailes added incentive to award her a prime-time slot.
Kelly interviews Mark Hannah, who worked on the Obama presidential campaign. Fox News
Of course, Brunt and Kelly know that acceptance only goes so far. When Kelly got her 9 p.m. show, Media Matters sounded an alarm, calling her “a much more pernicious purveyor of political propaganda” than other Fox News stars, with a unique ability to “pluck misinformation and imbue it with a veneer of legitimacy.” (She ignores Media Matters, she says: “They exist to destroy Fox News.”) Then there are those occasional New York dinner parties. “You’re talking about your life, and then they’ll be like, ‘How can you stand working at Fox News?’ ” Kelly said while picking at a frittata. “And that’s not polite dinner conversation.”
Brunt confessed that, more recently, it got to him more than it got to her. “These days it doesn’t ruffle you,” he said to her. Either way, it’s all fodder for his novels. His latest, “The Means,” revolves around a young litigator, Samantha Davis, who decides she needs to change her life. She seeks a job at the hot cable-news network, UBS, and after a by-the-gut news executive is struck by her beauty and brains, gets her big chance. Under his gentle guidance — she does not require much — success follows. “America wants more,” her best friend says.
Readers looking for clues about Kelly’s true political leanings might find them in the book’s dramatic climax, in which Samantha uncovers a scandal that causes a Democratic president to lose his re-election bid. Evidence of right-wing bias? Not so fast: At the very end of the novel, it turns out that Samantha had been manipulated by a source, and that the story she broke was untrue. The Democrat was taken down unfairly. Samantha determines to clear his name. Now you wouldn’t know what to think.
Alone on the wall behind Roger Ailes’s desk in the Fox News headquarters is a rather grim oil painting, framed in gold, of a Revolutionary War-era warship tossed by an angry sea. Ailes bought it at an antique shop 30 years ago and has no idea who painted it. He saw it as “a ship headed into the wind alone, and I thought, That’s my life.” He seems to consider it part of his job to view things that way.
When I visited him in late December, he could hardly even pretend to be alone. Though the overall news audience was down for all of the cable networks, Fox was ending the year as the second-most-watched basic-cable network in prime time, up from third in 2013, and was the only cable-news network to see any audience growth during prime time. “This channel’s still growing,” Ailes told me. “You’re going to see over the next 10 years, this thing is going to grow even bigger.”
As for Kelly, Ailes said, she had a long way to go to become one of the truly great television news talents, a distinction he reserves for Walter Cronkite, Diane Sawyer, Barbara Walters and, of course, Bill O’Reilly. But, he said, “we’ve been on the air for 18 years. She shows up, and in one year goes to No. 2 and close to No. 1. That is an astounding accomplishment. Before this is over, she may be bigger than anybody.”
Ailes said he hoped one day to outperform the broadcast-news divisions, a dream that might seem absurd, given that the networks still draw a normal, nonelection night audience of eight million viewers or more on a regular basis. But his plan to reach a broader audience seems to be working. In April, Joe Klein, the liberal-leaning columnist for Time, complained to an audience at the 92nd Street Y in Manhattan about how television news is turning away from covering politics and government. “I miss being able to turn on a straight newscast,” he said. “And it turns out the only place you can go to get one at 6 o’clock at night is Fox.” Other Americans are reaching the same conclusion. Kelly beat the networks on election night, and now Bret Baier’s hourlong newscast at 6 p.m., “Special Report,” frequently beats the ABC or CBS newscasts in select markets, including Atlanta, St. Louis and even Baltimore, a Democratic stronghold.
“They used to laugh at us in the mainstream media,” Ailes said, “but we’re becoming the place most people go to get the truth.”
Correction: February 8, 2015 An article on Jan. 25 about the Fox News anchor Megyn Kelly misspelled the given name of her second child. She is Yardley, not Yardly.
Daß Frankreich Schuld hat am Terrorismus, hatte uns ja freundlicherweise ja schon das ZDF erklärt, in seiner Kindersendung Logo. Jetzt habe ich aber erfahren, dass eigentlich Deutschland für die Toten und einen direkten Angriff auf den Islam verantwortlich ist.
Das hat nämlich Aiman Mazyek herausgefunden, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime. Dem Deutschlandfunk (1) erklärte er, „es sei schmerzhaft, dass Deutschland auch ein Exporteur von Terroristen sei. Dies zeuge von einem gesamtgesellschaftlichen Versagen, zumal diese Menschen auf deutsche Schulen gegangen seien“. Tja, das ist ja mal ein Ding. Aber gegen wen genau führen diese Deutschen etwas im Schilde?
Dazu der Deutschlandfunk: „Nach Ansicht von Mazyek haben die Terroristen den Koran missbraucht, um Macht und Gewalt auszuüben. Sie führten Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam.“
Das muß man erst mal verdauen. Fassen wir also zusammen: Deutsche Terroristen greifen direkt den Islam an, und niemand tut etwas dagegen – außer der Herr Mazyek vielleicht. Und warum tun sie das, die Terroristen aus den deutschen Schulen? Das hat Mazyek gegenüber der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (2) zumindest angedeutet: Damit jetzt „noch mehr Stimmung gegen Muslime“ gemacht werde. Wahnsinn.
Aber Deutschland und Frankreich können doch nicht die Alleinverantwortung tragen. Wer könnte denn sonst noch so den Terrorismus fördern? habe ich mich gefragt. Und man glaubt es kaum, auch das weiß Mazyek: Polen. Genaugenommen alle, die „so von der Rolle reagieren wie die Polen, die überhaupt keine Flüchtlinge mehr reinlassen wollen, dann ist das genau das, was die Terroristen wollen“.
Weil das Interview aber gerade so toll lief, hat der Reporter noch mal richtig kritisch nachgehakt: Hatte der IS nicht „eine quasi religiöse Begründung in seinem Bekennerschreiben genannt“? Was Mazyek denn dazu sage?
Ich habe daraufhin noch mal ins Bekennerschreiben (3) geguckt. War das wirklich quasireligiös, was da stand? Und ich las: „Im Namen Allahs, des Gnädigsten, des Barmherzigsten. In einer gesegneten Attacke, deren Erfolg Allah ermöglichte, hat eine Gruppe von Gläubigen, Soldaten des Kalifats (Allah möge es stärken und unterstützen), die Hauptstadt der Unzucht und Laster ins Visier genommen, die Hauptstadt, die das Banner des Kreuzes in Europa trägt, Paris.“
Es geht dann noch oft um Allah und den Propheten und den Islam, und dann habe ich gedacht: Stimmt, der Begriff „quasireligiös“ trifft es wohl. Mazyek hatte sich von der provokanten Frage übrigens nicht in die Enge treiben lassen. Er hält seine Religion für das eigentliche Angriffsziel der Terroristen.
Wenn Frankreich und Deutschland schon die Hauptschuld an dem ganzen Schlamassel tragen und eventuell auch die Briten und Amerikaner, murmelte ich vor mich hin, müßte die Schweiz aber vielleicht doch auch ein kleines bißchen … Und da fiel mir auch schon der Terrorismusexperte Lorenzo Vidino (4) ins Wort: „Die Schweizer Aussenpolitik ist weniger aggressiv als die britische, amerikanische oder französische. Aber die Schweiz gibt den Islamisten andere Gründe, sie nicht zu mögen. Etwa das Minarettverbot oder islamophobe Äusserungen von Politikern.“
Verdammt, die Schweiz also auch. Was können wir denn jetzt tun? fragte ich mich. Aber Vidino hatte meine Gedanken längst erraten (5):„Offensichtlich ist es nicht sehr vernünftig, den Islam pauschal zu kritisieren. Das ist destruktiv und das, was die Terroristen wollen.“ Aha, nicht sehr vernünftig, womöglich noch nicht einmal hilfreich und außerdem das, was die Terroristen wollen. Jetzt wissen wir Bescheid.
Ich bin ja wie viele andere auch der Ansicht, daß man das, was die Terroristen wollen, eben nicht tun sollte, und deshalb kritisiere ich den Islam nicht mehr. Aber was sonst noch so? Es muß doch noch mehr geben im Leben.
Da stolperte ich über einen Kommentar in der Presse und hatte wirklich Glück. Die Zeitung aus Wien (6) weiß nämlich zufälligerweise ziemlich genau, was die Terroristen wollen: „Die Terroristen wollen, dass wir aufhören, uns frei zu bewegen. Sie wollen, dass unsere Länder von Grenzen, Mauern, Zäunen und Stacheldraht zerschnitten werden. Dass wir in permanenter Verteidigungshaltung erstarren, ständig mit dem Finger am Abzug.“
Diese Terroristen aber auch! Wollen die doch tatsächlich, daß wir unsere Grenzen zumachen und uns verteidigen. Auf die Idee wäre ich an und für sich nicht gekommen. Aber es ist immer gut, wenn es irgendwo Experten gibt, die einem das erklären. Lassen wir wir also hoch die Tür und die Tor weit. Es ist ja sowieso bald Weihnachten.
Apropos Weihnachten. Ob die Terroristen vielleicht etwas gegen Weihnachtsmärkte haben? dachte ich. Immerhin sind sie ja auf deutsche Schulen gegangen und müßten mit dem Brauch ganz gut vertraut sein. Und bingo! „Genau das ist es, was die Terroristen wollen: Uns Angst machen und uns davon abhalten die Dinge zu tun, die uns Freude bereiten und die wir eigentlich gern tun würden. Deswegen sagen sich viele: ,Ich lasse mir nicht von den Terroristen den Spaß verderben!‘ und gehen erst recht auf den Weihnachtsmarkt.“ Das hat der Hessische Rundfunk (7) recherchiert
Ich will das Experiment abkürzen. Es gibt unendlich viele Menschen, die genau wissen, was die Terroristen wollen und weswegen wir jetzt genau das Gegenteil tun sollten. Die Weihnachtsmarktbetreiber raten im Großen und Ganzen, im Lande zu bleiben und Weihnachtsmärkte zu besuchen. Die Tourismusindustrie hingegen tendiert eher zum Verreisen. „Wenn wir jetzt nicht mehr in den Urlaub fahren, tun wir genau das, was die Terroristen wollen“, erklärt der Präsident des Deutschen Reiseverbands (8), Norbert Fiebig, der Nordwest-Zeitung, „wir werden also trotzdem reisen.“ Eigentlich fehlt nur noch die Rasierwasserindustrie mit einem knackigen Statement. Aber das wird noch kommen. Da bin ich mir ganz sicher.
Einer hatte übrigens etwas ganz Seltsames zu dem Thema geäußert. Michael Hanfeld von der FAZ: „ Die Anschläge in Paris markieren ein neues Datum des Terrors. Einen weiteren Tag, mit dem sich ein Massenmord verbindet, dessen Täter wissen, was sie wollen: Möglichst viele Menschen töten.“
Manchmal hauen Dich Dinge um, die unfassbar, aber wahr sind. Mein gestriger Beitrag über den Hobby-Bildforensiker Eliot Higgins und dessen Unsinn war kaum geschrieben, da ruderten SPIEGEL und n-tv schon zurück. Chapeau, dass dies überhaupt geschehen ist. Ein Armutszeugnis aber dafür, dass mir als Hobby-Nichtbildforensiker sofort aufgefallen ist, dass da einer einen ganz großen Mist verzapft. Meine Beschwerde bei der ARD wurde einen Tag später schon beantwortet, aber da hatten die noch immer den Schuss nicht gehört. Bereits im August letzten Jahres schrieb Ralf Sotscheck in der taz:
Brown Moses ist Eliot Higgins, ein arbeitsloser Engländer aus Leicester ohne Fremdsprachenkenntnisse. Der 34-Jährige hat ein abgebrochenes Medienstudium hinter sich, seinen Job bei einer Wohltätigkeitsorganisation für obdachlose Asylbewerber hat er vor zwei Jahren verloren. So kümmert er sich zu Hause um die knapp dreijährige Tochter, während seine türkische Frau in einem Postamt arbeitet. Nebenbei surft er im Internet.
Dieser Lebenslauf klingt bei der ARD so:
Bellingcat ist eine investigative Gruppe um den früheren Finanz- und Verwaltungsfachmann Eliot Higgins. Die Gruppe betreibt eine gleichnamige Internet-Plattform, auf der sie die Ergebnisse ihrer Analysen veröffentlicht. … Ihre Analysen gelten unter Experten als zuverlässig und präzise.
Wirklich, es handelt sich um den selben Mann! So schnell geht Karriere, wenn man auf der richtigen Seite steht. Ein weiterer “Experte” ist Timmi Allen, den die junge Welt so beschreibt:
Als Verfasser der »forensischen Analyse« wird in dem Papier selbst ein Timmi Allen genannt, der am Montag nicht nur in der »Aktuellen Stunde« des WDR-Fernsehens ausführlich zu Wort kam, sondern auch für die ZDF-Nachrichtensendung »Heute« am heimischen Arbeitsplatz interviewt wurde. Hinter dem als »investigativer Journalist« (WDR) bzw. »Internetaktivist« (ZDF) Eingeführten verbirgt sich Olaf Neitsch – ein Mann mit vielfachen Begabungen und einer bewegten Vergangenheit, wie jW-Recherchen ergaben. (Hier dazu mehr)
Man ist ja im Netz einiges gewohnt, aber dass das Niveau der Berichterstattung unserer Qualitätsmedien so schlimm im freien Fall ist, nee! Ein Lichtblick war Florian Harms vom SPIEGEL. Sein Was wir aus der Berichterstattung über den Bellingcat-Report lernenlässt hoffen. Da schreibt er u.a. Selbstkritisch müssen wir festhalten: Diese professionelle Skepsis im Umgang mit der Quellenlage, das Hinterfragen der Quelle hätten wir bereits in den vorherigen Artikeln stärker zum Ausdruck bringen sollen. Wir lernen daraus und nehmen uns vor, dies in künftigen Fällen zu beherzigen. Denn wir wollen Sie, liebe Leserinnen und Lesern, so aufrichtig und transparent wie möglich über die Weltgeschehnisse informieren. Jegliche Hoffnung habe ich verloren, als im o.g. ARD-Bericht das las: In diesem Jahr erhalten Higgins und Bellingcat den Sonderpreis des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises, einer der renommiertesten deutschen Auszeichnungen für Journalisten. Ihr habt Euch nicht verlesen! Die Couch-Potato wurde am 15. April mit dem Sonderpreis des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises geehrt. Die Laudatio liest sich lustig:
„Ihre Methode der weltweiten Vernetzung öffentlich zugänglicher Quellen und ihre kompetente und verantwortungsvolle Auswertung ist beste journalistische Aufklärung auf dem Schlachtfeld moderner Propaganda- und Verunsicherungskriege.”
Nein, die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises hat fürwahr kein glückliches Händchen, wenn man die Preisträger der letzten Jahre so betrachtet (mich wundert nur, wie der Oliver Welke da reingerutscht ist): Jörg Armbruster, Marcel Mettelsiefen, Golineh Attai, Marietta Slomka Wenn man aber diese “Galerie” so sieht, dann fällt auf: Der Eliot passt da hundertprozentig rein. Das einzige was da nicht passt, ist der Name des Preises. Der Hanns-Joachim würde sich im Grab rumdrehen, wenn er wüsste, wie mit seinem Namen Schindluder getrieben wird und was man heute Journalismus nennt. Vielleicht sollte man den Preis in Jo-Goe-Preis umtaufen? Mein bescheidener Vorschlag: Der o.g. Olaf Neitsch, alias Timmi Allen, wäre auch ein würdiger Preisträger. Zum Abschluss noch ein Karrieretipp für junge Leser: Macht was ihr wollt, haltet Euch aber auf der richtigen Seite. Ihr könnt jeden Mist schreiben, Hauptsache es verletzt nicht die Interessen der NATO oder andere westliche Werte. Macht was abstruses. Gründet mit ein paar Anderen (darunter unbedingt auch Frauen mit Migrationshintergrund und verschiedenen Hautfarben) ein internationales Komitee für Humanität und Gerechtigkeit, das sich auch für Homoehe und was weiß ich noch alles einsetzt, verfasst Schriften gegen den bösen Putin, lobt die Pussy Riots, macht in Weißrussland mal ein Happening und kassiert anschließend bei NSA, BND und anderen Medien ab. Ihr werdet sehen: Der Werner Schulz schlägt Euch für den Lutherpreis oder den Sacharowpreis vor und auch der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis rückt dann bald in greifbare Nähe. Nur eines dürft ihr nicht: Unser schönes kapitalistisches System nicht ganz so toll finden und darüber vielleicht auch noch investigativ berichten. Dafür gibt’s leider — nichts. Nebenbei: Journalistisch saubere Arbeit ist eher hinderlich! Von Vorteil ist eine gefakte Entführung. Man sollte aber aufpassen, dass es nicht rauskommt. http://www.altermannblog.de/hanns-joachim-friedrichs-sonderpreis-fuer-couch-potato/#comment-5404
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein sozialer Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein sozialer Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten:
They are the samewho claimthe sex/genderwould not bebiologicallyinnate, butonlyasocialconstruct, andat the same timethathomosexualitywas not asocialconstruct, butbiologicallyinnate.
„Reasonandrationalityarechance-less than everinthistotallymediatisedworld. An unpleasanttype„Sniper“ terrorizedsociety. Hiscurrent weapon: Thephobiaaccusation.“ – Bettina Röhl
„AShitstormhas also itspositiveside. Aspolitically correctmanure it isusuallythrowninthe direction oforiginality, creativity and intelligence, she fliesoftentopeople whoare really worth to read.“ – Evidenz-basierte Ansichten:
Eine Reihe international renommierter Historiker haben einen Offenen Brief an Präsident Pjotr Poroschenko verfasst, in dem sie gegen die Gesetze in der Ukraine protestierten.
Unter anderem wurde durch die Novellen das aktive Werben für den Kommunismus unter Strafe gestellt. Zudem wurden alle, die je für einen eigenen ukrainischen Staat gekämpft haben, darunter auch faschistische ukrainische Bataillone, offiziell zu Unabhängigkeitskämpfern erklärt.
„Es ist mit Sicherheit so, dass die Geschichte der Organisation der Ukrainischen Nationalisten (OUN) oder auch der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) deutlich kritischer zu bewerten ist“, so Andre Härtel vom Lehrstuhl für Internationale Beziehungen an der FSU Jena, der den Offenen Brief mit unterzeichnet hat. „Beide Organisationen haben sich am Genozid und auch an Terroraktivitäten beteiligt während des Zweiten Weltkriegs. Darüber hätte es erst einmal eine breite akademische und auch öffentliche Debatte geben müssen.“Die Beweggründe bei Poroschenko, solche Gesetze zu unterzeichnen, erklärt Härtel im Gespräch mit Armin Siebert wie folgt: „Er will keine weitere innere Front gegen eher radikale und nationalistische Gruppen aufmachen. Vielleicht gar nicht so sehr, weil er das Gesetz ideologisch teilt, aber ich glaube, auch er nutzt politisch die Unterstützung, die ihm die Nationalisten gewähren, und es wäre für ihn kritisch in dieser Phase, sich gegen diese Kräfte zu stellen.“
„Es kommt ja schon vermehrt dazu, dass Lenin-Denkmäler zerstört werden“, fügte der Historiker hinzu. „Es gibt eine enorme Radikalisierung in der Bevölkerung. Deshalb sucht das Land nach klareren Geschichtsbildern. Wir befinden uns quasi in einem revolutionären Kontext in der Ukraine. So kann man den Politikern ihr Bemühen um Einheit nicht vorwerfen. Die Frage ist nur, mit welchen Wertvorstellungen.“„Das durch diese Gesetze vorgegebene historische Narrativ befördert ein national-autoritäres Geschichtsbild“, betonte Härtel. „ Das führt wiederum zu einer Entfremdung prorussischer Bevölkerungsteile, aber auch zu einer Entfremdung gegenüber westlichen Nachbarn, vor allem Polen. Und nicht zuletzt werden durch solche Gesetze auch politische Gewalt und autoritäre Ideologien sanktioniert.“
Dr. Christopher Gilley von der Fakultät Europäische Geschichte an der Universität Hamburg, ebenfalls ein Mitunterzeichner des Offenen Briefs, stellt paradoxe Momente in den neuen Gesetzen fest: „Als Historiker sehe ich das größte Problem darin, dass es gerade für die Ukraine sinnlos ist, die kommunistische Herrschaft in solchen Schwarz-Weiß-Mustern zu zeichnen, weil das kommunistische Regime nicht immer unbedingt antiukrainisch war.“„Im Gegenteil, während der Sowjetzeit begannen die Ukrainer eigentlich erst richtig, sich als Ukrainer zu verstehen und das kann man auf jeden Fall auf die sowjetische Politik zurückführen“, äußerte er. „Die Einigkeit der Ukraine wurde auch erst unter sowjetischer Ägide erreicht. Diese Gesetze machen also aus historischer Sicht überhaupt keinen Sinn.“
Der englische Experte vermutet traurige Auswirkungen dieser Gesetze auf die Arbeit ukrainischer Historiker: „Die Wahrheit dürfen sie ja jetzt nicht mehr schreiben. Und Geld für Forschungen zu den Verbrechen der UPA und der OUN bekommen sie sicher auch nicht. Wir können davon ausgehen, dass ukrainische Historiker eingeschüchtert werden. Kritische Forschung werden sie nicht betreiben können.“Signifikant findet Gilley auch die Tatsache, dass die Gesetze, die die ukrainischen Organisationen, welche während des Krieges auf der Seite von Nazi-Deutschland gekämpft hatten, als „Unabhängigkeitskämpfer“ einstufen, von den sogenannten proeuropäischen Parteien von Präsident Poroschenko und Premier Arseni Jazenjuk unterstützt wurden.
TEIL I
Die Wochenschau filmte ihn nicht, der Staat den er verkündete gab es nur für ein paar Tage, und auch das nur auf Papier, er hatte keine Zeit seine Macht zu genießen. Er verbrachte einen beträchtlichen Teil seines Lebens hinter Gittern im Gefängnis oder in Konzentrationslagern oder im Untergrund, versteckt unter falschem Namen, so kann man nur aus Fotos und Zeichnungen ein Porträt von ihm fertigen. Wenn er für Fotos posierte, dann immer aus einem günstigen Winkel, alle Zeichnungen ergänzten sich zu seinem Bild. Wie war er im echten Leben? Er war sehr kleingewachsen, sehr klein. Er hatte eine dünne Gestalt eines Asketen, ein blasses Gesicht streng und ohne Lächeln, strahlend von inneren Leidenschaften. Er hatte das kalte Feuer in seinen Augen, den rücksichtslosen Blick eines Fanatikers. Seit seiner Jugend war er von nationalen Ideen besessen und schien auf der Suche nach dem Feind, den es zu vernichten galt. Als er von seiner Stelle 2014 zurücktrat verkündete Präsident Viktor Juschtschenko mit Worten, auf die Millionen seit vielen Jahren warteten, die posthume Rehabilitierung des Führers der Organisation ukrainischer Nationalisten Stepan Banderas. Er überreichte Bandera den Titel Held der Ukraine, für die Verteidigung der nationalen Idee und den Kampf für einen unabhängigen ukrainischen Staat. Es ist unangenehm zu wissen, dass dieser Mann hinter mir steht, als würde ich vor einem Hintergrund posieren, aber hier im Westen der Ukraine ist er tatsächlich für viele Menschen ein Held. Und was war er in der Realität? War er ein Nazi-Assistent oder ein Kämpfer für die Unabhängigkeit der Ukraine? Eines ist sicher, die nationale ukrainische Bewegung erfordert eine ernsthafte Betrachtung, und man muß es wissen.
Lemberg (Lwiw) besteht aus Straßen die in Ehren der Führer der (OUN) Organisation Ukrainischer Nationalisten und den Helden der faschistischen Aufständischen Armee der Ukraine (UPA), die viele Jahre gegen die sowjetischen Truppen kämpften, benannt wurden. Es besteht aus diesen Häusern mit Flachreliefs von Personen, die im Zweiten Weltkrieg der deutschen Okkupationsverwaltung dienten, und aus Märkten die mit einer Mischung von Sowjet-Medaillen, deutschen Eisenkreuzen und Auszeichnungen der OUN (sowie UPA) handeln.
(VERKÄUFER: nicht filmen!)
Lemberg ist eine Gedenkstätte für die Juden, die von den Deutschen, mit der aktiven Beteiligung der lokalen Nationalisten, ermordet wurden. Für die Opfer des Holodomor (Mord durch Verhungern) ist Lemberg das Kreuz. Lemberg – es ist ein Stein auf einer Stelle, wo, so steht es geschrieben, ein Denkmal für die Opfer des kommunistischen Terrors aufgebaut werden wird. Und das alles an einem Ort. Uns erscheint dieses Weltbild auf den Kopf gestellt. Wie kam es dazu, dass Stepan Andriyovych Bandera in der Westukraine zum Helden erwählt wurde?
In der Nacht des 23. Oktober 1933, als Stalin in Gagry zur Erholung war, erhielt er eine verschlüsselte Nachricht aus Moskau, die von terroristischen Tötungen der sowjetischen ausländischen Arbeitnehmer durch die Organisation der ukrainischen Nationalisten berichtete. Es war das Werk des 24-jährigen Stepan Bandera. Mit Herbstanfang, beschloss Bandera den sowjetischen Konsul in Lemberg zu ermorden. Das Konsulat wurde daraufhin in diesem Gebäude untergebracht. Polnische Dokumente im Zusammenhang mit dem sowjetischen Konsulat werden im Archiv Lembergs aufbewahrt. Die OUN hatte einen Insider, Anstreicher, der dauerhaft im Konsulat arbeitete. Er erstellte auf Banderas Wunsch einen detaillierten Plan der Viertel, und skizzierte sogar ein Bild des Konsuls. Um einen sowjetischen Diplomaten zu töten, schickte Bandera Mikola Lemik, der gerade erst 18 Jahre alt war. Lemik war stolz darauf, dass ihm eine solche Angelegenheit anvertraut wurde. Es war eines der Merkmale, die den Erfolg Banderas bestimmten – die Fähigkeit, die Herzen und Köpfe der jungen Menschen eines bestimmten psychologischen Typus zu erobern. Mikola Lemik gehorchte ihm bedingungslos. Am Nachmittag des 22. Oktobers kam Lemik zum Konsulat und Bandera gab ihm 30 Zloty, damit er sich ein anständiges Paar Schuhe kaufen kann. Lemik gab einen falschen Namen an und verlangte nach dem sowjetischen Konsul. Mikola Lemik betrat das Konsulat und fühlte sich als Meister über Leben und Tod, Richter und Henker in einer Person. Vor allem hatte er Angst, sich als Feigling oder nicht ausreichend zuverlässiges Mitglied der Bandera-Organisation zu erweisen.
Er war entschlossen, seinen Mut und Verachtung für den Feind zu beweisen. An diesem Tag empfing ein Diplomat aus Moskau, an Stelle des Konsuls. Lemik sagte ihm,
– Ich habe eine Schwester in der Sowjetunion, sie schreibt mit der Bitte, dass ich sie besuchen soll.
– Na dann, zeige Sie mir den Brief – schlug der Diplomat vor.
– Lese das du Muskovit! – Sagte Lemik, zog eine Pistole statt des Briefs heraus und erschoss den Diplomaten. Der Hofhalter rannte los, als er das Geräusch hörte, Lemik schoss auch den Hofhalter nieder, und rannte aus dem Konsulat.
