Der islamische Faschismus, das Elend der Postmoderne und das Verschwinden der politischen Urteilskraft
JAN HUISKENS
prodomo-online.org Ausgabe #19 vom 03.06.2015
Der islamische Faschismus, das Elend der Postmoderne und das Verschwinden der politischen Urteilskraft
Als Angela Merkel die Deutschen sogar in ihrer traditionell richtungsweisenden Neujahrsansprache vor der Pegida-Bewegung warnte, musste auch der letzte Idiot verstanden haben, dass ausländerfeindliche Massenaufmärsche aus der Sicht des Staates unerwünscht sind. Die 17.000 Dresdner, die gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ auf die Straßen gegangen waren, gelten der Kanzlerin als Volksmob, der gefährlichen Rattenfängern auf den Leim gegangen sei. Zwar beeilten sich die Politiker von links bis rechts, vor Pauschalvorwürfen gegen ihre potentielle Wählerschaft zu warnen, aber insgeheim müssen auch sie kapiert haben, dass zumindest in Ostdeutschland die Fremdenfeindlichkeit immer schon ein einigendes Band der sich bedroht und betrogen wähnenden Volksgenossen war. Allerdings ist es nicht nur aus wahlstrategischen Gründen unstatthaft, die Dresdner als das zu bezeichnen, was sie sind – autoritäre Volksfreunde –, sondern auch, weil sich die Xenophobie mit Argumenten schmückt, die einem politischen Diskurs entlehnt sind, der in respektableren Kreisen gepflegt wird. Ein Tor, wer leugnen wollte, dass Islamfeindlichkeit heute in Deutschland nur die Herzensangelegenheit der einschlägig Verrückten aus den Internetforen wäre. Publizisten aus dem tatsächlich meinungsbildenden Umfeld der liberalen Website „Achse des Guten“, konservative Transatlantiker und Abendlandschützer, aber auch antideutsche Ideologiekritiker schreiben seit Jahren gegen eine Islamisierung des Westens an. Ihnen gegenüber steht eine linke und linksliberale Öffentlichkeit, die zwar penetrant und unermüdlich im Auftrag der Staatsräson unterwegs ist, aber längst nicht mehr die Mehrheit repräsentiert, nicht einmal die der herrschenden Klasse. Der ostdeutsche Mob, der nicht nur ausländer-, sondern auch staatsfeindlich ist, hat nun die linke Dauerwarnung vor „Islamophobie“ aufgegriffen, um sich als mundtot gemachte Minderheit zu inszenieren; die linke Elite, gegen die Pegida demonstriert, bevormunde das Volk und führe damit die Demokratie ad absurdum – wobei mit „Demokratie“ selbstverständlich nicht die westlich-repräsentative, sondern die Paranoia des Volkszorns gemeint ist, der in Herrschaftspraxis übersetzt werden soll. Auch die islamfeindlichen Intellektuellen stellen sich als Hüter der Demokratie dar und gehen konsequenterweise ein Bündnis mit dem Mob ein. Henryk Broder etwa ist ein Beispiel für die absurde Situation, dass ein politischer Autor mit seiner Europa- und Islamkritik gerade bei jenem Publikum besonders beliebt ist, das ihm antisemitische E-Mails schreibt, wenn es um deutschen Antisemitismus geht. Der Konservatismus, der tendenziell immer schon fremdenfeindlich, wertekonservativ und nationalistisch war, hat in der „Berliner Republik“ nach Jahren des Außenseitertums wieder an politischem Gewicht gewonnen. Dieser Erfolg verdankt sich der Strategie, sich als Fürsprecher der vom linken Mainstream unterdrückten Opfer aufzuführen und den Marginalisierten eine politische Stimme zu verleihen. Und tatsächlich ist diese Stimme in fast allen politischen Spektren mittlerweile wieder vernehmbar. Die Regierung steckt dadurch in einer Zwickmühle: Einerseits ist der islamfeindliche Konservatismus – der auch ostzonal-staatsfeindlich daherkommen kann – fest im eigenen Wählerkreis verankert, andererseits gefährdet der politische Bodensatz dieser Strömung – von Pegida bis zu Moscheen anzündenden Neonazis – Deutschlands Bild als weltoffene, kosmopolitische Republik. Verschärfend hinzu tritt, dass die Untaten der islamischen Community ja keine Erfindungen der Islamfeinde sind, sondern die demokratische Freiheit ganz real bedrohen. Insofern ist die Regierung gezwungen, ständig hin und her zu schwanken zwischen Signalen an die verschiedenen Wählerschichten – an die konservativen Kräfte, die Zivilgesellschaftsideologen, die pro-israelischen Liberalen (einschließlich der Antideutschen) und natürlich auch an die Muslime selbst. Ein Eiertanz, der der Sache geschuldet ist.
Verdrängung der Gefahr
In dieser konflikthaften Situation ist es jedem politischen Lager ein leichtes, Konsequenzen zu fordern. Die linken Ideologen nutzen die Gunst der Stunde und denunzieren jeden, der nicht nur gegen „radikal-fundamentalistische Islamisten“ das Wort erhebt, sondern auch auf den Zusammenhang von islamischem Faschismus und islamischer Kultur verweist, ein Pegida-Aktivist im Geiste – also ein Staatsfeind – zu sein. Das musste zuletzt auch die Georg-Weerth-Gesellschaft Köln (GWG) erleben, als sie angesichts der antisemitischen Aufmärsche während des letzten Gazakrieges gegen die islamistische Vereinigung Millî Görüş demonstrierte, die unaufhörlich gegen Israel hetzt. In der vielgelesenen Online-Zeitschrift „Ruhrbarone“, die auch in israelsolidarischen Kreisen eine gewisse Reputation hat, durfte der Redakteur Sebastian Weiermann seine Meinung kundtun, die GWG sei „auf der Überholspur Richtung Pro NRW unterwegs“. Scheinheilig fragte er, „ob es wieder so weit ist, dass junge Deutsche vor Gotteshäuser von Minderheiten ziehen“, als ob die SA-Kundgebungen vor Moscheen von antisemitischen Islamverbänden abgehalten und gegen Antizionismus protestiert hätte. Die implizite Gleichsetzung der Juden mit antisemitischen Türken, die beide vielsagend als „Minderheiten“ bezeichnet werden, diente nur einem Zweck: Kritiker des islamischen Faschismus als Wiedergänger der Nazis bloßzustellen.
„Islamfeindschaft“ gilt als Makel, von dem sich sogar die Dresdner distanzieren: Man sei nicht gegen den Islam, sondern nur dagegen, dass die Muslime nach Deutschland kämen. Dass Gruppen wie die GWG sich mehrfach deutlich gegen die deutsche Abschiebepraxis positioniert haben, weil das zwar banal, aber angesichts der politischen Situation notwendig ist, hält ihre Gegner nicht davon ab, immerzu eine ideologische Nähe zu behaupten, die schlicht nicht da ist. Aus Gründen der Vernunft gegen die islamische Kultur und Religion zu sein, weil sie das Individuum unterdrücken und für den Wahn anfällig machen, der heute massenhaft zur Gewalt gegen die „Ungläubigen“ führt, bedeutet nicht, Muslime ausweisen, entrechten oder inhaftieren zu wollen. Anders als die Staatsanwaltschaft, die sehr zu Recht nur gegen Straftäter (etwa Personen, die Terroranschläge planen oder terroristische Vereinigungen unterstützen) vorgeht, richtet sich der kommunistische Kritiker gegen die Ideologie des Einzelnen, um diesen zur besseren Einsicht zu bewegen, von seinem Vorhaben abzubringen oder zumindest einzuschüchtern. Mehr kann kritische Theorie, die notwendig interventionistisch gestimmt ist, nicht ausrichten, will sie ihr aufklärerisches Erbe nicht preisgeben; zugleich aber bedeutet das, gegen den Islam nicht wirklich etwas ausrichten zu können.
Diese Ohnmacht muss bewusst gemacht werden, ohne dass dies eine Rechtfertigung dafür wäre, die bescheidenen Waffen zu strecken, über die man dann eben doch noch verfügt. Angesichts der Vernichtungswut und des imperialistischen Anspruchs des islamischen Faschismus käme das Verstummen einer gleichsam suizidalen Kapitulation gleich. Es mag im scheinbar sicheren Deutschland albern klingen, aber der „Islamische Staat“, Hamas, Hisbollah, Al Kaida, Boko Haram und nicht zuletzt der Iran sind Europa näher, als so mancher glaubt. Diese Wahnsinnigen kennen allenfalls temporäre Waffenstillstände, ihr Endziel ist – das sprechen sie immer wieder aus – die Weltherrschaft. Man sollte sich nicht täuschen und nicht beschwichtigen lassen: Auch wenn es dem IS nicht gelingt, die schwarze Fahne auf dem Weißen Haus zu hissen, wie er vollmundig verkündet, so kann er doch mit relativ einfachen Mitteln Angst, Schrecken und Tod auch in Europa verbreiten. Was schon jetzt in Nordafrika und im Nahen Osten geschieht, ist ein gigantischer Massenmord. Dieses Grauen kleinzureden, indem die Islamfeindlichkeit, die in eben jenem Grauen auch einen rationalen Grund hat, allen Ernstes zur ebenbürtigen Gefahr erklärt wird, ist eine Form der Verdrängung, die dem islamischen Faschismus sein Werk erleichtert. Nicht zufällig führen die salafistischen Prediger, die in Deutschland durch die Talkshows tingeln, ständig das Wort „Islamophobie“ im Munde.
Der deutsche Staat jedoch glaubt noch immer, durch Handelsbeziehungen, diplomatisches Appeasement und Outsourcing des Islamismus ruhig seinen Geschäften nachgehen zu können. Konsequenterweise will man arabische Terroristen wahlweise abschieben oder in ihrer Reisefreiheit beschränken – nicht, weil man fürchtet, sie könnten in Syrien Verbrechen begehen, sondern weil sie irgendwann nach Deutschland zurückkommen. Um seine Politik ideologisch zu rechtfertigen, zieht der Staat sich seit eh und je Geisteswissenschaftler heran, die ein feines Gespür für die Nöte der Nation haben. Bezogen auf den Islam werden die plumpen Apologeten, die in den letzten Jahren so sehr genervt haben, zunehmend unbrauchbar. Es bedarf Theoretikern, die den Eiertanz beherrschen, die also auf der einen Seite Islamismus, Antisemitismus und Sexismus ablehnen, auf der anderen Seite aber den Appeasementkurs der Regierung zu legitimieren in der Lage sind. All jene, die dazwischenfunken und die Islamisten durch ungebührliches Verhalten „provozieren“ könnten, müssen stillgestellt, die Kritik am islamischen Terror in staatsmännische Hände unter universitärer Aufsicht gegeben werden.
Ein Ideologe bewirbt sich
Einer, der sich hierfür seit einigen Jahren besonders eifrig bewirbt, ist Floris Biskamp. Er war jahrelang im antideutschen Umfeld unterwegs und hat dort gelernt, dass Antizionismus und Islamismus schlecht, der „Westen“ und der Rechtsstaat aber gut sind. Die Antideutschen als intellektuelle Avantgarde des deutschen Weges in den postnazistisch-postnationalen Westen haben nolens volens Figuren wie ihn hervorgebracht, die sich besonders für den (freilich prekären) Posten des Staatsideologen eignen. Doch Biskamp ist noch in der Probezeit, er muss noch unter Beweis stellen, dass er kein Kommunist mehr ist, sondern nur die „legitimen Anteile“ der antideutschen Kritik aufgesaugt hat. Und so nutzt er jede Gelegenheit, sich von seinen ehemaligen Genossen zu distanzieren und zugleich seine Tauglichkeit für Staatszwecke unter Beweis zu stellen. Weil das nicht ausreicht, klatscht er unter jedes Elaborat, das er verfasst, noch den Hinweis, dass er bald ein akademisch zertifizierter Denker sein wird: „Floris Biskamp promoviert [sic!] über kritische Theorie, Postcolonial Studies und antimuslimischen Rassismus in Deutschland“.
Bevor es soweit ist, verlegt sich Biskamp aber auf linke und linksradikale Medien, die ihn drucken, weil sie den Jargon auch gern so gut beherrschen würden wie er selbst. Ohne Frage strebt Biskamp nach Höherem: Es soll nicht die Phase 2 sein, sondern eines Tages einmal die Zeit oder die Süddeutsche Zeitung. Einen Vorgeschmack gab er Ende November auf dem journalistischen Nachwuchsblog Publikative.org, das unter dem vielsagenden Motto „Die vierte Gewalt klärt auf!“ von der Amadeu Antonio Stiftung betrieben wird und 2013 völlig zurecht den Alternativen Medienpreis erhalten hat. Unter dem Titel „Abgründe der Israelsolidarität“ rechnete Biskamp mit den Organisatoren der Kölner Demonstration „Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik!“ ab, die gegen die antizionistischen Aufmärsche im Sommer 2014 gerichtet gewesen war. Genau wie der bereits erwähnte Weiermann behauptete auch Biskamp, das temporär bestehende „Bündnis gegen Israelkritik NRW“ (in dem die GWG Mitglied war) sei „tendenziell rassistisch“. Um diesen ja doch harten Vorwurf zu begründen, führte Biskamp weitschweifig vor, dass sich sein Studium der Politikwissenschaft gelohnt hat: Wie in akademischen Qualifikationsarbeiten üblich, referierte er zunächst die verschiedenen Rassismustheorien, die in „der Forschung“ kursieren. Selbstverständlich – das gehört zum Ritual dazu – seien diese Theorien alle mangelhaft, weshalb er eine eigene vorlegen müsse, die die Stärken der anderen vereine und deren Schwächen vermeide. Wie instrumentell er dabei vorging, hatte schon etwas Hemdsärmeliges: Allzu offensichtlich war, dass eine Rassismusdefinition gefunden werden sollte, die das israelsolidarische Bündnis auf Biegen und Brechen der Ausländerfeindlichkeit überführte. Das gelang zwar nicht, weil sich der Gegenstand trotz allen Bemühens beharrlich der Manipulation verweigerte, aber Biskamp hatte zumindest gezeigt, dass er ein großer Theoretiker ist, der weiß, wovon er spricht.
Ohne sich um die vorherigen Ausführungen zu scheren, ging Biskamp dann zur Textexegese über und analysierte den Aufruftext der Demonstration sowie die dort verlesenen Redebeiträge: „Das mindeste, was man sagen kann, ist, dass die Autor_innen sich keinerlei Mühe gegeben haben, differenzierende Formulierungen zu wählen. Liest man den Aufruf, findet man keinen Hinweis darauf, dass es innerhalb der islamischen Tradition Brüche, Spaltungen, Differenzen und Dynamiken gibt, oder gar darauf, dass individuelle Muslim_innen vielfältige Möglichkeiten haben, sich zu dieser Tradition zu positionieren.“ Biskamp warf also dem Bündnis vor, undifferenziert zu sein und die Existenz eines nicht-antisemitischen Islams unerwähnt zu lassen. Dass ein Aufruftext nicht dazu gemacht ist, alle Möglichkeiten und Eventualitäten zu berücksichtigen, sondern sich notwendig polemisch zu seinem Gegenstand verhält, weil er die Menschen zum Selbstdenken bewegen will, blieb Biskamp verborgen. Er kann sich Texte nur als Forschungsarbeiten denken, in denen der Autor seine souveräne Verfügungsgewalt über die Realität unter Beweis stellt.
Viel hatte Biskamp bis zu diesem Satz noch nicht erreicht, obwohl er an dieser Stelle doch schon eine halbe Bachelorarbeit verfasst hatte: Undifferenziertheit ist kein Rassismus. Deshalb bescheinigte Biskamp dem Bündnis eine „homogenisierende und entmenschlichende Sprache“: Es gehe nicht an, Muslime, die gegen Israel auf der Straße randalieren, „Lumpen“, „Brüller“ und „Mob“ zu nennen. Was daran „entmenschlichend“ ist, wo doch nur ein Mensch, nicht aber ein Affe ein „Lump“ sein kann (brüllen können sie beide) und eine Herde kein Mob ist, musste er nicht verraten, weil niemand nachfragte. „Homogenisierend“ war der Aufruf nur insofern, als er alle, die sich positiv auf den Dschihad beziehen, denunzierte. Das liest sich etwa so: „Bei den meisten der Jünglinge wird der Alltag nicht so sehr von Moscheebesuchen als von schlechtem Hiphop und stupidem Krafttraining geprägt sein. Bei den Mädchen wäre großteils von einem möglichst sorgfältigen Kontrollregime über ihr Leben auszugehen, das bei manchen von ihnen in totale Affirmation, totale Identifikation, totale Selbstnegation – arabisch ‚Dschihad‘ – umschlägt. Deutlich zu sehen bei den verschleierten Fanatikerinnen, die etwa in Köln die schwarze Flagge des dschihadistischen Terrors über ihren Köpfen schwangen, dem Symbol ihrer totalen Entrechtung als Frauen. Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland.
Biskamp aber resümierte: „Man kann in dem Aufruf nichts über Probleme im Islam erfahren, sondern nur Hass auf den Islam als Ganzen lernen. Es wird keine Kritik geübt, sondern eine kollektive Selbstvergewisserung in Sachen Gesinnung vorgenommen. Die Muslim_innen werden hier zu einer homogenen, gefährlichen, zu bekämpfenden Masse von Ungeheuern stilisiert, der Islam zur einer radikal abzuschaffenden mörderischen Ideologie.“ Sind Terror und Entrechtung etwa keine „Probleme im Islam“? Ist das Anprangern von Judenfeindschaft „keine Kritik“? Von Biskamp jedenfalls ist über diese „Probleme“ nicht viel zu hören. Zu groß ist die Gefahr, undifferenziert zu werden. Den Begriff der „antisemitischen Gesellschaft“, der von Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung verwendet wird, muss er ablehnen. Antisemitisch, so insinuiert Biskamp, kann nur ein Individuum sein, dabei sämtliche Erkenntnisse der Massenpsychologie vergessend, die darauf verweisen, dass Judenfeindschaft ein Kitt ist, der noch die heterogensten Individuen zur Masse, zum „Mob“ homogenisiert. An dieser Homogenisierung soll aber weder die Ideologie noch die autoritäre Gemeinschaft schuld sein, aus der die Antisemiten kommen, sondern der Antisemitismuskritiker, der unzulässigerweise durch seine Sprache aus Einzelnen eine undifferenzierte Masse macht.
Ontologie des Antiessentialismus
Zu Biskamps heiliger Trias „Undifferenziertheit“, „Entmenschlichung“ und „Homogenisierung“ gesellte sich aber noch ein vermeintliches viertes Merkmal von Rassismus, das einen kleinen Exkurs erfordert: Die Rede ist von der berüchtigten „Essentialisierung“. Die ist in den Universitäten verboten, seit jemand spitz gekriegt hatte, dass Platon nicht mehr den „state of the art“ der Erkenntnistheorie abgibt. Postmodernen Ideologen ist es tatsächlich gelungen, den philosophischen Wesensbegriff einfach mit jenem zeitenthobenen unveränderlichen Himmelswesen schlechthin gleichzusetzen und damit all jene anrüchig oder zumindest alt (in der Universität ist das dasselbe) erscheinen zu lassen, die sich nicht zum antiessentialistischen „Anything goes“ der Postmoderne bekennen. Dass gerade Hegel den Wesensbegriff zutiefst historisch-genetisch verstand, muss ignoriert werden, um die philosophischen Nebelkerzen weiter zünden zu können. Die Ablehnung des Wesensbegriffs aber ist eins mit der Absage an begriffliches Denken, letztlich an das Denken als synthetisierendes (also verstehendes) Prinzip schlechthin. Sie entspricht letztlich dem politisch geforderten Eiertanz, der die divergierenden Interessengruppen in der postnazistischen Demokratie nicht mehr zum Ausgleich bringt oder zum Kompromiss nötigt, sondern mit den Stimmungen und Meinungen spielt und jegliche Gewissheit aufzuheben gedenkt, um tun zu können, was je gerade „sachlich erforderlich“ ist. Die Absage an einen substantiellen Wahrheitsbegriff ist auch mit einem politischen „Anything goes“ verknüpft, das nur noch dem anonym wirkenden „Sachzwang“ gehorcht, der selbst nicht wahrheitsfähig ist. Die Aufspaltung der Welt in heterogene Differenzen, die nichts vereint außer ihre Nichtidentität – das Bezogensein auf die reine Negativität, den Wert –, ist ein geistiger Nachvollzug des Zerfalls der Gesellschaft in widerstreitende, aber sich die Beute „pragmatisch“ teilende Rackets.
Die Ontologie der reinen Differenz, wie sie von Derrida und anderen Postmodernen gepredigt wird, ist somit etwas völlig anderes als Adornos Philosophie des Nichtidentischen, die nicht einseitig gegen die synthetisierende und subsumierende Allgemeinheit des Begriffs Stellung bezog, sondern das, was in ihm nicht aufgeht, zu retten bestrebt ist. Während Adorno mit dem Begriff gegen den Begriff denkt, setzt die Postmoderne autoritär und eigentlichkeitsfixiert die angeblich ursprüngliche Differenz voraus, affirmiert sie (und damit das Bestehende) und stellt ihr abstrakt, strukturell bereits antisemitisch, ein Allgemeines gegenüber, das mit der Macht o.ä. identifiziert wird. Dass die Philosophie der différance, ihrem Vater Heidegger folgend, essentialistischer ist als es Hegel und Marx je sein konnten, ficht deren Verfechter nicht an. Was „Differenz“ oder „Vielfalt“ heißt, könne, auch wenn es an sich so unbestimmt bleibt wie beim „Hitler des Denkens“ nur das „Sein“, partout nichts wesenhaftes sein. Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss.
Dass die Postmoderne, wie bereits ausgeführt, nicht nur eine philosophische Denkschule ist, sondern in vielerlei Hinsicht Objektivität für sich beanspruchen kann, weil die schlechte Wirklichkeit ihr tatsächlich entgegenkommt, zeigt sich auch daran, dass der islamische Faschismus, der mit säkularen Denkern wie Derrida, der auch noch jüdischer Abstammung war, eigentlich nichts zu schaffen haben will, ohne größere Schwierigkeiten in den postmodernen Kategorienapparat eingepasst werden kann.1 Das hat nichts mit einer Verschwörung zu tun, sondern hat seinen Grund in der Krisis kapitalistischer Vergesellschaftung. Je unübersehbarer wird, dass der Wert keine positive Synthesis ist, sondern ein Unwesen, „ein gesellschaftliches Verhältnis, in dem die heterogenen Teile nur durch ihre Lebensnot aufeinander bezogen bleiben“2, um so mehr verfällt auch die bürgerliche Ideologie des Liberalismus, die noch von dem Gedanken beseelt war, das Zusammenwirken der Vielen ergebe letztlich – wenn auch über Widersprüche vermittelt – ein harmonisches Ganzes. Schon Marx hatte mit diesem Glauben aufgeräumt, war aber davon ausgegangen, dass das Proletariat als Klasse der Ausgeschlossenen das harmonische Ganze in spe verkörpere und revolutionär verwirklichen werde. Bekanntlich kam es dazu nicht, stattdessen zerfiel die Gesellschaft in Rackets, die miteinander um Macht und Reichtum rangen. Diese Disintegration der Gesellschaft korrespondierte mit der totalen Integration des Individuums, das als Vereinzeltes nicht mehr überleben kann, sondern sich den Rackets anschließen muss. Die vermittlungslose Vielfalt, der sich der Einzelne ausgesetzt sieht und die durch den „Wert heckenden Wert“ (Marx) reproduziert statt aufgehoben wird, stellt sich als Schicksal dar, dem nicht zu entkommen ist. Nur durch Affirmation, durch unbedingten Anpassungswillen kann es dem Individuum scheinbar noch gelingen, auf der Seite der Sieger zu stehen: zum Siegen aber ist es verdammt. Der islamische Faschismus steht wie der Nationalsozialismus für solch eine Herrenmenschenideologie, die die Vielfalt der Rackets im Kampf gegen die Juden entfesselt und der allseitigen Konkurrenz damit eine Richtung gibt. Der Gottesbegriff der Islamisten entspricht solcherart dem des Seins bei Heidegger oder dem des Schicksals bei Hitler, die ebenfalls eine vorgängige, mythische und für die menschliche Ratio uneinholbare Einheit des Mannigfaltigen (des Seienden) postulierten, der sich der Einzelne zu unterwerfen habe.3 Der Islam ist aus historischen Gründen die Religion des Rackets par excellence, weil schon Mohammed die heterogene Vielheit der arabischen Stämme mittels einer Feinderklärung zur Einheit zusammenschweißte, die ihren materiellen Grund im Kampf um Kriegsbeute hatte. Darin geht der Islam selbstverständlich nicht auf, aber dieses konstitutive Moment macht ihn für die Krieger der Gegenwart so attraktiv.
