Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz: Merkel hat Größenwahn
… Krise der narzisstischen Normopathie sehe in der vorhin dargestellten Abwehrform in der Kompensation einerseits zum Beispiel Größenwahn, unser deutscher Größenwahn. Ich brauche nur einen Satz zu sagen, der heißt: „Wir schaffen das“. Projektion in der Gesellschaft und zwar die Bösen sind jetzt die Kritiker, die Bösen sind Pegida, Legida und AfD und die Guten, das sind die Flüchtlinge oder die Helfer, also auch wie die riesige Problematik, dieser ganz verschiedene Sozialstatus der Flüchtlinge wird weggewischt. Das sind die, denen geholfen werden muss und das führt zunehmend zur Spaltung der Gesellschaft, jetzt innerhalb unserer eigenen Gesellschaft. Das heißt, es gibt eine auffällige Hetzkampagne gegen Pegida mit einer Abwertung und Deformierung jeder Kritik. Dabei ist bemerkenswert, dass die Politiker die Spaltung hetzerisch begonnen haben. Ich erinnere: Angela Merkel; die haben Hass und Kälte im Herzen, geht da nicht hin. Hannelore Kraft: Es sind Rattenfänger. Yasmin Fahimi: Geistige Brandstifter. Heiko Maas: Schande für Deutschland. Cem Özdemir: Mischpoke. Sigmar Gabriel: Pack. Gauck: Es gibt ein helles und ein dunkles Deutschland. Wieso können demokratische Politiker in eine solche projektive Abwehrhaltung kommen? Was ist mit ihnen los? Wie schwierig muss es für sie geworden sein, dass sie auf diese Weise reagieren und im Grunde genommen die Basis jeder demokratischen Verständigung, nämlich den Dialog, den Austausch, die politische Auseinandersetzung verweigern? In der letzten Zeit: „Also wir reden gar nicht mit AfD oder so, das sind sowieso ganz schlimme Menschen“. Selbst, wenn das stimmen würde, selbst wenn das wirklich alles Rechtsradikale wären, hätten wir doch ein Riesenproblem, ein Problem, das wir als Gesellschaft zu verantworten haben, das wir geschaffen haben. Es wird doch keiner extremistisch geboren, sondern die Erziehung, die Familienverhältnisse, die sozialen Verhältnisse, die gesellschaftlichen Verhältnisse sind die Ursachen solcher extremistischer Positionen. Also es nutzt überhaupt nichts, zu sagen: „Das sind die Bösen, pfui, weg mit ihnen“, sondern es müsste jetzt alles politisch geschehen, um zu verstehen und zu helfen, dass solche extremistischen Position aufgegeben und verlassen werden können. Und das ist auch das Ende sozusagen demokratischer Verhältnisse. Es gibt eine auffällige Fehleinschätzung der Kanzlerin. Da hätte der Psychoanalytiker wieder sehr viel über Mutti zu sagen, das will ich mir jetzt auch lieber sparen, aber eins kann man wohl wirklich sagen, dass sie als die mächtigste Frau der Welt gesehen wird, ist ja mit Sicherheit auch das Ergebnis einer Projektion. Sie würde sich wahrscheinlich so niemals gesehen haben. Das heißt, wir Deutschen und vielleicht andere in Europa brauchen angeblich eine so mächtige Person. Bei jeder narzisstischen Problematik besteht die Gefahr, dass man sowas allmählich glaubt. Sie kennen das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Das sehe ich hier wieder. Es wird keiner mehr sehen, wie nackt sie eigentlich ist, wie bedürftig, wie problematisch. Das ist aber unsere Projektion. Mutti, hilf, Mutti, Mutti. In sozialen Situationen.