Der Mörder wurde von polnischen Polizisten gefangen (Lemberg, heutige Westukranie gehörte damals zu Polen), die das Konsulat bewachten. Mikola Lemik leistete keinen WOderstand, er wusste, dass die jungen ukrainischen Nationalisten ihn bewundern würden. Und sie würden ihn nachahmen wollen. Die OUN Kämpfer isolierten sich selbst in ihrem eigenen Kreis. Für sie schrumpfte die ganze Welt auf die Größe der Untergrundorganisation, und ob der Führer die Aktion genehmigt, die alles richtig macht. Bei seiner Verhandlung sagte Lemik, dass er einen sowjetischen Diplomaten aus Protest gegen den sowjetischen Holodomor getötet habe, der von Moskau in der Ukraine (angeblich) organisiert wurde. Er wurde zu 8 Jahren (nur zu 8 Jahren, weil Polen ebenfalls virulente Russenhasser waren und sind es bis heute) Gefängnis verurteilt. Im Jahr 1939 entließen die Deutschen ihn aus dem Gefängnis. Jetzt ist er in Lemberg als Held berühmt. Das Erschießen eines Diplomaten war kein Akt der Verzweiflung und Protest eines einzelnen, es war gut durchdachte Strategie. Sie inspirierten die Kämpfer der OUN zu glauben, dass der Mord an einem politischen Gegner nicht nur eine Notwendigkeit sei – sondern eine Pflicht. Es war egal, dass ein Unschuldiger getötet wurde – der Zweck heiligt die Mittel. Stepan Bandera und seine Verbündeten folgten diesem Prinzip nicht nur stillschweigend, sie lobten den Terror. Zuerst waren sie auf der Jagd nach polnischen Beamten und Vertretern der Sowjetmacht. Dann standen die Nationalisten füreinander ein. Am Ende fielen sogar die Geistlichen unter die Meilensteine der groben Art. Die Museen zu Ehren von Stepan Bandera wurden in der westlichen Ukraine eröffnet. Wir besuchten drei. Eine große Gedenkstätte wurde in seinem Geburtsort errichtet. Stepan Bandera wurde in diesem Haus in der Ortschaft Alt-Ugrinows, mittlerweile Region Iwano-Frankiwsk, geboren. Seine Mutter war eine Lehrerin. Sie starb sehr jung, als sie das achte Baby zur Welt brachte. Das Mädchen überlebte nicht. Sie hinterließ den Vater mit sieben kleinen Kindern. Andrey Bandera war ein griechisch-katholischer Priester. Er wurde hier in dieses Dorf geschickt, um in der lokalen Kirche zu dienen. Bis 1918 war die Westukraine, Galicien, kein Teil der russischen Reiches, sondern der österreichisch-ungarischen Monarchie. Danach war es Polen. Und seit 1945 die Sowjetunion. Es trennte sich von der Ostukraine. Und die Einwohner der isolierten Galicien Gemeinde gehörten ihrer eigenen unitarischen Kirsche, also der griechisch-katholischen Kirche an. Galicien trug die Last der Rolle als verlassenes österreichisches Bundesland. Es war nicht Kiew, sondern Lemberg, die Hauptstadt Galiciens, die zur Wiege der ukrainischen Nationalidee wurde.Hier fand sie ihre aggressiven, kriegerischen Eigenschaften. Die Erklärung ist in der galicischen Bauern-Psychologie zu suchen, die voller Vorurteile war und überall die Machenschaften ausländischer Feinde sah. Der ukrainische Nationalismus hatte bereits ursprünglich eine antirussische Ausrichtung. Auch für Taras Schewtschenko ist Moskowit (Russe) ein Fremder. Eine Romanze mit Polen wurde in der Umwelt der galicischen ukrainischen Intelligenz geboren. Vielleicht, weil die Polen auch leidenschaftlich ihre Unabhängigkeit ersehnten und Antisemiten und Russenhasser waren. In der Erinnerung daran blieb das große Denkmal des polnischen Dichters Adam Mickiewicz im Herzen Lembergs zurück. Und die ukrainische Nationalhymne „und trotzdem ist die Ukraine nicht gestorben“ hat eine gewisse Ähnlichkeit zum polnischen „noch ist Polen nicht verloren“. Auf jeden Fall war die Romanze zwischen Polen und Ukrainern sehr kurzlebig. Die Geschichte der ukrainischen Staatlichkeit ist sehr kurz. Ukraine wurde von Fürst St. Wladimir, Jaroslaw dem Weisen, Daniil Galitsky, Bogdan Chmelnizki regiert und erfuhr während des Bürgerkriegs zwei Jahre der Unabhängigkeit. Der Erste Weltkrieg führte zum Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie. National gesinnte Ukrainer versuchten einen eigenen Staat zu bilden. Dies war der Ort an dem der ukrainische nationale Rat am 1. November 18 die Gründung der westukrainischen nationalen Republik verkündete. Aber die Polen gestatteten es den Ukrainern nicht ihren eigenen Staat zu gründen. Am 4. November gingen polnische Truppen in die Offensive, überfielen die Stadt und rissen Lemberg in der Nacht des 22. an sich. Banderas Vater war unter den Abgeordneten der gesetzgebenden Versammlung der kurzlebigen West-Ukrainischen Nationalen Republik. Stepan Andrejewitsch hatte diese politischen Ansichten übernommen. Als Teenager war er Mitglied der Organisationen die sich mit Militärsport Vorbereitungen der ukrainischen Jugend beschäftigten. Sichivy Schützen, die bei der Verteidigung von Lemberg umkamen, wurden im Iyanov Friedhof begraben. Die Polen überkamen den erbitterten Widerstand der ukrainischen Armee und rissen Galicien an sich. Und ukrainische Nationalisten sagten bitter, dass nach dem ersten Weltkrieg die Polen ihren Staat erhielten, jedoch nicht die Ukrainer. Die Polen gewannen den Krieg und besetzten das ukrainische Land. Dies führte zu Frustration und Wut unter den westlichen Ukrainern. Bandera trat der Agrarabteilung des Lemberger polytechnischen Instituts bei. Er war dabei ein Agronom zu werden. Aber verließ sein Studium, da er sich am Kampf für einen unabhängigen Staat beteiligte. Seit seiner Jugend zeichnete sich Stepan Bandera wegen seiner Ausdauer, seinem Willen und Engagement aus. Bewusst verweigerte er Tabak und Alkohol. Er spielte verschiedene Musikinstrumente. Es fällt ihm sehr leicht Freundschaften mit anderen Menschen zu schließen. Und diese nach seinem Willen zu biegen. Im Juni 45 schickte der sowjetische Volkskommissar für Staatssicherheit der Ukraine, Sergey Savchenko Romanovich, die Leitlinien bezüglich Bandera an die Leiter aller regionalen Abteilungen. „Als Student einer landwirtschaftlichen Akademie, bereitete er sich auf mögliche Repressalien für aggressive nationalistische Tätigkeiten vor. Er trainierte seinen Willen, klemmte den Bleistift zwischen seine Fingern, ritzte sich selbst mit Nadeln und so weiter. In Fällen von Zahnschmerzen ginge er nicht zu den Ärzten, sondern zog seine Zähne in der Schmiede. Emigranten die in den späten zwanziger Jahren vor den Polen geflohen waren, bildeten die Organisation der ukrainischen Nationalisten. Sie wurde von Oberst Yevhen Konowalez geleitet. Das Ziel der OUN – ist die Schaffung eines ukrainischen unabhängigen, vereinten Staates, das heißt, einen einzigen Einheitsstaat. Polen wurden als die Haupt-Feinde genannt, weil die Westukraine Teil Polens war. Aber sie hassten auch die Russen und die Juden. Der junge Stepan Bandera wurde Mitglied der OUN und übernahm schon bald Schlüsselpositionen. Die Kämpfer der ukrainischen nationalistischen Organisation träumten von einem eigenen Staat in dem sie eine nationale Diktatur errichten würden. Sich von den anderen befreien und allein sein. Die Ukraine ist nur für ethnische Ukrainer. Der Rest der Nationen die in der Nähe wohnten waren Feinde – Überflüssige in diesem Land.Sie sollten ausgestoßen oder zerstört werden. Der religiöse Schriftsteller Georgi Petrowitsch Fedotow schrieb damals, dass die russischen Intellektuellen einen Fehler bezüglich der ukrainischen Nationalbewegung machten. Sie übersahen sie. Aber das Problem ist, dass nationale Idee im zurückhaltenden Galicien von fanatischen Radikalen wie Stepan Bandera eingeführt wurde. Es war eine schmale kleinstädtische Welt in der nationalistische Schizophrenie im Vormarsch war und ihre Gedanken die Menschen vergiftete. Die Nationalisten machten Bandera zum Helden und schoben so die West-Ukraine auf den Weg ins Verderben. Im Sommer 1934 bereitete Bandera in Warschau einen terroristischen Angriff auf den Innenminister Polens vor – General Bronislaw Pirate. Als Reaktion auf die Verbrechen gegen das ukrainische Volk. Der Mörder Grits Matseyco war ein fanatisch kaltblütiger Mann dem es gelang zu entkommen. Doch während des Massenangriffs verhaftete die polnische Polizei Bandera, der dem Mörder die Waffe zur Verfügung stellte. Er erhielt die Todesstrafe, die jedoch durch lebenslange Haft ersetzt wurde. Während Bandera in einem polnischen Gefängnis inhaftiert war, wurde ein ehemaliger Oberst, Andrey Antonawich Melnik, zum Leiter der Organisation der ukrainischen Nationalisten, der sich in Italien unter den Fittichen Mussolinis niederließ. Die Jugendabteilung der Organisation rebellierte. Voller Ungeduld und radikal beschuldigten sie den alten Melnik der Feigheit und des Mangels an Entschlossenheit. Sie waren auf der Suche nach verzweifelten Männern mit starken Willen und sahen Bandera als ihren Führer. Die Organisation der ukrainischen Nationalisten spaltete sich in Banderavtsy und Melnykites. Das Schicksal Banderas wurde von Hitler beschlossen, der Polen überfiel. Die Deutschen ließen alle Gefangenen der ukrainischen Nationalisten frei. Bandera traf sich in Rom mit Andrew Melnik. Er versuchte ihn zu überzeugen als Leiter der OUN zurückzutreten. Das tat er nicht. So proklamierte sich Bandera selbst zum Leiter der ukrainischen Nationalbewegung. Die Niederlage und Besetzung Polens war ein Fest für die ukrainischen Nationalisten. Der Feind ist besiegt und gedemütigt. Die ukrainischen Nationalisten genossen eine privilegierte Lage im besetzten Gebiet. Auf Grund ihres Hasses gegen die Polen, Juden und Russen bildeten die Deutschen die ukrainischen Polizeieinheiten aus. Internationale Agenten des NKWD in der Ukraine kehrten im Frühjahr 41 mit den ehemaligen Polen zurück und berichteten. Ukrainer glauben im Grunde an den Sieg Deutschlands und haben Sympathie dafür. Für Ukrainer ist die Wahrscheinlichkeit öffentliche Dienstleistungen und zusätzliche Karten für Lebensmittel zu erhalten größer, und sie haben mehr Rechte als die Polen. Polen und Ukrainer streiten untereinander. Die zweite Sonderabteilung des NKWD in der Ukraine fing an Briefe zu überprüfen die ukrainische Emigranten in die Heimat schickten.
„Wir leben sehr gut. Wir sind hier, um zu trinken, zu essen und eine gute Zeit zu haben. Und die Polen haben nicht dieselben Rechte, wie die Ukrainer. Es ist ihnen nicht gestattet die deutschen Mädchen zu besuchen. Ein Pole war mit einem deutschen Mädchen unterwegs, er wurde erschossen. Ehre gebührt der Ukraine! “
„Bald, meine Liebe, bald kommen wir zu Dir, jedoch nicht alleine! Ukrainische Truppen befinden sich in Krakau, und zwar eine Menge von ihnen! Ukrainer aus der ganzen Welt sind hier. Und die Deutschen schickten die Polen zur Arbeit. Sie schlagen und verhaften sie. Tut ihnen an, was sie den Ukrainern angetan haben“
„Wir Ukrainer sind immer dazu bereit auf die Seite der Deutschen zu wechseln. Wir haben ukrainische Truppen. Es ist wahr. Liebe Freunde, habt keine Panik! Wir sehen uns bald. Falls wir das England und Frankreich schnell erledigen können“ Im April 41 versammelte sich im besetzten Krakau der zweite Kongress der Organisation der ukrainischen Nationalisten. Der Kongress erklärte den Kampf gegen Moskau zur Hauptaufgabe. Die Ukraine steht kurz vor dem bewaffneten Aufstand, noch ein Moment und Millionen von Menschen nehmen ihre Waffen in die Hände um den Feind zu vernichten und einen Staat zu gründen. Stepan Bandera und andere Führer der ukrainischen Nationalisten sahen das Verhalten der Deutschen in den besetzten Gebieten. Aber sie störten sich kein bisschen an den Verbrechen der Nazis. Ganz im Gegenteil! Die Ausrottung der Polen und Juden war für sie eher zufriedenstellend. Sie waren sich sicher, die Deutschen würden sie anders behandeln. Die Abwehr – der militärische Geheimdienst und Spionageabwehr interessierte sich für den Führer der OUN. Nach dem Krieg erzählt Oberst Erwin Stolze, ein gefangengenommener Häftling:
– Im Sommer 1940 empfing ich Bandera. Er beschuldigte Melnik der Passivität und stellt unter Beweis, dass er, Bandera, der Führer der Nationalisten ist. Bandera war von Natur aus energisch, ehrgeizig, fanatisch und ein Bandit. Nach ein paar Tagen empfing ich Melnik. Melnik beschuldigt Bandera des Karrieredenkens, dass seine unüberlegten Handlungen den Untergrund auf dem Territorium der sowjetischen Ukraine zerstören werden.
Die Wehrmacht bereitete sich auf den Krieg gegen die Sowjetunion vor. Mit Genehmigung des Chefs der Abwehr, Admiral Canaris, wurde Stepan Bandera eine unternehmerische Zusammenarbeit vorgeschlagen. Die Abwehr schuf einen vierwöchigen Kurs für die Westukrainer. Wurde der Gruppe einen Funksender zur Verfügung gestellt, so erhielten die Funker andere Spezialkurse. Überstellung auf sowjetisches Territorium fand meist durch die Slowakei und Ungarn statt. Bandera deutete deutsche Absichten falsch. Die Abwehr sah in den ukrainischen Nationalisten eine zweckmäßige Kraft für den kommenden Krieg mit der Sowjetunion. Und Bandera entschied, dass die Deutschen den Ukrainern einen unabhängigen Staat geben, der von Polen und Russen abgelehnt wurde. Aber was für einen Staat! Den Staat, in dem es keinen Platz für Fremde gibt. Eine eigene Regierung, nur für die Ukrainer. Wie ist das passiert? Wo ist die Teilung? Ich denke, dies geschah am 30. Juni 1941. Dieser Tag hat die Ukraine gespalten. An diesem Tag geschah etwas, das manche von uns für ein schreckliches Verbrechen und eine Tragödie halten, während andere den 30. Juni den glücklichsten Tag ihres Lebens nannten. Die rote Armee verließ Lemberg in der Nacht zum 30. Juni 1941. Während Sie die deutsche Besatzungsverwaltung zusammenstellten unterlag die Stadt ca. einen Tag lang der Gnade der ukrainischen Nationalisten. Zunächst einmal muss man festzustellen, wer was an diesen Sommertagen 1941 in Lemberg tat. Am 30. Juni gegen 04.30 Uhr trafen Einheiten der ersten deutschen Gebirgsdivision und der ukrainische Bataillon mit dem deutschen Namen „Nachtigall“ in der Stadt ein.
Der «Nachtigal“ Bataillon, der immer noch umstritten ist, wurde von der Abwehr geschaffen, um Aufklärung und Sabotage auf sowjetischem Territorium durchzuführen. Zusammen mit dem «Nachtigall“ Bataillon traf das Vorbereitungsteam der Organisation der ukrainischen Nationalisten geleitet vom Stellvertreter Banderas, Jaroslaw Stezko, in der Stadt ein. Bandera, mit seiner Abenteuerlust und seinem Wagemut, gab Stetsko den Befehl die Unabhängigkeit der Ukraine zu verkünden. In der St. Ure-Kathedrale wurden Ukrainer in Uniform vom Metropoliten Andrej Sheptytsky, dem Chef der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, gesegnet. Diese Kathedrale – das wichtigste Heiligtum der Unierten. Soldaten des Bataillons «Nachtigall“ verteilten sich in der ganzen Stadt und eroberten die wichtigsten Objekte, einschließlich des Gefängnisses. Und dann begann eines der schrecklichsten und abscheulichsten Massaker. Zunächst begannen sie die Juden zu töten, dann die Polen. Fans von Bandera sagten, dass es nur eine Antwort auf die Verbrechen der Bolschewiki sei. Im September 1939 begrüßt die West-Ukraine die Rote Armee mit Blumen als Befreier der polnischen Unterdrückung. Aber die Kollektivierung, Massenvertreibungen und Repressionen änderten die Stimmung schnell. Aber ist der Mord an unschuldigen Menschen die Antwort auf die Verbrechen des NKWD? Die Führer der ukrainischen Nationalisten ergriffen die Gelegenheit das zu tun, was sie schon lange tun wollten. Mit der Liquidierung der Fremden in diesem Land zu beginnen. Im Protokoll verzeichnete die deutsche 1. Gebirgsdivision der Feindseligkeiten. Auf Drängen der Ukrainer in Lemberg eskalierte die Situation zum Pogrom gegen Juden und Russen. Der Bataillonskommandeur des Regiments Brandenburg fügte am 1. Juli folgendes dem Bericht hinzu: Am 30. Juni und 1. Juli erlitten die Juden schwere Gewalttaten die den Charakter des schlimmsten Pogrom darstellten. Brutales und abscheuliches Verhalten der Polizeigewalt gegen wehrlose Menschen provozierten die Bevölkerung. Es begann alles mit der Tatsache, dass die rote Armee beim Verlassen Lembergs die Gefangenen in den städtischen Gefängnissen erschoss, die keine Zeit zum Evakuieren hatten. Als die Deutschen kamen und ukrainischen Formierungen das Gefängnis öffneten, fanen sie Leichen. Sie fingen an sie herausziehen und die Bürger aufzufordern sie mit eigenen Augen zu sehen. Als der Krieg begann wurden eingesperrt Gefangenen für deren Evakuierung die NKWD keine Zeit hatte einfach erschossen. Es hieß, das Verfahren auf der ersten Kategorie durchzuführen. Die ersten Leichen wurden hier auf der Straße von Bologna, im Gefängnis № 1 gefunden. Das Erschießungskommando der NKWD schaffte es zu evakuieren. Daher wurde allen Juden der Stadt eine gemeinsame Verantwortung für den Mord zugeschrieben und sie wurden in ganz Lemberg ergriffen. Und die deutsche Militär-Filmemacher drehten einen Propagandafilm. Es ist erstaunlich wie schnell, buchstäblich innnerhalb von Stunden, die Bandera Assistenten das alles organisierten. Viele Leute wollten der ukrainische Polizei, die von Bandera gebildet wurde, beitreten. Diese Menschen trieben Juden in das Gefängnis. Die Tore des Gefängnisses Brigida wurden gesprengt um nach innen zu gelangen. Ein Fotograf machte ein Foto von diesem Ort und dieses gibt es bis heute. Eingefangene Juden wurden in 3 Gefängnisse geschickt, erinnerte sich ein Zeuge dieses schrecklichen Ereignisses. Einem wurde befohlen die Leichen auszugraben. Andere wurden in den Gefängnishof gebracht und sofort erschossen. Aber jene Glücklichen, die übrig blieben, um zu arbeiten, kamen nicht nach Hause. Jetzt sieht natürlich alles anders aus als damals. Es war Sommer, und wir kamen im Winter, aber ich stehe genau an der Stelle, wo dieses Foto gemacht wurde. Vor der Menschenmenge, schlug und tötete die ukrainischen Polizei Juden. Unmenschliche Schreie die einer der wenigen Überlebenden in Erinnerung hatte. Zerbrochene Köpfe, entstellte Körper und verschlagen Gesichter, mit Blut, gemischt mit Erde, erregten die blutrünstigen Instinkte des Pöbels, der vor Freude brüllte. Frauen und ältere Menschen, die fast ohne zu atmen auf dem Boden lagen, wurden mit Stöcken gestoßen und über den Boden gezogen. In den ersten Tagen nach dem Verlassen der Roten Armee wurden etwa viertausend Juden in Lemberg getötet. Daraufhin wurden die Polen getötet. Jaroslaw Stezko, der Stellvertreter von Banderas Organisation der ukrainischen Nationalisten, wurde zum Meister der Stadt, mit der Unterstützung des Freiwilligen-Bataillons «Nachtigall“. Er wünschte sich alle Ausländer aus der Ukraine zu entfernen. Moskau und die Juden – die Hauptfeinde der Ukraine. Dieser Ansicht war Stetsko: „Deshalb bin ich für die Vernichtung der Juden und die Angemessenheit der Übertragung deutscher Methoden der Judenvernichtung in die Ukraine.“
Jaroslaw Stezko hatte eine Gelegenheit seine Ansichten an diesem Tag in Lemberg umzusetzen. Er meldete Bandera: „Wir erstellen eine Polizei die dazu beiträgt die Juden zu beseitigen und die Bevölkerung zu schützen. „
Und Stetskos Leute fingen an Juden zu beseitigen. Nach dem ersten Tag nach dem Massaker, in der Nacht zum 1. Juli, gab der Leiter der örtlichen Organisation der ukrainischen Nationalisten, Ivan Klimov, den Befehl überall in der Stadt Banner zu errichten. „Menschen, seit euch bewusst! Moskau, Polen, Ungarn, Juden – das sind eure Feinde. Vernichtet sie! Ihr müsst wissen, dass die OUN eure Führung ist. Euer Führer ist Stepan Bandera.“ Die Vernichtung der Juden und Polen in Lemberg war gut organisiert und vorsätzlich durchgeführt. Die in den städtischen Gefängnissen gefunden Opfer waren nur ein Vorwand für ein lange geplantes Pogrom.Extremer Nationalismus bzw. Rassismus war das Prinzip der Bandera-Organisation. Das Motto der Organisation der ukrainischen Nationalisten –„ lang lebe die unabhängigen Ukraine ohne Juden, Polen und Deutsche. Polen, verzieht euch über den San Fluss! Deutsche, fahrt nach Berlin! Juden an den Haken.“Historiker glauben, dass die Theorie und Lehre der ukrainischen Nationalisten, stark an den Faschismus grenzt und einige Themen, wie rassistische Frequenz, noch steifer als die ursprünglichen faschistischen Doktrinen waren. Am 1. Juli, um 05.00 Uhr, kamen die Belegschaften der SS in Lemberg an, die sich mit der Vernichtung der Juden, den Führern des Sowjet und dem Parteiapparat beschäftigen sollten. Leiter der Einsatzgruppe, Chef der Sicherheitspolizei und des SD im Süden Russlands, SS-Brigadeführer Otto Rasch, befand sich im Gebäude der regionalen Abteilung des NKWD. Rasch verpasste die Pogromen des 30. Juni, die alle von seinen ukrainischen Unterstützern durchgeführt wurden. Seit vielen Jahren versuchten Anhänger und Unterstützer Banderas zu beweisen, dass die Organisation der ukrainischen Nationalisten nichts mit der Ermordung der jüdischen Bevölkerung zu tun hatte. Aber eine relativ kleine deutsche Verwaltung wäre nicht in der Lage gewesen, so viele Menschen zu ermorden, hätte es keine aktive Hilfe der lokalen Bevölkerung, der ukrainischen Polizei und ukrainischen Nationalisten gegeben. Im Mai 1941 bereitete die OUN eine Aussage über den Kampf und Aktivitäten während des Krieges. In dieser wurde gesagt: Die nationalen Minderheiten werden unterteilt in freundliche, das heißt, versklavte Leute, und feindliche – Moskauer, Polen, Juden. Während des Chaos und der Verwirrung können sie es sich leisten diese zu beseitigen. Am Morgen des 2. Juli hier im Palast des Metropoliten von Lemberg kam Rabbiner Dr. Levi. Er bat Sheptytsky die Teilnahme der Ukrainer am Pogrom igendwie zu beeinflussen. Sheptytsky gab ihm den Rat im Palast zu bleiben. Aber der Rabbi wollte nicht als einziger gerettet werden. Er ging und wurde von der ukrainischen Polizei festgenommen. Diese Episode wird im ukrainischen Spielfilm „Lord John“ gezeigt. Gefolgt von einer berührenden Szene: die griechisch-katholische Nonnen retten jüdische Kinder. Aber all das ist reine Fantasie – das ist nie passiert. Andrej Scheptyzkyj versprach einen Hirtenbrief zu schicken, um die Gemeinde aufzufordern, sich nicht an den Überfällen und Morden zu beteiligen. Er hat seine Versprechen nicht erfüllt. Sheptytsky widersprach der Ermordung der Juden im November 1942, als es niemand mehr zu retten gab.Unkontrolliert breitete sich der Nationalismus in den Straßen aus und öffnete ungezügelter Leidenschaft, Vorurteilen und Hass die Tür.Für Juden und Polen in der Westukraine brach die Hölle aus. Und die Russen fühlten sich auch in Gefahr. Ukrainische Nationalisten unternahmen Pogrome gegen Juden und Polen völlig unabhängig.So konnten die Deutschen ihnen nur danken. Doch Stepan Bandera entschied sich fälschlicherweise, dass es ein günstiger Zeitpunkt für die Umsetzung der alten Hoffnungen des ukrainischen Volkes war, und dass er in der Lage sei, die positiven Erfahrungen der Führer der kroatischen Ustascha Ante Pavelic zu wiederholen. Ante Pavelic war der Führer der kroatischen Nationalisten – der Ustascha. Kroatien war zwischen den beiden Weltkriegen ein Teil Jugoslawiens. Kroatischen Nationalisten, wie auch die Ukrainer, träumten von einem eigenen Staat, halt eben nur für die Kroaten. Ohne die Serben, Juden und alle anderen. In den dreißiger Jahren arbeiteten die Ustascha und Bandera eng zusammen. Beide waren sehr fromm und suchten gleichermaßen die Unterstützung vom Vatikan. Ante Pavelic war 20 Jahre älter als Bandera, aber sie hatten eine Menge gemeinsam. Beide sind von kleiner Statur und haben einen Napoleon-Komplex, und er und der Andere bildeten einen individuellen Führer der Organisation. Sie erkannten die Opposition und Meinungsverschiedenheiten nicht an, beide waren Fanatiker. Beide waren extrem gewalttätig. Beide glaubten, der Terror sei sinnvoll und notwendig. Ante Pavelic ließ sich in Italien nieder. Er wurde von Mussolini bevormundet, im selben Jahr, 1934, in dem Stepan Bandera den polnischen Minister für innere Angelegenheiten ermordete, erschossen die Ustascha den jugoslawischen König Alexander und Frankreichs ausländischen Minister Jean-Louis Barth. Am 6. April 1941 überfiel Deutschland Jugoslawien. Am10 April, als deutsche Truppen Zagreb eingenommen haben, hat Oberst Kvaternik, Stellvertreter von Pavelic, die Unabhängigkeit Kroatiens ausgerufen. „ie göttliche Vorsehung und der Wille unseres großen Verbündeten, der jahrhundertealte Kampf des kroatischen Volkes und die Bereitschaft unseres Führers, Ante Pavelic, große Opfer zu leisten, führte zu der Tatsache, dass heute am Vorabend der Auferstehung des Sohnes Gottes, unser unabhängiger Staat Kroatien entsteht.“ Nazi-Deutschland erkennt Kroatien an. Es war nicht ganz so unabhängig. Aber Ante Pavelic erhielt die komplette Macht über das Volk. In Kroatien begann die Vernichtung kleiner ethnischer Gruppen – der Serben und der Juden. Die Grausamkeit der Ustascha kannte keinesgleichen. Ihren Feinden durchschnitten sie die Kehle mit speziellen gebogenen Messern. Stepan Bandera beschloss dem Beispiel von Pavelic zu folgen und glaubte, dass Nazi-Deutschland ihn unterstützen würde, wie sie die kroatischen Führer unterstützten. Bandera irrte sich in seinen Berechnungen. Ante Pavelic hatte in jeder Hinsicht mehr Glück als Stepan Andrejewitsch. Er war immerhin mehrere Jahre an der Spitze des Staates. Nach der Niederlage des Dritten Reiches musste Pavelich aus Kroatien fliehen, ist aber in seinem eigenen Bett gestorben. Im gleichen Jahr, 1959, wurde in München vom Kapitän der Staatssicherheit Bogdan Nikolajewitsch Staschinski Bandera erschossen. Das historische Gebäude, im Barockstil erbaut, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und gehörte der Gesellschaft der Erleuchtung. Und am 30. Juni 1941, um 20.00, organisierte Banderas Organisation ein Treffen von Vertretern der Gebiete der westlichen Ukraine. Bei diesem wurde beschlossen den ukrainischen Staat wiederherzustellen. Das Treffen wurde von Jaroslaw Stezko eröffnet. Er vermittelte Grüße von Stepan Bandera und las den Akt der Wiederherstellung des ukrainischen Staates. Dann kam der Vater Gainuku Militärpriester zu Wort. Er übermittelte Grüße von Roman Schuchewytsch, der als Kommandant der ukrainischen nationalen Legion erschien. Und von seinen Kriegern. Schließlich kam Erzbischof Joseph Slipyj zu Wort, der Grüße des Metropoliten Andrej Sheptytsky übermittelte und alle Gläubigen aufforderte, alle Menschen in der Ukraine an der Schaffung des neuen Staates zu arbeiten. Alle Vorträge die ins Protokoll geschrieben wurden erhielten donnernden Applaus und die Existenz höchster Begeisterung. Die Gemeinde schickte Grüße an den Leiter der OUN, Stepan Bandera. Gruß an den Schöpfer und den großen Führer in Deutschland, Adolf Hitler, Gruß an seine glorreiche und unbesiegbare deutsche Armee. Gruß an den Metropoliten Andrej, Gruß an alle Kämpfer für die Freiheit der Ukraine. Die Teilnehmer begrüßten die Anwesenden bei der Sitzung der höheren Offiziere der deutschen Wehrmacht herzlich und aufrichtig. Prof. Koch forderte die Anwesenden auf, eng mit der deutschen Armee unter der Führung des großen Führers des deutschen Volkes, Adolf Hitler, zusammenzuarbeiten. Das Treffen endete mit dem Singen der Nationalhymne. Als das Treffen vorbei war wurde von diesem Balkon aus an die hier versammelten Bürger appelliert. Ich wollte sogar auf den Balkon gehen und zeigen, wie es passiert ist, aber es war uns wegen der zu alten Konstruktion nicht erlaubt. Jetzt wurde den Stadtbewohner gesagt, dass sie von nun an von der neuen ukrainischen Regierung unter der Führung des treuen Mitarbeiters Stepan Banderas, Jaroslaw Stezko, verwaltet werden. Die Organisation der ukrainischen Nationalisten unter der Führung von Stepan Bandera fordert das ukrainische Volk auf die Waffen nicht niederzulegen, bis alle ukrainischen Gebiete durch die souveräne Macht geschaffen wurden. Souveräne ukrainische Behörden werden dem ukrainischen Volk Ordnung bringen, sowie die volle Entfaltung seiner Kräfte und alle ihrer Bedürfnisse erfüllen. Bandera ging direkt von den Erleuchteten zum Lemberger Radio und meldete die Wiederherstellung der ukrainischen Staatlichkeit. Darüber hinaus appellierte die Regierung Stetskos schriftlich an alle Länder, die diplomatische Beziehungen zu Nazi-Deutschland hatten. Wie der Leiter der ukrainischen Regierung, Stetsko schrieb, glaube ich, dass die Wiederherstellung des ukrainischen Staates den großen Wunsch Deutschlands erfüllt, ein Europa auf neuen Grundlagen zu schaffen. „Ich bin für die enge Zusammenarbeit und verschmolzene Union mit der großen deutschen Regierung, die uns aus der Sklaverei in die Freiheit führen wird.„