Die Rehabilitation Heideggers
Sind nicht wenige postmoderne Denker also aus ganz „philosophischen“ Gründen vom radikalen Islam fasziniert, so kann es auch nicht verwundern, dass ein Bedenkenträger wie Floris Biskamp, der jegliche begriffliche Islamkritik als rassistisch verunglimpft, die Ontologie des Antiessentialismus für sich entdeckt hat. In einem kürzlich erschienenen Artikel, den er gemeinsam mit dem Stammtischphilosophen Sebastian Schreull in der Phase 2 veröffentlicht hat, erläuterte er sein Verständnis von kritischer Theorie. Dieses Mal ging es nicht um den Islam, sondern um die Postmoderne, aber der Gegenstand ist vollkommen unerheblich, denn immer wiederholt sich dasselbe Muster.
Schreull, der seine Inspirationen regelmäßig auf dem Blog „Wonnegrausen“ veröffentlicht, hält sich für einen großen Denker, der in immer neuen Anläufen dem imaginierten Publikum beweisen muss, dass er sich viel besser mit Adorno und dem Poststrukturalismus auskennt als Alex Gruber[i], Gerhard Scheit und andere ideologiekritische Autoren, die in den letzten Jahren die Postmoderne so schmerzhaft seziert haben. Wie Biskamp in seinem Großangriff auf die begriffliche Islamkritik nur noch Lippenbekenntnisse gegen den antisemitischen Terror zustande brachte, so beginnt auch die Verteidigung der Postmoderne mit einer Apologie Martin Heideggers. Weil Gruber et al. immer wieder auf den Ursprung der Postmoderne in der nationalsozialistischen Existentialontologie Freiburger Bauart hingewiesen haben, bemühen sich Biskamp und Schreull, Heidegger als Denker zu rehabilitieren. Das Nichtverstehen leistet ihnen dabei unschätzbare Dienste: Hatten Gruber und Scheit in einem in der Jungle World veröffentlichten Aufsatz die „Inszenierung der Debatte“ um Heideggers Schwarze Hefte beklagt, so weisen Biskamp und Schreull darauf hin, dass etliche Zeitungen Heideggers Antisemitismus klar verurteilt haben. Dass die Inszenierung jedoch schon darin bestanden haben könnte, überhaupt darüber zu diskutieren, ob Heideggers Philosophie nationalsozialistisch ist, wo dies doch bereits hinlänglich bewiesen ist, sprengt ihren Denkhorizont. Nach den Büchern von Schneeberger (1962), Adorno (1964), Farias (1987), Wolin (1991), Faye (2005) und vielen anderen noch einmal darüber zu diskutieren, ob Heideggers Philosophie nationalsozialistisch ist, entspricht in etwa dem legendären Titanic-Titelcover „Schrecklicher Verdacht: War Hitler Antisemit?“. Offenbar geht aber noch immer eine – in der Sache begründete – Faszination von Heidegger aus, der als prototypischer Philosoph der Unmittelbarkeit Wärme, Orientierung und Halt verspricht, wo längst schon kein Sinn mehr auszumachen ist. Der vermittlungslosen Viel-falt der spätkapitalistischen Gesellschaft wird ein gemeinsamer Grund – das Sein – unterstellt, der nicht nur festen Boden unter den Füßen bereitstellt, sondern die Bestimmungslosigkeit und Leere der Partikularitäten gewissermaßen beseelt; eine mystische Kraft, die dem Einzelnen – welcher bei Heidegger als unwesentliches Moment treffend, wenn auch affirmativ gefasst wird – nicht nur seinen inferioren Status in der Seinsordnung zuweist, sondern ihn auch noch ganz und gar als das zu setzen vermag, was in Wahrheit nur das gesellschaftliche Verhältnis Kapital vermag: als bloße, verschwindende, jederzeit austauschbare Funktion des Seins. Das Nichts als Sein oder, was dasselbe ist: den Wert als Subjekt zu denken, ist zwar schlechthin unmöglich, aber gleichsam zwingend. Und nur weil Heideggers Philosophie der konsequenteste Ausdruck notwendig falschen Bewusstseins ist (das allerdings impliziert Fetischismus und fanatische Bejahung), wird diese überhaupt noch immer im Fach Philosophie behandelt anstatt, wie es eine Autorin der Washington Times schon vor ein paar Jahren forderte, nur noch in den Geschichtswissenschaften als Quellentext neben Hitler, Rosenberg und Goebbels.
Schreull und Biskamp aber fordern eine „immanente Kritik“ Heideggers und meinen damit im Stile der Junius-Einführungsbände die gedankliche wie terminologische Reproduktion von Sein und Zeit. Hatten Gruber und Scheit das „Sein zum Tode“ als Vernichtungswahn entschlüsselt, so wenden die Immanenzkritiker treudoof ein: „‚Sein zum Tode‘ klingt nach jener Parole, mit der Antisemiten ihrem Vernichtungswillen Ausdruck verliehen [sic!]: ‚Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod!‘ Schlägt man jedoch Sein und Zeit einmal auf, zeigt sich, dass diese ‚Interpretation‘ mehr als nur gewagt ist. Das ‚Sein zum Tode‘ ist Reflexionstitel für ein Selbstverhältnis, in dem sich das Dasein als einzelnes begreife: Weil ich nun einmal für mich allein sterbe und den Tod nicht als Einzelner erfahre, da ich mit seinem Eintreten überhaupt nicht mehr bin, kann ich meinen eigenen Tod nicht als etwas verdinglichen, von dem ich mich bloß fürchten könnte, wie vor etwas, das mir als etwas Äußeres oder ‚Dingliches‘ zustößt.“ In der Tat: Wer Sein und Zeit „einmal“ aufschlägt und sich nicht die Mühe macht, über das, was er da liest, nachzudenken, der erkennt auch nicht die Barbarei, die im „Sein zum Tode“ lauert. Die eigene Existenz als Vorlauf zum Tod denken, ja, zu „erfahren“, bedeutet eine radikale Absage an das irdische Glück, aber auch an die Vernunft, der durch den Tod als Ziel allen Daseins gleichsam das Rückgrat gebrochen wird. Dass der bewusste Widerstand gegen den Tod, welchen man zwar nicht selbst erfahren kann, sehr wohl aber den damit verbundenen Schmerz, die Voraussetzung für dieses Glück ist (auch wenn es sich nicht einstellen sollte), stellt für einen virtuellen Selbstmordattentäter wie Heidegger die größte Provokation dar. Der „Versteifung auf die je erreichte Existenz“, also dem pragmatischen Sicheinrichten in der Welt, setzt Heidegger das verführerische Motto entgegen, das auch die Kämpfer vom „Islamischen Staat“ umtreibt: Einfach mal loslassen und sich hineinreißen lassen in den unermüdlichen Strom des Seins.
Biskamp und Schreull können einen Nazi nur erkennen, wenn er „Sieg Heil!“ oder „Der Führer schützt das Recht!“ schreit. Aber selbst dann noch fordern sie eine „immanente Kritik“, ist ihnen doch jede politische Urteilskraft abhanden gekommen. Dass man Hitler oder al-Bagdadi nicht durch immanente Widersprüche ihrer „Philosophie“ als Barbaren überführen muss, sondern es vollkommen ausreicht, ihnen zuzuhören und zuzusehen, können Biskamp und Schreull nicht akzeptieren. Für alles bedarf es einer Forschungsarbeit, die so lange alles in seine Einzelteile zerlegt, bis kein wahrheitsfähiges, weil aufs Ganze gehendes Urteil mehr möglich ist. Laut rufen sie aus, Heidegger sei schließlich – anders als Hitler – ein Philosoph! Wo aber der kategorische Unterschied zwischen Mein Kampf und Sein und Zeit liegen sollen, vermögen sie nicht anzugeben.
Doch all dies ist nur ein Vorspiel, um die eigentlichen Helden zu retten: Die Postmodernen, die gar keine seien, weil sie – wir kennen dieses Muster bereits – alle so unterschiedlich, so heterogen und widersprüchlich seien. Die gemeinsame Bezugnahme ausnahmslos aller postmodernen Denker – seien es Foucault, Lyotard und Derrida oder die vermeintlichen Postmodernekritiker Badiou, Agamben und Žižek – auf Heidegger indiziert zwar eine gemeinsame philosophisch-ideologische Grundlage, aber auch hier muss um jeden Preis vermieden werden, zu einem Wesensbegriff der Postmoderne zu gelangen. Ein gemeinsames Wesen, und sei es nur im banalen Sinne eines gemeinsamen Nenners, darf es für Biskamp und Schreull nicht geben – alles ist Vielfalt. Und so schließt sich der Kreis: Kritik, die aufs Ganze geht und sich nicht mit akademischen Fingerübungen bescheidet, soll verunmöglicht werden. Gegen den Islam darf nur sprechen, wer es islamwissenschaftlich gebildet tut und schon im ersten Nebensatz irgendwas von „Vielfalt“ raunt, die Postmoderne darf nur angreifen, wer Derridas Heideggerkritik nicht als Radikalisierungsversuch dechiffriert, sondern die Idiotie herunterrasselt, keiner sei wie der andere und man dürfe da nicht pauschalisieren. Alles ist irgendwie „interessant“ und Gründe, die Gesellschaft zu kritisieren, gibt es nicht mehr. Stattdessen unendliches, selbstzweckhaftes Differenzieren, ein diskursives Dauerrauschen, bei dem gehört wird, wer am fleißigsten „hier“ schreit. Hinter dem nicht abreißen wollenden Wortschwall verbirgt sich intellektuelles Großmaultum, zugleich aber wird dieses sedierende Geschwätz benötigt, um jeden Zweifel aus der Welt zu räumen, dass die „Kraft der Negation“ (Bakunin) doch etwas verändern könnte.
- Vgl. dazu Alex Gruber/Philipp Lenhard: Gegenaufklärung. Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft. Freiburg i. B. 2011.
- Philipp Lenhard: Die Kontraktion des Kapitals. Überlegungen zum Charakter der Totalität im Spätkapitalismus, in: Prodomo, Nr. 16 (2012).
- So „modern“ die Islamisten damit sind, so wichtig ist es, angesichts der allgemeinen Verdrängung darauf hinzuweisen, dass sie damit selbstverständlich an die islamische Tradition anschließen können. Die Islamisten verstehen den Koran und „missbrauchen“ ihn nicht. Das besagt allerdings nicht, dass man sich aus dieser Tradition nicht auch einen anderen modernen Islam basteln kann, wenn man es denn will. Der Fantasie sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt.
http://www.prodomo-online.org/ausgabe-19/archiv/artikel/n/philosophie-des-eiertanzes.html
Alex Gruber, Philipp Lenhard (Hg.)GegenaufklärungDer postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der GesellschaftFrühjahr 2011, 302 Seiten, 18€, ISBN: 978-3-86259-101-5 |
Die postmoderne Philosophie ist nichts anderes als “das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie” (Adorno). Weil der radikale Bruch mit dem Denken, das zu Auschwitz führte, ausblieb, weil vielmehr bereits in den sechziger Jahren gerade von links in vermeintlich tabubrecherischer Weise versucht wurde, die nationalsozialistische Philosophie für scheinbar “emanzipatorische” Projekte nutzbar zu machen, erscheint die deutsche Ideologie heute als links und progressiv. Diese neueste deutsche Ideologie ist nicht nur eine philosophische Strömung, sondern Ausdruck einer gesellschaftlichen Tendenz. Die postmoderne Übung, jede allgemeine Begriffsbestimmung als “logozentrisch” und jede Betrachtung der Gesellschaft unter Vernunftkriterien als totalitär zu denunzieren, ist sowohl Reflex der objektiven Unbrauchbarkeit der Welt unter den Verhältnissen spätkapitalistischer Vergesellschaftung als auch der Versuch einer Sinnstiftung ebendieser Verhältnisse. In seinem Kult der Unmittelbarkeit schließlich sucht der Poststrukturalismus den Schulterschluß mit dem radikalen Islam und verrät jede Idee von Versöhnung.
Mit Beiträgen von Manfred Dahlmann, Martin Dornis, Alex Gruber, Birte Hewera, Tjark Kunstreich, Philipp Lenhard, Niklaas Machunsky, Florian Ruttner und Gerhard Scheit.
Siehe auch:
Gibt es sie also doch: “Die Islamisierung des Abendlandes”?
Der Kampf gegen den «Weltzionismus»
Matthias Küntzel im Gespräch mit Alexander Hasgall
Der Politologe und Publizist Matthias Küntzel vertritt die These, daß der Antisemitismus nicht nur eine Beigabe zum Islamismus darstellt, sondern vielmehr «dessen Kern» ausmacht. Ein Gespräch über die Einflüsse des Nationalsozialismus auf Ideologien der islamistischen Terrorgruppen.
Tachles: In Europa und anderswo werden Organisationen wie die Hamas gerne als Widerstandsorganisationen gegen die schwierigen Lebensbedingungen der Palästinenser in den besetzten Gebieten wahrgenommen. Weswegen kritisieren Sie diese Haltung?
Matthias Küntzel: Die europäische Öffentlichkeit hat sich mit dem bequemen Gedanken angefreundet, daß sich die Hamas und andere islamistische Gruppen – als eine Art antikoloniale Revolte – erst im Zuge des Kolonialismus entwickelt haben und so eine antikoloniale Berechtigung in sich tragen. Diese oberflächliche Betrachtungsweise ignoriert, wie stark die islamistischen Bewegungen durch die europäischen Faschismen und insbesondere durch den Nationalsozialismus beeinflusst worden sind. So wird in den meisten Darstellungen der Beginn dieses Islamismus etwa mit Ende der sechziger Jahre, nach dem Sechstagekrieg, angegeben. In Wirklichkeit ist jedoch unbestreitbar, daß der Anfang dieser Bewegung in den zwanziger und dreissiger Jahren lag. Sie wurde in den dreissiger Jahren vom Nationalsozialismus beeinflusst und zum Teil auch direkt gefördert. Dies zeigt sich auch anhand der Geldzuwendungen, mit denen die antijüdischen Manifestationen und Ausschreitungen der Moslimbruderschaften in Ägypten auch durch den Nationalsozialismus finanziert wurden.
Tachles: Würde also eine Ausrufung eines unabhängigen Staates in der Westbank und im Gazastreifen an der Politik der Hamas und anderer Islamisten nichts ändern?
Matthias Küntzel: Der islamische Fundamentalismus in Palästina, in dem die Hamas die stärkste Fraktion bildet, versteht sich als Bewegung, die sich gegen den „Weltzionismus“ wendet. Der Kampf der Hamas ist also nicht alleine auf Israel beschränkt, sondern richtet sich gegen Juden überall in der Welt. Sicherlich wird deren Kampf so lange weitergehen, bis Israel als ganzes nicht mehr existiert. So erklärte Scheich Ahmed Yassin, der Gründer und Chef der Hamas, daß es Israel 40 Jahre nach Ausbruch der ersten Intifada, im Jahre 2027, nicht mehr geben wird. Das sind die Zeitdimensionen, in denen dort gedacht wird.
Tachles: Wie liessen sich Gruppen wie die Hamas ansonsten schwächen?
Matthias Küntzel: Sie müßten schon ihre Financiers und ihre Unterstützer in der Welt verlieren. Das setzt voraus daß die arabischen Länder, desgleichen die Europäer, aufhören, die Hamas zu unterstützen. Doch auch der Entscheid des EU-Ministerrats vom 6. September, die Hamas auf die Liste der terroristischen Organisationen zu setzen, bedeutet nicht automatisch ein Ende der Unterstützung. Es fliesst weiterhin Geld an so genannte „Sozialunterstützungsgruppen“, welche mit der Hamas eng zusammenarbeiten. Als zweites müßte der harte Kern der Ideologen von deren Unterstützern getrennt werden. Dieser harte Kern macht sich aus einer Verbesserung der Lage nichts, ganz im Gegenteil, die Kader der Hamas gehen davon aus, daß jede Verschlechterung ihnen nützt und jede Verbesserung der Lage ihnen schadet.
Tachles: Sie erwähnen in Ihrem Buch die ägyptische Muslimbruderschaft als eigentliche „Erfinder“ der neuzeitlichen Jihad-Ideologie. Worin bestehen die ideologischen Anknüpfungspunkte zwischen der Bruderschaft und dem Nationalsozialismus?
Matthias Küntzel: Der gemeinsame Nenner aller Faschisten auf der Welt ist – der Antisemitismus. Zwar konstituierte sich die Bruderschaft als regressive Bewegung gegen britische Herrschaft und „kulturelle Moderne“: Sie war antiparlamentarisch, ihr ging es um Abschaffung von Zins und Profit zugunsten einer diktatorisch durchgesetzten Interessengemeinschaft von Arbeit und Kapital. Sie lehnte das Konzept des Individuums ab und kämpfte gegen die sinnlichen Versuchungen der „materialistischen“ Welt.
Die „Jihad-Kampagnen“ richteten sich jedoch nicht gegen die britische Herrschaft, sondern gegen den Zionismus und die Juden. Erst als antijüdische Bewegung wurden die Muslimbrüder zur Massenorganisation. 1936 zählten sie 800 Mitglieder, 1938 waren es 200000. In diesen zwei Jahren wurden antijüdische Massendemonstrationen, Judenboykotte und antisemitische Hetzkampagnen durchgeführt.
Tachles: Die Orientierung des Islamismus an der Politik und Ideologie der deutschen Nationalsozialisten wird kaum thematisiert. Meistens wird Antisemitismus als blosses Nebenprodukt der islamistischen Ideologie wahrgenommen, kaum als bestimmendes Moment.
Matthias Küntzel: Die Aktionseinheit zwischen dem Mufti von Jerusalem – auch er ist den Muslimbrüdern eng verbunden – und Adolf Hitler sollte eigentlich bekannt sein. Es finden sich Reden des Muftis, in denen er die ideologische Kohärenz zwischen der NSDAP und islamistischem Denken dargelegt hat. Darin schwärmt der Mufti von der deutschen „Arbeitsdisziplin“ oder auch dem Führerdenken.
Tachles: Und im heutigen Islamismus?
Matthias Küntzel: Bis heute prägt der Antisemitismus das Denken der Islamisten. In der Charta der Hamas (welche übrigens, wie viele andere antisemitische Grundlagenwerke des Islamismus, nicht vollständig ins Deutsche übersetzt worden ist) werden unter anderem die „Protokolle der Weisen von Zion“ zitiert, den Juden wird die Verantwortung für den Ersten und den Zweiten Weltkrieg in die Schuhe geschoben. Der Wahn einer jüdischen Weltverschwörung findet sich hier wieder. Arafat selbst war in seiner Jugend selbst Mitglied der Muslimbruderschaft und hat sich noch im letzten Jahr auf die Politik des Muftis positiv bezogen.
Tachles: In Ihrem Buch zitieren Sie aus einer 1936 veröffentlichten Schrift von al-Banna, dem Gründervater der Muslimbrüder: „Nur derjenigen Nation, welche die Industrie des Todes perfektioniert und die weiss, wie man edel stirbt, gibt Gott ein stolzes Leben auf dieser Welt und ewige Gunst in dem Leben, das noch kommt.“ Was für eine Rolle spielt diese Todessehnsucht für die islamistische Ideologie?
Matthias Küntzel: In diesem Punkt liegt die vielleicht wichtigste Unterscheidung zwischen dem Islam als Privatreligion und den Islamisten als religiös-politische Kampfgemeinschaft. Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft.
Aus: „die jüdische“ vom 10.10.2003 –
© 2003 tachles Jüdisches Wochenmagazin
Am 25. September hielt der Politologe und Publizist Matthias Küntzel an der Universität Zürich ein Referat zum Thema „Treibt sie ins Meer. Djihadismus, der antijüdische Krieg gegen Israel“. Die Veranstaltung wurde von der Gruppe gegen Antisemitismus und Antizionismus organisiert.
Wichtigste Veröffentlichungen Küntzels:
- Djihad und Judenhass. Über den neuen antijüdischen Krieg, Freiburg, 2002.
- Der Weg in den Krieg. Deutschland, die Nato und das Kosovo, Berlin 2000.
http://www.ca-ira.net/isf/beitraege/kuentzel-diejuedische.html
Verkehrte Welt: Mobbing gegen kopftuchfreie Mädchen
Im Frühjahr 2008 begannen die türkischstämmigen, gut integrierten Eltern der 14-jährigen Aylin sich Sorgen zu machen. Das Mädchen hatte sich über Jahre völlig unbeschwert und altersgemäß entwickelt, besuchte eine Hauptschule in Rheinland-Pfalz und hatte zahlreiche türkische wie deutsche Freundinnen. Wie aus dem Nichts traten plötzlich Ängste auf, Appetitlosigkeit, ständige Kopfschmerzen, schließlich wollte Aylin nicht mehr zur Schule gehen. Die besorgten Eltern suchten ärztliche Hilfe und folgten dem Rat, mit dem Mädchen eine Kinder- und Jugendpsychotherapeutin aufzusuchen.
Nach mehreren intensiven Sitzungen mit Aylin bat die Therapeutin die Eltern zu einem Gespräch. Einen wirklichen Reim konnte auch sie sich auf das Störungsbild des sonst so aufgeschlossenen jungen Mädchens nicht machen. Wie nebenbei erwähnte Aylins Mutter dabei, dass die Zahl der Kopftuchträgerinnen an Aylins Schule stetig steige und ihre Tochter sich schon einmal über dumme Bemerkungen beklagt habe, die sie täglich zu hören bekam. Stil:
„Willst Du aussehen wie eine Deutsche?“ Oder: „Das Kopftuch ist unsere Ehre – hast Du keine?“ Und: „Deinen Eltern ist es wohl egal, wie über Dich geredet wird.“ Die darauf angesprochene Aylin kämpfte mit den Tränen und sagte schließlich: „Es wird immer schlimmer. Und seit ich neulich im Ramadan mein Schulbrot ausgepackt habe, ist es ganz aus. Die Kopftuch-Mädels mobben mich total.“ Das also war der Grund für die Schulmüdigkeit der 14-Jährigen.
Aylin ist kein Einzelfall. In Schulen und Ballungszentren mit hohem Anteil konservativ-muslimischer Familien wird aus der „Freiheit“ zum Kopftuch schnell der Zwang, es tragen zu müssen; eine Entwicklung, die man in der islamischen Welt allenthalben beobachten kann.
Warum? Was steckt hinter dem Kopftuch bzw. wofür steht das Kopftuch? Die Vielfalt seiner Trägerinnen und VerfechterInnen verbietet eigentlich eine eindimensionale Erklärung, und doch laufen letztlich alle Erläuterungen der Gelehrten auf ein- und dasselbe heraus: Es geht um die Verhüllung der weiblichen Reize und den Erhalt der islamischen Ordnung, die für das Verhältnis von Mann und Frau genau drei Modelle vorsieht: Strenge Distanz, enge Verwandtschaft oder Ehe. Ein natürliches Miteinander der Geschlechter gibt es nicht. Die sexuelle Anziehung zwischen den Geschlechtern gilt – außer bei sehr enger Verwandtschaft – als geradezu unbeherrschbar stark, so dass es der Anstand gebiete, die Geschlechter so weit wie möglich zu trennen und den weiblichen Körper so zu verhüllen, dass seine Reize keinen Schaden anrichten können und sexuelles Fehlverhalten gar nicht erst entstehen kann.