Ich will ein paar Worte sagen zum Pro und Kontra der Spaltung, weil damit wesentliche Wahrheiten verloren gehen. Ich will sie wenigstens mal ausgesprochen haben. Flüchtlinge sind nicht alle schutzbedürftig, sondern es gibt auch Wirtschaftsflüchtlinge, es gibt Flüchtlinge, Migranten, die unser Sozialsystem besetzen und es gibt Kriminelle. Flüchtlinge sind nicht nur gut ausgebildet, sondern auch schlecht oder gar nicht ausgebildet. Flüchtlinge suchen auch westliche Kultur für ihre Entwicklung oder sie sind betont Feinde der westlichen Kultur und wollen auch diese Feindseligkeit leben, wie wir in Parallelgesellschaften schon längst zur Kenntnis nehmen müssen. Die humanitäre Hilfe ist selbstverständlich, ich bin Arzt. Es ist so selbstverständlich, dass man Menschen in Not hilft, aber Willkommenskultur ist in meinen Augen eine Störung, eine Neurose, weil eine Willkommenskultur bagatellisiert die Schwierigkeiten der Integration, bagatellisiert die kulturellen, sozialen, religiösen Unterschiede und Konflikte, die auf uns zukommen. Es ist doch keine Kunst, jemanden bisschen Wasser und Schokolade und einen Teddybär zu geben, meine Güte, aber dann, was passiert denn dann? Also die Leute, die das machen und sich dann nicht um weitere Integration kümmern, denen sollte das Handwerk gelegt werden, weil etwas falsch ist, vermittelt und verheißen wird, was nicht eingehalten werden kann. Bereichern, das wäre eine völlig falsche Darstellung und auch das muss mal gesagt werden: Der Islam ist nicht eine Religion wie jede andere, sondern der Islam hat starke patriarchale, Frauen unterdrückende, antisemitische, homophobe und gewalttätige Tendenzen. Das muss auch gesagt werden und beachtet werden. Man kann nicht sagen, der Islam gehört zu Deutschland, geht nicht. Man muss sagen, welcher Islam gemeint ist und was von Menschen dieses Glaubens verlangt werden muss, wenn sie hier leben wollen, sonst geht es nicht. Den Flüchtlingsstrom halte ich für ein Symptom unseres globalen Konfliktes, unseres narzisstischen Lebens, der unterstützt wird durch mediale Einseitigkeiten und eine falsche Willkommenskultur. Das heißt, der Flüchtlingsstrom ist Ausdruck einer globalen Krise und einer Fehlentscheidung unserer Politik und insbesondere unserer Kanzlerin. Wenn das bagatellisiert wird, diese peinlichen Gesten mit den Selfies, wo auf dieser Welt würde sich ein Regierungschef so anbieten und glauben, das hat keine Bedeutung? Meine Güte, wie naiv ist das? Den Streit um eine Obergrenze halte ich für eine irrationale Abwehr, denn das muss man nicht immer diskutieren, dass es eine praktische Obergrenze gibt und wenn das Asylrecht keine Obergrenze kennt, dann muss das Asylrecht verändert werden. Das ist die Aufgabe der Politik. Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung wären nach deutschem Asylrecht auch asylberechtigt. 60 Millionen Menschen sind im Moment auf der Flucht, wie kann das gehen? Also, es muss dringend politisch reagiert werden, unter Spaltung reguliert. Die soziale politische Destabilisierung, die sozialen Konflikte, also dieses Geschwisterbild, wachsen sich allmählich, wenn das unklar bleibt, zu einer zunehmenden Gewaltbereitschaft aus, die weder mit Polizeigewalt noch mit einer politischen Korrektnesszensur beherrscht werden können. Ich fasse zusammen: Die Flüchtlinge sind nicht die Ursache der Gesellschaftskrise, sondern nur die Auslöser und Symptome unserer gesellschaftlichen Fehlentwicklung. Pegida, AfD, wer auch immer sind nicht die neuen Bösen sondern Symptomträger einer von der Mehrheit nicht erwünschten Kritik, also die Omegas unserer Gesellschaft, die wichtig sind. Wo wir anfangen müssen, unsere Beteiligung an dieser Normopathie besser zu verstehen. Wenn ich das Gesagte in einen Wunsch oder eine Forderung an die Bundesregierung zum Ausdruck bringen möchte, dann sage ich: Erstens: Deutsche und europäische Gesetze müssen eingehalten werden, sonst muss die Regierung verklagt werden. Zweitens: Die Grenzen müssen geschlossen werden und nur, was völlig normal und berechtigt wäre, durch eine kontrollierte Einreise reguliert werden. Wir brauchen eine kontrollierte Einreise auf der Grundlage eines Einwanderungsgesetzes, damit jeder weiß, wer kommen kann und nicht kommen kann. Ich sag das auch mal: Die Willkommenskultur trägt auch dazu bei, dass sich Menschen über das Mittelmeer wagen, weil sie glauben, sie werden hier gerettet. Das muss man auch sagen und denken. Wenn wir ein Einwanderungsgesetz hätten, eine klare Aussage, wer kommen kann und nicht und wer wann und wie zurückgewiesen wird, würde diese ganze Problematik reguliert werden können. Die Integration, also Einwanderungsgesetz und wir brauchen ein den normalen, den veränderten globalen Verhältnissen angepasstes Asylrecht. Es darf kein Politiker mehr sagen: „Das sind unsere Asylgesetze, wir können nicht anders“. Meine Güte, die Politiker sind dazu da, dass sie Politik machen, also Gesetze machen und wenn sie merken, dass sie nicht 60 Millionen Flüchtlinge aufnehmen können, muss das Asylgesetz geändert werden. Also wieso, was sind die Gründe, dass diese eigentlich völlig klare, vernünftige Einsicht nicht angenommen wird? Es kann nur etwas mit der eigenen narzisstischen Problematik derjenigen zu tun haben, die das sagen.
Seitdem die amtierende Bundeskanzlerin die Worthülse „postfaktisch“ etwas spät entdeckt hat und zum Besten gab, verkleistert diese Vokabel sehr viele Hirne von solchen, die meinen, sich öffentlich damit selber gut zu positionieren, in dem sie auf andere mit dem Wort „postfaktisch“ losgehen.
Das Wort „postfaktisch“ ist ein Riesenblödsinn. Jeder, der damit zu punkten versucht, rutscht auf diesem Wort in peinlichster Weise aus. Faktenfreiheit ist im öffentlichen Diskurs eines der größten Übel für die Demokratie, die auf soliden faktenbasierten Diskurs und freie Analyse angewiesen ist.
Ziemlich faktenfrei kommen die Phrasendrescher mit ihrer Modevokabel des „postfaktischen Zeitalters“ o. Ä. daher. Nun ist „faktenfrei“ erkennbar etwas völlig anderes als postfaktisch. Jedenfalls: Faktenfrei ist das gängige Gelaber über zusammengeklaubte, selektierte, gequirlte und missverstandene Fakten.
Kommen wir zum Beispiel Merkel zurück. Die Kanzlerin findet sich selbst und ihre Politik alternativlos und so simpel wie die Dame gestrickt ist und so listig, wie sie hinter ihrem ewig gleichen Pokergesicht ist, hat sie die Vokabel „postfaktisch“ flugs aufgegriffen und verwendet sie schlicht als logisch-unlogische Verstärkung ihrer Alternativlosigkeit. Wenn sie faktisch eine alternativlose Kanzlerin wäre, die eine alternativlose Politik machte, machte das logisch nur Sinn, wenn sie die relevanten Fakten kennen und logisch stringent verknüpfen würde. Dann allerdings, wenn sie alles immer nur richtig machen würde, wäre jede Kritik falsch (postfaktisch) und jede Demokratie überflüssig. Die Kanzlerin betet die Fakten vor, liefert die Politik und alles, was hinterher kommt und nicht d’accord ist, ist dann postfaktisch. Es ist jedoch genau umgekehrt: Postfaktisch ist Merkels ergänzende Fortführung ihrer selbst attestierten Alternativlosigkeit.
Merkels Satz „Wir schaffen das“ ist eine postfaktische, faktenfreie Phrase
Merkel gehört zufällig zu den Leuten, die es nicht so sonderlich mit den Fakten hat und die nie erklärt, welches die Faktenbasis ihrer Entscheidungen wirklich ist. Merkels „Wir schaffen das“ zur Euro-Krise, die nicht gelöst ist, zur Einwanderungsfrage, die nicht gelöst ist, zur Energiefrage, die nicht gelöst ist, zur Demographie, die nicht gelöst ist, zur Rentenfrage, die nicht gelöst ist, ist eine der Realität nachlaufende, die Realität verkleisternde, postfaktisch faktenfreie Phrase.