Am nächsten Tag, dem 1. Juli, segnete Sheptytskys ukrainische Kathedrale den unabhängigen Staat und erkannte die West-ukrainische Regierung, geleitet von Jaroslaw Stezko, an. Zufällig überwachten die gleichen Leute die Wiederherstellung der Ordnung in Lemberg, die die Pogromen und Vernichtung der Polen und Juden anführten, und sie verkündeten die Wiederherstellung der ukrainischen Staats.Darin liegt die Schwierigkeit. Sie denken nur an eine Sache und wollen sich an nichts mehr erinnern. Dies ist eine der verwirrendsten Episoden der modernen ukrainischen Geschichte. Was ist passiert? Hitler war wegen dem Eigensinn Banderas und seiner Leute wütend. Die Schaffung einer unabhängigen Ukraine war nicht Teil seiner Pläne. Er beabsichtigte die deutschen Kolonisten auf diesen fruchtbaren Böden zu platzieren. Er brauchte die ukrainischen Verbündeten nicht, da er nicht mit General Andrei Wlassow und seinen Verbündeten arbeiten wollte, der Hitler ihre Dienste angeboten hatte. Bandera erwartete einen eigenen Staat im Rahmen eines deutschen Schutz zu haben, während die Deutschen die Ukraine zerstückelten. Galicien wurde in den Generalgouverneur aufgenommen, der auf den Ruinen Polens gegründet war. Lemberg wurde ins deutsche umbenannt, Rumänien erhielt Bukowina und das Gebiet zwischen Dnjestr und dem Südlichen Bug. Mit anderen Worten, die ukrainischen Nationalisten, die mit den Deutschen zusammenarbeiteten, halfen den Nazis praktisch dabei die Ukraine zu spalten und zu plündern. Verschiedene ukrainische Organisationen wollten den Deutschen dienen. Die Teilnehmer beschwerten sich bei den Deutschen, dass Bandera Menschen des Oberst Andrew Melnik tötet, der überhaupt nicht eigenwillig war, und die Leitlinien der Besatzungsbehörden befolgte. 13. September 1941, der Leiter der Hauptabteilung für Reichssicherheit, Reinhard Heydrich, befahl: Mitglieder der Bandera-Gruppe ihre politischen Gegner zu beseitigen, und haben bereits mehr als zehn Mitglieder der Organisation der ukrainischen Nationalisten, geführt von Andrew Melnik, getötet. „Ich befehle alle die eine Rolle in der Bandera-Bewegung spielen auf Grund des Verdachts der Mittäterschaft in der Ermordung der Melnik Gruppenmitglieder zu verhaften.“
Zunächst war hier das polnische Gefängnis, mit dem Herbst 1939 Gefängnis Nummer 1 der regionalen Abteilung des NKWD. Die Deutschen kamen und ließen es auch in ein Gefängnis umwandeln. Die verhafteten Mitglieder der OUN, die nicht gehorsam waren, wurden von den Deutschen als gefährlich eingestuft und dorthin gebracht. Hier beendete Ivan Klimov, Leiter der Lemberg Nationalisten, seine Tage, der in der Nacht vom 1. Juli forderte die Russen, Juden, Polen und Ungarn zu liquidieren. Die Deutschen exekutierten mehrere der OUN-Mitglieder durch Erschießen und verhafteten Stepan Bandera, sowie seine Brüder und Gefährten und schickten sie in die Konzentrationslager. Andere ukrainischen Nationalisten dienten weiterhin in der Besatzungsverwaltung, bei der Polizei, in den Hilfsteilen der Wehrmacht und gingen nach Deutschland um in den Munitionsfabriken zu arbeiten. Ohne sie konnten die Deutschen den Krieg einfach nicht bewältigen. Stepan Bandera und die Organisation der ukrainischen Nationalisten waren im Gegensatz zu den deutschen Besatzungsbehörden nicht alleine, und ein Streit mit ihnen war nicht zu rechtfertigen. Sie waren im Gefängnis, nicht weil sie Antifaschisten waren die von den Nazi-Verbrechen empört waren, sondern weil sie, Eigensinn, ohne Abstimmung mit den Besatzungsbehörden, zeigten. Aber viele ukrainische Nationalisten verstanden es nicht und suchten weiterhin Hilfe in Berlin. Sie konnten nicht verstehen, warum die Deutschen die ausgestreckte Hand zurückzogen. Warum sie sie nicht als zuverlässige Verbündete sehen wollten. Ukrainische Nationalisten formten ein Bündnis mit Kriminellen. Warum sollten sie entscheiden, dass die Nazis sich ihnen gegenüber wie perfekte Herren verhalten würden? Der Minister für die besetzten Ostgebiete Alfred Rosenberg sagte immer: „Die Slawen verstehen gute Behandlung als Schwäche“. Die Ukraine wurde von den deutschen Truppen besetzt und geplündert, aber die Führer der Organisation der Ukrainischen Nationalisten sahen weiterhin Moskau als Hauptfeind. Es konnte nicht unbeantwortet bleiben. Die Geschichte der Jagd nach Stepan Bandera ist in der nächsten Serie.
TEIL II
Im Frühjahr 1944 betraten die sowjetischen Truppen das Gebiet der Ukraine und schlugen die Wehrmacht. Für Ost-Ukraine war die Ankunft der Roten Armee die Befreiung von der deutschen Besatzung. Die West-Ukraine, die erst im Herbst 1939 Teil der Sowjetunion wurde, begegnete der Wiederherstellung der Sowjetmacht mit gemischten Gefühlen. Einige waren glücklich und begrüßten die sowjetischen Soldaten als Retter, andere erinnerte sich an die beschleunigte Kollektivierung vor dem Krieg, Deportationen nach Sibirien von wahren und falschen Kulaken und Feinden der Sowjetmacht – sie nahmen die Waffen in die Hand. Es entfachte ein wahrer Guerilla-Krieg. Die West-Ukraine, das heißt Galicien, begegnete selbst den Deutschen im Jahr 1941 anders. Verschiedene ukrainische nationalistische Organisationen verließen sich auf die Zusammenarbeit mit den Deutschen. Die Ukrainer waren bereit in Besatzungsverwaltung zu arbeiten, dienten als Wächter in den Konzentrationslagern und in der Polizei. Sie jagten die Partisanen, nahmen an Strafmaßnahmen teil und wurden schließlich Mitglieder der freiwilligen Formierung der SS. Selbst die prominentesten Menschen scheuten sich nicht Hitler ihre Dienste anzubieten und freuten sich über seine Fortschritte. Andrej Scheptyzkyj der Leiter der griechisch-katholischen unierten Kirche war unter ihnen. Von seinem Palast aus schickte der Metropolitan Sheptytsky ein Glückwunschschreiben an den Führer des Deutschen Reiches, Adolf Hitler, anlässlich der Eroberung Kiews durch die deutschen Truppen. Das ukrainische Volk, so schrieb Sheptytsky, schenkt Ihnen als hervorragenden Kommandeur des unvergleichlichen deutschen Kaiserreich Anerkennung und vertraut Ihrer Führung und Regierung als das Genie seiner Zukunft. Andrej Scheptyzkyj, Metropolit von Halych, Erzbischof von Lemberg, Bischof der Kyiv Metropole und Bischof Kamenez-Podolsky verwendet in der Westukraine großen Respekt. Der Sohn des Grafen Jan Sheptytsky verließ den österreichischen Militärdienst, trat der griechisch-katholischen, d.h. der unierten Kirche bei, und wurde ein Mönch mit dem Namen Andrew. Die griechisch-katholische Kirche wurde als ein Bollwerk des nationalen Geists wahrgenommen, als Vorposten im Kampf gegen den polnischen Einfluss. Die Richtlinie des Volkskommissariats für Staatssicherheit der Ukraine gab an: Der Metropolit Andrej Sheptytsky, der ein unierter Geistlicher im Zusammenhang mit seiner Internierung durch die zaristische Regierung, in der Periode des imperialistischen Krieges, ein Märtyrer für den Glauben und die ukrainischen Separatisten wurde, verwandelte sich in einen Nationalheld. Dieser Vater des ukrainischen Volkes ist bei Gläubigen und Geistlichen der umfassenden Kompetenz beliebt. In Lemberg gibt es eine Straße die zu Ehren des Metropoliten Andrej nach ihm benannt wurde, und ich kann nicht vergessen, dass Sheptytsky die Schaffung der Division „Galicia“ segnete, die in anderen SS-Divisionen verboten war, und Ukrainern wurde erlaubt ihre eigenen Priester zu haben und Joseph Slipyj durfte sogar während der feierlichen Zeremonie der Formierung der Division beten. Erzbischof Joseph Slipyj, der Theologie im Vatikan studiert hat, war der engste Mitarbeiter des Metropolitanen Sheptytsky und führte nach seinem Tod die unierte Kirche. In der westlichen Ukraine will es niemand zugeben, aber die Kirche segnete die jungen Ukrainer die in der SS dienten. Sie sagen es war vorausschauend die Waffen von den Deutschen zu erhalten, und dann auch gegen sie zu verwenden. Sie sagen, dass die Division Galizien heimlich als Prototyp der Ukrainischen Nationalarmee konzipiert wurde. Das ist bestenfalls naiv, wenn Hitler mit Hilfe der ukrainischen Nationalisten gewonnen hätte, würde die Ukraine von der politischen Weltkarte verschwinden. Und die ukrainischen Nationalisten wussten es. Alles ist viel einfacher – sie haben ihr Schicksal mit Adolf Hitler gewählt und weiter mit ihm kooperiert. Sie hofften auf seinen Sieg und wollten seine Gunst verdienen. Reichsführer SS Heinrich Himmler träumte von seiner eigenen Armee, doch die Wehrmacht widersprach dem Ausbau der SS. Generäle der Armee wollten weder Rekruten noch Waffen teilen. So füllte Himmler die Waffen-SS voll mit allen rassischen Europäern. Den Freiwilligen wurde die deutsche Staatsbürgerschaft nach dem Krieg versprochen. Aber, einmal an der Ostfront, bedauerten die meisten, dass sie sich verführen ließen. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion bildeten sich Armenische, Georgische, Aserbaidschanische und baltischen SS Legionen. Beim Abendessen im Hauptquartier teilte Hitler Reichsführer SS Heinrich Himmler mit: „Ich bin skeptisch was ausländische Legionen der militärischen Aktionen an der Ostfront betrifft. Vergessen Sie nicht dass alle dieser Legionäre sich wie Verräter ihrer eigenen Leute fühlen werden.“
Der schnelle Vormarsch der Roten Armee zwang den Führer dazu seine Meinung zu ändern. Gegen Ende des Krieges nahm er jeden der bereit war an der Ostfront zu kämpfen. Hitler wollte immer noch nicht glauben, dass die Russen und die Ukrainer an der Seite Deutschlands kämpfen wollten, aber in einer verzweifelten militärischen Lage klammerte man sich an Strohhalme. Vor nicht allzu langer Zeit wurde im Reichskommissariat über Ukraine verächtlich gesagt: „Wir haben keine Waffen für die Ukrainer. Ihr habt nichts als ein Besen und eine Hacke.“ 1,5 Millionen Ukrainer wurden gesandt um in Deutschland zu arbeiten. Sie arbeiteten in Munitionsfabriken. Aber für die Führer der ukrainischen Organisationen, die mit den Deutschen zusammenarbeiteten war es wichtig, den Status der Verbündeten Deutschlands zu haben. Die Schaffung der „Galicia“ Division, die von den deutschen gegründet und genehmigt wurde, wurde am 4. Mai 1943 von Vladimir Kabievich, dem Vorsitzenden des ukrainischen Ausschusses, erstmalig verkündet. In den Jahren der deutschen Besatzung lebte Kabievich in diesem Haus. Jetzt ist hier eine Gedenktafel zu Ehren von Kabievich platziert – berühmter Wissenschaftler. Vladimir Kabievich stellte seine Doktorarbeit unter Beweis. Und lehrte vor dem Krieg Geographie an der Jagiellonen-Universität. SS-Obergruppenführer Hans Frank, der Besitzer des besetzten Polens, hat Kabievich an die oberste Stelle des ukrainischen ZK gesetzt. Es war eine Organisation, die den Interessen der Besatzungsverwaltung diente. Die Deutschen eroberten die Ukraine und die Ordnung der Kolonie, aber wir haben den Vorteil, sagte Kabievich. Die Deutschen töteten die Juden, die Ukrainer hatten die Gelegenheit wichtige Posten zu besetzen, das Handwerk und Handel, die die Voraussetzungen für die nötge Ausbildung für die Zukunft des ukrainischen Staates waren. Am 18. Juli 1943 wurde hier auf dem Platz vor dem Opernhaus eine Parade zu Ehren der Galizien Division inszeniert. Hier vor dem Eingang wurde ein Podium, mit einem Hakenkreuz dekoriert, gebaut, und es wurde von deutschen und ukrainischen Beamten hergestellt. Diejenigen, die der Division beitreten wollten wurden eingestellt. Von 80.000 wurden 25 gewählt. Defekt, vor allem wegen der schlechten Gesundheit und kleinen Statur. Freiwillige der Waffen-SS durften nicht kleiner als 165 cm sein, aber schließlich, stimmte der Reichsführer zu kurze Rekruten zu nehmen und kam mit schlechten Rassenqualitäten des Materials in Einklang. Die SS zog niemanden ein. Es war eine freiwillige Leistung. Mit anderen Worten, 80.000 Ukrainer wollten der SS freiwillig beitreten. Es ist wichtig zu betonen, dass dies aus eigenem Willen geschah. Natürlich gab es eine Jugend die von den Älteren dazu gedrängt wurde. Aber andere traten den Reihen der SS-Division bei, weil sie die geistige und ideologische Verwandtschaft mit den deutschen Nazis spürten. Sie wurden durch gemeinsame Zielen und Ideale verbunden. Am 18. Juli 1943 wurde in der Stadt Lemberg eine Parade der Freiwillige SS-Division Galizien organisiert. Der Gebietsbekenner der Division Vasyl Laba hielt eine Prädigt. Sie, liebe Brüder, Krieger, Vorarbeiter, Feldwebel und Rekruten, die Abschied von ihren Müttern und Ehefrauen nahmen, diese ukrainischen Spartaner, die die Schmerzen in der Brust komprimieren, die euch schweren Herzens auf die blutigen Straßen treiben. Geht dahin, sagten sie zu euch, wo auch immer die Staatsverschuldung euch fordert.
Obergruppenführer Gottlob Berger war für die Waffen-SS Rekrutierung zuständig. Er war ein altes Parteimitglied. Gottlob Berger schrieb an seine Untergebenen: Unierte Priester, forderte die Unterstützung Hitlers und dem deutschen Volk zu helfen. Natürlich enthalten ihre Predigten einen gefährlichen Ausdruck, aber wir werden diesen Zahn bald entfernen. Die SS-Division „Galizien“ wurde im Juli 1944 in die Schlacht geworfen. Die Ukrainische Division wurde im Bereich der Stadt Brody platziert. Sie musste die Hauptstadt Galiciens vor der Roten Armee schützen. Nach 3 Wochen der Kämpfe war fast nichts mehr übrig von der Division. Die Überreste der „Galicia“ wurden in die Slowakei überstellt, wo im Sommer 1944 mit Hilfe der sowjetischen und britischen Fallschirmjäger ein antifaschistischer Aufstand ausbrach. Ukrainische SS-Gruppen kämpften mit deutschen Truppen gegen die Rebellen. Dann brauchten die Deutschen Stepan Bandera wieder. Der Leiter der Organisation der ukrainischen Nationalisten, Stepan Bandera Andriyovych, war seit Herbst 1941 in einem Konzentrationslager in Sachsenhausen. Deutsche Besatzungstruppen mochten seinen Eigenwillen und Angewohnheit, die Konkurrenten auszuschalten, nicht. Die Deutschen glaubten, dass sie in den besetzten Gebieten entscheiden sollten, wer leben und wer sterben wird. Aus dem Konzentrationslager wurde er in das Gestapo-Gefängnis in Berlin übergeben. Seine Familie hatte es noch schlimmer. Sie waren auf beiden Seiten der Front. Der erste, der für Stepan Bandera einstand, war sein Vater. Am 8. Juli 1941 verhandelt das Militärtribunal des Kiewer Sondermilitärbezirk den Fall des Priesters Andrej Michailowitsch Bandera.
Der Angeklagte gab zu ein ukrainischer Nationalist zu sein. Für die Unterstützung des Untergrunds wurde er zum Tod verurteilt, ohne Beschlagnahme seines Eigentum, da er keins hatte. 3 von Stepans Schwestern, Marta, Oksana und Volodimiram Beamtinnen Tschekas wurden in den Osten verbannt, in der Hoffnung Stepan Bandera durch sie zu finden. Sein Bruder Bogdan, der Mitglied der OUN war, verschwand in einem Jahr. Wo, wann und von wem er getötet wurde konnte niemand herausfinden. Aber man kennt das Schicksal von zwei seiner Brüder, Basil und Alexa. Diese gehörten auch zur Organisation der ukrainischen Nationalisten. Beide wurden von den Deutschen nach Auschwitz geschickt. Dort starben sie im Jahre 1942. Stepan Bandera machte die Deutschen nicht für die Ermordung seiner Brüder verantwortlich, und als ihm angeboten wurde die Zusammenarbeit fortzusetzen, nahm er dieses Angebot wahr. Zu Ende des Krieges erinnerte sich der Minister der besetzten Ostgebiete Alfred Rosenberg an ihn. Beim Rückzug auf Grund der Angriffe der Roten Armee hatten die Deutschen die Ukraine bereits verloren. Sie suchten eifrig die Zusammenarbeit mit ukrainischen Nationalisten, mit nur einem Zweck: die sowjetische Offensive zu verzögern. Am 27. September 1944 wurde der Leiter der Organisation der ukrainischen Nationalisten, Stepan Andriyovych Bandera, aus dem KZ entlassen. Zu dieser Zeit war er ein kranker Mann. Nur war für ihn der Wunsch zu handeln überwältigend. Aber er sprach vorsichtig mit den Deutschen. Er hatte verstanden, dass Deutschland besiegt war, so wäre es naiv gewesen mit seiner Hilfe zu rechnen. Obergruppenführer Gottlob Berger, Leiter der Verwaltungsabteilung der SS im Oktober 1944 berichtet seine Eindrücke aus Gesprächen mit Bandera, dem Reichsführer der SS Heinrich Himmler: „Fähiger, jähzorniger, fanatischer Slawe, nützlich. Aber gefährlich.“
Es gab eine Vereinbarung, dass die ukrainischen Nationalisten Waffen erhalten werden, um gegen den gemeinsamen Feind die Rote Armee zu kämpfen. Stattdessen entschieden sich Aufständische den deutschen Geheimdienst-Informationen über den Fortschritt der sowjetischen Truppen bereitzustellen. Gefangengenommene Abwehroffizier bezeugen im Verhör: „Am 27. Dezember 1944 habe ich eine Gruppe von Saboteuren, 3 ukrainischen Nationalisten, vorbereitet. Stepan Bandera gab diesen Agenten persönlich den Befehl die Subversion in der Rückseite der roten Armee Gang zu setzen und den regelmäßigen Funkverkehr mit dem Abwehr Kommando 202 einzurichten. Ich habe die Gruppe in das Gebiet der Stadt geflogen und musste der Zentrale der ukrainischen Aufständischen Armee eine Millionen Rubel, Medikamente, Uniformen, Sprengstoff und Radio beschaffen.“ Der ehemalige sowjetische Generalleutnant Andrej Andrejewitsch Wlassow, der auf der Seite Nazi-Deutschlands war, dem die Deutschen erlaubten seine eigene Armee für die Teilnahme am Krieg an der Seite des 3. Reiches zu bilden, schlug den Ukrainern vor, ihre Anstrengungen zu vereinen. Er sprach mit Bandera. Stepan Bandera verweigerte kategorisch mit Wlassow zu kooperieren. Vlasov behauptet, dass er im Namen aller Völker der UdSSR handelt. Die ukrainischen Nationalisten waren gegen die Devise eines vereinigten und unteilbaren Russlands. Bandera war besorgt, dass, während die Deutschen ihn hinter Gittern hielten, andere politische Führer der Ukraine in den Vordergrund rückten. Stepan Bandera hasste Rivalen und wollte sich mit niemandem vereinen. Er wollte der einzige Führer der Ukraine sein. Er war gegen die Erstellung der Galicien Division, aber widersprach nicht, weil er mit der Formierung seiner eigenen Armee beschäftigt war. Eine beträchtliche Zahl von Ukrainern diente den Deutschen treu im besetzten Teil Polens. Dann auch in der von der Wehrmacht eroberten Ukraine. Aber als klar wurde, dass die Deutschen keinen unabhängigen ukrainischen Staat schaffen wollen, teilten sich ihre Wege. Ukrainische Polizisten, Soldaten der Deutschen formten Bataillone und gingen in den Wald. Sie wollten nicht für die Deutschen sterben. Es gab Freiheit in den Wäldern. Manchmal widerstand Bandera den Deutschen mit Hilfe der sowjetischen Partisanen. Manchmal handelte er zusammen mit den Deutschen gegen die Partisanen.Die Haltung gegenüber den Deutschen war ambivalent. Manche dienten ihm weiterhin, manche nahmen ihm die Waffen weg, und manche meinten es sei wertlos auf Deutschland zu warten. Aber in der Hierarchie der Feinde, relativ gesehen, belegte Deutschland den 3. Platz. Der zweite waren die Polen, die um jeden Preis vom ukrainischen Territorium entfernt werden sollten, und an erster Stelle war Moskau. „Dies ist der Hauptfeind, der nicht zulässt, dass die Ukrainer, einen unabhängigen Staat schaffen. Wir, Ukrainer, befinden uns in einer schwierigen Situation.„
„In der Verkündigung der OUN erwähnt wurde einerseits die Moskau-jüdische Invasion die weiterhin ihre Gase atmeten, auf der anderen Seite die Kolonialpolitik Deutschlands die bereits spürbar wurde. Der politische Verstand sagt uns, dass wir warten sollen. Wir führen die Menschen heute nicht auf die Barrikaden, gehen nicht den Kampf mit den neuen Besitzern der Ukraine ein. Unser erster Gegner ist immer noch Moskau. Es spielt keine Rolle, ob es heute rot ist, oder morgen weiß.“ Als sich die Lage an der Front für die rote Armee geändert hatte, beschlossen Aufständische, dass sie von nun an die Russen mit aller Kraft bekämpfen werden. In den Wäldern von Wolhynien und Polesie bildeten sich Kampfeinheiten, aus denen die ukrainische Aufstandsarmee – UPA – entstand. In der Geschichte der UPA spielte der national-religiöse Krieg mit der polnischen Untergrund-Armee, der in 1943 ausbrach, die wichtigste Rolle. Die ukrainische Aufstandsarmee vertrieb die Polen aus Wolhynien auf gewaltsame Weise, da dieses Territorium rein ukrainische sein sollte. Dann begann die ethnische Säuberung der umgekehrten Reihenfolge, als Polen von dem Territorium Ukrainer verbannte. Die Ukrainer wurden 3 Jahre lang vom südöstlichen Teil Polens vertrieben. Die genaue Zahl der Opfer auf beiden Seiten ist nicht bekannt. In Warschau sagt man, dass der ukrainisch-polnische Krieg über 100.000 polnische Leben gekostet hat. In Warschau wurden die ukrainischen Nationalisten als Banditen bezeichnet. Aber es ist fair zu sagen, dass die polnische Armee später die Ukrainer mit kein bisschen weniger Grausamkeit von ihrem Hoheitsgebiet vertrieb. Dieser Krieg gab der ukrainischen Aufstandsarmee eine heroische Aura. Er schützte die Menschen vor den Polen. Roman Schuchewytsch befahl die UPA. Pseudonym – General Kornett Taras Chuprynka. Roman Schuchewytsch, auch bekannt als Taras Chuprynka, erhielt den goldenen Stern eines Helden der Ukraine sogar noch früher als Stepan Bandera. Obwohl das Denkmal für den Helden nicht zu Hause aufgestellt wurde, sondern in dem Ort, in dem er während des Schusswechsels verfolgt und getötet wurde. Roman Schuchewytsch studierte an der Straßenabteilung des Lemberger Polytechnischen Instituts. Er verließ sein Studium um sich an der Untergrundarbeit zu beteiligen. Er wurde für seine Teilnahme an der Ermordung des Ministers für innere Angelegenheiten Polens festgenommen. 8 Monate vorher fand seine Verhandlung in einem Konzentrationslager in Bereza Karthaus statt. Zwei Gebäude hinter mir ist das ehemalige polnische Konzentrationslager, das bis zum 18. September 1939 in der belarussischen Stadt Biaroza bestand. Er wurde in diesem Konzentrationslager eingesperrt, nicht von einem Gericht, sondern durch Entscheidung der Polizei, wie nun von subversiven Elementen, d.h. Feinden des polnischen Staates, behauptet wird. Das Konzentrationslager war berüchtigt für die besonders brutale Behandlung seiner Gefangenen. Bei einem Treffen im Gefängnis bat ihn seine Frau die Politik zu verlassen. „Ich kann mir nicht helfen“, antwortete Schuchewitsch. „Ich liebe die Idee mehr als dich und meinen Sohn “ .