Während im Koran lediglich in sehr allgemeiner Form von der sittsamen Bekleidung der Frau die Rede ist, soll der Religionsstifter Mohammed (um 570 bis 632) eine leicht bekleidete Frau konkret angewiesen haben, in der Öffentlichkeit nur Gesicht und Hände zu zeigen. Das war vor 14 Jahrhunderten.
Bis heute lautet die Mehrheitsmeinung der Gelehrten, dass die Frau ab der Pubertät den ganzen Körper mit Ausnahme des Gesichtes, der Hände und gegebenenfalls der Füße zu verhüllen habe und dies als Pflicht zu betrachten sei, deren Beachtung nicht in ihrem persönlichen Ermessen liegt. Dieser Haltung wird sowohl von Seiten des politischen Islam als auch bei der Erziehung der Mädchen in religiös-islamischen Familien Rechnung getragen. Dass man hierzulande trotz allem immer wieder das Begriffspaar aus Kopftuch & Freiheit in die Debatte wirft – von der „Freiheit zum Kopftuch“ bis zur „Freiheit unter dem Kopftuch“ – ist schlichtweg zynisch.
In konservativ islamischen Ländern mit entsprechenden Regimen ist die streng islamische Verhüllung der Frauen verbindlich vorgeschrieben, meist auch für die Angehörigen religiöser Minderheiten und für ausländische Besucherinnen. Jedes Zuwiderhandeln, das bereits beim Herauslugen einer kleinen Haarlocke gegeben ist, wird streng geahndet; die Missachtung der Gemeinschaft der Gläubigen gilt der ‚ehrlosen‘ Frau allemal. Mit der stetig anwachsenden Einflussnahme des politischen Islam greift die islamische Bekleidung seit Mitte der 80er Jahre auch in Europa um sich. Der Grad der Verschleierung der Musliminnen gilt als Gradmesser islamischer Rechtschaffenheit.
Auch das Straßenbild muslimischer Großstädte hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. In den 1960er und 1970er Jahren war das Kopftuch von Kairo bis Kabul weitgehend verschwunden und westlicher Kleidung bis hin zum Minirock gewichen. Dabei waren die Menschen nicht etwa vom Glauben abgefallen, sondern sahen vielmehr das Kopftuch als Äußerlichkeit an, die im 20. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß und vor allem nicht wesentlich für ein gottgefälliges Leben sei.
Das aber hat sich gründlich geändert. Eine systematische Propaganda, die internationale islamische Einflussnahme und die Entschlossenheit, die Frauen in ihre Schranken zu weisen, haben das Kopftuch wieder zum Inbegriff islamischen Lebens gemacht. Finanzkräftige Sponsoren sind sich nicht zu schade dafür, etwa in Oberägypten Vätern Geld anzubieten, wenn die studierenden Töchter das Kopftuch tragen. Und 30 Dollar im Monat sind ein überzeugendes Argument für eine Familie, die sich wirtschaftlich kaum über Wasser halten kann.
Folgt man der islamistischen Quellenauslegung kann die unverschleierte Frau so gut, verantwortungsbewusst und sozial leben wie sie nur will – sie wird niemals Gottes Wohlgefallen erlangen, da sie durch die Zurschaustellung ihrer Reize zur Unzucht verführt und damit die islamische Ordnung gefährdet.
Im orthodoxen islamistischen Schrifttum, das übrigens zu einem guten Teil von Frauen verantwortet und verbreitet wird, finden sich eindrucksvolle Schilderungen der Höllenstrafen, die diejenigen Frauen erwarten, die durch lockere Bekleidung die Sinne der Männer betören und sie zum Verstoß gegen göttliches Gesetz verführen: Ihre langen Haare sind wahre Fallstricke des Teufels.
Anders, aber mit demselben Grundtenor, lesen sich gemäßigte moderne Äußerungen zum Thema. Darin wird das Kopftuch als Schutz der Frauen vor den begehrlichen Blicken der Männer dargestellt, als Garant ihrer Würde und Gleichberechtigung und als eindeutiges Signal nach außen, dass sie ‚nicht zur Verfügung steht‘. Doch werden Frauen und junge Mädchen auch aus dieser Perspektive reduziert auf das Körperliche und die Eigenschaft der potenziellen Verführerin; andere menschliche Eigenschaften der Frauen können, wenn überhaupt, erst zum Tragen kommen und wahrgenommen werden, wenn die Weiblichkeit verhüllt ist.
Übrigens: auch für den männlichen Teil der muslimischen Bevölkerung ist diese Moralvorstellung nicht gerade ein Kompliment: Sie werden reduziert auf primitiv Reagierende mit einem Reiz-Reaktionsschema, bei dem Verstand und Selbstbeherrschung im Angesicht eines halbwegs als weiblich erkennbaren Wesens aussetzen.
Ein solches Menschenbild darf selbstverständlich in unseren Schulen nicht vermittelt werden. Oder? Im Namen der „persönlichen Freiheit jedes Einzelnen“, argumentierte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums 2008, müsse jede muslimische Schülerin das Recht auf ihr Kopftuch haben. Dass es gerade mit dieser persönlichen Freiheit der muslimischen Mädchen in vielen Fällen nicht zum Besten steht, sollte eigentlich auch im Düsseldorfer Schulministerium angekommen sein.
In religiös-islamischen Familien werden Mädchen wie selbstverständlich und einseitig auf die Übernahme islamischer Normen und Lebensweise und natürlich auch zum Kopftuch erzogen, nicht aber zur Freiheit eigener Meinungsfindung und persönlicher Lebensgestaltung. Von klein auf lernen sie, Bedürfnisse, die nicht opportun sind, gar nicht erst wahrzunehmen, geschweige denn zu artikulieren und durchzusetzen.
Bis auf wenige Ausnahmefälle haben Mädchen aus konservativ-islamischen Familien überhaupt keine Wahl: Sie müssen das Kopftuch tragen und werden massiv unter Druck gesetzt wenn sie es nicht tun wollen – oder gar bekennen, dazu gezwungen zu sein. Viele geben diesen Druck an ihre muslimischen Mitschülerinnen ohne Kopftuch weiter, sekundiert von ihren Eltern, die es als ihre Pflicht ansehen, alle Muslime zur wahren Glaubensausübung anzuhalten. Dass die meisten muslimischen Mädchen unter diesen Umständen beteuern, das Kopftuch „freiwillig“ zu tragen, ist nicht verwunderlich – auf dieser Grundlage politische Entscheidungen zu treffen jedoch fahrlässig.
Parallel zur Islamisierung des äußeren Erscheinungsbildes treten erhebliche weitere Beschränkungen der Bewegungsfreiheit muslimischer Mädchen ein, die vom Kopftuch nicht zu trennen sind. Alterstypische Interessen und Freizeitbeschäftigungen wie Popmusik, das unbeaufsichtigte Treffen Gleichaltriger, Partys, Kino etc. sind für sie tabu. Im schulischen Bereich werden Forderungen nach partieller Befreiung von der Schulpflicht sowie Nicht-Teilnahme an Klassenfahrten immer lauter. In manchen Schulen gibt es inzwischen bereits keine Klassenfahrten mehr – einst integraler Bestandteil deutscher Schulkultur. Bei bis zu 75 Prozent muslimischer SchülerInnen haben Schulleiter und Lehrerkollegien kapituliert; nicht selten werden sie von den vorgesetzten Behörden im Stich gelassen.
Als die mutige Leiterin einer Remscheider Realschule den Antrag auf Schwimmbefreiung für eine 12-Jährige ablehnte, zogen deren Eltern vor Gericht. Im Mai 2008 hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf dann die Klage mit dem Hinweis auf den unteilbaren Bildungsauftrag des Staates abgewiesen (AZ 18 K 301/08). Endlich hat ein Gericht verwirklicht, was selbstverständlich sein sollte: Muslimische Kinder haben dasselbe Recht auf freie Entfaltung und umfassendes Lernen wie nichtmuslimische. Will ihnen das jemand vorenthalten, so muss der Staat für sie eintreten.
Ein staatliches Kopftuchverbot für Schülerinnen wäre ein deutliches Signal, um dem Gleichheitsgrundsatz – eine der größten Errungenschaften der Zivilisation – für alle eine Chance zu geben. Allerdings steht den EinzelkämpferInnen für Freiheit und Gleichheit aller Schülerinnen und Schüler weiterhin eine pro-islamische Lobby gegenüber, die die Realitäten verschleiert. Schülerinnen, wie Aylin, und LehrerInnen, die einer immer stärker werdenden islamischen Interessenvertretung machtlos gegenüberstehen, wird jede Unterstützung verweigert. Stattdessen werden unter dem Deckmantel von Toleranz und Integration Gleichheits- und Freiheitsrechte auch noch ausgehebelt.
Ein trauriges Beispiel dafür ist die „Handreichung“ von 2008 des nordrheinwestfälischen Integrationsministeriums, die den Umgang mit Islam und MuslimInnen in den Schulen lösungsorientiert unterstützen soll. Denn leider geht es darin wieder einmal nicht um die Vermittlung und Vertretung hierzulande gültiger unveräußerlicher Werte und Normen für alle SchülerInnen, sondern um die Sonderbehandlung und einseitige Privilegierung der MuslimInnen, deren religiös begründeten Sonderwünschen im Schulalltag so weit wie möglich Rechnung getragen werden soll. So verhindert man Integration und verfestigt Parallelgesellschaften – zum einseitigen Nachteil der muslimischen Mädchen.
Im Kapitel über die Kleidungsvorschriften wird der Eiertanz geradezu grotesk. „Von Unterdrückung keine Spur!“, so lautet das grundlegende Credo der Broschüre zum Kopftuch. Dass es auch das erzwungene Kopftuch gibt, wird eingeräumt. Die LehrerInnen hätten in solch einer Situation allerdings besondere Sensibilität aufzuweisen für die Zerrissenheit zwischen zwei Welten und sollten das Gespräch mit den Eltern, gerne auch bei einem Hausbesuch (!) suchen, um die Folgen für die Jugendlichen zu mildern. Dabei werden gerade diese Eltern einem solchen Gespräch wohl kaum aufgeschlossen sein und dem Lehrer oder der Lehrerin eher die kalte Schulter zeigen.
In jedem Fall, so die NRW-Handreichung weiter, sei die religiöse Bekleidung von Musliminnen zu akzeptieren und nicht-muslimischen MitschülerInnen zu vermitteln – mit Ausnahme der Ganzkörperverhüllung (mit Handschuhen, Gesichtsschleiern oder gar Burkas).
Hier und da schlagen inzwischen Grundschulen und sogar Kindergärten Alarm, die in Ermangelung einer rechtlichen Handhabe der Verhüllung und Sexualisierung der kleinen Mädchen hilflos zusehen müssen. Unsere Broschüre aus NRW beruhigt diesbezüglich mit der Feststellung, es handele sich hier von Elternseite keinesfalls um den Versuch das Kind zu unterdrücken, im Gegenteil: Die Verschleierung der kleinen Mädchen sei Ausdruck besonderer Liebe und Fürsorge. Von einer solchen Integrationspolitik hat Aylin also kaum Hilfe zu erwarten.
Die 14-jährige Deutsch-Türkin hat jetzt die Schule gewechselt und ist in dem neuen liberaleren Umfeld sichtlich aufgeblüht. Was für das Mädchen im Moment subjektiv die beste Lösung war, ist objektiv allerdings ein Punktsieg für die ‚mobbenden Kopftuch-Mädels‘ – und eine Schlappe für die freiheitliche Demokratie. Ein generelles Kopftuchverbot in Schulen wäre die bessere Antwort.
Rita Breuer ist Islamwissenschaftlerin. Zuletzt erschien von ihr: „Zwischen Ramadan und Reeperbahn“ sowie „Familienleben im Islam“ (beide Herder TB)
http://www.emma.de/artikel/verkehrte-welt-mobbing-gegen-kopftuchfreie-maedchen-264094
Verlust kreativer Kraft
Der unaufhaltsame Niedergang des Islam
Selbst ein Land wie die Türkei findet keinen Weg in die Moderne. Geblieben ist ein negativer und aggressiver „Discount-Islam“, der weltweit sein Unwesen treibt, meint der Autor Zafer Senocak. Von Zafer Senocak
Bahamas – Furcht vor permanenter Sexualisierung
Alle gegen alle
Nur wenn das Tragen der „religiösen Bekleidung“ eine „hinreichend konkrete Gefahr“ für den Schulfrieden und die Neutralität des Staates darstelle, sei die Grundlage für ein Verbot gegeben. (4) Was nach der bescheidenen Ausgewogenheit eines bloß noch wohlwollend moderierenden Staates klingt, hintertreibt in Wirklichkeit die Sicherstellung eines einigermaßen rationalen und kalkulierbaren Schulablaufs. Dass durch renitenten Protest von außen in den schulischen Ablauf eingegriffen werden kann, werden insbesondere Eltern, die bei der Erziehung ihrer Kinder ein als Glaubensfreiheit kostümiertes ideologisches Interesse verfolgen, sehr schnell begreifen. Zusätzlich zur falschen Entscheidung, das Kopftuch überhaupt zuzulassen und dadurch das Repressionsbestreben sowie die Propagandamittel der islamischen Orthopraxie zu unterstützen, ermuntert das Urteil potentielle Krawallmacher dazu, ihren niedrigsten Instinkten freien Lauf zu lassen.
Das Gericht, das en passant an den Schulen das Recht des Stärkeren einführt, stellt es den Schulen oder Schulbezirken frei, zu unterschiedlichen Regelungen zu kommen: in den besser situierten Gegenden werden die Schüler von Kopftüchern verschont, weil es dort erstens kaum Lehrerinnen mit Kopftuchwunsch gibt und zweitens die Einheimischen den hochgeschätzten fremden Kulturen ihre bedrohlichen Gebräuche doch lieber selbst überlassen, um sie aus der Ferne umso toleranter konsumieren zu können. (5) In den islamisch geprägten Bezirken, wo islamische Sittenwächter ihren Seelenfrieden jetzt schon konkret gefährdet sehen, wenn ihnen freizügig gekleidete Frauen, Juden oder als ungläubig Verschmähte über den Weg laufen, werden die autoritären Einpeitscher samt Gefolgschaft so lange Zirkus machen, bis das Kopftuch auch in der Schule durchgesetzt ist. Sie werden auch keinen Grund sehen, nicht auch für weitere Islamisierungsmaßnahmen in den Ring zu steigen. Zum Beispiel dann, wenn ein Kreuz oder gar ein Davidsstern an einer Halskette oder eine unzüchtig gekleidete Lehrerin einen weiteren Anlass liefert, das Faustrecht des Glaubenskampfes für sich in Anspruch zu nehmen.
Der Verband Bildung und Erziehung, der zu den Kritikern des Kopftuchurteils zählt, weil die dort organisierten Lehrer die teils bedrohlichen Schulrealitäten aus eigener Erfahrung kennen, gibt denn auch zu bedenken, „dass bereits heute im Alltag von Schule und Unterricht erhebliche Schwierigkeiten durch unangemessenes bzw. unduldsames (und das heißt: intolerantes) Eintreten für radikal-religiöse Überzeugungen z. B. durch Eltern entstehen, wie sie u.a. durch traditionelle muslimische Gruppen propagiert werden.“ (6)
Unduldsamen Anhängern radikal-religiöser Überzeugungen wird das Erziehungsgeschäft künftig auch dahingehend erleichtert, dass sie unter Hinweis auf die sittsame Lehrerin mit Kopftuch die eigenen Töchter noch stärker unter Druck setzen können als bisher. Die Praxis, schon Minderjährige unters Kopftuch zu zwingen, ihnen alles zu untersagen, was in diesem Alter Spaß macht, und möglichen Widerstand durch autoritäres Drohen und religiös autorisiertes Angsteinflößen niederzuhalten, kurz: das systematische Verderben der Kindheit von Mädchen aus muslimischen Familien, erhält durch das Karlsruher Urteil den verfassungsrechtlichen Segen. Auch Eltern, die ihren Kindern die Freiheit lassen wollen, nicht sittsam herumzulaufen, werden so dem sozialen Druck religiöser Eiferer ausgeliefert.
Wer der Selbstermächtigung islamischer Kiezpolitiker das Wort redet, hat freilich auch kein Problem mit dem Tragen von Kopftüchern im Unterricht, von dem „für sich genommen noch kein werbender oder gar missionierender Effekt“ ausgehe, so die Richter. Dass ein Kopftuch auch dann eine Bedeutung hat, wenn ihre Trägerin nicht unverhohlen zum Konvertieren aufruft, übersteigt die Vorstellungskraft postmodern verblödeter Verfassungsstrategen. Abgesehen vom objektiven Bedeutungsgehalt, den ein politisches Symbol auch unabhängig von den Eigenschaften seines Trägers hat, wirkt eine Lehrerin als Person und wird von ihren Schülern, ob sie will oder nicht, als Repräsentantin der herrschenden Ordnung wahrgenommen. Gerade bei jüngeren Schülern firmiert sie anders als das Holzkreuz an der Wand als Identifikationsobjekt und Projektionsfläche unbewusster Triebimpulse. Trägt sie ein Kopftuch, vermittelt sie unabhängig von dem, was sie sagt, nicht nur die dem staatlichen Schulerziehungs-Auftrag zuwiderlaufende Ungleichheit zwischen Mann und Frau, sondern auch die Botschaft, dass es normal ist, unterworfen zu sein.
In der Taz erfährt man von einer muslimischen Lehrerin, die sich zwecks Ausübung der Lehrertätigkeit immerhin dazu durchringen konnte, das Kopftuch im Unterricht abzulegen, wie islamisch-orthodox sozialisierte Frauen ticken: „Plötzlich musste ich Bereiche zeigen, die für mich zur Intimsphäre gehören. Eine Bekannte sagte zu mir: Du hast bestimmt schönes Haar. Den anderen wird das gefallen. Okay. Aber für mich ist das in etwa so, als würde jemand sagen: Du hast bestimmt tolles, gewelltes Schamhaar. Zeig es mir doch mal!“ (7)
Das zutiefst schambesetzte Selbstbild dieser Lehrerin ist kein individueller Spleen, sondern das originäre Produkt einer auf weibliche Jungfräulichkeit fixierten Erziehungspraxis, die das Ziel verfolgt, Mädchen und Frauen so lange zu dressieren, bis sie als keusche Vorzeigefrauen der Familienehre parieren. Dadurch, dass dem islamischen Mädchen nicht nur dauernd eingeredet wird, dass sowohl sein Geschlecht als auch seine Lust allem zuwider läuft, was heilig ist, sondern die eingeforderte Unverdorbenheit auch Gegenstand permanenter Überprüfung ist, erlebt es unter der systematisch verängstigenden Kontrollpraxis der zum Überwachungskollektiv formierten Familie den restlosen Verlust von Selbstkontrolle und Autonomie. Aus dem Empfinden der Schlechtigkeit und Schmutzigkeit des eigenen Körpers, des eigenen Begehrens und der eigenen Wünsche resultiert jenes im Kopftuchwahn zum Ausdruck kommende Schamempfinden, das sich durch die in der islamischen Gemeinschaft allgegenwärtige Dämonisierung der Frau zur virulenten Störung radikalisiert. Das Gefühl des Kleinseins, das islamvernarrte Kulturrelativisten zuweilen als besonders schätzenswerte Form weiblicher Dankbarkeit propagieren, ist begleitet von einer misstrauisch bis feindlich gesinnten Wahrnehmung der Außenwelt, wozu auch das paranoide Gefühl zählt, unter Dauerbeobachtung zu stehen und bei jedem Ausgang tendenziell alle Männer anzugeilen. Das gewellte Schamhaar auf dem Kopf ist das Sinnbild einer Religion, deren Anhänger vor lauter Fixierung aufs Sexuelle notorisch verstört sind und gerade deswegen allen anderen mit ihrer deformierten Sittlichkeit zu Leibe rücken.
Sozialarbeit in korangemäßer Fassung
Man muss unterdessen kein passionierter Sexualpädagoge sein, um zu wissen, dass es im Lehrerjob sicher nicht unvorteilhaft ist, eine gewisse Gelassenheit gegenüber den pubertären Provokationen und der kollektiv ausagierten Triebhaftigkeit von Schülern an den Tag legen zu können. Das setzt jedoch voraus, nicht schon in der Bewältigung der eigenen Triebkonflikte vollends überfordert zu sein und an den islamischen Psychoticks manifest zu leiden, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, dass der Grund fürs irre Schamerleben nicht in den eingebildeten Lustblicken der anderen, sondern in den islamischen Zumutungen zu suchen ist, denen man sich mit Haut und Haar verschrieben hat. Schüler und Eltern, die nicht nur das Kopftuch selbst, sondern auch seine gesellschaftlichen Voraussetzungen und individualpsychologischen Nebenwirkungen als fremd und bedrohlich erleben, sind nicht kleinkariert oder gar rassistisch, sondern haben sich die Mündigkeit bewahrt, die die Verfassung den Gesellschaftsmitgliedern für gewöhnlich unterstellt. Eltern, für die das Mittel der Saalschlacht nicht infrage kommt, die aber keinesfalls Komplizen der islamischen Ideologie und ihrer Träger sein wollen, und die auch dann ein Problem damit haben, dass ihre Kinder an die Barbarei gewöhnt werden sollen, wenn diese als gemäßigt und verfassungskonform erscheint, werden sich im Ernstfall nach schulischen Alternativen umschauen müssen.
Weil man die in manchen Problemschulen allgegenwärtige Asozialität islamisch sozialisierter Jungmänner, die sich sowohl gegen Lehrer als auch gegen Mitschüler richtet, mit den gängigen pädagogischen Mitteln nicht mehr in den Griff bekommt, setzt man ihnen demnächst ein paar Lehrerinnen im Kopftuch vor die Nase und hofft, dass die interkulturelle Pädagogik aus erster Hand zur Beruhigung des Unterrichts beiträgt. Ein bisschen islamische Tradition und Erziehung in Form islamischer Mutterersatzfiguren kann auch an deutschen Schulen nicht schaden, sofern es um die Unterschichten geht, so die implizite Botschaft derjenigen, die nun auch in den Schulen mehr Kopftuch wagen wollen. Dass die methodisch versierten und demokratisch sich gebenden Unterrichtsmaßnahmen und schulischen Erziehungsideale der Berliner Republik mit dem islamischen Erziehungsdirigismus punktuell zusammengehen sollen, mag irritieren. Doch der Islam, dessen erzieherischer Auftrag in erster Linie darin besteht, den Nachwuchs zum Gehorsam gegenüber Allah anzuhalten und die Heranwachsenden in die vom Schöpfer vorgesehene Ordnung einzufügen, unterscheidet sich in der Forderung nach grundsätzlicher Anpassungsbereitschaft nicht wesentlich von der besinnungs- und wunschlosen Hingabe an das als unveränderbar abgehakte Elend, die den Menschen im Spätkapitalismus abverlangt wird.