Merkels Türkeipolitik, Merkels EU-Politik, Merkels Russlandpolitik, Merkels Menschenrechtspolitik in den Krisenzonen der Welt, alles, was Merkel macht, macht sie fakten- und argumentenfrei.
Die Postfaktiker a la Merkel lieben ihre Joker-Vokabel so innig, weil ihre alten Hetzervokabeln wie „Verschwörungstheoretiker“ oder „krudes Weltbild“, „paranoides Denken“ und eben der Vorwurf irgendeine Art „Phobiker“ (verwirrt, verblendet, ängstlich) gegen jeden, der die regierungsamtliche Politik logisch oder faktisch hinterfragt, wie alle Modewörter nach einer Weile abgenutzt waren und versagten.
Postfaktisch soll, so wie es aktuell verwendet wird, sagen: Bisher verlief der Diskurs auf der Basis von Fakten und plötzlich sind da die Idioten, die die Realität nicht mehr kennen, die die Realität nicht erreicht, die in ihrer parallelen Denkwelt leben, die nur in ihrer Blase vegetieren und sich auf keine Realität mehr einlassen und die im Prinzip vom Wahlrecht auszuschließen wären: die Dumpfbacken, die Dunkeldeutschen oder Dunkelamerikaner oder Dunkelfranzosen oder Dunkelrussen. Dagegen stehen die Gestalten mit ihrem selbst attestierten Heiligenschein und Faktendurchblick.
Dumpfbacken, Dunkeldeutsche, Dunkelamerikaner
Früher, als die Welt angeblich noch in Ordnung war, fiel die Kokusnuss noch vom Baum und der Affe wusste das und beschleunigte das Herunterfallen der begehrten Frucht, in dem er den Ast schüttelte. Heute sind die verbildeten, faktenfreien „elitären“ Faktiker oder Postfaktiker mit genau den persönlichen Mängeln unterwegs, die sie anderen andichten.
Die große Ironie der Zeit: Die GroKo in Deutschland, im Parlament de facto ohne jede Opposition, betreibt eine immer faktenfreiere Politik, schiebt alle Probleme in die Zukunft und beschäftigt sich ausschließlich mit einer Politik der Emotionalisierung gefügiger Mehrheiten und der Verteufelung nicht gefügiger Minderheiten. Die Postfaktiker, die dieses Wort verwenden, sind also in der Tat selber in höchstem Maße postfaktisch.
Vom Affen aus gesehen, der die Kokusnuss in klarer Anerkennung der Gravitation vom Baum schüttelte, der also die Fakten kannte und anerkannte, begann die Menschheit ziemlich schnell postfaktisch zu werden. Wussten die ersten Menschen noch, was der Affe wußte, fingen sie alsbald an eine Religion nach der anderen zu ersinnen und Modelle der Schöpfung zu entwerfen, die sich immer weiter von jeder Faktizität entfernten. Aber die Postfaktiker sind ja nicht nur selber de facto das Problem, das sie auf andere abdelegieren wollen. Sie wollen ja viel mehr. Sie wollen manipulieren. Sie wollen die Fakten, die man nicht manipulieren kann, verkleistern, verdrehen, verschieben und in ihr Gegenteil verkehren.
Beispiel: Die Anti-Trump-Kampagnen und Fidel Castro
Das Moment der Selektion ist das gefährlichste Moment in der Politik und in der Politik der Postfaktiker im Besonderen. Beispiel: Die Anti-Trump-Kampagnen, die jetzt nach dem Faktum des Trump’schen Wahlsieges wie ein Bocksgesang anschwellen. Trump selbst hat es mit dem lieben Gott nicht so dicke. Das stört die Trumphasser. Aber die Teaparty-Leute, die Trump mehrheitlich nolens volens gewählt haben, also de facto eine Machtbasis von Trump sind, wollen die Postfaktiker als minderwertige Volltrottel entlarven („stellen“). Das geht primitiv bis zum Anschlag ganz locker von der Hand. Man postfaktisiert eben selektiv und steigert damit die Postfaktizität ins Unermessliche.