Nach der Besetzung Polens durch die Deutschen, zog Schuchewitsch nach Krakau. Er trat der Abwehr bei und erstellte die Legion „Nachtigall“. Mitte Oktober schickten die Deutschen dann den ukrainischen Bataillon nach Belarus um die Guerilla zu bekämpfen. Weder Schuchewitsch, noch seine Verbündeten waren über den gefährlichen Dienst fern der Heimat erfreut. Die Deutschen lösten das Bataillon auf. Schuchewitsch ging in den Untergrund. Einheiten der ukrainischen Aufständischen Armee kontrollierten etwa ein Viertel des Territoriums der Republik. Ganze Bataillone wurden überfallen und zerstört. Die OUN konnte dem sowjetischenKommandeur der 1. Ukrainischen Front, Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin, eine Falle stellen. Er starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Einheiten der ukrainischen Aufständischen Armee, die im sowjetischen Rückraum kämpften, lenkten die großen Kräfte der Roten Armee vom Krieg mit der Wehrmacht ab. Banderovtsy verzögerten dadurch den Zweiten Weltkrieg. E
Das erlaubte den Deutschen somit die Ostfront zu halten. Soldaten der Roten Armee starben, bis die Wehrmacht ihre eigene Grenze verteidigen musste. Im 3. Reich setzte sich die Zerstörung unschuldiger Menschen fort. Das war insbesondere Banderas Schuld. Es gab eine komplette Änderung der Orientierung. Es wurde entschieden England und Amerika um Hilfe zu bitten. Daher wurde die Verfolgung von Ausländern eingestellt und die Gleichheit aller Völker erklärt. Antisemitische Appelle schlossen Kontakte mit dem Westen aus. Darüber hinaus wurden die Juden bereits liquidiert. Unter Bandera wurde gemunkelt, dass die Briten die Hilfe einer Armee von kanadischen Ukrainern formten, die mit Fallschirmen kommen werden. In diesem Haus tötete der OUN-Amokläufer am 23. Oktober 1949 den berühmten Schriftsteller Jaroslav Golan. Der Schütze wurde gefangen, vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. In Wohnung 10, wo Golan lebte, gab es während der Sowjetherrschaft ein Museum, jetzt ist es weg. In den Strukturen die Bandera und Schuchewitsch unterlagen, zeichnete sich ein gut organisierter Sicherheitsdienst aus. Die Mitglieder waren diejenigen, die vor dem Krieg in die deutsche Schule gingen. Es waren unendlich grausame Menschen, die jeden töteten der der Kooperation mit den Russen verdächtigt wurde. Eine Menge der ermordeten Leute ging auf dieRechnung von Bandera und Schuchewitsch. Die Militanten erschossen Lehrer, Vereinsleiter und Ärzte. Sie waren sehr grausam zu den Dorfbewohnern, die mit den sowjetischen Behörden zusammenarbeiteten. Auch Kinder wurden nicht verschont. Es ist nicht so leicht zu sagen, wer in der westlichen Ukraine bewusst der UPA half. Wer es aus eigenem Willen tat, und wer lediglich eingeschüchtert war. Wer sich weigerte sie zu versorgen oder Nachts Unterkunft zu bieten wurde von den Sicherheitsleuten ermordet.
Kämpfer der Ukrainischen Aufständischen Armee gingen in den Wald, brachen in kleine Gruppen und versteckten sich in den Höhlen oder in Kraivka, wie man hier sagt. Das Waffenlager ist nur ein primitiver Bunker. Unter dem Druck der sowjetischen Truppen zog sich die ukrainische Aufstandsarmee in das Territorium von Polen und der Slowakei zurück.Oder ging in den Untergrund um dort zu warten, bis der 3. Weltkrieg ausbricht, auf den sie hofften. Nun würden ihre nationalen Träume von den Amerikanern realisiert werden. Die Truppen wurden in kleine Gruppen aufgeteilt. In den Waffenlagern konnte man sich Monate lang über Wasser halten, doch war das ein hartes Leben. Ohne frische Luft, ohne richtige Nahrung, in den beengten Verhältnissen, krank. Sie leideten an Skorbut, Tuberkulose und Rheuma, so dass die Sicherheitsbeamten, die alle überprüften, bei allen Rheuma festgestellt haben. Dies war das sicherste Zeichen, dass die Menschen schon lange im Bunker verschwunden waren. Man dachte, dass die Bunker im Winter einfacher zu finden seien, da bei Sonnenaufgang oder bei Sonnenuntergang die entweichende warme Luft, die aus den Lüftungsöffnungen stieg, zu sehen war. Dort verwendete der KGB den langen, dünnen Schlauch, und öffnete das Flaschenventil mit der Spezialausrüstung Typhoon. Das Schlafmittel Gas mit direkter Wirkung. Sie verwendeten das spezielle Präparat Neptune 47 um die Militanten gefangenzunehmen. Agenten des KGB gaben es in die Nahrung und Wasser. Die Personen verloren dann ihre Fähigkeit sich zu bewegen und versanken 2 Stunden lang in tiefen Schlaf, und als sie aufwachten waren sie so durstig, dass sie für einen Schluck Wasser bereit waren jede Frage zu beantworten. Diese Zeit galt als die beste für den Zweck des Verhörs. Seit mehreren Jahren wurde die Bewegung der ukrainischen Nationalisten tatsächlich unterdrückt. Es war angsteinflößend Kämpfern der UPA zu helfen. Die Bauern hatten Angst sie ins Haus zu lassen, zu füttern, Auskunft zu erteilen. Der OUN wurde klar, dass weiterer Widerstand zwecklos war. Aber einige hatten Angst vor Strafe, andere waren einfach an die Macht, die Waffen ihnen gaben, gewohnt. Sie wollten kein normales Leben mehr. Als die Kämpfer der UPA verstanden, dass sie entdeckt wurden und die Flucht in den Wald scheiterte, begruben oder erschossen sie sich selbst. In der Regel gaben lebendige ukrainische Kämpfer die in Gefangenschaft gerieten nicht auf. Der KGB handelte rücksichtslos. Fragwürdige Personen wurden zusammen mit ihren Familien deportiert. Einige der Dörfer, die als Banditen erkannt wurden, wurden verbrannt. Es gab absolut inakzeptable Vorfälle. In dem Dekret des Politbüros der Kommunistischen Partei der Ukraine vom 10. Januar 1945 wird erwähnt, dass einzelne Soldaten und Offiziere des NKWD und NKGB ohne Untersuchung Repressionen angewendet haben, Hütten verbrannten und Personen ohne Gerichtsverfahren töteten, die absolut nicht zu den Banditen gehörten.
Dadurch diskreditieren sie sich selbst und die Organe der sowjetischen Behörden. Das Denkmal der Opfer der kommunistischen Verbrechen in Lemberg wurde auf der Straße errichtet, die nach Stepan Bandera benannt ist. Natürlich ändern die Dokumente über die Verbrechen der Stalin-Ära vieles in unseren Ansichten über die jüngste Geschichte. Aber nicht die Bewertung der Aktivitäten der OUN Verwalter des Untergrunds, die jahrelang befehlten unschuldige Menschen zu töten. All die Jahre suchte der KGB nach dem Oberkommandierenden der UPA, Roman Schuchewytsch. Am 3. September 1944 wurde dem Leiter der OKGB Abteilung der Region Lemberg von den regionalen Dienststellen der Befehl gegeben: „Informationen von Geheimagenten deuten darauf, dass sich Roman Schuchewytsch in Stadtteilen der Lemberg Region verbirgt. Fragen Sie alle bewährten seriösen Agenten.“ Im Falle, dass Schuchewitsch entdeckt wird, soll dieser mit größter Sorgfalt heimlich gefilmt werden und sofort der 2. Division der OKGB Divison in der Region Lemberg gemeldet werden. Die erste Anweisung hinsichtlich der Suche Schuchewitsch gab es im Jahr 1944. Er wurde 6 Jahre lang gejagt und wurde erst am 5. März 1950 in diesem Haus gefunden. Generalleutnant Pavel Sudoplatov wurde geschickte um Schuchewitsch in Lemberg zu fangen. Am 5. März 1950 berichtete er dem Minister für Staatssicherheit der UdSSR die Rechnungen: das Resultat war die Menge an Agenten und operativen Tätigkeiten und von Tschekisten durchgeführten militärische Einsätze, 08.30, wurde im Dorf Blogbee Bryuhovetskogo Bezirk, Lemberg Region, beim Versuch der Gefangennahme, in Folge bewaffneten Widerstands, ein bekannter Organisator und Leiter des Gangsterauroskops Untergrund Roman Schuchewytsch getötet. Auf der ersten Etage des Hauses befand sich der Dorfladen, der als praktischer Deckmantel für kraivka des Roman Schuchewitsch diente. Es sah aus als würden Verbündete kommen um Lebensmittel zu beschaffen, doch sie gingen in den hinteren Raum und in den 2. Stock zu Schuchewitsch. In diesem Raum im 2. Stock lebte Roman Schuchewytsch. Er hatte Kontakt zu Stepan Bandera und dirigierte weiterhin noch bestehende Einheiten der ukrainischen Aufständischen Armee mit der Hilfe von Boten. Roman Schuchewytsch war loyal zu Bandera, führte alle seine Anweisungen aus. Bandera forderte einen heimlichen Krieg fortzusetzen, wenn auch von der ukrainischen Aufstandsarmee nur wenig übrig war. Doch während seine Männer weiterhin starben, fühlte sich Bandera als Führer der nationalen Bewegung und war für einige der Geheimdienste von Interesse. Im zweiten Raum lebte eine vertrauenswürdige Kommunikationsbotin Schuchewitschs – Galina Dedyk und die Wirtin Anna. Und hier war die Küche in der ein Ofen stand und das Essen gekocht wurde. Merkmale Schuchewitschs wurden in der Anweisung erwähnt. Überdurchschnittliche Größe, stämmig gebaut, längliches Gesicht, rote Haare, Haare über die Stirn gekämmt, eine lange Nase mit einem Buckel.
Graue Augen, Piercing, und ein scharfer Blick. Energisch Bewegung, schmale Lippen, immer angespannt. Das Porträt ist präzise. Und doch versteckte sich Shukhevych viele Jahre lang mit Erfolg. Reiste im ganzen Land mit Dokumenten unter falschem Namen, ging zu Ärzten um sich behandeln zu lassen. Sogar Urlaub in Odessa hat er gemacht. Es gab einen Aufhänger und es wurde ein Versteck gebaut, mittlerweile wurde natürlich alles saniert. Und hinter dieser Tür konnte sich Schuchewitsch, seine kommunikative Beamtin, zwei Sicherheitsleute einige Zeit verstecken. Sicherheitsbeamte verwalteten komplexe Kombinationen. Am 3. März 1950 verhafteten sie einen der Boten Schuchewitschs – Daria Gusyak, genannt Darka. Nach 2 Tagen erfolglosen Verhörs gelang es dem erfahrenen KGB Insider ihr Schweigen im Richterzimmer zu brechen. Ihr wurde gesagt, man würde sie entlassen, und, falls erforderlich, könne sie die Notiz nach außen überreichen. Laut Bericht der Staatssicherheit Abakumovs, versuchte Darka Wege zu finden Schuchewitsch über ihre Festnahme zu informieren und machte den Vorschlag eine Notiz an das Dorf Bilogora zu senden, so dass um 22:00 Uhr am 4. März bekannt wurde, in welchem Dorf sich Schuchewitsch und Delyc versteckten. Um 8 Uhr wurde das Dorf Belogore abgesperrt. Als der KGB kam, öffnete Galina Dedyk die Tür und sah, dass das Haus umgeben war. Sie erkannte, dass sie dieses Mal nicht fliehen kann. Galina Dedyk wurde lebendig ergriffen; sie versuchte, ein Fläschchen mit Gift, das sie im Mund hatte, zu schlucken. Aber es war ihr nicht erlaubt zu sterben. Sie sollte als Zeugin dienen um Sicherheitsbeamten zu helfen die UPA zu beenden. Nichts hat sich hier seit dem geändert, auch das Treppenhaus ist die gleiche. Schuchewitsch erschien auf der Treppe. Er sah Sicherheitsbeamte und eröffnete das Feuer. Einer wurde getötet und sie feuerten zurück. Was dann geschah, wird von verschiedenen Quellen unterschiedlich berichtet. Aber die Tatsache bleibt, Schuchewitsch wurde nicht lebendig gefangen. In Schuchewitsch Eigentum wurden, laut dem KGB in Moskau, Chiffren und Code für die Kommunikation mit den Führern des OUN Untergrunds gefunden. Des weiteren auch ein Pass, Militär-ID und andere Dokumente unter falschem Namen. Die Leiche Schuchewitsch wurde nach Lemberg überliefert, wo sich sein Sohn im Innengefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit befand. Dieser identifizierte den Körper seines Vaters. Nur für den Fall wurde der Leichnam zwei weiteren ehemaligen OUN-Mitglieder gezeigt. Sie bestätigten, dass es Schuchewitsch war. Die Suche nach dem Kommandeur der ukrainischen Aufstandsarmee war beendet. In den frühen 50er Jahren wurde der bewaffnete Untergrund in der Ukraine unterdrückt. Die Organisation der ukrainischen Nationalisten existierte nur im Exil und ihr Charakter blieb Stepan Bandera. Beim Beitritt zur OUN nahmen neue Mitglieder einen Eid – „Ich schwöre der Ukraine, dass ich treu und ehrlich alle Verpflichtungen gegenüber der Organisation der ukrainischen Nationalisten unter Führung Stepan Banderas durchführen werde. Ich werde jeder Zeit bereit sein mein Leben dem Kampf für einen unabhängigen ukrainischen Staat zu widmen. Ehre gebührt der Ukraine! Ehre gebührt den Helden!“
Banderas Immigrations-Tätigkeit wäre ohne die Hilfe der westlichen Geheimdienste unmöglich gewesen.Der amerikanische Geheimdienst versuchte ukrainische Kämpfer für die Teilnahme am Kalten Krieg zu verwenden, der bereits im Gange war und jeder Zeit in einen heißen Krieg eskalieren konnte. Wenn so viele Ukrainer im Zweiten Welt für Hitler kämpften, so argumentierten die Scouts, dann hassen sie das Sowjetregime und könnten in einem künftigen Krieg Verbündete sein. Im Jahr 1948 begann das Kommando der US-Flugzeuge die ukrainischen Städte aus der Liste der vorrangigen Ziele in einem künftigen Krieg zu entfernen. Sie würden die Ukraine nicht bombardieren, in der Hoffnung, dass diese gegen Moskau handeln würde. Die Briten nutzten die Organisation der ukrainischen Nationalisten, um Informationen über die Sowjetunion zu sammeln. Aber Banderas Leute würden ihre Leben nicht zum Wohle der britischen Nachrichtenbulletins riskieren. Daher halfen die ukrainischen Kämpfer den Armeen. Solche Handlungen konnten nicht unbeantwortet bleiben. Der Versuch Bandera zu finden blieb lange Zeit ohne Erfolg. Während der Arbeit wurden Bogdan Nikolajewitsch Staschinski avisiert. Seine Familie sympathisierte mit den Nationalisten, aber Bogdan, der am pädagogischen Institut studierte, unterbrach den Kontakt zur Familie. Er wurde von den Sicherheitsorganen der Region Lemberg rekrutiert. Staschinski und seine Schwester gewannen das Vertrauen ihres Verlobten, der eine Gruppe von Kämpfern führte. Sie gingen mit ihm in den Wald um dazu beigetragen, die Gruppe zu zerstören. Der junge Mann zeigte offensichtlich die Fähigkeit illegal zu arbeiten. Er wurde nach Kiew geschickt um zu studieren. Wo er in einer geschlossenen Bildungseinrichtung des Ministeriums für Staatssicherheit Deutsch und Polnisch studierte. Er entwickelte eine zuverlässige Legende. Er tarnte sich als ein deutscher Joseph Lehmann der in Polen geboren wurde. Bogdan Staschinski kam auf der Suche nach Stepan Bandera immer wieder nach München und schaffte es nicht, ihn zu finden. Bis schließlich Staschinski die Adresse eines gewissen Herrn Stephen Poppele fand, und unter diesem Alias lebte Stepan Bandera, der Führer der Organisation Ukrainischer Nationalisten, in der bayerischen Landeshauptstadt. Dies ist das Haus. Stepan Bandera, der es gewohnt war immer gejagt zu werden, hielt sich sehr vorsichtig in der Bundesrepublik Deutschland auf. Staschinski wollte in das Haus kommen, um einen geeigneten Ort für einen Attentat zu finden. Er hatte eine Reihe von Schlüsseln, aber konnte die Eingangstür nicht öffnen. Die Garage in der Bandera sein Auto parkte hat er auch nicht aufgekriegt. Er brachte einen neuen Schlüsselsatz, einer von ihnen passte in die Tür. Er war mit einer Gas-Pistole bewaffnet. Das Gift wurde in einem dünnen Strahl verabreicht. Es verursacht Vasokonstriktion des Großhirns.
Der Tod kam in wenigen Augenblicken. Staschinski hatte das Gegenmittel. Zu seiner Sicherheit gab der Offizier der technischen Direktion des KGB Staschinski den Rat umgehend vor der Aktion eine dieser Pillen zu schlucken. Und unmittelbar nach dem Schuss ein Fläschchen zu zerbrechen und den Inhalt einzuatmen. Er nahm das Gegenmittel jeden Tag zum Frühstück ein und beobachtete Bandera den ganzen Tag, um einen passenden Zeitpunkt zu wählen. Am 15. Oktober 1959, gegen ein Uhr, sah Staschinski Banderas Auto. Er lief schnell in die Einfahrt, wartete eine Minute und bewegte sich langsam in Richtung Bandera. Staschinski wirkte sehr kühl. Stepan Bandera Andriyovych hob in einer Hand eine Papiertüte mit eben gekauften Tomaten und versuchte mit der anderen den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken. Staschinski fragte mitfühlend ob das Schloss kaputt sei. Bandera sagte: „Nein, es ist alles in Ordnung.“ Er sah den Fremden und dann hob Staschinski die Gas-Pistole, mit einer Zeitung bedeckt, schoss Bandera ins Gesicht und lief weg. Staschinski erhielt den Auftrag vom KGB Vorsitzenden Alexander Nikolajewitsch Shelepin. Der Belohnte wurde zu Auffrischungskursen geschickt, und vor einer langen Reise in den Westen gewarnt. Die Arbeit die dich erwartet ist nicht einfach, aber ehrenhaft und wertvoll, sagte Shelepin. Doch Bogdan Staschinski hat eine Frau, die er liebte, eine Deutsche namens Inga Paul. Sie überredete ihn in den Westen zu fliehen. Sie taten es im August 1961. Staschinski ergab sich der westdeutschen Polizei und erzählte alles.
Vladimir Semichastny: „Früher habe ich Shelepin und ihn gefragt, warum bist du denn gegangen? Er hatte dort eine Romanze mit einer Deutschen. Und er bat sie zu treffen. Und er ließ ihn gehen. Und sie arbeitete gegen ihn. Sie arbeiteten gegeneinander und dann begann die Liebe. Und aus Dankbarkeit, dass er eine solche Tat vollbrachte und so weiter, wurde er umso mehr belohnt. Und er erlaubte ihm eine Woche dahinzugehen. Und er blieb dort. Und gab es auf. „
Staschinski kam in Karlsruhe vor Gericht. Er wurde zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Richter stellte fest, dass die sowjetische Regierung der Hauptschuldige der Ermordung von Stepan Bandera sei.
George Sannikov: er musste im Jahr 1950 liquidiert werden, in 49, 50. In 51 oder in 53. Aber nicht in 59! Er war völlig zerfallen. Es war eine politische Leiche.
Heute, mit unserer Hilfe, ohne unsere Hilfe, haben wir ihn wiederbelebt. Er ist ein Held der Nation. Und er ist überhaupt kein Held, sondern weit davon entfernt.
Stepan Bandera und seine Mitarbeiter wurden als Anti-Stalinisten rekrutiert, Kämpfer für die Freiheit und Unabhängigkeit des ukrainischen Volkes. Aber eine unvoreingenommene historische Analyse zeigt, dass sie absichtlich die Zusammenarbeit mit dem 3. Reich eingingen. Sie sahen, wie die Deutschen sich in den besetzten Gebieten verhielten, aber es störte sie nicht. Sie verwendeten doch selbst die gleichen Methoden und hielten die gleiche Rassenideologie. Sie begrüßten die militärischen Siege der Wehrmacht und Vernichtung der Zivilbevölkerung durch die Deutschen. Sie dienten in der Besatzungsverwaltung und halfen somit Hitler dabei das Programm der Vernichtung der Ukraine, sowie die Versklavung und Vernichtung der ukrainischen und anderen slawischen Völker durchzuführen. Wenn Bandera und einige Unterstützer der Deutschen vom Vertrauen in die Konzentrationslager kamen, und jemand erschossen wurde, lag dies nicht daran, dass sie Gegner des NS-Theorie und Praxis waren, sondern weil sie die Rolle von Partnern annehmen und mehr verlangen wollten. Wer mit Verbrechern Beziehungen eingeht braucht sich nicht zu wundern, wenn er selbst zum Opfer wird. Das Problem ist, dass sie sich in der Zeit der Sowjetunion versteckten. Die Geschichte war verzerrt und gelassen. Als Ergebnis der Abneigung gegen die sowjetische Regierung erhielt jeder der diese bekämpfte einen heldenhaften Charakter. Schuchewitsch und die UPA haben rund um Bandera Legenden und Mythen entwickelt, die sie nicht verdienen. Mythen leben eine lange Zeit, aber werden niemals wahr. Und als die Sowjetunion zusammenbrach wurde Stepan Bandera zur Flagge, der Held des antirussischen Kampfes, und er ersetzte in den ukrainischen historischen Gedächtnissen viel wertvollere Figuren. Was Russland und die Ukraine benötigen ist diese tiefgehende, gründliche Untersuchung unserer gemeinsamen Geschichte, die nicht zum Werkzeug in der aktuellen Politik werden sollte. Und dann, können wir die komplexe Geschichte der ukrainischen Nationalbewegung vielleicht besser verstehen. Und vielleicht wird dann Stepan Bandera hier in der Ukraine nicht mehr als Held gesehen.
PART I
Newsreel did not film him, the state he proclaimed existed only for a few days, and that only on paper. He didn’t have time to enjoy his power. He spent a considerable part of life behind prison bars, in concentration camps, or underground, hiding under an assumed name. One can only get a image of him using photographs and drawings. When posing for a photo, he would choose a favorable angle, all the drawings were complementary to one picture of him. What was he like in a real life? He was very short and small. He had a thin figure of an ascetic, and a pale face, stern and unsmiling, burning with inner passions. He had cold fire in his eyes, the ruthless gaze of a fanatic. From his youth he was possessed with national idea and it would seem that he was looking for a true enemy to prevail. As he left his post 2014, President Victor Yushchenko announced the posthumous rehabilitation of the leader of the organization of Ukrainian nationalists, Stepan Bandera, which millions of people had been waiting for for many years.
He awarded Bandera the title of Ukraine hero, for defending the national idea and the struggle for an independent Ukrainian state. It makes me feel a little uncomfortable that this man stands behind me, as if I was posing against a background, but here in the West of Ukraine, he is really a hero for many people. And what was he in reality? Was he a Nazi assistant, or a fighter for the independence of Ukraine? One thing is for sure, the national Ukrainian movement requires a serious approach, and you need to look into the matter.
Lvov consists of streets named in honor of the leaders of the organization of Ukrainian nationalists, and the heroes of the fascistic Revolutionary Insurrectionary Army of Ukraine that for many years fought against the Soviet troops. It consists of these houses with bas-reliefs of persons who, during WWII served the German occupation administration and the markets trading mixed up Soviet medals and German iron crosses, the awards of OUN and UPA.
SELLER: no filming! Lvov (Lviv, Lemberg) is a memorial to the Jews, killed by the Germans with the active participation of local nationalists. Lvov is the cross to the victims of the Holodomor. Lvov – it is a stone on a spot where, as it is written, a monument to the victims of Communist terror will be established. And all this in one place. For us, this picture of the world seems upside down, how did it happen that in Western Ukraine they chose Stepan Andriyovych Bandera as a hero?
On the night of October 23, 1933, Stalin was resting in Gagry when he received an encryption from Moscow, which reported of the terroristic killing of the Soviet foreign workers by the organization of Ukrainian nationalists. It was the work of 24 year old Stepan Bandera. Autumn Bandera decided to kill the Soviet Consul in Lvov. The Consulate then housed in this building. Polish documents relating to the Soviet Consulate are stored in Lvov archive. The OUN had the inside man, a house painter, who worked at the Consulate permanently. He made a detailed plan of the quarters by Bandera’s request, and even sketched picture of the Consul. To kill a Soviet diplomat, Bandera sent Mikola Lemik. He was only 18 years old. Lemik was proud of a matter entrusted to him. It was one of the features which determined the success of Bandera – the ability to conquer the hearts and minds of young people of a certain psychological type. Mikola Lemik obeyed him unquestioningly. On the afternoon of October 22, Lemik came to the Consulate; Bandera gave him 30 zlotys, so he could buy a decent pair of shoes. Lemik gave a phoney name and asked to see the Soviet Consul. Mikola Lemik entered the Consulate, feeling himself a master of life and death, judge, and executioner in one person. Most of all he was afraid to show himself as a coward, or not sufficiently reliable member of the organization.
He was determined to prove his bravery and contempt for the enemy. Diplomat sent from Moscow was receiving this day, instead of the Consul. Lemik told him
– “I have a sister in the Soviet Union, She writes”, asking to go to see her.
– “Well, show me the letter” – suggested the diplomat.
– “Read this, muscovite!” – said Lemik, he pulled a gun instead of the letter, and shot the diplomat. The yard-keeper ran as he heard the noise, Lemik shot the yard-keeper as well, and ran out of the Consulate.