Auch in der Zeit vertraut man auf die pädagogische Wirksamkeit gezielt verabreichter Dosen Islam und unterlegt den Ruf nach einer Ausweitung des Islamunterrichts mit aufdringlicher Onkelhaftigkeit: „Ihr seid willkommen, ihr gehört zu uns, wir nehmen euren Glauben ernst. Außerdem ist er ein Mosaikstein in der Präventionsarbeit gegen Extremismus, wenn die Moscheen Jugendliche auf Sinnsuche nicht erreichen, und diese dann den Islam nur von Djihadisten im Internet beigebracht bekommen.“ (8) Die herrschende pädagogische Vorstellung, dass man vollends verrohte Sadisten, die sich an Hinrichtungsvideos von Djihadisten im Internet aufgeilen anstatt altersgemäßen Beschäftigungen nachzugehen, dadurch auf den richtigen Weg zurückführen könne, dass man ihnen mit akzeptierender Sozialarbeit in korangemäßer Fassung kommt, lässt sich anscheinend durch nichts widerlegen. Nicht mal vom eklatanten Misserfolg der gerade sehr angesagten Präventionsarbeit. (9)
Kopftuchpunks für Deutschland
Bei der marketingstrategischen Aufrüstung, die der bundesdeutsche Verbandsislam zwecks Imagewechsel aktuell betreibt, spielt das Bild der Akademikerin mit Kopftuch eine herausragende Rolle. In Zeiten, in denen die militanten Vollstrecker der reinen Lehre der Welt täglich die Abgründe ihres Glaubens vor Augen führen und so die Mär vom prinzipiell toleranten Islam gründlich widerlegen, wird die Vorführung besonnener Islamvertreter mit Hochschulabschluss immer wichtiger. Anders als die Einkaufstüten schleppende Hausfrau, die in Kopftuch und Second-Hand-Kleidung ihrem Mann hinterhertrottet, steht die kopftuchabwärts modisch gekleidete und eloquent parlierende Repräsentantin des Islam für Fortschritt, der je nach Kultursparte auch als Rebellion der Bitches daherkommen kann: „Oft schwirrt das Bild der mit Aldi-Tüten bepackten Kopftuch-Türkin mit langem Mantel im Kopf herum – das ist vorbei, Bitches! Wacht auf! Das Kopftuch ist längst kein Zeichen der ungebildeten Kanaken-Putzfrau mehr – das Kopftuch ist Punk!“ (Lady Bitch Ray)
Nicht Punk, aber ein bisschen Hipster sind auch die paar Frauen, die das Kopftuch mit Accessoires, Röhrenjeans oder Hornbrillen kombinieren, um auf diese Weise dem dunklen Image des Kopftuchs entgegenzuwirken, dabei aber in erster Linie die Verträglichkeit von islamisch präformierter Ich-Verpanzerung und buntem Kopftuch samt modischem Style unter Beweis stellen: „Gerade in Deutschland denken viele Menschen, dass Kopftücher dunkel sein und zu langen, weiten Mänteln getragen werden müssen. Meine bunte und fröhliche Weise, damit umzugehen, überrascht.“ (10) Was mehr überrascht, ist, wie mühelos es den Kopftuchideologen zu gelingen scheint, auch modische Kleidung restlos zu assimilieren und in den Dienst einer bunt aufgehübschten Uniformierung zu stellen.
Die islamische Jugendorganisation JUMA – jung, muslimisch, aktiv tritt etwas seriöser auf, will aber ebenfalls darauf hinaus, dass die Zeit der Kanaken-Putzfrau vorbei ist. (11) Mitinitiatorin Sawsan Chebli, die inzwischen im Auswärtigen Amt als Vizesprecherin Dienst tut, muss wissen, was gut für Deutschland ist: „Achtzig Prozent unserer JUMA-Mädchen tragen ein Kopftuch, sind sehr gebildet und eine Ressource für Deutschland.“ (12) Möglich, dass man gerade als junger, muslimischer und aktiver Mensch eine Ressource für Deutschland sein kann, was genau genommen weder für die einen noch für die anderen spricht. Schlichtweg unbegründet aber ist die Behauptung, dass selbstbewusste Kopftuchträgerinnen für die Harmlosigkeit des Kopftuchs oder gegen Unterdrückung sprechen, sobald sie auf eine „bunte und fröhliche Weise“ damit umgehen und sich eine Hornbrille aufsetzen.
Um in Erfahrung zu bringen, dass sich die um demokratische Kompatibilität bemühten Vorzeigemuslima von Vertretern des militanten Flügel ihrer Religion meist nur graduell unterscheiden, genügt es manchmal, ihnen einfach zuzuhören. Fereshta Ludin, Deutschlands populärste Kämpferin fürs Recht auf Kopftuch, die schon vor Jahren mit der Aussage glänzte, dass sie sich vor lauter Diskriminierung „wie kurz vor dem Holocaust“ vorkomme, und die alleine wegen dieser moralisch verkommenen Selbstviktimisierung in keiner Schule etwas verloren hat, wird heute von ganz anderen Sorgen geplagt: „Schon immer hat es mich irritiert, wenn Frauen sich für fremde Männer übertrieben hübsch machten.“ (13) Der weibliche Bonus fürs Mitmachen in der patriarchalen Zwangsgemeinschaft ist der libidinöse Lustgewinn, der aus der eigenen Unterwerfung gezogen wird. Das passiert, indem sich die Korantreuen zur Kompensation des Verzichts auf selbstgesetzte Triebziele als Hüterinnen der Moral aufspielen und sich anderen Frauen überlegen wähnen, die sich – was immer das heißen mag – übertrieben hübsch machen. (14)
Möglicherweise ist es Ludins Gang durch die Bildungsinstitutionen zu verdanken, dass sie ihrer Irritation nicht auch noch dadurch Nachdruck verleiht, dass sie die ihrer Ansicht nach übertrieben Hübschen als westliche Schlampen tituliert, wie es in Schulen mit hohem Islamanteil bereits Usus unter den „gläubigen“ Schülern geworden ist. Viel mehr als lediglich etwas gemäßigte Böswilligkeiten im Namen von kollektiver Ehre und Sittlichkeit kann man aber auch vom gebildeten Islam nicht erhoffen. Den Gläubigen gilt auch Wissenserwerb als bloßes Mittel zum rechten Glauben, Erkenntnisgewinn soll nichts anderem dienen, als die zu Höherem Berufenen zum intensiveren Koranpauken anzuhalten. Abgesehen davon, dass Bildung noch nie ein Garant für gute Absichten war und der Hang zu Kulturgütern zuweilen sowohl mit lächerlichem Dünkel als auch mit der Bereitschaft zur Brutalität harmoniert, belegt das blinde Vertrauen aufs demonstrative Bildungsgeschwätz scheinbar emanzipierter Kopftuchfrauen auch, dass keiner mehr einen Begriff vom Ideal individueller Freiheit zu haben scheint, das im klassischen Bildungsbegriff steckt.
Auch wenn die Bildung der Persönlichkeit, die von allem Gesellschaftlichen abstrahierende Rückwendung des gestaltenden Willens auf sich selbst, zur „Verhärtung der einzelnen Menschen, zum Hochmut, zum Privilegbewusstsein und der Verdüsterung der Welt“ (15) beigetragen hat, taugt das im klassischen Bildungsbegriff explizierte Versprechen von Zivilisation und Humanität auch heute noch als Einspruch gegen die Freiheitsverachtung und Einförmigkeit der islamischen Alltagskultur. Warum etwa Wilhelm von Humboldts Aufforderung an die Einzelnen, die herrschende Kultur zwar anzuerkennen, mittels „proportionirlichster Bildung“ aber auch über sie hinauszudenken, im Islam keine Rolle spielt, hat einen einfachen Grund: wer die Aufforderung annähme, hätte Allah abzuschwören.
Überall Sexfallen
Was Lehrer heute intensiver beschäftigt als die Frage nach den Möglichkeiten von Bildung in der verwalteten Welt, sind die Probleme, die der Sexus aufwirft. Der Konsum von Internetpornos oder frühreifes Verhalten gehören zu den beliebtesten Themen auf Pädagogikkonferenzen, wo die neuesten Schrecknisse aus der sexualisierten Gesellschaft mit einer finsteren Miene vorgetragen werden, die man sonst nur in Katastrophenfilmen sieht, wenn der Präsident vor die Kameras tritt und der von den Bildschirmen versammelten Menschheit verkündet, dass es gleich zum letzten Mal knallt. Während die einen zur Abwehr animalischer Gefahren auf sexualpädagogisch geschulte Notfallhelfer setzen, die mit Dildos und Kondomen bestückt in die Schulen einrücken, um vorzuführen, wie man’s richtig macht und als Zugabe die Kinder dazu auffordern, Überlegungen über Bordelle, Stellungen oder Analverkehr anzustellen, gehen die anderen bei der Vorstellung auf die Barrikaden, dass die Kinder etwas anderes kennenlernen könnten als die Tristesse der Ehe, die man ihnen täglich vorlebt.
Ein Würzburger Gymnasium, das nicht mehr länger gewillt ist, der grassierenden Schamlosigkeit tatenlos zuzusehen, hat unlängst eine Kleiderordnung erlassen, in der die unterfränkischen Lolitas präventiv zur Ordnung gerufen werden: „Auch wenn dein Bauchnabel ein Hingucker ist, solltest du ihn nicht der Schulöffentlichkeit präsentieren.“ (16) Abgesehen davon, dass solche Auskünfte im Zweifelsfall mehr über die besorgten Hingucker verraten, als über die Mädchen, die mit bauchfreien Shirts herumlaufen: Das Bedürfnis, potentielle Erregungsquellen aus der Öffentlichkeit zu verbannen, teilt der verklemmte Lehrer aus Würzburg mit dem überzeugten Moslem, der allerdings eine Religion hinter sich hat, die noch über genügend Vitalität und Einfluss auf die eigene Anhängerschaft verfügt, um körperliche Reize aus der Öffentlichkeit zu relegieren. Die Erziehungsregeln und Familienstrukturen jedoch werden auch für Nicht-Moslems attraktiv, sofern diese zu nichts anderem mehr in der Lage sind, als die bloß noch in perhorreszierter Gestalt wahrgenommene kindliche und fremde Sexualität mit heiligem Eifer zu befehden. Das Appeasement gegenüber dem Islam rührt auch an die über das Schulische hinausgehende Frage der Sexualität im Spätkapitalismus. Die islamische Absage an Individualität, Lasterhaftigkeit und sexuelle Konkurrenz scheint die zivilisationsmüden Europäer nicht zu schrecken, sondern zuweilen anzuziehen. Die unheimliche Liebe der Regredierenden zum Islam speist sich nicht zuletzt daraus, dass der Islam in ihren Augen für eine Welt steht, in der es scheinbar auch dann noch Zuspruch gibt, wenn man weder ökonomische noch zwischenmenschliche Erfolge vorzuweisen hat, und in der solcherart das Kopftuch die negative Aufhebung der sexuellen Konkurrenz versinnbildlicht.
Das überdrehte Interesse am Körperlichen und Sexuellen ist Folge eines Wirtschaftssystems, das alle Dimensionen des Daseins in Regie nimmt. Durch die Verschmelzung von Arbeit und Alltag übertragen sich die Regeln und Konkurrenzmuster des Betriebs auch auf die arbeitsfreie Zeit, in der mit der Ausweitung der Freizügigkeit und der kompetitiven Sportifizierung der Sexualität eine Kampfzone entstand, in der sich repressiv Entsublimierte, die ihr verbissenes und im Dienst der Entsagung stehendes Gerödel als urbane Lust- und Genussorientierung missverstehen, zu Höchstleistungen treiben lassen, um der Schwäche und dem Altern ihres Körpers ein Schnippchen zu schlagen – sei es durch Gesundheitswahn, Fettabsaugen oder manisch betriebenes „work-out“. Der unbedingte Wille, auch außerhalb der Arbeit erfolgreich zu sein, das ehrgeizige und mit buchhalterischer Disziplin bewerkstelligte Zurechtmachen für potentielle Partner und deren Zuspruch oder mehr noch: der selbstbezügliche Beweis des eigenen Erfolges noch bis in die Poren des Körpers hinein gleicht der Pseudoaktivität im Betrieb aufs Haar. Das auf Dauer genauso freudlose wie anstrengende körperliche und sexuelle Abgestrampel im Zeichen des Narzissmus, der gesellschaftlich adäquaten Form der Regression, korrespondiert mit quälender Ermüdung. Irgendwann will das krisengeschüttelte und von jedem kritischen Gedanken, jeder Hoffnung und Utopie befreite nachbürgerliche Subjekt nur noch auf die Couch oder phantasiert sich auf die Insel der Unglückseligen, deren Begehren von Anbeginn ausradiert wird wie das der Kopftuchträgerinnen.
Vom Zivilisationsfortschritt des Erotischen, vom Reiz des Fremden, das man im anderen sucht, ist nur die trübe Beziehungsarbeit physiognomisch und geistig Gleichgeschalteter geblieben. Statt Glück sucht man Anerkennung und Bewunderung in der nächstbesten Wohlfühlgemeinschaft, die genauso gut die Yoga-Gruppe wie die Diskobekanntschaft sein kann. Die Welt, mit der die narzisstischen Monaden nichts mehr anzufangen wissen, wird nur noch unter dem Gesichtspunkt der Stärkung oder Kränkung des verkümmerten Selbst katalogisiert. Spätestens dann, wenn den emsigen Freizeitmalocher im dauernden Vergleich mit anderen klar wird, dass man in der aufs Körperliche und Jugendliche abonnierten Kampfzone alleine schon deswegen nicht auf ewig mithalten kann, weil man älter wird, kann sich die zunehmend von Sexualneid geprägte Sicht auf die Welt in den stieren Blick des Hassenden verwandeln. Ihn drängt es dazu, sich von den Anforderungen des Denkens abzuschotten und die eigene Unzulänglichkeit bei der Bewältigung der triebökonomischen Überforderung und narzisstischen Frustration durch übersexualisierende Desexualisierung aufzuheben. Kehrseite der repressiven Entsublimierung ist die pathische Projektion, der Drang, die gesellschaftlichen Formen hinter sich zu lassen, um an den halluzinierten Verursachern der tief sitzenden Unzufriedenheit Rache zu nehmen.
Die Rache der kleinen Manus
Dass die Sexualtabus bei aller Sexshop-Libertinage nicht gefallen sind und am anderen immer noch wild bekämpft wird, was man selbst begehrt, bezeugen die ständig wiederkehrenden Verfolgungsrituale gegen sogenannte Kinderschänder, die kollektive Entrüstung über die Vorlieben anderer, oder die gehobene Häme gegen die Flachheit und Unnatürlichkeit kulturindustrieller Hervorbringungen. Prinzipiell kann es alles und jeden treffen, wenn dem aus der Fassung geratenen Deutschen die passenden Stichworte geliefert werden. Die abgrundtiefe Hässlichkeit des gesunden Volksempfindens zeigte sich zuletzt im kollektiven Aufstand gegen die Fernsehsendung Germanys Next Topmodel (GNTM), in der junge Frauen mit dem Berufswunsch Model in albernen Spielchen und teils entwürdigenden Szenarien um die Gunst der Juroren werben. So weit, so harmlos. Dass ausgerechnet diese eine Modelsendung, die sich ja von vielen weiteren Fernsehbanalitäten nicht unterscheidet, in regelmäßigen Abständen aufs Giftigste befeindet wird, liegt daran, dass das von den Juroren schadenfroh kommentierte konkurrenzgetriebene Gezänk ganz ungewollt offenlegt, wie es in der flexibilisierten Arbeitswelt zugeht. Jeden Unsinn mitmachen zu müssen und dabei noch dem Hohn der Kollegen ausgesetzt sein, die sich gegenseitig umso mehr anwidern, je drastischer ihnen der betriebsgemeinschaftliche Teamklamauk aufgedrückt wird, das kennen auch die auf Selbstbehauptung dressierten Kritiker von GNTM, sie wollen es aber nicht auch noch hören und sehen. Die dargebotenen Gehässigkeiten der Konkurrenz wären aber auszuhalten, wenn die Frauen, um die es geht, nicht hübsche Mädchen wären, die – wie naiv auch immer − davon träumen, nach Mailand oder Paris zu kommen, statt mit vierzig noch auf irgendeiner Dorfkirmes rumzuhängen. Im Modelgeschäft kann der bodenständige Deutsche nichts als Eitelkeit und Gefühlskälte erkennen. Lieber umgibt er sich mit seinesgleichen, als sich den Gefahren von Schönheit und oberflächlicher Verführung auszusetzen, deren Unerreichbarkeit er als Kränkung empfindet, die Vergeltung verdient.
Nachdem das Finale der diesjährigen Staffel wegen einer Bombendrohung abgebrochen werden musste, zeigte sich das kollektive Vergeltungsbedürfnis in rüdester Gestalt. Dass den als „Kotzmodels“ titulierten Frauen die Show vermasselt wurde, versetzte den Kommentarspaltenmob in freudige Erregung. Kotzmodel ist dabei die twitterkompatible Variante der laienmedizinischen Ferndiagnose Magersucht, die Laufstegmodels für gewöhnlich im Feuilleton ausgestellt wird, weil sie der deutschen Vorliebe für fruchtbare Landmädchen nicht entsprechen. Eine Manu, die auch nichts anderes als Kalorien im Kopf hat, fantasierte sich im Eifer der Katastrophengeilheit in die Rolle der Amokläuferin im Feldzug gegen dünne Mädels und steht dabei auch stellvertretend für den erschreckend heruntergekommenen Humor der Durchschnittsdeutschen: „Ich habe ne Kalorienbombe reingeworfen. Jetzt flüchten alle dünnen Mädels aus der Halle“ (17) Ob Manu einfach so garstig ist, weil die Kandidatinnen Sachen tragen können, die für sie nicht infrage kommen, weiß man nicht. Was man aber mit Gewissheit sagen kann, ist, dass die in Form missglückter Ironie ausagierte latente Gewaltbereitschaft nicht das Privileg kommentierender Wutbürgerinnen ist, sondern auch unter ausgebildeten Journalisten zum guten Ton gehört. Das nämlich stellte Jörg Thadeusz unter Beweis, der nach etlichen Jahren als braver Moderator und Reporter der Öffentlich-Rechtlichen in der Frankfurter Rundschau nun doch noch seine rebellische Seite entdeckte, indem er sich gegen die 17 bis 19-jährigen Mannequins heroisch in Pose schmiss: „Solange niemandem etwas passiert, ist eine Bombendrohung für die Topmodel-Sendung wie ein Wiener Schnitzel für ein Mannequin nach drei Tagen kalorienfreier Photosynthese: Verboten, aber einfach herrlich.“ (18)
Einfach herrlich soll es sein, ein paar Tausend Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Einfach herrlich finden so etwas auch die Islamisten, die seit Jahren gegen Schönheitswettbewerbe auf dem Kontinent mobil machen. Immerhin: Anders als die Islamisten will Thadeusz, dass niemandem was passiert, aber in Bündnissen wie diesen sind die Mittel bekanntlich Verhandlungssache, solange der Feind steht. Bisher konnte nicht ermittelt werden, wer die Drohung verursacht hat. Dass es tendenziell alle gewesen sein könnten, ist ein Grund zur Besorgnis.
Dass die zeitgenössische Gesellschaft dem Islam nicht mehr viel entgegenzusetzen hat, kommt jenseits der Feuilleton-Häme darin zum Ausdruck, dass auch die deutsch-konservativen Islam-Gegner bei der Feindbestimmung in die Bredouille geraten. In der Zeitschrift Tumult, wo schwerpunktmäßig im Carl-Schmitt-Duktus rechtsintellektuell über Werteverfall und Orientierungslosigkeit geraunt wird, bestimmt Gerd Koenen den Islam standesgemäß als Feind in eigener Gestalt und kommt dabei in psychosozialen Stress: „Wir können sogar mit Sicherheit sagen, dass die Befreiung der Frauen aus ihrer subalternen Stellung und die Entfaltung ihrer produktiven Potentiale der Schlüssel zur Entwicklung vieler und gerade der islamischen Länder ist. Was allerdings unterschätzt wird, ist die Tragweite dieser sozialkulturellen Umwälzungen und der sehr reale psychosoziale Stress, der mit der völlig selbstbestimmten und potentiell schrankenlosen Partnerwahl oder mit dem vollen Eintritt der Frauen in das professionelle Berufsleben und in die gesellschaftliche Öffentlichkeit verbunden war und ist.“ (19) Vermutlich ist der sehr reale psychosoziale Stress auch der Grund dafür, dass man sich in die Motive der Islamisten, deren Vitalismus man insgeheim bewundert, so problemlos einfühlen kann, auch wenn man ihnen das Instinkthafte noch Übel nimmt: „Die islamistische Gegenreaktion speist sich vielleicht weniger aus Puritanismus und Prüderie (die eher ein christliches Erbteil ist), sondern fast im Gegenteil: aus einer instinkthaften, aggressiven Abwehrreaktion gegen die tendenziell abstumpfenden Wirkungen, die eine permanente sexualisierte Infrarotbestrahlung ja in der Tat hat.“
Erziehung zur Entbarbarisierung
In der bürgerlichen Gesellschaft ist es die vornehmliche Aufgabe der Schule, ihre Mitglieder zum selbständigen Verkauf ihrer Arbeitskraft anzuleiten und ihnen die nötigen staatsbürgerlichen Tugenden beizubringen. Die schulische Praxis erschöpft sich jedoch nicht im Zurichten auf Kapitalproduktivität und Staatsloyalität, sondern stellt den Einzelnen in gewissem Grade auch die begrifflichen Mittel zur Verfügung, das Verhängnis in kritischer Absicht reflektieren zu können. Im besten Fall wird beim Schüler der Wunsch geweckt, durch Anstrengung und Reflexion die eigene Beschränktheit zu überwinden und sich aus der Borniertheit von Familie und anderen Herkunftsgemeinschaften herauszuarbeiten.
Der im Widerspruch von Zurichtung und Befähigung steckende zivilisatorische Mehrwert droht aktuell kassiert zu werden: Das Schulkind ist zum sozialpädagogisch betreuten Fall geworden, dem vom Bündnis aus Eltern und Lehrern jeder Eigensinn ausgetrieben wird, und das irgendwann so kaputt ist, dass es gemeinsam mit Lehrern und Eltern für die Umwelt und gegen Amerika demonstriert, während die herrschende praktische Bildungspolitik und Unterrichtsgestaltung darauf abzielt, aus ihm einen flexiblen Bürotrottel zu machen.
So lange aber die Schule auch Räume eröffnet, in denen in Ruhe zugehört und gelernt werden kann, und so lange die institutionellen Regeln dafür sorgen, dass der Schutz der Unterrichteten vor physischer Gewalt und unmittelbarer Indoktrination gewährleistet ist, bewahrt sie den als Verheißung gegenwärtigen zivilisatorischen Überschuss. Nicht nur, aber ganz besonders, für Schüler aus streng islamisch geprägten Familien bietet die Schule oftmals die einzige Möglichkeit, Klügeres und Zivilisierteres kennenzulernen als das, was man von zu Hause gewöhnt ist: Eine Atmosphäre, die nicht vollends von Enge, Hass und Angst geprägt ist. Die gängigen Unterrichtsfächer, so beschränkt sie auch sein mögen, kennenzulernen, ohne dauernd mit Familienehre und stumpfem Koranzeug genervt zu werden, ist in ihrem Fall eine evident wichtige Erfahrungsmöglichkeit. Indem die Karlsruher Verfassungsrichter dazu beitragen, dass dieser Erfahrungsraum sukzessive schwindet, tragen sie aktiv dazu bei, die letzten Reste des schulischen Aufklärungsbeitrags zu zerstören.
Die bildungstheoretischen Schriften Adornos und Horkheimers, denen es nicht nur um die Rettung individueller Bildung, sondern auch um die Grenzen und Möglichkeiten von Mündigkeit und Reeducation ging, offerieren zwar keine Handhabe gegen den aktuellen Aufklärungsverrat, bei ihnen kann man aber Satz für Satz nachlesen, was derzeit so sträflich versäumt wird. Wie wenig die entscheidenden Texte von ihrer Aktualität eingebüßt haben, wird auch in den Thesen zum Verhältnis von Schule und Familie deutlich. Manche Passage liest sich, als sei sie als Gegenrede aufs Karlsruher Urteil konzipiert: „In Fällen, wo vom Elternhaus starker Gegendruck ausgeübt wird, dürfte ein Erzieher auch vor Konflikten mit den Eltern nicht zurückschrecken. Er müsste die Kinder lehren, dass das, was sie zu Hause hören, nicht lauteres Gold ist, dass ihre Eltern irren können, und warum.“ (20)
Aufgabe wäre neben der dringenden gesellschaftlichen Solidarität mit Schülern, die auf den Trichter kommen, dass das, was sie zu Hause hören, nicht lauteres Gold ist, den Familientyrannen, die es zum Einmischen in die Schulen treibt, konkrete Grenzen aufzuzeigen. Im Umgang mit den politisierenden Moslems wäre aufzugreifen, was Adorno in den Sechzigern gegen die Antisemiten empfahl: „Wo sie sich ernsthaft vorwagen […], müssen die wirklich zur Verfügung stehenden Machtmittel ohne Sentimentalität angewandt werden, gar nicht aus Strafbedürfnis oder um sich an diesen Menschen zu rächen, sondern um ihnen zu zeigen, dass das einzige, was ihnen imponiert, nämlich wirklich gesellschaftliche Autorität, einstweilen dann doch noch gegen sie steht.“
Die zur Verfügung stehenden Machtmittel gegen die reaktionärste Bewegung dieser Tage anzuwenden, das hieße selbstverständlich auch, das Kopftuchverbot für Lehrerinnen und Schülerinnen ohne Wenn und Aber durchzusetzen. Es gibt nur ein Problem: dass die gesellschaftliche Autorität offenkundig nicht gegen den Islam steht, sondern dabei ist, ihm überall dort, wo er sich vorwagt, den Weg freizumachen.
