Wissenschaftsjournalismus auf dem Rückzug? – Von der Aufmerksamkeits- zur Desinformationsökonomie

Wissenschaft kommuniziert

Prof. Stephan Ruß-Mohl, Beobachter des Wissenschaftsjournalismus in Deutschland seit Jahrzehnten, sieht eine düstere Zukunft für die klassischen Journalismus-Tugenden. Ein Gastbeitrag.

Russ-Mohl_SRM lachend 2009- Daimler Prof. Stephan Ruß-Mohl – Medienforscher und einer der entscheidenden Männer beim Aufbruch des Wissenschaftsjournalismus in Deutschland, zieht heute eine kritische Bilanz.

Zunächst ein Statement: Den Journalismus, wie wir ihn heute kennen, wird es sicher in 15 Jahren auch noch geben, und den Wissenschaftsjournalismus ebenfalls. Soweit traue ich mir Prognosen zu, obwohl man als Wissenschaftler vorsichtig sein sollte mit Vorhersagen, die länger als zwei, drei Jahre in die Zukunft reichen.

Doch mein Thema ist das Rückzugsgefecht des Journalismus in der Wissenschaftskommunikation. Mir geht es dabei um eine Bestandsaufnahme, aber auch um ein paar Fehlentwicklungen, die ich im Umfeld des Wissenschaftsjournalismus beobachte, verbunden mit einem Blick auf die langfristigen Trends. Und schließlich will ich auf die Herausforderungen für den Journalismus zu sprechen kommen, die sich unter den Bedingungen der Aufmerksamkeitsökonomie, Medienkonvergenz und Digitalisierung…

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