The killer was caught by Polish police guarding the Consulate (Lemberg, West-Ukraine was those times polish Territory). Mikola Lemik didn’t even resist, he knew that the young Ukrainian nationalists would admire him. And they would like to copy him. The OUN fighters isolated themselves within their own circle. The whole world shrank to the size of the underground organization for them, and if the leader approved the action that would make it right. At a trial, Lemik said that he had killed a Soviet diplomat in protest against the Soviet Holodomor, which was (allegedly ) organized by Moscow in Ukraine. He was sentenced to 8 years in prison (only about 8 years, because Poles were virulent Russian haters and are there to this day). In 1939 the Germans released him. Now he is known as a hero in Lvov. Shot of a diplomat was not an act of despair, or a protest of a single, this was worked out strategy. They inspired the fighters of the OUN, that the murder of a political enemy was not only a necessity – but a duty. It doesn’t matter that an innocent man was killed – the end justifies the means. Stepan Bandera and his associates were not just silently following this principle, they praised the terror. At first they were hunting for Polish officials and representatives of Soviet power. Then the nationalists took up for each other. In the end, even the clergymen got under millstones of the brutal fashion. The museums in honor of Stepan Bandera were opened in Western Ukraine. We visited three. A large memorial complex was raised in his birthplace. Stepan Bandera was born in a house in the village of Old Ugrinov, which is now Ivano-Frankivsk region. His mother was a school teacher; she died very young, as soon as she gave birth to her 8th baby. The girl did not survive. The father remained with seven small children on his hands. Andrey Bandera was a Greek Catholic priest. He was sent here to the village to serve in the local Church. Until 1918, the West Ukraine, Galicia, was no part of the Russia, but the Austro-Hungarian Empire. After that it was Poland. And since 1945, the Soviet Union. It separated from the Eastern Ukraine. And belonging to their own Unitarian, that is, the Greek-Catholic Church did the inhabitants of Galicia isolated community. Galicia was burdened by the role of the abandoned Austrian province. It was not Kiev, but Lvov, the main city of Galicia, which became the cradle of Ukrainian national idea. Here it found its aggressive, warlike features. The explanation should be sought in the Galician peasants’ psychology which was full of prejudices, and saw the machinations of foreign enemies in everything. Ukrainian nationalism already originally had an anti-Russian orientation. Even for Taras Shevchenko muscovite (Russian) is a stranger. A romance with Poland was born in the environment of the Galician Ukrainian intelligentsia; perhaps this was because the Poles passionately longed for independence too and Jews and Russians hated. The memory of this the great monument of Polish poet Adam Mickiewicz is remained in the heart of Lvov. And the Ukrainian national anthem „yet Ukraine did not die“ has something similar to Polish „yet Poland has not perished“. But in any case, the romance between Poles and Ukrainians was very short-lived. The history of Ukrainian statehood is small. It was ruled by Prince St. Vladimir, Yaroslav the Wise, Daniil Galitsky, Bogdan Khmelnitsky and had two years of independence during the civil war. The First World War led to the collapse of the Austro-Hungarian Empire. National minded Ukrainians tried to form their own state. It was here on 1 November 18, Ukrainian national Council proclaimed the establishment of the West Ukrainian national Republic. But the Poles did not allow the Ukrainians to establish their own state. On November 4 Polish troops went on the offensive, attacked the city and on the night of the 22nd, took Lvov. Bandera`s father was among the deputies of the legislative Assembly of the short-lived West Ukrainian National Republic. Stepan Andreevich had inherited Political views. As a teen he was a member of the organizations that were engaged in military-sports preparation of the Ukrainian youth. Sichivy Riflemen, who perished in the defense of Lvov, was buried at the Iyanov cemetery. Overcoming fierce resistance of the Ukrainian army, the Poles took Galicia. And Ukrainian nationalists bitterly said that after the First World War, the Poles received their state, and Ukrainians didn`t. The Poles won the war and occupied the Ukrainian land. This caused frustration and anger among Western Ukrainians. Bandera joined the agronomy Department of the Lvov Polytechnic Institute. He was going to become an agronomist, but left his studies because got involved in the struggle for an independent state. Stepan Bandera, from his youth, was distinguished by perseverance, will, and commitment. He deliberately refused from tobacco and alcohol. He played various musical instruments. It came very easily to him to become friends with other people, and bend them to follow his will. In June, ‘45 people’s Soviet Commissar of state security of Ukraine Sergey Romanovich Savchenko sent out to the heads of regional departments the guidance on Bandera. As a student of an agricultural Academy, he was preparing for possible repressions for aggressive nationalist activity. He coached his will, he clamped the pencil between his fingers, and he cut himself with needles, and so on. In cases of toothache, he did not go to the doctors, and instead went to the blacksmith to have his teeth pulled. Emigrants, who fled from the Poles in the late twenties formed the organization of Ukrainian nationalists. It was headed by Colonel Yevhen Konovalets. The goal of the OUN – is the creation of an independent Ukrainian, unified, that is, a single united state. Poles were called the main enemies because Western Ukraine was part of Poland. But they hated the Russians and the Jews as well. Young Stepan Bandera joined the OUN, and quickly moved to the key positions. The Ukrainian nationalist organization fighters dreamed of their own state, where they would establish a national dictatorship, get rid of the others, and be alone. Ukraine is only for ethnic Ukrainians. The rest of the Nations, who lived nearby, were enemies – redundant on this land. They should be cast out or destroyed. Religious writer Georgy Petrovich Fedotov used to write that the Russian intellectuals have one fault to the Ukrainian national movement. They ignored it. But the trouble is that in reserved Galicia, national idea was mounted by fanatic radicals, such as Stepan Bandera. It was a narrow provincial little world, and nationalistic schizophrenia was progressing, destroying the minds with its poison. The nationalists made him a hero, and thus, pushed the Western Ukraine on the path to destruction. In summer of 1934 Bandera prepared in Warsaw, the terrorist attack against the Minister of internal Affairs of Poland – General Bronislaw Pirate in response to the crime against the Ukrainian people. The killer, Grits Matseyco, was a fantastically cold-blooded man, he managed to escape. But during the mass raid, the Polish police arrested Bandera, who provided the killer with the weapon. He was sentenced to death, which was substituted to life in prison. While Bandera was imprisoned in a Polish prison, a former Colonel, Andrey Antonawich Melnik, became the head of the organization of Ukrainian nationalists, who settled in Italy under the wing of Mussolini. The youth wing of the organization rebelled. Impatient and radical, they blamed the elderly Melnik for cowardice and lack of determination. They were looking for a strong-willed and desperate man, and regarded Bandera as their leader. The organization of Ukrainian nationalists split into banderavtsy and melnykites. The fate of Bandera was decided by Hitler, who attacked Poland. The Germans released all prisoners of Ukrainian nationalists to freedom. Bandera went to Andrew Melnik in Rome. He tried to persuade him to resign as head of the OUN. He didn’t. Bandera then proclaimed himself the head of the Ukrainian national movement. The defeat and occupation of Poland was a celebration for the Ukrainian nationalists. The enemy was defeated and humiliated. The Ukrainian nationalists were in a privileged position on the occupied territory. The Germans, given their hatred of the Poles, Jews and Russians, formed the Ukrainian police units. International agent of the NKVD in Ukraine, returning in spring ‘41 with the former Poland, reported. Ukrainians basically believe in the victory of Germany and have sympathy for it. Ukrainians are more likely to receive public service, additional cards for food, and have more rights than the Poles. Poles and Ukrainians are quarreling among themselves. The second special Department of the NKVD in Ukraine amounted to review letters homes of emigrants Ukrainians.
„We live very well. We’re here to drink, eat and have a good time. And the Poles don’t have such rights as the Ukrainians. They are not allowed to visit the German girls. One pole was with a German girl, he was shot. Glory to Ukraine!“
„Soon my dear, we will come to you, but not alone, many Ukrainian troops are in Krakow. There are Ukrainians from around the world. And Germans sent Poles to work, beat and arrested them. Do unto them as they did unto the Ukrainians“
„We Ukrainians are always ready to go on the side of Germany. We have Ukrainian troops. It’s true. Dear friends, do not panic, we will see you soon, if we can handle it quickly with England and France“
In April, ’41, in occupied Krakow, gathered the second Congress of the organization of Ukrainian nationalists. They declared the main task is the struggle against Moscow. Ukraine is on the eve of the armed uprising, another moment, and millions of people will take their weapons to destroy the enemy, and to establish a state. Stepan Bandera and other leaders of the Ukrainian nationalists saw the behavior of the Germans in the occupied territory. But they were not at all bothered with the crimes of the Nazis. On the contrary, they were quite satisfied with the extermination of Poles and Jews. They were sure that the Germans would treat them differently. The Abwehr – the military intelligence and counterintelligence became interested in the leader of the OUN. After the war, captured prisoner Colonel Erwin Stolze narrated:
– “In summer 1940 I had a meeting with Bandera. He accused Melnik in passivity, and claimed that he is the true leader of the nationalists. Bandera was, by nature, energetic, ambitious, fanatic and the bandit. After a few days I had a meeting with Melnik. Melnik accused Bandera in careerism, that his rash actions will destroy the underground on the territory of Soviet Ukraine.”
The Wehrmacht was preparing for war against the Soviet Union. With authorization from the chief of the Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris, Stepan Bandera was proposed business cooperation. For Western Ukrainians Abwehr created 4 week courses. If the group was provided a radio transmitter, the radio operators had another special course. Transfer on Soviet territory occurred mostly through Slovakia and Hungary. Bandera misread German intentions. The Abwehr saw in the Ukrainian nationalists the utility force in the coming war with the Soviet Union. And Bandera decided that the Germans will give the Ukrainians an independent state, which was rejected by the Poles and Russians. But what a state! The state in which there is no place for a stranger. The government was only of their own kind, only for the Ukrainians. How did this happen? Where did the contradiction start? I think this happened on June 30, 1941. This day has split Ukraine. What happened that day, some consider a terrible crime and tragedy, while others called the 30th of June the happiest day in their life. The red army had left Lvov in the night of June 30, 1941. During the establishment of the German occupation administration, the city was in the power of the Ukrainian nationalists for about one day. First of all, you need to establish who was in Lvov, and what was being done these days in the summer of 1941. June 30 at 4:30 in the morning, advanced units of the first German mountain division and the Ukrainian battalion German name “Nachtigal” entered the city.
The «Nachtigal” battalion, which still is a matter of dispute, was created by the Abwehr to conduct reconnaissance and sabotage work on Soviet territory. Together with the «Nachtigal” battalion, the advance team of the organization of Ukrainian nationalists lead by Deputy Bandera, and Yaroslav Stetsko, arrived in the city. With his usual thoughtlessness and impudence, Bandera ordered Stetsko to proclaim the independence of Ukraine. At St. Ure’s Cathedral Ukrainians in uniform were blessed by Metropolitan Andrey Sheptytsky, the head of the Ukrainian Greek Catholic Church. The soldiers of battalion «Nachtigal” spread throughout the city, and occupied the most important objects, including a prison. And then one of the most horrible and hideous massacres began. First they began to kill the Jews, then the Poles. Fans of Bandera say that it was just a response to the crimes of the Bolsheviks. In September 1939, Western Ukraine greeted the red army with flowers as a liberator from Polish oppression. But collectivization, mass expulsion and repressions quickly changed the mood. But is the murder of innocent people the answer to the crimes of the NKVD? The leaders of Ukrainian nationalists took the opportunity to do what they have long wanted to do; to begin the destruction of strangers on this land. As it had been written in the journal of hostilities of the German 1st mountain division. At the insistence of Ukrainians in Lvov, the situation came to the pogrom against Jews and Russians. The battalion commander of the regiment Brandenburg, on the 1st of July, amounted to the report. The acts of violence on June 30 and July 1 against Jews were serious and took the character of the worst pogrom. Brutal and heinous behavior of the police force against defenseless people provoked the population. It all started with the fact that, when the red army left the Lvov, they shot the prisoners in urban prisons who did not have time to evacuate. When the German and Ukrainian units came, they opened the prison, and saw dead bodies. They pulled them outside and invited the citizens so they could see the tragic sight. When the war started, imprisoned prisoners, whom the NKVD did not have time to evacuate, were simply shot. It was called to perform the procedure on the first category. The first corpses were found here, in prison № 1 on the street of Bologna. Firing squad of NKVD managed to evacuate. That is why they laid the whole blame on all the Jews of the town, and captured them all over the Lvov. And the German military filmmakers were shooting propaganda film. Amazing how fast, literally in a matter of hours, the Bandera assistants organized it all. A lot of people wished to join the Ukrainian police, which was formed by Bandera. These people were rounding up Jews in prison. The gates of the prison Brigida were blown up to get inside. A photo of this place still exists. They put captured Jews in 3 different prisons, and recalled witnesses of these terrible events. One was ordered to dig up the corpses. Others were brought into the prison yard and were immediately shot. But those lucky ones, who were left to work, didn’t come home. Now of course, everything looks different than it was then. It was summer, and we came in winter, but I stand exactly on the spot where this photo was taken. In front of the crowd, the Ukrainian police beat and killed Jews. Inhuman screams remembered by one of the few survivors. Broken heads, disfigured bodies, and faces beaten, covered with blood mixed with dirt, excited, bloodthirsty instincts of the mob that howled with pleasure. Women and the elderly, who are almost without breath, lying on the ground, poked with sticks, and dragged along the ground. In the first days after leaving the red army, about four thousand Jews were killed in Lvov. After that, they started to kill Poles too. Yaroslav Stetsko, the Deputy of Bandera’s organization of Ukrainian nationalists, became the master of the city, with the support of the volunteer battalion «Nachtigal”. He wished to remove all the foreigners from the Ukraine. Moscow and the Jews – the main enemies of Ukraine considered Stetsko. Therefore I am sure in my point of view of the extermination of the Jews, and I approve the duplicating of German methods of Jews extermination in the Ukraine
Yaroslav Stetsko had an opportunity to implement his views that day in Lvov. He reported back to Bandera:
We create police, which will help to eliminate Jews and protect the population.
And Stetsko`s people began eliminating the Jews. After the first day of the massacre, on the night of July 1st, the head of the local organization of Ukrainian nationalists Ivan Klimov ordered to stick banners all over the town. People, be aware! Moscow, Poland, Hungarians, and Jews are your enemies. Destroy them! You must know that your leadership is OUN. Your leader is Stepan Bandera. The extermination of Jews and Poles in Lvov was well organized and deliberate action. The bodies found in urban prisons, were merely an excuse for long-planned pogrom. Extreme nationalism, or rather racism, was the principle of Bandera organization. The slogan of the organization of Ukrainian nationalists: long live independent Ukraine, without Jews, Poles, and Germans. Poles go away beyond San River! Germans go to Berlin! Jews on the hook. Historians believe that Theory and teaching of Ukrainian nationalists were very close to fascism, and some issues, such as racial frequency, even stiffer than the original fascist doctrines. On July 1st, at 5 a.m., the staff insets of the SS arrived in the Lvov, which was to deal with the destruction of the Jews, the leaders of the Soviet and party apparatus. Head of ensatz group, chief of the security police, and the SD in the South of Russia SS-brigadeführer Otto Rasch, were located in the building of the regional Department of the NKVD. Rasch missed the pogroms of June 30. All was done by his Ukrainian supporters. For many years, supporters and fans of Bandera were trying to prove that the organization of Ukrainian nationalists had nothing to do with the destruction of the Jewish population. But a relatively small German administration would not be able to destroy so many people without active help of the local population, the Ukrainian police and Ukrainian nationalists. In May, 1941, OUN prepared a statement about struggle and activity during the war. It said: The national minorities are divided into friendly, that is, enslaved peoples, and hostile – Muscovites, Poles, and Jews. During the chaos and confusion, you can afford yourself to eliminate them. On the morning of July 2nd, here in the Palace of the Metropolitan of Lvov, came Rabbi Dr. Levi. He asked Sheptytsky to affect somehow Ukrainians participants in the pogrom. Sheptytsky had suggested he stay in the Palace. But the Rabbi did not want to be saved alone. He left and was arrested by the Ukrainian police. This episode was filmed in Ukraine’s feature film „Lord John“, followed by a touching scene: the Uniate nuns save Jewish children. But all this is pure fantasy – that never happened. Andrey Sheptytsky promised to send a pastoral letter, to encourage the congregation not to participate in the robberies and murders. He did not fulfill his promises. Sheptytsky opposed the murder of the Jews in November 1942, when there was no one left to save. Uncontrolled nationalism spilled into the streets, giving exit to unbridled passion, prejudice and hatred. For Jews and Poles in Western Ukraine, all hell broke loose. And the Russians also felt in danger. Ukrainian nationalists made Jewish and Polish pogroms completely independently. So the Germans could only thank them. But Stepan Bandera mistakenly decided it was an opportune moment for the implementation of the old aspirations of the Ukrainian people, and that he would be able to repeat the successful experience of the leader of the Croatian ustashe, Ante Pavelic. Ante Pavelic was the leader of the Croatian nationalists – the ustaše. Croatia, between the two world wars, was a part of Yugoslavia. Croatian nationalists, as the Ukrainian, dreamed of their own state, but only for the Croats, without the Serbs, Jews and all others. In the thirties, the ustaše and Bandera worked closely, both very devout, equally sought support from the Vatican. Ante Pavelic was 20 years older than Bandera, but between them was a lot in common. Both were small in stature and had inferiority complex, and both created individualistic organizations. They did not recognize the opposition and difference of opinion, both fanatics. Both are extremely violent. Both believed the terror useful and necessary. Ante Pavelic settled in Italy. It was patronized by Mussolini, in 1934, when Stepan Bandera assassinated the Polish Minister of internal Affairs, the ustaše shot Yugoslav king Alexander and French foreign Minister Jean-Louis Barth. On April 6th, 1941, Germany invaded Yugoslavia. On April 10th, when the German troops entered Zagreb, Deputy Pavelic Colonel Warbler Kvaternik proclaimed an independent Croatia. Divine Providence and the will of our great ally, the centuries-old struggle of the Croatian people and the willingness of our leader, Ante Pavelic, to accept great sacrifices, led to the fact that today, on the eve of the resurrection of the son of God, raised, and our independent state of Croatia. Nazi Germany recognized Croatia. It wasn’t so independent. But Ante Pavelic received complete power over its people. In Croatia, the destruction of small ethnic groups – the Serbs and the Jews started. The cruelty of Ustashi knew no equal. To their enemies they cut the throat with the special curved knives. Stepan Bandera decided to follow the example of Pavelic, and believed that Nazi Germany would support him like they supported the Croatian leader. Bandera was greatly mistaken in his calculations. Ante Pavelic, in all respects, was more fortunate than Stepan Andreevich. He was still the head of state for several years, after the defeat of the third Reich, Pavelich had to flee from Croatia, but he died in his own bed. In the same year, 1959, when in Munich captain of state security. Bogdan Nikolayevich Stashinsky shot Bandera, but he ran forward. This historic building, built in Baroque style, is from the mid 19th century, and belonged to the society of the enlightenment. And here on June 30, 1941 at 8 PM, the Bandera organization arranged a meeting of representatives of Western Ukrainian lands. At which, it was decided to recreate the Ukrainian state. The meeting was opened by Yaroslav Stetsko; he conveyed greetings from Stepan Bandera and read the act of the re-establishment of the Ukrainian state. Then the floor was given to the father Gainuku, military priest. He conveyed greetings from Roman Shukhevych, who appeared as the commander of the Ukrainian national Legion, and from his warriors, finally the floor was taken by Archbishop Joseph Slipyj, who conveyed greetings from the Metropolitan Andrey Sheptytsky and urged all believers, all the people of Ukraine to work towards the creation of the new state. All speeches, written in the Protocol, were followed by thunderous applause and the existence of high enthusiasm. The congregation has sent greetings to head of OUN Stepan Bandera. Greetings to the creator and great leader of Germany, Adolf Hitler, and greetings to his glorious and invincible German army, greetings to Metropolitan Andrey. Greetings to all fighters for freedom of Ukraine. The participants warmly and sincerely welcomed those present at the meeting of the senior officers of the German army. Professor Koch urged those present to work closely together with the German army under the leadership of the great leader of the German people, Adolf Hitler. The meeting ended with the singing of the national anthem. When the meeting was over, from that balcony appealed to the citizens gathered here. I even wanted to go to the balcony and show how it happened, but I was not allowed because the construction was too old. Now, the townspeople were told that from now on they will be managed by the new Ukrainian government under the leadership of faithful collaborators Stepan Bandera, and Yaroslav Stetsko. The organization of Ukrainian nationalists under the leadership of Stepan Bandera called upon the Ukrainian people not to lay down their arms, until all Ukrainian regions would become an independent state. Sovereign Ukrainian authorities would provide the Ukrainian people with order, the full development of its forces and meet all their needs. Right from the meeting, Bandera`s people went here at Lvov radiostation and broadcast a message about the restoration of the Ukrainian statehood. In addition, the government Stetsko appealed in writing to all countries that maintained diplomatic relations with Nazi Germany. As the head of the Ukrainian government, Stetsko wrote, “I believe that the restoration of the Ukrainian states meets the greater Germany desire to create a Europe on new foundations. I stand on the point of view of close collaboration and soldered Union with the great German government that will carry out our release from slavery.”
The next day, July 1, Sheptytsky blessed Ukrainian Cathedral independent state and recognized Western Ukrainian government headed by Yaroslav Stetsko. It so happened that the same people oversaw the restoration of order in Lvov, which resulted in pogroms and extermination of Poles and Jews, and they proclaimed the restoration of the Ukrainian state. That’s the difficulty. They remember one thing and don’t want to remember another. This is one of the most confusing episodes of modern Ukrainian history. What happened? Hitler was enraged by the self-will of Bandera and his men. The creation of an independent Ukraine was not in his plans. On these fertile lands he intended to place the German colonists, he did not need the Ukrainian allies, and did not want to deal with General Andrei Vlasov and his associates who offered Hitler their services. Bandera expected to have their own state under a German protectorate, as the Germans dismembered Ukraine. Galicia was incorporated into the Governor-General, established on the ruins of Poland, Lvov was renamed into Lemberg, and Romania got Bukovina and the territory between the Dniester and Southern Bug. In other words, the Ukrainian nationalists who collaborated with the Germans, in practice, helped the Nazis to divide and plunder Ukraine. Various Ukrainian organizations, wanted to serve the Germans. Competitors complained to the Germans that Bandera was killing people of Colonel Andrew Melnik, who was not self-willed at all, and followed guidelines of the occupation authorities. September 13, 1941, the head chief of the Department of Imperial security, Reinhard Heydrich, commanded: members of the Bandera group eliminate their political opponents, and have already killed more than ten members of the organization of Ukrainian nationalists led by Andrew Melnik. I Offer to arrest all those who play any role in the Bandera movement on suspicion of complicity in the murder of the Melnik group members.
Previously there was a Polish prison here, and since autumn 1939, it became prison number 1 of the regional Department of the NKVD. The Germans came and also had it converted into a prison. The arrested members of the OUN, who were out of obedience, which the Germans considered dangerous, were brought there. Here ended the days of Ivan Klimov, head of the Lvov nationalists, who, on the night of July 1st was calling upon to destroy the Russians, Jews, Poles and Hungarians. Germans executed by shooting several of the OUN members, and arrested Stepan Bandera, his brothers and companions, and sent them to concentration camps. Other Ukrainian nationalists continued to serve in the occupation administration, as police, in the auxiliary parts of the Wehrmacht, or went to Germany to work at the munitions factories. Without them, the Germans just couldn’t handle the war. Stepan Bandera and the organization of Ukrainian nationalists were engaged in a conflict with the German occupation authorities not on their own will.
And this quarrel does not justify them. They were in jail, not because they were anti-fascists, or outraged by the Nazi crimes, but because they showed willfulness, without any co-ordination with the occupation authorities. But many Ukrainian nationalists didn’t understand it, and still continued to seek help in Berlin, and could not understand why the Germans repel the outstretched hand. Why did’t the Germans recognize them as reliable allies? Ukrainian nationalists formed an Alliance with criminals. Why would they decide that the Nazis would act as the perfect gentleman to them? Minister for the occupied Eastern territories, Alfred Rosenberg, was always saying: “the Slavs take good treatment as a weakness”. Ukraine was occupied and plundered by German troops, but the leaders of the Ukrainian nationalists still considered Moscow as the main enemy. It could not remain unanswered. The story of hunting Stepan Bandera is in the next series.
PART II
In the spring of 1944 the Soviet troops, crushing the Wehrmacht, entered the territory of Ukraine. For Eastern Ukraine, the arrival of the red army was liberation from German occupation. Western Ukraine, which became part of the Soviet Union only in the autumn of 1939, met the restoration of Soviet power with mixed feelings. Some were happy and greeted the Soviet soldiers as saviors, while others remembered the accelerated collectivization, before the war, deportation to Siberia, falls kulaks and enemies of Soviet authorities – they took up arms. It turned into a real guerrilla war. And by the way, the Western Ukraine, i.e. Galicia was welcoming Germans in 1941. Various Ukrainian nationalist organizations relied on cooperation with the Germans. Ukrainians worked in occupation administration with pleasure, worked as prison wardens in concentration camps and in police departments. They were hunting for the partisans, took part in extermination missions, and also volunteered SS units. Even the most prominent people did not scruple to offer Hitler their services and were delighted with his progress. Andrey Sheptytsky, the head of the Greek Catholic Uniate Church, was among them. From his Palace, the Metropolitan Sheptytsky sent a congratulatory letter to the führer of the German Reich, Adolf Hitler, on the occasion of the capture of the German troops of Kiev. The Ukrainian people wrote Sheptytsky, “We recognize you as an outstanding commander of the incomparable German Empire and entrusted to your leadership and government to the genius of their future.” Andrey Sheptytsky, Metropolitan of Halych, Archbishop of Lvov, Bishop of the Kyiv metropolis and Kamenets-Podolsky Bishop was considered an authority in Western Ukraine. The son of count Jan Sheptytsky, he left the Austrian military service, and joined the Greek Catholic, i.e. the Uniate Church and became a monk with the name Andrew. The Greek Catholic Church was perceived as a bulwark of national spirit, as an Outpost in the struggle against the Polish influence. The Directive of the people’s Commissariat of state security of Ukraine noted: Metropolitan Andrey Sheptytsky was very popular among believers and priesthood and had an incontestable authority. The Uniate priesthood declared him a Martyr for the faith on account of his imprisonment by the tsarist government, during the period of imperialistic war.
And Ukrainian separatists proclaimed him a national hero, a father of the Ukrainian people. There is a street In Lvov named in honor of Metropolitan Andrey. But I can’t forget that Sheptytsky gave his blessing to creation of the division “Galicia” which was forbidden in the other SS divisions. But Ukrainians had promission to have their own priests and Joseph Slipyj held prayer service at the solemn ceremony of division creation. Archbishop Joseph Slipyj, who studied theology at the Vatican, was the closest assistant of Metropolitan Sheptytsky, and after his death led the Uniate Church. In Western Ukraine, no one wants to admit it, but the Church blessed the young Ukrainians to serve in the SS. They say that was a far sight – to obtain weapons from the Germans, and then turn it against them as well. They say the Galicia division was secretly conceived as a prototype of the Ukrainian national army. This was very naive, because even with Ukrainian nationalists assistance, in case of Hitlers victory, Ukraine would disappear from the political map of the world. And Ukrainian nationalists knew it. Everything is much easier – they have thrown their lot in with Adolf Hitler and continued to go along with him. They hoped for his victory and wanted to curry favor with him. Reichfuhrer SS Heinrich Himmler dreamed of having his own army, but Wehrmacht objected the expansion of the SS. Army generals didn’t want to give him neither recruits nor weapons. So Himmler called in Waffen SS all pure race Europeans. Volunteers were promised German citizenship after the war. But most of them regreted their decision after they visited the Eastern front. After the attack on the Soviet Union – Armenian, Georgian, Azerbaijan and the Baltic SS legions began to form. At the dinner in the HQ, Hitler noticed to Reichfuhrer SS Heinrich Himmler: I am skeptical about the foreign legions in military actions on the Eastern front. Never forget that any of these legionnaires will feel himself like a traitor to his people.