Anmerkungen:
- https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2015/bvg15-014.html
- Ebd.
- Ebd.
- Von religiöser Bekleidung ist deswegen die Rede, weil man ganz plump-atheistisch nicht nur nicht zwischen den Religionen unterscheiden will, sondern allen Ernstes das Kreuz als größeres Problem ausweist: „Denn mit dem Tragen eines Kopftuchs durch einzelne Pädagoginnen ist – anders als dies beim staatlich verantworteten Kreuz oder Kruzifix im Schulzimmer der Fall ist – keine Identifizierung des Staates mit einem bestimmten Glauben verbunden.“ (Ebd.)
- Mit der indirekten Aufforderung zum Einmischen werden in Gegenden, deren Bewohner aus Überzeugung deutsch sind, ebenfalls besonders hässliche Szenen befeuert: Falls eine Lehrerin auf die ungute Idee kommen sollte, beispielsweise in irgendeinem Ostkaff mit Kopftuch unterrichten zu wollen (was wohl selten der Fall sein wird, weil in diesen Gegenden fast ausschließlich autochthone Ostdeutsche hausen), könnte dies dazu führen, dass die lokale Nazi-Szene Rabbatz macht.
- http://www.vbe.de/meinung/positionen/kopftuch-im-unterricht.html?type=98
- http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort= sp&dig=2015%2F04%2F24%2Fa0085&cHash=c 9561c6457e40ead2e34d36112667cd6
- http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2015-03/ religionsfreiheit-kopftuchverbot-gekippt-bundesverfassun gsgericht
- Vgl.: http://gruppemorgenthau.com/punk-ist-keine-religion/
- http://www.welt.de/icon/article142610052/Sie-feiern-das-Kopftuch-als-modisches-Accessoire.html
- http://www.juma-projekt.de/das-projekt-juma-jung-muslimisch-aktiv/
- http://www.taz.de/!5077905/
- http://www.taz.de/!5014270/
- Vgl.: Maul, Thomas: Die Macht der Mullahs.
- Horkheimer, Max: Begriff der Bildung, in: Gesammelte Schriften, Bd. 8, 409–420.
- http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Zu-tiefe- Einblicke-Streit-um-Kleiderordnung-an-Gymnasium-id34141932. html
- http://www.focus.de/digital/internet/topmodel-finale- abgebrochen-so-unverschaemt-reagierte-das-netz-auf-die-bom bendrohung-bei-gntm_id_4683144.html
- http://www.fr-online.de/kolumnen/bombendrohung-gntm-lieber-herr-thadeusz-,29976192,30706216.html
- Tumult, Frühjahr 2015, 15
- Adorno, T.W.: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute, in: Kritik, Kleine Schriften zur Gesellschaft (1971), 123
Von Eric Allen Bell
Wie einen Film über die Verteidigung des Rechts der Muslime, in Amerika eine Moschee zu bauen, zu drehen meine Weltanschauung verändert hat.
Neulich passierte mir etwas seltsames, als ich am Federal Building in Los Angeles vorbeifuhr. Da waren eine Menge Leute mit Schildern, auf denen es hiess, Israel sei eine aggressive Gewalt im Nahen Osten, und auf dem Iran werde herumgehackt. Als ich an einer roten Ampel anhielt, hörte ich einen Mann mit einem Megafon die Demonstraten mit einem Singsang anführen, der Obama des Völkermordes beschuldigte. Ich sah viele junge Menschen und mehrere muslimische Frauen mit bedeckten Köpfen. Es war eine Anti-Kriegs-Demonstration, die ich wahrscheinlich vor einem Jahr unterstützt hätte. Aber obwohl ich nicht für militärischen Aktionismus bin, weiss ich, dass der Iran nicht ein weiterer Irak ist, und dass in der Tat mehr läuft, als dieses übermässig vereinfachte Bild, das die Demonstranten malten, während Autos hupend vorbeifuhren, um ihre Unterstützung auszudrücken. Als die Ampel auf Grün sprang, fiel meinem Auge ein weiteres Schild auf — ein Bild der brennenden Twin Towers, auf dem zu lesen war: “9/11 war ein Insider-Job”. Als ich auf das Meer palästinensischer Fahnen und Trommeln schlagender College-Kids schaute, empfand ich eine gewisse Frustration — Frustration, die auf einer Reihe von Ereignissen fusste, die mein Weltbild verändert haben.
Im Sommer 2010, gerade Hollywood, Kalifornien, entkommen um eine dringend benötigte Pause von meinem Beruf als Filmemacher zu machen, war ich in meinem Auto unterwegs und hörte mir eine Geschichte auf NPR an. Es scheint, dass die Menschen in meinem neuen Zuhause von Murfreesboro wegen des geplanten Baus einer 5000-Quadratmeter-Mega-Moschee in Aufruhr waren, die in ihrer kleinen Stadt in der Mitte des amerikanischen Bibelgürtels gebaut werden sollte.
Ich hörte den Tonschnipseln derer, von denen, die sich in einer Bürgerversammlung zeigten, um ihren Widerstand zu äussern, aufmerksam zu und, als jemand, der ziemlich neu im Süden war, wurde ich von dem, was ich da hörte, überrascht. “Amerika ist eine christliche Nation, und es gibt nur einen Gott, und sein Name ist nicht Allah und sein Sohn ist Jesus Christus” und “Amerika ist eine christliche Nation” und “Die Muslime teilen nicht meine Werte, und ich will sie nicht in meinem Hinterhof”. Aufgewachsen in Süd-Kalifornien, hatte ich so etwas noch nie zuvor in meinem Leben gehört. Und ich begann, die Geschichte mit grossem Interesse zu verfolgen.
Am äusseren Rand der Stadt, an einer kleinen Landstrasse, gab es ein grosses Grundstück, direkt neben einer Baptistenkirche, mit einem grossen Schild mit der Aufschrift, “Zukünftiges Heim des Islamischen Centers von Murfreesboro”. Im Laufe der letzten 6 Monate war das Schild zweimal verschandelt worden. Das eine Mal war es entzweigebrochen und ein anderes Mal wurden die Worte “Nicht Willkommen” darüber gesprayt.
Rutherford County, in dem Murfreesboro liegt, hat nur knapp mehr als 100’000 Einwohner, und doch hat die Gegend fast 200 christliche Kirchen aufzuweisen. Nachdem ich weder ein grosser Fan des Islam, noch des Christentums, noch von Religion im Allgemeinen bin (und das ist noch milde ausgedrückt) betrachtete ich dies als so etwas wie eine David-gegen-Goliath-Geschichte — mit fanatischen Evangelikalen, die eine friedliche muslimische Bevölkerung mobben, die seit über 30 Jahren in der Gemeinde gewesen war, ohne dass es jemals irgendwelche Probleme gab. Und nachdem ich gehört hatte, dass es im Juli eine grosse Parade die Hauptstrasse runter zum Stadtplatz geben sollte, um gegen den Bau dieser neuen Moschee zu demonstrieren, entschied ich, dass es wirklich jemanden braucht, der einen Dokumentarfilm über diese Sache macht. Und selbst wenn ich nach Murfreesboro gegangen war, um der Filmwelt für eine Weile zu entkommen, schien es ziemlich klar, dass, wenn ich das nicht in einem Film dokumentierte, es niemand sonst tun würde. Ich wollte der Welt zeigen, was ich sah. Also habe ich eine kleine Filmcrew zusammengestellt und begann mit der Produktion an einem Dokumentarfilm, den ich “Nicht Willkommen” betiteln würde.
Ich hatte noch nie mehr amerikanische Flaggen an einem Ort gesehen, wie an diesem heissen Julimorgen, als sich die Anti-Moschee-Menschenmenge im Basislager versammelte, um die Parade vorzubereiten. Viele der Demonstranten trugen rot, weiss und blau. Ich hatte 4 Kameras mit einer Crew zur Abdeckung des Ereignisses bei den Linksaktivisten, die eine Gegendemonstration durchführten, und den Rest der Kameras bei mir, mit denen, die gegen die Moschee marschierten. Ich führte mehrere Interviews auf dem Schulparkplatz, wo Einheimische und diejenigen, die stundenlang hergefahren waren, sich versammelten, bereit, gegen das zu marschieren, was sie nicht nur als eine Bedrohung für ihre Art zu leben sahen, sondern auch als so etwas wie eine Beleidigung angesichts der Ereignisse vom 11. September 2001 wahrnahmen. Zwei Kongresskandidaten tauchten auf, die beide versprachen, “das islamische Trainingslager zu stoppen” und die Gelegenheit für Wahlkampf nutzten, einer von ihnen gab sogar eine Rede über ein Megafon und mahnte die Leute, für ihn zu stimmen, wenn sie verhindern wollten, dass die Scharia nach Murfreesboro komme. Der Pastor der Baptistenkirche versammelte alle zusammen im Gebet, und die Parade zog die Hauptstrasse hinunter mit Schildern, die “Google den Koran” und “Stop hausgemachten Terrorismus” und jemand in der Menge verteilte Hunderte von kleinen israelischen Flaggen, während mehrere hundert Südstaatler gegen die Moschee marschierten.
Etwa sechs Monate später hatte ich über 300 Stunden Filmmaterial angesammelt, mit Interviews des Paradeveranstalters, beider Kongresskandidaten, des Bürgermeisters, des Imams der Moschee und mehrerer ihrer Vorstandsmitglieder, zahlreichen betroffenen Bewohnern auf beiden Seiten des Problems, muslimischen Einwohnern, Stadträten, einem christlichen Zionisten-Lobbyisten, der die Opposition gegen die Moschee organisiert hatte — und ich hatte sogar wochenlang das Gerichtsverfahren geflimt, als eine lokale Gruppe Klage gegen den Landkreis eingereicht hatte, um die Erteilung der Baugenehmigungen des Islamischen Zentrums zu verhindern. Das Gerichtsverfahren war wirklich ein Zirkus mit einem ländlichen Rechtsanwalt in schrillem Anzug mit einer Fliege, der argumentierte, dass der Islam keine Religion sei, und er sei bereit, diese Angelegenheit bei Bedarf bis zum Obersten Gerichtshof zu bringen. Diese Klage scheiterte, und zwar kläglich. Und obwohl viele der Stadtbewohner in der Tat eine Reihe von sehr berechtigten Bedenken hatten, fühlte ich, dass diejenigen, die sie gewählt hatten, um sie zu vertreten, nicht ihre beste Wahl darstellten. In vielerlei Hinsicht für die Menschen in Murfreesboro, Tennessee, erwies sich dies als eine internationale Peinlichkeit — angesichts der Aufmerksamkeit der Presse.
Auch versuchte jemand, Feuer an ein paar Baumaschinen auf der Baustelle der neuen Moschee zu legen und eine Studentenaktivistengruppe, die sich “Mittlere Tennesseer für Religionsfreiheit” nannten, stellten eine Kerzenlicht-Mahnwache auf die Beine, wo sich Hunderte von Menschen der Stadt in Unterstützung von Toleranz sehen liessen. Ein paar junge Männer kamen in einem Pick-up-Truck und hupten immer wieder während der ganzen Mahnwache. Ihre Kleidung schien darauf hinzudeuten, dass sie den Arbeitstag mit Trockenbauarbeiten verbracht hatten. Und als sie ein riesiges Schild auf der Rückseite ihres Trucks montierten, auf dem “Keine Moschee” zu lesen war, mit einem Schreibfehler im Wort Moschee, zögerte ich nicht, sie zu filmen, und auch um über sie zu spotten, um eine gute Reaktion für die Kamera zu provozieren . Und ich bekam sie. Einer von ihnen sagte, wir sollten die Verfassung aussetzen und fuhr fort, dass “Alle diese Muuslims nach Hause verschickt werden sollten”, auch diejenigen, die hier geboren wurden.
Noch mehr Öl ins Feuer war ein Vorfall, der stattfand, als ich versuchte, Kevin Fisher bei einer Veranstaltung der Tea-Party auf dem Stadtplatz zu interviewen. Meiner Meinung nach hatten, um Vorwürfe der Bigotterie zu vermeiden, die Geldinteressen (eine christliche zionistische Organisation namens Proklamiere Gerechtigkeit für die Völker) die einzige farbige Person, die bereits in dieser Frage beteiligt war, ausgewählt, die Parade anzuführen und Mitkläger in der Klage zu sein. Kevin Fisher war ein afroamerikanischer Studienabbrecher, der als Gefängniswärter gearbeitet hatte und ein leidenschaftlicher Gegner der neuen Moschee wurde, nachdem seine Frau sich von ihm scheiden liess, und, Sie ahnen es, zum Islam konvertierte. Als ich auf dem Platz mit einer Crew auf ihn zuging, zu der 4 Kameras gehörten und “Hallo, Kevin” sagte, nahm er sein Handy und wählte 9–1-1 und sagte, er werde “rassistisch belästigt”. Dies machte nicht nur Schlagzeilen in der Lokalzeitung, der Vorfall, einschliesslich der Tonaufnahme des 9–1-1-Anrufs, wurde in jener Nacht in den lokalen Abendnachrichten rauf und runter gespielt. Dies wurde zu einer Art Running Gag. Wenn ich beispielsweise im Supermarkt in Murfreesboro erkannt wurde, zeigten die Leute oft auf mich und sagten: “Hey, hör auf, mich rassistisch zu belästigen”, und dann lachten wir alle herzlich darüber. Und islamische Blogs wie Loonwatch.com waren nur zu glücklich, einen Artikel darüber zu bringen, wie ein Gegner der Moschee “die Rassistenkarte ausspielt” gegen einen Filmemacher, der nur versucht, Fragen zu stellen.
CNN wehte durch die Stadt und produzierte einen schnellen Hau-Drauf-Bericht, indem sie alle Moscheegegner als ungebildete Rednecks darstellten und die islamische Gemeinschaft als normale Alltagsmenschen, die zu Unrecht verfolgt wurden. Der Produzent von Soledad O’Brien bot mir an, einige meiner Aufnahmen zu kaufen, mit dem ausdrücklichen Versprechen, dass ihr Bericht den Namen “Islam: In America” tragen würde und der sich nicht mehr als ein paar Minuten auf Murfreesboro fokussieren würde. Nach einem Geheimtipp, dass dieser Produzent mich anlüge, konfrontierte ich ihn und bekam einige ziemlich vage Antworten. Also lehnte ich es ab, ihm irgendwelches Material von mir zu lizenzieren. Und tatsächlich, die CNN Dokumentation konzentrierte sich ausschliesslich auf Mufreesboro und hieß “Nicht Willkommen: Die Muslime von nebenan”. Irgendwie hatte Hollywood es mit seinen üblichen hinterhältigen Tricks geschafft, mich in meinem Versteck in Tennessee zu finden.
Ich hatte eine Menge gutes Filmmaterial angesammelt. Das, kombiniert mit der zunehmenden Zahl von physischen Drohungen gegen meine Person während der Dreharbeiten in grossen Menschenmengen, und Morddrohungen, die per E-Mail eintrudelten (was mich dazu brachte, überall über die Schulter schauen, wo immer ich hin ging, und es erforderlich machte, ein kleines Vermögen für private Sicherheitsdienste auszugeben) sagten mir, dass es Zeit war. Die Schrift stand an der Wand. Es war Zeit für mich, Murfreesboro zu verlassen, einen professionellen Editor einzustellen, und mein Material zu einer Dokumentation in Spielfilmlänge für den Kinoverleih zusammenzustellen.
Bevor ich weitermache, sollte ich erwähnen, dass ich mich, während all dies geschah, von der Geschichte hatte mitreissen lassen. Ich nahm Stellung. Ich ergriff die Seite der islamischen Gemeinschaft in ihrem Rechtsanspruch darauf, ein Gotteshaus zu bauen, und wenn ich von den lokalen Zeitungen interviewt wurde (schliesslich war es in einer so kleinen Stadt nicht alltäglich, dass jemand einen Dokumentarfilm dreht), und gefragt, wie ich selber zum Thema stehe, habe ich nie gezögert, meinen Standpunkt zum Besten zu geben. Nach einiger Zeit wurde meine Sicht auch von grösseren Zeitungen und mehrere lokalen und syndizierten Radio-Programmen nachgefragt — die meist konservativ waren und meinen Standpunkt meist problematisch fanden. Und ich wurde auch eingeladen, mehrere Berichte für Michael Moores Blog zu schreiben.
Obwohl ich die Stadt verlassen hatte, um zu arbeiten, gab es weiterhin Leserbriefe in ein paar lokalen Zeitungen, die sagten, dass ich Tennessee verlassen und dahin zurückkehren sollte, woher ich gekommen war. Ich konnte kaum glauben, auf welche primitive Art diejenigen, die gegen die Moschee waren, ihren Fall vortrugen. Ich fühlte mich auf der rechten Seite dieser Sache — absolut sicher. Aber in Wirklichkeit lag ich falsch.
Alles, was ich Ihnen bis jetzt erzählt habe – diese Version meiner Geschichte — ist genau das, wie ich die Dinge sah, bis sich etwas veränderte. Ich ging nach Hause nach Los Angeles, zeigte einigen Distributoren und Geldgebern meine 25-Minuten-Kurzversion des Dokumentarfilms und machte den üblichen Werbezirkus, der immer so gut funktioniert hatte, um Geld zu sammeln für andere Filmprojekte, an denen ich in der Vergangenheit beteiligt war. Und tatsächlich sagte jemand, sie würden die Fertigstellung des Films finanzieren. Es wurde beschlossen, dass der Schwerpunkt auf “dem Feind zu Hause” sein würde, den wir das “Apokalyptische Christentum” nennen würden (weil es Besorgnis gab über die Verwendung des Wortes “Zionismus” in “christlicher Zionismus”). Das Murfreesboro-Problem sollte so etwas wie ein Ausgangspunkt sein, um einen Blick auf den sich ausdehnenden Einfluss der Lobby der Endzeit-Evangelikalen in den Vereinigten Staaten zu werfen und wie sie ihren Einfluss zu nutzen, um Zustimmung für die Bombardierung der ölreichen islamischen Länder herzustellen und die Politik in sozialen Fragen zu beeinflussen. Der Film würde sich auf die Probleme konzentrieren, die wir in Amerika mit unseren eigenen religiösen wahnsinnigen Rändern haben, anstatt auf eine friedliche Gruppe von Nicht-Christen, die nur einen Ort der Anbetung bauen wollten.
Nachdem ich ein paar Artikel für Michael Moore geschrieben hatte, schrieb ich auch für einen Linken Blog namens Gemeinsame Träume (“Common Dreams”) und mehr als hundert Artikel für den Daily Kos, einen linken Blog, der so beliebt ist, dass er mehr als eine Million Besucher pro Tag hat. Ich hatte das Gefühl, die Underdogs zu schützen und gegen die Tyrannen vorzugehen. Ich glaubte, dass ich auf der richtigen Seite dieser Sache stehe.
Aber etwas nagte an mir aus dem Bauch heraus. Etwas an all dem fühlte sich nicht ganz richtig an. Der arabische Frühling, den ich unterstützte, begann, in den islamistischen Winter zu entarten und ich wurde immer besorgter. Ich flog zurück nach Nashville, um eine Konferenz darüber zu filmen, ob der Islam mit demokratischen Werten vereinbar ist, und auf dem Weg zu meinem Hotelzimmer hörte ich, dass mein Taxifahrer aus Ägypten war. Ich fragte ihn, was er für Gefühle über den Sturz Mubaraks hatte, einem Diktator mit über $ 70 Milliarden Dollar in der Tasche, während so viele in seinem Land in Armut lebten, und er sagte mir, er sei besorgt. Besorgt? War das denn nicht eine gute Nachricht? Der Taxifahrer war ein koptischer Christ, und er erzählte mir, dass er um seine Familie Zuhause fürchtete. “Wenn die Muslime die Kontrolle übernehmen, und das werden sie, dann wird es sehr gefährlich für meine Eltern und meine Schwestern. Ich habe jetzt schon Angst um sie.” Nach diesem Gespräch begann ich, mehr Aufmerksamkeit auf die Nachrichten aus der islamischen Welt im Nahen Osten zu lenken.
In den kommenden Monaten beobachtete ich, wie die Muslimbruderschaft die politische Macht in Ägypten gewann. Ich sah die schlimmsten Befürchtungen des Taxifahrers wahr werden, wie koptische Christen von islamischen Mobs angegriffen wurden. Ich sah Tunesien die Scharia einführen, das brutale islamische Gesetz. Nach dem Fall von Libyen führte auch die dortige Übergangsregierung das islamische Recht ein. Die nuklearbewaffnete islamische Regierung von Pakistan verhaftete und bestrafte diejenigen, die mit den Vereinigten Staaten bei der Tötung Osama bin Ladens zusammengearbeitet hatten. Eine Frau unter der islamischen Regierung Afghanistans sah sich für das Verbrechen, vergewaltigt worden zu sein, mit der Todesstrafe konfrontiert. Ähnliche Nachrichten kamen aus dem Iran. Ein Mann, der in Indonesien, dem grössten islamischen Land der Welt, “Es gibt keinen Gott” in seinen Facebook-Status tippte, wurde wegen Blasphemie festgenommen.
Mehrere muslimische Männer wurden in London für das Verteilen von Flugblättern verhaftet, die forderten, dass Homosexuelle aufgrund ihres Lebensstils wegen Verstosses gegen islamisches Recht durch Erhängen exekutiert werden sollten .
Und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Auch wenn diese wütenden Städter in Mufreesboro, Tennessee ihr Anliegen nicht sehr gut artikulierten, so lagen sie doch nur zur Hälfte falsch. Ich erinnerte mich, wie ich Frank Gaffney traf, um ihn vor dem Gerichtsgebäude zu interviewen und ihn zu fragen, ob er wirklich glaubte, dass die friedlichen Muslime hier tatsächlich eine echte Bedrohung für Amerika darstellten, und er sagte nein. Das überraschte mich, so dass ich fragte, ob er wirklich dachte, dass es eine glaubwürdige Bedrohungslage sei, dass eine Gemeinschaft, die gerade mal ein Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten ausmacht, sich plötzlich eines Tages erheben könnte und versuchen würde, das Land zu übernehmen und uns allen die Scharia aufzuzwingen. Wieder sagte er Nein. Dann sagte er mir, dass ich die falschen Fragen stelle. Er unterstellte, dass ich nur solche Antworten suchte, die die Schlussfolgerungen, zu denen ich bereits gelangt war, unterstützen würden. Er sagte, er sei nach vielen Nachforschungen zu einem anderen Satz von Schlussfolgerungen gelangt, und er forderte mich auf, ein wenig tiefer zu suchen. Er gab mir einen Bericht zu lesen und viele, viele Monate später habe ich ihn tatsächlich angeschaut.
