Die Deutschen, ICD 10 F44: ein psychisch chronisch krankes Volk alleine Zuhause im permanenten Zustand wahnhafter kollektiver Hysterie mit Realitätsverlust und Panikzuständen.

Die Geschichte des deutschen Anti-Amerikanismus beginnt vor genau 184 Jahren. Nikolaus Lenau, Romantiker und Schriftsteller, verspekuliert sich bei Börsengeschäften und beschließt, in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Der Sohn eines k.u.k.-Beamten will seine „Phantasie in die Schule – in die nordamerikanischen Urwälder schicken“. Er kommt Anfang Oktober 1832 in Baltimore an, wechselt in kurzen Abständen seine Aufenthaltsorte, kauft Land in Ohio, kann aber nirgendwo Fuß fassen. Im Frühjahr 1833, nach nicht einmal einem Jahr in der Neuen Welt, kehrt er zurück nach Europa, tief enttäuscht vom Materialismus der Amerikaner und der Unkultur der „verschweinten Staaten von Amerika“, wo es „überhaupt keine wahren Singvögel“ gebe. Die Nachtigall, notiert Lenau, hätte Recht, „dass sie bei diesen Wichten nicht einkehrt“.

Seitdem hat sich viel in der Welt getan, Millionen von Europäern sind in die USA ausgewandert, und die USA mussten zweimal die Europäer vor sich selbst retten.

Wie bekloppt sind die Amerikaner?

Aber an der USA-Verachtung der intellektuellen Kreise hat sich nichts geändert. Die Amerikaner gelten als arrogant, oberflächlich, unreif. „Ein Kindvolk“, so beschreibt sie der bedeutendste deutsche Philosoph der Gegenwart, Peter Sloterdijk. „Wie bekloppt sind die Amerikaner?“, fragte Anne Will neulich ihre Gäste. Es war natürlich eine rhetorische Frage, die Thomas Gottschalk mit einem Bezug zu Deutschland beantwortete: Trump als Präsident sei wie „Dieter Bohlen als Nachfolger von Herrn Gauck“. Da war die Wahl in den USA noch nicht gelaufen, und Gottschalk konnte nicht wissen, dass er zu kurz gesprungen war, dass es viel schlimmer kommen und nicht Dieter Bohlen, sondern Frank-Walter Steinmeier die Nachfolge von Joachim Gauck antreten würde.

Die Abschaffung der Moderne

Dann haben die Amerikaner, allen Mahnungen und Warnungen zum Trotz, Donald Trump zu ihrem Präsidenten gewählt. Seitdem sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel, vom Noch-Außenminister Steinmeier, der den Republikaner Trump bereits im Sommer einen „Hassprediger“ genannt hatte, bis zum Vizekanzler Gabriel, den es keine Überwindung kostet, die blutbefleckten Hände der Mullahs und Ayatollahs in Teheran zu schütteln, dem es aber schwindelig wird, wenn er daran denkt, worum es Trump und seinen Anhängern „in Wahrheit“ geht, nämlich „um die Abschaffung der Moderne“ und die „Neuvermessung unserer Gesellschaften durch autoritäre, nationalistische und chauvinistische Bewegungen“.

Statt froh zu sein, dass Deutschland keine Neuvermessung durch autoritäre, nationalistische und chauvinistische Bewegungen, sondern nur eine Islamisierung infolge der Zuwanderungspolitik droht, geraten die Deutschen in einen Zustand kollektiver Hysterie. Besorgte Eltern fragen sich, ob sie ihre Kinder noch als Austauschschüler in die USA schicken können; ein Mitarbeiter des „stern“ klammert sich an die Hoffnung, „dass Donald Trump der Weg ins Weiße Haus verwehrt wird“, wenn genug Wahlmänner „sich nicht zwingend an das Ergebnis der Wahlen vom 8.11. gebunden“ fühlen, was so realistisch ist wie die Wahl von Claudia Roth zur Miss Universe; ein Kommentator des Berliner „Tagesspiegel“ phantasiert, „der Marsch des Mannes aus dem Trump Tower auf Washington“ provoziere „schlimme Assoziationen“, unter anderem die, Trumps Sieg sei ein neues „9/11“, nur „umgekehrt“.Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, twittert: „Als Jugendliche war Amerika mein Traum. Heute…“

Das haben die Amis davon, dass sie den Falschen gewählt haben. Keine Nachtigall in Sicht, die bei ihnen einkehren möchte.

Zuerst erschienen in der Zürcher Weltwoche

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