The rapid advance of the red Army forced the Fuhrer to change his mind. By the end of the war, he took everyone who was ready to fight on the Eastern front. Hitler still did not believe that the Russians and the Ukrainians want to fight on the side of Germany, but in a desperate military situation he had to use any chance. Not long ago, they used to say in Reichskommissariat of Ukraine: we don’t have any weapons for the Ukrainians. You have nothing but a broom and a hoe. 1.5 million Ukrainians were sent to work in Germany. They worked in munitions factories. But for the leaders of Ukrainian organizations, which collaborated with the Germans, it was important to have the status of Germany’s allies. It first officially announced about the creation of the “Galicia” division on may 4, 1943, by Vladimir Kabievich the Chairman of the Ukrainian Committee. This Committee was established and approved by the Germans. In the years of the German occupation, Kabievich lived in this house. Now here is a memorial plaque placed in honor of Kabievich – famous scientist. Vladimir Kabievich proved his doctoral thesis, and used to teach geography at the Jagiellonian University before the war. SS-obergruppenführer. Hans Frank, the owner of occupied Poland, has put Kabievich at the head of the Ukrainian Central Committee. It was an organization which served the interests of the occupying administration. The Germans have conquered Ukraine and established a colony, but we have the advantage, said Kabievich. The Germans killed the Jews, the Ukrainians had the opportunity to occupy important posts, to do the craft and trade, which created the preconditions for training necessary for the future of the Ukrainian state. July 18, 1943, here on the square in front of the Opera house, staged a parade in honor of the Galicia division. Here, just before the entrance was built podium, decorated with a swastika, and it was made by German and Ukrainian officials. There were a lot of people who desired to join the division. 25 thousand people were selected out of 80. Defective mainly because of poor health and small stature. Volunteer of the Waffen-SS could not be less than 165 cm, but eventually, Reichfuhrer agreed to take short recruits and reconciled with bad racial quality of the material. The SS was not drafting, it was a voluntary service. In other words, in the SS voluntarily wished to join 80 thousand Ukrainians. It is important to emphasize, that they entered SS on their free-will. Of course, some young people were under the pressure of the elders, but others joined the ranks of the SS division, because they feel the spiritual and ideological kinship with the German Nazis. They were united by common goals and ideals. On July 18, 1943 the parade of SS division “Galicia” volunteers marched in the city of Lvov. Sermon preached by the field Confessor division Vasyl Laba. You, dear brothers, warriors, foreman, sergeant and recruits, who said goodbye to their mothers and wives, those Ukrainian spartans, which compress the pain in Breasts, sending you with a heavy heart on the bloody road. Go, they said to you, wherever the national debt is calling you.
Obergruppenführer Gottlob Berger was an old party member. He was the head of the Waffen SS recruitment departmentin. Gottlob Berger wrote to his subordinates: Uniate priests, I urge you to help Hitler and the German people. Of course, their sermons contain some dangerous expression, but we will stop this soon. The SS division “Galicia” was thrown into the battle in July 1944. Ukrainian division was placed in the area of the Brody town. It had to cover the capital of Galicia from the advancing red Army. After 3 weeks of fighting, there was almost nothing left of the division. The remains of “Galicia” were transferred to Slovakia, where in summer of 1944, with the help of Soviet and British paratroopers, broke out anti-fascist uprising. Ukrainian SS group fought alongside German troops against the rebels. Then the Germans again needed Stepan Bandera. The head of the organization of Ukrainian nationalists, Stepan Andriyovych Bandera, was in a concentration camp Sachsenhausen since the autumn of 1941. German occupation forces did not like his self-will and habit to eliminate competitors. The Germans believed that in the occupied territories they decide who will live and who will die. From the concentration camp, he was transferred to the Gestapo prison in Berlin. His family had worse, on both sides of the front. The first to account for Stepan Bandera was his father. July 8, 1941 military Tribunal of the Kiev special military district considered the case of a priest Andrei Mikhailovich Bandera.
The accused admitted that he is a Ukrainian nationalist. For helping the underground he has a death sentence, without confiscation of property for lack of it. 3 of Stepan`s sisters Marta, Oksana and Volodimira, officials of Cheka, banished to the East. Hoping to find Stepan Bandera through them, his brother Bogdan, who consisted in OUN, disappeared in a year. Where, when, and by whom he was killed, no one could figure out. But know the fate of 2 of his brothers, Basil and Alexa, who also belonged to the organization of Ukrainian nationalists, both the Germans were sent to Auschwitz. There they died in 1942. Stepan Bandera didn’t claim Germans for the murder of his brothers, and when he was offered to resume cooperation, has did not refuse. At the end of the war Alfred Rosenberg – the Minister for the occupied Eastern territories, remembered about him. Retreating under the strikes of the red Army, the Germans had already lost Ukraine. They wanted to cooperate with Ukrainian nationalists, with only one purpose – To delay the Soviet offensive. September 27, 1944 the head of the organization of Ukrainian nationalists, Stepan Andriyovych Bandera, was released. By this time he was a sick man. Now he was overwhelmed with the desire of activity. But he spoke cautiously with the Germans. He understood that Germany is defeated, so it would be naive to count on its help. Obergruppenführer Gottlob Berger, chief of administrative Department of the SS in October 1944, reported to reichfuhrer SS Heinrich Himmler, his impressions from conversations with Bandera: Able, hot-tempered, fanatical Slav, useful, but dangerous.
There was an agreement that Ukrainian nationalists would receive arms to fight against the common enemy of the red Army. Instead, Insurgents undertook supplying the German intelligence information about the progress of Soviet troops. Captured Abwehr officer gave evidence at the interrogation: December 27, 1944, I have prepared a group of saboteurs from 3 Ukrainian nationalists. Stepan Bandera personally instructed these agents and gave them the instruction about activating Subversion in the rear of the red Army and the establishment of regular radio communications with the Abwehr command 202. I have airlifted the group to the area of the city and had to transfer to the headquarters of the Ukrainian insurgent army million rubles, medicines, uniforms, explosives and radio. Former Lieutenant-General Andrey Andreyevich Vlasov, who had sided with Nazi Germany, suggested the Ukrainians to unite their efforts. The Germans were allowed to form their own army to participate in the war on the side of the 3rd Reich. He talked to Bandera. Stepan Bandera categorically refused to cooperate with Vlasov. Vlasov claimed that he acts on behalf of all the peoples of the USSR. Ukrainian nationalists were against the slogan of a United and indivisible Russia. Bandera worried that while the Germans kept him behind bars, other Ukrainian leaders have moved to the forefront. Stepan Bandera hated rivals and did not want to unite with anyone. He wanted to be the only leader of Ukraine. He didn’t support the creation of the Galicia division, but didn’t object because he was engaged in forming his own army. A considerable number of Ukrainians served Germans faithfully on the occupied part of Poland. Later they served on Wehrmacht occupied Ukraine. But when it became clear that the Germans would not create an independent Ukrainian state, their ways broke apart. Ukrainian policemen, soldiers of the German formed battalions, went into the woods. They did not want to die for the Germans. There was freedom in the woods. Sometimes Bandera, with the Soviet partisans, resisted the Germans. Sometimes, together with the Germans, he acted against the partisans. The attitude towards the Germans was ambivalent. Someone continued to serve them, someone took their weapons, and someone realized that there is nothing to wait from Germany. But in the hierarchy of enemies, relatively speaking, Germany took 3rd place. The second were the Poles, from which it was necessary to clear the Ukrainian territory, and in first place it was Moscow. Here is the main enemy, which does not allow the Ukrainians to create an independent state. We Ukrainians are in a difficult situation.
As it was mentioned in the proclamation of the OUN, “on the one hand the Moscow-Jewish invasion is still breathing its fumes, on the other hand there is Germany with its colonial policy, which we can feel already”. The political mind tells us to wait. We do not lead people on the barricades today; don’t go into battle with the new owners of Ukraine. Our 1st enemy is still Moscow. It doesn’t matter if it is red today or will be white tomorrow. When the situation at the front has changed in favor of the red Army, insurgents have decided. From now on, all strength will be to fight with the Russians. In the forests of Volhynia and Polesie, began forming fighting units from which emerged the Ukrainian insurgent army – UPA. In the history of the UPA, the important role played by national-religious war with the Polish underground home army, which broke out in the year 1943. The Ukrainian insurgent army forcibly expelled Poles in Volhynia, which was to be purely Ukrainian territory. Then began the ethnic cleansing of a reverse order, when the Polish territory exiled Ukrainians. The South-Eastern part of Poland was purified from the Ukrainians for 3 years. The exact number of casualties on both sides is not known, in Warsaw; say the Ukrainian-Polish war killed about 100 thousand Poles. In Warsaw, Ukrainian nationalists called bandits. But it is fair to say that later the Polish army drove the Ukrainians from their territory with no less cruelty. This war gave the Ukrainian insurgent army heroic aura. It has defended people from the Poles. Roman Shukhevych commanded the UPA. Pseudonym – General cornet Taras Chuprynka. The gold star of hero of Ukraine, Roman Shukhevych, aka Taras Chuprynka, received even earlier than Stepan Bandera. The monument to the hero was not built at home, but in the place where he was tracked down and killed during the firing. Roman Shukhevych was studying at the road Department of the Lvov Polytechnic Institute. He dropped out studies to engage in underground work. For participating in the murder of the Minister of internal Affairs of Poland, he was arrested. 8 months before the trial he was held in a concentration camp in Bereza Kartuzy. Two buildings behind me served as the Polish concentration camp, which existed in the Belarusian town of Biaroza until September 18, 1939. He was imprisoned in this concentration camp, not by a court, but the police decision, as would now be said of subversive elements, i.e. enemies of the Polish state. This concentration camp was famous for especially brutal treatment of prisoners. A wife on a date in prison begged him to leave politics. “I can’t help it”, replied Shukhevych. “I love the idea more than you and son.”
After the occupation of Poland by the Germans, Shukhevych moved to Krakow. He joined the Abwehr created Legion “Nachtigal”. In mid-October, the Germans sent the Ukrainian battalion in Belarus to combat the guerrillas. Neither Shukhevych, nor his associates liked the dangerous service far from home. The Germans disbanded the battalion. Shukhevych went into underground. Units of the Ukrainian insurgent army controlled about a quarter of the territory of the Republic. Whole battalions were ambushed and destroyed. The OUN was able to trap the commander of the 1st Ukrainian front army General, Nikolai Fyodorovich Vatutin. He died in the hospital from his wounds. Units of the Ukrainian insurgent army, which operated in the Soviet rear, distracted the large forces of the red army from the war with the Wehrmacht. Banderovtsy thereby delayed the Second World War, allowing the Germans to keep the Eastern front. And as soon as Wehrmacht held the front line, Red Army soldiers were dying in battle and extermination of innocent people inside the 3rd Reich continued. That is Banderas fault. There was a complete change of orientation. They decided to seek help from England and America. Therefore, abandoned the prosecution of foreigners, and declared the equality of all peoples. Anti-Semitic appeals have ruled out contacts with the West. Moreover, the Jews were already destroyed. Among Bandera, it was rumored that the British had shaped them aid of an army of Canadian Ukrainians, who would drop with parachutes. In this house, on October 23, 1949, OUN gunman killed illustrious writer Jaroslav Golan. The gunman was caught, tried and sentenced to death. At apartment 10, where Golan lived, there was a Museum during the Soviet rule, now it’s gone. In the structures subordinated to the Bandera and Shukhevych stood out a well-organized security service. Securities were those who went through the German school before the war. There were infinitely cruel people who killed everyone who were suspected of collaboration with the Russians. A lot of people killed are on the conscience of Bandera and Shukhevych. The militants shot teachers, leaders of clubs and doctors. They were very cruel to the villagers who cooperated with the Soviet authorities. They didn’t spare even children. And it was not easy to tell who in the Western Ukraine helped the UPA deliberately, who did it himself, and who was just intimidated. Refusal to feed, will not let in to spend the night, Securities would kill you.
Fighters of the Ukrainian insurgent army went into the woods, broke off into small groups, and were hiding in the caves or in kraivka, as they say here. The cache is just a primitive bunker. Under pressure of the Soviet troops the Ukrainian insurgent army retreated to the territory of Poland and Slovakia, or went underground to wait there for the beginning of the World War III, which they looked forward to. Now their national dreams would be realized by the Americans. The troops were divided into small groups. They could hide in dug out for many months, but it was a hard life. Without fresh air, without proper food, in close quarters, ill. Suffered from scurvy, tuberculosis, be sure to rheumatism, so the security officers checked all of whom have found rheumatism. This was considered the surest sign that people have long disappeared in the bunker. It was thought the bunker was easier in winter because at sunrise or at sunset you could see the trickle of warm air that rose from the vents. In this vents KGB agents put a long thin hose and opened the valve of the gas-cylinder with special gas Typhoon. This was soporific gas of instant action. To capture, the militants used the special preparation Neptune 47. Agents of the KGB used to put it in food or water, and then the person would lose their ability to move and for 2 hours sank into a heavy sleep, and when they woke up, they felt so thirsty that for a sip of water they were ready to answer any question. This time was considered the best for questioning. For several years the movement of Ukrainian nationalists was actually suppressed. It was frightful to help the fighters of the UPA. The peasants were afraid to let them into the house, to feed, to supply information. The OUN was obvious that further resistance is futile. But some were afraid of punishment, others were just used to the power that gives the weapons, didn’t want to return to a normal life. When the fighters of the UPA understood that they were discovered and fail to flee into the forest, they suicided by detonating or shooting themselves. As a rule, Ukrainian fighters alive in captivity did not give up. The KGB acted ruthlessly. Questionable persons were deported along with their families. Some of the villages which recognized to be bandits were burned. There were totally unacceptable incidents. Mentioned in the decree of the Politburo of the Communist party of Ukraine of the 10th of January 1945, when individual soldiers and officers of the NKVD and NKGB, without any investigation, apply repression, burning huts and killing without trial of individuals who were absolutely not involved with the bandits.
That is discrediting themselves and the organs of Soviet authorities. The monument to victims of Communist atrocities is in Lvov, on the street named after Stepan Bandera. Of course the documents about the crimes of the Stalin era much change in our views about recent history. But do not supersede the evaluation activities of OUN underground managers, who for years were ordered to kill innocent people. All these years, the KGB was looking for a commander-in-chief of the UPA Roman Shukhevych. On September 3, 1944, the head of Lvov OKGB Department instructed the regional departments: according to intelligence, Roman Shukhevych is hiding in Lvov districts. Ask all proven reputable agents. In case of detection of Shukhevych, with the utmost care spend is a hidden filming and immediately report to the 2nd division OKGB Lvov region. The First Shukhevych description and order to search him was dated by 1944. He was hunted for 6 years, and was found only on March 5, 1950 in this house. To catch Shukhevych in Lvov, Lieutenant General Pavel Sudoplatov was sent. March 5, 1950, he reported to the Minister of state security of the USSR the Bills: as a result, the amount of agents and operational activities and conducted chekist-military operations, 8:30 am, in the village Blogbee, Bryuhovetskogo district, Lvov region, in attempt of capture, rendering armed resistance, killed a famous organizer and leader of gangster-auroscope underground Roman Shukhevych. On the first floor in the house was the village shop, which served as a convenient cover for kraivka of Roman Shukhevych. Connected came as if for food, passed into the back room and went up to the 2nd floor to Shukhevych. In this room, on the 2nd floor lived Roman Shukhevych. He contacted with Stepan Bandera, and with the help of messengers, continued to direct more existing units of the Ukrainian insurgent army. Roman Shukhevych was loyal to Bandera, performed all his instructions, Bandera required to continue a clandestine war, although, from the Ukrainian insurgent army is little left. But while his men continued to die, Bandera felt himself the leader of the national movement and of interest to some of the intelligence services. In the second room there lived a trusted communication messenger of Shukhevych – Galina Dedyk and the landlady Anna. And here was the kitchen, there stood a stove, the food was cooked. Signs Shukhevych was mentioned in the orientation, above average height, stocky build, oblong face, red hair, hair combed across his forehead, a long nose with a hump.
Grey eyes, piercing, and sharp gaze. In motion energetic, thin lips, always compressed. The portrait is accurate. However, Shukhevych was in hiding for many years. He traveled around the country with documents for assumed name, went to the doctors to be treated, even vacationing in Odessa. There was a hanger, and it was built a hiding place, now of course all redone, and while in this door could squeeze Shukhevych, his communicative officer, two security guards and hide here for some time. Security officers managed complex combination. March 3, 1950 they arrested one of Shukhevych messengers – Daria Gusyak, also named Darka. After 2 days of unsuccessful interrogation, the experienced KGB insider in the camera managed to get her talking. Said she was going to be released and, if necessary, may submit the note to the outside. As it was mentioned in the report of state security Abakumov, Darka was trying to find any way to let Shukhevych know about her arrest, accepted the suggestion about sending a note to the village Bilogora, so at 22:00 on March 4, they found the village, where Shukhevych and Delyc were hiding. At 8 a.m. the village Belogore was cordoned off. When the KGB came, the door was opened by Galina Dedyk. She saw that the house was surrounded, and realized that this time they could not escape. Galina Dedyk was grabbed alive; she was trying to swallow a vial of poison that was in her mouth. But she was not permitted to die. She was supposed to testify to help security officers to end the UPA. Nothing has changed here since; even the staircase is the same. Shukhevych appeared on the stairs, he saw security officers and started shooting, one killed and they returned fire. What happened next, the different sources say different. But the fact remains, Shukhevych was not taken alive. in Moscow, the KGB agents reported that they discovered the ciphers and codes to communicate with the leaders of the OUN underground, as well as a passport, military ID or other documents in a different name in Shukhevych property. The corpse of Shukhevych was delivered to Lvov, where in the internal prison of the Ministry of state security was his son, and he identified the body of his father. Just in case, the corpse was demonstrated to another two former OUN members, they confirmed it Shukhevych. A search of the commander of the Ukrainian insurgent army ended. In the early 50s, the armed underground in the Ukraine was suppressed, the organization of Ukrainian nationalists existed only in exile, and its character remained Stepan Bandera. Joining the OUN, new members took an oath – “I swear Ukraine, which I faithfully and honestly perform all obligations that lay on the organization of Ukrainian nationalists under the command of Stepan Bandera. With all my might, at the cost of my own life I will fight for an independent. Glory to Ukraine! Glory to the heroes!”
Bandera`s Immigrant activity would be impossible without the help of Western intelligence agencies. American intelligence was trying to use Ukrainian fighters in the cold war, which had already started, and in armed conflict, which could break out. If so many Ukrainians fought on Hitler’s side in the World War II, they must really hate the Soviet regime and can be allies in a future war, as intelligence officers thought. In 1948 the command of U.S. aircraft began to withdraw Ukrainian city from the list of priority targets in a future war. They were not going to bomb Ukraine, in hope that it will act against Moscow. The British used the organization of Ukrainian nationalists to gather information about the Soviet Union. But the people of Bandera were not going to risk their life for the sake of the British intelligence bulletins. Therefore, the Ukrainian fighters helped arms. Such actions could not remain unanswered. Trying to find Bandera failed for a long time. While the job is not instructed, young operatives Bogdan Nikolayevich Stashinsky. His family sympathized with the nationalists, but Bogdan, who studied at the pedagogical Institute, broke with the family. He was recruited by the security organs of the Lvov region. Stashinsky, with his sister, gained the confidence of her fiancé, who led a group of fighters. She went with him into the forest and helped to destroy the group. The young man showed obvious ability to do illegal work. He was sent to study in Kiev. Where in a closed educational institution of the Ministry of state security, he studied German and Polish. He developed a reliable legend. He disguised himself as a German Joseph Lehmann, born in Poland. Bogdan Stashinsky repeatedly came to Munich in search of Stepan Bandera, and could not manage to find him. Until Stashinsky finally found the address of some Mr. Stephen Poppele, and exactly under this pseudonym, Stepan Bandera, the leader of the organization of Ukrainian nationalists lived in the capital of Bavaria. There’s the house. Stepan Bandera got used to be always hunted, and behaved himself very carefully in West Germany. Stashinsky was looking to get into the house to find a convenient place for a murder. He had a set of keys, but he failed to open the entrance. In the garage, where Bandera kept his car, he failed to penetrate too. He brought a new set of keys, one of them fit to the door, and there was a gas gun. The poison was launched in a thin stream, it caused vasoconstriction of cerebrum.
The death would come in a matter of moments. Stashinsky had the antidote. For your safety, the officer of technical KGB department warned Stashinsky, you must swallow one of these pills before the action. And immediately after the shot, crush an ampul and breathe in its contents. The antidote he took every day at Breakfast and all day watched Bandera, choosing a convenient time. October 15, 1959, about one o’clock, Stashinsky saw Bandera’s car. He quickly ran into the entrance, waited for a minute and slowly moved toward Bandera. Stashinsky was acting quite coolly. Stepan Andriyovych Bandera was holding in one hand a paper bag with just bought tomatoes and the other was trying to get the key stuck in the keyhole. Stashinsky asked sympathetically if the lock was broken. Bandera said – “no, everything is all right.” He looked at the stranger, and then Stashinsky raised his gas gun, covered by a newspaper, shot Bandera straight in the face, and ran away. Stashinsky received the order from the hands of the KGB Chairman Alexander Nikolayevich Shelepin. The order-bearer was sent to advanced training courses and they warned him about a long trip to the West. The Work which is waiting for you is not easy, but honorable. With the value said to him Shelepin. But Bogdan Stashinsky had a woman he loved, a German Inga Paul. She persuaded him to flee to the West. They did it in August of 1961. Stashinsky surrendered to the West German police and told them everything.
Vladimir Semichastny: I used to tell Shelepin and him, well, why did you go? He had there some romance with German. And he asked to meet her. And he let him go. And she was working against him. They were working against each other, and then the love started. And in gratitude that he had committed such an act and everything else, especially since he was awarded, that was enough. And he let him go there for a week. And he stayed there. And gave that up.
Stashinsky was tried in Karlsruhe. Sentenced to 8 years in prison. The judge called the Soviet government is the main culprit of the murder of Stepan Bandera.
George Sannikov: George Sannikov: he had to be liquidated in 1950, or in 1949, or in 1950. But not in 59! He was disintegrated completely. It was a political corpse.
Today, with our help, not without our help, we reanimated him. He is a hero of the nation. And he is not a hero at all, far not a hero.
Stepan Bandera and his associates were drawn as anti-Stalinist, fighters for freedom and independence of the Ukrainian people. But an unbiased historical analysis shows that they deliberately went on cooperating with 3rd Reich. They saw how the Germans behaved in the occupied territories, but didn’t bother. They used the same methods and hold to the same racial ideology. They welcomed the military victories of the Wehrmacht and extermination of the civilian population by the Germans. They served in the occupation administration, and thereby helped Hitler to perform the program of destruction of Ukraine, enslavement and annihilation of Ukrainian and other Slavic peoples. If Bandera and some supporters of the Germans came from the trust and were in a concentration camp, and someone was shot, it happened not because they were opponents of the Nazi theory and practice, and because they are intended role of sidekicks and they claimed more. If contacted by the criminals, do not be surprised to become a victim. The trouble is that in Soviet times it was hiding. The History was distorted and composed. As a result, the dislike of the Soviet government gave heroic traits to all who fought with it. Around Bandera, Shukhevych and the UPA have developed legends and myths, which they don’t deserve. Myths live for a long time, but never become true. And when the Soviet Union collapsed, Stepan Bandera became a symbol, the hero of anti-Russian fight and he went down in the Ukrainian history instead of much more worthy figures. What Russia and Ukraine really need is to study deeply and thoroughly our common history instead of using it as an instrument in the current policy And then, perhaps we can better understand complex history of the Ukrainian national movement, and here in Ukraine, Stepan Bandera will no longer be a hero.
Степан Бандера. Рассекреченная жизнь. Леонид Млечин.
ПЕРВАЯ СЕРИЯ.
Кинохроника его не снимала, провозглашенное им государство существовало всего несколько дней, и то лишь на бумаге, насладиться властью он не успел. Не малую часть жизни провел за решеткой в тюрьме или в концлагере или в подполье, скрываясь под чужим именем, так что набросать его портрет можно лишь по фотографиям и рисункам. Для фото он позировал, выбирая выгодный для себя ракурс, рисунки комплиментарны. Каким же он был в реальной жизни? Очень невысокого роста, скорее даже маленький. Худощавая фигура аскета, суровое и неулыбчивое бледное лицо, горящее внутренними страстями. Холодный огонь в глазах, беспощадный взгляд фанатика. Он с юности был охвачен национальной идеей и, казалось, только искал врага, чтобы его сокрушить. Покидая свой пост, президент Виктор Ющенко 2014 со словами, этого много лет ждали миллионы, объявил о посмертной реабилитации руководителя организации украинских националистов Степана Бандеры. Он присвоил Бандере звание героя Украины, за отстаивание национальной идеи и борьбу за независимое украинское государство. Мне немного не по себе, что этот человек стоит у меня за спиной, вроде как я позирую на его фоне , но ведь здесь на западе Украины он для многих действительно герой. А кем он был в реальности – пособником нацистов или борцом за независимость Украины? Одно можно сказать точно, национальное украинское движение требует серьезного подхода, нужно разбираться.
Львов – это улицы названные в честь вождей организации украинских националистов, и героев украинско-повстанческой армии, которые много лет сражались против советских войск. Это дома с барельефами деятелей, которые во время Второй Мировой служили немецкой оккупационной администрации и рынки, где торгуют вперемешку советскими орденами, немецкими железными крестами, наградами ОУН и УПА.
ПРОДАВЕЦ: Нельзя снимать!
Львов – это памятник евреям, которых немцы убили при деятельном участии местных националистов. Львов – это крест жертвам голодомора. Львов – это камень на том месте, где будет, как написано, установлен памятник жертвам коммунистического террора. И все это в одном месте. Нам эта картина мира представляется перевернутой, как это произошло, что на Западной Украине выбрали себе в герои Степана Андреевича Бандеру? В ночь на 23 окт 1933 года, Сталину, отдавшему в Гаграх, шифротелеграммой из Москвы доложили о теракте организации украинских националистов против советских загран работников. Это было дело рук 24 летнего Степана Бандеры. Осенью 33го Бандера задумал убить советского консула во Львове. Консульство тогда располагалось в этом здании. В львовском архиве хранятся польские документы, относящиеся к советскому консульству. У ОУНовцев там был свой человек, маляр, который постоянно работал в консульстве. Он по просьбе Бандеры составил подробный план помещения, и даже набросал порет самого консула. Убить советского дипломата Бандера отправил Миколу Лемика, ему было всего 18 лет. Лемик гордился порученным ему делом. Это была одна из черт определивших успех Бандеры – умение завоевывать сердца и умы молодых украинцев определенного психологического типа. Микола Лемик подчинялся ему беспрекословно. 22 октября днем Лемик пришел в консульство, Бандера дал ему 30 злотых, чтобы он купил себе приличную пару обуви. Лемик назвался чужой фамилией и попросил, чтобы его принял советский консул. Микола Лемик вошел в консульство, ощущая себя хозяином жизни и смерти, судья и палач в одном лице. Он больше всего боялся показаться трусом или не достаточно надежным членом организации и был намерен доказать свою храбрость и презрение к врагу. В этот день прием вместо консула вел командированный из Москвы дипломат. Лемик сказал ему
– у меня в Советском Союзе сестра, она пишет, зовет в гости.
– ну покажите письмо предложил дипломат.
– сейчас ты у меня почитаешь кацап, сказал Лемик, вместо письма он вытащил оружие, выстрелил в дипломата. На шум вбежал дворник, Лемик выстрелил в дворника, и сам выбежал из консульства.