Es war zu dieser Zeit, dass ich zu meinen Geldgebern ging und ihnen sagte, dass wir keinen ehrlichen Dokumentarfilm machten. Ich fühlte, dass alles, was ich in die 25-minütige Kurzversion gesteckt hatte (die, die ich für die Geldbeschaffung für die Fertigstellung gemacht hatte), zwar wahr war, aber nur die halbe Wahrheit. Es war wichtig, dass wir auch die sehr realen Bedrohungen zeigen, die innerhalb des Islam existieren. Wir mussten zeigen, dass das, was dieser kleinen Gemeinde friedlicher Muslime in Amerika geschieht, die Ausnahme von der Regel ist. Ich wollte zeigen, was in Ländern passiert, wenn sie eine muslimische Mehrheit gewinnen, wie Frauen behandelt werden, dass Homosexuelle hingerichtet werden, dass die Meinungsfreiheit nicht mehr existiert, dass das erzwungene islamische Recht nicht im Einklang steht mit demokratischen Werten — alles und jedes, von dem ich mir ausmalte, dass es bei einer Linken Denkweise eine Saite anschlägt. Und die Antwort, die ich erhielt, war, “Eric Sie beginnen, islamophob zu klingen. Wir wollen keinen Film, der Angst macht. Lassen Sie uns einfach am bestehenden Plan festhalten, okay? ”
Ich kämpfte und kämpfte. Ich zeigte ihnen ein Buch mit dem Titel “Die Wahrheit über Mohammed”, das wurde aber abgewiesen, da der Autor ein Mann namens Robert Spencer war und meine Geldgebern darauf hinwiesen, dass das Southern Poverty Law Center seine Webseite “Jihad Watch” als Teil einer Hassgruppe bezeichnete. Ich bat sie, einen Dokumentarfilm namens “Islam: Was der Westen wissen muss” anzusehen und wies darauf hin, dass ich unabhängig recherchiert und die Wahrheit dessen, was dort präsentiert wurde, überprüft hatte, aber sie wollten sich diesen Dokumentarfilm nicht einmal anschauen, weil sie sicher waren, dass es nur “Hassrede” und “Propaganda, um Angst zu verbreiten” sei. Es versteht sich wohl von selbst, dass ich mittlerweile sehr frustriert war. Ich zeigte meinen neuen Geldgebern mehrere Verse aus dem Koran, die zur Tötung der Ungläubigen aufrufen, und mir wurde gesagt, dass diese Verse wahrscheinlich aus dem Zusammenhang gerissen seien. Ich zeigte ihnen einen Videoclip von MEMRI TV von einem jungen, ägyptischen Kind, das einen Hadith rezitiert, der zur Tötung von Juden aufruft und mir wurde gesagt, dass “Sie MEMRI nicht vertrauen können, weil sie eine Agenda haben.”
Ich erwähnte die beliebte Islamophobie-Watchdog-Website “Loonwatch” und wie ich ein Muster der Ablenkung aller Kritik am radikalen und gewalttätigen Islam beobachtet hatte, indem alle, die öffentlich Bedenken äussern, als “Blödmänner” betitelt wurden, und ich das Gefühl hatte, dass das eine gezielte Anstrengung war, eine Nebelwand für die Terroristen aufzubauen. Ich habe auch festgestellt, dass alles, was Loonwatch sagte, im Einklang mit dem Rat über amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) stand und dass CAIR jetzt ein nicht angeklagter Mitverschwörer war bei der Verfolgung der Holy Land Foundation — einmal die grösste islamische Wohltätigkeitsorganisation, von der man herausfand, dass sie Gelder an islamische Terrororganisationen fliessen liess. Ich habe auch festgestellt, dass CAIR Verbindungen sowohl zur Hamas, als auch zur Muslimbruderschaft hatte, und dass Al-Qaida aus der Muslimbruderschaft entstanden war. Ich äusserte meine Bedenken, dass der ägyptische Imam des Islamischen Zentrums Murfreesboro Verbindungen zu den MB haben könnte, etwas, was ich ordnungsgemäss zu untersuchen versäumt hatte. Aber da CAIR die Unterstützung von Glenn Greenwalds und Amy Goodmans Sendung “Democracy Now” hatte, wurde mir gesagt, dass ich mit meinen Fakten völlig falsch liegen würde. Es wurde auch darauf hingewiesen, wenn CAIR angeblich eine Art von terroristischer Front sei, warum haben sie dann noch einen besonderen Steuerstatus und warum existieren sie dann überhaupt noch? Als ich sagte, ich weiss nicht, aber es ist möglich, dass die Regierung es vielleicht vorzieht, auf offenem Feld auf sie aufzupassen, als dass sie in den Untergrund gehen, da wurde mit gesagt, dass mein Urteil immer weniger klar klingt, und dass ich vielleicht eine Weile von dem Projekt zurücktreten sollte.
Als letzten Versuch zeigte ich ihnen Aufnahmen vom Imam in Murfreesboro, der Steinigung duldet, weil Mohammed jemand zu Tode gesteinigt hatte, der sagt, dass Frauen kein Geld anvertraut werden kann, weil sie irrational sind. Dann wies ich darauf hin, dass gegen ein Vorstandsmitglied des Islamischen Zentrums Murfreesboro aufgrund von Bildern ermittelt wird, die auf seiner MySpace-Seite auftauchten und starke Sympathien für die Hamas vermuten liessen. Ich wurde daran erinnert, dass die Hamas auch eine politische Partei sei, die demokratisch gewählt wurde und dass ich mich entscheiden sollte — entweder beim ursprünglichen Plan zu bleiben oder das Geld zurückgeben und einen neuen Sponsor finden. Also tat ich das. Ich ging. Wenn ich keinen ehrliche Dokumentarfilm machen kann, dann bin ich im falschen Geschäft. Ich wollte nicht mehr zu dem Lärm, der da draussen ist, hinzufügen — ich wollte etwas machen, das die Wahrheit sagte, auch wenn diese Wahrheit schwer zu schlucken ist.
Es ist schon komisch, weil ich eine Website namens Global One TV betreibe, die bisher etwa 23 Millionen Besucher hatte, und das Thema dieses Blogs ist “Innere Revolution erzeugt äussere Revolution”. Und hier war ich und musste meine eigene Medizin schlucken. Meine eigene innere Revolution — die Hinterfragung der eigenen Schlussfolgerungen auf der Suche nach einer tieferen Wahrheit — hatte mich an einen sehr seltsamen Ort geführt. Ich dachte an das berühmte Nietzsche-Zitat, in dem es heisst: “Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.” Und da ich nichts mehr zu verlieren hatte, nutzte ich meine Stellung bei Daily Kos, um die Wahrheit zu sagen.
Im Januar 2012 schrieb ich drei aufeinanderfolgende Artikel für den Daily Kos. Der erste trug den Titel “Loonwatch.com und radikaler Islam”. Hier wies ich darauf hin, wie Loonwatch nur ablenkt von der Kritik am radikalen Islam. Ich war auch kritisch gegenüber der islamischen Theologie, während ich aber immer wieder darauf hinwies, dass die meisten Muslime friedlich waren. Der Kommentarbereich beim Daily Kos gab mir das Gefühl, als würde ich meiner eigenen Beerdigung beiwohnen. Es war wie eine öffentliche Steinigung. Es gab kaum Reaktionen auf einen der in meinem Artikel dargelegten Punkte, sondern Hunderte von Kommentaren, die mich beschuldigten, ein “Rechter”, ein “Frömmler” und “Eiferer” sowie “islamophob” zu sein. Das war enttäuschend.
Am nächsten Tag erhielt ich eine Email von Loonwatch.com mit einem Artikel, der meinen Namen und ein Foto von meinem Gesicht enthielt, der in den Grossteil der islamischen Welt hinausging und mich als der “Grosser Blödmann” bezeichnete. Dieser Artikel wurde von IslamophobiaToday.com und TheAmericanMuslim.org aufgenommen — später von zahlreichen islamischen Blogs auf der ganzen Welt weiterverbreitet, einschliesslich an den Orten der Welt, von denen alle wissen, was jemandem passiert, der als Feind Allahs wahrgenommen wird, oder der eine “Beleidigung” des Islam wagt.
Mein nächster Artikel versuchte, meinen Punkt in Bezug auf diese Wölfe im Schafspelz weiter zu untermauern, die sich “Islamophobie Watchdog-Sites” nennen, und auf deren erste Verteidigungslinie hinzuweisen, einer Blogosphäre Linker ungläubiger Lemminge, die vorprogrammiert sind, das Wort “ISLAMOPHOBIE” auf ein Stichwort hin herauszuplatzen. Dieser Artikel hiess “Wie und warum Loonwatch ein Netzwerk mit terroristischem Dreh ist”. Und wie Sie vielleicht schon erraten haben, wurde diesem Text mit der gleichen Mob-Mentalität derer begegnet, die, anstatt den Artikel zu lesen und zu kritisieren und ihn in der Sache zu treffen, stattdessen mit der Anklage der “Islamophobie” auf den Überbringer der Botschaft schiessen. Es gab auch zwei Daily-Kos-Artikel zur Antwort, die mich persönlich angriffen, einen weiteren Loonwatch-Artikel, in dem jemand vorschlug, ich müsse aus Tennessee sein, sei ungebildet und habe keine Ahnung usw. Und noch einmal wurde durch ein Netzwerk von islamischen Blogs mein Name auf der Strasse ausgebreitet, einschliesslich der Einstiegsseite von CAIR, mit einer Form von islamischer Doppelzüngigkeit, die für jeden ernsthaften Dschihadisten übersetzt “Feind Allahs” und “Beleidigung des Islam” heisst.
Angesichts der unglaublichen Verbohrtheit des beliebten Linken Geistes, dass die Leser meiner Artikel nicht in der Lage waren, zu sehen, dass die Überzeugungen des Islam in direktem Konflikt mit Menschenrechten, Rechten der Homosexuellen, Frauenrechten und demokratischen Grundwerten stand, schrieb ich einen letzten Artikel mit dem Titel, “Sind Sie für Menschenrechte?” und der hat mir natürlich die Verbannung vom Daily Kos eingebracht. Es sollte beachtet werden, dass in einem der Loonwatch.com-Artikel der Autor, eine Person, die sich einfach “Danios” nannte, von DKOS forderte, mich zum Schweigen zu bringen und einen Link für seine Leser brachte, der die Redaktion des Daily Kos per E-Mail aufforderte, diesen “Islamophoben” zu zensieren. Und es hat funktioniert — was wieder einmal die Öl– und Wasser-Beziehung zwischen Islam und Toleranz für freie Meinungsäusserung beweist.
Von da an wurden die Dinge noch seltsamer. Robert Spencer selbst schrieb mir eine Email und wir führten einen ziemlich interessanten Dialog. Es wurde fast sofort deutlich, dass an diesem Mann nichts auch nur im entferntesten hasserfülltes war. Als also Robert Spencer mich fragte, ob ich nichts dagegen hätte, wenn er meine Email-Antworten auf seine Emails auf Jihad Watch bringen würde, sagte ich: “Klar, warum nicht?” Sobald diese aufgetaucht waren, fiel der Freundezähler auf meiner Facebook-Fanseite plötzlich. Freunde und Bekannte sagten mir, ich sei ein Hasser geworden, ein Angstverbreiter und Islamophober. Ich wies darauf hin, dass ein Islamophober jemand ist mit einer irrationalen Angst vor dem Islam, aber es gab keine vernünftige Diskussion mit Leuten, die so tief von der Tyrannei der politischen Korrektheit indoktriniert sind.
Und fast wie gerufen kam die Geschichte über das NYPD, das als Trainingsvideo einen Dokumentarfilm mit einem gläubigen Muslim als Erzähler benutzte, der gegen Terrorismus und Jihad ist, jemand, der Strafverfolgungsbehörden beraten und in der Armee gedient hat und auch als Arzt von hochrangigen Mitgliedern der Regierung der Vereinigten Staaten. Jene Dokumentation hiess “Der Dritte Jihad” und die Geschichte lief so, dass CAIR den Film “islamfeindlich” nannte und forderte, dass die NYPD ihn sofort zurückzieht, was sie natürlich taten. CAIR forderte die Entlassung der Spitze der New Yorker Polizei und die liberale Blogosphäre sang die zweite Stimme — vor allem mit Artikeln in der Huffington Post, die “The Third Jihad” Propaganda, Hassreden und natürlich einmal mehr “Islamophobie” nannten. Als ich einen Link zu dieser Dokumentation auf meiner Facebook-Seite postete, wurde ich mit noch mehr Islamophobievorwürfen eingedeckt von Menschen, die mir erst vor kurzem erzählt hatten, wie sehr sie von meinen Schriften inspiriert und beeinflusst worden waren.
Nachdem Jamie Glazov von Frontpagemag.com — Teil des David-Horowitz-Freedom-Center — sich an mich wandte, um mich zu bitten, in seiner Radioshow aufzutreten (womit ich mich einverstanden erklärte), surfte ich ein bisschen im Internet, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wer David Horowitz war. Es wurde ziemlich schnell deutlich, dass wir nicht die gleichen politischen Ansichten teilen, aber eine Sache sagte Horowitz mit erstaunlicher Klarheit, nämlich dass es eine unheilige Allianz zwischen der Linken und dem Islam gibt, mit deren Hilfe der radikale Islam eine Nebelwand für sich aufbaut — ein Ort, an dem radikales als moderat erscheint und Unterstützung von Links erhält. Er sagte weiter, dass in vielen Universitäten in ganz Amerika die Studenten radikalisiert würden, von ganz Links indoktriniert. Und ich erinnerte mich an etwas. Fast alle der Organisatoren für die Aktivistengruppe, die im College-Alter waren, die für die neue Moschee in Murfreesboro demonstrierten, waren entweder Sozialisten oder Kommunisten. Es waren Kinder, und sie schienen alle einen Professor gemeinsam zu haben, der so etwas wie ein Mentor für sie war, ein Sozialist, der immer auf ihren College-Parties herumhing, ihre sozialen Szene infiltrierte, wobei er die intelligenteren und artikulierteren unter seine Fittiche nahm, während ihre Campus-Gruppe, die sich einfach “Solidarität” nannte, an der Zahl wuchs — in der Tat nicht wenige Studenten rekrutierte, während sie sich zugunsten der Moschee organisierte. Huch.
Und so sind wir heute hier, während Kuwait islamistisch wird und die NYPD auf CAIR reagiert, den Zweig einer terroristischen Vereinigung, aus lauter Sorge um politische Korrektheit. Bin ich durch all das zum Konservativen geworden? Nicht wirklich. Ich bin immer noch gegen die Invasion des Irak. Ich fühle immer noch, dass alle Kriege, wenn möglich, vermieden werden sollten. Ich denke immer noch, dass George W. Bush eines der schlimmsten Dinge war, die Amerika in meinem Leben passiert sind. Ich unterstütze immer noch Ehegleichstellung. Aber ich bin auch immer noch Pro-Life. Sehen Sie hier einen Trend? Ich unterstütze die Menschenrechte und bin gegen alles, worin ich eine Verletzung der Menschenrechte sehe.
Wie stehe ich zum Islam? Schauen wir uns seinen Gründer an — ein Mann, der ein 9-jähriges Mädchen vergewaltigte, ein Sklavenhalter, einen Führer, der anordnete, dass Menschen gefoltert werden, dass Ehebrecher gesteinigt werden, dass zahllose Ungläubige enthauptet werden, ein Killer, ein Kriegstreiber, der seine “Religion des Friedens” durch das Schwert verbreitete, ein Mann, der unter Halluzinationen von Stimmen litt, die ihm erzählten, er müsse gewalttätige Dinge tun, ein Tyrann, ein Amokläufer, vielleicht das Äquivalent von 100’000 Osama Bin Ladens. Und dieser sadistische Irre gilt im Islam als der “ideale Mann”. Was muss noch mehr über den Islam gesagt werden?
Also in diesem Klima, in dem unschuldige Menschen getötet werden, wenn Korane verbrannt werden, wenn es Unruhen und Bombendrohungen und Morde wegen Karikaturen gibt, die Muslime beleidigen, wenn ein Schriftsteller wie Salman Rushdie vom indischen Nachrichtendienst darauf hingewiesen wird, dass es für ihn nicht sicher ist, in diesem Land das weltweit grösste Literaturfestival zu besuchen, wenn die Muslime ausserhalb des Festivals mit Gewalt drohen, so dass die Veranstalter entscheiden, sogar das Abspielen eines Videos von Rushdie auf der Konferenz zu unterlassen, in einer Welt, wo ein Mann, Theo van Gogh, erschossen, ein paar Dutzend Mal am helllichten Tag niedergestochen, und dann, auf dem Bürgersteig einer europäsischen Strasse, ein Schwert in sein Herz gerammt bekam, einfach nur wegen der Produktion eines 10-Minuten-Films über die Misshandlung von muslimischen Frauen — in einer solchen Welt, die ständig durch militante Islamisten terrorisiert wird, deren Irrsinn von einer Armee von Linken Bloggern verteidigt wird, die Rechtfertigungen für sie erfinden — die uns sagen, dass 9/11 wohl unsere eigene Schuld war — was wird aus meinem Dokumentarfilm werden, wenn ich ihn zu Ende bringe?
Wie wird “Nicht Willkommen” aufgenommen werden? Werden Kinos sich weigern, ihn zu zeigen, wie die vielen Buchhandlungen, die die dänischen Karikaturen aus den Regalen entfernten? Werden Filmfestivals Angst haben, ihn zu zeigen? Wird mein Leben in Gefahr sein? Werden einige verrückte islamische Geistliche eine Fatwa erlassen, die meinem Tod verlangt? Wird CAIR noch mehr politischen Einfluss gewinnen und innerhalb des Systems arbeiten, um ihn als “Hassrede” zu verbannen? Werden Kritiker um ihr Leben fürchten und sich daher weigern, eine Filmkritik zu schreiben?
Ist die linke Ansicht, dass der getarnte Jihad nur eine idiotische Verschwörungstheorie ist, wirklich wahr? Wer wird gewinnen — Meinungsfreiheit oder die Wildheit eines wachsenden Mobs, der auf den Jihad versessen ist? Ich kann Ihnen nur eines sagen. Ich werde nicht nachgeben. Ich lasse mich nicht mobben, bedrohen, zwingen oder durch die “Religion des Friedens” terrorisieren.
Wir haben alle eine Verantwortung gegenüber den anderen Menschen auf diesem Planeten, und vor allem für diejenigen, denen wir diesen Planeten überlassen, nachdem wir gegangen sind. Und das bedeutet manchmal, einen unpopulären Standpunkt einzunehmen, um die Rechte unschuldiger Menschen zu schützen. Loonwatch, CAIR und die anderen zahlreichen Terrorspinsteuerungsnetzwerke — ihr habt noch nicht mein Ende gesehen. Noch lange nicht. Wie das Sprichwort sagt: “Sie haben ein Recht, Ihre Fäuste zu schwingen, aber das Recht endet, wenn Ihre Faust sich mit meiner Nase verbindet”.
Und übrigens glaube ich immer noch, dass, wenn sie nicht gegen das Gesetz verstossen, das Islamic Center of Murfreesboro einen Rechtsanspruch darauf hat, ihr Gotteshaus zu bauen. Wir müssen es nicht mögen, aber dann wiederum ist der erste Verfassungszusatz nicht konzipiert worden, um populäre Ideen zu schützen – diesen Schutz brauchen sie nicht – sondern unpopuläre Ideen ebenfalls zu schützen. Dies ist etwas, das Sie in keinem islamischen Land finden und es ist auch etwas, das zu schützen wert ist – auch wenn die so genannte “Religion des Friedens” versucht, das zu verhindern.
Frieden.
Zuerst erschienen in frontpagemag.com im Jahre 2012. Auf Deutsch jetzt hier. Wir bedanken uns bei Daniel Heiniger für die Übersetzung ins Deutsche.
[Editor’s note: The article below is written by Eric Allen Bell, a filmmaker who was recently banned from blogging at the “Daily Kos” because he wrote three articles that ran afoul of the mindset there, specifically naming “Loonwatch.com” as a “terrorist spin control network.” This article first appeared in our Feb 7 issue and we have decided to rerun it due to the massive interest and reaction it received. Don’t miss Eric Bell on Frontpage’s television program, The Glazov Gang.]
A strange thing happened to me the other day when I was driving past the Federal Building in Los Angeles. There were a crowd of people assembled there with signs which said that Israel is an aggressive force in the Middle East and that Iran is being picked on. As I stopped at a red light I heard a man with a mega phone lead the protesters in a chant charging Obama with genocide. I saw many young people and several Muslim women with their heads covered. It was an anti-war demonstration that probably a year ago I would have supported. But although I am not in favor of military action, I know that Iran is not another Iraq, and that in fact there is more going on here than the overly-simplified picture that the protestors were painting, as cars drove by honking in support. As the light turned green another sign caught my eye – a picture of the Twin Towers burning which read “911 Was an Inside Job”. As I looked at a sea of Palestinian flags and college kids banging on drums I felt a certain frustration – frustration based on a series of events that have changed my world view.
In the Summer of 2010, having recently escaped Hollywood, CA to take a much needed break from my profession as a film maker, I was driving in my car listening to a story on NPR. It seems the people in my new home of Murfreesboro, TN were up in arms over the proposed construction of a 53,000 square foot mega mosque, to be built in their small town in the middle of the American Bible Belt.
I listened carefully, to the sound bytes, of those who had shown up to a town hall meeting to voice their opposition and, as someone who was rather new to the South, I was surprised by what I was hearing. “America is a Christian nation and there is only one God and his name is not Allah and his son is Jesus Christ” and “America is a Christian Nation” and “These Muslims do not share my values and I don’t want them in my backyard”. Growing up in Southern California, I had never heard anything like this before in my life. And I started to follow the story with great interest.
On the outer edge of town, off a small country road, there was a large parcel of land, right next door to a Baptist church, with a big sign that read, “Future Home of the Islamic Center of Murfreesboro”. Over the past 6 months that sign had been defaced twice. Once it was broken in half and another time the words “Not Welcome” were spray painted over it.
Rutherford County, which includes Murfreesboro, only has a little over 100,000 residents and yet the area boasts nearly 200 Christian churches. Having not been much of a fan of Islam or Christianity or religion in general (and that’s putting it mildly) I saw this as something of a David vs. Goliath story – with fanatical Evangelicals bullying a peaceful Muslim population, which had been in the community for over 30 years without there ever being any trouble. And, after learning that in July there was to be a big parade down Main Street to the town square, protesting the construction of this new mosque, I decided someone really needed to make a documentary about this. And even though I had gone to Murfreesboro to escape the film world for a while, it seemed pretty clear that if I did not document this in a movie, no one else would. I wanted to show the world what I was seeing. So I put together a small film crew and began production on a documentary I would title, “Not Welcome”.
I had never seen more American flags assembled together in one place than I had on that hot July morning as the anti-mosque crowd gathered at the base camp to prepare for the parade. Many of the marchers showed up wearing red, white and blue. I had 4 cameras covering the event with one crew embedded with the Liberal activists who were going to counter-demonstrate and the rest of the cameras with me, embedded with those who were to march against the mosque. I conducted several interviews in the school parking lot where locals and those who had driven for hours gathered, prepared to march against what they perceived to be not only a threat to their way of life, but also something of an insult given the events of September 11, 2001. Two Congressional candidates, both promising to “stop the Islamic training camp” showed up and used this opportunity to campaign, one of whom even gave a speech through a mega phone reminding folks to vote for him if they wanted to stop Sharia Law from coming to Murfreesboro. The pastor of Baptist church gathered everyone together in prayer, and the parade took off down Main Street with signs that read “Google the Koran” and “Stop Homegrown Terrorism” and someone in the crowd handed out hundreds of small Israeli flags as several hundred Southerners marched against the mosque.
About six months later I had accumulated over 300 hours of footage, interviewing the parade organizer, both Congressional candidates, the Mayor, the Imam at the mosque and several of its board members, numerous concerned residents on both sides of the issue, Muslim residents, city council members, a Christian Zionist lobbyist who was organizing the opposition to the mosque – and I had even filmed weeks of court proceedings, as a local group had filed suit against the County to stop them from issuing any construction permits to the Islamic Center. The court proceedings were truly a circus with a country lawyer in loud suit with a bow tie argued that Islam is not a religion and that he was prepared to take this matter to the Supreme Court if necessary. That legal action had failed and failed miserably. And although many of the townspeople did in fact have a number of very valid concerns, I felt that those whom they had chosen to represent them were not their best foot forward. In many ways, for the people of Murfreesboro, TN this turned out to be an international embarrassment – given the level of interest from the press.