Gerade ist Fidel Castro gestorben. Und wer die postfaktischen Nachrufe seiner revolutionsbesoffenen Westlinge in Politik und Medien liest, in denen sämtliche Fakten ausgeblendet oder in ihr Gegenteil verdreht wurden, um Castro, um den eigenen Irrtum des verherrlichten Revolutionsmythos aufrecht erhalten zu können, wundert sich schon über die Armseligkeit des arg schmalen Reflexionsvermögens der Postfaktiker.
Ja, es stimmt. Castro ist ein Mythos geblieben und ein Mythos ist eine postfaktische Verklärung in den Hirnen der Anhänger des Mythos, die es als Blasphemie empfinden, wenn jemand, wie ich es in einem politischen Nachruf an dieser Stelle getan habe, die Realität kühl benennt. Der warme oder heiße lateinamerikanische Mythos gegen die temperaturlosen, als kalt empfundenen Fakten. Dass sich Leute finden, die eine politische Bewertung der Figur Castro angesichts des Todes pietätlos finden, zeigt, wie Mythen funktionieren. Linke, die die Individualität herunterfahren und das Persönliche für weniger wichtig erklären, benehmen sich im Angesichte ihrer Idole wie dumpfe Königsgläubige.
Jemand, der Menschen ermorden ließ, der Menschen geschunden hat, unterdrückt, diktatorisch beherrscht hat und sich sehr übler Methoden bediente, um seine Diktatur zu errichten, der Schwule ermorden ließ, der Andersdenkende beiseite schaffte und der jede Freiheit und jede Individualität brutal unterdrückte, zum Herz-Schmerz-Kandidaten hoch zu jubeln, wie es in den Medien und auch in der Politik teils geschehen ist, ist postfaktisch und pervers. Aber das Wesen des Mythos ist, dass er so schön ist: In den Köpfen der Rezipienten, nicht in den Köpfen der Opfer.
Ja, und Castro hätte soviele Mordanschläge auf seine eigene Person überlebt!!! Wieviele davon inszeniert waren, wie viele es gab, wie viele gerichtsfest bewiesen sind und so weiter: All das spielt gar keine Rolle. Der Mythos will es gar nicht wissen. Soviel Mist wie über Castros Tod in die Öffentlichkeit gepresst wurde, postfaktisch bis zum Anschlag, geht auf keine Kuhhaut. Ja, das Batista-Regime auf Kuba war abschaffungswürdig. Aber nicht so.
Ja, Fidel Castro hat es an die Macht geschafft und seine Macht brutal gesichert und er hat es geschafft die Herzen der vielen Millionen Weltrevolutionäre zu begeisteren und das ist selbstverständlich eine enorme Leistung, aber es ist nicht die humanistische Leistung, die die Postfaktiker daraus gemacht haben. Es war schiere Gewaltherrschaft.
Die Stilblüten der Postfaktiker
Die Kölner Silvesternacht – und die entsprechenden Silvesternächte andern Orts – sind von den Medien und der Politik postfaktisch verschwiegen und unterdrückt worden. Und dann waren die Postfaktiker plötzlich überrascht. Und sie haben gar kein Rezept, wie sie ihr kindisches und brutales Versagen irgendwie bemänteln können. Ziemliche Stilblüten haben die Postfaktiker gebracht:
Es wäre leichter in Deutschland an einem Bananenbrei zu ersticken und zu Tode zu kommen, als Opfer eines Terroranschlages zu werden. Oder: Es wäre leichter auf dem Oktoberfest vergewaltigt zu werden, als in der Kölner, der Hamburger und der Bielefelder Silvesternacht. Es mag sein, dass ein multimorbider Hundertjähriger, Todesursache ganz exakt unbekannt, als letztes einen Bananenbrei vor seinem Ableben eingenommen hat. Die tausend Frauen, die wegen ihrer Erfahrungen in der Kölner Silvesternacht Anzeige erstatteten, gehörten zu der Gruppe der jungen, vitalen, aktiven Menschen in unserer demographischen umgekehrten Pyramide. Und die Zahl der Menschen, die in gesundem Zustand zwischen 14 und 49 am Bananenbrei ersticken, dürfte Null betragen und das jahrein jahraus. Soviel zu den postfaktisch verdrehten Fakten.