Убийцу схватила польская полиция, охранявшая консульство (Львов, Западная Украина, которая те времена территория Польши). Микола Лемик и не сопротивлялся, он знал, что молодые украинские националисты будут им восхищаться. И захотят подражать. Боевики ОУН замкнулись в своем кругу. Для них весь мир сжался до размеров подпольной организации, и если вождь одобрил акцию, значит это правильно. На суде Лемик сказал, что убил советского дипломата в знак протеста против советского голодомора, устроенного (предположительно ) Москвой на Украине. Ему дали 8 лет (только около 8 лет, потому что поляки также вирулентне ненавистники русских и есть по сей день). В 39 немцы освободили его из тюрьмы. Теперь во Львове его упоминают как героя. Выстрел дипломата не был актом отчаяния и протеста одиночки, это продуманная стратегия. Убийство политического врага, внушали боевикам ОУН, не только необходимость, но и долг. Неважно, что убит невинный человек – цель оправдывает средства. Этому принципу Степан Бандера и его соратники не просто молчаливо следовали, они превозносили террор. С начала охотились за польскими чиновниками и представителями советской власти. Потом националисты взялись друг за друга. В конце концов, даже священнослужители попали под жернова жестокой моды. В честь Степана Бандера на западе Украины открыты музеи. Мы побывали в трех. В его родных местах воздвигли огромный мемориальный комплекс. Степан Бандера родился в этом доме в селе Старый Угрынов , ныне это Ивано-франковская область. Его мать, школьная учительница, умерла совсем молодой, едва родив 8 ребенка. Девочка не выжила. У отца осталась на руках семеро маленьких детей. Андрей Бандера был греко- католическим священником. Его прислали сюда в деревню служить в местном храме. До 1918 года Западная Украина, то есть Галиция, входила в состав не Российской, а Австро-венгерской Империя. После этого была Польша. И с 1945 года, Советский Союз. Западная Украина отделилaсь от Восточной Украины. Это уже отделило ее от Восточной Украины. И принадлежность к собственной униатской, то есть греко-католической церкви, делало обитателей Галиции обособленный общностью. Галиция тяготилась ролью заброшенной австрийской провинции. Не Киев, а Львов главный город Галиции оказался колыбелью украинской национальной идеи. Здесь она обрела воинственные агрессивные черты. Объяснение надо искать в психологии исполненных предрассудками галицийских крестьян, которые во всем видели происки внешних врагов. Украинский национализм и уже значально имел антирусская направленность. Даже для Тараса Шевченко москаль – это чужой человек. В среде галицийской украинской интеллигенции возник роман с Польшей. Возможно потому, что поляки тоже страстно стремились к независимости, и евреи, и русские ненавидели. Осталась в память об этом фигура великого польского поэта Адама Мицкевича в самом центре Львова, и украинский гимн «ще не вмерла Украина» чем-то похож на польский «еще польска не згинела». Но в любом случае роман между поляками и украинцами был очень недолгим. История украинской государственности невелика. Княжили Владимир Святой, Ярослав Мудрый, Даниил Галицкий, Богдан хмельницкий да и еще были два с лишним года самостоятельности во время гражданская война. Первая Мировая привела к распаду австро-венгерской империи. Национально мыслящие украинцы попытались образовать свое государство. Именно здесь 1 ноября 18 года украинский национальный совет провозгласил создание Западно-Украинской народной республики. Но поляки не позволили украинцам создать собственное государство. Уже 4 ноября польские войска перешли в наступление, атаковали город и в ночь на 22 взяли Львов. Среди депутатов законодательного собрания, недолго существовавший Западно-Украинской народной республики, был и отец Бандеры. Политические взгляды достали Степану Андреевичу по наследству. Подросткам он состоял в организациях, которые занимались военно-спортивной подготовкой украинской молодежи. Сечевых стрельцов, погибших при обороне Львова, похоронили на Яновском кладбище. Преодолевая ожесточенное сопротивление украинской армии, поляки взяли Галицию. И украинские националисты с горечью говорили, что после Первой Мировой поляки получили свое государство, а украинцы нет. Поляки победили в войне и захватили украинские земли. Это вызывало отчаяние и озлобление среди западных украинцев. Бандера поступил на агрономический факультет львовского политехнического института. Собирался стать агрономом. Но бросил учебу, потому что вовлекся в борьбу за независимое государство. Степана Бандеру с юности отличали упорство, воля, целеустремленность. Он сознательно отказался от табака и алкоголя. Играл на различных музыкальных инструментах. Очень легко сходился с людьми. И подчинял их своему влиянию. В июне 45 советский нарком госбезопасности Украины Сергей Романович Савченко разослал начальникам областных управлений ориентировка на Бандеру. Будучи студентом сельскохозяйственной академия, он готовясь к возможным репрессиям за проведение активной националистической деятельности тренировал свою волю, зажимала между пальцами карандаш, колол себя иглами и так далее. В случаях в зубной боли, к врачам не обращался, а зубы рвал у кузнеца. Эмигранты, бежавшие от поляков, в конце двадцатых создали организацию украинских националистов. Ее возглавил полковник Евген Коновалец. Цель ОУН – создание украинского самостоятельного соборного, то есть единого государства. Главным врагом назвали поляков, поскольку западная Украина входила в состав Польши. Но равно ненавидели и русских и евреев. Молодой Степан Бандера присоединился к ОУН, и быстро оказался на первых ролях. Боевики из организации украинских националистов мечтали о своем государстве, в котором установят национальную диктатуру. Избавятся от других и останутся одни. Украина только для этнических украинцев . Остальные народы, живущие рядом, враги – лишние на этой земле. Их надо изгнать или уничтожить. Религиозный писатель Георгий Петрович Федотов писал когда-то, что русская интеллигенция несет один грех перед украинским национальным движением. Она его не замечает. Но беда в том, что в замкнувшейся в себе Галиции национальную идею оседлали фанатики радикалы, такие как Степан Бандера. В этом узком провинциальном мирке, развелась националистическая шизофрения, которая как яд разрушала умы. Националисты сделали его героем, и тем самым, толкнули Западную Украину на гибельный путь. Летом 34 года Бандера подготовил в Варшаве теракт против министра внутренних дел Польши генерала Бронислава Пиратского. В ответ на злодеяние против украинского народа. Убийца Гриц Мацейко фантастически хладнокровный человек, сумел убежать. Но в ходе массовой облавы, польская полиция арестовала Бандеру, который снабдил убийца оружием. Его приговорили к смертной казни, которую заменили пожизненным заключением. Пока Бандера сидел в польской тюрьме, главой организации украинских националистов стал бывший полковник Андрей Антонасович Мельник, который обосновался в Италии под крылышком у Муссолини. Молодежное крыло организация взбунтовалось. Нетерпеливые, радикально настроенные упрекали немолодого Мельника в робости и недостатки решимости. Они искали волевого и отчаянного человека, и увидели вождя в Бандере. Организация украинских националистов раскололась на бандеровцев и мельниковцев. Судьбу Бандеры решил Гитлер, напав на Польшу, немцы выпустили всех осужденных украинских националистов на свободу. Бандера поехал к Андрею Мельнику в Рим. Уговаривал его отказаться от поста руководителя ОУН. Не уговорил. Тогда Бандера сам провозгласил себя главой украинский национального движения. Разгром и оккупация Польши стали праздником для украинских националистов. Враг повержен и унижен. На оккупированной территории украинские националисты оказались в привилегированном положении. Немцы, учитывая их ненависти к полякам, евреям и русским, формировали украинские полицейские подразделения. Закордонний агент НКВД Украины, вернувшись весной 41 с территории бывшей Польши, доложил. Украинцы в основном верят в победу Германии и ей симпатизируют. Украинцы скорее могут получить государственную службу, дополнительные карточки на продукты питания, и имеют больше прав, чем поляки. Поляки и украинцы между собой враждуют. Второй спецотдел НКВД Украины составил обзор писем эмигрантов украинцев домой.
«Живется нам очень хорошо. Мы здесь пьем, кушаем и гуляем. А поляки не имеют таких прав, как украинцы. Им не разрешают бывать с немецкими девушками. Один поляк был с немецкими девушками, его застрелили. Слава Украине!»
«Скоро дорогие мои придем к вам, но не одни, в Кракове стоят украинские войска, очень много их. Тут собраны украинцы всего мира. А поляков немцы посылают работать, бьют и арестовывают. Поступают с ними так, как они поступали с украинцами»
«Мы – украинцы, всегда готовы идти на стороне Германии. У нас есть украинские войска. Это правда. Дорогие друзья, не падайте духом, скоро увидимся с вами. Только бы нам справится поскорей с Англией и Францией»
В апреле 41 в оккупированном Кракове собрался второй конгресс организации украинских националистов. Он провозгласил главной задачей борьбу против Москвы. Украина накануне вооруженного восстания, еще миг, и миллионы людей их возьмут оружие , чтобы уничтожить врага, и создать свое государство. Степан Бандера и другие руководители украинских националистов видели, как ведут себя немцы на оккупированной территории. Но преступления нацистов их нисколько не смущали. Напротив, уничтожение поляков и евреев, вполне устраивала. Они были уверены, что к ним немцы отнесутся иначе. Вождём ОУН заинтересовался Абвер, военная разведка и контрразведка. После войны, взятый в плен полковник Эрвин Штольце рассказывал.
– Летом 1940 года мною был принят Бандера. Он обвинял Мельника в пассивности, доказывал, что он -Бандера является вождем националистов. Бандера по характеру энергичный, карьерист, фанатик и бандит. Через несколько дней мною был принят Мельник. Мельник обвинял Бандеру в карьеризме, в том, что он своими необдуманными действиями погубит подполье на территории советской Украины.
Вермахт готовился к войне против Советского Союза. Санкции начальника Абвера адмирала Вильгельма Канариса, Степану Бандеру предложили деловое сотрудничество. Для Западных Украинцев Абвер создал 4х недельные курсы. Если засылаемую группу снабжали радиопередатчиком, то радисты проходили еще специальный курс. Переброска на советскую территорию большей частью происходила через Словакию и Венгрию. Бандера неверно истолковал немецкие намерения. Абвер видел в украинских националистах подсобную силу в грядущей войне с Советским Союзом. А Бандера решил, что немцы дадут украинцам то, в чем отказывали поляки и русские – независимое государство. Но какое государство! Государство, в котором нет места чужим. Государство только для своих, только для украинцев. Как это случилось? Где линия раскола? Я думаю это произошло 30 июня 41. Этот день расколол Украину. Именно тогда произошло то, что одни считают чудовищным преступлением и трагедией, другие же называют 30 июня самым счастливым днем в своей жизни. Красная армия покинуло Львов в ночь на 30 июня 41. Пока создавалась немецкая оккупационная администрация, примерно на сутки, город оказался во власти украинских националистов. Прежде всего, нужно установить, кто и что делал во Львове в эти дни лета 41. 30 июня в 4:30 утра в город вошли передовые подразделения первой немецкой горнострелковой дивизии и украинский батальон с немецким названием нахтигаль. Батальон нахтигаль, о котором продолжают говорить и спорить, был создан Абвером для проведения разведывательно-диверсионной работа на советской территории. Вместе с батальоном нахтигаль в город прибыла передовая группа организации украинских националистов во главе с заместителем Бандеры Ярославом Стецко. Бандера со свойственным ему авантюризмом и дерзостью поручил Стецко провозгласить независимость Украины. У собор святого Юра украинцев в военной форме благословил митрополит Андрей Шептицкий глава украинской греко-католической церкви. Этот собор – главная святыня униатов. Бойцы батальона нахтигаль распространились по всему городу, захватывая важнейшие объекты, в том числе и тюрьмы. А затем в городе начался один из самых страшных и омерзительных погромов. Первыми стали убивать евреев, затем поляков. Поклонники Бандеры уверяет, что это был всего лишь ответ на преступления большевиков. В сентябре 39 западная Украина цветами встречала красную армию, как освободительницу от польского гнета. Но коллективизация, массовые высылки и репрессии быстро изменили настроение. Но разве убийство ни в чем не повинных людей, это ответ на преступления НКВД? Руководители украинских националистов просто воспользовались возможностью, сделать то, что им давно хотелось сделать. Начать уничтожение чужих на этой земле. В журнале боевых действий немецкой 1й горной дивизии записано.
По настоянию украинцев во Львове дошло до настоящего погрома против евреев и русских. Командир батальона полка Бранденбург 1 июля составил донесение. 30 июня и 1 июля в отношении евреев имели место крупные акции насилия, которые приняли характер наихудшего погрома. Жестоким и отвратительным поведением в отношение беззащитных людей полицейские силы подстрекают население. Все началось с того, что, когда красная армия оставлял Львов, в городских тюрьмах расстреляли узников, которых не успели эвакуировать. Когда пришли немцы и украинские формирование, открыли тюрьмы, увидели трупы, стали вытаскивать их наружу и созывать горожан посмотреть на это зрелище. Когда началась война, содержавшихся в тюрьмах заключенных, которых сотрудники НКВД не успевали эвакуировать, просто расстреливали. Это называлось провести операцию по первой категории. Первые трупы обнаружили здесь, в тюрьме номер 1 на улица Лонского. Расстрельная команда их НКВД успела эвакуироваться. Поэтому коллективную ответственность за убийство возложили на всех городских евреев, и хватали их по всему Львову. А немецкие военные кинематографисты снимали пропагандистский фильм. Поразительно с какой скоростью, буквально в считанные часы, подручные Бандеры все это организовали. Нашлось множество желающих вступить в украинскую полицию, которую формировали бандеровцы. Эти люди сгоняли евреев в тюрьмы. Ворота тюрьмы Бригитка взорвали, чтобы войти внутрь. Сохранилась фотография, сделаная на этом месте. Схваченных евреев распределяли по 3м тюрьмам, вспоминал очевидец этих страшных событий. Одним приказывали выкапывать трупы. Других заводили во внутренний двор тюрьмы и сразу расстреливали. Но и те счастливчики, которых оставляли работать, не вернулись домой. Сейчас конечно, все выглядит иначе, чем тогда. Было лето, а мы приехали зимой, но я стою точно на том месте, где была сделана эта фотография. На глазах толпы, украинские полицейские избивали и убивали евреев. Нечеловеческие крики вспоминала одна из немногих выживших. Разбитые головы, обезображенные тела и лица избитых, залитые кровью смешанные с грязью возбуждали кровожадные инстинкты черни, которая выла от наслаждения. Женщин и стариков, которые почти без дыхания лежали на земле, тыкали палками, волочили по земле. В первые дни после ухода красной армии, во Львове убили около четырех тысяч евреев. Влед за ними убивали и поляков. Хозяином города, при поддержке добровольческого батальона нахтигаль оказался заместитель Бандеры по организации украинских националистов Ярослав Стецько. Он мечтал очистить Украина от инородцев. Москва и еврейство – главные враги Украины, считал Стецько. Поэтому стою на позиции уничтожение евреев и сообразности перенесения на Украину немецких методов уничтожение евреев. В тот день во Львове у Ярослава Стецько появилась возможность реализовать свои взгляды. Он докладывал Бандере.
Создаем полицию, которая поможет евреев устранить и защитить население. Люди Стецько и взяись устранять евреев. После первого дня погромов, в ночь на 1 июля, руководитель местной организации украинских националистов Иван Климов распорядился расклеить по всему городу обращения . Народ, знай! Москва, Польша , венгры, евреи – это твои враги. Уничтожай их! Знай, твое руководство это ОУН. Твой вождь – Степан Бандера. Уничтожение евреев и поляков во Львове было хорошо организованной и продуманной акцией. Трупы, найденные в городских тюрьмах, стали лишь поводом для давно задуманного погрома. Крайний национализм или точнее расизм был принципом бандеровской организации. Лозунг организации украинских националистов – да здравствует независимая Украина без евреев, поляков, и немцев. Поляки за Сан, немцы в Берлин, евреи на крюк. Теория и учения украинских националистов, считают историки, были очень близки к фашизму, а в некоторых вопросах, например расовой частоты, даже жестче первоначальных фашистских доктрин. 1 июля в 5 утра во Львов прибыл штаб айнзац группы СС, которая должна была заняться уничтожением евреев, руководителей советского и партийного аппарата. Начальник айнзац группы, он же начальник полиции безопасности и СД на юге России бригаденфюрер СС Отто Раш разместился в здании областного управления НКВД. К погромам 30 июня Раш не поспел , это сделали его украинские единомышленники. Сторонники и поклонники Бандеры десятилетиями доказывают, что организация украинских националистов не имела никакого отношения к уничтожению еврейского населения , но сравнительно небольшая немецкая администрация не смогла бы уничтожить столько людей, если бы не деятельная помощь местного населения, украинской полиции и украинских националистов. В мае сорок первого ОУН подготовила инструкцию борьба и деятельность во время войны. В ней говорилось: национальные меньшинства подразделяются на дружественные нам, то есть порабощенные народы, и враждебные – москали, поляки, евреи. Во время хаоса и смятения можно позволить себе их ликвидацию. Утром 2 июля сюда во дворец митрополита пришел львовский раввин доктор Леви. Он попросил Шептицкого как-то воздействовать на украинцев участников погрома. Шептицький предложил ему остаться во дворце. Но раввин не пожелал спастись в одиночку. Он ушел и был схвачен украинскими полицейскими. Этот эпизод показан в снятом на Украине художественном фильме «Владыка Андрей». Затем следует трогательная сцена: униатские монахини спасают еврейских детей. Но все это чистая фантазия – чего не было, того не было. Андрей Шептицкий обещал направить пастырское послание, призвать паству не участвовать в грабежах и убийствах. Он не выполнил своего обещания . Шептицкий выступил против убийства евреев только в ноябре 42, тогда спасать было уже некого. Ничем не сдерживаемый национализм выплеснулся на улицу, дав выход необузданным страстям предрассудкам и ненависти. Для евреев и поляков на Западной Украине разверзлись врата ада. И русские тоже ощутили себя в опасности. Еврейские и польские погромы украинские националисты совершили абсолютно самостоятельно. За что немцы могли их только поблагодарить. Но Степан Бандера ошибочно решил, что наступил благоприятный момент для осуществления вековых чаяний украинского народа, и что он сможет повторить удачный опыт вождя хорватских усташей Анта Павелича. Анте Павелич – это вождь хорватских националистов – усташей. Хорватия между двумя мировыми войнами входила в состав Югославии. Хорватские националисты, как и украинские мечтали о собственного государства, но только для хорватов. Без сербов, евреев и всех остальных. В тридцатых годах усташи и бандеровцы весьма набожные, одинаково искавшие поддержки у Ватикана, тесно сотрудничали. Анто Павелич был на 20 лет старше Бандеры, но между ними был немало общего. Оба невысокого роста, с наполеоновским комплексом, и тот и другой создали вождистские организации. Не признавали оппозиции и разномыслие, оба фанатики. Оба крайне жестоки. Оба считали террор полезным и необходимым. Анте Павелич обосновался в Италии. Ему покровительствовал Муссолини, в том же 1934 году, когда Степан Бандера организовал убийство польского министра внутренних дел, усташи застрелили югославского короля Александра и министра иностранных дел Франции Жан-Луи Барту. 6 апреля 1941 года германия напала на Югославию. 10 апреля, когда немецкие войска вступили в Загреб, заместитель Павелича полковник Славка Кватерник провозгласил самостоятельную Хорватию. Божественное провидение и воля нашего великого союзника, многовековая борьба хорватского народа и готовность нашего вождя Анте Павелича идти на большие жертвы, привели к тому, чтобы сегодня в канун воскресения сына божьего, воскресло и наше независимое государство Хорватия. Нацистская германия признала Хорватию. Она была не очень независимая. Но Анте Павелич получил полную власть над своим народом. В Хорватии началось уничтожение инородцев – сербов и евреев. По своей жестокости устоши не знали равных. Своим врагам они перерезали горло специальными кривыми ножами . Степан Бандера решил последовать примеру Павелича, полагал, что нацистская Германия поддержит его так же, как поддержала хорватского вождя. Бандера сильно ошибся в своих расчетах. Анте Павеличу во всех отношениях повезло больше, чем Степана Андреевичу. Он все-таки несколько лет был главой государства, после разгрома третьего рейха Повеличу пришлось бежать из Хорватии, но умер он в своей постели. В том же 59 году, когда в Мюнхене капитан госбезопасности Богдан Николаевич Сташинский застрелил Бандеру, но мы забежали вперед. Это историческое здание, построенное в стиле барокко, оно с середины 19 века принадлежало обществу просвитов просвещения. И вот здесь 30 июня 1941 в 8 часов вечера бандеровская организация устрола встречу представителей западно украинских земель. На котором было решено воссоздать украинское государство. Собрание открыл сам Ярослав Стецько, он передал привет от Степана Бандеры и зачитал акт о воссоздании украинского государства. Затем слово дали отцу Гаинюху военному священнику. Он передал привет от Романа Шухевича, который фигурировал как командир украинского национального легиона. И от его воинов. И наконец слово взял архиепископ Иосиф Слипый, который передал привет от митрополита Андрея Шептицкого и призвал всех верующих, весь народ Украины трудиться на благо создания нового государства. Все речи, сказано в протоколе, сопровождались бурными овациями и проявления высокого энтузиазма. Собрание направило приветствия руководителю ОУН Степану Бандере. Привет творцу и вождю великой Германия Адольфу Гитлеру, привет славной и непобедимой германской армии. Привет митрополиту Андрею, привет всем борцам за свободу Украины. Участники собрания горячо и душевно приветствовали присутствовавших на собрании высших офицеров немецкой армии. Профессор Кох призвал присутствующих к самому тесному сотрудничеству с немецкой армией под руководством великого вождя немецкого народа Адольф Гитлера. Собрание закончилось пением национального гимна. А после собрания вот с этого балкона обратились к собравшимся здесь горожанам. Я бы даже вышел на балкон и показал как это происходило, но нам не разрешили, слишком ветхое и сооружение. Так вот, горожанам сказали, что отныне вами будет управлять новое украинское правительство под руководством верного соратника Степана Бандеры Ярослава Стецько. Организация украинских националистов под руководством Степана Бандеры призывает весь украинский народ не слагать оружие до тех пор, пока на всех украинских землях не будет создана суверенная власть. Суверенная украинская власть обеспечит украинскому народу порядок, всестороннее развитие его сил и удовлетворение всех его потребностей. Прямо из просвиты люди Бандеры отправились сюда на львовское радио и передали в эфир сообщение о восстановлении украинской государственности. Кроме того правительство Стецько обратилось с письменными нотами ко всем странам, которые поддерживали дипломатические отношения с нацистской Германией. Как глава украинского правительства, писал Стецько, считаю, что восстановление украинского государства соответствует стремлению великой Германии создать Европу на новых основах. Я стою на точке зрения тесной совместной работы и спаянного союза с великим германским государством, что осуществит наше освобождение из рабства. На следующий день 1 июля Шептицкий благословил украинскую соборную самостоятельную державу и признал западно-украинское правительство во главе с Ярославом Стецько. Получилось так, что одни и те же люди руководили наведением порядка во Львове, что вылилось в массовые погромы и уничтожение поляков и евреев, и они же провозгласили воссоздание украинского государства. В этом вся сложность. Вспоминают одно и не хотят помнить другое. Это один из самых запутанных эпизодов новейшей украинской истории. Что же произошло? Гитлер был взбешен самоубийством Бандеры и его людей. Создание независимой Украины не входило в его планы. На этих плодородных землях он предполагал разместить немецких колонистов, он не нуждался в украинских союзниках, как не желал иметь дело с генералом Андреем Власовым и его соратниками, которые наперебой предлагали Гитлеру свои услуги. Бандеровцы рассчитывали иметь свое государство под германским протекторатом, немцы же расчленили Украину. Галицию включили в состав генерал-губернаторства, созданного на обломках Польши, Львов переименовали в Лемберг, Румынии отдали Буковину и территорию между Днестром и Южным Бугом. Иначе говоря, украинские националисты, которые сотрудничали с немцами, на практике помогали нацистам расчленять и грабить Украину. Служить немцам желали различные украинские организации, конкуренты жаловались немцам, что бандеровцы убивают людей полковника Андрея Мельника, который своеволия себе не позволял, и выполнял все указания оккупационных властей. 13 сентября 1941 года начальник главного управления имперской безопасности Рейнхард Гейдрих разрядился: члены группы бандеры устраняют своих политических противников, уже убито свыше десяти членов руководимой Андреем Мельником организации украинских националистов. Предлагаю арестовать всех играющих какую-либо роль в движении Бандеры по подозрению в соучастии в убийстве представителей движения Мельника. Здесь была сначала польская тюрьма, с осени 39 тюрьма номер 1 областного управления НКВД, пришли немцы и тоже устроили здесь тюрьму. Сюда привозили арестованных членов ОУН, которые вышли из повиновения, которых немцы сочли опасными. Здесь закончил свои дни Иван Климов, руководитель львовских националистов, тот самый, который в ночь на 1 июля призывал уничтожать москалей, евреев, поляков и Венгров. Нескольких ОУНовцев немцы расстреляли, арестовали и Степана Бандеру, его братьев и соратников, отправили их в концлагеря. Другие украинские националисты продолжали служить в оккупационной администрации, в полиции, во вспомогательных частях вермахта, ехали в Германию работать на военных заводах. Без них немцы просто бы не справились.
Степан Бандера и организация украинских националистов оказались в контрах с немецкими оккупационными властями не по собственному желанию, и ссора с ними их никак не оправдывает. Сажали их не потому, что они были антифашистами, возмущались нацистскими преступлениями, а потому что они проявили своеволие, не согласовав его с оккупационной властью. Но многие украинские националисты этого не понимали, продолжали обращаться за помощью в Берлин, и никак не могли разобраться, почему же немцы отталкивают протянутую руку? Почему не желают видеть в них надежных союзников? Украинские националисты заключили союз с преступниками. От чего же они решили, что с ними нацисты станут вести себя по-джентельменски? Министр по делам восточных оккупированных территорий Альфред Розенберг повторял: хорошее обращение славянин воспринимает как слабость. Украину оккупировали и грабили немецкие войска, но вожди организации украинских националистов все равно считали главным врагом Москву. Это не могло остаться без ответа. история охоты на Степана Бандеру в следующей серии.
ВТОРАЯ СЕРИЯ.