Also, someone tried to set fire to some construction equipment at the site of the new mosque and the student activist group, calling themselves “Middle Tennesseans for Religious Freedom” put together a candle light vigil where hundreds of townspeople showed up in support of tolerance. A few young men showed up in a pickup truck and honked their horn repeatedly throughout the vigil. Their clothes seemed to indicate they had spent the work day hanging drywall. And when they put up a huge sign in the back of their truck which read “No Mosque” while misspelling the word mosque, I did not hesitate to film them but to also sort of taunt them, in order to provoke a good response on camera. And I got it. One of them said we should suspend the Constitution and went on to say that “All them Mooslums should be shipped home” even the ones who were born here.
Adding more fuel to that fire was an incident that took place when I attempted to interview Kevin Fisher at a Tea Party event on the town square. It was my opinion that in order to avoid accusations of being bigoted, the money interests (a Christian Zionist organization called Proclaiming Justice to the Nations) chose the only person of color, already involved in this issue, to lead the parade and to be a plaintiff in the lawsuit. Kevin Fisher was an African American college dropout, who worked as a prison guard and became a passionate opponent of the new mosque, after his wife divorced him and became, you guessed it, a Muslim convert. When I approached him on the square with a crew that included 4 cameras, saying only “Hi, Kevin” he dialed his cell phone and called 9-1-1 saying that he was being “racially harassed”. This not only made the headlines of the local paper but the incident, including audio from the 9-1-1 call was played over and over that night on the local evening news. This became something of a running joke, when I was recognized at the grocery store in Murfreesboro for instance, people would often point at me and say, “Hey, stop racially harassing me” and then we would all have a big laugh. And Islamic blogs such as Loonwatch.com were only too happy to run an article about how an opponent of the mosque was “playing the race card” against a filmmaker who was just trying to ask questions.
CNN breezed through town and produced a quick hit piece painting all of the mosque opponents as uneducated rednecks and the Islamic community as everyday people who were being wrongly persecuted. Soledad O’Brien’s producer offered to buy some of my footage from me with the explicit promise that their piece was going to be called “Islam: In America” and would not focus more than a few minutes on Murfreesboro. After an inside tip that this producer was lying to me, I confronted him and got some rather vague answers. So I declined to license him any of my material. And sure enough, the CNN documentary did in fact focus exclusively on Mufreesboro and was called “Unwelcome: The Muslims Next Door”. Somehow Hollywood, with its usual backstabbing tricks, had managed to find me hiding out in Tennessee.
I had accumulated a lot of good quality footage. That, combined with the increasing number of physical threats to me personally while filming in large crowds, and death threats that had arrived via email (causing me to look over my shoulder everywhere I went and making it necessary to spend a small fortune on private security) told me it was time. The writing was on the wall. It was time for me to leave Murfreesboro, hire a professional Editor and get to work on assembling my footage to create a feature length documentary for theatrical distribution.
Before I go any further, I should mention that, while all of this was happening, I had become involved in the story itself. I took sides. I sided with the Islamic community in their legal right to build a house of worship and when I was interviewed by the local papers (it’s not every day that a small town like this has someone shooting a documentary there) when I was asked where I stood on the issue I never hesitated to give my point of view. And after a time my point of view was sought out by larger newspapers and several local and syndicated radio programs – mostly Conservative and mostly taking issue with my stance. And I was also invited to write several pieces for Michael Moore’s blog as well.
Although I had left town to edit, there continued to be letters to the editor on a few of the local papers saying that I should leave TN and go back to where I came from. I could not believe the cartoonish way in which those who opposed the mosque were making their case. I felt like I was on the right side of this thing – absolutely certain. But in fact, I was wrong.
Everything I have told you up until now – this version of my story – is exactly how I was seeing things up until something changed. I went home to Los Angeles, showed my 25 minute short version of the documentary to some distributors and backers, and did the usual dog and pony show that had worked so well to raise funds, for other motion picture projects I had been involved with in the past. And sure enough someone said they would back the completion of the movie. It was decided that the focus would be on “the enemy at home” that being what we were calling “Apocalyptic Christianity” (as there was concern about using the word “Zionism” in “Christian Zionism”). The Murfreesboro issue was to be used as something of a jumping off point to take a look at the expanding influence of the End Times Evangelical lobby in the United States and how they use their influence to manufacture consent for the bombing of oil rich Islamic countries and to influence policy on social issues. The theme would focus on the problems we have in America, with our own religious lunatic fringe, rather than on a peaceful group of non-Christians who just wanted to build a place of worship.
After writing a few articles for Michael Moore, I also wrote for a liberal blog called Common Dreams and I wrote over a hundred articles for the Daily Kos, a liberal blog so popular that they receive over one million visitors a day. I felt I was protecting the underdog, going after the bullies. I really believed that I was on the right side of this thing.
But something kept nagging at me on a gut level. Something about all of this didn’t quite feel right. The Arab Spring, which I supported, started to degenerate into the Islamist Winter, and I grew more and more concerned. I flew back to Nashville to shoot a conference on whether or not Islam was conducive with Democratic Values and on the way to my hotel room I learned that my cab driver was from Egypt. I asked him how he felt about the fall of Mubarak, a dictator worth over $70 billion dollars while so much of his country was living in poverty and he told me he was concerned. Concerned? Wasn’t this good news? The cab driver was a Coptic Christian and he told me that he feared for his family back home. “If the Muslims take control, and they will, it will be very dangerous for my parents and my sisters. I’m scared for them right now”. After that conversation, I started to pay more attention to the news coming from the Islamic world in the Middle East.
Over the coming months I watched as the Muslim Brotherhood gained political power in Egypt. I saw that cab driver’s worst fears come true as Coptic Christians were attacked by Islamic mobs. I saw Tunisia institute Sharia, the brutal Islamic Law. After Libya fell, the Transitional Council also instituted Islamic Law. The nuclear armed Islamic government of Pakistan arrested and punished those who cooperated with the United States in killing Osama Bin Laden. A woman under the Islamic government of Afghanistan faced execution for the crime of being raped. Similar news stories emerged from Iran. A man who typed “there is no god” as his Facebook status in Indonesia, the largest Islamic country in the world, was arrested for blasphemy.
Several Muslim men in England were arrested for handing out leaflets to Londoners demanding that homosexuals be executed by hanging for violating Islamic Law with their lifestyle.
And it struck me. Even though these angry townspeople in Mufreesboro, TN had not articulated their concerns very well, they were only half wrong. I remember meeting Frank Gaffney and interviewing him in front of the courthouse and asking him if he really thought that the peaceful Muslims here actually presented a real threat to America and he said no. That caught me off guard so I asked if he really thought it was a credible threat that a community that makes up about one percent of the United States population was just going to suddenly rise up one day and try to take over the country and force Sharia Law onto all of us. Again he said no. Then he told me I was asking the wrong questions. He suggested that I was only looking for answers that would support the conclusions I had already arrived at. He said he had, after much research, arrived at a different set of conclusions and he challenged me to look a little deeper. He gave me a report to look at and many, many months later I did look at his report.
It was at this time that I went to my backers and told them that we were not making an honest documentary. I felt that everything I had put into the 25 minute short version (the one I used to raise the completion funds) was true, but only half true. It was critical that we also show the very real threats that exist within Islam. We needed to show that what is happening to these small communities of peaceful Muslims in America are the exception to the rule. I wanted to show what happens to countries when they gain a Muslim majority, how women are treated, that homosexuals were executed, that free speech did not exist, that the forced Islamic Law was not consistent with Democratic Values – anything and everything I could think of that ought to strike a chord with the Liberal mindset. And the response I received was, “Eric you are starting to sound like an Islamophobe. We don’t want to make a movie that promotes fear. Let’s just stick with the existing plan, okay?”
I fought and I fought. I showed them a book called “The Truth About Mohammed” but was struck down since the author was a man named Robert Spencer and my backers pointed out that the Southern Poverty Law Center named his “Jihad Watch” site as part of a hate group. I asked them to watch a documentary called “Islam: What the West Needs to Know” and pointed out that I had researched independently and verified the truth of what was being presented there, but they would not even watch this documentary as they were sure in advance that it was “hate speech” and “propaganda designed to spread fear”. It probably goes without saying that by now I was very frustrated. I showed my new backers several verses from the Koran that call for the killing of infidels and was told that these verses were probably being taken out of context. I showed them a video clip from MEMRI TV of a young Egyptian child reciting a Hadith that calls for the killing of Jews and was told that “you can’t trust MEMRI because they have an agenda”.
I mentioned the popular Islamophobia watchdog site “Loonwatch” and how I had noticed a pattern of deflection all criticisms of radical and violent Islam by calling anyone who publicly raises these concerns a “Loon” and how I felt this was an intentional effort to provide a smoke screen for the terrorists. I also noted that everything Loonwatch said was in lockstep with the Council on American Islamic Relations (CAIR) and now CAIR was named an unindicted co-conspirator in the prosecution of the Holy Land Foundation – the largest Islamic charity at one time, which was found to be funneling monies to Islamic terrorist organizations. I also noted that CAIR had ties to both Hamas and the Muslim Brotherhood and that Al Qeada had come out of the Muslim Brotherhood. I expressed my concerns that the Egyptian Imam of the Islamic Center of Murfreesboro might have ties to the MB, something I had failed to properly investigate. But since CAIR had the support of Glenn Greenwald and Amy Goodman’s show, Democracy Now, I was told that I had my facts all wrong. It was also pointed out to me that if CAIR was allegedly some kind of terrorist front then why do they still have a special tax status and why are they still around? When I said I do not know but it was possible that the government might prefer to watch them out in the open rather than risk them going underground I was told that my judgment was sounding less and less clear and that maybe I needed to take a step back from the project for a while.
As a last attempt I showed them footage of the Imam in Murfreesboro condoning stoning, admitting that Mohammed had stoned someone to death, saying that women cannot be trusted with money because they are irrational. Then I pointed out that a board member of the Islamic Center of Murfreesboro was investigated after pictures from his MySpace page had surfaced indicating his strong sympathies for Hamas. I was reminded that Hamas was also a political party which was voted in Democratically and that I needed to make a choice – either stick with the original blueprint or else give the money back and go find myself another backer. So I did. I walked. If I can’t make an honest documentary then I’m in the wrong business. I didn’t want to add to more of the noise that’s out there – I wanted to make something that told the truth, even if that truth is hard to swallow.
It’s funny because I run a website called Global One TV, which has had about 23 million visitors so far, and the theme of this blog is that “Inward Revolution Creates Outward Revolution”. And here I was having to take my own medicine. My own inward revolution – the questioning of one’s conclusions in search of a deeper truth – had led me to a very strange place. I thought of the famous Nietzsche quote that says “When you look into the abyss, the abyss also looks into you”. And with nothing left to lose, I used my position at Daily Kos to go about telling the truth.
In January of 2012 I wrote 3 consecutive articles for the Daily Kos. The first was entitled “Loowatch.com and Radical Islam”. Here I pointed out the how Loonwatch only deflects criticism of radical Islam. I was also critical of Islamic theology while noting over and over that most Muslims were peaceful. The comments section of Daily Kos made me feel like I was attending my own funeral. It was like a public stoning. There wasn’t much in the way of responding to any of the points laid out in my article but hundreds of comments accusing me of being “right wing” a “bigot” and an “lslamophobe”. This was disappointing.
The next day I received an email from Loonwatch.com with an article showing my name and a photograph of my face, going out to much of the Islamic world, calling me the “Loon at Large”. This article was picked up by IslamophobiaToday.com and TheAmericanMuslim.org – later being repurposed by numerous Islamic blogs around the world, including in places where we all know what happens to anyone who is perceived to be the enemy of Allah or who dares to “insult” Islam.
My next article sought to further substantiate my point with regard to these wolves in sheep’s clothing calling themselves “Islamophobia Watchdog sites” and their first line of defense, that being a blogosphere of liberal lemming infidels who are pre-programmed to blurt out the word “Islamophobe” on cue. That article was called “How and Why Loonwatch is a Terrorist Spin Control Network”. And as you might have guessed, this piece was met with the same mob mentality of those who, rather than read the article and criticize it on its merits, instead shot the messenger with charges of “Islamophobia”. There were also 2 Daily Kos articles written in response attacking me personally, another Loonwatch article where someone suggested I must be from TN and have no education, etc. And once again, my name was put out on the street through a network of Islamic Blogs, including the landing page for CAIR, using a form of Islamic double speak which translated to any serious Jihadist means “enemy of Allah” and “insulting Islam”.
Given the incredible density of the popular Liberal mind, how the readers of my articles were unable to see how the beliefs of Islam were in direct conflict with human rights, gay rights, women’s rights and basic Democratic Values, I wrote a final piece called, “Are You In Favor of Human Rights?” and that one of course got me banned from Daily Kos. It should be noted that in one of the Loonwatch.com articles the author, a person simply calling himself “Danios” demanded that DKOS silence me and provided a link for its readers to email the editors of the Daily Kos, demanding that this “Islamophobe” be censored. And it worked – once again proving the oil and water relationship between Islam and tolerance for free speech.
Things got even stranger from there. Robert Spencer himself wrote me an email and we had a rather interesting dialogue. It became apparent almost immediately that there was nothing about this man that was even remotely hateful. So when Robert Spencer asked if I minded if he reprint my email in response to his on Jihad Watch, I said “sure, why not?” Once that surfaced, the friend count on my Facebook fan page dropped suddenly. Friends and acquaintances told me I had become a hatemonger, a fear monger and an Islamophobe. I pointed out that an Islamophobe is someone with an irrational fear of Islam but there was no reasoning with anyone so deeply indoctrinated into the tyranny of political correctness.
And almost right on cue the news story broke about the NYPD using as a training video a documentary narrated by a devout Muslim who opposes terrorism and jihad, someone who has advised law enforcement and served in the military and as a physician to highly placed members of the United States government. That documentary was called “The Third Jihad” and the story surfaced that CAIR was calling this film “Islamophobic” and demanding that the NYPD pull it right away, which of course they did. CAIR demanded the removal of the head of the NYPD and the liberal blogosphere sang backup – most notably with articles on Huffington Post calling “The Third Jihad” propaganda, hate speech and of course more “Islamophobia”. When I posted a link to this documentary on my Facebook page I was met with more charges of being an Islamophobe by people who had only recently told me how much they had been inspired and influenced by my writings.
After Jamie Glazov of Frontpagemag.com – part of the David Horowitz Freedom Center – reached out to me to ask me to be on his radio show (which I agreed to) I surfed the web a bit trying to get a better sense of who exactly David Hororwitz was. It became clear almost immediately that we do not share the same political views, but one thing Horowitz did say that came through with stunning clarity was an assertion that there was an unholy alliance between the Left and Islam, with radical Islam using the Liberal media to create a smoke screen for it – a place where radical can appear moderate and receive Liberal support. He also went on to say that in many universities across America that students were being radicalized, indoctrinated into the far Left. And I remembered something. Nearly all of the organizers for the college aged activist group who demonstrated in favor of the new mosque in Murfreesboro were either Socialists or Communists. These were kids and they all seemed to share one Professor in particular who was something of a mentor to them, a Socialist who always seemed to be hanging around their college parties, infiltrating into their social scene, taking the smarter and more articulate ones under his wing as their campus group called simply “Solidarity” grew in numbers – in fact recruiting quite a few students while organizing in favor of the mosque. Yikes.
So here we are today, as news that Kuwait goes Islamist and the NYPD answers to CAIR, an arm of a terrorist organization, out of concern for political correctness. Have I become a Conservative out of all of this? Not really. I still oppose the invasion of Iraq. I still feel that all wars should be avoided unless absolutely necessary. I still think that George W. Bush was one of the worst things to happen to America in my lifetime. I still support marriage equality. But I’m also still pro-life. Do you see a trend here? I support human rights and oppose anything which I perceive to be in violation of human rights.
Where do I stand on Islam? Let’s look at its founder – a man who raped a 9 year old girl, a slave owner, a leader who ordered people to be tortured, for adulterers to be stoned, for countless nonbelievers to be beheaded, a killer, a warmonger who spread his “religion of peace” by the sword, a man who suffered from hallucinations of voices telling him to do violent things, a tyrant, a homicidal maniac perhaps the equivalent of 100,000 Osama Bin Ladens. And this sadistic lunatic is considered to be the “ideal man” in Islam. What more needs to be said about Islam than that?
So in this climate where innocent people are killed when Korans are burned, when there are riots and bomb threats and killings over cartoons that offend Muslims, when a novelist such as Salman Rushdie is advised by Indian intelligence authorities that it is unsafe for him to enter the country to attend the world’s largest literary festival, when Muslims outside the festival threaten violence such that the festival organizers decide to cancel even patching in a video of Rushdie for the conference, in a world where a man, Theo Van Gough, was shot a couple dozen times in broad daylight, then stabbed, then had a sword rammed into his heart on the sidewalk of a European street simply for making a 10 minute film about the mistreatment of Muslim women – in such a world that is constantly terrorized by Islamic militants whose insanity is co-opted by an army of Liberal bloggers who make excuses for them – who tell us that 911 was probably our fault – what will become of my documentary when I finish it?
How will “Not Welcome” be received? Will movie theaters refuse to show it, just like those many bookstores who removed the Danish cartoons from their shelves? Will film festivals be afraid to screen it? Will my life be in danger? Will some lunatic Islamic cleric issue a Fatwa ordering my death? Will CAIR gain even more political influence and work within the system to get it banned as “hate speech”? Will critics fear for their lives and thus refuse to review it?
Is the Liberal view that Stealth Jihad is just some whacky conspiracy theory really true? Who will win – free speech or the savagery of a growing mob hell bent on Jihad? I can only tell you this. I will not back down. I will not be bullied, threatened, coerced or terrorized by the “religion of peace”.
We each have a responsibility to the other people on this planet, and especially to those whom we will leave this planet to after we are gone. And this sometimes means taking an unpopular stand in order to protect the rights of innocent people. Loonwatch, CAIR and the other numerous terrorist spin control networks – you’ve not seen the end of me. Not by a long shot. As the saying goes, “You have a right to swing your fists, but that right ends when your fist connects with my nose”.
And by the way, I still believe that unless they break the law, the Islamic Center of Murfreesboro has a legal right to build their house of worship. We don’t have to like it, but then again the First Amendment was designed not to protect popular ideas – as they don’t need protecting – but to protect unpopular ideas as well. This is something you won’t find in any Islamic country and it is also something worth protecting – even when the so-called “religion of peace” tries to shut you down.
Peace,
Eric Allen Bell
Eric Allen Bell is a writer and filmmaker. His directorial debut, a short film entitled „Missing Sock“ was placed on Film Threat’s prestigious „Top 10 Short Films“ of 2004. He went on to direct his first full length feature, „The Bondage“ which premiered at the South By South West Film Festival, receiving multiple offers and securing full theatrical distribution. His current project, a documentary entitled „Not Welcome“ chronicles the backlash concerning the building of a 53,000 square foot mega-mosque in the middle of America’s Bible Belt. He can be reached at: Eric@BellMedia.org.
Freedom Center pamphlets now available on Kindle: Click here.
http://www.frontpagemag.com/fpm/122048/high-price-telling-truth-about-islam-eric-allen-bell
Achgut.com 19.08.2015
Tagesschau-Kommentar: RWE-Belagerung und WDR-Verblödung
Von Tim Tressel
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit Erziehungsauftrag hat schon viel hervorgebracht: eine stets pseudo-kritische Caren Miosga, einen Rainald Becker der meint, wer keine Komplettüberwachung möchte, der solle sich „zu Hause hinter seinem Herd verkriechen“ und selbst einen weinenden Claus Kleber. Mit dem Kommentar “Unangemessen und absurd“ über die Besetzung des RWE-Abbaugeländes ist allerdings endgültig die Grenze des Erträglichen überschritten.
Dem Zuschauer soll in diesem Falle unmissverständlich vermittelt werden, was Recht und was Unrecht ist und das auf eine möglichst eindringliche Weise. Bekanntermaßen wird ja bereits alles, was von grün-linker Seite als Umweltschutz bezeichnet wird, positiv rezipiert – schließlich meinen sie es ja nur gut und genau das scheint der öffentlich-rechtliche Rundfunk vermitteln zu wollen. Wozu sollen hier also noch die Hintergründe beleuchtet oder gar die tatsächlichen Ambitionen hinterfragt werden? Statt dessen wurde der Kommentar „Unangemessen und absurd“ des natürlich vollkommen unabhängigen und sachlichen Autors „Jürgen Döschner“ (er wurde unter anderem 2014 von Solarlobbyisten für sein Engagement ausgezeichnet) von der Tagesschau an ein Millionenpublikum gestreut.
Döschner schreibt in einer Art Märtyrer-Hymne an die Aktivisten „Die Proteste im rheinischen Braunkohlerevier mögen nicht immer legal gewesen sein, aber sie sind angesichts der Ignoranz von Geld und Macht und angesichts der Bedrohung, die es abzuwehren gilt, völlig legitim“ auch „Hut ab! Die Klima-Aktivisten (…) verdienen Hochachtung und Respekt“.
Was ist geschehen? Etwa 800 Demonstranten haben sich aus der eigentlichen Demonstration gegen die Braunkohlegewinnung entfernt, die polizeilichen Absperrungen durchbrochen und das Betriebsgelänge sowie einen Großbagger besetzt. Dabei kam es zu Übergriffen auf RWE-Mitarbeiter und Polizei, darunter Angriffe mit Fäusten und Steinen – kein ganz klassischer Einsatz der friedlichen Gandhi-Strategie, wie man zweifelsohne merkt.
Einige Bilder, die zeigen, dass große Steine genau in Kopfhöhe der Fahrer geworfen wurden, sind im Internet zu finden. Mehrere Stunden brauchte die Polizei um dem juristisch aller Wahrscheinlichkeit nach Haus- und Landfriedensbruch Herr zu werden. Der sogenannte ARD-Energieexperte stellt fest: „noch glaubt RWE, dieses Wandel (Energiewende) mit Schlagstöcken und Pfefferspray aufhalten zu können“. Es sei darüber hinaus „absurd“, dass RWE nun versuche die Aktivisten zu „kriminalisieren“. Ja … möchte der öffentliche-rechtliche Rundfunk mit diesen Worten jetzt tatsächlich die Straftaten legitimieren? Mit anderen Worten: Die Umsetzung des geltenden Rechts ist also für den ARD-Energieexperten absurd.
Wie „absurd“ wäre es denn, wenn plötzlich „Anti-GEZ-Aktivist_Innen“ den WDR stürmten und verwüsteten? Wäre dann der Kampf gegen die „Bedrohung“ durch „Geld und Macht“ in Form einer Zwangsabgabe auch eine legitime Form zivilen Ungehorsams? Wahrscheinlich nicht, dann wäre wohl auch der vollkommen sachliche und unabhängige Herr Döschner der Erste, der die 110 wählte und jeden mit drakonischen Strafen belegte, der sich nicht seiner ökologisch korrekten Meinung unterwerfen würde. Hut ab, bei dieser Bigotterie wird einem doch speiübel!
Erschienen auf http://gunsandburgers.com
Remember: Do X! Don´t do Y!
Protect innocent, respect life, defend art, preserve creativity!
http://www.jsbielicki.com/jsb-79.htm
Psychoanalytische Arbeitsstation
DJ Psycho Diver Sant – too small to fail
Tonttu Korvatunturilta Kuunsilta JSB
Tip tap tip tap tipetipe tip tap heija!
http://www.psychosputnik.com
http://www.saatchionline.com/jsbielicki
https://psychosputnik.wordpress.com/
They are on the run, we are on the march!
Be patient, work hard, follow your passions, take chances and don’t be afraid to fail.
Dummheit ist, wenn jemand nicht weiß, was er wissen könnte.
Dummheit äußert sich heute als empörter Moralismus.
Früher galt als mutig, wer ein Revolutionär war, heute reicht es schon, wenn einer seine Meinung behält.