Der postfaktische Quatsch, den die Postfaktiker von sich geben, ist das Hauptärgernis. Menschen haben zu allen Zeiten versucht andere Menschen zu veralbern und zu manipulieren, aber mit der Vokabel „postfaktisch“ muss es nun wirklich ein Ende haben.
Noch eine persönliche Bemerkung: Es gibt immer wieder Postfaktiker, die sich selber als links begreifen und mir zumeist recht psychologistisch eine Abneigung gegen alles Linke unterstellen. Diese faktenfreien Unterstellungen stören mich nicht, aber sie veranlassen mich zu der Feststellung, dass es sich mit den Ideologen dieser Welt genauso verhält wie mit den Religionsstiftern. Marx, Lenin, Mao und eben auch Castro haben sich um die Fakten einen Dreck geschert. Sie haben fanatisch und verbissen irgendwelche Denkmodelle erfunden und an ihnen auch noch festgehalten, als die Realität die Denkmodelle schmerzlichst überholt hatte.
Linke Ideologen reden gern über Wirtschaft, nur leider verstehen sie nichts von Wirtschaft, weshalb sie in Extremfällen notfalls zig Millionen Menschen in den Hungertod schicken. Und anschließend verlangen sie, dass das dann nicht als Völkermord bezeichnet wird. Es ist richtig, dass ich mich explizit gegen den Idiotismus der Ideologen ausspreche und dies vor allem deshalb, weil es objektiv ein perverses Ärgernis ist, wenn satte grün-rote Besserwisser mit ihrer besserwisserischen Menschenliebe daher kommen und die Dutzenden von Millionen zu Tode gequälten Menschen der Ideologen wie einen nicht erwähnenswerten Kollateralschaden behandeln.
Sehr gute Analyse – Danke für den Link
Ein leidenschaftliche persönliche Meinung. Etwas Verzweiflung und Enttäuschung spiegelt sie ebenso, wie auch Wut nicht gehört zu werden. Die Politik der Parteien oder ihrer Parteifuehrer trifft oft einsame Entscheidungen. Die Gestaltung der Wiedervereinigung, Harz, Atomwiederaustritt, Flüchtlinge. Die Zukunft über die Veränderung der Gesellschaft müssen demokratisch mit Mehrheitsentscheidungen gelöst werden. Die Radikalisierung hilft auf Dauer niemandem. Das sollte der Autor bedenken.
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Sie, Herr Keis, sollen bedenken, daß Ihr Kommentar ein Produkt Ihrer Verdrängung der Realitätz ist, mit Verkehrung ins Gegentzeil als Abwehrmechanismus zur Vermeidung der Realitätswahrnehmung, denn micht Maaz, sondern Merkel radikalisiert, die undemokratisch, willkürlich, diktatorisch am Parlament vorbei Deutschland und Europa mit ihrer parlamentarischen Pligarchie regiert.
Ihre Entscheidungen sind aber von der Mehrheit in der Regierung mitgetragen worden. Ob nun FDP oder SPD. Solange der Wähler an die Übermutter glaubt, sind Kritiker im Abseits. Dennoch ist die Basis einer Demokratie nun mal von Mehrheiten bestimmt. Das heißt nicht sich den Mehrheiten zu beugen, sondern auf demokratischen Weg zu überzeugen. Die AfD zeigt wie es geht. Sie attackiert nicht mit eigener Substanz, sondern sucht den Widerspruch in den Aussagen der politischen Gegner mit Erfolg. Protestparteien haben sich in Europa als Stilmittel der Demokratie durchgesetzt. Leider wissen die etablierten keine Antwort auf die Zerrissenheit in der Gesellschaft.
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Merkel beugt das Recht, das Gesetz und regiert am Parlament vorbei. Die Etablierten zerrissen die Gesellschaft.