Весной 44го советские войска, сокрушая вермахт, вступили на территорию Украины. Для Восточной Украины приход красной армии был освобождением от немецкой оккупации. Западная Украина, которая вошла в состав Советского Союза только осенью 39го, встретила восстановление советской власти со смешанными чувствами. Одни были счастливы и встречали советских солдат как спасителей, другие помнили ускоренную коллективизацию, перед войной, выселение в Сибирь мнимых кулаков и врагов советской власти – они взялись за оружие. Развернулась настоящая партизанская война. Западная Украина, Т.е. Галиция и немцев в 41 встречала иначе. Различные украинские националистические организации делали ставку на сотрудничество с немцами. Украинцы охотно работали в оккупационной администрации, служили надзирателями в концлагерях и в полиции. Охотились за партизанами, участвовали в карательных акциях и, наконец, вступали в добровольческие формирования войск СС. Даже самые видные люди не побрезговали предложить Гитлеру свои услуги и восторгались его успехами. Среди них глава греко-католической униатской церкви Андрей Шептицкий. Из своего дворца митрополит Шептицкий отправил поздравительное письмо фюреру германского рейха Адольфу Гитлеру по случаю взятия немецкими войсками Киева. Украинский народ, писал Шептицкий, видит в вас выдающегося полководца несравненной германской империи и вверяет вашему полководческому и государственному гению свою будущность. Андрей Шептицкий митрополит галицкий, архиепископ Львовский, блюститель киевской митрополии и епископ каминец-подольский пользовался на Западной Украине большим уважением. Сын графа Яна Шептицкого, он покинул австрийскую военную службу, перешел в греко-католическую, т.е. униатскую церковь и принял монашество с именем Андрей. Греко-католическая церковь воспринималась как оплот национального духа, как форпост в борьбе против ополячивания. В директиве наркомата госбезопасности Украины отмечалось: митрополит Андрей Шептицкий, которого униатское духовенство в связи с его интернированием царским правительством, в период империалистической войны, сделало мучеником за веру, а украинские сепаратисты превратили в национального героя, отца украинского народа, пользуется среди верующих и духовенства всеобъемлющим авторитетом. Во Львове есть улица названная в честь митрополита Андрея, а я не могу забыть о том, что Шептицкий благословил создание дивизии Галичина в других ССовских дивизиях это запрещалось, а в украинской разрешили иметь своего священника и Иосиф Слипый даже провел богослужение во время торжественной церемонии формирования дивизии. Архиепископ Иосиф Слипый, изучавший теологию в Ватикане, был ближайшим помощником митрополита Шептицкого и после его смерти возглавил униатскую церковь. На Западной Украине, никому не хочется это признавать, но церковь благословила молодых украинцев на службу в войсках СС. Говорят, что был дальний прицел – получить от немцев оружие, чтобы потом против них же его и повернуть. Дескать дивизия Галичина тайно замышлялась как прообраз национальной украинской армии. Это в лучшем случае наивно, если бы Гитлер в том числе с помощью украинских националистов победил, Украина исчезла бы с политической карты мира. И украинские националисты это знали. Все значительно проще – они связали свою судьбу с Адольфом Гитлером и продолжали идти вместе с ним. Они надеялись на его победу и хотели выслужиться перед ним. Рейсхфюрер СС Генрих Гиммлер мечтал иметь собственную армию, но вермахт возражал против разрастания войск СС. Армейские генералы не хотели делиться ни призывниками, ни вооружением. Поэтому Гиммлер зазывал в войска СС всех расово полноценных европейцев. Добровольцам было обещано после окончания войны немецкое гражданство. Но большинство, попав на восточный фронт, сильно пожалело, что позволило соблазнить себя. После нападения на Советский Союз принялись формировать армянские, грузинские, азербайджанские и прибалтийские легионы СС. За ужином в ставке Гитлер заметил рейсхфюреру СС Генриху Гиммлеру: я скептически отношусь к участию иностранных легионов в военных действиях на восточном фронте. Никогда не следует забывать, что любой из этих легионеров будет чувствовать себя предателем своего народа. Стремительное наступление Красной Армии заставило фюрера изменить свое мнение. К концу войны брали всех, кто был готов сражаться на восточном фронте. Гитлер по прежнему не верил, что русские и украинцы хотят воевать на стороне Германии, но в отчаянной военной ситуации хватался за соломинку. Еще недавно в рейсхкомиссариате Украины презрительно говорили: у нас нет оружия для украинцев. Для вас есть только метла и мотыга. На работы в Германию отправили 1,5 миллиона украинцев. Они трудились на военных заводах. Но руководителям украинских организаций, которые сотрудничали с немцами, важен был статус союзников Германии. О создании дивизии Галичина первым официально объявил 4 мая 43 года Владимир Кубиевич, председатель созданного и утвержденного немцами украинского комитета. В годы немецкой оккупации Кубиевич жил в этом доме. Сейчас здесь мемориальная доска, поставленная в честь Кубиевича – видного ученого. Владимир Кубиевич защитил докторскую диссертацию и до войны преподавал географию в ягеллонском университете. Обергруппенфюрер СС Ханс Франк, хозяин оккупированной Польши, поставил Кубиевича во главе украинского центрального комитета. Это была организация обслуживающая интересы оккупационной администрации. Немцы завоевали для себя Украину и строя колонии, но мы от этого имеем преимущество, говорил Кубиевич. Немцы уничтожили евреев, украинцы получили возможность занять видные посты, заниматься ремеслом и торговлей, что создало предпосылки для подготовки кадров, необходимых для бедующего украинского государства. 18 июля 43 года здесь на площади перед оперным театром, устроили парад в честь дивизии Галичина. Вот здесь перед самым входом построили трибуну, украшенную свастикой, и с нее выступали немецкие и украинские чиновники. Желающих вступить в дивизию было множество. Из 80 тысяч отобрали 25. Браковали в основном из-за плохого здоровья и маленького роста. Доброволец войск СС не мог быть ниже 165 см. Но в конце концов рейсхфюрер согласился принимать низеньких рекрутов и примирился с дурным качеством расового материала. В СС не призывали, это была добровольная служба. Иначе говоря, в войска СС по собственной воле пожелали вступить 80 тысяч украинцев. Важно подчеркнуть, по собственной воле. Конечно была и молодежь, которая поддалась давлению старших. Но остальные вступили в ряды дивизии СС, потому что ощущали духовное и идеологическое родство с германскими нацистами. Их объединяла общность целей и идеалов. 18 июля 1943 года в городе Львове был организован парад добровольцев дивизии СС Галичина. Проповедь прочитал главный полевой духовник дивизии Василий Лаба. Вы, дорогие братья вояки, старшины, подстаршины и новобранцы, простились со своими матерями и женами, теми украинскими спартанками, которые сжимают боль в грудях, отправляя вас на тяжелую кровавую дорогу. Идите, говорили они вам, туда, куда вас зовет народный долг. Призывом в войска СС занимался обергруппенфюрер Готтлоб Бергер, старый член партии. Готтлоб Бергер писал своим подчиненным: униатские священники призывают помогать Гитлеру и немецкому народу. Конечно, их проповеди содержат и опасные выражения, но мы скоро удалим этот зуб. Дивизию СС Галичина бросили в бой в июле 44го. Украинскую дивизию разместили в районе городка Броды. Она должна была прикрыть столицу Галиции от наступавшей Красной Армии. 3 недели шли бои, после чего от дивизии почти ничего не осталось. Остатки Галичины перебросили в Словакию, где летом 44 с помощью советских и британских парашютистов вспыхнуло антифашистское восстание. Украинские ССовцы сражались вместе с немецкими войсками против восставших. Вот тогда немцам вновь понадобился Степан Бандера. Руководитель организации украинских националистов Степан Андреевич Бандера сидел в концлагере Заксенха́узен с осени 41 года. Немецким оккупационным войскам не понравилось его своеволие и привычка устранять конкурентов. Немцы считали, что на оккупированных территориях они сами решают, кому жить, а кому умереть. Из концлагеря его перевели в гестаповскую тюрьму в Берлине. Его родным пришлось хуже. По обе стороны фронта. Первым за Степана Бандеру ответил его отец. 8 июля 41го военный трибунал киевского особого военного округа рассмотрел дело священника Андрея Михайловича Бандеры. Обвиняемый признал, что является украинским националистом. За помощь подполью ему вынесли смертный приговор, без конфискации имущества за отсутствием такового. 3х сестер Степана Марту, Оксану и Володимиру ЧКисты выслали в восточные районы. Рассчитывали через них найти Степана Бандеру. Его брат Богдан состоявший в ОУН исчез в 43м году. Где, когда и кем он был убит, выяснить не удалось. Зато известна судьба 2х его братьев Василия и Алексы. Которые тоже принадлежали к организации украинских националистов. Обоих немцы отправили в концлагерь Освенцим. Там они и погибли в 42м году. Степан Бандера претензий немцам за убийство братьев не предъявлял, и когда ему предложили возобновить сотрудничество, не отказался. В конце войны о нем вспомнил Альфред Розенберг – министр по делам оккупированных восточных территорий. Отступая под ударами Красной Армии немцы уже потеряли Украину, жаждали сотрудничества с украинскими националистами с одной целью. Задержать наступление советских войск. 27 сентября 1944 года руководителя организации украинских националистов Степана Андреевича Бандеру выпустили. К этому времени он уже был сильно больным человеком. Его обуревала жажда деятельности. Но с немцами он разговаривал осторожно. Понимал, что Германия терпит поражение, поэтому наивно рассчитывать на ее помощь. Обергруппенфюрер Готтлоб Бергер начальник главного административного управления СС в октябре 1944 года доложил рейсхфюреру СС Генриху Гиммлеру свои впечатления от беседы с Бандерой: Способный, горячий, фанатичный славянин, полезный. Но опасный.
Договорились, что украинские националисты получат оружие для борьбы против общего врага – Красной Армии. Взамен ОУНовцы взялись снабжать немцев разведывательной информацией о продвижении советских войск. Взятый в плен офицер Абвера показал на допросе: 27 декабря 1944 я подготовил группу диверсантов из 3х украинских националистов. Степан Бандера лично инструктировал этих агентов и передал через них указание об активизации подрывной работы в тылу Красной Армии и налаживании регулярной радиосвязи с Абвер командой 202. Группа была переброшена мной в район Львова и имела при себе для передачи в штаб украинской повстанческой армии миллион рублей, медикаменты, обмундирование, взрывчатые вещества и рацию. Бывший генерал-лейтенант Андрей Андреевич Власов, который перешел на сторону нацистской Германии, и которому немцы разрешили сформировать собственную армию для участия в войне на стороне 3го рейха, предложил украинцам объединить усилия. Он разговаривал с Бандерой. Степан Бандера наотрез отказался сотрудничать с Власовым. Который утверждал, что выступает от всех народов СССР. Украинские националисты были против лозунга единой и неделимой России. Бандеру беспокоило то, что пока немцы держали его за решеткой, другие украинские лидеры выдвинулись на первые роли. Степан Бандера ненавидел конкурентов и не желал ни с кем входить в союз. Он желал быть единственным вождем Украины. Он не поддержал создание дивизии Галичина, хотя и не возражал против нее, потому что занимался формированием собственной армии. Немалое число украинцев служили немцам преданно на оккупированной части Польши. Потом, на захваченной вермахтом Украине. Но когда стало ясно, что немцы не создадут самостоятельное украинское государство, дороги разошлись. Украинские полицейские, солдаты сформированных немцами батальонов, уходили в лес. Им не хотелось умирать за немцев. В лесу было вольготнее. Иногда бандеровцы вместе с советскими партизанами противостояли немцам. Иногда вместе с немцами действовали против партизан. Отношение к немцам было двойственным. Кто-то продолжал им служить, кто-то брал у них оружие, а кто-то видел, что от Германии ждать нечего. Но в иерархии врагов, условно говоря, Германия занимала 3е место. На втором были поляки, от которых надо было очистить украинскую территорию, а на первом месте Москва. Вот главный враг, который не дает украинцам создать самостоятельное государство. Мы – украинцы, оказались в тяжелом положении. Говорилось в воззвании ОУН, с одной стороны московско-еврейское нашествие еще дышит своим угаром, с другой – Германия со своей колониальной политикой уже дает себя чувствовать. Политический ум приказывает нам выжидать. Мы не ведем сегодня народ на баррикады, не идем в бой с новыми хозяевами Украины. Нашим 1м врагом является все-таки Москва. Не важно сегодня она еще красная или завтра будет уже белая. Когда ситуация на фронте изменилась в пользу Красной Армии, ОУНовцы решили, отныне все силы на борьбу с русскими. В лесах Волыни и Полесья началось формирование боевых отрядов, из которых сложилась украинская повстанческая армия – УПА. В истории УПА важную роль сыграла национально-религиозная война с польской подпольной армией краевой, которая разгорелась в 43 году. Украинская повстанческая армия силой изгоняла поляков в Волыни, которая должна была стать чисто украинской территорией. Потом началась этническая чистка обратного порядка, когда с польской территории изгоняли украинцев. Юго-восточная часть Польши за 3 года была очищена от украинцев. Точное число жертв с обеих сторон не известно в Варшаве говорят, что в этой украинско-польской войне погибло примерно 100 тысяч поляков, при чем в Варшаве украинских националистов называют просто бандитами. Но справедливости ради надо сказать, что потом польская армия изгоняла украинцев со своей территории с не меньшей жестокостью. Эта война придала украинской повстанческой армии героический ореол. Она защищала народ от поляков. Командовал УПА Роман Шухевич. Псевдоним – генерал хорунжий Тарас Чупренко. Золотую звезду героя Украины Роман Шухевич, он же Тарас Чупренко получил даже раньше Степана Бандеры. Правда памятник герою поставили не на родине, а в том месте, где его выследили и в перестрелке убили. Роман Шухевич учился на дорожном факультете львовского политехнического института. Бросил учебу, чтобы заняться подпольной работой. За участие в убийстве министра внутренних дел Польши, был арестован. 8 месяцев до суда провел в концлагере в Березе Картузской. 2 здания у меня за спиной, это бывший польский концлагерь, который существовал в белорусском городке Березе до 18 сентября 39 года. Причем сажали в этот концлагерь не по приговору суда, а решением полиции, как бы сейчас сказали подрывные элементы, т.е. врагов польского государства. Этот концлагерь отличался особо жестоким обращением с узниками. Жена на свидании в тюрьме умоляла его оставить политику. Ничего не могу поделать, ответил Шухевич. Идею я люблю сильнее тебя и сына. После оккупации немцами Польши, Шухевич перебрался в Краков. Вступил в созданный Абвером легион Нахтигаль. В середине октября 41го немцы отправили украинский батальон в Белоруссию для борьбы с партизанами. Ни Шухевичу, ни его единомышленникам не нравилась опасная служба далеко от родных мест. Немцы батальон расформировали. Шухевич ушел в подполье. Отряды украинской повстанческой армии контролировали примерно четверть территории республики. Целые батальоны попадали в засаду и уничтожались. ОУНовцам удалось подстеречь командующего 1м украинским фронтом генерала армии Николая Федоровича Ватутина. Он умер в госпитале от ран. Отряды украинской повстанческой армии, действовавшие в советском тылу, отвлекали не малые силы красной армии от войны с вермахтом. Бардеровцы тем самым затягивали Вторую Мировую. Давая возможность немцам держать восточный фронт. Гибли бойцы Красной Армии и, пока вермахт держал фронт, внутри 3го рейха продолжалось уничтожение невинных людей. Вот в чем, в частности вина бандеровцев. Произошла полная смена ориентиров. Решили искать помощи у Англии и Америки. Поэтому отказались от преследования инородцев, заявили о равноправии всех народов. Антисемитские призывы исключали контакты с западом. Тем более, что евреи уже были уничтожены. Среди бандеровцев ходили слухи о том, что англичане сформировали им в помощь армию из канадских украинцев, которых сбросят с парашютами. В этом доме 23 октября 49 года АУНовский боевик убил знаменитого в ту пору писателя Ярослава Голана. Боевика поймали, судили и приговорили к смертной казни. В квартире номер 10, где жил Голан при советской власти существовал музей, теперь его нет. В структурах подчиненных Бандере и Шухевичу выделилась хорошо организованная служба безопасности. СБистами были те, кто еще до войны прошел через немецкую спецшколу. Это были бесконечно жестокие люди, которые убивали всех, кто подозревался в сотрудничестве с москалями. На совести Бандеры и Шухевича множество убитых людей. Боевики стреляли в учителей, руководителей клубов и врачей. Очень жестоко обращались с односельчанами, которые сотрудничали с советской властью. Не жалели даже детей. И не так просто сказать, кто на западной Украине помогал УПА сознательно. Кто делал это по-соседски, а кто просто был запуган. Откажешь в еде, не пустишь переночевать, СБисты убьют. Бойцы украинской повстанческой армии уходили в леса, разбивались на небольшие группы и прятались в схронах или в краивках, как здесь говорят. Схрон это просто примитивный бункер. Под давлением советских войск формирования украинской повстанческой армии отступили на территорию Польши и Словакии. Или ушли в подполье, чтобы переждать там до начала 3ей мировой, на которую они надеялись. Теперь их национальные мечты должны были реализовать американцы. Отряды разбились на небольшие группы. В схроне держались месяцами, но это была тяжелая жизнь. Без свежего воздуха, без нормальной пищи, в тесноте. Болели. Болели цингой, туберкулезом, обязательно ревматизмом, поэтому чекисты проверяли всех у кого находили ревматизм. Это считалось самым верным признаком того, что человек долгое время скрывался в бункере. Считалось, что отыскать бункер проще зимой, потому что на восходе или на закате можно было увидеть струйку теплого воздуха, который поднимался из вентиляционного отверстия. Туда чекисты заправляли тонкий длинный шланг и открывали вентиль баллона со спецсредством тайфун. Это усыпляющий газ мгновенного действия. Для захвата боевиков использовали спецпрепарат нептун 47. Агенты госбезопасности добавляли его в воду или пищу, после чего человек терял способность двигаться и на 2 часа погружался в тяжелый сон, а когда просыпался, его охватывала такая жажда, что ради глотка воды он был готов ответить на любой вопрос. Это время считалось лучшим для допроса. За несколько лет движение украинских националистов было фактически подавлено. Помогать бойцам УПА стало страшно. Крестьяне боялись пускать их в дома, кормить, снабжать информацией. Оуновцам было совершенно очевидно, что дальнейшее сопротивление бесполезно. Но одни боялись наказания, другие просто привыкли к власти, которую дает оружие, не хотели возвращаться к нормальной жизни. Когда боевики УПА понимали, что обнаружены и уйти в лес, скорее всего не удастся, они подрывали себя или стрелялись. Как правило украинские боевики живыми в плен не сдавались. Чекисты действовали безжалостно. Сомнительные элементы высылали вместе с семьями. Некоторые села, признанные бандитскими, сжигали. Имели место совершенно недопустимые случаи. Говорилось в постановлении политбюро ЦК компартии Украины от 10 января 1945 года, когда отдельные бойцы и офицеры органов НКВД и НКГБ не разобравшись применяют репрессии, жгут хаты и убивают без суда отдельных граждан, которые совершенно не причастны к бандитам. Чем дискредитируют себя и органы советской власти. Памятник жертвам коммунистических злодеяний стоит во Львове на улице имени Степана Бандеры. Конечно документы о преступлениях сталинской эпохи многое меняют в наших представлениях о недавней истории. Но не отменяют оценки деятельности руководителей ауновского подполья, которые годами приказывали убивать невинных людей. Все эти годы чекисты искали главнокомандующего УПА Романа Шухевича. 3 сентября 1944 года начальник управления УНКГБ львовской области инструктировал райотделы: по агентурным данным в районах львовской области скрывается Роман Шухевич. Опросите всю проверенную авторитетную агентуру. В случае обнаружения Шухевича, с максимальной осторожностью проведите негласную съемку и немедленно сообщите во 2й отдел УНКГБ львовской области. Первая ориентировка по розыску Шухевича датирована 44м годом, его искали 6 лет и нашли только 5 марта 50го года во в этом доме. Для поимки Шухевича во Львов отправился генерал-лейтенант Павел Судоплатов. 5 марта 1950 года он доложил министру госбезопасности СССР Абакумову: в результате суммы агентурно-оперативных мероприятий и проведенной чекистско-войсковой операции, в 8:30 утра, в селе Белоговщее брюховического района львовской области, при попытке захвата, оказав вооруженное сопротивление убит известный организатор и главарь бандитско-ауновского подполья Шухевич Роман. На первом этаже в доме был деревенский магазин, который служил удобным прикрытием для краивки Романа Шухевича. Связные приходили как бы за продуктами, проходили в подсобку и поднимались на 2й этаж к Шухевичу. В этой комнате на 2м этаже жил Роман Шухевич. Он поддерживал связь со Степаном Бандерой и с помощью связных продолжал руководить еще действовавшими отрядами украинской повстанческой армии. Роман Шухевич был предан Бандере, исполнял все его указания, Бандера требовал продолжать подпольную войну, хотя от украинской повстанческой армии мало что осталось. Но пока его бойцы продолжали умирать, Бандера ощущал себя вождем национального движения и представлял интерес для некоторых разведывательных служб. Во второй комнате жила доверенная связная Шухевича Галина Дедык и хозяйка квартиры Анна. А здесь была кухня, стояла плита, готовили пищу. Приметы Шухевича, говорилось в ориентировке, выше среднего роста, плотного телосложения, лицо продолговатое, рыжий, волосы зачесывает набок, нос длинный с горбинкой. Глаза серые, пронзительные, взгляд резкий. В движении энергичный, губы тонкие, всегда сжатые. Портрет точный. И все же Шухевич много лет успешно скрывался. Ездил по стране с документами на другое имя, ходил к врачам лечиться. Даже отдыхал в Одессе. Здесь была вешалка, а за ней соорудили тайник, сейчас конечно все переделано, а в то время в эту дверцу могли протиснуться Шухевич, его связная, двое охранников и какое-то время здесь укрываться. Чекистам удалась сложная комбинация. 3 марта 1950 года они арестовали одну из связных Шухевича Дарью Гусяк по кличке Дарка. 2 дня ее безуспешно допрашивали, опытная внутрикамерная наседка сумела ее разговорить. Сказала, что ее отпускают и, если надо, она может передать на волю записку. Дарка, говорилось в донесении госбезопасности Абакумову, пытаясь найти способы дать знать Шухевичу о своем аресте, приняла предложение о посылке записки в село Белогорща, таким образом, в 22:00 4 марта стало известно село, где укрываются Шухевич и делык. В 8 утра село Белогорще было оцеплено. Когда появились чекисты, дверь открыла Галина Дедык, она увидела, что дом окружен, и поняла, что на сей раз им уйти не удастся. Галину Дедык схватили живой, она пыталась проглотить ампулу с ядом, находившуюся у нее во рту. Но ей не позволили умереть. Она должна была дать показания, чтобы помочь чекистам покончить с УПА. Здесь с тех пор ничего не изменилось, даже лестница та же. Шухевич появился на лестнице, увидел чекистов и начал стрелять, одного убил и они открыли ответный огонь. Что происходило дальше, об этом различные источники говорят по-разному. Но факт остается фактом, живым Шухевича не взяли. В вещах Шухевича, докладывали чекисты в Москву, обнаружены шифры и коды для связи с главарями ОУНовского подполья, а также паспорт, военный билет и другие документы на другое имя. Труп Шухевича доставили во Львов, где во внутренней тюрьме министерства госбезопасности сидел его сын, он и опознал тело отца. На всякий случай труп показали еще 2м бывшим оуновцам, они подтвердили – это Шухевич. Розыск командующего украинской повстанческой армии закончился. В начале 50х вооруженное подполье на Украине было подавлено, организация украинских националистов существовала уже только в эмиграции, ее символом оставался Степан Бандера. Вступая в ОУН давали клятву – клянусь Украине, что я преданно и честно выполню все обязательства, которые возложит на меня организация украинских националистов под командованием Степана Бандеры. Я буду всеми своими силами, ценой своей жизни бороться за независимую украинскую державу. Слава Украине! Слава героям!
Иммигрантская деятельность Бандеры была бы невозможна без помощи западных спецслужб. Американская разведка пыталась использовать украинских боевиков одновременно для участия в холодной войне, которая уже шла, и в горячей, которая могла разразиться. Если так много украинцев сражалось в годы второй мировой на стороне Гитлера, рассуждали разведчики, значит они ненавидят советскую власть и могут быть союзниками в будущей войне. В 1948 году командование американской авиацией стало изымать украинские города из списка первоочередных целей в будущей войне. Бомбить Украину не собирались, в надежде, что она выступит против Москвы. Англичане использовали организацию украинских националистов для сбора информации о Советском Союзе. Но люди Бандеры не собирались рисковать жизнью ради того, чтобы британцы составляли свои разведывательные бюллетени. Поэтому украинским боевикам помогали оружием. Такие действия не могли остаться без ответа. Попытки найти Бандеру долгое время не удавались. Пока задание не поручили молодому оперативному работнику Богдану Николаевичу Сташинскому. Его семья симпатизировала националистам, но Богдан, который учился в педагогическом институте, порвал с родными. Он был завербован органами госбезопасности львовской области. Сташинский с помощью сестры вошел в доверие к ее жениху, который руководил группой боевиков. Ушел с ним в лес и помог уничтожить группы. Молодой человек проявил очевидные способности к нелегальной работе. Его отправили учиться в Киев. Где в закрытом учебном заведении министерства госбезопасности он изучал немецкий и польские языки. Ему разработали надежную легенду. Он выдавал себя за немца Йозефа Лемана родившегося на территории Польши. Богдан Сташинский раз за разом приезжал в Мюнхен в поисках Степана Бандеры и никак не удавалось его найти. Пока наконец Сташинский не обнаружил адрес некоего господина Стефана Поппеля, а именно под этим псевдонимом в столице Баварии и жил Степан Бандера руководитель организации украинских националистов. Вот этот дом. Степан Бандера, который привык к тому, что за ним всегда охотятся и в западной Германии держался крайне осторожно. Сташинский искал возможности забраться в дом, чтобы найти удобное место для убийства. У него был набор отмычек, но вскрыть подъезд он не сумели в гараж, где Бандера держал свой автомобиль, он тоже не сумел проникнуть. Ему доставили новую связку ключей, один из них подошел к двери и газовый пистолет. Яд выстреливался тонкой струйкой, он вызывал сужение сосудов головного мозга. Смерть наступала в считанные мгновения. Сташинскому вручили противоядие. Для вашей безопасности предупредил Сташинского офицер оперативно технического управления КГБ, перед акцией надо проглотить одну из этих таблеток. А сразу после выстрела, раздавить еще и ампулу и вдохнуть ее содержимое. Противоядие он принимал за завтраком и весь день следил за Бандерой, выбирая удобный момент. 15 октября 1959 года около часа дня, Сташинский увидел машину Бандеры. Он быстро забежал в подъезд, выждал минуту и уже не спеша двинулся навстречу Бандере. Сташинский действовал совершенно хладнокровно. Степан Андреевич Бандера одной рукой держал бумажный пакет с только что купленными помидорами, а другой пытался вытащить ключ, застрявший в замочной скважине. Сташинский участливо спросил – что замок испортился? Бандера ответил – нет все в порядке. При этом он посмотрел на незнакомца, тогда Сташинский поднял газовый пистолет, прикрытый газетой, выстрелил Бандере прямо в лицо и убежал. Сташинский получил орден из рук председателя КГБ Александра Николаевича Шелепина. Орденоносца отправили на курсы переподготовки и предупредили, что впереди долгая командировка на запад. Работа вас ждет не легкая, но почетная со значением сказал ему Шелепин. Но у Богдана Сташинского была любимая женщина, немка Инга Поль. Она уговорила его бежать на запад. Они сделали это в августе 1961 года. Сташинский сдался западно-германской полиции и все рассказал.
Владимир Семичастный: Я потом Шелепину и ему говорил, ну зачем ты пошел. Он там с какой-то немкой роман у них. И вот попросился с ней встретиться. И он его отпустил. А она оказывается работала против него. Они друг против друга работали, а там любовь завелась. И они в знак благодарности, что он совершил такой акт и все прочее, тем более что ему орден вручили, все. И он его отпустил там на наделю. А он остался там. И все выдал.
Сташинского судили в Карлсруе. Приговорили к 8 годам тюремного заключения. Судья назвал советское правительство главным виновником убийства Степана Бандеры.
Георгий Санников: Его должны были ликвидировать в 50м году, в 49м, 50м. 51м еще в 53 можно было. Но не в 59м. он разложился полностью. Это был политический труп. Сегодня с нашей помощью, не без нашей помощи, мы его реанимировали. Он – герой нации. А он далеко не герой, далеко не герой.
Степана Бандеру и его соратников рисуют антисталинистами, борцами за свободу и независимость украинского народа. Но непредвзятый исторический анализ показывает, что они сознательно шли на сотрудничество с 3м рейхом. Они видели как ведут себя немцы на оккупированных территориях, но их это нисколько не смущало. Они действовали такими же методами и придерживались той же расовой идеологии. Они приветствовали военные победы вермахта и уничтожение немцами мирного населения. Они служили в оккупационной администрации и тем самым помогали Гитлеру исполнить программу уничтожения Украины, порабощения и уничтожения как украинского, так и других славянских народов. Если Бандера и его некоторые соратники вышли у немцев из доверия и оказались в концлагере, а кого-то и расстреляли, то не потому что были противниками нацистской теории и практики, а потому что им предназначалась роль подручных, а они претендовали на большее. Коль связался с преступниками, не удивляйся, что сам стал их жертвой. Беда в том, что в советские времена все это скрывалось. История искажалась и препарировалась. В результате нелюбовь к советской власти придала героические черты всем, кто с ней сражался. Вокруг Бандеры, Шухевича, УПА сложились легенды и мифы, которых они не заслуживают. Мифы живут долго, но не становятся от этого правдивее. А когда советский союз рушился, Степана Бандеру сделали знаменем, героем антироссийской борьбы и он вытеснил в исторической памяти другие, куда более достойные фигуры украинской истории. В чем нуждаются и Россия и Украина, то это в углубленном, основательном изучении нашей общей истории, которая не должна превращаться в инструмент текущей политики. И тогда, быть может мы лучше поймем многосложную историю украинского национального движения, а здесь на Украине перестанут называть Степана Бандеру героем.
Основана 13 октября1991 года на учредительном съезде под названием Социал-национальная партия Украины (СНПУ). 14 февраля2004 года на IX Съезде была переименована во Всеукраинское объединение «Свобода», а председателем партии был избран Олег Тягнибок. В 2012 году партия получила 37 мест из 450 в Верховной Раде УкраиныVII созыва, набрав 10,44 % голосов избирателей.