“Jeder fünfte Bewohner des Westjordanlandes ist ein israelischer Siedler”, greint die Generaldelegation Palästinas heute auf ihrer Homepage.
Und jeder fünfte Bewohner Israels ist ein palästinensischer Araber.
So what?
Werte ohne Einfühlungsvermögen sind nichts wert.
„Sagen Sie meiner Mutter nicht, daß ich in der Werbung arbeite. Sie denkt, ich bin Pianist in einem Bordell.“ – Jacques Seguela
BILD: FAZ für Hauptschüler
Nonkonformistische Attitüde und affirmative Inhalte – einer Kombination, die schon immer die linksdeutsche Ideologie gekennzeichnet hat. – Stephan Grigat
Es sind dieselben, die behaupten, das Geschlecht wäre nicht biologisch angeboren, sondern nur ein sozialer Konstrukt, und zugleich daß die Homosexualität kein sozialer Konstrukt wäre, sondern biologisch angeboren.
Antisemitismus ist, wenn man Juden, Israel übelnimmt, was man anderen nicht übelnimmt.
„Es gibt zwei Dinge“, so wußte Hitler schon 1923, „die die Menschen vereinigen können: gemeinsame Ideale und gemeinsame Kriminalität“ .
Nach der gewaltsamen Beendigung des Mordens durch die Alliierten waren die Deutschen (und sind es bis heute geblieben) noch deutscher als zuvor.
„Der Staat sind wir“: Dies Credo der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalles war die Wahrheit der Volksgemeinschaft, und der Nazismus war die vermittlungslose Basisdemokratie der Deutschen.
Die Demokratie der Bürger ist die interessierte Demutsadresse an den autoritären Staat.
„Die deutsche Nation ist das Apriori dieser seltsamen Wissenschaft, die
vorgibt, nichts zu kennen als Quellen, Quellen und nochmals Quellen, nichts als das
lautere Plätschern der Tatsachen und das ungetrübte Sprudeln der Empirie. Die
Quelle aber ist der Historie, was der Jurisprudenz das Indiz: Spielmaterial, bloße
Illustration des Systemzwangs zum Rechtsfrieden, d.h. empirische Legitimation der
vorab existenten letzten Instanz, an der jede Berufung aufhört und jede Revision
endet. Egal, wer Recht hat, solange nur Recht ist; was immer die Quellen sagen,
ein Beweis gegen die Nation wird sich daraus nie und nimmer folgern lassen.“ (…)
„Historische Wahrheit wird nach dem Modell von Meinungsumfragen vorgestellt;
kein Sample jedoch wird je repräsentativ genug sein,
um der deutschen Nation als solcher die Taten der Nazis zuzurechnen.
Die juristische Methode dieser seltsamen Wissenschaft, die sich die Behandlung der
Geschichte anmaßt, weiß so überaus sorgfältig zwischen Intention und Resultat zu
scheiden, daß der einzig noch mögliche Weg historischer Wahrheitsgewinnung, der
allerdings leider ausgeschlossen ist, Psychoanalyse wäre.“ – Joachim Bruhn
Da die Psychoanalyse heute auch nur noch ein korruptes Racket ist, würde sie nicht helfen.
Der Himmel, wenn er sich schon öffnet, zitiert sich am liebsten selbst.
Je verkommener eine menschliche Kreatur, desto eher fühlt sie sich beleidigt, respektlos behandelt, in ihrer Ehre verletzt.
Der religiöse Rassismus der Islamisten, der den völkischen Rassismus der Nazis ersetzt hat, erklärt Allah zum Führer und die Jihadisten zu seiner privilegierten Kampftruppe: Wenn man so will, zu Allahs SS. Der Zusammenhalt dieser Kampftruppe wird über die Jenseitserwartung von Hölle und Paradies, also über das Instrument der religiösen Angst, sichergestellt. Diese Selbstbildfantasie der Islamisten ist mit ihrer (zumeist antijüdischen) Feindbildfantasie untrennbar verknüpft. – Matthias Küntzel
Irritationen verhelfen zu weiteren Erkenntnissen, Selbstzufriedenheit führt zur Verblödung,
Wenn ein Affe denkt, „ich bin ein Affe“, dann ist es bereits ein Mensch.
Ein Mensch mit Wurzeln soll zur Pediküre gehen.
Zufriedene Sklaven sind die schlimmsten Feinde der Freiheit.
Kreativität ist eine Intelligenz, die Spaß hat.
Wen die Arbeit krank macht, der soll kündigen!
Wenn Deutsche über Moral reden, meinen sie das Geld.
Ein Mensch ohne Erkenntnis ist dann lediglich ein ängstlicher, aggressiver, unglücklicher Affe.
Denken ist immer grenzüberschreitend.
Der Mob, der sich das Volk nennt, diskutiert nicht, sondern diffamiert.
Legal ist nicht immer legitim.
Wer nicht verzichten kann, lebt unglücklich.
Humorlose Menschen könner nur fürchten oder hassen und werden Mönche oder Terroristen.
Menschen sind nicht gleich, jeder einzelne Mensch ist ein Unikat.
Erkenntnis gilt für alle, auch für Muslime, Albaner, Frauen und Homosexuelle.
Islam gehört zu Deutschland, Judentum gehört zu Israel.
Der Konsensterror (Totalitarismus) ist in Deutschland allgegenwärtig.
Es wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch diffamiert.
Es ist eine Kultur des Mobs. Wie es bereits gewesen ist.
Harmonie ist nur, wenn man nicht kommuniziert.
Man soll niemals mit jemand ins Bett gehen, der mehr Probleme hat, als man selbst.
Man muß Mut haben, um witzig zu sein.
Dumm und blöd geht meistens zusammen.
Je mehr sich jemand narzisstisch aufbläht, desto mehr fühlt er sich beleidigt und provoziert.
Was darf Satire? Alles! Nur nicht vom Dummkopf verstanden werden, weil es dann keine Satire war.
Islamimus ist Islam, der Gewalt predigt.
Islam ist eine Religion der Liebe,und wer es anzweifelt, ist tot.
Islam ist verantwortlich für gar nichts, Juden sind schuld an allem.
Islamisten sind Satanisten. Islamismus ist eine Religion von Idioten.
Leute fühlen sich immer furchtbar beleidigt, wenn man ihre Lügen nicht glaubt.
Jeder ist selbst verantwortlich für seine Gefühle.
“Zeit ist das Echo einer Axt
im Wald. “
– Philip Larkin, Gesammelte Gedichte
„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“
―Mahatma Gandhi
„Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
―Mahatma Gandhi
Warum zeigt sich Allah nicht? Weil er mit solchen Arschlöchern nichts zu tun haben will.
Politische Korrektheit verlangt eine Sprache für ein Poesiealbum.
Psychoanalyse ist frivol, oder es ist keine Psychoanalyse.
Bunte Vielfalt, früher: Scheiße
Die Realität ist immer stärker als Illusionen.
Islam will keine Unterwerfung! Islam will Sieg, Vernichtung und Auslöschung.
Die Welt wurde nicht nur für dich alleine erschaffen.
Was hat Gott mit uns vor, wenn er dem Teufel immer mehr Territorien freiräumt?
Muslima mit Kopftuch nerven weniger, als deutsche Mütter mit ihren Kinderwagen.
Prothesen-Menschen – sehen aus wie Frau und Mann, sind aber keine.
Deutschland gestern: der Wille zur Macht.
Deutschland heute: der Wille zur Verblendung.
Deutschland morgen: 德國
Deutsche Psychoanalyse? Großartig, wie deutscher Charme, deutscher Humor und deutscher Esprit.
Der Widerstand fängt mit einer eigenen, anderen Sprache als die der Diktatur.
Smart phones for stupid people.
Ein Linker kann, muß aber nicht dumm sein.
Nur die Reinheit der Mittel heiligt den Zweck.
Ein extremer Narzißt ist ein potentieller Terrorist, und jeder Terrorist ist ein extremer Narzißt.
„Wird Freiheit mit Zügellosigkeit verwechselt, entsteht Rücksichtslosigkeit.
Am Schluss Gleichmacherei.
Ihr seid aber nicht alle gleich.
Noch nie wart ihr alle gleich.
Ihr lasst es euch aber einreden.
So werdet ihr immer respektloser, ungenießbarer gegeneinander.
Vergeudet in Kleinkriegen eure Zeit, als hättet ihr ein zweites Leben.
Weil ihr tatsächlich alles verwechselt.
Behauptungen mit Beweisen.
Gerechtigkeit mit Maß.
Religion mit Moral.
Desinteresse mit Toleranz.
Satire mit Häme.
Reform mit Veränderung.
Nachrichten mit Wirklichkeit.
Kulturunterschiede haltet ihr für Softwarefragen und ihre Analyse ersetzt ihr mit Anpassung.
Ihr habt die Maßstäbe verloren.
Der Gordische Knoten ist ein Keks gegen eure selbstverschuldete Wirrsal.
Der Separatismus gendert sich in die Köpfe, sitzt in Regierungen.
Männer sind keine Männer mehr. Frauen keine Frauen, sondern ‚Menschen mit Menstruationshintergrund’, Quote ist Trumpf.
Auf gar keinen Fall sollen Mann und Frau sich noch als zwei Teile eines Ganzen begreifen. Damit die Geschlechter noch mehr aneinander verzweifeln.
Bis alle in destruktiver Selbstbezogenheit stecken.
Am Ende: Mann ohne Eier. Frau ohne Welt.
Auf die Erschöpfung des Mannes wird aber nur die Erschöpfung der Frau folgen, das sage ich euch.
Auf die Verstörung der Kinder folgt die Zerstörung der menschlichen Schöpfung.“– Hans Dieter Hüsch
Was dem einen seine Souveränität, ist dem anderen seine Eigenmächtigkeit.
Kein Nazifaschist hat je wirklich geglaubt, er bezöge die Ermächtigung seiner Ansprüche aus dem Teutoburger Wald; keiner seiner demokratischen Erben hat jemals tatsächlich gedacht, ihnen erwüchse Legitimität im Resultat des “Lernens aus der Geschichte”; niemals war ein Sozialist der Ansicht, es sei die famose “Befreiung der Arbeit” und nicht vielmehr das Recht auf Beute, was seine Politik im Interesse der Arbeiterklasse motivierte. Und keinesfalls erwächst den Palästinensern irgendein Recht aus der Tatsache, daß sie zuerst da waren. Einer Gesellschaft, der Hunger kein Grund ist zur Produktion, kann auch das Leiden kein Grund sein zur Solidarität. Es ist die Ideologie, die mit der Unmittelbarkeit des Leidens agitiert, die aus dessen fragloser Evidenz Sinn zu schlagen sucht, sei es im Sinne von Caritas oder Amnesty International, sei es im Sinne der Freunde des palästinensischen Volkes für den Israelhaß der Antisemiten wie für den Islamfaschismus dieses Volkes. Ariel Scharon jedenfalls, der Zionist und praktische Antifaschist, ist dem aufgelösten Rätsel der Geschichte näher als die deutsche Linke, deren “Antifaschismus” sich als Aufstand der Anständigen à la Gerhard Schröder oder als Solidarität mit dem palästinensischen Volk ausagiert. (…) Im Wesen Israels als des ungleichzeitigen Staates der Juden liegt es aber nicht nur, Reaktion auf den Verrat an Aufklärung und Weltrevolution, nicht nur, Notwehrversuch gegen den Nazifaschismus und Asyl zu sein. Sondern eben auch, daß die üblichen Muster der bürgerlichen Rollenverteilung – hier das Gewaltmonopol des bürgerlichen Staates im allgemeinen und dort die Personen, die die Regierungsausübung im besondern besorgen – für den israelischen Staates aufgrund seiner Konstitutionsbedingungen keine Geltung mehr hat. Was sich unter anderem darin zeigt, daß diese “Kritiker” der israelischen Regierungspolitik für den faschistischen Mob und die Behörden, die Selbstmordattentäter belohnen, Verständnis aufbringen (Folge von Besatzung und Ausbeutung), dagegen für den Versuch, die militärische Infrastruktur der Gegner Israels zu zerschlagen, am liebsten die Begriffe Auslöschung oder Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Munde führen. Wie hinter der treudoofen Frage, ob es nicht möglich sein müsse, Spekulanten als das zu bezeichnen, was sie sind, ohne gleich als antisemitisch zu gelten, so verbirgt sich hinter der treulinken Frage, ob nicht auch in Israel, weil es sich auch dort um eine bürgerliche Gesellschaft handele, Faschismus möglich sei, die Erkenntnis dieser Fusion in verquerer und verschrobener Gestalt. Verquer, weil ja gerade erklärt werden sollte, wie Israel, dieser Fusion zum Trotz, eine parlamentarische Demokratie ist und bleibt; verschroben, weil diese Einheit von Staat und Regierung im Übergang von einem unerträglichen Alten (die Vernichtungsdrohung) zum noch nicht erreichten Neuen (die herrschaftslose Gesellschaft) ja doch den Inbegriff dessen ausmacht, was einmal als “Diktatur des Proletariats”, als Emanzipationsgewalt und organisierte politische Macht der Revolution, auch und gerade auf den roten Fahnen stand. In Anbetracht der Grundidee des Staates Israel, vor dem Hintergrund der linken Staatsmythen, betreffend die “Diktatur des Proletariats”, muß jede Beurteilung der Handlungen der Regierungsvertreter auch die völlig andere Qualität dieses Staates, verglichen mit allen anderen, deutlich werden lassen. (…)
Wenn diese Linke über Israel schwadroniert, dann hört sich das nicht minder grausig an. Dabei liegt der Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus und dem Vernichtungswillen gegen die zum Staat gewordene bürgerliche Gesellschaft der Juden, gegen Israel, eigentlich auf der Hand: Der sogenannte Antizionismus stellt nichts anderes dar als die geopolitische, globalisierte Reproduktion des Antisemitismus, das heißt die Erscheinungsform, die er in Weltmarkt und Weltpolitik nach Auschwitz annehmen muß. Der Antizionismus ist der aus den kapitalisierten Gesellschaften in die Welt herausgekehrte Antisemitismus. So ist Israel der Jude unter den Staaten; die Verdammung des Zionismus als eines “Rassismus” durch die UNO gibt es zu Protokoll. Das macht: die moralische Verurteilung der menschlichen Unkosten der Konstitution bürgerlicher Staatlichkeit allein am Beispiel Israels führt vor Augen, was die Welt der Volksstaaten vergessen machen will – daß die Zentralisation der politischen Gewalt über Leben und Tod keineswegs die natürliche Organisationsform der Gattung Mensch darstellt, sondern Ausdruck eben von Herrschaft und Ausbeutung. Dabei ist Israel – und das macht die Kritik an diesem Staat so perfide und muß deshalb immer wieder gesagt werden – der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann. Israel, das ist der ungleichzeitige Staat, der entstanden ist sowohl als Reaktion auf das Dementi aller Versprechungen der bürgerlichen Nationalrevolution, sowohl als Antwort auf den stalinistischen Verrat an der kommunistischen Weltrevolution als auch als zu spät gekommene Notwehr gegen den Massenmord an den europäischen Juden. (…) Israel ist das Schibboleth jener doch so naheliegenden Revolution; es ist der unbegriffene Schatten ihres Scheiterns. Israel ist das Menetekel, das zum einen (und ganz unfreiwillig) die kategorischen Minimalbedingungen des Kommunismus illustriert, und das zum anderen sämtliche Bestialitäten zu demonstrieren scheint, zu denen der bürgerlich-kapitalistische Nationalstaat fähig ist. Wer Israel nicht begriffen hat, wer den Haß auf diesen Staat, den Antizionismus, und wer den Antisemitismus, das heißt den Vernichtungswillen sowohl gegen die in diesem Staat lebenden als auch gegen die kosmopolitisch verstreuten Juden, nicht begriffen hat als das, was Antisemitismus wesentlich darstellt: den bedingungslosen Haß auf die Idee einer in freier Assoziation lebenden Gattung, der hat den Kommunismus nicht als das “aufgelöste Rätsel der Geschichte” begriffen. –
Der ostentative Muslimeifer aber, der sich im Alltag mancher ‚Allahu-Akbar‘-Brüller vielleicht doch sehr in Grenzen hält, findet im blanken Judenhass unverhoffte Nahrung, wo ihnen unter unendlich öden Koranrezitationen und geistlosen, absurden Vorschriften längst das bisschen ungeglaubten Glaubens zwischen den Fingern zerrann und ihr Muslimsein kaum je mehr ist als das typisch dauerbeleidigte, immer schon jeder Verantwortung ledige Gruppengefühl. Überhaupt will jeder Eifer – insbesondere der aktuelle, rasende Eifer des weltweit angreifenden Islam – den Stachel eines weniger drohenden als hinterrücks längst geschehenen Glaubensverlustes kompensieren.“ Mit anderen Worten: Muslime wurden nicht für ihr abstraktes Muslimsein kritisiert, sondern dafür, was – global betrachtet – die Mehrheit konkret darunter versteht: Die von Gott gegebene Ermächtigung zu Terror, Entrechtung, Antisemitismus. Wer differenziert, sollte nicht unerwähnt lassen, dass Osama bin Laden, Hassan Nasrallah und wie all die schrecklichen Figuren so heißen, in der muslimischen Welt als Helden gefeiert werden – und zwar nicht von einer minoritären Sekte, sondern von Millionen Muslimen, auch in Deutschland. (,,) Der unfreiwillige und verborgene Essentialismus der Postmoderne macht das Begreifen unmöglich, weil er die Beziehung zwischen Allgemeinem, Besonderem und Einzelnem nicht mehr zu thematisieren vermag. Wenn nur noch Vielfalt herrscht und Einzelnes und Allgemeines gewaltsam auseinandergerissen werden, bleibt die Verstandesleistung des begreifenden Subjekts auf der Strecke und die scheinbar ursprüngliche Differenz wird zum Mythos. Nicht nur dem Begriff des Allgemeinen, das ja ein noch einzulösendes ist, wird Gewalt angetan, auch dem Besonderen, dessen Unglück darin besteht, nur ein Besonderes zu sein, und das sich, weil es kein versöhnendes Ganzes gibt, dem schlecht-Allgemeinen, dem Racket nämlich, anschließen muss. – JAN HUISKENS
„Vernunft und Rationalität sind in dieser durchmedialisierten Welt chancenloser denn je. Ein unangenehmer Typ „Heckenschütze“ terrorisiert die Gesellschaft. Seine aktuelle Waffe: Der Phobienvorwurf.“ – Bettina Röhl
„Man wähnt, wenn man nach wissenschaftlichen Regeln sich richtet, dem wissenschaftlichen Ritual gehorcht, mit Wissenschaft sich umgibt, gerettet zu sein. Wissenschaftliche Approbation wird zum Ersatz der geistigen Reflexion des Tatsächlichen, in der Wissenschaft erst bestünde. […] Je tiefer man ahnt, daß man das Beste vergessen hat, desto mehr tröstet man sich damit, daß man über die Apparatur verfügt.“ (Theodor W. Adorno, Philosophie und Lehrer, AGS 10.2, 491)
„Vieles, was im Sinne von Foucaults »Mikrophysik der Macht« populär werden sollte; also die Erkenntnis, daß Macht nicht pyramidal hierarchisch, sondern durch sämtliche gesellschaftliche Bereiche hindurch wirkt, findet sich bereits in der Medizinkritik der Kritischen Theorie. Daß diese Thesen häufig übersehen wurden, mag daran liegen, daß sich Horkheimers entscheidende Äußerungen über Medizin und Psychiatrie nicht in den breit rezipierten Hauptwerken finden, sondern über die Gesamtausgabe verstreut sind. Wiemer suchte sie zusammen und zeigt, wie Horkheimer anhand der Medizin einen wesentlichen Charakterzug des modernen Kapitalismus ausmachte. Mediziner funktionieren laut Horkheimer wie fast jede wirtschaftliche Gruppe im Sinne eines Rackets. »Ein Racket«, erklärt er, »ist eine unter sich verschworene Gruppe, die ihre kollektiven Interessen zum Nachteil des Ganzen durchsetzt.« Allgemein betrachtet heißt das, daß sich die Klassengesellschaft in eine »neofeudale« Struktur verwandelt hat, innerhalb der Interessenverbände »nach dem Prinzip der Selbsterhaltung und der Machtakkumulation« funktionieren. Diesen Wandel macht Horkheimer an den Medizinern fest; und alles, was Horkheimer in seiner Kritik aussparte, von den Krankenversicherungen bis zum Pfusch in Krankenhäusern, wird von Carl Wiemer polemisch auf den neuesten Stand gebracht“ – Max Horkheimer
„Ein Shitstorm hat auch seine positive Seite. Da politisch korrekte Gülle meist in Richtung Originalität, Kreativität und Intelligenz geworfen wird, fliegt sie oft genug auf Leute, die zu lesen wirklich lohnt.“ – Evidenz-basierte Ansichten
Post-Pop-Epoche: der Sieg der Mode über die Sitten.
„Wir brauchen schadhafte Gebäude, durch deren geborstene Wände man hindurch sehen kann, um wenigstens einen Anfang zum Denken zu gewinnen.“ – Victor Tausk
„Was man in römischer Zeit das »Abendland« und später »Europa« nennen wird, ist die politische Konsequenz des individualistischen Martyriums, das ein gesprächsfreudiger Stadtstreicher auf sich nahm, um die Legitimität des im universalistischen Dialekt vorgebrachten Neuen gegen die entkräfteten lokalen Sitten zu demonstrieren.“ – Peter Sloterdijk
„Was nützt einem die Gesundheit wenn man ansonsten ein Idiot ist.“ – Theodor Adorno
Stupidity is demonstrated by people lacking the knowledge they could achieve
Stupidity manifests itself as outraged moralism
Values without empathy are worth nothing
“In arguments about moral problems, relativism is the first refuge of the scoundrel.” Roger Scruton
They are the same who claim the sex/gender would not be biologically innate, but only a social construct, and at the same time that homosexuality was not a social construct, but biologically innate.
Antisemitism is when one blames the Jews or Israel for issues, he does not blame others
„There are two things,“ said Hitler in 1923, „which can unite people: common ideals and common crime“
After the violent termination of Murder by the Allies were the German (and have remained so to this day) more german than before.
The depraved human creature, the more she feels insulted, disrespected, offended in their honor.
Craziness is, when one always does the same but expects a different outcome
If a monkey thinks “I am a monkey”, then it is already a human
A man with roots should go for a pedicure
Self smugness leads to idiocy, being pissed off leads to enlightenment
Happy slaves are the worst enemies of freedom.
Creativity is an intelligence having fun.
If working makes you sick, fuck off, leave the work!
If Germans talk about morality, they mean money.
A man without an insight is just an anxious, aggressive, unhappy monkey.
Thinking is always trespassing.
The mob, who calls himself the people, does not discuss, just defames.
Legal is not always legitimate.
Who can not do without, lives unhappy.
People without a sense of humor are able only to fear or to hate and become monks or terrorists.
People are not equal, each single person is unique.
Insight applies to everyone, including Muslims, Albanians, women and homosexuals.
Islam belongs to Germany, Judaism belongs to Israel.
The totalitarian Terror of consensus is ubiquitous in Germany.
There are no discussions anymore, but defamations only.
It is a culture of the mob. As it has already been.
Harmony is only if you do not communicate.
One should never go to bed with someone who has more problems than you already have.
One has to be brave, to have a wit.
Stupid and dull belong mostly together.
Christopher Hitchens: “In a free society, no one has the right not to be offended.“
The more someone narcissistic inflates , the more he feels insulted and provoked.
What may satire? Everything! Except be understood by the fool, because then it was not a satire.
Islamimus is Islam preaching violence.
Islam is a religion of love, and he who doubts is dead.
Islam is not responsible for anything, Jews are guilty of everything.
Germany yesterday: the will to power.
Germany today: the will to blindness.
Germany tomorrow: 德國
German psychoanalysis? Great, like German charm, German humor and German wit.
The resistance starts with its own language other than that of the dictatorship.
Smart phones for stupid people.
A leftist can, but do not have to be stupid.
Only the purity of the means justify the end.