Wie „nackt“ die Kanzlerin ist, zeigt das Schmierentheater mit dem kleinen Afghanen: Darf ich Ihre Hand berühren“. Als Heilsbringerin steigt Frau Merkel die Stufen herab. Der Kleine weint. Wohl überfordert von der unwürdigen Dressur.
„Wir müssen lernen, damit umzugehen“, sagte die Regierungschefin in Berlin. „Man darf sich davon auch nicht
irritieren lassen“, mahnte sie. „Man muss nur wissen, dass es so etwas gibt, und lernen, damit zu leben.“ Sie
räumte allerdings auch ein: „Das ist naturgemäß nicht einfach.“ Es gehe darum, die Menschen in Deutschland zu informieren, und „ansonsten müssen wir unsere politischen Überzeugungen klar weiter zum Ausdruck bringen.“
Das ist Angela Merkels Kommentar zu den Angriffen auf die Router der Telekom. Er passt aber auch als ihr grundsätzlicher, universeller und alternativloser Lösungsvorschlag für Probleme, die sie selbst zum Teil mit geschaffen hat (Euro-Rettung, Griechenlandkrise, EU-Krise, Flüchtlingskrise etc.). Daraus spricht auch ihre fatalistische Grundhaltung in allen Lebenslagen: „Wir schaffen das!“ – ohne jeden Plan oder zumindest einer Vision. Die Frage nach dem wie und wer was schaffen soll, bleibt von ihr und ihrer Regierung unbeantwortet.
Darum ist eine weitere Legislaturperiode nicht nur verschenkte Zeit, sondern sehr gefährlich für Deutschland.
Angela Merkel geht es um sich selbst und das was später über sie in den Geschichtsbüchern stehen wird. Um Deutschland und Europa geht es ihr schon lange nicht mehr. Sie ist das Volk…
einen Denkfehler macht er meiner Meinung nach, oder er spricht diese Option – warum auch immer – nicht an:
es handelt sich m.E. nicht um ein bloßes Versagen der Politiker, es geht viel weiter. Ich sehe keine Fahrlässigkeit in derem Verhalten, sondern Vorsatz!
Warum glauben immer noch so viele, Politiker wüßten nicht, was sie tun? Sie wissen es sehr wohl, das ganze ist längst durchgespielt und -berechnet und zwar von langer Hand. Ich erinnere an die visionäre Rede Boumediennes vor der UN …spätestens seit damals hätte man wachsam sein müssen. Wer als Politiker diese Rede nicht kennt, ist weder für eine globale noch für eine lokale Aufgabe qualifiziert
Alleine drei Stichworte Merkels müssten aufhorchen lassen:
das erste: „alternativlos“ – was bedeutet das? Wieso alternativlos…es gibt immer eine Alternative, vorausgesetzt man ist frei in seiner Entscheidung ! wer oder was also hat uns unsere Entscheidungsfreiheit genommen?
das zweite: „wir schaffen das“ – das KANN nur jemand sagen, der geistig nicht voll zurechnungsfähig ist, weil NIEMAND auf dieser Welt bei einer nicht bekannten, neuen Herausforderung im voraus sagen kann, ob er das schafft oder nicht.
das dritte: „Deutschland wird sich verändern“ – mir ist nicht bekannt, dass sich an diese Aussage jemand herangetraut und eine Deutung von Merkel verlangt hat. Verändern – wie? wohin? wozu?
Zähle ich diese drei Fakten zusammen, so komme ich nicht umhin anzunehmen, dass sie 1. keine Wahl hatte/wollte, 2. Kenntnisse hat/te, wie das ihrer Meinung nach zu schaffen sei, 3. eine Vorstellung vom „Neuen Deutschland“ hatte, die man nur haben kann, wenn man ausreichend darüber informiert ist oder wurde. Da ich ihr keine visionären Fähigkeiten noch Ambitionen unterstelle, wie einem Hitler z.B., müssen diese Vorstellungen ihr von außen zugetragen worden sein.
Ich denke, der Initiator sitzt nicht in unserer Regierung, sondern ist außerhalb derselben zu suchen.